Bundesgericht
Tribunal fédéral
Tribunale federale
Tribunal federal

8C 60/2023, 8C 70/2023

Urteil vom 14. Juli 2023

IV. öffentlich-rechtliche Abteilung

Besetzung
Bundesrichter Wirthlin, Präsident,
Bundesrichterinnen Heine, Viscione,
Gerichtsschreiber Wüest.

Verfahrensbeteiligte
8C 60/2023
IV-Stelle des Kantons St. Gallen,
Brauerstrasse 54, 9016 St. Gallen,
Beschwerdeführerin,

gegen

A.________,
vertreten durch Rechtsanwalt Patrick Lerch,
Beschwerdegegner,

und

8C 70/2023
A.________,
vertreten durch Rechtsanwalt Patrick Lerch,
Beschwerdeführer,

gegen

IV-Stelle des Kantons St. Gallen,
Brauerstrasse 54, 9016 St. Gallen,
Beschwerdegegnerin.

Gegenstand
Invalidenversicherung
(Invalidenrente; Arbeitsunfähigkeit),

Beschwerden gegen den Entscheid des Versicherungsgerichts des Kantons St. Gallen vom 19. Dezember 2022 (IV 2020/194, IV 2019/298).

Sachverhalt:

A.

A.a. Nachdem ein erstes Leistungsgesuch des A.________, geb. 1988, abgewiesen worden war (Mitteilung vom 10. August 2009), meldete sich dieser im Februar 2013 unter Hinweis auf einen anlässlich eines Autounfalls vom 2. August 2012 erlittenen offenen Unterschenkelbruch erneut zum Leistungsbezug bei der Invalidenversicherung an. Er unterzog sich mehreren Operationen, wobei es zu postoperativen Komplikationen mit Entstehung eines komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) kam. Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) sprach ihm mit Verfügung vom 28. November 2017 für die Unfallfolgen ausgehend von einer 50%igen Arbeitsfähigkeit in einer angepassten Tätigkeit eine Invalidenrente bei einem Invaliditätsgrad von 61 % sowie eine Integritätsentschädigung bei einem Integritätsschaden von 10 % zu. Die IV-Stelle des Kantons St. Gallen übernahm im Wesentlichen die medizinische Einschätzung der Suva und sprach A.________ mit Verfügung vom 8. Juni 2018 ausgehend von einer 50 %igen Arbeitsfähigkeit in einer Tätigkeit als technischer Kaufmann (in Abweichung vom Entscheid der Suva) bei einem Invaliditätsgrad von 50 % eine halbe Invalidenrente mit Wirkung ab dem 1. August 2013 zu.

A.b. Dagegen liess A.________ Beschwerde erheben und die Zusprache einer ganzen Invalidenrente für die Zeit vom 1. August 2013 bis zum 30. November 2017 und einer Dreiviertelsrente für die Zeit ab 1. Dezember 2017 beantragen. Mit Verfügung vom 28. August 2018 widerrief die IV-Stelle ihre Verfügung vom 8. Juni 2018 während des hängigen Beschwerdeverfahrens. Sie stellte dabei weitere Abklärungen in Aussicht und teilte A.________ gleichzeitig mit, dass die "bisherige Rente" weiterhin ausgerichtet werde. Daraufhin schrieb das Versicherungsgericht des Kantons St. Gallen das Beschwerdeverfahren am 17. September 2018 wegen Gegenstandslosigkeit ab. A.________ wurde dabei zu keinem Zeitpunkt die Gelegenheit gegeben, seine Beschwerde zurückzuziehen.

A.c. Die IV-Stelle tätigte in der Folge weitere Abklärungen. Namentlich holte sie ein polydisziplinäres Gutachten der Medicore AG ein (Expertise vom 25. April 2019). Die Gutachter gaben an, dass bezüglich der Einschätzung der Arbeitsfähigkeit kein Konsens unter den Experten zustandegekommen sei. Am 28. Juni 2019 liess die Haftpflichtversicherung des Halters des am Unfall vom 2. August 2012 beteiligten Fahrzeugs der Invalidenversicherung die Ergebnisse einer von ihr veranlassten Observation des Versicherten (insgesamt sieben Überwachungstage im Sommer 2018 und Frühjahr 2019) zukommen. Am 5. Juli 2019 teilte die IV-Stelle A.________ mit, bei einer Durchsicht der Akten sei aufgefallen, dass trotz des Widerrufs der Verfügung vom 8. Juni 2018 noch Rentenleistungen flössen. Diese würden mangels anspruchsbegründender rechtskräftiger Verfügung per sofort eingestellt. Mit Verfügung vom 8. Oktober 2019 hob sie die am 28. August 2018 angeordnete Weiterausrichtung der halben Invalidenrente - nach durchgeführtem Vorbescheidverfahren - wiedererwägungsweise auf, da für die Weiterausrichtung der Rente keine gesetzliche Grundlage bestanden habe, und stellte die Rentenzahlungen per Ende Juli 2019 ein.

A.d. Zwischenzeitlich legte die IV-Stelle das Gutachten der Medicore ihrem Regionalen Ärztlichen Dienst (RAD) zur Beurteilung vor. Dr. med. B.________, Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin, bewertete die Expertise, insbesondere das orthopädische Teilgutachten, als nicht überzeugend, da diversen Inkonsistenzen nicht Rechnung getragen worden sei (vgl. Stellungnahme vom 9. Juli 2019). Der RAD beschwerte sich in der Folge unter Verweis auf weitere Fälle beim BSV über die Qualität der Expertisen der Gutachterstelle Medicore. Nach Intervention des BSV überarbeitete die Medicore ihr Gutachten vom 25. April 2019. In einer neuen Version vom 19. Januar 2020 gelangten die Sachverständigen nunmehr zu einem Konsens, wobei die Arbeitsfähigkeit für leidensangepasste Tätigkeit neu auf 70 % (vorher: 30 % gemäss orthopädischem Teilgutachten und 70 % gemäss den übrigen Teilgutachten) festgesetzt wurde. Gestützt auf die von der RAD-Ärztin Dr. med. C.________, Fachärztin für Neurologie, als überzeugend bewertete korrigierte Fassung vom 19. Januar 2020 kündigte die IV-Stelle A.________ die Zusprache einer befristeten ganzen Invalidenrente für die Zeit vom 1. August 2013 bis zum 30. Juni 2015 an. Mit Verfügung vom 13. Juli 2020 entschied sie in
diesem Sinne. Am 4. August 2020 verfügte sie eine Rentennachzahlung unter Berücksichtigung der für den Zeitraum vom 1. August 2013 bis zum 30. Juni 2015 bereits ausbezahlten Rentenleistungen.

B.
A.________ erhob sowohl gegen die Verfügung vom 8. Oktober 2019 (Verfahren IV 2019/298; vgl. Sachverhalt A.c hiervor) als auch gegen die Verfügungen vom 13. Juli und 4. August 2020 (Verfahren IV 2020/194) Beschwerde. Das Versicherungsgericht des Kantons St. Gallen holte ein orthopädisches Gerichtsgutachten ein (Expertise des Dr. med. D.________ vom 6. Juni 2022). Mit Entscheid vom 19. Dezember 2022 hob es die Verfügungen vom 8. Oktober 2019 und die am 28. August 2018 verfügte vorsorgliche Rentenauszahlung auf (Dispositiv-Ziff. 1). Die Verfügungen vom 13. Juli 2020 (Dispositiv-Ziff. 4) und vom 4. August 2020 (Dispositiv-Ziff. 5) hob es ebenfalls auf. Es stellte fest, A.________ habe für die Zeit vom 1. August 2013 bis zum 30. September 2014 sowie für die Zeit vom 1. Mai 2016 bis zum 31. Dezember 2017 Anspruch auf eine ganze Rente der Invalidenversicherung; für die Zeit vom 1. Oktober 2014 bis zum 30. April 2016 sowie ab dem 1. Januar 2018 verneinte es dagegen einen Rentenanspruch (Dispositiv-Ziff. 5). Sodann wies das Versicherungsgericht die Sache zur Festsetzung der Rentenbeträge an die IV-Stelle zurück (Dispositiv-Ziff. 6). Ferner auferlegte es der IV-Stelle die Gerichtskosten im Verfahren IV 2020/194 in der Höhe von Fr. 1'000.-
(Dispositiv-Ziff. 7) sowie die Kosten des Gerichtsgutachtens in der Höhe von Fr. 11'352.50 (Dispositiv-Ziff. 8) und A.________ die Gerichtskosten im Verfahren IV 2019/298 in der Höhe von Fr. 1'000.- (Dispositiv-Ziff. 2). Die IV-Stelle verpflichtete es zudem zur Bezahlung einer Parteientschädigung von Fr. 5'740.40 (Dispositiv-Ziff. 9).

C.

C.a. Mit Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten beantragt die IV-Stelle (nachfolgend: Beschwerdeführerin), es sei der Entscheid des Versicherungsgerichts vom 19. Dezember 2022 aufzuheben und die Verfügung vom 4. August 2020 zu Ungunsten des A.________ dahingehend abzuändern, dass die Invalidenrente auf Ende September 2014 zu befristen sei. Eventualiter sei der Entscheid der Vorinstanz aufzuheben und die Verfügung vom 4. August 2020 zu bestätigen. Ferner seien die Kosten für das Gerichtsgutachten vom 22. März 2022 der Vorinstanz zu überbinden. Eventualiter seien die von der IV-Stelle zu tragenden Kosten auf höchstens Fr. 4'000.- festzusetzen. Der Beschwerde sei zudem die aufschiebende Wirkung zu erteilen (Verfahren 8C 60/2023).
A.________ schliesst auf Abweisung der Beschwerde und beantragt die Vereinigung mit dem Verfahren 8C 70/2023, in dem er selbst Beschwerde erhoben habe. Die Vorinstanz lässt sich vernehmen, ohne förmlich einen Antrag zu stellen. Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) verzichtet auf eine Stellungnahme.

C.b. A.________ (nachfolgend: Versicherter) führt ebenfalls Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten und beantragt, es seien die Dispositiv-Ziffern 1 bis 3 und 5 des Entscheids des Versicherungsgerichtes vom 19. Dezember 2022 aufzuheben und ihm die gesetzlichen Rentenleistungen zuzusprechen, und zwar vom 1. August 2013 bis zum 30. November 2017 eine ganze Invalidenrente und ab 1. Dezember 2017 mindestens eine Dreiviertelsrente, zuzüglich Verzugszins zu 5 %. Zudem seien das von der IV-Stelle verwendete Observationsmaterial sowie alle Akten, die sich darauf bezögen, aus dem Recht zu weisen. Eventualiter sei die Sache an die Vorinstanz zurückzuweisen, damit diese ihm die Möglichkeit einräume, seine Beschwerden vom 11. Juli 2018, 5. November 2019 und 10. September 2020 gegen die Verfügungen der IV-Stelle vom 8. Juni 2018, 8. Oktober 2019 sowie 13. Juli und 4. August 2020 zurückzuziehen (Verfahren 8C 70/2023).
Die IV-Stelle wiederholt in ihrer Vernehmlassung die in ihrer Beschwerde gestellten Anträge (vgl. Sachverhalt C.a hiervor). Die Vorinstanz äussert sich in gleicher Weise wie im Verfahren 8C 60/2023 und das BSV verzichtet wiederum auf eine Stellungnahme.
Mit Eingabe vom 9. Mai 2023 antwortet A.________ auf die Vernehmlassung der IV-Stelle.

D.
Mit Verfügung vom 31. Mai 2023 hat die Instruktionsrichterin der Beschwerde der IV-Stelle im Verfahren 8C 60/2023 die aufschiebende Wirkung zuerkannt.

Erwägungen:

1.

1.1. Das Bundesgericht prüft seine Zuständigkeit und die (weiteren) Eintretensvoraussetzungen von Amtes wegen und mit freier Kognition (Art. 29 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 29 Examen - 1 Le Tribunal fédéral examine d'office sa compétence.
1    Le Tribunal fédéral examine d'office sa compétence.
2    En cas de doute quant à sa propre compétence, il procède à un échange de vues avec l'autorité dont la compétence lui paraît entrer en ligne de compte.
BGG; BGE 145 V 57 E. 1; 141 V 206 E. 1.1, je mit Hinweisen).

1.2. Das kantonale Gericht hat die Sache unter Aufhebung der Verfügungen vom 8. Oktober 2019, 13. Juli und 4. August 2020 zur Festsetzung der Rentenbeträge an die Beschwerdeführerin zurückgewiesen. Formell handelt es sich demnach um einen Rückweisungsentscheid. Dient die Rückweisung - wie hier - nur noch der Umsetzung des oberinstanzlich Angeordneten und verbleibt der unteren Instanz somit kein Entscheidungsspielraum mehr, handelt es sich materiell nicht, wie bei Rückweisungsentscheiden sonst grundsätzlich der Fall, um einen Zwischenentscheid, der bloss unter den Voraussetzungen der Art. 92
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 92 Décisions préjudicielles et incidentes concernant la compétence et les demandes de récusation - 1 Les décisions préjudicielles et incidentes qui sont notifiées séparément et qui portent sur la compétence ou sur une demande de récusation peuvent faire l'objet d'un recours.
1    Les décisions préjudicielles et incidentes qui sont notifiées séparément et qui portent sur la compétence ou sur une demande de récusation peuvent faire l'objet d'un recours.
2    Ces décisions ne peuvent plus être attaquées ultérieurement.
oder 93 BGG beim Bundesgericht anfechtbar wäre, sondern um einen Endentscheid im Sinne von Art. 90
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 90 Décisions finales - Le recours est recevable contre les décisions qui mettent fin à la procédure.
BGG (BGE 135 V 141 E. 1.1 mit Hinweis auf SVR 2008 IV Nr. 39 S. 131, 9C 684/2007 E. 1.1). Auf die beiden Beschwerden ist daher einzutreten (Art. 90
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 90 Décisions finales - Le recours est recevable contre les décisions qui mettent fin à la procédure.
BGG).

2.
Da den beiden Beschwerden der gleiche Sachverhalt zugrunde liegt und sie sich gegen den nämlichen Entscheid des Versicherungsgerichts des Kantons St. Gallen vom 19. Dezember 2022 richten, rechtfertigt es sich, die beiden Verfahren 8C 60/2023 und 8C 70/2023 zu vereinigen und in einem Urteil zu erledigen (Art. 24
SR 273 Loi fédérale du 4 décembre 1947 de procédure civile fédérale
PCF Art. 24 - 1 Le demandeur qui entend exercer plusieurs actions contre le même défendeur peut les joindre dans une seule demande si le Tribunal fédéral est compétent pour connaître de chacune d'elles. Cette condition n'est pas exigée pour des prétentions accessoires.
1    Le demandeur qui entend exercer plusieurs actions contre le même défendeur peut les joindre dans une seule demande si le Tribunal fédéral est compétent pour connaître de chacune d'elles. Cette condition n'est pas exigée pour des prétentions accessoires.
2    Plusieurs personnes peuvent agir comme demandeurs ou être actionnées comme défendeurs par la même demande:
a  s'il existe entre elles, en raison de l'objet litigieux, une communauté de droit ou si leurs droits ou leurs obligations dérivent de la même cause matérielle et juridique. Le juge peut appeler en cause un tiers qui fait partie de la communauté de droit. L'appelé en cause devient partie au procès;
b  si des prétentions de même nature et reposant sur une cause matérielle et juridique essentiellement de même nature forment l'objet du litige et que la compétence du Tribunal fédéral soit donnée à l'égard de chacune d'elles.
3    Le juge peut en tout état de cause ordonner la disjonction, s'il l'estime opportun.
BZP [SR 273] i.V.m. Art. 71
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 71 - Lorsque la présente loi ne contient pas de dispositions de procédure, les dispositions de la PCF31 sont applicables par analogie.
BGG).

