Bundesverwaltungsgericht
Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal


Abteilung II
B-738/2008
{T 0/2}

Urteil vom 15. September 2008

Besetzung
Richter Frank Seethaler (Vorsitz), Richter Stephan Breitenmoser, Richter Francesco Brentani,

Gerichtsschreiberin Marion Spori.

Parteien
X._______,
Beschwerdeführer,

gegen

Vollzugsstelle für den Zivildienst,
Aarestube, Uttigenstrasse 19, 3600 Thun,
Vorinstanz.

Gegenstand
Nichtzulassung zum Zivildienst.

Sachverhalt:

A.
Mit Schreiben vom 3. Oktober 2007 stellte X. (Beschwerdeführer) bei der Vollzugsstelle für den Zivildienst, Regionalzentrum Aarau (Vorinstanz), ein Gesuch um Zulassung zum Zivildienst. Darin führte er aus, nach einer problematischen Kindheit mit vielen erzwungenen Wechseln des sozialen Umfeldes und mehrmaligem Verlust von Bezugspersonen sei es im Moment für ihn sehr wichtig, in seinem Leben Stabilität zu gewinnen und seine Arbeit mit Regelmässigkeit und Konstanz weiterzuführen. Er habe grosse Angst, durch das Leisten des Militärdienstes, insbesondere der Rekrutenschule (RS), diese Stabilität wieder zu verlieren. Aufgrund von Erlebnissen in der Familie habe er zudem einen Umgang mit Autoritätspersonen entwickelt, der mit dem Militär nur schwer zu vereinbaren sei. Befehlen und Anordnungen könne er sich nur dann unterziehen, wenn er darin einen Sinn erkenne und sie ihm korrekt erschienen. Er habe die RS nach 8 Diensttagen aus persönlichen und ethischen Gründen abgebrochen, unter anderem weil er Angstzustände gehabt habe, Angst vor den vielen fremden Menschen und den Jugendlichen, die er nie zuvor gesehen habe und die bereits am zweiten Tag eine Waffe bekämen. Das Leisten von Zivildienst entspräche hingegen seinen persönlichen Ansprüchen und Zielen, da der Zivildienst ihm geregelte Tages- und Wochenabläufe, die Möglichkeit zur Mitsprache, aber auch zum Rückzug und zur Übernahme von Verantwortung biete. Auch gebe es dort keine Waffen.
Am 3. Oktober 2007 forderte die Vorinstanz den Beschwerdeführer auf, sein Gesuch um Zulassung zum Zivildienst bis am 17. Oktober 2007 zu ergänzen. Sie hielt fest, die Darlegung des geltend gemachten Gewissenskonfliktes und der Lebenslauf, der aufzeige, wie der geltend gemachte Gewissenskonflikt entstanden sei und sich bisher geäussert habe, fehlten oder seien nicht genügend ausführlich.
Am 15. Oktober reichte der Beschwerdeführer eine Ergänzung zu seinem Gesuch ein. Darin führte er unter anderem zusätzlich aus, er habe seinen Vater und seinen Grossvater als Autoritätspersonen sehr negativ erlebt; diese hätten ihn sehr grob behandelt und der Grossvater habe ihn teilweise auch geschlagen. Auch nach der Scheidung seiner Eltern habe er Gewalttätigkeiten seines Vaters gegenüber der Mutter und deren neuem Lebenspartner miterlebt. Aufgrund dieser Erfahrungen habe er ein Problem mit allen Formen der Gewalt, auch der verbalen, und deshalb könne er den im Militär herrschenden Befehlston nicht akzeptieren und ertragen. Im Alltag gehe er Autoritätspersonen, Befehlen und Gewalt aus dem Weg.
Mit Schreiben vom 9. November 2007 forderte die Vorinstanz den Beschwerdeführer unter Androhung des Nichteintretens erneut auf, sein Gesuch um Zulassung zum Zivildienst bis am 30. November 2007 zu ergänzen. Er habe zwar ein ausführliches und sorgfältiges zweites Schreiben verfasst, dieses erfülle die gesetzlichen Anforderungen an ein Gesuch indessen immer noch nicht, da er darin von psychologischen und nicht von ethisch-moralischen Gründen spreche.
Der Beschwerdeführer reichte keine weitere Ergänzung zu seinem Gesuch ein.
Mit Entscheid vom 17. Januar 2008 trat die Vorinstanz auf das Gesuch des Beschwerdeführers um Zulassung zum Zivildienst nicht ein. Unter Verweis auf die gesetzlichen Grundlagen hielt sie fest, die Beweislast für das Vorliegen eines Gewissenskonflikts liege beim Gesuchsteller. Bringe er die geforderten Unterlagen nicht bei, so verletze er seine Mitwirkungspflicht, und es werde auf sein Gesuch nicht eingetreten. Die Darlegung des Gewissenskonflikts könne mit Blick auf die Eintretensfrage dann als hinreichend angesehen werden, wenn sachlich auf den Zivildienst bezogen argumentiert werde, d.h. es müssten Anhaltspunkte erkennbar sein, auf Grund derer nachvollzogen werden könne, mit welcher Argumentation der Gesuchsteller einen Gewissenskonflikt glaubhaft machen wolle. In seinen Schreiben erläutere der Gesuchsteller die Gründe, weshalb er keinen Militärdienst leisten könne. Dabei träten als Hauptgründe die Erteilung von Befehlen von Autoritätspersonen und das Herausgerissensein aus seinem Umfeld hervor. Dabei handle es sich um psychologische, nicht um moralisch-ethische Gründe. Ein Gewissenskonflikt setze tiefe persönliche und verpflichtende moralische Überlegungen voraus, die im Widerspruch stünden zur Pflicht, Militärdienst zu leisten. Der Gesuchsteller habe indessen in seinem Gesuch keine Normen, Prinzipien, Gebote oder Verbote genannt, welche mit dem Militärdienst unvereinbar wären. Daher sei es ihm nicht gelungen, einen Gewissenskonflikt geltend zu machen.

