Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal
Abteilung IV
D-1529/2020
Urteil vom16. Dezember 2020
Richter Simon Thurnheer (Vorsitz),
Richterin Contessina Theis,
Besetzung
Richterin Jeannine Scherrer-Bänziger,
Gerichtsschreiber Stefan Weber.
A._______, geboren am (...),
Sri Lanka,
Parteien
vertreten durch Gabriel Püntener, Rechtsanwalt,
Beschwerdeführerin,
gegen
Staatssekretariat für Migration (SEM),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.
Asyl und Wegweisung;
Gegenstand
Verfügung des SEM vom 10. Februar 2020 / N_______.
Sachverhalt:
A.
A.a Die Beschwerdeführerin suchte am (...) in der Schweiz um Asyl nach. Am 8. Januar 2019 fand die Befragung zur Person (BzP) statt und am 17. Oktober 2019 wurde sie vom SEM einlässlich zu ihren Asylgründen angehört.
A.b Zur Begründung ihres Gesuches führte die aus B._______ im C._______-Distrikt (Nordprovinz) stammende tamilische Beschwerdeführerin, die zusammen mit (Nennung Verwandte) bis zu ihrer Ausreise dort gelebt hatte, aus, im Jahr (...) sei ihr Bruder D._______ erschossen worden als die Behörden auf der Suche nach ihrem Bruder E._______ gewesen seien. E._______ sei (Nennung Tätigkeit) für Kämpfer der F._______ sowie (Nennung Tätigkeit) gewesen und habe in einem Kurzfilm mitgewirkt, der nach dem Jahr (...) im Internet veröffentlicht worden sei. Zwei weitere Brüder hätten im Jahr (...) den Heldentod erlitten. Nach dem Tod von D._______ seien sie im Jahr (...) nach G._______ gereist und hätten versucht, Sri Lanka zu verlassen, indem sie bei der Schweizer Botschaft ein Asylgesuch eingereicht hätten. Ihre Asylgesuche seien jedoch abgelehnt worden. Ihr Bruder E._______ habe wegen seiner Verbindungen zu den F._______ das Land verlassen müssen und sei im Jahr (...) nach H._______ ausgereist, wo er als anerkannter Flüchtling lebe. Ihr Versuch, im Rahmen eines Familiennachzugs nach H._______ zu gelangen, sei ebenfalls erfolglos geblieben. Im (...) seien Angehörige des Criminal Investigation Department (CID) bei ihnen zuhause erschienen, da die Behörden in der Nähe ihres Hauses Munition gefunden hätten und es sich bei ihrer Familie um eine Heldenfamilie handle. Die Beamten hätten deswegen ihren Bruder I._______ gesucht. Die Familie sei informiert worden, dass I._______ am (...) zu einer Befragung erscheinen müsse. Aus Angst vor allfälligen Verfolgungsmassnahmen habe ihre (Nennung Verwandte) I._______ in die Schweiz geschickt. Da I._______ den Befragungstermin nicht wahrgenommen habe, sei ihre Familie einige Tage nach Verstreichen des Termins von zwei Angehörigen des CID aufgesucht, bedroht und ihr Bruder J._______ geschlagen worden. Ferner seien sowohl sie als auch ihre (Nennung Verwandte) und J._______ in das ihrem Haus gegenüber gelegene (Nennung Camp) mitgenommen und befragt worden. Ihren Bruder J._______ hätten die Soldaten erneut geschlagen. In der Folge seien die Behörden öfters zu ihnen nach Hause gekommen, um sie zu befragen respektive ihre Anwesenheit zu kontrollieren. Aus diesem Grund habe ihr Bruder J._______ noch im Jahr (...) ebenfalls versucht, Sri Lanka zu verlassen, sei jedoch erwischt und während (Nennung Dauer) inhaftiert worden. Während der Haft von J._______ hätten Marinesoldaten sie und ihre (Nennung Verwandte) wiederholt behelligt und beschimpft. Aufgrund einer Geldzahlung sei J._______ wieder freigekommen, sei aber zuhause von den Behörden regelmässig kontrolliert worden. Die Soldaten hätten sie nach der Entlassung ihres Bruders J._______ weiterhin belästigt. Zwar habe sie im Jahr (...) die
(Nennung Klasse) abgeschlossen, danach die Schule aber nicht mehr weiter besucht, da ihre (Nennung Verwandte) krank gewesen sei und sie sich deswegen nicht auf die weiteren Prüfungen habe vorbereiten können. J._______ habe im Jahr (...) sodann erneut versucht, Sri Lanka zu verlassen, sei aber im Flughafen in G._______ mit einem gefälschten Reisepass ertappt worden. Dies habe eine (Nennung Dauer) Haft zur Folge gehabt. Als sie in dieser Zeit einmal alleine zuhause gewesen sei, sei sie von den Behörden respektive von Marinesoldaten aufgesucht, nach einer Fahrradpumpe gefragt und dabei am Handgelenk berührt worden. Dies habe ihr Angst gemacht und sie habe den Vorfall ihrer (Nennung Verwandte) nach deren Rückkehr erzählt. Ihr Bruder sei nach einer Geldzahlung aus der Haft freigekommen. In dieser belastenden Situation habe sie begonnen, zwei Mal in der Woche in die Kirche zu gehen, da sie dies beruhigt habe. Auf dem Weg dorthin hätten sie Marinesoldaten auf der Strasse jeweils beleidigt. Auch sei ihr Bruder J._______ nach seiner Entlassung im Jahr (...) etwa vier Mal zuhause kontrolliert worden. Weil J._______ nicht daheim gewesen sei, hätten ihr die Soldaten jeweils an die Schulter geklopft. Im (...) sei ihr Bruder J._______ ins (Nennung Camp) gegangen und habe nachgefragt, weshalb sie von den Soldaten immer beleidigt würde. Man habe ihren Bruder jedoch zu Boden gestossen. Am (...) sei abends an ihre Tür geklopft worden. Sie und ihre (Nennung Verwandte) hätten durch das Fenster hinausgeschaut und zwei Männer erblickt, welche über ihre Hausmauer gesprungen und in Richtung Marinecamp gerannt seien. In der Folge habe sie ihre (Nennung Verwandte) gegen ihren Willen dazu gedrängt, ihre Heimat zu verlassen.
Die Beschwerdeführerin reichte zum Nachweis ihrer Identität (Nennung Identitätsdokumente) zu den Akten.
B.
Mit Verfügung vom 10. Februar 2020 stellte das SEM fest, die Beschwerdeführerin erfülle die Flüchtlingseigenschaft nicht, und lehnte das Asylgesuch ab. Gleichzeitig ordnete es ihre Wegweisung aus der Schweiz sowie den Vollzug an.
C.
