Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal
Abteilung V
E-1722/2020
Urteil vom 13. Dezember 2022
Richterin Muriel Beck Kadima (Vorsitz),
Besetzung Richterin Susanne Bolz-Reimann,
Richter David R. Wenger,
Gerichtsschreiberin Janine Sert.
A._______, geboren am (...),
Somalia,
Parteien
vertreten durch MLaw Natalie Marrer, Caritas Schweiz,
(...),
Beschwerdeführer,
gegen
Staatssekretariat für Migration (SEM),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.
Gegenstand Asyl und Wegweisung;
Verfügung des SEM vom 27. Februar 2020 / N (...).
Sachverhalt:
A.
Der Beschwerdeführer verliess Somalia eigenen Angaben zufolge im August respektive September 2015 und gelangte am 8. Mai 2016 in die Schweiz, wo er gleichentags um Asyl nachsuchte. Gemäss einem Schreiben vom (...) Mai 2016 ergab ein im Auftrag des SEM durchgeführtes Altersgutachten nach Greulich und Pyle beim Beschwerdeführer ein Knochenalter von (...) Jahren. Am 3. Juni 2016 wurde er zu seiner Person befragt (BzP; SEM-Akte A7/14). Am 5. Juni 2018 wurde er zu seinen Asylgründen angehört (Anhörung; SEM-Akte A19/19).
Zur Begründung seines Asylgesuchs führte er im Wesentlichen aus, er gehöre dem Clan B._______ an und habe bis zu seiner Ausreise in C._______, Provinz D._______, gelebt. Bis 2009 habe er dort die Schule besucht. Danach habe er in der Landwirtschaft gearbeitet. Einmal sei er zusammen mit seinem Arbeitgeber von der Terrormiliz Al Shabaab mitgenommen worden. Diese habe ihn verdächtigt, für die Regierung zu arbeiten. Mangels Beweisen sei er aber wieder an seinen Arbeitsort zurückgefahren worden. Es habe Krieg geherrscht, was für ihn unerträglich gewesen sei.
Anlässlich der Anhörung brachte er ergänzend vor, er habe nach der Entführung durch die Al Shabaab die Arbeit in der Landwirtschaft aufgegeben und danach als Schuhputzer gearbeitet. Eines Tages hätten Männer der Al Shabaab ihn aufgefordert, Handgranaten in seiner Putzkiste zu verstauen. Er habe sich laut schreiend geweigert, worauf sich die Männer entfernt hätten. Auch bei einer erneuten Aufforderung zur Zusammenarbeit habe er diese verweigert. Als zuletzt unter Todesandrohung von ihm verlangt worden sei, endlich zu kooperieren, habe er sich zur Ausreise entschlossen. Er habe sich nie an die Behörden gewandt aus Angst, danach noch mehr Probleme zu erhalten.
Der Beschwerdeführer reichte keine Ausweisdokumente oder Beweismittel zu den Akten.
B.
Am 12. Dezember 2019 führte eine sachverständige Person im Auftrag der Fachstelle Lingua ein Telefoninterview mit dem Beschwerdeführer durch. Gestützt darauf wurde am 10. Januar 2020 ein Gutachten erstellt, worin eine weitere sachverständige Person zum Schluss kam, dass der Beschwerdeführer wahrscheinlich aus C._______ stamme und in den letzten Jahren eine gewisse Zeit in Nordsomalia verbracht habe.
C.
Mit Schreiben vom 17. Januar 2020 gewährte die Vorinstanz dem Beschwerdeführer das rechtliche Gehör zu den wesentlichen Ergebnissen der LINGUA-Analyse.
D.
In seiner Stellungnahme vom 23. Januar 2020 hielt der Beschwerdeführer daran fest, aus C._______ zu stammen und nie in Nordsomalia gelebt zu haben.
E.
Mit Verfügung vom 27. Februar 2020 verfügte das SEM, das Geburtsdatum bleibe auf den 1. Januar 1998 eingetragen, verneinte die Flüchtlingseigenschaft des Beschwerdeführers, lehnte das Asylgesuch (mangels Glaubhaftigkeit der Vorbringen) ab, verfügte die Wegweisung aus der Schweiz und ordnete den Vollzug an. Den zuständigen Kanton beauftragte es mit dem Vollzug der Wegweisung.
F.
Mit Eingabe vom 24. März 2020 erhob der Beschwerdeführer beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde. Er beantragte, die angefochtene Verfügung sei aufzuheben, es sei ihm die Flüchtlingseigenschaft zuzuerkennen und ihm Asyl zu gewähren. Eventualiter sei ihm die vorläufige Aufnahme zu gewähren. In verfahrensrechtlicher Hinsicht ersuchte er um die Gewährung einer angemessenen Nachfrist zwecks Beschwerdeergänzung und um die Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege inklusive Verzicht auf die Erhebung eines Kostenvorschusses.
G.
Am 27. März 2020 bestätigte die Instruktionsrichterin den Eingang der Beschwerde und verfügte, der Beschwerdeführer könne den Ausgang des Verfahrens einstweilen in der Schweiz abwarten.
H.
Mit Verfügung vom 5. Mai 2020 forderte die Instruktionsrichterin den Beschwerdeführer auf, mangels rechtsgenüglicher Begründung innert Frist eine Beschwerdeverbesserung einzureichen.
I.
Mit Eingabe vom 13. Mai 2020 reichte der Beschwerdeführer eine Beschwerdeverbesserung nach.
J.
Mit Verfügung vom 20. Mai 2020 hiess die Instruktionsrichterin das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege gut, verzichtete auf die Erhebung eines Kostenvorschusses und forderte den Beschwerdeführer auf, innert Frist eine Rechtsvertretung im Sinne der Erwägungen zu bezeichnen sowie eine Erklärung des (in seiner Stellungnahme vom 23. Januar 2020 enthaltenen) falsch übersetzten Passus nachzureichen.
K.
Am 28. Mai 2020 ersuchte der Beschwerdeführer um Zustellung seiner Stellungnahme vom 23. Januar 2020 zuhanden seiner damaligen Rechtsvertretung. Diese wurde seiner Rechtsvertretung am 2. Juni 2020 in Kopie zugestellt.
L.
Mit Eingabe vom 2. Juni 2020 reichte Rechtsanwalt Michael Adamczyk eine Mandatsanzeige ein, ersuchte um Beiordnung als amtlicher Rechtsbeistand und äusserte sich zum falsch übersetzten Passus. Der Eingabe lagen eine vom Beschwerdeführer unterzeichnete Vollmacht und eine Honorarvereinbarung bei.
M.
Mit Verfügung vom 30. Juni 2020 ordnete die Instruktionsrichterin Rechtsanwalt Michael Adamczyk dem Beschwerdeführer als amtlicher Rechtsbeistand bei und lud die Vorinstanz zur Einreichung einer Vernehmlassung innert Frist ein.
N.
In ihrer Vernehmlassung vom 14. Juli 2020 hielt die Vorinstanz vollumfänglich an ihren Erwägungen fest.
O.
Mit innert verlängerter Frist eingegangener Replik vom 14. August 2020 nahm der Beschwerdeführer zur Vernehmlassung der Vorinstanz Stellung.
P.
Mit Eingabe vom 25. Juni 2021 ersuchte Rechtsanwalt Michael Adamczyk um Entbindung aus dem amtlichen Mandat und um Einsetzung von MLaw Natalie Marrer als amtliche Rechtsbeiständin.
Q.
Am 19. Juli 2021 reichte die Rechtsvertreterin eine vom Beschwerdeführer unterzeichnete Vollmacht zu den Akten.
R.
Mit Eingabe vom 25. April 2022 ersuchte die Rechtsvertreterin um Auskunft über den Verfahrensstand.
S.
Mit Verfügung vom 27. April 2022 entliess die Instruktionsrichterin Rechtsanwalt Michael Adamczyk aus dem amtlichen Mandatsverhältnis als Rechtsbeistand, ordnete MLaw Natalie Marrer dem Beschwerdeführer als neue amtliche Rechtsbeiständin bei und beantwortete die Verfahrensstandanfrage vom 25. April 2022.
T.
Am 16. August 2022 lud die Instruktionsrichterin die Vorinstanz zu einer ergänzenden Vernehmlassung ein. Diese erging am 19. September 2022.
U.
Der Beschwerdeführer replizierte am 19. Oktober 2022.
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1.
1.1 Gemäss Art. 31