B.
Gegen diesen Entscheid erhob der Beschwerdeführer mit Eingabe vom 1. Februar 2008 Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht (BVGer). Er beantragte sinngemäss, der Entscheid der Vorinstanz sei aufzuheben, auf sein Gesuch um Zulassung zum Zivildienst sei einzutreten und es sei eine Anhörung durchzuführen. Er hielt fest, er verbinde das Militär und das Hantieren mit Waffen mit Gewalt. Er empfinde einen Gewissenskonflikt, wenn er zu einer Handlung gezwungen werde, die im Widerspruch zu seiner ethisch-moralischen Vorstellung stehe. Bei der Aushebung habe er noch gedacht, dass er bei den Rettungstruppen etwas Sinnvolles bewirken und die moralischen Bedenken beiseite schieben könne. Leider sei dies aber nicht der Fall gewesen. Da er sich schriftlich nicht gut ausdrücken könne, sei sein Lebenslauf von der Vorinstanz missverstanden worden. Seine Schreiben basierten auf seinen Erlebnissen und daraus könne geschlossen werden, wie sich seine ethisch-moralische Einstellung entwickelt habe. Er sei sehr erstaunt, dass er nicht einmal die Chance einer Anhörung erhalten habe.

C.
Mit Vernehmlassung vom 11. März 2008 beantragte die Vorinstanz die Abweisung der Beschwerde. Sie führte aus, nach dem Willen des Gesetzgebers solle auf ein Zulassungsgesuch nicht eingetreten werden, wenn der Aspekt des Gewissens darin nicht angesprochen sei und die persönlichen Überlegungen keinen erkennbaren Bezug zu einer moralischen Forderung aufwiesen. Im Gesuch des Beschwerdeführers seien zwar gewichtige Gründe gegen den Militärdienst erkennbar, diese wiesen jedoch keinen Bezug zu einer moralischen Forderung auf. Auch die Ablehnung von Waffen begründe der Beschwerdeführer nicht moralisch, sondern mit der Angst vor fremden Jugendlichen, welche er nicht einschätzen könne. Im zweiten Schreiben des Beschwerdeführers vom 15. Oktober 2007 seien Passagen zu finden, die auf eine moralische Forderung deuten könnten. So beschreibe er etwa den "Schmerz der Gewalt". Seine Ausführungen machten aber deutlich, dass es ihm um die schmerzliche Erfahrung gehe, Opfer von Gewalt zu sein, und sich dagegen nicht wehren zu können, sowie um die Angst, dass ihm in der Armee dasselbe nochmals widerfahren könnte. Diese Angst werde von ihm aber gleich wieder relativiert mit den Worten "Was nicht heisst, dass dies im Militär der Fall ist". Sowohl die Opferperspektive als auch die Relativierung, dass die Angst unbegründet sein könnte, sprächen gegen die Annahme, dass diese Angst moralisch begründet sei. Der Beschwerdeführer erwähne auch seine "Überzeugung gegen die Gewalt", die ihn daran gehindert habe, sich gegen seinen Stiefvater zu wehren. Diese Bemerkung, mit welcher der Beschwerdeführer die Perspektive des Gewaltopfers verlasse, deute zwar allenfalls auf eine moralische Forderung hin. Dieser Hinweis sei aber im Gesamtzusammenhang und in Würdigung beider Schreiben zu wenig gewichtig, um als Grundlage eines möglichen Gewissenskonflikts gewertet zu werden. In seiner Beschwerde nenne der Beschwerdeführer zwar zentrale Begriffe wie "Gewalt", "Widerspruch mit meiner ethisch-moralischen Vorstellung" und "Gewissenskonflikt", fülle diese aber nicht mit neuem Inhalt.

D.
Am 7. Mai 2008 nahm das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD) als Fachinstanz Stellung. Es beantragte, die Beschwerde gutzuheissen, die angefochtene Verfügung aufzuheben und die Sache zur Durchführung einer Anhörung mit anschliessendem Entscheid über das Gesuch an die Vorinstanz zurückzuweisen. Es führte aus, die in den Akten enthaltenen Unterlagen des Beschwerdeführers erfüllten die Anforderungen an die Vollständigkeit des Gesuchs. Die Vorinstanz habe ihrer Nichteintretensverfügung eine Motivation zugrunde gelegt, die über die Anforderungen des Zivildienstgesetzes an die Vollständigkeit des Gesuchs hinausgehe. Nach der Rechtsprechung seien an Umfang und Gehalt der persönlichen Überlegungen zum geltend gemachten Gewissenskonflikt keine hohen Anforderungen zu stellen. Vorliegend seien sowohl im ersten als auch im zweiten Schreiben des Beschwerdeführers Ansatzpunkte ersichtlich (Abscheu vor Gewalt, Umgang mit Autoritätspersonen, Waffen, berufliche Gründe), wie der Gesuchsteller argumentieren wolle, um vom Militärdienst befreit zu werden. Einige davon - insbesondere die Ablehnung von Gewalt - seien objektiv geeignet, Grundlage für einen Gewissenskonflikt mit dem Leisten von Militärdienst zu bilden.