3.
Mit der Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten kann eine Rechtsverletzung nach Art. 95 f
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 95 Droit suisse - Le recours peut être formé pour violation:
a  du droit fédéral;
b  du droit international;
c  de droits constitutionnels cantonaux;
d  de dispositions cantonales sur le droit de vote des citoyens ainsi que sur les élections et votations populaires;
e  du droit intercantonal.
. BGG gerügt werden. Das Bundesgericht wendet das Recht von Amtes wegen an (Art. 106 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 106 Application du droit - 1 Le Tribunal fédéral applique le droit d'office.
1    Le Tribunal fédéral applique le droit d'office.
2    Il n'examine la violation de droits fondamentaux ainsi que celle de dispositions de droit cantonal et intercantonal que si ce grief a été invoqué et motivé par le recourant.
BGG). Dennoch prüft es - offensichtliche Fehler vorbehalten - nur die in seinem Verfahren gerügten Rechtsmängel (Art. 42 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 42 Mémoires - 1 Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés.
1    Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés.
2    Les motifs doivent exposer succinctement en quoi l'acte attaqué viole le droit. Si le recours n'est recevable que lorsqu'il soulève une question juridique de principe ou qu'il porte sur un cas particulièrement important pour d'autres motifs, il faut exposer en quoi l'affaire remplit la condition exigée.15 16
3    Les pièces invoquées comme moyens de preuve doivent être jointes au mémoire, pour autant qu'elles soient en mains de la partie; il en va de même de la décision attaquée si le mémoire est dirigé contre une décision.
4    En cas de transmission électronique, le mémoire doit être muni de la signature électronique qualifiée de la partie ou de son mandataire au sens de la loi du 18 mars 2016 sur la signature électronique17. Le Tribunal fédéral détermine dans un règlement:
a  le format du mémoire et des pièces jointes;
b  les modalités de la transmission;
c  les conditions auxquelles il peut exiger, en cas de problème technique, que des documents lui soient adressés ultérieurement sur papier.18
5    Si la signature de la partie ou de son mandataire, la procuration ou les annexes prescrites font défaut, ou si le mandataire n'est pas autorisé, le Tribunal fédéral impartit un délai approprié à la partie pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération.
6    Si le mémoire est illisible, inconvenant, incompréhensible ou prolixe ou qu'il n'est pas rédigé dans une langue officielle, le Tribunal fédéral peut le renvoyer à son auteur; il impartit à celui-ci un délai approprié pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération.
7    Le mémoire de recours introduit de manière procédurière ou à tout autre égard abusif est irrecevable.
und 2
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 42 Mémoires - 1 Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés.
1    Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés.
2    Les motifs doivent exposer succinctement en quoi l'acte attaqué viole le droit. Si le recours n'est recevable que lorsqu'il soulève une question juridique de principe ou qu'il porte sur un cas particulièrement important pour d'autres motifs, il faut exposer en quoi l'affaire remplit la condition exigée.15 16
3    Les pièces invoquées comme moyens de preuve doivent être jointes au mémoire, pour autant qu'elles soient en mains de la partie; il en va de même de la décision attaquée si le mémoire est dirigé contre une décision.
4    En cas de transmission électronique, le mémoire doit être muni de la signature électronique qualifiée de la partie ou de son mandataire au sens de la loi du 18 mars 2016 sur la signature électronique17. Le Tribunal fédéral détermine dans un règlement:
a  le format du mémoire et des pièces jointes;
b  les modalités de la transmission;
c  les conditions auxquelles il peut exiger, en cas de problème technique, que des documents lui soient adressés ultérieurement sur papier.18
5    Si la signature de la partie ou de son mandataire, la procuration ou les annexes prescrites font défaut, ou si le mandataire n'est pas autorisé, le Tribunal fédéral impartit un délai approprié à la partie pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération.
6    Si le mémoire est illisible, inconvenant, incompréhensible ou prolixe ou qu'il n'est pas rédigé dans une langue officielle, le Tribunal fédéral peut le renvoyer à son auteur; il impartit à celui-ci un délai approprié pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération.
7    Le mémoire de recours introduit de manière procédurière ou à tout autre égard abusif est irrecevable.
BGG; BGE 141 V 234 E. 1). Es legt seinem Urteil den Sachverhalt zugrunde, den die Vorinstanz festgestellt hat (Art. 105 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 105 Faits déterminants - 1 Le Tribunal fédéral statue sur la base des faits établis par l'autorité précédente.
1    Le Tribunal fédéral statue sur la base des faits établis par l'autorité précédente.
2    Il peut rectifier ou compléter d'office les constatations de l'autorité précédente si les faits ont été établis de façon manifestement inexacte ou en violation du droit au sens de l'art. 95.
3    Lorsque la décision qui fait l'objet d'un recours concerne l'octroi ou le refus de prestations en espèces de l'assurance-accidents ou de l'assurance militaire, le Tribunal fédéral n'est pas lié par les faits établis par l'autorité précédente.99
BGG). Es kann ihre Sachverhaltsfeststellung von Amtes wegen berichtigen oder ergänzen, wenn sie offensichtlich unrichtig ist oder auf einer Rechtsverletzung im Sinne von Art. 95
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 95 Droit suisse - Le recours peut être formé pour violation:
a  du droit fédéral;
b  du droit international;
c  de droits constitutionnels cantonaux;
d  de dispositions cantonales sur le droit de vote des citoyens ainsi que sur les élections et votations populaires;
e  du droit intercantonal.
BGG beruht und wenn die Behebung des Mangels für den Verfahrensausgang entscheidend sein kann (Art. 97 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 97 Établissement inexact des faits - 1 Le recours ne peut critiquer les constatations de fait que si les faits ont été établis de façon manifestement inexacte ou en violation du droit au sens de l'art. 95, et si la correction du vice est susceptible d'influer sur le sort de la cause.
1    Le recours ne peut critiquer les constatations de fait que si les faits ont été établis de façon manifestement inexacte ou en violation du droit au sens de l'art. 95, et si la correction du vice est susceptible d'influer sur le sort de la cause.
2    Si la décision qui fait l'objet d'un recours concerne l'octroi ou le refus de prestations en espèces de l'assurance-accidents ou de l'assurance militaire, le recours peut porter sur toute constatation incomplète ou erronée des faits.89
, Art. 105 Abs. 2
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 105 Faits déterminants - 1 Le Tribunal fédéral statue sur la base des faits établis par l'autorité précédente.
1    Le Tribunal fédéral statue sur la base des faits établis par l'autorité précédente.
2    Il peut rectifier ou compléter d'office les constatations de l'autorité précédente si les faits ont été établis de façon manifestement inexacte ou en violation du droit au sens de l'art. 95.
3    Lorsque la décision qui fait l'objet d'un recours concerne l'octroi ou le refus de prestations en espèces de l'assurance-accidents ou de l'assurance militaire, le Tribunal fédéral n'est pas lié par les faits établis par l'autorité précédente.99
BGG).

4.

4.1. Streitig und zu prüfen ist, ob die Vorinstanz Bundesrecht verletzte, indem sie dem Versicherten eine vom 1. August 2013 bis zum 30. September 2014 und vom 1. Mai 2016 bis zum 31. Dezember 2017 befristete ganze Invalidenrente zusprach. Während die IV-Stelle - wie bereits im kantonalen Beschwerdeverfahren - beantragt, ihre Verfügung vom 4. August 2020 sei dahingehend zu Ungunsten des Versicherten abzuändern, dass die Rente per 30. September 2014 zu befristen sei (anstatt per 30. Juni 2015 gemäss Verfügung), verlangt der Versicherte in erster Linie eine ganze Invalidenrente für den Zeitraum vom 1. August 2013 bis zum 30. November 2017 sowie ab 1. Dezember 2017 (mindestens) eine unbefristete Dreiviertelsrente.

4.2. Am 1. Januar 2022 trat das revidierte Bundesgesetz über die Invalidenversicherung (IVG; SR 831.20) in Kraft (Weiterentwicklung der IV [WEIV]; Änderung vom 19. Juni 2020, AS 2021 705, BBl 2017 2535). Die dem angefochtenen Urteil zugrunde liegenden Verfügungen ergingen vor dem 1. Januar 2022. Nach den allgemeinen Grundsätzen des intertemporalen Rechts und des zeitlich massgebenden Sachverhalts (statt vieler: BGE 144 V 210 E. 4.3.1; 129 V 354 E. 1 mit Hinweisen) sind daher die Bestimmungen des IVG und diejenigen der Verordnung über die Invalidenversicherung (IVV; SR 831.201) in der bis 31. Dezember 2021 gültig gewesenen Fassung anwendbar (BGE 148 V 174 E. 4.1).

4.3. Die Vorinstanz hat die massgeblichen Rechtsgrundlagen zum Anspruch auf eine Invalidenrente (Art. 28 Abs. 1
SR 831.20 Loi fédérale du 19 juin 1959 sur l'assurance-invalidité (LAI)
LAI Art. 28 Principe - 1 L'assuré a droit à une rente aux conditions suivantes:
1    L'assuré a droit à une rente aux conditions suivantes:
a  sa capacité de gain ou sa capacité d'accomplir ses travaux habituels ne peut pas être rétablie, maintenue ou améliorée par des mesures de réadaptation raisonnablement exigibles;
b  il a présenté une incapacité de travail (art. 6 LPGA204) d'au moins 40 % en moyenne durant une année sans interruption notable;
c  au terme de cette année, il est invalide (art. 8 LPGA) à 40 % au moins.
1bis    Une rente au sens de l'al. 1 n'est pas octroyée tant que toutes les possibilités de réadaptation au sens de l'art. 8, al. 1bis et 1ter, n'ont pas été épuisées.205
2    ...206
IVG) und zur Festlegung der Vergleichseinkommen (Art. 16
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 16 Taux d'invalidité - Pour évaluer le taux d'invalidité, le revenu que l'assuré aurait pu obtenir s'il n'était pas invalide est comparé avec celui qu'il pourrait obtenir en exerçant l'activité qui peut raisonnablement être exigée de lui après les traitements et les mesures de réadaptation, sur un marché du travail équilibré.
ATSG; BGE 144 I 103 E. 5.3; 143 V 295 E. 2.2) korrekt wiedergegeben. Darauf wird verwiesen.

5.
Zu prüfen ist zunächst der Antrag des Versicherten, das Observationsmaterial sowie alle Akten, die sich darauf beziehen, seien aus dem Recht zu weisen.

5.1. Das Versicherungsgericht stellte fest, der Versicherte sei nur im öffentlich frei einsehbaren Raum observiert worden. Obwohl sich die Observation insgesamt über einen sehr langen Zeitraum erstreckt habe, sei er lediglich an wenigen Tagen effektiv verdeckt überwacht worden. Es kam zum Schluss, dass nicht von einer ständigen oder systematischen Überwachung gesprochen werden könne, weshalb mit Blick auf die bundesgerichtliche Rechtsprechung die Verwertbarkeit des Observationsmaterials zu bejahen sei.