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 31 Principio - Il Tribunale amministrativo federale giudica i ricorsi contro le decisioni ai sensi dell'articolo 5 della legge federale del 20 dicembre 196821 sulla procedura amministrativa (PA). |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 5 - 1 Sono decisioni i provvedimenti delle autorità nel singolo caso, fondati sul diritto pubblico federale e concernenti: |
|
1 | Sono decisioni i provvedimenti delle autorità nel singolo caso, fondati sul diritto pubblico federale e concernenti: |
a | la costituzione, la modificazione o l'annullamento di diritti o di obblighi; |
b | l'accertamento dell'esistenza, dell'inesistenza o dell'estensione di diritti o di obblighi; |
c | il rigetto o la dichiarazione d'inammissibilità d'istanze dirette alla costituzione, alla modificazione, all'annullamento o all'accertamento di diritti o di obblighi. |
2 | Sono decisioni anche quelle in materia d'esecuzione (art. 41 cpv. 1 lett. a e b), le decisioni incidentali (art. 45 e 46), le decisioni su opposizione (art. 30 cpv. 2 lett. b e 74), le decisioni su ricorso (art. 61), le decisioni in sede di revisione (art. 68) e l'interpretazione (art. 69).24 |
3 | Le dichiarazioni di un'autorità che rifiuta o solleva pretese da far valere mediante azione non sono considerate decisioni. |

SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria LTF Art. 83 Eccezioni - Il ricorso è inammissibile contro: |
|
a | le decisioni in materia di sicurezza interna o esterna del Paese, neutralità, protezione diplomatica e altri affari esteri, in quanto il diritto internazionale non conferisca un diritto al giudizio da parte di un tribunale; |
b | le decisioni in materia di naturalizzazione ordinaria; |
c | le decisioni in materia di diritto degli stranieri concernenti: |
c1 | l'entrata in Svizzera, |
c2 | i permessi o autorizzazioni al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto, |
c3 | l'ammissione provvisoria, |
c4 | l'espulsione fondata sull'articolo 121 capoverso 2 della Costituzione federale e l'allontanamento, |
c5 | le deroghe alle condizioni d'ammissione, |
c6 | la proroga del permesso per frontalieri, il cambiamento di Cantone, il cambiamento d'impiego del titolare di un permesso per frontalieri, nonché il rilascio di documenti di viaggio a stranieri privi di documenti; |
d | le decisioni in materia d'asilo pronunciate: |
d1 | dal Tribunale amministrativo federale, salvo quelle che concernono persone contro le quali è pendente una domanda d'estradizione presentata dallo Stato che hanno abbandonato in cerca di protezione, |
d2 | da un'autorità cantonale inferiore e concernenti un permesso o un'autorizzazione al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto; |
e | le decisioni concernenti il rifiuto dell'autorizzazione a procedere penalmente contro membri di autorità o contro agenti della Confederazione; |
f | le decisioni in materia di appalti pubblici se: |
fbis | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti decisioni secondo l'articolo 32i della legge del 20 marzo 200964 sul trasporto di viaggiatori; |
f1 | non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; sono fatti salvi i ricorsi contro gli appalti del Tribunale amministrativo federale, del Tribunale penale federale, del Tribunale federale dei brevetti, del Ministero pubblico della Confederazione e delle autorità giudiziarie cantonali superiori, o |
f2 | il valore stimato della commessa non raggiunge il valore soglia determinante secondo l'articolo 52 capoverso 1 in combinato disposto con l'allegato 4 numero 2 della legge federale del 21 giugno 201962 sugli appalti pubblici; |
g | le decisioni in materia di rapporti di lavoro di diritto pubblico, in quanto concernano una controversia non patrimoniale, ma non la parità dei sessi; |
h | le decisioni concernenti l'assistenza amministrativa internazionale, eccettuata l'assistenza amministrativa in materia fiscale; |
i | le decisioni in materia di servizio militare, civile o di protezione civile; |
j | le decisioni in materia di approvvigionamento economico del Paese adottate in situazioni di grave penuria; |
k | le decisioni concernenti i sussidi al cui ottenimento la legislazione non conferisce un diritto; |
l | le decisioni concernenti l'imposizione di dazi operata in base alla classificazione tariffaria o al peso delle merci; |
m | le decisioni concernenti il condono o la dilazione del pagamento di tributi; in deroga alla presente disposizione, il ricorso è ammissibile contro le decisioni concernenti il condono dell'imposta federale diretta o dell'imposta cantonale o comunale sul reddito e sull'utile se concerne una questione di diritto di importanza fondamentale o se si tratta per altri motivi di un caso particolarmente importante; |
n | le decisioni in materia di energia nucleare concernenti: |
n1 | l'esigenza di un nulla osta o la modifica di un'autorizzazione o di una decisione, |
n2 | l'approvazione di un piano d'accantonamenti per le spese di smaltimento antecedenti lo spegnimento di un impianto nucleare, |
n3 | i nulla osta; |
o | le decisioni in materia di circolazione stradale concernenti l'omologazione del tipo di veicoli; |
p | le decisioni del Tribunale amministrativo federale in materia di traffico delle telecomunicazioni, radiotelevisione e poste concernenti:69 |
p1 | concessioni oggetto di una pubblica gara, |
p2 | controversie secondo l'articolo 11a della legge del 30 aprile 199770 sulle telecomunicazioni; |
p3 | controversie secondo l'articolo 8 della legge del 17 dicembre 201072 sulle poste; |
q | le decisioni in materia di medicina dei trapianti concernenti: |
q1 | l'iscrizione nella lista d'attesa, |
q2 | l'attribuzione di organi; |
r | le decisioni in materia di assicurazione malattie pronunciate dal Tribunale amministrativo federale in virtù dell'articolo 3473 della legge del 17 giugno 200574 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF); |
s | le decisioni in materia di agricoltura concernenti: |
s1 | ... |
s2 | la delimitazione delle zone nell'ambito del catasto della produzione; |
t | le decisioni concernenti l'esito di esami e di altre valutazioni della capacità, segnatamente nei settori della scuola, della formazione continua e dell'esercizio della professione; |
u | le decisioni in materia di offerte pubbliche di acquisto (art. 125-141 della L del 19 giu. 201578 sull'infrastruttura finanziaria); |
v | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti divergenze d'opinione tra autorità in materia di assistenza amministrativa o giudiziaria a livello nazionale; |
w | le decisioni in materia di diritto dell'elettricità concernenti l'approvazione dei piani di impianti elettrici a corrente forte e di impianti elettrici a corrente debole e l'espropriazione dei diritti necessari per la costruzione o l'esercizio di siffatti impianti, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; |
x | le decisioni concernenti la concessione di contributi di solidarietà ai sensi della legge federale del 30 settembre 201682 sulle misure coercitive a scopo assistenziale e i collocamenti extrafamiliari prima del 1981, tranne se si pone una questione di diritto di importanza fondamentale o si tratta di un caso particolarmente importante per altri motivi; |
y | le decisioni pronunciate dal Tribunale amministrativo federale nelle procedure amichevoli per evitare un'imposizione non conforme alla convenzione internazionale applicabile in ambito fiscale; |
z | le decisioni concernenti le autorizzazioni edilizie di impianti eolici d'interesse nazionale secondo l'articolo 71c capoverso 1 lettera b della legge federale del 30 settembre 201685 sull'energia e le autorizzazioni di competenza cantonale a esse necessariamente connesse, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 105 Ricorsi contro le decisioni della SEM - Contro le decisioni della SEM può essere interposto ricorso secondo la legge federale del 17 giugno 2005365 sul Tribunale amministrativo federale. |
1.2 Das Verfahren richtet sich nach dem VwVG, dem VGG und dem BGG, soweit das AsylG nichts anderes bestimmt (Art. 37