E.
Mit Stellungnahme vom 12. Juni 2008 führte die Vorinstanz aus, sie halte am Antrag auf Abweisung der Beschwerde fest. Die Aussage des EVD, dass sie überhöhte Anforderungen an die Vollständigkeit des Gesuchs stelle, sei nicht richtig. Die Eintretensvoraussetzungen seien im Rahmen der Revision des Zivildienstgesetzes präzisiert worden. Gemäss den Ausführungen in der Botschaft hierzu sei im Rahmen der Eintretensfrage zu prüfen, ob der Gesuchsteller sich überhaupt auf eine moralische Forderung berufe und ob das Gesuch Aussagen zu Kernfragen des Zulassungsverfahrens enthalte. Sie habe das Gesuch des Beschwerdeführers daher auf Ansatzpunkte untersucht, welche als Grundlage eines - schliesslich gegenüber der Zulassungskommission glaubhaft zu machenden - Gewissenskonflikts dienen könnten. Dabei habe sie durchaus einige Hinweise auf mögliche moralische Forderungen zur Kenntnis genommen. Insgesamt sei sie aber zum Schluss gekommen, dass der Beschwerdeführer sich nicht auf eine moralische Forderung berufe, durch die sein Gewissen aus seiner Sicht mit der Militärdienstpflicht in einen unauflösbaren Konflikt gerate.
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:

1.
Der Nichteintretensentscheid der Vorinstanz vom 17. Januar 2008 ist eine Verfügung im Sinne von Art. 5 Abs. 1 Bst. c
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
des Bundesgesetzes vom 20. Dezember 1968 über das Verwaltungsverfahren (VwVG, SR 172.021). Diese Verfügung kann nach Art. 63
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 63 Recours au Tribunal administratif fédéral
1    L'autorité de recours contre les décisions de première instance est le Tribunal administratif fédéral.
2    Les autorités cantonales dont relève le marché du travail et qui sont compétentes à raison du lieu peuvent faire recours contre les décisions de reconnaissance prises en vertu de l'art. 42, dans la mesure où elles invoquent une violation de l'art. 6.
3    L'organe d'exécution peut faire recours contre les décisions rendues par des tiers mandatés en vertu de l'art. 79, al. 2.
des Zivildienstgesetzes vom 6. Oktober 1995 (ZDG, SR 824.0) und im Rahmen der allgemeinen Bestimmungen über die Bundesverwaltungsrechtspflege (Art. 44 ff
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 44 - La décision est sujette à recours.
. VwVG i.V.m. Art. 31 ff
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
. und 37 ff. des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 [VGG, SR 173.32]) mit Beschwerde beim BVGer angefochten werden. Da Eingabefrist sowie die Anforderungen an Form und Inhalt der Beschwerdeschrift gewahrt sind (Art. 50
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 50
1    Le recours doit être déposé dans les 30 jours qui suivent la notification de la décision.
2    Le recours pour déni de justice ou retard injustifié peut être formé en tout temps.
und 52 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
VwVG) und der Beschwerdeführer im Sinne von Art. 48 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
VwVG zur Beschwerde legitimiert ist, ist auf die Beschwerde einzutreten.

2.
Mit der vorliegenden Beschwerde wird der vorinstanzliche Nichteintretensentscheid angefochten. Das BVGer hat daher nur zu prüfen, ob die Vollzugsstelle auf das Gesuch des Beschwerdeführers zu Recht nicht eingetreten ist. Ergibt die Beurteilung der Beschwerde, dass der vorinstanzliche Nichteintretensentscheid rechtmässig ist, so ist die dagegen erhobene Beschwerde als unbegründet abzuweisen, andernfalls ist sie gutzuheissen, der angefochtene Entscheid aufzuheben und die Angelegenheit zur Weiterführung des Verfahrens an die Vorinstanz zurückzuweisen.

3.
Militärdienstpflichtige, die glaubhaft darlegen, dass sie den Militärdienst mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, leisten einen zivilen Ersatzdienst (Zivildienst) nach dem Zivildienstgesetz (Art. 1 Abs. 1
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 1 Principe - Les personnes astreintes au service militaire qui ne peuvent concilier ce service avec leur conscience accomplissent sur demande un service civil de remplacement (service civil) d'une durée supérieure au sens de la présente loi.
ZDG). Der Gewissenskonflikt nach Absatz 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die betreffende Person sich auf eine moralische Forderung beruft, durch die ihr Gewissen aus ihrer Sicht mit der Militärdienstpflicht in einen unauflösbaren Konflikt gerät (Art. 1 Abs. 2
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 1 Principe - Les personnes astreintes au service militaire qui ne peuvent concilier ce service avec leur conscience accomplissent sur demande un service civil de remplacement (service civil) d'une durée supérieure au sens de la présente loi.
ZDG). Diese moralische Forderung hat im Einklang mit dem persönlichen Moralverständnis der betreffenden Person zu stehen (Art. 1 Abs. 3
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 1 Principe - Les personnes astreintes au service militaire qui ne peuvent concilier ce service avec leur conscience accomplissent sur demande un service civil de remplacement (service civil) d'une durée supérieure au sens de la présente loi.
ZDG).
Eingeleitet wird das Zulassungsverfahren durch das Gesuch des Stellungs- bzw. Militärdienstpflichtigen (Art. 16
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16 Dépôt de la demande - Les personnes astreintes au service militaire peuvent déposer en tout temps une demande d'admission au service civil.
ZDG). Die gesuchstellende Person reicht das Gesuch schriftlich bei der Vollzugsstelle ein. Das Gesuch enthält: a. eine Darlegung des geltend gemachten Gewissenskonflikts (Art. 1 Abs. 2 und 3); b. einen Lebenslauf, der aufzeigt, wie der geltend gemachte Gewissenskonflikt entstanden ist und sich bisher geäussert hat; c. das Dienstbüchlein (Art. 16a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG).