5.2. Die Einwände des Versicherten gegen den Einbezug der Observationsergebnisse sind nicht stichhaltig. Das kantonale Gericht erwog zu Recht, dass die am 1. Oktober 2019 in Kraft getretenen ATSG-Bestimmungen betreffend die Observation (Art. 43a
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 43a Observation - 1 L'assureur peut observer secrètement un assuré et, à cette fin, effectuer des enregistrements visuels et sonores ou utiliser des instruments techniques visant à le localiser aux conditions suivantes:
1    L'assureur peut observer secrètement un assuré et, à cette fin, effectuer des enregistrements visuels et sonores ou utiliser des instruments techniques visant à le localiser aux conditions suivantes:
a  il dispose d'indices concrets laissant présumer qu'un assuré perçoit ou tente de percevoir indûment des prestations;
b  sans mesure d'observation, les mesures d'instruction n'auraient aucune chance d'aboutir ou seraient excessivement difficiles.
2    Une personne assumant une fonction de direction, dans le domaine dont relève le cas à traiter ou dans le domaine des prestations de l'assureur, a la compétence d'ordonner l'observation.
3    Le recours à des instruments techniques visant à localiser un assuré est soumis à autorisation.
4    L'assuré ne peut être observé que dans les cas suivants:
a  il se trouve dans un lieu accessible au public, ou
b  il se trouve dans un lieu qui est librement visible depuis un lieu accessible au public.
5    Une observation peut avoir lieu sur 30 jours au maximum au cours d'une période de six mois à compter du premier jour d'observation. Cette période peut être prolongée de six mois au maximum si des motifs suffisants le justifient.
6    L'assureur peut confier l'observation à des spécialistes externes. Ces derniers sont soumis au devoir de garder le secret conformément à l'art. 33 et ont l'interdiction d'utiliser à d'autres fins les informations recueillies dans le cadre de leur mandat. L'assureur peut exploiter le matériel recueilli lors d'une observation réalisée par un autre assureur au sens de la présente loi ou d'un assureur au sens de la loi du 17 décembre 2004 sur la surveillance des assurances38 ou réalisée sur mandat de ceux-ci, pour autant que cette observation ait respecté les conditions prévues aux al. 1 à 5.
7    L'assureur informe la personne concernée du motif, de la nature et de la durée de l'observation, au plus tard avant de rendre la décision qui porte sur la prestation.
8    Si l'observation n'a pas permis de confirmer les indices visés à l'al. 1, let. a, l'assureur:
a  rend une décision concernant le motif, la nature et la durée de l'observation effectuée;
b  détruit le matériel recueilli lors de l'observation après l'entrée en force de la décision si l'assuré n'a pas expressément demandé que celui-ci soit conservé dans le dossier.
9    Le Conseil fédéral règle:
a  la procédure selon laquelle l'assuré peut consulter le matériel complet recueilli lors de l'observation;
b  la conservation et la destruction du matériel recueilli;
c  les exigences à l'endroit des spécialistes chargés de l'observation.
und 43b
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 43b - 1 Lorsque l'assureur envisage d'ordonner une mesure d'observation avec des instruments techniques visant à localiser l'assuré, il adresse au tribunal compétent une demande contenant les éléments suivants:
1    Lorsque l'assureur envisage d'ordonner une mesure d'observation avec des instruments techniques visant à localiser l'assuré, il adresse au tribunal compétent une demande contenant les éléments suivants:
a  l'indication du but spécifique de la mesure d'observation;
b  les données relatives aux personnes concernées par la mesure d'observation;
c  les modalités prévues de la mesure d'observation;
d  la justification de la nécessité du recours aux instruments techniques visant à localiser l'assuré ainsi que les raisons pour lesquelles, sans le recours à ces instruments, les mesures d'instruction sont restées vaines, n'auraient aucune chance d'aboutir ou seraient excessivement difficiles;
e  l'indication du début et de la fin de la mesure d'observation et le délai dans lequel elle doit être mise en oeuvre;
f  les pièces essentielles au traitement de la demande.
2    Le président de la cour compétente du tribunal compétent statue en tant que juge unique dans les cinq jours ouvrables à compter de la réception de la demande de l'assureur en indiquant brièvement les motifs; il peut confier cette tâche à un autre juge.
3    Il peut autoriser l'observation à titre provisoire, assortir l'autorisation de conditions ou encore demander que le dossier soit complété ou que d'autres éclaircissements soient apportés.
4    Le tribunal compétent est:
a  le tribunal cantonal des assurances du canton de domicile de l'assuré;
b  le Tribunal administratif fédéral pour les assurés domiciliés à l'étranger.
ATSG) auf die vorliegenden Verhältnisse keine Anwendung finden, war doch die strittige, vom Haftpflichtversicherer veranlasste Überwachung im Sommer 2018 und im Frühjahr 2019 erfolgt, mithin vor Inkrafttreten der genannten Bestimmungen (vgl. BGE 130 V 445 E. 1.2; vgl. auch Urteile 8C 54/2020 vom 26. Mai 2020 E. 4; 8C 770/2019 vom 3. Februar 2020 E. 5.2). Soweit sich der Versicherte zur Begründung seines Standpunktes auf Art. 43a
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 43a Observation - 1 L'assureur peut observer secrètement un assuré et, à cette fin, effectuer des enregistrements visuels et sonores ou utiliser des instruments techniques visant à le localiser aux conditions suivantes:
1    L'assureur peut observer secrètement un assuré et, à cette fin, effectuer des enregistrements visuels et sonores ou utiliser des instruments techniques visant à le localiser aux conditions suivantes:
a  il dispose d'indices concrets laissant présumer qu'un assuré perçoit ou tente de percevoir indûment des prestations;
b  sans mesure d'observation, les mesures d'instruction n'auraient aucune chance d'aboutir ou seraient excessivement difficiles.
2    Une personne assumant une fonction de direction, dans le domaine dont relève le cas à traiter ou dans le domaine des prestations de l'assureur, a la compétence d'ordonner l'observation.
3    Le recours à des instruments techniques visant à localiser un assuré est soumis à autorisation.
4    L'assuré ne peut être observé que dans les cas suivants:
a  il se trouve dans un lieu accessible au public, ou
b  il se trouve dans un lieu qui est librement visible depuis un lieu accessible au public.
5    Une observation peut avoir lieu sur 30 jours au maximum au cours d'une période de six mois à compter du premier jour d'observation. Cette période peut être prolongée de six mois au maximum si des motifs suffisants le justifient.
6    L'assureur peut confier l'observation à des spécialistes externes. Ces derniers sont soumis au devoir de garder le secret conformément à l'art. 33 et ont l'interdiction d'utiliser à d'autres fins les informations recueillies dans le cadre de leur mandat. L'assureur peut exploiter le matériel recueilli lors d'une observation réalisée par un autre assureur au sens de la présente loi ou d'un assureur au sens de la loi du 17 décembre 2004 sur la surveillance des assurances38 ou réalisée sur mandat de ceux-ci, pour autant que cette observation ait respecté les conditions prévues aux al. 1 à 5.
7    L'assureur informe la personne concernée du motif, de la nature et de la durée de l'observation, au plus tard avant de rendre la décision qui porte sur la prestation.
8    Si l'observation n'a pas permis de confirmer les indices visés à l'al. 1, let. a, l'assureur:
a  rend une décision concernant le motif, la nature et la durée de l'observation effectuée;
b  détruit le matériel recueilli lors de l'observation après l'entrée en force de la décision si l'assuré n'a pas expressément demandé que celui-ci soit conservé dans le dossier.
9    Le Conseil fédéral règle:
a  la procédure selon laquelle l'assuré peut consulter le matériel complet recueilli lors de l'observation;
b  la conservation et la destruction du matériel recueilli;
c  les exigences à l'endroit des spécialistes chargés de l'observation.
ATSG beruft, ist darauf demnach nicht weiter einzugehen.

5.3. Sodann legte das kantonale Gericht in nicht zu beanstandender Weise dar, weshalb es die unrechtmässig (ohne genügende gesetzliche Grundlage) erlangten Observationsergebnisse für verwertbar hielt. Laut BGE 143 I 377 E. 5.1.1 ist das Beweismaterial, das im Rahmen einer rechtswidrig angeordneten Observation im öffentlich frei einsehbaren Raum gewonnen wurde, im Invalidenversicherungsverfahren gestützt auf eine Interessenabwägung zwischen privaten und öffentlichen Interessen (vgl. 152 Abs. 2 ZPO) verwertbar. Unbehelflich sind daher die Vorbringen des Beschwerdeführers zum fehlenden Anfangsverdacht (vgl. Urteile 8C 213/2021 vom 11. August 2021 E. 4.3.1; 8C 54/2020 vom 26. Mai 2020 E. 8.1; 9C 113/2019 vom 29. August 2019 E. 5.4).
Bei einer auf wenige Tage begrenzten Überwachung, bei der unbeeinflusste Handlungen des Versicherten im öffentlich frei einsehbaren Raum aufgenommen wurden, war der Versicherte weder einer systematischen noch ständigen Überwachung ausgesetzt. Es ist vielmehr von einem relativ bescheidenen Eingriff in die grundrechtlichen Positionen auszugehen. Angesichts dieser Gegebenheiten hat die Vorinstanz das öffentliche Interesse an der Verhinderung von Versicherungsmissbrauch (resp. von unrechtmässigem Leistungsbezug) bundesrechtskonform schwerer als das Interesse des Versicherten gewichtet. Ein schwerer Eingriff in seine Persönlichkeitsrechte ergibt sich auch nicht in Bezug auf die gesamthafte Dauer der Observation (vgl. Urteil 8C 770/2019 vom 3. Februar 2020 E. 5.2). Der Antrag des Versicherten, das Observationsmaterial und die sich damit befassenden Aktenstücke seien aus dem Recht zu weisen, ist demnach abzuweisen.

6.
Zu prüfen sind weiter die von beiden Parteien erhobenen Einwände gegen die vorinstanzliche Beweiswürdigung. Die Parteien machen übereinstimmend geltend, das Gerichtsgutachten des Dr. med. D.________ sei nicht beweiskräftig. Während die IV-Stelle aber stattdessen auf die korrigierte Version des Gutachtens der Medicore vom 19. Januar 2020 abstellen will, erachtet der Versicherte die erste Fassung vom 25. April 2019 als massgebend.

6.1. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass auch für das kantonale Gericht Administrativgutachten verbindlich sind, sofern nicht konkrete Indizien gegen die Zuverlässigkeit der Expertise sprechen (BGE 125 V 351 E. 3b/bb; vgl. auch BGE 135 V 465 E. 4.4 sowie die Urteile 8C 776/2018 vom 9. Mai 2019 E. 5.1 und 9C 609/2018 vom 6. März 2019 E. 3.2.2). Dazu bedarf es, dass die Vorinstanz sich zuerst mit den im betreffenden Fall bei den Akten befindlichen medizinischen Berichten auseinandersetzt und begründet, weshalb nicht auf ein nach Art. 44
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 44 Expertise - 1 Si l'assureur juge une expertise nécessaire dans le cadre de mesures d'instruction médicale, il en fixe le type selon les exigences requises; trois types sont possibles:
1    Si l'assureur juge une expertise nécessaire dans le cadre de mesures d'instruction médicale, il en fixe le type selon les exigences requises; trois types sont possibles:
a  expertise monodisciplinaire;
b  expertise bidisciplinaire;
c  expertise pluridisciplinaire.
2    Si l'assureur doit recourir aux services d'un ou de plusieurs experts indépendants pour élucider les faits dans le cadre d'une expertise, il communique leur nom aux parties. Les parties peuvent récuser les experts pour les motifs indiqués à l'art. 36, al. 1, et présenter des contre-propositions dans un délai de dix jours.
3    Lorsqu'il communique le nom des experts, l'assureur soumet aussi aux parties les questions qu'il entend poser aux experts et leur signale qu'elles ont la possibilité de remettre par écrit des questions supplémentaires dans le même délai. L'assureur décide en dernier ressort des questions qui sont posées aux experts.
4    Si, malgré la demande de récusation, l'assureur maintient son choix du ou des experts pressentis, il en avise les parties par une décision incidente.
5    Les disciplines médicales sont déterminées à titre définitif par l'assureur pour les expertises visées à l'al. 1, let. a et b, et par le centre d'expertises pour les expertises visées à l'al. 1, let. c.
6    Sauf avis contraire de l'assuré, les entretiens entre l'assuré et l'expert font l'objet d'enregistrements sonores, lesquels sont conservés dans le dossier de l'assureur.
7    Le Conseil fédéral:
a  peut régler la nature de l'attribution du mandat à un centre d'expertises, pour les expertises visées à l'al. 1;
b  édicte des critères pour l'admission des experts médicaux et des experts en neuropsychologie, pour les expertises visées à l'al. 1;
c  crée une commission réunissant des représentants des différentes assurances sociales, des centres d'expertises, des médecins, des neuropsychologues, des milieux scientifiques, ainsi que des organisations d'aide aux patients et aux personnes en situation de handicap qui veille au contrôle de l'accréditation, du processus, et du résultat des expertises médicales. Elle émet des recommandations publiques.
ATSG eingeholtes Administrativgutachten abgestellt werden kann, bevor sie ein Gerichtsgutachten anordnet. Andernfalls setzt sie sich dem Vorwurf aus, mit dem Gerichtsgutachten lediglich eine unzulässige Zweitmeinung ("second opinion") einzuholen (Urteile 8C 776/2018 vom 9. Mai 2019 E. 5.1; 9C 609/2018 vom 6. März 2019 E. 3.6).

6.2.

6.2.1. Im ersten Gutachten der Medicore vom 25. April 2019 diagnostizierten die Experten unter anderem ein neuropathisches Schmerzsyndrom am rechten Unterschenkel bei Status nach überwiegend wahrscheinlich iatrogener Verletzung/Irritation des Nervus peroneus superficalis im Zusammenhang mit der am 29. April 2015 vorgenommenen Operation mit Metallentfernung, ein schweres, chronisch verlaufendes CRPS Typ II bei weitgehend klinischer Regredienz der Kriterien gemäss Budapest Klassifikation mit anhaltendem Kraftverlust, Hyperalgesie und Sensibilitätsstörungen im distalen Ausbreitungsgebiet des Nervus peroneus superficalis sowie eine posttraumatische Arthrose des rechten oberen Sprunggelenks mit erheblicher Bewegungslimitierung. In der interdisziplinären Gesamtbeurteilung wird darauf hingewiesen, dass ein Konsens nicht in allen relevanten Fragen habe gefunden werden können. Der Grund dafür liege in den Inkonsistenzen, welche in sämtlichen Gutachtenssituationen bemerkt worden seien. Diese hätten bei allen Gutachtern, mit Ausnahme des Orthopäden, nicht ausräumbare Zweifel an den tatsächlichen funktionellen Einschränkungen aufkommen lassen. Der orthopädische Gutachter berufe sich auf seine langjährige Erfahrung mit dem Krankheitsbild des
CRPS sowie rein klinische Feststellungen und nicht auf objektivierbare bildgebende Befunde. Aus psychiatrischer, internistischer und neuropsychologischer Sicht bestehe eindeutig keine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit. Funktionelle Einschränkungen würden dagegen in geringer Weise im neurologischen Fachgebiet und in erheblicher Ausprägung vom orthopädischen Gutachter bestätigt. In der bisherigen Tätigkeit bestehe keine Arbeitsfähigkeit mehr. Für angepasste Tätigkeiten sei von einer Arbeitsfähigkeit von 30 % auszugehen, wobei die Sachverständigen auf den fehlenden Konsens hinwiesen.

6.2.2. Die Vorinstanz hat einleuchtend dargelegt, dass das Gutachten der Medicore in seiner ersten Fassung vom 25. April 2019 nicht überzeugt. Sie stützte sich dabei auf die Stellungnahme der RAD-Ärztin Dr. med. B.________ vom 9. Juli 2019. Danach sei die Beurteilung im orthopädischen Teilgutachten "eminenzbasiert" und nicht gestützt auf die objektiven klinischen und bildgebenden Befunde abgegeben worden. Der Gutachter habe eine Minderung der Konzentration und der Aufmerksamkeit berücksichtigt, die weder neurologisch noch psychiatrisch oder neuropsychologisch habe festgestellt werden können. Im Gutachten fänden sich zudem zahlreiche Hinweise auf Inkonsistenzen, mit denen sich der orthopädische Sachverständige nicht hinreichend auseinandergesetzt habe. Abgesehen von dieser berechtigten Kritik fällt auf, dass der Expertise keine Beurteilung des zeitlichen Verlaufs der Arbeitsunfähigkeit zu entnehmen ist, was sie als unvollständig erscheinen lässt. Wenn das Versicherungsgericht bei diesen Gegebenheiten die erste Fassung des Medicore-Gutachtens vom 25. April 2019 als nicht beweiskräftig beurteilte, so verletzte es damit kein Bundesrecht.
Daran ändert auch der Umstand nichts, dass der orthopädische Gutachter Dr. med. E.________ seine ursprüngliche Einschätzung in einer E-Mail vom 5. Juni 2019 "vehement verteidigte", wie der Versicherte geltend macht. Denn in der zweiten Fassung des Gutachtens vom 19. Januar 2020 konnte unter den Gutachtern offenbar - "nach mehrfachen und äusserst langwierigen Gesprächen und mühsamen Diskussionen unter den Fachärzten" - ein Konsens gefunden werden. Der federführende Gutachter Dr. med. F.________, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, führte aus, in der intensiven Auseinandersetzung im Konsens sei deutlich geworden, dass sich durch die augenscheinlichen Inkonsistenzen eine zurückhaltende gutachterliche Verifizierung der Angaben des Versicherten aufgedrängt habe. Dr. med. E.________ hielt in seinem überarbeiteten Teilgutachten seinerseits nunmehr fest, unter Berücksichtigung der durchgeführten Blutuntersuchung ohne Nachweis relevanter Serumspiegel von Opioiden und dem anlässlich der Untersuchung demonstrierten Gebrauch von Fentanyl-Lutschern sei davon auszugehen, dass der Versicherte bewusst durch seine Angaben und sein Verhalten versucht habe, den Sachverhalt schlimmer darzustellen, als er denn vermutlich sei. Demnach hielt Dr.
med. E.________ seine frühere Beurteilung mit Annahme einer 70%igen Arbeitsunfähigkeit nicht mehr aufrecht, was seine Ausführungen im ersten Gutachten und in seiner E-Mail vom 5. Juni 2019 erheblich relativiert.