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 37 Principio - La procedura dinanzi al Tribunale amministrativo federale è retta dalla PA60, in quanto la presente legge non disponga altrimenti. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 6 Norme procedurali - Le procedure sono rette dalla legge federale del 20 dicembre 196811 sulla procedura amministrativa (PA), dalla legge del 17 giugno 200512 sul Tribunale amministrativo federale e dalla legge del 17 giugno 200513 sul Tribunale federale, in quanto la presente legge non preveda altrimenti. |
1.3 Für das vorliegende Verfahren gilt das bisherige Recht (vgl. Abs. 1 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des AsylG vom 25. September 2015).
1.4 Der Beschwerdeführer ist als Verfügungsadressat zur Beschwerdeführung legitimiert (Art. 48

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 48 - 1 Ha diritto di ricorrere chi: |
|
1 | Ha diritto di ricorrere chi: |
a | ha partecipato al procedimento dinanzi all'autorità inferiore o è stato privato della possibilità di farlo; |
b | è particolarmente toccato dalla decisione impugnata; e |
c | ha un interesse degno di protezione all'annullamento o alla modificazione della stessa. |
2 | Ha inoltre diritto di ricorrere ogni persona, organizzazione o autorità cui un'altra legge federale riconosce tale diritto. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 108 Termini di ricorso - 1 Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 52 - 1 L'atto di ricorso deve contenere le conclusioni, i motivi, l'indicazione dei mezzi di prova e la firma del ricorrente o del suo rappresentante; devono essere allegati la decisione impugnata e i documenti indicati come mezzi di prova, se sono in possesso del ricorrente. |
|
1 | L'atto di ricorso deve contenere le conclusioni, i motivi, l'indicazione dei mezzi di prova e la firma del ricorrente o del suo rappresentante; devono essere allegati la decisione impugnata e i documenti indicati come mezzi di prova, se sono in possesso del ricorrente. |
2 | Se il ricorso non soddisfa a questi requisiti o se le conclusioni o i motivi del ricorrente non sono sufficientemente chiari, e il ricorso non sembra manifestamente inammissibile, l'autorità di ricorso assegna al ricorrente un breve termine suppletorio per rimediarvi. |
3 | Essa gli assegna questo termine con la comminatoria che, decorrendo infruttuoso, deciderà secondo l'inserto o, qualora manchino le conclusioni, i motivi oppure la firma, non entrerà nel merito del ricorso. |
1.5 Die Frage des amtlichen Geburtsdatums (Ziff. 1 des Dispositivs der angefochtenen Verfügung) wurde nicht angefochten, weshalb diese in Rechtskraft erwachsen ist. Gegenstand des vorliegenden Verfahrens bilden lediglich die Fragen der Flüchtlingseigenschaft, des Asyls, der Wegweisung und des Wegweisungsvollzugs.
2.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 106 Motivi di ricorso - 1 Il ricorrente può far valere: |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 49 - Il ricorrente può far valere: |
|
a | la violazione del diritto federale, compreso l'eccesso o l'abuso del potere di apprezzamento; |
b | l'accertamento inesatto o incompleto di fatti giuridicamente rilevanti; |
c | l'inadeguatezza; questa censura non è ammissibile quando un'autorità cantonale ha giudicato come autorità di ricorso. |
3.
3.1 Der Beschwerdeführer rügt auf Beschwerdeebene sinngemäss eine Verletzung der Untersuchungsmaxime respektive eine unrichtige Feststellung des Sachverhalts. Entgegen der Feststellung des Lingua-Experten habe er am Lingua-Interview überhaupt nicht im E._______-Dialekt, sondern hauptsächlich in seinem D._______-Dialekt gesprochen, weshalb das Lingua-Interview zu wiederholen sei. Diese formellen Rügen sind vorab zu prüfen, da sie allenfalls zur Kassation und Rückweisung der Sache an die Vorinstanz führen können.
3.2 Das Verwaltungs- respektive Asylverfahren wird vom Untersuchungsgrundsatz beherrscht (Art. 12

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 12 - L'autorità accerta d'ufficio i fatti e si serve, se necessario, dei seguenti mezzi di prova: |
|
a | documenti; |
b | informazioni delle parti; |
c | informazioni o testimonianze di terzi; |
d | sopralluoghi; |
e | perizie. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 6 Norme procedurali - Le procedure sono rette dalla legge federale del 20 dicembre 196811 sulla procedura amministrativa (PA), dalla legge del 17 giugno 200512 sul Tribunale amministrativo federale e dalla legge del 17 giugno 200513 sul Tribunale federale, in quanto la presente legge non preveda altrimenti. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 12 Notificazione e recapito in caso di soggiorno in un Cantone - 1 La notificazione di una decisione o il recapito di una comunicazione all'ultimo indirizzo del richiedente o a quello del suo procuratore conosciuto dalle autorità è giuridicamente efficace allo scadere del termine ordinario di ritiro di sette giorni anche se il richiedente o il suo procuratore ne ha conoscenza soltanto più tardi sulla base di una convenzione speciale con la Posta svizzera oppure nel caso in cui l'invio ritorni al mittente come non recapitabile. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 8 Obbligo di collaborare - 1 Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare: |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 13 - 1 Le parti sono tenute a cooperare all'accertamento dei fatti: |
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1 | Le parti sono tenute a cooperare all'accertamento dei fatti: |
a | in un procedimento da esse proposto; |
b | in un altro procedimento, se propongono domande indipendenti; |
c | in quanto un'altra legge federale imponga loro obblighi più estesi d'informazione o di rivelazione. |
1bis | L'obbligo di cooperazione non comprende la consegna di oggetti e documenti inerenti ai contatti tra una parte e il suo avvocato autorizzato a esercitare la rappresentanza in giudizio in Svizzera secondo la legge del 23 giugno 200033 sugli avvocati.34 |
2 | L'autorità può dichiarare inammissibili le domande formulate nei procedimenti menzionati alle lettere a e b, qualora le parti neghino la cooperazione necessaria e ragionevolmente esigibile. |
Die unrichtige oder unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts in Verletzung der behördlichen Untersuchungspflicht bildet einen Beschwerdegrund (Art. 106 Abs. 1 Bst. b

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 106 Motivi di ricorso - 1 Il ricorrente può far valere: |
3.3 Im Zusammenhang mit den Lingua-Analysen des SEM ist festzuhalten, dass es sich dabei zwar nicht um Sachverständigengutachten handelt (Art. 12 Bst. e

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 12 - L'autorità accerta d'ufficio i fatti e si serve, se necessario, dei seguenti mezzi di prova: |
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a | documenti; |
b | informazioni delle parti; |
c | informazioni o testimonianze di terzi; |
d | sopralluoghi; |
e | perizie. |