Mit Eingabe vom 16. März 2020 erhob die Beschwerdeführerin gegen diesen Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde. Sie beantragte, es sei die angefochtene Verfügung vom 10. Februar 2020 wegen der Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör, eventuell wegen der Verletzung der Begründungspflicht, eventuell zur Feststellung des vollständigen und richtigen rechtserheblichen Sachverhalts aufzuheben und die Sache sei zur Neubeurteilung an die Vorinstanz zurückzuweisen, eventuell sei ihre Flüchtlingseigenschaft festzustellen und ihr in der Schweiz Asyl zu gewähren, eventuell sei die Verfügung betreffend die Dispositivziffern 3 und 4 aufzuheben und die Unzulässigkeit oder zumindest die Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs festzustellen.
In verfahrensrechtlicher Hinsicht beantragte sie, es sei ihr vollständige Einsicht in die gesamten Akten des SEM zu gewähren, so insbesondere in die Aktenstücke A5, A9 und A11 ihres ersten Asylverfahrens, unter Einräumung einer angemessenen Frist zur Einreichung einer Beschwerdeergänzung nach gewährter Akteneinsicht. Ferner sei der Spruchkörper bekanntzugeben und zu bestätigen, dass dieser zufällig ausgewählt worden sei, andernfalls seien die objektiven Kriterien für die Auswahl des Spruchkörpers bekanntzugeben.
Der Beschwerde lagen bei: (Aufzählung Beweismittel).
D.
Der Instruktionsrichter teilte der Beschwerdeführerin mit Zwischenverfügung vom 1. April 2020 mit, sie könne den Ausgang des Verfahrens in der Schweiz abwarten, und gab ihr - unter Vorbehalt allfälliger Wechsel bei Abwesenheiten - die Zusammensetzung des Spruchkörpers bekannt. Sodann forderte er das SEM auf, die im Dossier des ersten Asylverfahrens (N_______) enthaltenen Aktenstücke A5, A9 und A11 erneut und vollständig zu kopieren und anschliessend der Beschwerdeführerin bis am 20. April 2020 darin Einsicht zu gewähren. Ferner wies er das Gesuch um Einräumung einer Frist zur Beschwerdeergänzung ab und forderte die Beschwerdeführerin gleichzeitig auf, für die Einsicht in sämtliche Asylakten ihres in der Beschwerdeschrift ungenannt gebliebenen Bruders bis zum 20. April 2020 dessen Identität bekannt zu geben und eine Vollmacht (Ermächtigung) desselben beizubringen. Überdies forderte er sie auf, bis zum 20. April 2020 einen Kostenvorschuss von Fr. 750.- zu bezahlen, unter Androhung des Nichteintretens im Unterlassungsfall.
E.
Mit Eingabe vom 20. April 2020 ersuchte die Beschwerdeführerin, es sei ihr die unentgeltliche Prozessführung zu gewähren und es sei auf die Erhebung eines Kostenvorschusses zu verzichten. Gleichzeitig gab sie die Identität ihres in der Beschwerdeschrift ungenannt gebliebenen Bruders bekannt und reichte weitere Unterlagen (Nennung Beweismittel) ins Recht.
F.
Mit Zwischenverfügung vom 29. April 2020 hiess der Instruktionsrichter die Gesuche um Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung sowie um Erlass des Kostenvorschusses gut, verzichtete folglich wiedererwägungswiese auf die Erhebung eines Kostenvorschusses und lud die Vorinstanz in Anwendung von Art. 57

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 57 - 1 Si le recours n'est pas d'emblée irrecevable ou infondé, l'autorité de recours en donne connaissance sans délai à l'autorité qui a pris la décision attaquée et, le cas échéant, aux parties adverses du recourant ou à d'autres intéressés, en leur impartissant un délai pour présenter leur réponse; elle invite en même temps l'autorité inférieure à produire son dossier.99 |
|
1 | Si le recours n'est pas d'emblée irrecevable ou infondé, l'autorité de recours en donne connaissance sans délai à l'autorité qui a pris la décision attaquée et, le cas échéant, aux parties adverses du recourant ou à d'autres intéressés, en leur impartissant un délai pour présenter leur réponse; elle invite en même temps l'autorité inférieure à produire son dossier.99 |
2 | L'autorité de recours peut, à n'importe quel stade de la procédure, inviter les parties à un échange ultérieur d'écritures ou procéder à un débat. |
G.
In der Vernehmlassung vom 14. Mai 2020 hielt die Vorinstanz nach einigen ergänzenden Bemerkungen an ihren Erwägungen vollumfänglich fest.
H.
Die Beschwerdeführerin replizierte mit Eingabe vom 11. Juni 2020, welcher sie zusätzliche Beweismittel (Aufzählung Beweismittel) beilegte.
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1.
1.1 Am 1. März 2019 ist die Teilrevision (AS 2016 3101) des AsylG in Kraft getreten. Für das vorliegende Verfahren gilt das bisherige Recht (vgl. Abs. 1 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des AsylG vom 25. September 2015).
1.2 Gemäss Art. 31

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 5 - 1 Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
|
1 | Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
a | de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations; |
b | de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations; |
c | de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations. |
2 | Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25 |
3 | Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision. |

SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre: |
|
a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit59 jugée par un tribunal; |
b | les décisions relatives à la naturalisation ordinaire; |
c | les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent: |
c1 | l'entrée en Suisse, |
c2 | une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit, |
c3 | l'admission provisoire, |
c4 | l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi, |
c5 | les dérogations aux conditions d'admission, |
c6 | la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation; |
d | les décisions en matière d'asile qui ont été rendues: |
d1 | par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger, |
d2 | par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit; |
e | les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération; |
f | les décisions en matière de marchés publics: |
fbis | les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs66; |
f1 | si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou |
f2 | si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics64; |
g | les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes; |
h | les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale; |
i | les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile; |
j | les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave; |
k | les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit; |
l | les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises; |
m | les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
n | les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent: |
n1 | l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision, |
n2 | l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire, |
n3 | les permis d'exécution; |
o | les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules; |
p | les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:71 |
p1 | une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public, |
p2 | un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications72; |
p3 | un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste74; |
q | les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent: |
q1 | l'inscription sur la liste d'attente, |
q2 | l'attribution d'organes; |
r | les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3475 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)76; |
s | les décisions en matière d'agriculture qui concernent: |
s1 | ... |
s2 | la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production; |
t | les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession; |
u | les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers80); |
v | les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national; |
w | les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe. |
x | les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198184, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
y | les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal; |
z | les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie87 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral370. |
1.3 Die Beschwerdeführerin ist als Verfügungsadressatin zur Beschwerdeführung legitimiert (Art. 48 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 48 - 1 A qualité pour recourir quiconque: |
|
1 | A qualité pour recourir quiconque: |
a | a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire; |
b | est spécialement atteint par la décision attaquée, et |
c | a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification. |
2 | A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 52 - 1 Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
|
1 | Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
2 | Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours. |
3 | Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable. |
2.
2.1 Auf den Antrag auf Mitteilung betreffend die Bildung des Spruchkörpers ist nicht einzutreten (vgl. Teilurteil des BVGer D-1549/2017 vom 2. Mai 2018 E. 4.3).