6.3. Betreffend die zweite, überarbeitete Fassung des Medicore-Gutachtens vom 19. Januar 2020, mit welchem - bei unveränderter Diagnoseliste - die Arbeitsfähigkeit in einer angepassten Tätigkeit in der interdisziplinären Gesamtbeurteilung auf 70 % festgelegt wurde, hielt die Vorinstanz fest, diese unterscheide sich nur marginal von der ersten Version. Die Überarbeitung überzeuge nicht, weil sie offensichtlich nur bezweckt habe, die Arbeitsfähigkeitsschätzung des orthopädischen Sachverständigen an jene der übrigen Sachverständigen "anzugleichen", während der eigentliche Inhalt des orthopädischen Teilgutachtens unverändert geblieben sei. Dieses enthalte damit nach wie vor eine ausführliche Begründung dafür, weshalb Dr. med. E.________ den Versicherten (ursprünglich) als praktisch vollständig arbeitsunfähig qualifiziert habe. Das Versicherungsgericht verwies weiter auf die E-Mail des orthopädischen Sachverständigen vom 5. Juni 2019, worin dieser ausgeführt habe, von der Richtigkeit seiner ursprünglichen Beurteilung überzeugt zu sein. Es erachtete es als nicht nachvollziehbar, wieso Dr. med. E.________ schliesslich eine Arbeitsfähigkeit von 70 % attestierte. Der so gefundene Konsens könne offensichtlich nicht als überzeugend
qualifiziert werden.
Die Beschwerdeführerin bringt nichts vor, was die vorinstanzliche Beweiswürdigung als willkürlich erscheinen liesse. Vielmehr erachtet sie es ausdrücklich als nachvollziehbar, dass das Versicherungsgericht dem zweiten, überarbeiteten Teilgutachten des Dr. med. E.________ den Beweiswert absprach. Hinzu kommt, dass es erst nach Intervention des BSV zu einer überarbeiteten Version des ersten Gutachtens kam und der orthopädische Gutachter seine ursprüngliche Beurteilung in einer E-Mail vom 5. Juni 2019 zunächst noch verteidigt hatte, so dass der später doch noch gefundene Konsens vorsichtig zu würdigen ist. Der Vorinstanz ist darin beizupflichten, dass die im Vergleich zur ersten Version deutlich höher ausgefallene Schätzung der Arbeitsfähigkeit gemäss korrigiertem orthopädischem Teilgutachten nicht nachvollziehbar ist, zumal Dr. med. E.________ die diversen Inkonsistenzen bereits im ersten Umgang bekannt waren. Es besteht damit tatsächlich der Anschein, dass mit der Überarbeitung des Gutachtens eine Angleichung der Arbeitsfähigkeitsschätzung des orthopädischen Sachverständigen an diejenige der übrigen Gutachter bezweckt wurde.

6.4. Nach dem Gesagten bestanden konkrete Indizien, die gegen die Zuverlässigkeit der Gesamtbeurteilung der beiden Gutachten der Medicore sprachen, weshalb sich das Versicherungsgericht in Nachachtung des Untersuchungsgrundsatzes (vgl. Art. 61 lit. c
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 61 Procédure - Sous réserve de l'art. 1, al. 3, de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative48, la procédure devant le tribunal cantonal des assurances est réglée par le droit cantonal. Elle doit satisfaire aux exigences suivantes:
a  elle doit être simple, rapide et en règle générale publique;
b  l'acte de recours doit contenir un exposé succinct des faits et des motifs invoqués, ainsi que les conclusions; si l'acte n'est pas conforme à ces règles, le tribunal impartit un délai convenable au recourant pour combler les lacunes, en l'avertissant qu'en cas d'inobservation le recours sera écarté;
c  le tribunal établit avec la collaboration des parties les faits déterminants pour la solution du litige; il administre les preuves nécessaires et les apprécie librement;
d  le tribunal n'est pas lié par les conclusions des parties; il peut réformer, au détriment du recourant, la décision attaquée ou accorder plus que le recourant n'avait demandé; il doit cependant donner aux parties l'occasion de se prononcer ou de retirer le recours;
e  si les circonstances le justifient, les parties peuvent être convoquées aux débats;
f  le droit de se faire assister par un conseil doit être garanti; lorsque les circonstances le justifient, l'assistance judiciaire gratuite est accordée au recourant;
fbis  pour les litiges en matière de prestations, la procédure est soumise à des frais judiciaires si la loi spéciale le prévoit; si la loi spéciale ne prévoit pas de frais judiciaires pour de tels litiges, le tribunal peut en mettre à la charge de la partie qui agit de manière téméraire ou fait preuve de légèreté;
g  le recourant qui obtient gain de cause a droit au remboursement de ses frais et dépens dans la mesure fixée par le tribunal; leur montant est déterminé sans égard à la valeur litigieuse d'après l'importance et la complexité du litige;
h  les jugements contiennent les motifs retenus, l'indication des voies de recours ainsi que les noms des membres du tribunal et sont notifiés par écrit;
i  les jugements sont soumis à révision si des faits ou des moyens de preuve nouveaux sont découverts ou si un crime ou un délit a influencé le jugement.
ATSG) zu Recht zu weiteren Beweiserhebungen in Form eines orthopädischen Gerichtsgutachtens veranlasst sah. Mithin liegt keine unzulässige "second opinion" vor (vgl. E. 6.1 hiervor). Zu prüfen bleibt, ob die Vorinstanz Bundesrecht verletzte, indem sie die Gerichtsexpertise des Dr. med. D.________ als beweiskräftig betrachtete.

6.5.

6.5.1. Der orthopädische Gerichtsgutachter diagnostizierte eine posttraumatische Arthrose des oberen Sprunggelenks mit CRPS I (vgl. Expertise vom 22. März 2022). Die aktuell ausgeübte Tätigkeit des Versicherten als Telefonverkäufer erachtete er aufgrund des CRPS und der posttraumatischen Arthrose des rechten oberen Sprunggelenks rechts mit Status nach 6-maliger Operation ab dem Begutachtungszeitpunkt (September 2021) bei voller Stundenpräsenz zu 70 % zumutbar. Für die erlernte Tätigkeit als Automonteur und die zuletzt ausgeübte Tätigkeit als Schlosser attestierte er von Februar 2012 bis Juni 2014 eine 100%ige Arbeitsunfähigkeit. Ab Juli 2014 bis Februar 2016 habe eine Arbeitsfähigkeit von 50 % und ab Februar 2016 wiederum eine vollständige Arbeitsunfähigkeit vorgelegen. Auch in einer ideal angepassten Tätigkeit bestand gemäss Dr. med. D.________ im Zeitraum von Februar 2012 bis Juni 2014 und von Februar 2016 bis Oktober 2017 eine 100%ige Arbeitsunfähigkeit. Ab Juli 2014 bis Februar 2016 ging er indessen von einer uneingeschränkten Arbeitsfähigkeit für körperlich leichte Tätigkeiten in temperierten Räumen, primär sitzend und mit der Möglichkeit des Positionswechsels, aus. Ab Oktober 2017 betrage die Arbeitsfähigkeit in einer
solchen Tätigkeit bei voller Stundenpräsenz 70 %, da sich ein CRPS I "ja meistens innert 12 Monaten stabilisiert".

6.5.2. Die Vorinstanz hielt zum Gerichtsgutachten fest, die Ausführungen des Dr. med. D.________ zu den Vorakten zeigten, dass er sich vertieft mit diesen auseinandergesetzt habe. Es deute nichts darauf hin, dass er eine wesentliche Tatsache übersehen hätte. Sowohl der Gerichtsgutachter als auch der in seinem Auftrag mit der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit (EFL) befasste Physiotherapeut hätten die von ihnen erhobenen objektiven klinischen Befunde detailliert angeführt. Es bestehe kein Anhaltspunkt, dass die beiden den massgebenden objektiven Befund nicht lege artis erhoben hätten. Die Befunde seien weitestgehend unauffällig gewesen. Die Sachverständigen seien demnach nachvollziehbar und überzeugend zum Schluss gelangt, dass zwar die Belastbarkeit des rechten Fusses erheblich eingeschränkt sei, dem Beschwerdeführer aber leidensadaptierte Tätigkeiten, bei denen er den Fuss nicht oder nur wenig belasten müsse und immer wieder zwischendurch hochlagern könne, ganztags zumutbar seien. Ebenso überzeugend sei der Hinweis, dass der Beschwerdeführer auf zusätzliche Pausen angewiesen sei, wobei die Einschränkung von 30 % eher hoch gegriffen sei. Damit stehe fest, dass der Beschwerdeführer in einer angepassten Tätigkeit
höchstens zu 30 % eingeschränkt sei. Das Versicherungsgericht wies weiter darauf hin, dass sich die Einschätzung des Gerichtsgutachters mit derjenigen der Medicore decke, weshalb Dr. med. D.________ seine Arbeitsfähigkeitseinschätzung problemlos in die bestehende "Teilkonsens"-Beurteilung habe einfügen können. Es sah keine zwingenden Gründe, um vom Gerichtsgutachten abzuweichen, weshalb es darauf - auch hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs der Arbeitsfähigkeitsschätzung - abstellte.

6.5.3. Der Versicherte beanstandet die fehlende interdisziplinäre Gesamtbeurteilung.

6.5.3.1. Das Gerichtsgutachten wurde in Auftrag gegeben, weil das orthopädische Teilgutachten der Medicore nicht zu überzeugen vermochte. Die Vorinstanz sah bewusst davon ab, ein neues polydisziplinäres Gutachten anzuordnen, da sie davon ausging, das orthopädische Gerichtsgutachten würde sich nahtlos in das bestehende Gutachten vom 19. Januar 2020 einfügen lassen. Mithin sollte das Gerichtsgutachten das als nicht verwertbar bezeichnete orthopädische Teilgutachten der Medicore ersetzen. Dem Versicherungsgericht ist insofern zuzustimmen, als sowohl der neurologische Gutachter der Medicore als auch Dr. med. D.________ aufgrund der von ihnen jeweils erhobenen Untersuchungsbefunde von einer Arbeitsfähigkeit von 70 % ausgingen. Der Gerichtsgutachter konnte sich dabei zusätzlich auf die Ergebnisse der durchgeführten EFL stützen. Damit lässt sich die Einschätzung des Dr. med. D.________ - soweit sie die Beurteilung des Gesundheitszustands des Versicherten im Zeitpunkt der Exploration betrifft - tatsächlich in das bestehende Medicore-Gutachten vom 19. Januar 2020 einfügen. Die Vorinstanz hat damit jedenfalls weder Beweise willkürlich gewürdigt noch sonstwie Bundesrecht verletzt, indem sie feststellte, im Zeitpunkt der Verfügung vom 13.
Juli resp. 4. August 2020 sei von einer (maximal) 30%igen Arbeitsunfähigkeit auszugehen.

6.5.3.2. Zu keinen Diskussionen Anlass gibt sodann die Phase der vollständigen Arbeitsunfähigkeit in sämtlichen Tätigkeiten von Februar 2012 bis Juni 2014, welche der Gerichtsgutachter mit der postoperativen Rehabilitation sowie der Pseudarthrosenentwicklung begründete. Diese Phase der vollständigen Arbeitsunfähigkeit wird von der IV-Stelle explizit anerkannt.

6.5.3.3. Umstritten ist hingegen der Zeitraum von Juni 2014 bis zum Erlass der Verfügungen vom 13. Juli und 4. August 2020. Die medizinischen Akten vermitteln hier kein stimmiges Gesamtbild.
Der neurologische Gutachter der Medicore ging davon aus, dass es anlässlich der Metallentfernung im Jahr 2015 zu einer neurologischen Störung gekommen sei. Er diagnostizierte ein neurogenes Schmerzsyndrom mit Beteiligung der dermalen Endäste des Nervus peronaeus superficialis rechts. Diese Einschätzung stehe im Einklang mit der Berührungsempfindlichkeit im Sinne einer Kausalgie. Der Neurologe attestierte ab der Metallentfernung (im April) 2015 eine Leistungsminderung von 30 %. Wie die IV-Stelle zutreffend vorbringt, wird ein CRPS Typ II auch als Kausalgie bezeichnet (vgl. www.msdmanuals.com/de/profi/neurologische-krankheiten/schmerz/komplexes-regionales-schmerzsyndrom-crps, besucht am 10. Juli 2023).
Demgegenüber verneint der Gerichtsgutachter eine Nervenverletzung. Er geht stattdessen von einem CRPS Typ I aus. Zwar kommt es für die Belange der Invalidenversicherung grundsätzlich nicht auf die Diagnose an, sondern einzig darauf, welche Auswirkungen eine Erkrankung auf die Arbeitsfähigkeit hat (BGE 136 V 279 E. 3.2.1; Urteil 9C 524/2020 vom 23. November 2020 E. 5.1). Hier ist die Einordnung aber insofern relevant, als damit die Frage des zeitlichen Verlaufs der Arbeitsunfähigkeit zusammenhängt, wie die IV-Stelle zu Recht geltend macht. Denn der Gerichtsgutachter geht in der Annahme, anlässlich der Operation vom April 2015 sei es zu keiner Nervenläsion gekommen, davon aus, dass sich erst nach der neuerlichen Operation im Februar 2016 ein CRPS (Typ I) entwickelt und erst ab dem Operationszeitpunkt wieder eine Arbeitsunfähigkeit bestanden habe. Der Versicherte rügt in diesem Zusammenhang zu Recht eine fehlende Auseinandersetzung mit den Ausführungen des neurologischen Gutachters der Medicore, welcher ein neuropathisches Schmerzsyndrom mit Nervenbeteiligung diagnostizierte. Ebenso wenig befasst sich Dr. med. D.________ mit den aktenanamnestischen Hinweisen auf ein schon vor 2016 bestehendes CRPS. So wird etwa in einem Bericht der
Praxis für Schmerzmedizin vom 10. September 2015 eine Neuropathie des Vorfusses nach Nervenschädigung mit Allodynie, Kribbeln- und Taubheitsgefühl beschrieben.