SR 273 Legge del 4 dicembre 1947 di procedura civile federale PC Art. 57 - 1 Quando, per chiarire le circostanze di una causa, è necessaria un'indagine che richiede cognizioni speciali, il giudice si fa assistere da uno o più periti, i quali partecipano all'istruttoria della causa nella misura da lui stabilita e danno il proprio parere sulle questioni loro sottoposte. |
|
1 | Quando, per chiarire le circostanze di una causa, è necessaria un'indagine che richiede cognizioni speciali, il giudice si fa assistere da uno o più periti, i quali partecipano all'istruttoria della causa nella misura da lui stabilita e danno il proprio parere sulle questioni loro sottoposte. |
2 | Il giudice dà possibilità alle parti di esprimersi sulle questioni sottoposte ai periti e di proporre modificazioni ed aggiunte ad esse. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 19 - Alla procedura probatoria sono, inoltre, applicabili per analogia gli articoli 37, 39 a 41 e 43 a 61 della legge di procedura civile federale, del 4 dicembre 194748; le sanzioni penali previste in detta legge contro le parti e i terzi renitenti sono sostituite con quelle previste nell'articolo 60 della presente legge. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 12 - L'autorità accerta d'ufficio i fatti e si serve, se necessario, dei seguenti mezzi di prova: |
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a | documenti; |
b | informazioni delle parti; |
c | informazioni o testimonianze di terzi; |
d | sopralluoghi; |
e | perizie. |

SR 273 Legge del 4 dicembre 1947 di procedura civile federale PC Art. 49 - Il giudice può raccogliere presso autorità e, eccezionalmente, anche presso privati informazioni scritte. Secondo il suo prudente criterio, decide se esse costituiscono prova sufficiente o se abbisognano della conferma mediante deposizione giudiziale. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 19 - Alla procedura probatoria sono, inoltre, applicabili per analogia gli articoli 37, 39 a 41 e 43 a 61 della legge di procedura civile federale, del 4 dicembre 194748; le sanzioni penali previste in detta legge contro le parti e i terzi renitenti sono sostituite con quelle previste nell'articolo 60 della presente legge. |
3.4
3.4.1 Den Protokollen sind keine Hinweise darauf zu entnehmen, dass die Anhörungen mangelhaft ausgefallen wären. Mit der Lingua-Analyse wurde sodann eine weitere Untersuchungshandlung vorgenommen, um den Sachverhalt zu erstellen. In dieser wurde unter anderem aufgrund der Sprache des Beschwerdeführers festgestellt, er sei höchst wahrscheinlich in C._______ sozialisiert worden, habe sich in jüngerer Zeit aber eine geraume Zeit im Norden Somalias aufgehalten. Diesem Bericht wurde in der Stellungnahme des damals nicht vertretenen Beschwerdeführers (rechtliches Gehör) vom 23. Januar 2020 nichts entgegengestellt. Es bestand somit für das SEM zum Zeitpunkt des Erlasses der Verfügung vom 27. Februar 2020 kein Anlass die Lingua-Analyse anzuzweifeln oder weitere Abklärungen über den am Interview benutzen Dialekt zu tätigen. Auf Beschwerdeebene nahm der Beschwerdeführer ausführlich zu seiner Herkunft und den Asylgründen Stellung. Nach Auffassung des Gerichts konnte er im vorliegenden Verfahren seine Beschwerdegründe vollständig darlegen, weshalb der Sachverhalt als ausreichend erstellt erscheint. Der Umstand, dass die Vorinstanz aus sachlichen Gründen zu einer anderen Würdigung des Sachverhalts gelangt, als vom Beschwerdeführer verlangt, spricht nicht für eine unrichtige Sachverhaltsfeststellung, sondern ist nachfolgend - im Rahmen der materiellen Würdigung der Argumente der Parteien - zu prüfen.
3.4.2
3.4.2.1 Der Laienbeschwerde vom 24. März 2020 und der Ergänzung vom 13. Mai 2020 ist kein Vorwurf gegenüber der Lingua-Expertise als solche zu entnehmen. Es wird lediglich erklärt, woher die zahlreichen Ausdrücke nordsomalischer Dialekte in der Redeweise des Beschwerdeführers stammen könnten. Erst nachdem er sich rechtlich vertreten liess, brachte er mit Eingabe vom 2. Juni 2020 vor, der Lingua-Experte habe seine Sprache falsch beurteilt. In seiner Replik vom 14. August 2020 führte er aus, er habe sich im Lingua-Interview nie des E._______-Dialekts sondern des D._______ bedient.
3.4.2.2 Das SEM führt in seiner ergänzenden Vernehmlassung vom 19. September 2022 aus, Recherchen der Fachstelle Lingua hätten Folgendes ergeben: Im Lingua-Bericht stehe nicht, dass der Beschwerdeführer im E._______-Dialekt spreche. Vielmehr werde festgestellt, dass seine somalische Varietät zwar viele Merkmale der E._______-Dialekte aufweise, diese aber die Merkmale der F._______- und nördlichen Dialekte nicht signifikant überwiegen würden. Dies stehe im Gegensatz zu den Erwartungen für die in C._______ gesprochene Varietät, in welcher eine Dominanz der E._______-Dialekte zu erwarten gewesen wäre. Laut der Fachstelle Lingua reiche zudem seine Angabe, der nördliche Einfluss auf seine Sprache rühre von Kontakten im Ausland mit Personen aus dem Norden Somalias, nicht aus, um den Analysebefund zu erklären.
3.4.2.3 In der Replik vom 19. Oktober 2022 gab der Beschwerdeführer an, es sei für ihn nicht nachvollziehbar, warum aufgrund seiner Biografie eine Dominanz der E._______-Dialekte erwartet worden sei, da der von ihm gesprochene D._______-Dialekt gemäss Lingua-Befund überwiegen müsse. Wie bereits in der Replik vom 14. August 2020 dargelegt, sei es so, dass seines Wissens der E._______-Dialekt nur in einem Teil des Kantons E._______ gesprochen werde; und das auch nur von einem Clan.
3.4.3 Im Lingua-Gutachten wurde nachvollziehbar dargelegt, von welcher in C._______ gesprochenen Varietät die sachverständige Person für ihre Analyse ausgegangen ist. Diesbezüglich ist die Lingua-Analyse fundiert ausgefallen und das daraus resultierende Gutachten inhaltlich schlüssig und ausgewogen begründet worden. In wissenschaftlichen Arbeiten zur Somali-Sprache wird kein D._______-Dialekt erwähnt. In ihrer wissenschaftlichen Analyse dürfte die sachverständige Person den Dialekt des Beschwerdeführers somit nicht falsch beurteilt haben. Es gibt keine Hinweise auf einen Mangel an fachlicher Qualifikation, Objektivität und Neutralität der sachverständigen Person. Der Lingua-Bericht kann folglich zur Beurteilung der Herkunft des Beschwerdeführers berücksichtigt werden.
3.5 Eine Verletzung des Untersuchungsgrundsatzes infolge unrichtiger Feststellung des Sachverhaltes ist im Ergebnis zu verneinen. Die formellen Rügen erweisen sich demzufolge als unbegründet. Es besteht keine Veranlassung, das Verfahren zwecks erneuter Durchführung eines Lingua-Gutachtens an die Vorinstanz zurückzuweisen, weshalb dem entsprechenden Antrag nicht stattzugeben ist.
4.
4.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 2 Asilo - 1 La Svizzera, su domanda, accorda asilo ai rifugiati secondo le disposizioni della presente legge. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
4.2 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Diese ist glaubhaft gemacht, wenn die Behörde ihr Vorhandensein mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für gegeben hält. Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 7 Prova della qualità di rifugiato - 1 Chiunque domanda asilo deve provare o per lo meno rendere verosimile la sua qualità di rifugiato. |
Das Bundesverwaltungsgericht hat die Anforderungen an das Glaubhaftmachen der Vorbringen in verschiedenen Entscheiden dargelegt und folgt dabei ständiger Praxis. Darauf kann verwiesen werden (vgl. BVGE 2015/3 E. 6.5.1 m.w.H.).
5.
5.1 Zur Begründung seiner ablehnenden Verfügung hielt das SEM im Wesentlichen fest, die Vorbringen des Beschwerdeführers würden den Anforderungen an die Glaubhaftigkeit gemäss Art. 7