4.
Im Verwaltungsverfahren gilt grundsätzlich die Untersuchungsmaxime, wonach der Sachverhalt von Amtes wegen festzustellen ist (Art. 12
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 12 - L'autorité constate les faits d'office et procède s'il y a lieu à l'administration de preuves par les moyens ci-après:
a  documents;
b  renseignements des parties;
c  renseignements ou témoignages de tiers;
d  visite des lieux;
e  expertises.
VwVG; vgl. zum Ganzen Ulrich Häfelin/Georg Müller/Felix Uhlmann, Allgemeines Verwaltungsrecht, 5. Aufl., Zürich/Basel/Genf 2006, Rz. 1623 ff.). Der Untersuchungsgrundsatz gilt indessen nicht uneingeschränkt und findet sein Korrelat in den Mitwirkungspflichten der Parteien. Diese sind gehalten, sich an der Feststellung des Sachverhalts zu beteiligen, insbesondere wenn sie das Verfahren durch eigenes Begehren eingeleitet haben oder darin eigene Rechte geltend machen (Art. 13 Abs. 1 Bst. a
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 13
1    Les parties sont tenues de collaborer à la constatation des faits:
a  dans une procédure qu'elles introduisent elles-mêmes;
b  dans une autre procédure, en tant qu'elles y prennent des conclusions indépendantes;
c  en tant qu'une autre loi fédérale leur impose une obligation plus étendue de renseigner ou de révéler.
1bis    L'obligation de collaborer ne s'étend pas à la remise d'objets et de documents concernant des contacts entre une partie et son avocat, si celui-ci est autorisé à pratiquer la représentation en justice en vertu de la loi du 23 juin 2000 sur les avocats34.35
2    L'autorité peut déclarer irrecevables les conclusions prises dans une procédure au sens de l'al. 1, let. a ou b, lorsque les parties refusent de prêter le concours nécessaire qu'on peut attendre d'elles.
- c VwVG), aber auch, wenn Tatsachen abzuklären sind, welche eine Partei naturgemäss besser kennt als die Behörde und welche diese ohne ihre Mitwirkung nicht oder nicht mit vernünftigem Aufwand erheben kann (BGE 124 II 361 E. 2b, BGE 122 II 385 E. 4c/cc). Die Behörde braucht auf Begehren der Parteien nicht einzutreten, wenn diese die notwendige und zumutbare Mitwirkung verweigern (Art. 13 Abs. 2
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 13
1    Les parties sont tenues de collaborer à la constatation des faits:
a  dans une procédure qu'elles introduisent elles-mêmes;
b  dans une autre procédure, en tant qu'elles y prennent des conclusions indépendantes;
c  en tant qu'une autre loi fédérale leur impose une obligation plus étendue de renseigner ou de révéler.
1bis    L'obligation de collaborer ne s'étend pas à la remise d'objets et de documents concernant des contacts entre une partie et son avocat, si celui-ci est autorisé à pratiquer la représentation en justice en vertu de la loi du 23 juin 2000 sur les avocats34.35
2    L'autorité peut déclarer irrecevables les conclusions prises dans une procédure au sens de l'al. 1, let. a ou b, lorsque les parties refusent de prêter le concours nécessaire qu'on peut attendre d'elles.
VwVG). Generell erweist sich die Mitwirkung als umso notwendiger, je schwieriger es für die zuständige Behörde ist, die massgeblichen Umstände zu erfassen.
Im Verfahren um Zulassung zum Zivildienst ist die Mitwirkung des Gesuchstellers unerlässlich, da nur dieser selbst in der Lage ist, über den geltend gemachten Gewissenskonflikt mit dem Militärdienst Auskunft zu geben und seine moralischen Werte und Überzeugungen zu erklären. Der Gesuchsteller hat daher den Gewissenskonflikt zunächst in einem schriftlichen Gesuch darzulegen (Art. 16a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG). Die zentrale Rolle innerhalb des Zulassungsverfahrens spielt nach dem Willen des Gesetzgebers indessen die persönliche Anhörung, in welcher die Darlegung des Gewissenskonflikts in Bezug auf ihre Glaubhaftigkeit beurteilt wird (Art. 18a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 18a Notification de la décision
1    L'organe d'exécution notifie sa décision au requérant et au service compétent du DDPS.
2    Lorsque l'organe d'exécution a notifié sa décision, la demande ne peut plus être retirée.
und 18b
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 18b Participation à la journée d'introduction et admission durant une période de service militaire
1    Le commandement militaire compétent est tenu d'autoriser la personne dont la demande d'admission est pendante durant une période de service militaire à prendre part à la journée d'introduction.
2    Quiconque reçoit une décision d'admission au service civil durant une période de service militaire est libéré de cette période de service si possible le même jour, au plus tard le jour suivant.
ZDG).
Die Vorinstanz führte im angefochtenen Entscheid aus, der Beschwerdeführer habe als Hauptgründe gegen das Leisten von Militärdienst psychologische Motive genannt und nicht moralisch-ethische. Es sei ihm daher nicht gelungen, einen Gewissenskonflikt geltend zu machen, weshalb auf sein Gesuch um Zulassung zum Zivildienst nicht einzutreten sei. Vorliegend ist somit zu prüfen, welche Anforderungen an die Darlegung des Gewissenskonflikts bereits im Gesuch um Zulassung zum Zivildienst zu stellen sind, damit auf dieses eingetreten werden kann.
4.1 Nach Art. 16a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG hat das Gesuch Folgendes zu enthalten:
a) eine Darlegung des geltend gemachten Gewissenskonflikts (Art. 1 Abs. 2 und 3);
b) einen Lebenslauf, der aufzeigt, wie der geltend gemachte Gewissenskonflikt entstanden ist und sich bisher geäussert hat;
c) das Dienstbüchlein.