6.5.3.4. Die genannten Divergenzen zwischen dem neurologischen Teilgutachten der Medicore und dem orthopädischen Gerichtsgutachten hätten wohl anlässlich einer Konsensbesprechung aufgelöst werden können. Eine solche hat aber nie stattgefunden, weshalb entscheidwesentliche Fragen ungeklärt geblieben sind. Hinzu kommt, dass der Gerichtsgutachter offenbar lediglich vom Medicore-Gutachten in der ersten Version Kenntnis hatte. So kritisierte er das neurologische Teilgutachten, weil darin nicht angegeben werde, seit wann die Arbeitsunfähigkeit vorliege. Dieser beanstandete Punkt betrifft wohl die erste Fassung des Gutachtens vom 25. April 2019, nicht aber die zweite Version vom 19. Januar 2020.

6.5.4. Die IV-Stelle macht zudem zu Recht geltend, dass die Verlaufsbeurteilung des Dr. med. D.________ nicht anhand des konkreten Behandlungsverlaufs des Versicherten erfolgte. Der Gerichtsgutachter nahm ohne Bezugnahme auf die konkrete Situation an, ein CRPS I stabilisiere sich meistens innert 12 Monaten. Mit dieser vagen Vermutung begründete er eine Steigerung der Arbeitsfähigkeit von 0 % auf 70 % ab Oktober 2017, was nicht zu überzeugen vermag, zumal er sich nicht nur in Widerspruch begibt zum neurologischen Teilgutachten der Medicore, welches gemäss den vorinstanzlichen Erwägungen Teil der Konsensbeurteilung bildet, sondern auch zu den echtzeitlichen Akten. Der Versicherte weist in diesem Zusammenhang zu Recht darauf hin, dass gemäss kreisärztlicher Beurteilung vom 5. Oktober 2017 in einer leidensangepassten Tätigkeit lediglich eine 50%ige Arbeitsfähigkeit besteht. Mit dieser Einschätzung setzt sich der Gerichtsgutachter überhaupt nicht auseinander. Der entsprechende Untersuchungsbericht wird im Aktenauszug auch nicht erwähnt, so dass zumindest fraglich erscheint, ob der Gerichtsgutachter die wesentlichen Vorakten zur Kenntnis genommen hat.

6.6. Es ist zwar richtig, dass das Gericht bei Gerichtsgutachten nach der Praxis nicht ohne zwingende Gründe von der Einschätzung des Experten abweicht, dessen Aufgabe es ist, seine Fachkenntnisse der Gerichtsbarkeit zur Verfügung zu stellen, um einen bestimmten Sachverhalt medizinisch zu erfassen. Ein Grund zum Abweichen kann aber etwa vorliegen, wenn die Gerichtsexpertise widersprüchlich ist oder wenn gegensätzliche Meinungsäusserungen anderer Fachexperten dem Gericht als triftig genug erscheinen, die Schlüssigkeit des Gerichtsgutachtens in Frage zu stellen, sei es, dass es die Überprüfung durch einen Oberexperten für angezeigt hält, sei es, dass es ohne Oberexpertise vom Ergebnis des Gerichtsgutachtens abweichende Schlussfolgerungen zieht (BGE 125 V 351 E. 3b/aa mit Hinweisen; Urteil 8C 722/2016 vom 28. Juni 2017 E. 3.2.2.2). Mit Blick auf die vorangehenden Erwägungen bestanden triftige Gründe, die Schlüssigkeit des Gerichtsgutachtens in Frage zu stellen, weshalb die Vorinstanz gehalten gewesen wäre, die offenen Fragen durch eine Rückfrage beim Gerichtsgutachter oder durch weitere Beweiserhebungen klären zu lassen.
Zwar hat das Bundesgericht in Bezug auf bestimmte Formen medizinischer Berichte und Gutachten Richtlinien für die Beweiswürdigung aufgestellt. Das ändert aber nichts daran, dass der Grundsatz der freien Beweiswürdigung (für das erstinstanzliche Beschwerdeverfahren: Art. 61 lit. c
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 61 Procédure - Sous réserve de l'art. 1, al. 3, de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative48, la procédure devant le tribunal cantonal des assurances est réglée par le droit cantonal. Elle doit satisfaire aux exigences suivantes:
a  elle doit être simple, rapide et en règle générale publique;
b  l'acte de recours doit contenir un exposé succinct des faits et des motifs invoqués, ainsi que les conclusions; si l'acte n'est pas conforme à ces règles, le tribunal impartit un délai convenable au recourant pour combler les lacunes, en l'avertissant qu'en cas d'inobservation le recours sera écarté;
c  le tribunal établit avec la collaboration des parties les faits déterminants pour la solution du litige; il administre les preuves nécessaires et les apprécie librement;
d  le tribunal n'est pas lié par les conclusions des parties; il peut réformer, au détriment du recourant, la décision attaquée ou accorder plus que le recourant n'avait demandé; il doit cependant donner aux parties l'occasion de se prononcer ou de retirer le recours;
e  si les circonstances le justifient, les parties peuvent être convoquées aux débats;
f  le droit de se faire assister par un conseil doit être garanti; lorsque les circonstances le justifient, l'assistance judiciaire gratuite est accordée au recourant;
fbis  pour les litiges en matière de prestations, la procédure est soumise à des frais judiciaires si la loi spéciale le prévoit; si la loi spéciale ne prévoit pas de frais judiciaires pour de tels litiges, le tribunal peut en mettre à la charge de la partie qui agit de manière téméraire ou fait preuve de légèreté;
g  le recourant qui obtient gain de cause a droit au remboursement de ses frais et dépens dans la mesure fixée par le tribunal; leur montant est déterminé sans égard à la valeur litigieuse d'après l'importance et la complexité du litige;
h  les jugements contiennent les motifs retenus, l'indication des voies de recours ainsi que les noms des membres du tribunal et sont notifiés par écrit;
i  les jugements sont soumis à révision si des faits ou des moyens de preuve nouveaux sont découverts ou si un crime ou un délit a influencé le jugement.
ATSG) eine umfassende, inhaltsbezogene, verantwortliche und der behördlichen Begründungspflicht genügende Prüfung aller Beweismittel verlangt (BGE 140 V 193 E. 3.1; SVR 2022 UV Nr. 18 S. 75, 8C 711/2020 E. 4.3; Urteil 9C 168/2020 vom 17. März 2021 E. 3.1), unabhängig von ihrer Herkunft und ohne Bindung an förmliche Beweisregeln (BGE 137 V 210 E. 3.4.1.1). Ausschlaggebend für den Beweiswert ist grundsätzlich somit weder die Herkunft eines Beweismittels noch die Bezeichnung der eingereichten oder in Auftrag gegebenen Stellungnahmen als Bericht oder Gutachten. Vielmehr gilt es das gesamte Beweismaterial zu würdigen und bei sich widersprechenden medizinischen Berichten die Gründe anzugeben, warum auf die eine oder andere medizinische These abzustellen ist (BGE 143 V 124 E. 2.2.2; 125 V 352 E. 3a).
Indem die Vorinstanz unter Hinweis auf ihre eigene Spruchpraxis davon ausging, sie könne auf eine umfassende Würdigung des Gerichtsgutachtens verzichten, da dieses gemäss der "vom Bundesgericht erfundenen Beweiskaskade" ohnehin die höhere Überzeugungskraft aufweise als ein Administrativgutachten, verletzte sie den Grundsatz der freien Beweiswürdigung. Darüber hinaus stellte sie den Sachverhalt unvollständig fest, indem sie trotz bestehender Unklarheiten und Widersprüche auf weitere Beweiserhebungen verzichtete. Die Sache ist daher zu den erforderlichen weiteren Abklärungen an die Vorinstanz zurückzuweisen. Auf die Rügen des Versicherten und der Beschwerdeführerin betreffend die Berechnung des Invaliditätsgrades ist bei diesem Ausgang nicht weiter einzugehen.

7.
Soweit sich die Beschwerde des Versicherten gegen die vorinstanzliche Bestätigung der wiedererwägungsweisen Aufhebung der mit Verfügung vom 28. August 2018 angeordneten Weiterausrichtung einer halben Invalidenrente richtet, ist auf Folgendes hinzuweisen:
Mit der Vorinstanz und der Beschwerdeführerin ist davon auszugehen, dass es sich bei der Anordnung der Weiterausrichtung einer halben Rente wie auch beim Entscheid über die Einstellung der Rentenzahlungen um vorsorgliche Massnahmen handelte, zumal die ursprüngliche rentenzusprechende Verfügung vom 8. Juni 2018 mit der Widerrufsverfügung vom 28. August 2018 ja gerade aufgehoben wurde. Aufgrund ihrer Akzessorietät zur Hauptsache haben sie nur vorläufige Geltung und fallen mit Erlass der Endverfügung dahin (vgl. BGE 139 IV 314 E. 2.3.3; 138 III 728 E. 2.7; Urteil 8C 293/2017 vom 19. Juni 2017 E. 2). Da vorliegend die Hauptsache an die Vorinstanz zurückgewiesen wird, erscheint es verfrüht, über das Schicksal der vorsorglichen Massnahmen resp. der bereits geleisteten Rentenzahlungen zu befinden. Darüber wird mit dem Endentscheid in der Hauptsache zu entscheiden sein.

8.
Der Versicherte beantragt eventualiter, es sei ihm die Möglichkeit einzuräumen, sämtliche Beschwerden zurückzuziehen. Er rügt in diesem Zusammenhang eine Verletzung von Art. 61 lit. d
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 61 Procédure - Sous réserve de l'art. 1, al. 3, de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative48, la procédure devant le tribunal cantonal des assurances est réglée par le droit cantonal. Elle doit satisfaire aux exigences suivantes:
a  elle doit être simple, rapide et en règle générale publique;
b  l'acte de recours doit contenir un exposé succinct des faits et des motifs invoqués, ainsi que les conclusions; si l'acte n'est pas conforme à ces règles, le tribunal impartit un délai convenable au recourant pour combler les lacunes, en l'avertissant qu'en cas d'inobservation le recours sera écarté;
c  le tribunal établit avec la collaboration des parties les faits déterminants pour la solution du litige; il administre les preuves nécessaires et les apprécie librement;
d  le tribunal n'est pas lié par les conclusions des parties; il peut réformer, au détriment du recourant, la décision attaquée ou accorder plus que le recourant n'avait demandé; il doit cependant donner aux parties l'occasion de se prononcer ou de retirer le recours;
e  si les circonstances le justifient, les parties peuvent être convoquées aux débats;
f  le droit de se faire assister par un conseil doit être garanti; lorsque les circonstances le justifient, l'assistance judiciaire gratuite est accordée au recourant;
fbis  pour les litiges en matière de prestations, la procédure est soumise à des frais judiciaires si la loi spéciale le prévoit; si la loi spéciale ne prévoit pas de frais judiciaires pour de tels litiges, le tribunal peut en mettre à la charge de la partie qui agit de manière téméraire ou fait preuve de légèreté;
g  le recourant qui obtient gain de cause a droit au remboursement de ses frais et dépens dans la mesure fixée par le tribunal; leur montant est déterminé sans égard à la valeur litigieuse d'après l'importance et la complexité du litige;
h  les jugements contiennent les motifs retenus, l'indication des voies de recours ainsi que les noms des membres du tribunal et sont notifiés par écrit;
i  les jugements sont soumis à révision si des faits ou des moyens de preuve nouveaux sont découverts ou si un crime ou un délit a influencé le jugement.
ATSG.

8.1. Dieser Antrag ist neu, da er im Verfahren vor Bundesgericht erstmals gestellt wird. Gleichwohl kann ihm Art. 99 Abs. 2
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 99 - 1 Aucun fait nouveau ni preuve nouvelle ne peut être présenté à moins de résulter de la décision de l'autorité précédente.
1    Aucun fait nouveau ni preuve nouvelle ne peut être présenté à moins de résulter de la décision de l'autorité précédente.
2    Toute conclusion nouvelle est irrecevable.
BGG nicht entgegengehalten werden, denn er bewegt sich im Rahmen des Streitgegenstandes, stellt diesbezüglich keine qualitative Änderung ("aliud") dar und beschlägt zudem die Rechtsanwendung (vgl. BGE 136 V 362 E. 3.4.2; SVR 2017 IV Nr. 12 S. 29, 8C 37/2016 E. 8.1 mit Hinweisen; vgl. auch SJ 2010 I S. 42, 9C 846/2008 E. 3).

8.2. Wie der Versicherte richtig erkannt hat, handelte es sich bei der Verfügung der IV-Stelle vom 28. August 2018 um eine Wiedererwägung lite pendente.
Der Versicherungsträger kann eine Verfügung oder einen Einspracheentscheid, gegen die Beschwerde erhoben wurde, so lange wiedererwägen, bis er gegenüber der Beschwerdebehörde Stellung nimmt (Art. 53 Abs. 3
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 53 Révision et reconsidération - 1 Les décisions et les décisions sur opposition formellement passées en force sont soumises à révision si l'assuré ou l'assureur découvre subséquemment des faits nouveaux importants ou trouve des nouveaux moyens de preuve qui ne pouvaient être produits auparavant.
1    Les décisions et les décisions sur opposition formellement passées en force sont soumises à révision si l'assuré ou l'assureur découvre subséquemment des faits nouveaux importants ou trouve des nouveaux moyens de preuve qui ne pouvaient être produits auparavant.
2    L'assureur peut revenir sur les décisions ou les décisions sur opposition formellement passées en force lorsqu'elles sont manifestement erronées et que leur rectification revêt une importance notable.
3    Jusqu'à l'envoi de son préavis à l'autorité de recours, l'assureur peut reconsidérer une décision ou une décision sur opposition contre laquelle un recours a été formé.
ATSG). Nach der Rechtsprechung kommt diese Bestimmung nur zum Tragen, wenn die Behörde zu Gunsten der Beschwerde führenden Partei verfügt. Denn eine lite pendente erlassene Verfügung beendet den Streit nur insoweit, als damit den Begehren der Beschwerde führenden Partei entsprochen wird (BGE 127 V 228 E. 2b/bb; Urteile 9C 22/2019 vom 7. Mai 2019 E. 3.1; I 653/03 vom 20. April 2004 E. 1; vgl. auch Urteil 2C 553/2015 vom 26. November 2015 E. 2.3).