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 7 Prova della qualità di rifugiato - 1 Chiunque domanda asilo deve provare o per lo meno rendere verosimile la sua qualità di rifugiato. |
5.2 In der Rechtsmitteleingabe respektive der Beschwerdeverbesserung entgegnet der Beschwerdeführer, er habe insbesondere zu seinen Fluchtgründen ausführliche und präzise Angaben gemacht. Anlässlich der Anhörung habe er die Sachen viel besser erklären können als bei der BzP, zumal er damals dazu angehalten worden sei, die Fragen rasch zu beantworten, und er Angst gehabt habe, dem Befrager zu entgegnen, dass er mehr Zeit benötige zum Überlegen. Zudem habe er damals Kopfschmerzen und Stress wegen der Ereignisse auf seiner Reise in die Schweiz gehabt. Korrekt sei jedenfalls, dass er und sein Arbeitgeber einen Tag lang von der Al Shabaab festgehalten und dann wieder freigelassen worden seien. Er wisse nicht mehr, weshalb er an der BzP gesagt haben sollte, dass er im September 2014 festgenommen und am 15. Oktober 2014 wieder freigelassen worden sei. Als man ihn bei der BzP gefragt habe, ob er nebst den erwähnten Gründen jemals irgendwelche Probleme mit irgendwelchen Behörden, Polizei, Militär, einer Partei oder sonst einer Organisation gehabt habe, habe er gedacht, er würde nach Problemen mit anderen Organisation oder Gruppierungen als der Al Shabaab gefragt. Solche habe er nicht gehabt. Er wisse nicht, weshalb er bei der BzP nicht von den weiteren Drangsalierungen durch die Al Shabaab erzählt habe. Bei seiner Anhörung habe er aber alle wichtigen Gründe für seine Flucht genannt: Er sei von der Al Shabaab entführt worden, weil ihm vorgeworfen worden sei, dass sein Chef für die Regierung gearbeitet habe. In der Folge habe er sich mehrmals geweigert, mit der Al Shabaab zusammenzuarbeiten, wodurch er sich in Lebensgefahr gebracht habe. Die Behörden in seinem Land hätten ihm keinen Schutz bieten können. Ihm sei nur die Flucht übriggeblieben. Wäre er im Land geblieben, hätten sie ihn getötet.
6.
6.1 Die Vorinstanz begründete ihre Verfügung mit der Unglaubhaftigkeit der Vorbringen des Beschwerdeführers. Nach eingehender Prüfung der Akten kommt das Bundesverwaltungsgericht zum Schluss, dass die Verfügung des SEM betreffend die Fluchtgründe im Ergebnis zu bestätigen ist.
6.2 Die Vorinstanz stellte fest, der Beschwerdeführer habe sich widersprüchlich zu seiner Entführung durch die Al Shabaab geäussert und weitere Drangsalierungen durch die Al Shabaab erst anlässlich der Anhörung und damit nachgeschoben vorgebracht. Das Gericht schliesst sich dieser Einschätzung an. Die Ausführungen des Beschwerdeführers auf Beschwerdeebene vermögen daran nichts zu ändern. Zur Vermeidung von Wiederholungen kann hierzu auf die zutreffenden Erwägungen in der angefochtenen Verfügung verwiesen werden (vgl. dort E. III). Angesichts der nachfolgenden Erwägungen erübrigen sich eingehende Erörterungen hierzu, weil den Vorbringen des Beschwerdeführers die erforderliche asylrechtliche Relevanz nicht zukommt.
6.3 Das Bundesverwaltungsgericht ist nicht an die Begründung der Vorinstanz gebunden (Art. 62 Abs. 4

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 62 - 1 L'autorità di ricorso può modificare la decisione impugnata a vantaggio di una parte. |
|
1 | L'autorità di ricorso può modificare la decisione impugnata a vantaggio di una parte. |
2 | Essa può modificare a pregiudizio di una parte la decisione impugnata quando questa violi il diritto federale o poggi su un accertamento inesatto o incompleto dei fatti; per inadeguatezza, la decisione impugnata non può essere modificata a pregiudizio di una parte, a meno che la modificazione giovi ad una controparte. |
3 | L'autorità di ricorso che intenda modificare la decisione impugnata a pregiudizio di una parte deve informarla della sua intenzione e darle la possibilità di esprimersi. |
4 | L'autorità di ricorso non è vincolata in nessun caso dai motivi del ricorso. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 62 - 1 L'autorità di ricorso può modificare la decisione impugnata a vantaggio di una parte. |
|
1 | L'autorità di ricorso può modificare la decisione impugnata a vantaggio di una parte. |
2 | Essa può modificare a pregiudizio di una parte la decisione impugnata quando questa violi il diritto federale o poggi su un accertamento inesatto o incompleto dei fatti; per inadeguatezza, la decisione impugnata non può essere modificata a pregiudizio di una parte, a meno che la modificazione giovi ad una controparte. |
3 | L'autorità di ricorso che intenda modificare la decisione impugnata a pregiudizio di una parte deve informarla della sua intenzione e darle la possibilità di esprimersi. |
4 | L'autorità di ricorso non è vincolata in nessun caso dai motivi del ricorso. |
6.4 Die geltend gemachten Verfolgungshandlungen vermögen mangels hinreichender Intensität keine asylrechtliche Relevanz zu entfalten. Die einmalige Mitnahme durch die Al Shabaab, anlässlich derer der Beschwerdeführer für einen Tag festgehalten, sodann an seinen Arbeitsplatz zurückgebracht wurde, erreicht die Intensität nicht, um als ernsthafte Nachteile im Sinne von Art. 3

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
6.5 Zusammenfassend hat die Vorinstanz die Flüchtlingseigenschaft des Beschwerdeführers zu Recht verneint und das Asylgesuch abgelehnt.
7.
Lehnt das SEM das Asylgesuch ab oder tritt es darauf nicht ein, so verfügt es in der Regel die Wegweisung aus der Schweiz und ordnet den Vollzug an; es berücksichtigt dabei den Grundsatz der Einheit der Familie (Art. 44

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 44 Allontanamento e ammissione provvisoria - Se respinge la domanda d'asilo o non entra nel merito, la SEM pronuncia, di norma, l'allontanamento dalla Svizzera e ne ordina l'esecuzione; tiene però conto del principio dell'unità della famiglia. All'esecuzione dell'allontanamento si applicano inoltre gli articoli 83 e 84 LStrI133. |
Der Beschwerdeführer verfügt weder über eine ausländerrechtliche Aufenthaltsbewilligung noch über einen Anspruch auf Erteilung einer solchen. Die Wegweisung wurde demnach ebenfalls zu Recht angeordnet (vgl.
BVGE 2013/37 E. 4.4; 2009/50 E. 9, je m.w.H.).
8.
8.1 Ist der Vollzug der Wegweisung nicht zulässig, nicht zumutbar oder nicht möglich, so regelt das SEM das Anwesenheitsverhältnis nach den gesetzlichen Bestimmungen über die vorläufige Aufnahme (Art. 44

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 44 Allontanamento e ammissione provvisoria - Se respinge la domanda d'asilo o non entra nel merito, la SEM pronuncia, di norma, l'allontanamento dalla Svizzera e ne ordina l'esecuzione; tiene però conto del principio dell'unità della famiglia. All'esecuzione dell'allontanamento si applicano inoltre gli articoli 83 e 84 LStrI133. |