2.2 Der Antrag auf Bekanntgabe des Spruchgremiums wurde mit Instruktionsverfügung vom 1. April 2020 behandelt und der Spruchkörper ist im Übrigen aus dem Rubrum ersichtlich.
3.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants: |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 49 - Le recourant peut invoquer: |
|
a | la violation du droit fédéral, y compris l'excès ou l'abus du pouvoir d'appréciation; |
b | la constatation inexacte ou incomplète des faits pertinents; |
c | l'inopportunité: ce grief ne peut être invoqué lorsqu'une autorité cantonale a statué comme autorité de recours. |
4.
4.1 In der Beschwerde werden verschiedene formelle Rügen (Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör [Verletzung der Begründungspflicht], unvollständige und unrichtige Abklärung des rechtserheblichen Sachverhalts) erhoben. Sie sind vorab zu beurteilen, da sie gegebenenfalls geeignet sind eine Kassation der vorinstanzlichen Verfügung zu bewirken.
4.2 Gemäss Art. 29

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 29 - Les parties ont le droit d'être entendues. |
Die unrichtige oder unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts bildet einen Beschwerdegrund (Art. 106 Abs. 1 Bst. b

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants: |
4.3 Eine Verletzung der Begründungspflicht als Teilgehalt des rechtlichen Gehörs - welche es aufgrund der Ausgestaltung der Begründung dem Betroffenen ermöglichen soll, den Entscheid sachgerecht anzufechten, was nur der Fall ist, wenn sich sowohl der Betroffene als auch die Rechtsmittelinstanz über die Tragweite des Entscheides ein Bild machen können (vgl. BVGE 2011/37 E. 5.4.1; BVGE 2008/47 E. 3.2) - liegt nicht vor. Die mit der Redaktion und dem Erlass der angefochtenen Verfügung betrauten Mitarbeiter des SEM (vgl. act. B22/9, S. 1) haben nachvollziehbar und hinreichend differenziert aufgezeigt, von welchen Überlegungen sie sich vorliegend leiten liessen, und haben sich auch mit sämtlichen zentralen Vorbringen der Beschwerdeführerin auseinandergesetzt. Dabei mussten sie sich nicht ausdrücklich mit jeder tatbeständlichen Behauptung und jedem rechtlichen Einwand auseinandersetzen, sondern durften sich auf die wesentlichen Gesichtspunkte beschränken. Der blosse Umstand, dass die Beschwerdeführerin die Auffassung und Schlussfolgerungen des SEM nicht teilt - so auch bei der Lageeinschätzung zu Sri Lanka, der zitierten Quellen zum Nachweis der Befürchtungen bestimmter Personenkreise, im Nachgang zu den Präsidentschaftswahlen erhöhter Repression und Überwachung ausgesetzt zu sein (vgl. Beschwerdeschrift S. 11 - 18) - ist keine Verletzung der Begründungspflicht, sondern eine materielle Frage. Sodann zeigt die ausserordentlich ausführliche Beschwerdeeingabe deutlich auf, dass eine sachgerechte Anfechtung ohne weiteres möglich war.
4.4
4.4.1 Weiter beanstandet die Beschwerdeführerin im Zusammenhang mit individuellen Asylgründen (kurze Aufzählung der Asylgründe) sowie im Zusammenhang mit der Einschätzung der länderspezifischen Lage in Sri Lanka (aktuelle Lage unter Berücksichtigung der Wahl von Gotabaya Rajapaksa zum Präsidenten, Verschlechterung der Sicherheits- und Menschenrechtslage, erhöhte Gefährdung für Risikogruppen, Hochrisikofaktor Schweiz), der Quellenverwendung durch die Vorinstanz und dem Hinweis auf den von ihrem Rechtsvertreter verfassten Länderbericht vom 23. Januar 2020 (vgl. Beschwerdeschrift S. 19-42) eine unvollständige und unrichtige Feststellung des Sachverhalts.
Die Vorinstanz hat die individuellen Asylgründe genügend abgeklärt. Aus der Verfügung geht hervor, dass die Beschwerdeführerin stets im C._______-Distrikt gelebt habe, wegen der Verbindungen einzelner Brüder zu den F._______ in Schwierigkeiten mit den sri-lankischen Behörden geraten sei und man sie deswegen wiederholt behelligt, schikaniert und kontrolliert habe. Das SEM setzte sich mit den geltend gemachten Auswirkungen ihrer Verwandtschaft zu den mit den F._______ verbundenen, teilweise bereits verstorbenen und teilweise bereits aus Sri Lanka geflüchteten Brüdern sowie mit der aktuellen Lage in Sri Lanka auseinander und berücksichtigte die Präsidentenwahlen vom November 2019 mit deren Folgewirkungen. Allein der Umstand, dass die Vorinstanz in ihrer Länderpraxis zu Sri Lanka einer anderen Linie folgt als von der Beschwerdeführerin vertreten, und sie aus sachlichen Gründen zu einer anderen Würdigung der Vorbringen (inklusive Risikoanalyse) gelangt als von der Beschwerdeführerin verlangt, spricht nicht für eine ungenügende Sachverhaltsfeststellung.
4.4.2 Soweit die Beschwerdeführerin im Zusammenhang mit dem Lagebild des SEM vom 16. August 2016 ebenfalls eine unvollständige und unrichtige Feststellung des Sachverhalts erkennt und anführt, das Bundesverwaltungsgericht habe die Fehlerhaftigkeit dieses Lagebilds festzustellen, da es in zentralen Teilen als manipuliert anzusehen sei, indem es sich in wesentlichen Teilen auf nicht existierende oder nicht offengelegte Quellen stütze, weshalb die angefochtene Verfügung aufzuheben und die Sache an die Vorinstanz zurückzuweisen sei (vgl. Beschwerde S. 44-49), kann dieser Argumentation und den damit verbundenen Anträgen offenkundignicht gefolgt werden. Im genannten Zusammenhang wurde bereits in mehreren vom nämlichen Rechtsvertreter geführten Verfahren (vgl. etwa Urteil des BVGer D-6394/2017 vom 27. November 2017 E. 4.1) festgestellt, dass diese länderspezifische Lageanalyse des SEM öffentlich zugänglich ist. Darin werden neben nicht namentlich genannten Gesprächspartnern und anderen nicht offengelegten Referenzen überwiegend sonstige öffentlich zugängliche Quellen zitiert. Damit ist trotz der teilweise nicht im Einzelnen offengelegten Referenzen dem Anspruch der Beschwerdeführerin auf rechtliches Gehör ausreichend Genüge getan. Die Frage, inwiefern sich ein Bericht auf verlässliche und überzeugende Quellen abstützt, ist wiederum keine formelle Frage, sondern gegebenenfalls im Rahmen der materiellen Würdigung der Argumente der Parteien durch das Gericht zu berücksichtigen.
4.5 Die formellen Rügen erweisen sich angesichts dieser Sachlage als unbegründet, weshalb keine Veranlassung besteht, die Sache aus formellen Gründen aufzuheben und an die Vorinstanz zurückzuweisen. Die diesbezüglichen Rechtsbegehren sind abzuweisen.