8.3. Im vorliegenden Fall wurde das Beschwerdeverfahren durch die Widerrufsverfügung vom 28. August 2018 nicht hinfällig. Das Versicherungsgericht hätte daher der lite pendente ergangenen Widerrufsverfügung aufgrund des Devolutiveffekts lediglich die Bedeutung eines Antrags an das Gericht beimessen dürfen (BGE 133 V 530 E. 2; 130 V 138 E. 4.2; 127 V 228 E. 2b/bb; 109 V 234 E. 2; Urteil 9C 628/2019 vom 20. Dezember 2019 E. 3.2.2). Folglich wäre es gehalten gewesen, die Rechtmässigkeit der angefochtenen Verfügung zu prüfen, dies unter Beachtung der Verfahrensrechte der Parteien, wie sie sich unter anderem aus Art. 61 lit. d
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 61 Procédure - Sous réserve de l'art. 1, al. 3, de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative48, la procédure devant le tribunal cantonal des assurances est réglée par le droit cantonal. Elle doit satisfaire aux exigences suivantes:
a  elle doit être simple, rapide et en règle générale publique;
b  l'acte de recours doit contenir un exposé succinct des faits et des motifs invoqués, ainsi que les conclusions; si l'acte n'est pas conforme à ces règles, le tribunal impartit un délai convenable au recourant pour combler les lacunes, en l'avertissant qu'en cas d'inobservation le recours sera écarté;
c  le tribunal établit avec la collaboration des parties les faits déterminants pour la solution du litige; il administre les preuves nécessaires et les apprécie librement;
d  le tribunal n'est pas lié par les conclusions des parties; il peut réformer, au détriment du recourant, la décision attaquée ou accorder plus que le recourant n'avait demandé; il doit cependant donner aux parties l'occasion de se prononcer ou de retirer le recours;
e  si les circonstances le justifient, les parties peuvent être convoquées aux débats;
f  le droit de se faire assister par un conseil doit être garanti; lorsque les circonstances le justifient, l'assistance judiciaire gratuite est accordée au recourant;
fbis  pour les litiges en matière de prestations, la procédure est soumise à des frais judiciaires si la loi spéciale le prévoit; si la loi spéciale ne prévoit pas de frais judiciaires pour de tels litiges, le tribunal peut en mettre à la charge de la partie qui agit de manière téméraire ou fait preuve de légèreté;
g  le recourant qui obtient gain de cause a droit au remboursement de ses frais et dépens dans la mesure fixée par le tribunal; leur montant est déterminé sans égard à la valeur litigieuse d'après l'importance et la complexité du litige;
h  les jugements contiennent les motifs retenus, l'indication des voies de recours ainsi que les noms des membres du tribunal et sont notifiés par écrit;
i  les jugements sont soumis à révision si des faits ou des moyens de preuve nouveaux sont découverts ou si un crime ou un délit a influencé le jugement.
ATSG ergeben, welche Bestimmung auch bei einer beabsichtigten Rückweisung der Sache an die Verwaltung zu ergänzenden Abklärungen und zu neuer Verfügung zur Anwendung kommt (BGE 137 V 314 E. 3.2). Stattdessen schrieb es das Verfahren wegen Gegenstandslosigkeit ab, was unangefochten blieb. Dieser letztgenannte Umstand gereicht dem Versicherten aber nicht zum Nachteil. Denn beim Abschreibungsentscheid handelt es sich um einen Zwischenentscheid im Sinne von Art. 93
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 93 Autres décisions préjudicielles et incidentes - 1 Les autres décisions préjudicielles et incidentes notifiées séparément peuvent faire l'objet d'un recours:
1    Les autres décisions préjudicielles et incidentes notifiées séparément peuvent faire l'objet d'un recours:
a  si elles peuvent causer un préjudice irréparable, ou
b  si l'admission du recours peut conduire immédiatement à une décision finale qui permet d'éviter une procédure probatoire longue et coûteuse.
2    En matière d'entraide pénale internationale et en matière d'asile, les décisions préjudicielles et incidentes ne peuvent pas faire l'objet d'un recours.88 Le recours contre les décisions relatives à la détention extraditionnelle ou à la saisie d'objets et de valeurs est réservé si les conditions de l'al. 1 sont remplies.
3    Si le recours n'est pas recevable en vertu des al. 1 et 2 ou qu'il n'a pas été utilisé, les décisions préjudicielles et incidentes peuvent être attaquées par un recours contre la décision finale dans la mesure où elles influent sur le contenu de celle-ci.
BGG (vgl. Urteil 8C 395/2021 vom 30. September 2021 E. 2.3). Dieser ist durch Beschwerde gegen den Endentscheid anfechtbar, wenn die Beschwerde nach den
Absätzen 1 und 2 nicht zulässig war oder - wie hier - von ihr kein Gebrauch gemacht wurde (Art. 93 Abs. 3
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 93 Autres décisions préjudicielles et incidentes - 1 Les autres décisions préjudicielles et incidentes notifiées séparément peuvent faire l'objet d'un recours:
1    Les autres décisions préjudicielles et incidentes notifiées séparément peuvent faire l'objet d'un recours:
a  si elles peuvent causer un préjudice irréparable, ou
b  si l'admission du recours peut conduire immédiatement à une décision finale qui permet d'éviter une procédure probatoire longue et coûteuse.
2    En matière d'entraide pénale internationale et en matière d'asile, les décisions préjudicielles et incidentes ne peuvent pas faire l'objet d'un recours.88 Le recours contre les décisions relatives à la détention extraditionnelle ou à la saisie d'objets et de valeurs est réservé si les conditions de l'al. 1 sont remplies.
3    Si le recours n'est pas recevable en vertu des al. 1 et 2 ou qu'il n'a pas été utilisé, les décisions préjudicielles et incidentes peuvent être attaquées par un recours contre la décision finale dans la mesure où elles influent sur le contenu de celle-ci.
BGG). Anzufügen ist, dass der Versicherte damals keine Veranlassung hatte, Beschwerde beim Bundesgericht zu erheben, nachdem die IV-Stelle ihm mit Verfügung vom 28. August 2018 die Weiterausrichtung einer halben Invalidenrente zugesichert hatte.

8.4. Es steht fest, dass die Vorinstanz dem Versicherten weder vor dem Abschreibungsentscheid vom 17. September 2018 noch vor Erlass des hier angefochtenen Entscheids vom 19. Dezember 2022 die Gelegenheit zum Rückzug der Beschwerde gegeben hat, obwohl der Versicherte im Vergleich zur ursprünglichen Verfügung der IV-Stelle vom 8. Juni 2018, mit welcher ihm eine unbefristete halbe Invalidenrente zugesprochen worden war, schlechter gestellt wurde. Das widerspricht - wie der Versicherte zu Recht rügt - Art. 61 lit. d
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 61 Procédure - Sous réserve de l'art. 1, al. 3, de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative48, la procédure devant le tribunal cantonal des assurances est réglée par le droit cantonal. Elle doit satisfaire aux exigences suivantes:
a  elle doit être simple, rapide et en règle générale publique;
b  l'acte de recours doit contenir un exposé succinct des faits et des motifs invoqués, ainsi que les conclusions; si l'acte n'est pas conforme à ces règles, le tribunal impartit un délai convenable au recourant pour combler les lacunes, en l'avertissant qu'en cas d'inobservation le recours sera écarté;
c  le tribunal établit avec la collaboration des parties les faits déterminants pour la solution du litige; il administre les preuves nécessaires et les apprécie librement;
d  le tribunal n'est pas lié par les conclusions des parties; il peut réformer, au détriment du recourant, la décision attaquée ou accorder plus que le recourant n'avait demandé; il doit cependant donner aux parties l'occasion de se prononcer ou de retirer le recours;
e  si les circonstances le justifient, les parties peuvent être convoquées aux débats;
f  le droit de se faire assister par un conseil doit être garanti; lorsque les circonstances le justifient, l'assistance judiciaire gratuite est accordée au recourant;
fbis  pour les litiges en matière de prestations, la procédure est soumise à des frais judiciaires si la loi spéciale le prévoit; si la loi spéciale ne prévoit pas de frais judiciaires pour de tels litiges, le tribunal peut en mettre à la charge de la partie qui agit de manière téméraire ou fait preuve de légèreté;
g  le recourant qui obtient gain de cause a droit au remboursement de ses frais et dépens dans la mesure fixée par le tribunal; leur montant est déterminé sans égard à la valeur litigieuse d'après l'importance et la complexité du litige;
h  les jugements contiennent les motifs retenus, l'indication des voies de recours ainsi que les noms des membres du tribunal et sont notifiés par écrit;
i  les jugements sont soumis à révision si des faits ou des moyens de preuve nouveaux sont découverts ou si un crime ou un délit a influencé le jugement.
ATSG und der dazu ergangenen Rechtsprechung (BGE 137 V 314; SVR 2017 IV Nr. 12 S. 29, 8C 37/2016 E. 8; vgl. auch Urteil 8C 713/2021 vom 14. April 2022 E. 1), welche im Zeitpunkt des Abschreibungsentscheids vom 17. September 2018 bereits seit Jahren galt. Daran vermag im Übrigen auch der Umstand nichts zu ändern, dass mit der wiedererwägungsweisen Aufhebung der Verfügung vom 8. Juni 2018 zugleich die weitere Ausrichtung der bisherigen Rente (vorläufig; vgl. E. 7 unten) angeordnet wurde.

8.5. Von einem rechtsmissbräuchlichen Vorgehen von Seiten des Versicherten kann entgegen der Auffassung der Beschwerdeführerin nicht gesprochen werden. Dass der Versicherte im Vorbescheidverfahren im Jahr 2018 auf Einwände verzichtete, um so schneller in den Genuss der vorgesehenen halben Rente zu kommen, erscheint nicht treuwidrig, auch wenn er später beschwerdeweise eine höhere Rente beantragte. Es liegt in erster Linie an der Verwaltung und im Beschwerdefall am Gericht, den Verfahrensbeteiligten die gesetzlich verbrieften Parteirechte zu gewähren und damit für einen rechtmässigen Ablauf besorgt zu sein. Wenn der Versicherte das Ergebnis der vom kantonalen Gericht für nötig erachteten Abklärungen abwarten wollte und sich nicht schon vorher zu einer beschwerdeweise erwirkbaren Rückzugserklärung durchringen wollte, soll ihm dies nicht schaden (SVR 2017 IV Nr. 12 S. 29, 8C 37/2016 E. 8.2; Urteil 8C 713/2021 vom 14. April 2022 E. 3.2).

8.6. Aus dem Gesagten folgt, dass die Vorinstanz dem Versicherten, bevor sie die erforderlichen medizinischen Abklärungen tätigt (vgl. E. 6.6 hiervor), die Möglichkeit zum Rückzug der Beschwerde vom 11. Juli 2018 gegen die Verfügung der IV-Stelle vom 8. Juni 2018 geben muss. Sollte er von dieser Gelegenheit Gebrauch machen, bliebe es beim Anspruch auf eine unbefristete halbe Invalidenrente ab August 2013 und die nachfolgenden Verfügungen würden damit hinfällig. Hält er dagegen an seiner Beschwerde fest, wird die Vorinstanz über den Rentenanspruch des Versicherten über den gesamten Zeitraum neu zu entscheiden haben, wobei zu berücksichtigen wäre, dass das Verbot der reformatio in peius im bundesgerichtlichen Verfahren (vgl. Art. 107 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 107 Arrêt - 1 Le Tribunal fédéral ne peut aller au-delà des conclusions des parties.
1    Le Tribunal fédéral ne peut aller au-delà des conclusions des parties.
2    Si le Tribunal fédéral admet le recours, il statue lui-même sur le fond ou renvoie l'affaire à l'autorité précédente pour qu'elle prenne une nouvelle décision. Il peut également renvoyer l'affaire à l'autorité qui a statué en première instance.
3    Si le Tribunal fédéral considère qu'un recours en matière d'entraide pénale internationale ou d'assistance administrative internationale en matière fiscale est irrecevable, il rend une décision de non-entrée en matière dans les quinze jours qui suivent la fin d'un éventuel échange d'écritures. Dans le domaine de l'entraide pénale internationale, le Tribunal fédéral n'est pas lié par ce délai lorsque la procédure d'extradition concerne une personne dont la demande d'asile n'a pas encore fait l'objet d'une décision finale entrée en force.100
4    Le Tribunal fédéral statue sur tout recours contre une décision du Tribunal fédéral des brevets portant sur l'octroi d'une licence visée à l'art. 40d de la loi du 25 juin 1954 sur les brevets101 dans le mois qui suit le dépôt du recours.102
BGG) auch die vorinstanzlichen Behörden bindet (Urteil 8C 419/2018 vom 11. Dezember 2018 E. 4.5 mit Hinweisen), d.h. der im bundesgerichtlichen Verfahren unbestritten gebliebene Anspruch auf eine ganze Invalidenrente im Zeitraum vom 1. August 2013 bis zum 30. September 2014 gilt es in jedem Fall zu respektieren.

9.

9.1. Die IV-Stelle beantragt schliesslich, die Kosten des Gerichtsgutachtens seien ganz oder eventualiter teilweise der Vorinstanz aufzuerlegen. Sie begründet dies zum einen damit, dass das Gutachten ohne Aktenzusammenfassung, ohne redundante Passagen und ohne die ausufernde Kritik am Vorgutachten lediglich elf Seiten umfasse und die erforderliche Tiefe vermissen lasse und zum anderen damit, dass das Versicherungsgericht sich unzulässigerweise geweigert habe, ihre Zusatzfragen dem Gerichtsgutachter zu stellen.

9.2. Aufgrund des aufgezeigten Untersuchungsmangels hat die IV-Stelle nach den zutreffenden Erwägungen der Vorinstanz grundsätzlich die Kosten des Gerichtsgutachtens zu tragen (vgl. dazu BGE 140 V 70 E. 6.1 f.; 139 V 496 E. 4.4; Urteil 8C 478/2022 vom 30. Mai 2023 E. 7.1). Auch eine Reduktion der von ihr zu tragenden Kosten ist nicht angezeigt. Die monierten Passagen können nicht einfach weggelassen werden. Ausserdem ist sowohl vom Aktenumfang her als auch mit Blick auf das lange und verworrene Verfahren von einem überdurchschnittlich komplexen Fall auszugehen, sodass die Höhe der Kosten des Gerichtsgutachtens mit Blick auf den von der Sache her gebotenen Abklärungsaufwand nicht unhaltbar erscheint. Weiter kann die Beschwerdeführerin auch aus dem Umstand, dass die Vorinstanz ihre Fragen nicht dem Gerichtsgutachter vorgelegt hat, nichts zu ihren Gunsten ableiten. Weshalb sich der orthopädische Gutachter zu den auf psychische Beschwerden ausgelegten Standardindikatoren hätte äussern sollen, ist nicht ersichtlich. Zur Frage der Zumutbarkeit in einer leidensangepassten Tätigkeit resp. in der sitzenden Tätigkeit als Call Agent hat sich Dr. med. D.________ im Übrigen geäussert.

9.3. Nach dem Gesagten ist nicht ersichtlich, inwiefern die Vorinstanz Bundesrecht verletzt haben soll, indem sie der IV-Stelle die gesamten Kosten des Gerichtsgutachtens auferlegte.

10.
Zusammenfassend ist die Sache an die Vorinstanz zurückzuweisen, damit sie die erforderlichen Abklärungen in medizinischer Hinsicht vornehme und danach neu entscheide. Vorgängig wird sie dem Versicherten aber Gelegenheit geben müssen, seine Beschwerde gegen die Verfügung vom 8. Juni 2018 zurückzuziehen.