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.263 |
8.2 Die Bedingungen für einen Verzicht auf den Vollzug der Wegweisung (Unzulässigkeit, Unzumutbarkeit, Unmöglichkeit) sind praxisgemäss alternativer Natur - ist eine von ihnen erfüllt, erweist sich der Vollzug der Wegweisung als undurchführbar und die weitere Anwesenheit in der Schweiz ist gemäss den Bestimmungen über die vorläufige Aufnahme zu regeln (vgl. etwa BVGE 2011/7 E.8).
8.3 Beim Geltendmachen von Wegweisungsvollzugshindernissen gilt gemäss Praxis des Bundesverwaltungsgerichts der gleiche Beweisstandard wie bei der Prüfung der Flüchtlingseigenschaft; das heisst, sie sind zu beweisen, wenn der strikte Beweis möglich ist, und andernfalls wenigstens glaubhaft zu machen (vgl. BVGE 2011/24 E. 10.2 m.w.H.).
9.
9.1 In Bezug auf den Vollzug der Wegweisung hielt die Vorinstanz fest, die Angaben des Beschwerdeführers zu seinem Herkunfts- und letzten Aufenthaltsort vor der Ausreise aus Somalia seien unglaubhaft ausgefallen und auch zu seiner Clanzugehörigkeit und Geburtsort habe er unstimmige Angaben gemacht. Bei einer am 7. Mai 2016 erfolgten Kontrolle durch das Grenzwachtkorps sei G._______ als sein Geburtsort erfasst worden. Tags darauf habe er H._______, Äthiopien, als seinen Geburtsort auf dem Personalienblatt eingetragen. Auf Vorhalt der unterschiedlichen Angabe habe er erklärt, sein richtiger Geburtsort sei C._______. Anlässlich der BzP habe er wiederum vorgetragen, er sei in H._______ geboren und als Kleinkind nach C._______ gezogen. In der Anhörung habe er erneut behauptet, in C._______ geboren zu sein und dort bis zu seiner Ausreise gelebt zu haben. Nebst seinem angeblichen Wohnquartier habe er kein respektive (nur) ein weiteres Quartier dieser Stadt benennen können. Er habe praktisch keine Namen von Nachbarorten von C._______ sowie nur zwei der insgesamt fünf Nachbarprovinzen von D._______ angeben können. Auf die Frage nach weiteren Provinzen Somalias habe er zwei zu Somalia gehörende Provinzen, zwei in Puntland gelegene Regionen und eine in Somaliland befindliche Region angegeben. Dies sei ein Indiz dafür, dass er mit dem Norden Somalias vertraut sein könnte. Er sei nicht in dem Masse mit dem angegebenen Herkunftsort C._______ vertraut, wie man dies von einer Person, welche bis zur Ausreise zeitlebens dort gelebt habe, erwarten könnte. Die sich in den Akten findenden Ungereimtheiten habe er nicht zu beseitigen vermocht.
Dem angesichts dieser Zweifel an seinen Herkunftsangaben erstellten
Lingua-Herkunftsgutachten sei im Wesentlichen zu entnehmen, dass er nur den Namen eines der etlichen Quartiere in C._______ zu nennen vermocht habe. Er habe von keiner einzigen örtlichen Moschee den Namen und auch keine Nachbarorte gewusst. Seine Angaben zu den grössten Clans in diesem Ort seien zwar teilweise richtig, aber unvollständig ausgefallen. Hingegen habe er gewusst, welche Berufe viele Ortsbewohner ausüben würden. Auch zur Landwirtschaft habe er teilweise korrekte, allerdings nur vage und unvollständige Angaben liefern können. Seine Angaben zur Reiseroute bis nach I._______ seien korrekt ausgefallen. Hinsichtlich seiner Sprache hätte angesichts der von ihm behaupteten Biografie erwartet werden dürfen, dass er hauptsächlich den südsomalischen Dialekt E._______ spreche und einige Einflüsse von zentralsomalischen Dialekten erkennbar seien. Hingegen sollte seine Sprache keine Elemente von in Nordsomalia gesprochenen Dialekten enthalten. Es sei jedoch festgestellt worden, dass in seiner Sprache der Dialekt der E._______ nicht überwiege, sondern darin auch ziemlich viele Ausdrücke nordsomalischer Dialekte enthalten seien. Die sachverständige Person sei zum Schluss gelangt, dass er zwar höchstwahrscheinlich einige Zeit in C._______ gelebt, jedoch auch längere Zeit im nördlichen Somalia verbracht haben dürfte.
Im Rahmen des rechtlichen Gehörs habe der Beschwerdeführer erneut ausgeführt, er käme aus C._______. Es sei ihm indes nicht gelungen, mit seinen Aussagen das Lingua-Gutachten zu entkräften. Aufgrund seiner unglaubhaften Angaben zu seinen Lebensumständen und seiner Herkunft innerhalb des somalischen Siedlungsraumes sei davon auszugehen, dass er versuche, seine Identität und Herkunft und auch die Region, in der er über ein Beziehungsnetz verfüge, zu verheimlichen beziehungsweise zu verschleiern. Damit verletze er die ihm obliegende Mitwirkungspflicht gemäss Art. 8

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 8 Obbligo di collaborare - 1 Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare: |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 44 Allontanamento e ammissione provvisoria - Se respinge la domanda d'asilo o non entra nel merito, la SEM pronuncia, di norma, l'allontanamento dalla Svizzera e ne ordina l'esecuzione; tiene però conto del principio dell'unità della famiglia. All'esecuzione dell'allontanamento si applicano inoltre gli articoli 83 e 84 LStrI133. |