5.
5.1 Die Beschwerdeführerin beantragt für den Fall einer materiellen Beurteilung ihrer Beschwerde durch das Bundesverwaltungsgericht, es seien ihr die Aktenstücke A5, A9 und A11 ihres ersten Asylverfahrens (N_______) vollständig offenzulegen und ihr nach deren Edition eine angemessene Frist zur Einreichung einer Stellungnahme einzuräumen. Ferner sei ihr eine angemessene Frist zur Einreichung eines Arztberichts anzusetzen. Sodann sei das SEM anzuweisen abzuklären, welche Daten auf dem Mobiltelefon der entführten Botschaftsmitarbeiterin erpresst worden seien und ob sich darunter auch ihr Name befinde.
5.2
5.2.1 Soweit die Beschwerdeführerin beantragt, es seien ihr die Aktenstücke A5, A9 und A11 ihres ersten Asylverfahrens vollständig offenzulegen, ist festzuhalten, dass mit Zwischenverfügung des Instruktionsrichters vom 1. April 2020 das SEM angewiesen wurde, der Beschwerdeführerin jene erneut und vollständig zu kopieren und bis am 20. April 2020 Einsicht in sie zu gewähren. Auf diesen Antrag ist, da gegenstandslos geworden, nicht weiter einzugehen.
5.2.2 Hinsichtlich des Antrags, es sei ihr eine Frist zur Einreichung eines Arztberichts anzusetzen, ist diesem Antrag nicht stattzugeben. Die Beschwerdeführerin hatte auf Beschwerdeebene mit der Einreichung einer Beschwerdeschrift inklusive umfangreicher Beilagen sowie mit zwei weiteren umfangreichen Beweismitteleingaben Gelegenheit, die geltend gemachten Beeinträchtigungen ihres psychischen Gesundheitszustands einlässlich zu substanziieren und entsprechende ärztliche Unterlagen einzureichen, wovon sie in ihren Beweismitteleingaben vom 20. April 2020 und in ihrer Replik vom 11. Juni 2020 (S. 1-5) entsprechend Gebrauch machte. Es muss deshalb die Notwendigkeit einer Durchführung weiterer Abklärungen zu ihrem Gesundheitszustand durch das Bundesverwaltungsgericht
oder der Einräumung einer Beweismittelfrist als nicht gegeben erachtet werden.
5.2.3 Ebenso abzuweisen ist der Antrag, dass abzuklären sei, ob bei der Entführung einer schweizerischen Botschaftsmitarbeiterin im Herbst 2019 Daten der Beschwerdeführerin respektive welche Daten im Allgemeinen auf deren Mobiltelefon zur Herausgabe erpresst worden seien, zumal eine Verbindung der Beschwerdeführerin zu dieser Botschaftsmitarbeiterin nicht substanziiert dargelegt worden ist (vgl. auch Urteil des BVGer D-5784/2019 vom 20. April 2020 E. 6).
6.
6.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
6.2 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Anforderungen an das Glaubhaftmachen der Vorbringen in verschiedenen Entscheiden dargelegt und folgt dabei ständiger Praxis. Darauf kann hier verwiesen werden (vgl. BVGE 2015/3 E. 6.5.1, BVGE 2012/5 E. 2.2).
7.
7.1 Die Vorinstanz kommt in der angefochtenen Verfügung zum Schluss, die Vorbringen der Beschwerdeführerin würden den Anforderungen an die Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
Die von der Beschwerdeführerin geltend gemachte Verfolgung durch Angehörige des CID und der Marine seien zu wenig intensiv, um als Verfolgung im Sinne des Asylgesetzes betrachtet werden zu können. Aus ihren Aussagen gehe nicht hervor, dass die einmalige Befragung im Camp der Marine für sie irgendwelche flüchtlingsrechtlich relevanten Konsequenzen gehabt hätte. Diese Einschätzung werde durch ihre Aussage, es habe keinen Zusammenhang zwischen der in der Nähe ihres Elternhaues gefundenen Munition und ihrer Familie gegeben, untermauert. Ähnliches sei für die verschiedenen Hausbesuche festzuhalten. Die Schilderungen der Beschwerdeführerin seien dahingehend zu verstehen, dass es sich dabei um Anwesenheitskontrollen gehandelt habe, die jeweils nur kurz gedauert hätten. Auch wenn diese Kontrollbesuche belastend und unangenehm gewesen seien, entbehrten diese einer asylrelevanten Intensität. Gleiches gelte auch für die vorgebrachten Beschimpfungen durch Angehörige der Marine und deren Besuche, als sie sich alleine zuhause aufgehalten habe. Zweifellos habe es sich diesbezüglich um Belästigungen gehandelt, welche jedoch ebenfalls als flüchtlingsrechtlich irrelevant zu bezeichnen seien. Diese Einschätzung werde durch ihre Aussage bestätigt, dass es ausser den Beleidigungen zu keinen weiteren Vorkommnissen gekommen sei. Gleichartiges sei für die weiteren Hausbesuche durch Marineangehörige im Jahr (...) zu befinden, bei welchen man sie nach einer Fahrradpumpe gefragt, sie am Handgelenk berührt und ihr auf die Schulter geklopft habe. Auch wenn diese Besuche äusserst störend und schikanös gewesen seien, hätten sie offenbar keine konkrete Gefährdung ihrer Person dargestellt. Weiter sei festzustellen, dass es ihr bis zur Ausreise im (...) möglich gewesen sei, ein normales Leben zu führen und die Schule bis zum (Nennung Stufe) abzuschliessen. Die Schule habe sie einzig deswegen nicht weiter besucht, weil ihre (Nennung Verwandte) krank gewesen sei. Damit einhergehend sei auch die vorgebrachte Furcht vor einer zukünftigen flüchtlingsrechtlich relevanten Verfolgung als unbegründet einzustufen. Hierzu befürchte sie lediglich, bei einer Rückkehr nach Sri Lanka die gleichen Schwierigkeiten wie zuvor zu erhalten und über ihren Aufenthalt in der Schweiz befragt zu werden. Konkretere Anhaltspunkte habe sie keine angeführt. Unter diesen Umständen sei nicht von einem anhaltenden Interesse der sri-lankischen Behörden an ihrer Person oder einer ihr drohenden ernsthaften Verfolgung auszugehen. Dies auch deshalb, weil sie nach Kriegsende und der Zerschlagung der F._______ im Jahr (...) nahezu (Nennung Dauer) ohne Verfolgungsmassnahmen flüchtlingsrechtlichen Ausmasses in Sri Lanka habe leben können. Daran vermöchten auch die Angaben
ihrer (Nennung Verwandte), wonach sie nach der Ausreise weiterhin gesucht worden sei, nichts zu ändern. Ausser dass man sich nach ihrem Verbleib erkundigt habe, habe sie nichts Genaueres erläutert. Ihre (Nennung Verwandte), deren politisches oder familiäres Profil sich nicht von ihrem zu unterscheiden scheine, lebe denn auch nach wie vor in Sri Lanka. An dieser Einschätzung vermöchten auch die eingereichten Beweismittel nichts zu ändern.