11.
Die Rückweisung der Sache an das kantonale Gericht zu weiterer Abklärung (mit noch offenem Ausgang) gilt für die Frage der Auferlegung der Gerichtskosten wie auch der Parteientschädigung als vollständiges Obsiegen im Sinne von Art. 66 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 66 Recouvrement des frais judiciaires - 1 En règle générale, les frais judiciaires sont mis à la charge de la partie qui succombe. Si les circonstances le justifient, le Tribunal fédéral peut les répartir autrement ou renoncer à les mettre à la charge des parties.
1    En règle générale, les frais judiciaires sont mis à la charge de la partie qui succombe. Si les circonstances le justifient, le Tribunal fédéral peut les répartir autrement ou renoncer à les mettre à la charge des parties.
2    Si une affaire est liquidée par un désistement ou une transaction, les frais judiciaires peuvent être réduits ou remis.
3    Les frais causés inutilement sont supportés par celui qui les a engendrés.
4    En règle générale, la Confédération, les cantons, les communes et les organisations chargées de tâches de droit public ne peuvent se voir imposer de frais judiciaires s'ils s'adressent au Tribunal fédéral dans l'exercice de leurs attributions officielles sans que leur intérêt patrimonial soit en cause ou si leurs décisions font l'objet d'un recours.
5    Sauf disposition contraire, les frais judiciaires mis conjointement à la charge de plusieurs personnes sont supportés par elles à parts égales et solidairement.
sowie Art. 68 Abs. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 68 Dépens - 1 Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
1    Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
2    En règle générale, la partie qui succombe est tenue de rembourser à la partie qui a obtenu gain de cause, selon le tarif du Tribunal fédéral, tous les frais nécessaires causés par le litige.
3    En règle générale, aucuns dépens ne sont alloués à la Confédération, aux cantons, aux communes ou aux organisations chargées de tâches de droit public lorsqu'ils obtiennent gain de cause dans l'exercice de leurs attributions officielles.
4    L'art. 66, al. 3 et 5, est applicable par analogie.
5    Le Tribunal fédéral confirme, annule ou modifie, selon le sort de la cause, la décision de l'autorité précédente sur les dépens. Il peut fixer lui-même les dépens d'après le tarif fédéral ou cantonal applicable ou laisser à l'autorité précédente le soin de les fixer.
und 2
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 68 Dépens - 1 Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
1    Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
2    En règle générale, la partie qui succombe est tenue de rembourser à la partie qui a obtenu gain de cause, selon le tarif du Tribunal fédéral, tous les frais nécessaires causés par le litige.
3    En règle générale, aucuns dépens ne sont alloués à la Confédération, aux cantons, aux communes ou aux organisations chargées de tâches de droit public lorsqu'ils obtiennent gain de cause dans l'exercice de leurs attributions officielles.
4    L'art. 66, al. 3 et 5, est applicable par analogie.
5    Le Tribunal fédéral confirme, annule ou modifie, selon le sort de la cause, la décision de l'autorité précédente sur les dépens. Il peut fixer lui-même les dépens d'après le tarif fédéral ou cantonal applicable ou laisser à l'autorité précédente le soin de les fixer.
BGG, unabhängig davon, ob sie beantragt oder ob das Begehren im Haupt- oder Eventualantrag gestellt wird (BGE 141 V 281 E. 11.1 mit Hinweis). Die IV-Stelle und der Versicherten gelten demnach im jeweiligen Beschwerdeverfahren als obsiegend. Die IV-Stelle hat dem Versicherten mit Bezug auf dessen Beschwerde (8C 70/2023) eine Parteientschädigung zu bezahlen (Art. 68 Abs. 2
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 68 Dépens - 1 Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
1    Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
2    En règle générale, la partie qui succombe est tenue de rembourser à la partie qui a obtenu gain de cause, selon le tarif du Tribunal fédéral, tous les frais nécessaires causés par le litige.
3    En règle générale, aucuns dépens ne sont alloués à la Confédération, aux cantons, aux communes ou aux organisations chargées de tâches de droit public lorsqu'ils obtiennent gain de cause dans l'exercice de leurs attributions officielles.
4    L'art. 66, al. 3 et 5, est applicable par analogie.
5    Le Tribunal fédéral confirme, annule ou modifie, selon le sort de la cause, la décision de l'autorité précédente sur les dépens. Il peut fixer lui-même les dépens d'après le tarif fédéral ou cantonal applicable ou laisser à l'autorité précédente le soin de les fixer.
BGG).

Demnach erkennt das Bundesgericht:

1.
Die Verfahren 8C 60/2023 und 8C 70/2023 werden vereinigt.

2.
Die Beschwerde der IV-Stelle (8C 60/2023) und die Beschwerde des Versicherten (8C 70/2023) werden teilweise gutgeheissen und der Entscheid des Versicherungsgerichts des Kantons St. Gallen vom 19. Dezember 2022 wird aufgehoben. Die Sache wird zu neuer Entscheidung im Sinne der Erwägungen an die Vorinstanz zurückgewiesen. Im Übrigen werden die beiden Beschwerden abgewiesen.

3.
Die Gerichtskosten von Fr. 1'600.- werden je zur Hälfte dem Versicherten und der IV-Stelle auferlegt.

4.
Die IV-Stelle hat den Versicherten für das bundesgerichtliche Verfahren mit Fr. 2'800.- zu entschädigen.

5.
Dieses Urteil wird den Parteien, dem Versicherungsgericht des Kantons St. Gallen und dem Bundesamt für Sozialversicherungen schriftlich mitgeteilt.

Luzern, 14. Juli 2023

Im Namen der IV. öffentlich-rechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts

Der Präsident: Wirthlin

Der Gerichtsschreiber: Wüest
Information de décision   •   DEFRITEN
Document : 8C_60/2023
Date : 14 juillet 2023
Publié : 11 août 2023
Source : Tribunal fédéral
Statut : Non publié
Domaine : Assurance-invalidité
Objet : Invalidenversicherung