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.263 |
Trotz einer andauernden Gewaltsituation in einigen Teilen Somalias gehe das Bundesverwaltungsgericht davon aus, der Vollzug der Wegweisung könne in die nördlichen Landesteile (Somaliland und Puntland) oder Äthiopien erfolgen, wo keine Situation allgemeiner Gewalt herrsche. Aufgrund seiner unglaubhaften Angaben zu seiner Herkunft, seinen Lebensumständen und seinem Beziehungsnetz in Somalia sowie der Lehre und Rechtsprechung zu den Konsequenzen einer groben Verletzung der Mitwirkungspflicht, könne er sich nicht auf die schlechte allgemeine Sicherheitslage in Mittel- und Südsomalia berufen. Vielmehr sei davon auszugehen, dass er in einen Landesteil Somalias zurückkehren könne, in welchem keine Situation allgemeiner Gewalt herrsche.
9.2 In seiner Beschwerde führt der Beschwerdeführer aus, er habe am 7. Mai 2016 an der Grenze aus Angst falsche Angaben gemacht, zumal er gedacht habe, noch in Italien zu sein. Auch in J._______ sei er verängstigt gewesen und habe das Personalienblatt schnell ausfüllen müssen. Er habe dann aber mit C._______ seinen richtigen Geburtsort angegeben. Bei den Angaben in der BzP - auch hinsichtlich der Clanzugehörigkeit von ihm und seiner Mutter zum Clan K._______ - sei er von einer Information von anderen Somaliern im Asylheim beeinflusst gewesen; er hätte nicht auf sie hören sollen. Sein richtiger Geburtsort sei C._______ und seine Eltern würden dem Clan B._______ angehören.
Seine Familie habe nicht viel Geld gehabt und sich nicht häufig in anderen Quartieren aufgehalten. Die Sicherheitslage in C._______ sei - wegen der Al Shabaab und Clanstreitigkeiten - nicht gut gewesen. Er habe nur von den Ortschaften L._______ und M._______ gehört, bevor er geflüchtet sei. Sie hätten wegen der Sicherheitsprobleme C._______ nicht verlassen und auch nicht reisen können. In der Schule habe er die umliegenden Ortschaften nicht gelernt. Er hätte sodann schon mehr Provinzen gekannt, aber vielleicht die Frage danach nicht richtig verstanden, zumal er im Verlauf der Anhörung ja auch weitere Provinzen habe nennen können. Er kenne auch Regionen aus dem Süden; dass er Regionen aus dem Norden habe angeben können, sei kein Indiz für eine Herkunft aus dem Norden. Sie seien in C._______ nicht in die Moschee gegangen, weil es zu unsicher gewesen sei; die Namen der Moscheen seien ihm deshalb auch nicht vermittelt worden. Er habe mehrere ansässige Clans in C._______ nennen können. Dass er nicht noch mehr Clans habe nennen können, heisse nicht, dass er nicht aus C._______ komme. Auf seiner Flucht sei er während ungefähr sieben Monaten in N._______ gewesen, wo es viele Flüchtlinge aus Nordsomalia gegeben habe. Dies habe möglicherweise einen Einfluss auf seine verwendeten Ausdrücke gehabt. Die Schlussfolgerung der sachverständigen Person (der Lingua-Analyse), dass er längere Zeit im nördlichen Somalia verbracht habe, sei falsch.
Seine Familie sei sehr arm, seine Mutter müsse als Verdienst Tee verkaufen. Als Schuhputzer erhalte man nicht immer das Geld, welches man sich mit der Arbeit verdient habe. In der Landwirtschaft gebe es zu wenige Stellen. Seine näheren Verwandten hätten keine Arbeit, weshalb sie ihn nicht unterstützen könnten. Eine Rückkehr nach C._______ sei für ihn deshalb unzumutbar.
9.3 In seiner Eingabe vom 2. Juni 2020 erklärt der Beschwerdeführer den in der Stellungnahme vom 23. Januar 2020 falsch übersetzten Passus («Aber der Experte, den sie interviewt haben, sagte mir, ich solle niemals die Wahrheit sagen. Ich war noch nie in den nördlichen Regionen Somalias und lebe ich in Südsomalia und dann durch die zentralen Regionen nach I._______.») folgendermassen: Er habe damit sagen wollen, dass der Experte, welcher das Lingua-Gutachten erstellt habe, seine "Stimme" beziehungsweise Sprache falsch beurteilt habe und bei einer richtigen Beurteilung zum Schluss hätte kommen müssen, dass er (der Beschwerdeführer) aus dem Süden Somalias stamme. Er sei unter anderem via die zentralen Regionen O._______ und P._______ nach I._______ geflüchtet, von wo aus er über den Seeweg in den Q._______ gelangt sei. Das Puntland, in welchem sich I._______ befindet, gehöre für ihn nicht zum eigentlichen Norden Somalias. Als Nordsomalia verstehe er das Somaliland.
9.4 Die Vorinstanz hält in ihrer Vernehmlassung vollumfänglich an ihren Erwägungen fest. Allein mit der Behauptung, der Experte habe seine Sprache falsch beurteilt und hätte bei einer richtigen Beurteilung zum Schluss kommen müssen, dass der Beschwerdeführer aus dem Süden Somalias stamme, gelinge es ihm nicht, den Aussagewert des Abklärungsergebnisses der Fachstelle Lingua entscheidend zu schmälern.
9.5 Mit Replik führt der Beschwerdeführer ergänzend aus, er habe bereits in seiner Beschwerdeschrift detailliert den Aussagewert des Abklärungsergebnisses angezweifelt. So habe er insbesondere erklärt, dass er während seiner Flucht etwa sieben Monate in N._______ und davon eine längere Zeit in einem Saharacamp mit aus Nordsomalia stammenden Personen verbracht habe. In dem Camp sei er mit den Nordsomaliern zusammengesessen, habe mit ihnen diskutiert und mit ihnen in Massenunterkünften im selben Raum geschlafen. Eine Auswirkung auf sein Sprachverhalten (die von ihm beim Telefoninterview verwendeten Ausdrücke nordsomalischer Dialekte) sei somit durchaus möglich. Es stimme nicht, dass er beim
Lingua-Interview «ziemlich viele Ausdrücke nordsomalischer Dialekte» verwendet habe; es seien höchstens wenige Ausdrücke gewesen.
9.6 In seiner ergänzenden Vernehmlassung hält das SEM daran fest, in der in C._______ gesprochenen Varietät wäre eine Dominanz der E._______-Dialekte zu erwarten. Die somalische Varietät des Beschwerdeführers weise gemäss Lingua-Analyse zwar viele Merkmale der E._______-Dialekte auf, diese würden aber die Merkmale der F._______- und nördlichen Dialekte nicht signifikant überwiegen. Im Lingua-Bericht stehe hingegen nicht, dass er im E._______-Dialekt spreche. Laut der Fachstelle Lingua reiche zudem seine Angabe, der nördliche Einfluss auf seine Sprache rühre von Kontakten im Ausland mit Personen aus dem Norden Somalias, nicht aus, um den Analysebefund zu erklären.
9.7 Der Beschwerdeführer wiederholt in seiner Replik vom 19. Oktober 2022, dass er hauptsächlich im D._______-Dialekt gesprochen habe, da er aus C._______ stamme. Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, warum aufgrund seiner Biografie eine Dominanz der E._______-Dialekte erwartet worden sei, da der von ihm gesprochene D._______-Dialekt gemäss Lingua-Befund überwiegen müsse. Seines Wissens werde der E._______-Dialekt nur von einem Clan in einem Teil des Kantons E._______ gesprochen.
10.
10.1 Im Folgenden wird geprüft, ob das SEM zu Recht festgestellt hat, der Beschwerdeführer habe seine Mitwirkungspflicht verletzt und die geltend gemachten Lebensverhältnisse in Somalia nicht glaubhaft gemacht.
10.2 Verschleiert die asylsuchende Person ihre Identität beziehungsweise ihre Herkunft, ist das SEM nicht dazu verpflichtet, nach hypothetischen Wegweisungsvollzugshindernissen zu forschen, da die behördliche Untersuchungspflicht ihre Grenzen an der Mitwirkungspflicht der beschwerdeführenden Person findet, welche auch die Substantiierungslast trägt (Art. 7

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 7 Prova della qualità di rifugiato - 1 Chiunque domanda asilo deve provare o per lo meno rendere verosimile la sua qualità di rifugiato. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 8 Obbligo di collaborare - 1 Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare: |
10.3 Glaubhaftmachung bedeutet im Gegensatz zum strikten Beweis ein reduziertes Beweismass und lässt durchaus Raum für gewisse Einwände und Zweifel an den Vorbringen. Eine Behauptung gilt bereits als glaubhaft gemacht, wenn das Gericht von ihrer Wahrheit nicht völlig überzeugt ist, sie aber überwiegend für wahr hält, obwohl nicht alle Zweifel beseitigt sind. Demgegenüber reicht es für die Glaubhaftmachung nicht aus, wenn der Inhalt der Aussagen zwar möglich ist, aber in Würdigung der gesamten Aspekte wesentliche und überwiegende Umstände gegen die vorgebrachte Sachverhaltsdarstellung sprechen. Entscheidend ist im Sinne einer Gesamtwürdigung, ob die Gründe, die für eine Richtigkeit der Sachverhaltsdarstellung sprechen, überwiegen oder nicht; dabei ist auf eine objektivierte Sichtweise abzustellen (BVGE 2015/3 E. 6.5.1). Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7 Abs. 3