Weiter seien den Akten auch keine Risikofaktoren zu entnehmen. Die Befragung von Rückkehrern, die über keine gültigen Identitätsdokumente verfügten, im Ausland ein Asylverfahren durchlaufen hätten oder behördlich gesucht würden, und das allfällige Eröffnen eines Strafverfahrens wegen illegaler Ausreise stellten keine asylrelevanten Verfolgungsmassnahmen dar. Rückkehrer würden regelmässig auch am Herkunftsort zwecks Registrierung, Erfassung der Identität, bis hin zur Überwachung der Aktivitäten der Person befragt. Diese Kontrollmassnahmen am Herkunftsort würden grundsätzlich kein asylrelevantes Ausmass annehmen. Die Beschwerdeführerin habe nicht glaubhaft machen können, vor ihrer Ausreise asylrelevanten Verfolgungsmassnahmen ausgesetzt gewesen zu sein oder solche unmittelbar zu befürchten gehabt zu haben. Sie sei bis im (...) in Sri Lanka wohnhaft gewesen, weshalb sie nach Kriegsende noch lange Jahre in ihrer Heimat gelebt habe. Allfällige, im Zeitpunkt ihrer Ausreise bestehende Risikofaktoren hätten folglich kein Verfolgungsinteresse seitens der sri-lankischen Behörden auszulösen vermocht. Die behördlichen Kontakte - so unangenehm sie für die Beschwerdeführerin auch gewesen sein mögen - seien als Schikanen und nicht als flüchtlingsrechtliche Verfolgungsmassnahmen zu qualifizieren. Ein tatsächliches Verfolgungsinteresse der sri-lankischen Behörden sei zu verneinen. An dieser Einschätzung vermöge der Umstand, dass mehrere Brüder der Beschwerdeführerin in verschiedenen Ländern im Ausland lebten, nichts zu ändern. Zudem hätten sich deren Ausreisen zwischen (...) und (...) ereignet. Nach der letzten Ausreise ihres Bruders I._______ im Jahr (...) hätten sich die behördlichen Kontrollmassnahmen nicht verstärkt. Aus dem Umstand, dass I._______ als anerkannter Flüchtling in der Schweiz lebe, könne sie keine erhöhte Gefährdung für ihre Person ableiten. Die Tatsache allein, dass Familienangehörige und Verwandte von Gesuchstellern in der Schweiz als Flüchtlinge anerkannt worden seien, reiche für die Annahme einer Reflexverfolgung nicht aus. Es müssten vielmehr zusätzliche Kriterien erfüllt sein. Weder aus den vorliegenden Akten noch aus denjenigen von I._______ gingen solche ernsthaften Hinweise hervor, weshalb ihre Furcht, um ihretwillen in Zukunft in Sri Lanka verfolgt zu werden, als unbegründet zu qualifizieren sei. Auch die am 16. November 2019 durchgeführten Präsidentschaftswahlen mit dem Sieg von Gotabaya Rajapaksa vermöchten diese Einschätzung nicht umzustossen. Trotz ersten Anzeichen der Zunahme von Überwachungsaktivitäten bestehe im jetzigen Zeitpunkt kein Anlass zur Annahme, dass ganze Volksgruppen unter dem neuen Präsidenten kollektiv einer Verfolgungsgefahr ausgesetzt seien. Zudem bestehe kein Bezug
dieser Wahlen respektive von deren Folgen zur persönlichen Situation der Beschwerdeführerin. Es bestehe somit kein begründeter Anlass zur Annahme, dass sie bei einer Rückkehr nach Sri Lanka dort mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit und in absehbarer Zukunft asylrelevanten Verfolgungsmassnahmen ausgesetzt würde.
7.2 Die Beschwerdeführerin entgegnet in ihrer Rechtsmittelschrift in materieller Hinsicht, die Vorinstanz habe sich bei der Einschätzung der Risikofaktoren lediglich auf den Zeitpunkt ihrer Ausreise fokussiert, obwohl es darum gehe einzuschätzen, ob eine Person bei der Rückkehr aufgrund der bei ihr persönlich aktuell vorhandenen Risikofaktoren gefährdet sei. Angesichts ihrer umfangreichen familiären Verbindungen zu den F._______ stelle dies für die sri-lankischen Behörden einen F._______-Hintergrund dar. Vor diesem Hintergrund sei die Argumentation des SEM, dass sie nicht von einer Reflexverfolgung betroffen sei, obsolet. Dass sich die behördlichen Massnahmen seit der Ausreise ihres Bruders I._______ im Jahr (...) bis zu ihrer eigenen Ausreise nicht verschärft hätten, sei sodann falsch. Nach der Flucht von I._______ zu Beginn des Jahres (...) sei ihre Familie durch die sri-lankischen Sicherheitskräfte auf erhebliche Weise kontrolliert und schikaniert worden. Das Ausmass der Behelligungen habe insbesondere im Jahr (...) zugenommen. Vorher sei sie davon verschont geblieben. Das SEM habe es versäumt, sich die Frage zu stellen, mit welcher Intensität ihr Verfolgung bei einer Rückkehr drohe, zumal sie als junge Frau aus der Schweiz zurückkehren würde, wobei sie hierzulande mit ihrem Bruder I._______ in regelmässigem Kontakt gestanden habe. Auch sei - entgegen der vorinstanzlichen Einschätzung - von einer Reflexverfolgung auszugehen. Es liege eine gezielte Verfolgung vor und es sei auch nur ihre Familie von entsprechenden Handlungen der Behörden betroffen gewesen. Zudem handle es sich beim geflohenen Bruder I._______ per se um eine politisch unbequeme Person, da er zum Zeitpunkt seiner Flucht der älteste in Sri Lanka lebende Sohn ihrer grossen Heldenfamilie der F._______ gewesen sei. Es liege nahe, dass die Behörden vor diesem familiären Hintergrund bei ihr davon ausgingen, dass sie eine Sympathisantin der F._______ sei. Die sri-lankischen Sicherheitskräfte hätten bereits vor ihrer Flucht versucht, über sie an Informationen zu I._______ zu gelangen. Mit ihrer Flucht habe sich nun das Interesse der heimatlichen Behörden an ihrer Person massiv verstärkt. Zudem sei aus den Akten ihres Bruders I._______ ersichtlich, dass sich ihre (Nennung Verwandte) und auch I._______ selber nach dessen Ausreise grosse Sorgen um sie gemacht hätten. Auch habe I._______ angeführt, dass sie seinetwegen von den sri-lankischen Sicherheitskräften mitgenommen worden sei. Es ergäben sich somit aus diesen Akten klare Hinweise auf eine Reflexverfolgung.