4.1.1 Gemäss ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichts ist eine Gesetzesbestimmung in erster Linie nach ihrem Wortlaut auszulegen. An einen klaren und unzweideutigen Gesetzeswortlaut ist die rechtsanwendende Behörde gebunden, sofern dieser den wirklichen Sinn der Norm wiedergibt (BGE 125 III 57 E. 2b, BGE 120 II 112 E. 3a). Ist eine Bestimmung trotz ihres scheinbar klaren Wortlauts unklar, so ist nach dem wahren Sinn und Zweck der Norm zu suchen. Dieser ergibt sich in erster Linie aus der Entstehungsgeschichte und dem Willen des Gesetzgebers. Die Gesetzesauslegung hat sich vom Gedanken leiten zu lassen, dass nicht schon der Wortlaut die Rechtsnorm darstellt, sondern erst das an Sachverhalten angewandte und konkretisierte Gesetz. Gefordert ist die sachlich richtige Entscheidung im normativen Gefüge, ausgerichtet auf ein befriedigendes Ergebnis aus der ratio legis. Massgebend ist damit der Rechtssinn des Rechtssatzes (BGE 122 V 362 E. 4, mit weiteren Hinweisen; vgl. zur Auslegung allgemein Häfelin/Müller/Uhlmann, a.a.O., Rz. 214 ff., mit weiteren Hinweisen; Ernst A. Kramer, Juristische Methodenlehre, 2. Auflage, Bern 2005, S. 47 ff.).
Bei der Auslegung gelangen die grammatikalische, historische, zeitgemässe, systematische und teleologische Auslegung zur Anwendung. Nach herrschender Meinung kommt keiner dieser Auslegungsmethoden ein grundsätzlicher Vorrang zu. Vielmehr befolgt das Bundesgericht einen "pragmatischen Methodenpluralismus". Die teleologische Auslegungsmethode steht gemäss bundesgerichtlicher Praxis jedoch im Vordergrund (BGE 128 I 34 E. 3b, BGE 125 II 206 E. 4a, BGE 124 III 266 E. 4, mit weiteren Hinweisen auf die Rechtsprechung; Häfelin/Müller/Uhlmann, a.a.O., Rz. 214 ff.; Hans Peter Walter, Der Methodenpluralismus des Bundesgerichts bei der Gesetzesauslegung, recht 1999, S. 157 ff.).
4.1.2 In Art. 16a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG werden die Elemente aufgezählt, welche ein Gesuch um Zulassung zum Zivildienst aufweisen muss. Indessen geht aus dem gesetzlichen Wortlaut nicht hervor, wie präzis oder umfassend die "Darlegung des geltend gemachten Gewissenskonflikts" sein muss und wann ein Lebenslauf genügend exemplarisch ist, um die Entstehung und bisherige Äusserung des Gewissenskonflikts aufzuzeigen.
4.1.3 Betreffend den Zweck des Gesuchs führte der Bundesrat in der Botschaft vom 21. September 2001 zur Änderung des Bundesgesetzes über den zivilen Ersatzdienst (Botschaft, BBl 2001 6127, 6181) aus, das schriftliche Gesuch müsse Grundlage und Ausgangspunkt der persönlichen Anhörung bilden. Deren Vorbereitung müsse auf Grund des Gesuchs möglich sein. Das Gesuch müsse deshalb Aussagen zu den Kernfragen des Zulassungsverfahrens enthalten. Es erfülle seinen Zweck nur, wenn es den Gewissensentscheid zum Thema habe, wenn es ihn zu erläutern versuche und die in Art. 1 beschriebene Grundhaltung der gesuchstellenden Person vermittle. Der Lebenslauf solle Entstehung und Entwicklung des geltend gemachten Gewissenskonflikts aufzeigen und auch Hinweise darauf geben, ob und wie die im Spiel stehenden moralischen Forderungen auch anderweitig im Leben der gesuchstellenden Person zum Ausdruck kämen. Das Gewissen werde erst anhand seiner konkreten Äusserungen fassbar. Der Lebenslauf sei daher für die Arbeit der Zulassungskommission wichtig.
4.1.4 Art. 16a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG wurde im Rahmen der Revision des Zivildienstgesetzes neu eingeführt (Änderung vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Januar 2004, AS 2003 4843, 4854).
Nach der ursprünglichen Fassung von Art. 16 Abs. 2
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16 Dépôt de la demande - Les personnes astreintes au service militaire peuvent déposer en tout temps une demande d'admission au service civil.
und 3
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16 Dépôt de la demande - Les personnes astreintes au service militaire peuvent déposer en tout temps une demande d'admission au service civil.
ZDG (AS 1996 1445) mussten Militärdienstpflichtige, die Zivildienst leisten wollen, im Gesuch ausdrücklich erklären, dass sie Zivildienst nach diesem Gesetz leisten wollen, ihre persönlichen Überlegungen darlegen, welche sie zu einem Gewissensentscheid gegen den Militärdienst geführt haben, sowie einen ausführlichen Lebenslauf, einen aktuellen Strafregisterauszug und das Dienstbüchlein beilegen.
Auf Grund der altrechtlichen Bestimmung und mit Blick auf die allgemeinen, das Verwaltungsverfahren beherrschenden Grundsätze entwickelte die ehemals zuständige Rekurskommission des Volkswirtschaftsdepartements (REKO/EVD) eine Rechtsprechung, welche keine allzu hohen Anforderungen an die Eintretensvoraussetzungen bei Zivildienstgesuchen stellte. Sie hielt fest, eine schriftliche Begründung genüge den gesetzlichen Anforderungen und auf ein Gesuch sei einzutreten, wenn Anhaltspunkte erkennbar seien, die nachvollziehbar aufzeigten, mit welcher Argumentationslinie der Gesuchsteller seine Zulassung zum Zivildienst erreichen wolle. Es müsse lediglich sachlich auf den Zivildienst bezogen argumentiert werden. Für die Eintretensfrage sei es deshalb unerheblich, ob überhaupt und allenfalls welchen moralischen Forderungen sich der Gesuchsteller verpflichtet fühle und ob seine Darlegungen ausreichten, um im Sinne des ZDG einen zu respektierenden Gewissensentscheid als glaubhaft erscheinen zu lassen. Dies bilde vielmehr die materiell zu prüfende Kernfrage, nach der sich entscheide, ob der Zulassungsentscheid positiv oder negativ ausfalle (vgl. Verwaltungspraxis des Bundes [VPB] 64.128 E. 3.2, bestätigt in weiteren unpublizierten Entscheiden; vgl. zum Ganzen auch Botschaft vom 22. Juni 1994 zum Bundesgesetz über den zivilen Ersatzdienst, BBl 1994 III 1609 ff., 1667 f., je mit weiteren Hinweisen).