Répertoire des lois
LAI: 28
SR 831.20 Loi fédérale du 19 juin 1959 sur l'assurance-invalidité (LAI)
LAI Art. 28 Principe - 1 L'assuré a droit à une rente aux conditions suivantes:
1    L'assuré a droit à une rente aux conditions suivantes:
a  sa capacité de gain ou sa capacité d'accomplir ses travaux habituels ne peut pas être rétablie, maintenue ou améliorée par des mesures de réadaptation raisonnablement exigibles;
b  il a présenté une incapacité de travail (art. 6 LPGA204) d'au moins 40 % en moyenne durant une année sans interruption notable;
c  au terme de cette année, il est invalide (art. 8 LPGA) à 40 % au moins.
1bis    Une rente au sens de l'al. 1 n'est pas octroyée tant que toutes les possibilités de réadaptation au sens de l'art. 8, al. 1bis et 1ter, n'ont pas été épuisées.205
2    ...206
LPGA: 16 
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 16 Taux d'invalidité - Pour évaluer le taux d'invalidité, le revenu que l'assuré aurait pu obtenir s'il n'était pas invalide est comparé avec celui qu'il pourrait obtenir en exerçant l'activité qui peut raisonnablement être exigée de lui après les traitements et les mesures de réadaptation, sur un marché du travail équilibré.
43a 
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 43a Observation - 1 L'assureur peut observer secrètement un assuré et, à cette fin, effectuer des enregistrements visuels et sonores ou utiliser des instruments techniques visant à le localiser aux conditions suivantes:
1    L'assureur peut observer secrètement un assuré et, à cette fin, effectuer des enregistrements visuels et sonores ou utiliser des instruments techniques visant à le localiser aux conditions suivantes:
a  il dispose d'indices concrets laissant présumer qu'un assuré perçoit ou tente de percevoir indûment des prestations;
b  sans mesure d'observation, les mesures d'instruction n'auraient aucune chance d'aboutir ou seraient excessivement difficiles.
2    Une personne assumant une fonction de direction, dans le domaine dont relève le cas à traiter ou dans le domaine des prestations de l'assureur, a la compétence d'ordonner l'observation.
3    Le recours à des instruments techniques visant à localiser un assuré est soumis à autorisation.
4    L'assuré ne peut être observé que dans les cas suivants:
a  il se trouve dans un lieu accessible au public, ou
b  il se trouve dans un lieu qui est librement visible depuis un lieu accessible au public.
5    Une observation peut avoir lieu sur 30 jours au maximum au cours d'une période de six mois à compter du premier jour d'observation. Cette période peut être prolongée de six mois au maximum si des motifs suffisants le justifient.
6    L'assureur peut confier l'observation à des spécialistes externes. Ces derniers sont soumis au devoir de garder le secret conformément à l'art. 33 et ont l'interdiction d'utiliser à d'autres fins les informations recueillies dans le cadre de leur mandat. L'assureur peut exploiter le matériel recueilli lors d'une observation réalisée par un autre assureur au sens de la présente loi ou d'un assureur au sens de la loi du 17 décembre 2004 sur la surveillance des assurances38 ou réalisée sur mandat de ceux-ci, pour autant que cette observation ait respecté les conditions prévues aux al. 1 à 5.
7    L'assureur informe la personne concernée du motif, de la nature et de la durée de l'observation, au plus tard avant de rendre la décision qui porte sur la prestation.
8    Si l'observation n'a pas permis de confirmer les indices visés à l'al. 1, let. a, l'assureur:
a  rend une décision concernant le motif, la nature et la durée de l'observation effectuée;
b  détruit le matériel recueilli lors de l'observation après l'entrée en force de la décision si l'assuré n'a pas expressément demandé que celui-ci soit conservé dans le dossier.
9    Le Conseil fédéral règle:
a  la procédure selon laquelle l'assuré peut consulter le matériel complet recueilli lors de l'observation;
b  la conservation et la destruction du matériel recueilli;
c  les exigences à l'endroit des spécialistes chargés de l'observation.
43b 
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 43b - 1 Lorsque l'assureur envisage d'ordonner une mesure d'observation avec des instruments techniques visant à localiser l'assuré, il adresse au tribunal compétent une demande contenant les éléments suivants:
1    Lorsque l'assureur envisage d'ordonner une mesure d'observation avec des instruments techniques visant à localiser l'assuré, il adresse au tribunal compétent une demande contenant les éléments suivants:
a  l'indication du but spécifique de la mesure d'observation;
b  les données relatives aux personnes concernées par la mesure d'observation;
c  les modalités prévues de la mesure d'observation;
d  la justification de la nécessité du recours aux instruments techniques visant à localiser l'assuré ainsi que les raisons pour lesquelles, sans le recours à ces instruments, les mesures d'instruction sont restées vaines, n'auraient aucune chance d'aboutir ou seraient excessivement difficiles;
e  l'indication du début et de la fin de la mesure d'observation et le délai dans lequel elle doit être mise en oeuvre;
f  les pièces essentielles au traitement de la demande.
2    Le président de la cour compétente du tribunal compétent statue en tant que juge unique dans les cinq jours ouvrables à compter de la réception de la demande de l'assureur en indiquant brièvement les motifs; il peut confier cette tâche à un autre juge.
3    Il peut autoriser l'observation à titre provisoire, assortir l'autorisation de conditions ou encore demander que le dossier soit complété ou que d'autres éclaircissements soient apportés.
4    Le tribunal compétent est:
a  le tribunal cantonal des assurances du canton de domicile de l'assuré;
b  le Tribunal administratif fédéral pour les assurés domiciliés à l'étranger.
44 
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 44 Expertise - 1 Si l'assureur juge une expertise nécessaire dans le cadre de mesures d'instruction médicale, il en fixe le type selon les exigences requises; trois types sont possibles:
1    Si l'assureur juge une expertise nécessaire dans le cadre de mesures d'instruction médicale, il en fixe le type selon les exigences requises; trois types sont possibles:
a  expertise monodisciplinaire;
b  expertise bidisciplinaire;
c  expertise pluridisciplinaire.
2    Si l'assureur doit recourir aux services d'un ou de plusieurs experts indépendants pour élucider les faits dans le cadre d'une expertise, il communique leur nom aux parties. Les parties peuvent récuser les experts pour les motifs indiqués à l'art. 36, al. 1, et présenter des contre-propositions dans un délai de dix jours.
3    Lorsqu'il communique le nom des experts, l'assureur soumet aussi aux parties les questions qu'il entend poser aux experts et leur signale qu'elles ont la possibilité de remettre par écrit des questions supplémentaires dans le même délai. L'assureur décide en dernier ressort des questions qui sont posées aux experts.
4    Si, malgré la demande de récusation, l'assureur maintient son choix du ou des experts pressentis, il en avise les parties par une décision incidente.
5    Les disciplines médicales sont déterminées à titre définitif par l'assureur pour les expertises visées à l'al. 1, let. a et b, et par le centre d'expertises pour les expertises visées à l'al. 1, let. c.
6    Sauf avis contraire de l'assuré, les entretiens entre l'assuré et l'expert font l'objet d'enregistrements sonores, lesquels sont conservés dans le dossier de l'assureur.
7    Le Conseil fédéral:
a  peut régler la nature de l'attribution du mandat à un centre d'expertises, pour les expertises visées à l'al. 1;
b  édicte des critères pour l'admission des experts médicaux et des experts en neuropsychologie, pour les expertises visées à l'al. 1;
c  crée une commission réunissant des représentants des différentes assurances sociales, des centres d'expertises, des médecins, des neuropsychologues, des milieux scientifiques, ainsi que des organisations d'aide aux patients et aux personnes en situation de handicap qui veille au contrôle de l'accréditation, du processus, et du résultat des expertises médicales. Elle émet des recommandations publiques.
53 
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 53 Révision et reconsidération - 1 Les décisions et les décisions sur opposition formellement passées en force sont soumises à révision si l'assuré ou l'assureur découvre subséquemment des faits nouveaux importants ou trouve des nouveaux moyens de preuve qui ne pouvaient être produits auparavant.
1    Les décisions et les décisions sur opposition formellement passées en force sont soumises à révision si l'assuré ou l'assureur découvre subséquemment des faits nouveaux importants ou trouve des nouveaux moyens de preuve qui ne pouvaient être produits auparavant.
2    L'assureur peut revenir sur les décisions ou les décisions sur opposition formellement passées en force lorsqu'elles sont manifestement erronées et que leur rectification revêt une importance notable.
3    Jusqu'à l'envoi de son préavis à l'autorité de recours, l'assureur peut reconsidérer une décision ou une décision sur opposition contre laquelle un recours a été formé.
61
SR 830.1 Loi fédérale du 6 octobre 2000 sur la partie générale du droit des assurances sociales (LPGA)
LPGA Art. 61 Procédure - Sous réserve de l'art. 1, al. 3, de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative48, la procédure devant le tribunal cantonal des assurances est réglée par le droit cantonal. Elle doit satisfaire aux exigences suivantes:
a  elle doit être simple, rapide et en règle générale publique;
b  l'acte de recours doit contenir un exposé succinct des faits et des motifs invoqués, ainsi que les conclusions; si l'acte n'est pas conforme à ces règles, le tribunal impartit un délai convenable au recourant pour combler les lacunes, en l'avertissant qu'en cas d'inobservation le recours sera écarté;
c  le tribunal établit avec la collaboration des parties les faits déterminants pour la solution du litige; il administre les preuves nécessaires et les apprécie librement;
d  le tribunal n'est pas lié par les conclusions des parties; il peut réformer, au détriment du recourant, la décision attaquée ou accorder plus que le recourant n'avait demandé; il doit cependant donner aux parties l'occasion de se prononcer ou de retirer le recours;
e  si les circonstances le justifient, les parties peuvent être convoquées aux débats;
f  le droit de se faire assister par un conseil doit être garanti; lorsque les circonstances le justifient, l'assistance judiciaire gratuite est accordée au recourant;
fbis  pour les litiges en matière de prestations, la procédure est soumise à des frais judiciaires si la loi spéciale le prévoit; si la loi spéciale ne prévoit pas de frais judiciaires pour de tels litiges, le tribunal peut en mettre à la charge de la partie qui agit de manière téméraire ou fait preuve de légèreté;
g  le recourant qui obtient gain de cause a droit au remboursement de ses frais et dépens dans la mesure fixée par le tribunal; leur montant est déterminé sans égard à la valeur litigieuse d'après l'importance et la complexité du litige;
h  les jugements contiennent les motifs retenus, l'indication des voies de recours ainsi que les noms des membres du tribunal et sont notifiés par écrit;
i  les jugements sont soumis à révision si des faits ou des moyens de preuve nouveaux sont découverts ou si un crime ou un délit a influencé le jugement.
LTF: 29 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 29 Examen - 1 Le Tribunal fédéral examine d'office sa compétence.
1    Le Tribunal fédéral examine d'office sa compétence.
2    En cas de doute quant à sa propre compétence, il procède à un échange de vues avec l'autorité dont la compétence lui paraît entrer en ligne de compte.
42 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 42 Mémoires - 1 Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés.
1    Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés.
2    Les motifs doivent exposer succinctement en quoi l'acte attaqué viole le droit. Si le recours n'est recevable que lorsqu'il soulève une question juridique de principe ou qu'il porte sur un cas particulièrement important pour d'autres motifs, il faut exposer en quoi l'affaire remplit la condition exigée.15 16
3    Les pièces invoquées comme moyens de preuve doivent être jointes au mémoire, pour autant qu'elles soient en mains de la partie; il en va de même de la décision attaquée si le mémoire est dirigé contre une décision.
4    En cas de transmission électronique, le mémoire doit être muni de la signature électronique qualifiée de la partie ou de son mandataire au sens de la loi du 18 mars 2016 sur la signature électronique17. Le Tribunal fédéral détermine dans un règlement:
a  le format du mémoire et des pièces jointes;
b  les modalités de la transmission;
c  les conditions auxquelles il peut exiger, en cas de problème technique, que des documents lui soient adressés ultérieurement sur papier.18
5    Si la signature de la partie ou de son mandataire, la procuration ou les annexes prescrites font défaut, ou si le mandataire n'est pas autorisé, le Tribunal fédéral impartit un délai approprié à la partie pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération.
6    Si le mémoire est illisible, inconvenant, incompréhensible ou prolixe ou qu'il n'est pas rédigé dans une langue officielle, le Tribunal fédéral peut le renvoyer à son auteur; il impartit à celui-ci un délai approprié pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération.
7    Le mémoire de recours introduit de manière procédurière ou à tout autre égard abusif est irrecevable.
66 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 66 Recouvrement des frais judiciaires - 1 En règle générale, les frais judiciaires sont mis à la charge de la partie qui succombe. Si les circonstances le justifient, le Tribunal fédéral peut les répartir autrement ou renoncer à les mettre à la charge des parties.
1    En règle générale, les frais judiciaires sont mis à la charge de la partie qui succombe. Si les circonstances le justifient, le Tribunal fédéral peut les répartir autrement ou renoncer à les mettre à la charge des parties.
2    Si une affaire est liquidée par un désistement ou une transaction, les frais judiciaires peuvent être réduits ou remis.
3    Les frais causés inutilement sont supportés par celui qui les a engendrés.
4    En règle générale, la Confédération, les cantons, les communes et les organisations chargées de tâches de droit public ne peuvent se voir imposer de frais judiciaires s'ils s'adressent au Tribunal fédéral dans l'exercice de leurs attributions officielles sans que leur intérêt patrimonial soit en cause ou si leurs décisions font l'objet d'un recours.
5    Sauf disposition contraire, les frais judiciaires mis conjointement à la charge de plusieurs personnes sont supportés par elles à parts égales et solidairement.
68 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 68 Dépens - 1 Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
1    Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe.
2    En règle générale, la partie qui succombe est tenue de rembourser à la partie qui a obtenu gain de cause, selon le tarif du Tribunal fédéral, tous les frais nécessaires causés par le litige.
3    En règle générale, aucuns dépens ne sont alloués à la Confédération, aux cantons, aux communes ou aux organisations chargées de tâches de droit public lorsqu'ils obtiennent gain de cause dans l'exercice de leurs attributions officielles.
4    L'art. 66, al. 3 et 5, est applicable par analogie.
5    Le Tribunal fédéral confirme, annule ou modifie, selon le sort de la cause, la décision de l'autorité précédente sur les dépens. Il peut fixer lui-même les dépens d'après le tarif fédéral ou cantonal applicable ou laisser à l'autorité précédente le soin de les fixer.
71 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 71 - Lorsque la présente loi ne contient pas de dispositions de procédure, les dispositions de la PCF31 sont applicables par analogie.
90 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 90 Décisions finales - Le recours est recevable contre les décisions qui mettent fin à la procédure.
92 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 92 Décisions préjudicielles et incidentes concernant la compétence et les demandes de récusation - 1 Les décisions préjudicielles et incidentes qui sont notifiées séparément et qui portent sur la compétence ou sur une demande de récusation peuvent faire l'objet d'un recours.
1    Les décisions préjudicielles et incidentes qui sont notifiées séparément et qui portent sur la compétence ou sur une demande de récusation peuvent faire l'objet d'un recours.
2    Ces décisions ne peuvent plus être attaquées ultérieurement.
93 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 93 Autres décisions préjudicielles et incidentes - 1 Les autres décisions préjudicielles et incidentes notifiées séparément peuvent faire l'objet d'un recours:
1    Les autres décisions préjudicielles et incidentes notifiées séparément peuvent faire l'objet d'un recours:
a  si elles peuvent causer un préjudice irréparable, ou
b  si l'admission du recours peut conduire immédiatement à une décision finale qui permet d'éviter une procédure probatoire longue et coûteuse.
2    En matière d'entraide pénale internationale et en matière d'asile, les décisions préjudicielles et incidentes ne peuvent pas faire l'objet d'un recours.88 Le recours contre les décisions relatives à la détention extraditionnelle ou à la saisie d'objets et de valeurs est réservé si les conditions de l'al. 1 sont remplies.
3    Si le recours n'est pas recevable en vertu des al. 1 et 2 ou qu'il n'a pas été utilisé, les décisions préjudicielles et incidentes peuvent être attaquées par un recours contre la décision finale dans la mesure où elles influent sur le contenu de celle-ci.
95 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 95 Droit suisse - Le recours peut être formé pour violation:
a  du droit fédéral;
b  du droit international;
c  de droits constitutionnels cantonaux;
d  de dispositions cantonales sur le droit de vote des citoyens ainsi que sur les élections et votations populaires;
e  du droit intercantonal.
97 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 97 Établissement inexact des faits - 1 Le recours ne peut critiquer les constatations de fait que si les faits ont été établis de façon manifestement inexacte ou en violation du droit au sens de l'art. 95, et si la correction du vice est susceptible d'influer sur le sort de la cause.
1    Le recours ne peut critiquer les constatations de fait que si les faits ont été établis de façon manifestement inexacte ou en violation du droit au sens de l'art. 95, et si la correction du vice est susceptible d'influer sur le sort de la cause.
2    Si la décision qui fait l'objet d'un recours concerne l'octroi ou le refus de prestations en espèces de l'assurance-accidents ou de l'assurance militaire, le recours peut porter sur toute constatation incomplète ou erronée des faits.89
99 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 99 - 1 Aucun fait nouveau ni preuve nouvelle ne peut être présenté à moins de résulter de la décision de l'autorité précédente.
1    Aucun fait nouveau ni preuve nouvelle ne peut être présenté à moins de résulter de la décision de l'autorité précédente.
2    Toute conclusion nouvelle est irrecevable.
105 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 105 Faits déterminants - 1 Le Tribunal fédéral statue sur la base des faits établis par l'autorité précédente.
1    Le Tribunal fédéral statue sur la base des faits établis par l'autorité précédente.
2    Il peut rectifier ou compléter d'office les constatations de l'autorité précédente si les faits ont été établis de façon manifestement inexacte ou en violation du droit au sens de l'art. 95.
3    Lorsque la décision qui fait l'objet d'un recours concerne l'octroi ou le refus de prestations en espèces de l'assurance-accidents ou de l'assurance militaire, le Tribunal fédéral n'est pas lié par les faits établis par l'autorité précédente.99
106 
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 106 Application du droit - 1 Le Tribunal fédéral applique le droit d'office.
1    Le Tribunal fédéral applique le droit d'office.
2    Il n'examine la violation de droits fondamentaux ainsi que celle de dispositions de droit cantonal et intercantonal que si ce grief a été invoqué et motivé par le recourant.
107
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 107 Arrêt - 1 Le Tribunal fédéral ne peut aller au-delà des conclusions des parties.
1    Le Tribunal fédéral ne peut aller au-delà des conclusions des parties.
2    Si le Tribunal fédéral admet le recours, il statue lui-même sur le fond ou renvoie l'affaire à l'autorité précédente pour qu'elle prenne une nouvelle décision. Il peut également renvoyer l'affaire à l'autorité qui a statué en première instance.
3    Si le Tribunal fédéral considère qu'un recours en matière d'entraide pénale internationale ou d'assistance administrative internationale en matière fiscale est irrecevable, il rend une décision de non-entrée en matière dans les quinze jours qui suivent la fin d'un éventuel échange d'écritures. Dans le domaine de l'entraide pénale internationale, le Tribunal fédéral n'est pas lié par ce délai lorsque la procédure d'extradition concerne une personne dont la demande d'asile n'a pas encore fait l'objet d'une décision finale entrée en force.100
4    Le Tribunal fédéral statue sur tout recours contre une décision du Tribunal fédéral des brevets portant sur l'octroi d'une licence visée à l'art. 40d de la loi du 25 juin 1954 sur les brevets101 dans le mois qui suit le dépôt du recours.102
PCF: 24
SR 273 Loi fédérale du 4 décembre 1947 de procédure civile fédérale
PCF Art. 24 - 1 Le demandeur qui entend exercer plusieurs actions contre le même défendeur peut les joindre dans une seule demande si le Tribunal fédéral est compétent pour connaître de chacune d'elles. Cette condition n'est pas exigée pour des prétentions accessoires.
1    Le demandeur qui entend exercer plusieurs actions contre le même défendeur peut les joindre dans une seule demande si le Tribunal fédéral est compétent pour connaître de chacune d'elles. Cette condition n'est pas exigée pour des prétentions accessoires.
2    Plusieurs personnes peuvent agir comme demandeurs ou être actionnées comme défendeurs par la même demande:
a  s'il existe entre elles, en raison de l'objet litigieux, une communauté de droit ou si leurs droits ou leurs obligations dérivent de la même cause matérielle et juridique. Le juge peut appeler en cause un tiers qui fait partie de la communauté de droit. L'appelé en cause devient partie au procès;
b  si des prétentions de même nature et reposant sur une cause matérielle et juridique essentiellement de même nature forment l'objet du litige et que la compétence du Tribunal fédéral soit donnée à l'égard de chacune d'elles.
3    Le juge peut en tout état de cause ordonner la disjonction, s'il l'estime opportun.
Répertoire ATF
109-V-234 • 125-V-351 • 127-V-228 • 129-V-354 • 130-V-138 • 130-V-445 • 133-V-530 • 135-V-141 • 135-V-465 • 136-V-279 • 136-V-362 • 137-V-210 • 137-V-314 • 138-III-728 • 139-IV-314 • 139-V-496 • 140-V-193 • 140-V-70 • 141-V-206 • 141-V-234 • 141-V-281 • 143-I-377 • 143-V-124 • 143-V-295 • 144-I-103 • 144-V-210 • 145-V-57 • 148-V-174
Weitere Urteile ab 2000
2C_553/2015 • 8C_213/2021 • 8C_293/2017 • 8C_37/2016 • 8C_395/2021 • 8C_419/2018 • 8C_478/2022 • 8C_54/2020 • 8C_60/2023 • 8C_70/2023 • 8C_711/2020 • 8C_713/2021 • 8C_722/2016 • 8C_770/2019 • 8C_776/2018 • 9C_113/2019 • 9C_168/2020 • 9C_22/2019 • 9C_524/2020 • 9C_609/2018 • 9C_628/2019 • 9C_684/2007 • 9C_846/2008 • I_653/03
Répertoire de mots-clés
Trié par fréquence ou alphabet
autorité inférieure • office ai • tribunal des assurances • tribunal fédéral • question • accord de volontés • état de fait • emploi • frais judiciaires • rente d'invalidité • roue • e-mail • décision finale • exactitude • recours en matière de droit public • arthrose • expertise ordonnée par l'administration • trois-quarts de rente • langue • hameau • d'office • chose principale • office fédéral des assurances sociales • intéressé • demi-rente • perception de prestation • violation du droit • loi fédérale sur l'assurance-invalidité • calcul • moyen de preuve • médecine interne • présomption • mois • effet suspensif • greffier • connaissance • décision incidente • jour • mesure provisionnelle • pré • avocat • légalité • décision • illicéité • incapacité de travail • enquête médicale • examen • règlement sur l'assurance-invalidité • durée • rente entière • diagnostic • dommage • loi fédérale de procédure civile fédérale • diligence • demande de prestation d'assurance • surexpertise • expertise • décision de renvoi • suppression • expert • forme et contenu • motivation de la décision • pouvoir d'examen • autorité judiciaire • examinateur • motivation de la demande • chose jugée • opération • pratique judiciaire et administrative • fin • condition de recevabilité • étiquetage • attestation • autorisation ou approbation • atteinte à un droit constitutionnel • effet dévolutif • état de fait déterminant dans le temps • comportement • application du droit • entrée en vigueur • assigné • doute • concentration • neurologie • pause • douleur • physiothérapeute • intérêt moratoire • assurance de responsabilité civile • décision sur opposition • inspection locale • remplacement • mesure de protection • assureur responsabilité civile • reformatio in pejus • constatation des faits • constitution d'un droit réel • aa • commerçant • intimé • volonté • état de santé • objet du litige • service médical régional
... Ne pas tout montrer
AS
AS 2021/705
FF
2017/2535
SJ
2010 I S.42