Sodann erfülle sie zahlreiche der in der bundesverwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung definierten Risikofaktoren. So verfüge sie über familiäre Verbindungen zu den F._______; ihr in der Schweiz als anerkannter Flüchtling lebender Bruder I._______, welcher bereits aufgrund des F._______-Heldenstatus ihrer Familie in den Fokus der heimatlichen Behörden geraten sei, werde in Sri Lanka noch immer gesucht. Deswegen und als alleinstehende tamilische Frau sei sie in Sri Lanka bereits mehreren Übergriffen, Behelligungen und Schikanen der sri-lankischen Sicherheitskräfte ausgesetzt gewesen. Es sei davon auszugehen, dass sie sich auf einer Stop- oder Watch-List befinde. Zudem halte sie sich bereits seit mehreren Jahren in der Schweiz - einem tamilischen Diasporazentrum - auf und verfüge über keine gültigen Einreisepapiere. Angesichts der aktuellen Lage in Sri Lanka hätten die einzelnen Risikofaktoren verstärkt Geltung. Mit der Wahl von Gotabaya Rajapaksa zum neuen Staatschef habe sich die Gefährdungslage in Sri Lanka für Personen, die eine vermeintliche Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen, nochmals massiv erhöht. Die zum Beleg ihrer Einschätzung eingereichte Dokumenten- und Quellensammlung (Stand: 23. Januar 2020) lege dar, dass als Folge der Präsidentschaftswahlen eine deutliche Zunahme der Verfolgungsintensität feststellbar sei und die vom Bundesverwaltungsgericht definierten Risikofaktoren stärker zu gewichten seien.
7.3 In seiner Vernehmlassung hielt das SEM fest, die Beschwerdeführerin beschränke sich in ihrer Beschwerdeschrift darauf, bereits Gesagtes zu wiederholen. Die im Asylentscheid dargelegte Einschätzung sei deshalb noch immer als zutreffend zu erachten. Hinsichtlich der geltend gemachten psychischen Probleme sei darauf hinzuweisen, dass angesichts der in Sri Lanka bestehenden medizinischen Strukturen keine Hinweise für eine konkrete Gefährdung der Beschwerdeführerin aus gesundheitlichen Gründen bei einer Rückkehr zu erkennen seien. Bezüglich der dargelegten Verschlechterung der Sicherheits- und Menschenrechtslage in Sri Lanka reiche es nicht aus, pauschal auf politische Entwicklungen der jüngeren Zeit oder mögliche Zukunftsszenarien zu verweisen. Notwendig sei ein persönlicher Bezug der asylsuchenden Person zu eben diesem Ereignis, was vorliegend nicht überzeugend dargelegt worden sei. Das SEM beobachte die Entwicklung in Sri Lanka aufmerksam und stehe mit der Schweizer Vertretung vor Ort in ständigem Kontakt, namentlich auch, was das vorübergehend beschlagnahmte Mobiltelefon angehe. Die Botschaft habe dem SEM diesbezüglich mitgeteilt, dass keine Informationen über sich in der Schweiz aufhaltende, asylsuchende Personen aus Sri Lanka an Dritte gelangt seien. Hinsichtlich der möglichen Gefährdungslage für Rückkehrer infolge einer Informationsübermittlung ihrer Daten an die sri-lankischen Militärbehörden habe schon in den Jahren 2016 bis 2019 und früher eine enge Zusammenarbeit und ein Datenaustausch zwischen zivilen und militärischen Sicherheitskräften stattgefunden. Es sei in Ermangelung gegenteiliger Hinweise davon auszugehen, dass der Regierungswechsel im November 2019 an den bisherigen Erkenntnissen zu den Prozeduren bei der Einreise am Flughafen keine Änderungen gebracht hätten. Mit den vorgebrachten Spekulationen über ein mögliches zukünftiges Gefährdungsszenario infolge besagter Datenübermittlungen vermöge die Beschwerdeführerin keine für sie individuell bestehende aktuelle Gefährdung im Fall einer Rückkehr darzulegen.
7.4 In ihrer Replik brachte die Beschwerdeführerin zur Hauptsache vor, es bestünden in ihrer Heimat keine adäquaten und zugänglichen Behandlungsmöglichkeiten. Der eingereichte (Nennung Beweismittel) zeige deutlich auf, dass sie angesichts der Beeinträchtigung ihres (...) Gesundheitszustandes (Nennung Leiden) eine (Nennung Therapie) benötige und es - da auch ein Suizidrisiko bestehe - bei einer Verschlechterung des (...) Zustandes eine stationäre Behandlung erfordere, die in Sri Lanka jedoch nicht erhältlich sei. Aufgrund der Corona-Pandemie bestehe überdies eine massive Einschränkung der (...) Behandlungsmöglichkeiten. Auch sei eine Langzeittraumatisierung nicht auszuschliessen, die zu einer erhöhten Verfolgungsempfindlichkeit führe. Deshalb würde sie bereits niederschwellige behördliche Benachteiligungen bei einer Rückkehr nach Sri Lanka als sehr schwerwiegend empfinden. Im Weiteren kommentierte die Beschwerdeführerin die vom SEM zitierte Lagefortschreibung vom 7. Februar 2020 kritisch und kritisierte im Weiteren in grundsätzlicher Hinsicht, dass das SEM in seiner Vernehmlassung zentrale Aspekte ihrer Gefährdung nicht thematisiert habe.
8.