Diese Rechtsprechung der REKO/EVD wurde in der Botschaft vom 21. September 2001 kritisiert. Danach entspreche die Praxis, nach welcher auf ein Zulassungsgesuch auch dann einzutreten sei, wenn der Aspekt des Gewissens darin nicht angesprochen werde und die persönlichen Überlegungen keinen erkennbaren Bezug zu einem Gewissensentscheid bzw. zu einer moralischen Forderung aufwiesen, nicht den ursprünglichen Intentionen des Gesetzgebers. Daher sei der Gesetzestext präziser zu fassen (BBl 2001 6181).
Die Räte übernahmen den bundesrätlichen Entwurf von Art. 16a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG, in welchem die Absätze 2 und 3 des alten Art. 16
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16 Dépôt de la demande - Les personnes astreintes au service militaire peuvent déposer en tout temps une demande d'admission au service civil.
ZDG präzisiert wurden, ohne Wortmeldungen als Endfassung (BBl 2001 6204; Amtliches Bulletin [AB] Nationalrat 2002 1993, AB Ständerat 2003 91).
Die Praxis der REKO/EVD wurde in Bezug auf die Eintretensfrage indessen auch nach Inkrafttreten der revidierten Bestimmungen nicht geändert (vgl. etwa den unveröffentlichten Entscheid vom 17. Januar 2005 [5C/2004-152] E. 4).
4.2 Die Auslegung von Art. 16a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG ergibt Folgendes:
Nach dem Wortlaut des Gesetzes muss das Gesuch um Zulassung zum Zivildienst einen "Gewissenskonflikt" zum Thema haben. Das Gewissen drückt sich durch einen innerlich verpflichtenden Handlungsleitsatz aus, der das eigene Verhalten des Gesuchstellers bestimmt. Als Motive, welche der innerlich verpflichtenden Forderung zu Grunde liegen, werden im weitesten Sinne "ethische", "moralische", "sittliche" oder "religiöse" Werte anerkannt. Nicht als Gewissensgrund gelten demgegenüber persönliche Gründe wie beispielsweise persönliche Neigungen, Bequemlichkeiten, Aus- und Weiterbildung oder wirtschaftliche Erwägungen sowie rein politisch-taktische Erwägungen (VPB 64.131, E. 5.2 f.).
Somit müssen die im Gesuch genannten Gründe, mit welchen der Gesuchsteller seine Zulassung zum Zivildienst erreichen will, einen Zusammenhang mit seinem Gewissen und seiner Grundhaltung aufweisen, so dass das Vorhandensein eines Gewissenskonflikts mit der Militärdienstpflicht jedenfalls nicht von Vornherein ausgeschlossen werden kann. Auf ein Gesuch, das ausschliesslich auf rein persönlichen, taktischen oder wirtschaftlichen Gründen beruht, die eine Zulassung zum Zivildienst nicht zu rechtfertigen vermögen, muss daher nicht eingetreten werden.
Bezüglich der Darlegung des Gewissenskonflikts (Art. 16a Abs. 2 Bst. a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG) stellt der geltende Gesetzestext im Vergleich zur früheren Fassung keine höheren Anforderungen, sondern bleibt - wie auch vor der Revision - sehr unbestimmt. Nach den Ausführungen in der Botschaft genügt es, wenn die Gründe mindestens in einer Weise dargelegt werden, dass sie als Basis und Ausgangspunkt für die nachfolgende Anhörung dienen können. Eine solche Auslegung entspricht auch dem Zweck des Zulassungsverfahrens, nach dessen Konzept die Anhörung zentral ist. An die theoretische Darlegung des Gewissenskonflikts bzw. die Tiefe und Präzision der schriftlichen Erläuterungen sind im Rahmen der Eintretensfrage somit keine hohen Anforderungen zu stellen. Insbesondere darf keine ausgereifte Argumentation hinsichtlich der Natur und der Tragweite des Gewissenskonflikts sowie des persönlichen Wertsystems verlangt werden.
Im revidierten Gesetzestext werden im Vergleich zur früheren Rechtslage hingegen die Bedeutung und der Zweck des Lebenslaufes (Art. 16a Abs. 2 Bst. b
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG) hervorgehoben. Dieser soll konkrete Einblicke und Anhaltspunkte bezüglich der Entstehung und Äusserung des geltend gemachten Gewissenskonflikts geben. Ein Gesuchsteller hat in seiner schriftlichen Eingabe demnach aufzuzeigen, wie sich seine Grundhaltung, welche der Militärdienstpflicht entgegen steht, entwickelt hat und wie sie sich in seinem Leben äussert. Auch hierzu dürfen aber nicht ausführliche schriftliche Darlegungen, sondern lediglich einige Hinweise erwartet werden.
Die allgemeinen Rechtsgrundsätze und der Zweck des schriftlichen Gesuchs, der vor allem in der Vorbereitung der mündlichen Anhörung liegt, gebieten im Weiteren, dass die Anforderungen an Zivildienstgesuche nicht zu hoch gesteckt werden. Durch zu strenge Eintretensvoraussetzungen würden sonst jene Gesuchsteller benachteiligt, welche Mühe mit dem schriftlichen Ausdruck haben. Dies ist zu vermeiden. Generell gilt, dass die Vollständigkeit des Gesuchs in einer gesamtheitlichen Betrachtungsweise zu prüfen ist. So darf z. B. nicht in formalistischer Weise auf Nicht-Eintreten geschlossen werden, bloss weil eines der in Art. 16a Bst. a
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
und b ZDG verlangten Elemente fehlt.
Schliesslich ist zu betonen, dass im Rahmen der Eintretensfrage nicht zu untersuchen ist, ob die im Gesuch genannten Gründe genügend substantiiert sind, um die Glaubhaftigkeit eines Gewissenskonflikts mit dem Militärdienst zu begründen. Diese Frage muss in der eigens dafür vorgesehenen persönlichen Anhörung abgeklärt und in der Folge im Rahmen einer Gesamtwürdigung aller schriftlichen und mündlichen Vorbringen eines Gesuchstellers beantwortet werden.
Nachfolgend ist zu untersuchen, ob die hiervor umschriebenen Eintretensvoraussetzungen im vorliegenden Fall erfüllt sind.