8.1 Nach Lehre und Rechtsprechung erfüllt eine asylsuchende Person die Flüchtlingseigenschaft im Sinne von Art. 3

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
Mit dem Begriff des unerträglichen psychischen Drucks im Sinne von Art. 3 Abs. 2

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
8.2 Die Beschwerdeführerin stammt den Akten zufolge aus einer den Behörden bekannten Märtyrerfamilie. Infolge der - teilweise auch nur vermuteten - Aktivitäten einzelner Brüder für die F._______ wurde ihre Familie über Jahre hinweg immer wieder belästigt und bedroht. Die Beschwerdeführerin selber war insbesondere in den Jahren (...) bis zu ihrer Ausreise (Nennung Zeitpunkt) andauernden Kontrollmassnahmen und Behelligungen durch Angehörige des CID sowie durch - in der Nähe ihres Wohnhauses in einem (Nennung Camp) - stationierten Soldaten ausgesetzt. Dabei fürchtete sie sich allemal vor Übergriffen auf ihre sexuelle Integrität und davor, dass ein weiterer Bruder ums Leben gebracht oder verhaftet würde (vgl. act. B20/17, F55 ff., F60 ff., F71, F78, F86, F95, F102). In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass jeweils im konkreten Einzelfall zu entscheiden ist, ob die für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft notwendige Intensität der Beeinträchtigungen erreicht oder das Mass der Erträglichkeit eines psychischen Druckes überschritten ist (vgl. Urteil des BVGer D-6214/2014 vom 2. Februar 2017 E. 4.1.1). Auf den vorliegenden Fall bezogen, erlitt die Beschwerdeführerin durch die geltend gemachte kurze Befragung zum Aufenthaltsort ihres Bruders I._______ im (Nennung Camp) im (...) durch das CID, in deren Anschluss man sie ohne Weiteres wieder habe gehen lassen, jedoch darauf hingewiesen habe, dass sie und ihre Familie das Dorf nicht ohne Meldung verlassen dürften und man ihre Familie beobachte (vgl. act. B20/17, S. 9), und die weiteren Anwesenheitskontrollen sowie die Belästigungen durch Soldaten der Marine auf der Strasse oder bei vereinzelten Hausbesuchen, weder eine Gefährdung des Lebens noch einen schweren Eingriff in die Bewegungsfreiheit. Die geschilderten Vorkommnisse sind - so unangenehm sie für die Beschwerdeführerin auch gewesen sein mögen - in ihrer Art und Dauer als zu wenig intensiv zu erachten, um ernsthafte Nachteile im Sinne von Art. 3

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
sie auf dem Weg zur Schule oder zur Kirche am Camp vorbeigegangen sei (vgl. act. B20/17, F78-81 und F100 f.), als flüchtlingsrechtlich irrelevante Schikanen dar, in deren Anschluss der Beschwerdeführerin keine weiteren Probleme erwachsen sind. Bezüglich der Hausbesuche nach der zweiten Entlassung ihres Bruders J._______ im Jahr (...), als die Behörden die Anwesenheit ihres Bruders kontrolliert und ihr dabei an ihre Schulter geklopft oder eine Fahrradpumpe verlangt hätten, wobei man sie einmal beim Aushändigen dieser Pumpe am Handgelenk berührt habe, ist dem Gericht durchaus bekannt, dass Frauen in Sri Lanka sehr häufig Opfer von sexueller Belästigung werden. Allerdings kann die Frage, ob die Beschwerdeführerin angesichts dieser körperlichen Behelligungen allenfalls aufgrund eines Politmalus zur Zielscheibe von sexuellen Belästigungen geworden sein könnte, vorliegend in Anbetracht der nachfolgenden, in E. 8.4 enthaltenen Darlegungen aber offengelassen werden. Auch wenn - entgegen der in der Beschwerde vertretenen Ansicht - aus ihren Ausführungen insgesamt nicht auf eine Intensivierung der Kontrollmassnahmen und Belästigungen im Laufe der Jahre geschlossen werden kann, ist demgegenüber festzuhalten, dass der behördliche Druck und diese Kontrollmassnahmen auch nicht abgenommen oder gar ganz aufgehört hätten. Die Beschwerdeführerin führte denn auch an, auch nach ihrer Ausreise am (...) hätten zwei oder drei Mal Leute aus dem (Nennung Camp) bei ihrer (Nennung Verwandte) nach ihrem Verbleib gefragt, so (Nennung Zeitpunkte) (vgl. act. B20/17, F35 f. und F105). Das Überwachungsinteresse der sri-lankischen Behörden an der Beschwerdeführerin bestand somit ohne Weiteres bis zu deren Ausreise und auch noch darüber hinaus. Die Beschwerdeführerin hatte aufgrund der jahrelangen Kontrollen, Befragungen, Schikanen und auch leichteren Übergriffen sexueller Natur in nachvollziehbarer Weise eine erhebliche subjektive Furcht vor künftigen behördlichen Verfolgungsmassnahmen. Ob jedoch im Zeitpunkt der Ausreise auch in objektiver Hinsicht Grund zur Annahme bestand, dass sie durch die sri-lankischen Sicherheitskräfte in naher Zukunft und mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit verfolgt worden respektive ein unerträglicher psychischer Druck zu bejahen wäre, kann vorliegend letztlich aber offen bleiben. Unbesehen von der Frage nach der Verfolgungsfurcht vor der Ausreise ist nämlich bei der Beschwerdeführerin im heutigen Zeitpunkt von einer begründeten Furcht vor zukünftiger Verfolgung auszugehen.
8.3 Das Bundesverwaltungsgericht hat im Referenzurteil E-1866/2015 vom 15. Juli 2016 eine aktuelle Analyse der Situation von Rückkehrenden nach Sri Lanka vorgenommen (vgl. dort E. 8) und festgestellt, dass aus Europa respektive der Schweiz zurückkehrende tamilische Asylsuchende nicht generell einer ernstzunehmenden Gefahr von Verhaftung und Folter ausgesetzt seien (vgl. a.a.O., E. 8.3). Das Gericht orientiert sich bei der Beurteilung des Risikos von Rückkehrern, Opfer ernsthafter Nachteile in Form von Verhaftung und Folter zu werden, an verschiedenen Risikofaktoren. Dabei handelt es sich um das Vorhandensein einer tatsächlichen oder vermeintlichen, aktuellen oder vergangenen Verbindung zu den F._______, um Teilnahme an exilpolitischen regimekritischen Handlungen, und um Vorliegen früherer Verhaftungen durch die sri-lankischen Behörden, üblicherweise im Zusammenhang mit einer tatsächlichen oder vermuteten Verbindung zu den F._______ (sog. stark risikobegründende Faktoren, vgl. a.a.O., E. 8.4.1-8.4.3). Einem gesteigerten Risiko, genau befragt und überprüft zu werden, unterliegen ausserdem Personen, die ohne die erforderlichen Identitätspapiere nach Sri Lanka einreisen wollen, die zwangsweise nach Sri Lanka zurückgeführt werden oder die über die Internationale Organisation für Migration (IOM) nach Sri Lanka zurückkehren, sowie Personen mit gut sichtbaren Narben (sog. schwach risikobegründende Faktoren, vgl. a.a.O., E. 8.4.4 und 8.4.5). Das Gericht wägt im Einzelfall ab, ob die konkret glaubhaft gemachten Risikofaktoren eine asylrechtlich relevante Gefährdung der betreffenden Person ergeben. Dabei zieht es in Betracht, dass insbesondere jene Rückkehrer eine begründete Furcht vor ernsthaften Nachteilen im Sinne von Art. 3

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
8.4 Vorliegend erfüllt die Beschwerdeführerin verschiedene Risikofaktoren, die so zusammenspielen, dass mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung bejaht werden muss. Die Beschwerdeführerin ist tamilischer Ethnie und stammt aus dem Norden. Sie erfüllt aufgrund familiärer Verbindungen zu den F._______ respektive des glaubhaft gemachten Umstands, dass ihre Familie den sri-lankischen Behörden als "Heldenfamilie" bekannt ist, zweifelsohne einen stark risikobegründenden Faktor im Sinne des vorgenannten Referenzurteils. Zur Familiensituation der Beschwerdeführerin ist anzuführen, dass sie über (Nennung Anzahl) Geschwister verfügte. Zwei ihrer Brüder (K._______ und L._______) kamen - den vom Gericht vorliegend für die Entscheidbegründung beigezogenen Asylakten des in der Schweiz als Flüchtling anerkannten Bruders I._______ (N_______) zufolge - als Angehörige der F._______ bei einem Gefecht im Jahr (...) ums Leben. Ferner wurde Bruder D._______ im Jahr (...) von Regierungssoldaten wegen des Vorwurfs der F._______-Mitgliedschaft getötet. Weiter haben die behördlichen Überwachungsmassnahmen dazu geführt, dass (Nennung Anzahl) ihrer Geschwister bereits vor Jahren aus Sri Lanka geflohen sind. Zu erwähnen sind dabei insbesondere ihr Bruder E._______, der in einem Werbefilm der F._______ eine zentrale Rolle spielte, wie auch der erwähnte Bruder I._______, dem in der Schweiz - nicht zuletzt auch aufgrund der lange Jahre andauernden behördlichen Überwachungsmassnahmen infolge des langjährigen Bezugs der Familie zu den F._______ - Asyl gewährt wurde. Der einzige noch in Sri Lanka bei der (Nennung Verwandte) lebende Bruder J._______ versuchte aufgrund der anhaltenden behördlichen Kontrollmassnahmen in den Jahren (...) und (...) ebenfalls - jeweils erfolglos - das Land zu verlassen, wobei J._______ bei seinen Ausreiseversuchen beide Male festgenommen und anschliessend (Nennung Dauer) respektive (Nennung Dauer) in Haft gesetzt wurde. J._______, der nach der Ausreise von I._______ als letztes männliches Familienmitglied übrigblieb, war offensichtlich nicht in der Lage, etwas gegen die unbestrittenen Belästigungen der Beschwerdeführerin zu unternehmen, geschweige denn diese zu verhindern. Es ist davon auszugehen, dass das schon Jahre vor der Ausreise begonnene Interesse der Behörden an der Beschwerdeführerin nach wie vor besteht. Dies wird bestätigt durch ihre Aussagen, dass sie auch nach ihrer Ausreise bei ihrer (Nennung Verwandte) wiederholt gesucht worden sei. Zudem entzog sie sich durch ihre Ausreise aus Sri Lanka den weiterhin bestehenden behördlichen Überwachungsmassnahmen. Die anhaltende Überwachung lässt darauf schliessen, dass der Beschwerdeführerin von den sri-lankischen
Behörden eine oppositionelle Gesinnung unterstellt wurde und ihr nahe Kontakte zumindest zu dem in der Schweiz lebenden Bruder I._______ unterstellt würden. Die Familie sei den Ausführungen der Beschwerdeführerin zufolge denn auch seit dem Jahr (...) wiederholt von Angehörigen des CID aufgesucht worden, die sich nach ihrem Bruder I._______ erkundigt hätten. Zwar habe ihre Familie den Behörden gesagt, dass I._______ aus Sri Lanka ausgereist sei. Dies sei ihnen jedoch nicht geglaubt worden (vgl. act. B20/17, F60). Auch wenn es sich in der Folge gemäss der Beschwerdeführerin bei den weiteren Besuchen bis im Jahr (...) um Kontrollmassnahmen der Behörden gehandelt habe, welche insbesondere die Anwesenheit ihres zweimal inhaftierten Bruders J._______ kontrolliert hätten (vgl. act. B20/17, F82, F86 ff.), scheint diese Aussage dem Gericht nicht geeignet, einen Abbruch des Verfolgungsinteresses an Bruder I._______ - oder an weiteren Geschwistern, so insbesondere an Bruder E._______ - zu begründen. Es besteht demnach die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerdeführerin bei einer Rückkehr Opfer einer Reflexverfolgung werden könnte, zumal eine weiterhin bestehende behördliche Suche nach I._______ oder weiteren Geschwistern nicht auszuschliessen ist und die sri-lankischen Sicherheitskräfte aufgrund des Aufenthalts der Beschwerdeführerin in der Schweiz Anlass zur Vermutung haben könnten, dass sie mit I._______ respektive anderen ausgereisten Geschwistern in engem Kontakt stand (vgl. zum Begriff der Reflexverfolgung BVGE 2007/19 E. 3.3 m.w.H.).
Demnach sprechen gleich mehrere starke Risikofaktoren dafür, dass die Beschwerdeführerin bei einer allfälligen Rückkehr nach Sri Lanka genauestens überprüft und befragt würde und ihr dabei höchstwahrscheinlich ernsthafte Nachteile im Sinne des Asylgesetzes drohen würden. Die Vor-aussetzungen zur Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 53 Indignité - L'asile n'est pas accordé au réfugié qui: |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 49 Principe - L'asile est accordé aux personnes qui ont la qualité de réfugié, s'il n'y a pas de motif d'exclusion. |
9.
Die Beschwerde ist demnach gutzuheissen, soweit darauf einzutreten ist. Die angefochtene Verfügung vom 10. Februar 2020 ist aufzuheben und das SEM anzuweisen, der Beschwerdeführerin Asyl zu gewähren.
10.
10.1 Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind keine Kosten aufzuerlegen (Art. 63 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
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1 | En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
2 | Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes. |
3 | Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure. |
4 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101 |
4bis | L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé: |
a | entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires; |
b | entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102 |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106 |
10.2 Der vertretenen Beschwerdeführerin ist angesichts ihres Obsiegens in Anwendung von Art. 64

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 64 - 1 L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
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1 | L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
2 | Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué. |
3 | Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens. |
4 | La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110 |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 7 Principe - 1 La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige. |
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1 | La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige. |
2 | Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion. |
3 | Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens. |
4 | Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens. |
5 | L'art. 6a s'applique par analogie.7 |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 14 Calcul des dépens - 1 Les parties qui ont droit aux dépens et les avocats commis d'office doivent faire parvenir avant le prononcé un décompte de leurs prestations au tribunal. |
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1 | Les parties qui ont droit aux dépens et les avocats commis d'office doivent faire parvenir avant le prononcé un décompte de leurs prestations au tribunal. |
2 | Le tribunal fixe les dépens et l'indemnité des avocats commis d'office sur la base du décompte. A défaut de décompte, le tribunal fixe l'indemnité sur la base du dossier. |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 8 Dépens - 1 Les dépens comprennent les frais de représentation et les éventuels autres frais de la partie. |
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1 | Les dépens comprennent les frais de représentation et les éventuels autres frais de la partie. |
2 | Les frais non nécessaires ne sont pas indemnisés. |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 9 Frais de représentation - 1 Les frais de représentation comprennent: |
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1 | Les frais de représentation comprennent: |
a | les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat; |
b | les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone; |
c | la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte. |
2 | Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie. |
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Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen, soweit darauf eingetreten wird.
2.
Die angefochtene Verfügung vom 10. Februar 2020 wird aufgehoben, die Beschwerdeführerin wird als Flüchtling anerkannt und das SEM wird angewiesen, ihr Asyl zu gewähren.
3.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.
4.
Das SEM wird angewiesen, der Beschwerdeführerin für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Parteientschädigung von insgesamt Fr. 2000.- auszurichten.
5.
Dieses Urteil geht an die Beschwerdeführerin, das SEM und die zuständige kantonale Behörde.
Der vorsitzende Richter: Der Gerichtsschreiber:
Simon Thurnheer Stefan Weber
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