5.
Der Beschwerdeführer brachte in seinem Gesuch vom 3. Oktober 2007 sowie in der Ergänzung vom 15. Oktober 2007 unter anderem folgende Gründe vor, warum er statt Militärdienst Zivildienst leisten möchte:
- Er habe Angst, durch das Leisten der RS seine innere und äussere Stabilität zu verlieren;
- Befehlen und Anordnungen könne er sich nur unterziehen, wenn er sie als sinnvoll und korrekt erachte;
- er habe Angst vor ihm unbekannten Jugendlichen, die bereits kurz nach dem Einrücken eine Waffe erhielten;
- im Zivildienst gebe es keine Waffen;
- er habe Gewalt in der Familie erlebt, weshalb er ein Problem mit allen Formen der Gewalt habe;
- auch Befehle seien eine Form der Gewalt, wenn man sich nicht dagegen wehren könne. Er wisse auch, dass Befehle zu "mehr" führen würden (wie er dies bei seinem Gross- und Stiefvater erlebt habe);
- seine Überzeugung gegen die Gewalt habe ihn daran gehindert, sich gegen die autoritären Forderungen seines Stiefvaters zu wehren.
Die genannten Gründe lassen erkennen, dass der Beschwerdeführer zum Einen Angst vor Gewalt und dem Verlust von Stabilität hat, zum Andern aber auch, dass er Gewalt grundsätzlich ablehnt. Beide Aspekte begründet der Beschwerdeführer mit seinen in der Kindheit gemachten Erfahrungen. Der Beschwerdeführer hat somit seine Grundhaltung beschrieben und aufgrund von Erlebnissen erläutert. Die grundsätzliche Ablehnung von Gewalt stellt ohne Weiteres ein ethisch-moralisches Motiv dar, welches Grundlage eines Gewissenskonflikts mit dem Leisten von Militärdienst bilden kann.
Weder der Umstand, dass der Beschwerdeführer in seinem Gesuch nicht aufgezeigt hat, wie sich der Gewissenskonflikt bisher geäussert hat, noch die Tatsache, dass er auch andere, nicht gewissensrelevante Gründe nennt, dürfen dazu führen, dass auf sein Gesuch nicht eingetreten wird. Auch dass seine Einstellung gegen die Gewalt in seinen Eingaben noch nicht hinreichend substantiiert und vertieft wurde, spielt im Rahmen der Eintretensfrage keine Rolle. Denn ob und inwiefern die genannten Gründe tatsächlich zu einem Gewissenskonflikt im Sinne des Zivildienstgesetzes führen und ob der Beschwerdeführer den verpflichtenden Charakter dieses Konflikts gegebenenfalls glaubhaft darzulegen vermag, kann nur im Rahmen einer mündlichen Anhörung abgeklärt werden. Eine solche nicht durchzuführen, hiesse, dem Gesuchsteller jegliche Möglichkeit einer näheren Erläuterung seiner Motive zu nehmen, was - wie gesagt - weder dem Zweck des Zulassungsverfahrens entsprechen noch dem Prinzip der Chancengleichheit genügen würde.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die in den Akten enthaltenen Unterlagen die Anforderungen an die Vollständigkeit des Gesuchs nach Art. 16a Abs. 2
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
ZDG erfüllen und die Vorinstanz zu Unrecht auf das Gesuch des Beschwerdeführers nicht eingetreten ist.

6.
Die Beschwerde ist daher gutzuheissen und die Sache ist an die Vorinstanz zurückzuweisen mit der Weisung, das Verfahren weiterzuführen.

7.
Nach Art. 65
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 65 Procédure devant le Tribunal administratif fédéral
1    La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est gratuite, pour autant qu'il ne s'agisse pas d'un recours téméraire. Les parties ne reçoivent pas de dépens.
2    N'ont pas d'effet suspensif les recours contre les convocations portant sur des affectations à l'aide en cas de catastrophe et de situation d'urgence ou contre les décisions de transfert de la personne astreinte à l'aide en cas de catastrophe et de situation d'urgence (art. 7a et 23).
3    L'organe d'exécution peut lever l'effet suspensif des recours contre les convocations portant sur des affectations dans le cadre de programmes prioritaires.
4    Au surplus, les voies de droit sont régies par les dispositions générales de la procédure fédérale.
ZDG sind keine Verfahrenskosten aufzuerlegen und es ist keine Parteientschädigung zuzusprechen.

8.
Dieser Entscheid kann nicht mit Beschwerde an das Bundesgericht weiter gezogen werden (Art. 83 Bst. i
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
des Bundesgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 [BGG, SR 173.110]). Er ist somit endgültig.

Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:

1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen und der Entscheid der Vorinstanz vom 17. Januar 2008 aufgehoben. Die Streitsache wird zur Weiterführung des Verfahrens an die Vorinstanz zurückgewiesen.

2.
Es werden keine Verfahrenskosten erhoben und es wird keine Parteientschädigung zugesprochen.

3.
Dieses Urteil geht an:
- den Beschwerdeführer (Einschreiben)
- die Vorinstanz (Ref-Nr. 8.415.34220.0; Einschreiben; Akten zurück)
- das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (zur Kenntnis)

Der vorsitzende Richter: Die Gerichtsschreiberin:

Frank Seethaler Marion Spori

Versand: 16. September 2008
Information de décision   •   DEFRITEN
Document : B-738/2008
Date : 15 septembre 2008
Publié : 23 septembre 2008
Source : Tribunal administratif fédéral
Statut : Non publié
Domaine : travail (droit public)
Objet : Nichtzulassung zum Zivildienst


Répertoire des lois
LSC: 1 
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 1 Principe - Les personnes astreintes au service militaire qui ne peuvent concilier ce service avec leur conscience accomplissent sur demande un service civil de remplacement (service civil) d'une durée supérieure au sens de la présente loi.
16 
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16 Dépôt de la demande - Les personnes astreintes au service militaire peuvent déposer en tout temps une demande d'admission au service civil.
16a 
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 16a Forme de la demande
1    La demande est adressée par écrit à l'organe d'exécution.
2    Le Conseil fédéral règle la forme de la demande.50
18a 
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 18a Notification de la décision
1    L'organe d'exécution notifie sa décision au requérant et au service compétent du DDPS.
2    Lorsque l'organe d'exécution a notifié sa décision, la demande ne peut plus être retirée.
18b 
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 18b Participation à la journée d'introduction et admission durant une période de service militaire
1    Le commandement militaire compétent est tenu d'autoriser la personne dont la demande d'admission est pendante durant une période de service militaire à prendre part à la journée d'introduction.
2    Quiconque reçoit une décision d'admission au service civil durant une période de service militaire est libéré de cette période de service si possible le même jour, au plus tard le jour suivant.
63 
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 63 Recours au Tribunal administratif fédéral
1    L'autorité de recours contre les décisions de première instance est le Tribunal administratif fédéral.
2    Les autorités cantonales dont relève le marché du travail et qui sont compétentes à raison du lieu peuvent faire recours contre les décisions de reconnaissance prises en vertu de l'art. 42, dans la mesure où elles invoquent une violation de l'art. 6.
3    L'organe d'exécution peut faire recours contre les décisions rendues par des tiers mandatés en vertu de l'art. 79, al. 2.
65
SR 824.0 Loi fédérale du 6 octobre 1995 sur le service civil (LSC)
LSC Art. 65 Procédure devant le Tribunal administratif fédéral
1    La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est gratuite, pour autant qu'il ne s'agisse pas d'un recours téméraire. Les parties ne reçoivent pas de dépens.
2    N'ont pas d'effet suspensif les recours contre les convocations portant sur des affectations à l'aide en cas de catastrophe et de situation d'urgence ou contre les décisions de transfert de la personne astreinte à l'aide en cas de catastrophe et de situation d'urgence (art. 7a et 23).
3    L'organe d'exécution peut lever l'effet suspensif des recours contre les convocations portant sur des affectations dans le cadre de programmes prioritaires.
4    Au surplus, les voies de droit sont régies par les dispositions générales de la procédure fédérale.
LTAF: 31
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
LTF: 83
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
PA: 5 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
12 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 12 - L'autorité constate les faits d'office et procède s'il y a lieu à l'administration de preuves par les moyens ci-après:
a  documents;
b  renseignements des parties;
c  renseignements ou témoignages de tiers;
d  visite des lieux;
e  expertises.
13 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 13
1    Les parties sont tenues de collaborer à la constatation des faits:
a  dans une procédure qu'elles introduisent elles-mêmes;
b  dans une autre procédure, en tant qu'elles y prennent des conclusions indépendantes;
c  en tant qu'une autre loi fédérale leur impose une obligation plus étendue de renseigner ou de révéler.
1bis    L'obligation de collaborer ne s'étend pas à la remise d'objets et de documents concernant des contacts entre une partie et son avocat, si celui-ci est autorisé à pratiquer la représentation en justice en vertu de la loi du 23 juin 2000 sur les avocats34.35
2    L'autorité peut déclarer irrecevables les conclusions prises dans une procédure au sens de l'al. 1, let. a ou b, lorsque les parties refusent de prêter le concours nécessaire qu'on peut attendre d'elles.
44 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 44 - La décision est sujette à recours.
48 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
50 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 50
1    Le recours doit être déposé dans les 30 jours qui suivent la notification de la décision.
2    Le recours pour déni de justice ou retard injustifié peut être formé en tout temps.
52
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
Répertoire ATF
120-II-112 • 122-II-385 • 122-V-362 • 124-II-361 • 124-III-266 • 125-II-206 • 125-III-57 • 128-I-34
Répertoire de mots-clés
Trié par fréquence ou alphabet
service civil • autorité inférieure • requérant • curriculum vitae • dfe • tribunal fédéral • tribunal administratif fédéral • loi fédérale sur le service civil • emploi • volonté • décision d'irrecevabilité • état de fait • vie • norme • devoir de collaborer • connaissance • interprétation téléologique • forme et contenu • loi fédérale sur le tribunal fédéral • frais de la procédure
... Les montrer tous
BVGer
B-738/2008
AS
AS 2003/4854 • AS 2003/4843 • AS 1996/1445
FF
1994/III/1609 • 2001/6127 • 2001/6181 • 2001/6204
VPB
64.131
RECHT
1999 S.157