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 7 Prova della qualità di rifugiato - 1 Chiunque domanda asilo deve provare o per lo meno rendere verosimile la sua qualità di rifugiato. |
10.4 Das Bundesverwaltungsgericht kommt nach Überprüfung der Akten zum Schluss, dass dem Beschwerdeführer keine Verletzung der Mitwirkungspflicht vorgehalten werden kann. Er konnte seine somalische Herkunft überwiegend glaubhaft machen. Es geht aus den Protokollen und der Lingua-Analyse in ihrer Gesamtheit hervor, dass er sich nach Möglichkeit bemüht hat, die ihm gestellten Fragen zu beantworten. Seine Aussagen sind in gewissen Bereichen zwar dürftig und teilweise widersprüchlich ausgefallen (Geburtsort, Clanzugehörigkeit, Ortskenntnisse, mehrjähriger Schulbesuch und Arbeitstätigkeit). Dies dürfte aber durchaus seinen Lebensumständen (Armut, Sicherheitsprobleme in Zentralsomalia) beziehungsweise die knappen Ausführungen zu seiner Herkunft eher auf seine Erzählweise als auf fehlende Mitwirkung oder gar ein Verschleiern zurückzuführen sein.
Hinsichtlich seiner Sprache ist Folgendes festzuhalten: Der Beschwerdeführer führt auf Beschwerdeebene aus, bei der Lingua-Analyse im D._______-Dialekt und nicht im E._______-Dialekt gesprochen zu haben. In wissenschaftlichen Arbeiten zur Somali-Sprache wird ein solcher D._______-Dialekt zwar nicht erwähnt (vgl. E. 3.5). Dass keine wissenschaftliche, formale Bezeichnung existiert, muss aber nicht bedeuten, dass umgangssprachlich nicht von einem solchen Dialekt gesprochen werden könnte. Sofern der Beschwerdeführer seinen Dialekt als D._______-Dialekt bezeichnet, könnte sich dies insbesondere auf eine geographische Eingrenzung beziehen, zumal der Beschwerdeführer auch ausführt, dass seines Wissens der E._______-Dialekt nur in einem Teil des Kantons E._______ gesprochen werde. Wie andere Sprachen auch, kann Somali in unzählige Dialekte unterteilt werden. In welche Dialekte diese Sprache eingeteilt werden kann, ist unter Fachpersonen indes umstritten. Somalische Dialektologie habe eine lange Geschichte konfuser Terminologien (vgl. Hagen Kaldhol, Nina und Stausland Johnsen, Sverre, Grammaticalization in Somali and the development of morphological tone, in: Proceedings of the Linguistic Society of America, 6 [1], 2021: 587-599, https://journals.linguisticsociety.org/proceedings/index.php/PLSA/article/download/4993/4553, abgerufen am 31.10.2022). Aufgrund von Nomadentum, Tribalismus und Wanderungen werden an einem Ort auch häufig mehrere Dialekte gesprochen (vgl. Ausbreitung der Dialektgruppen, Lamberti, Marcello, Die Somali-Dialekte, 1986, abgerufen auf https://arcadia.sba.uniroma3.it/bitstream/2307/3720/1/Die%20Somali-Dialekte.pdf, S. 9, abgerufen am 31.10.2022). Dass der Beschwerdeführer seinen Dialekt anders bezeichnet, als dieser aus wissenschaftlicher Sicht eingeordnet würde, kann ihm nicht als Mitwirkungspflichtverletzung ausgelegt werden.
Dem Lingua-Gutachten ist nicht zu entnehmen, auf welche Quellen sich die sachverständige Person bei ihrer Analyse der sprachlichen Merkmale des Beschwerdeführers gestützt hat. Insbesondere ist nicht ersichtlich, worauf die Annahme basiert, dass gewisse, vom Beschwerdeführer benutzte Ausdrücke aus dem nördlichen Dialekt nicht mit dem in C._______ gesprochenen Dialekt vereinbar seien. Gemäss einer Erhebung zum Sprachgebrauch in Somalia der Reach Initiative im Jahr 2021 spricht eine Mehrheit der Menschen in der Stadt C._______ «Northern Standard Somali» (51,3%) und «Benadiri Somali» (39.2%; vgl. Reach Initiative, The 2021 Joint Multi-Cluster Needs Assessment [JMCNA] for Somalia: Language map of Somalia, 2021, https://public.tableau.com/app/profile/guilherme.iablonovski2639/viz/LanguagemapofSomalia/LanguagemapofSomalia?
publish=yes, abgerufen am 31.10.2022, vgl. auch Karte: Ausbreitung der Dialektgruppen, Lamberti, Marcello, Die Somali-Dialekte, 1986, abgerufen auf https://arcadia.sba.uniroma3.it/bitstream/2307/3720/1/Die%20Somali-Dialekte.pdf, S. 29, abgerufen am 31.10.2022). Bei einer Herkunft aus C._______ sind Einflüsse nordischer Dialekte in der vom Beschwerdeführer gesprochenen Sprache demnach durchaus zu erwarten, was auch dem Lingua-Bericht zu entnehmen ist. Hingegen bleibt unklar, gestützt worauf das SEM zum Schluss gelangt, dass er sich deshalb längere Zeit im Norden aufgehalten haben müsste. Das Gericht kann diesen Schluss gestützt auf das Gesagte nicht teilen.
11.
Unter diesen Umständen kann nicht mehr auf eine Prüfung von individuellen Vollzugshindernissen mit dem Verweis auf die Verletzung der Mitwirkungspflicht verzichtet werden. Somit gilt es zu prüfen, ob der Vollzug der Wegweisung nach Somalia zulässig, zumutbar und möglich ist.
12.
12.1 Gemäss Art. 83 Abs. 4

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.263 |
12.2 Im grössten Teil Somalias (Landesteile Süd- und Zentralsomalia) herrschen seit längerer Zeit Verhältnisse, die dazu führen, den Wegweisungsvollzug generell - das heisst ungeachtet aller individueller Umstände - als unzumutbar zu qualifizieren (vgl. BVGE 2013/27 E. 8.3 m.w.H.). Der Vollzug von Wegweisungen nach Somaliland oder Puntland kann sich bei Vorliegen begünstigender Umstände (enge Verbindungen zur Region, Möglichkeit der Existenzsicherung oder wirkungsvolle Unterstützung durch den Familienclan) als zumutbar erweisen (vgl. Referenzurteile BVGer
E-591/2018 vom 29. Juli 2020 E. 9, insbes. E. 9.3.5 [Somaliland] und
E-6310/2017 vom 15. Januar 2020 E. 10 f, insbes. E. 11.2.4 [Puntland]).
12.2.1 Der Beschwerdeführer stammt eigenen Angaben zufolge aus C._______. Seine diesbezüglichen Angaben sind in den Anhörungen und dem Lingua-Interview eher dürftig ausgefallen: Er beschrieb sein Quartier und die Stadt C._______ (weitere Quartiernamen, Nachbarorte, Wegbeschreibung vom Wohnort zur Schule, bekannte Gebäude, Markt) nur vage und eher substanzlos (vgl. SEM-Akte A19 F43-F122). Er wusste beispielsweise keine Namen von örtlichen Moscheen. Wenn der Beschwerdeführer tatsächlich in C._______ geboren worden wäre und dort bis zu seiner Ausreise gelebt hätte, wären von ihm insgesamt erwartungsgemäss detailliertere Antworten möglich gewesen. Er konnte hingegen korrekte Angaben zu den grössten Clans in C._______ und zur Landwirtschaft machen. Zudem ist auch die Begründung für sein fehlendes Wissen nachvollziehbar, wonach seine Familie nicht viel Geld gehabt habe und C._______ unsicher gewesen sei. Zwar ist der Schlussfolgerung der Lingua-Analyse zu entnehmen, dass der Beschwerdeführer längere Zeit im nördlichen Somalia verbracht haben dürfte. Nichtsdestotrotz kommt aber auch das Lingua-Gutachten zum Schluss, dass seine Herkunft aus C._______ höchstwahrscheinlich ("most likely") ist. Selbst wenn er seinen Heimatort früher als angegeben verlassen haben sollte, geht das Bundesverwaltungsgericht davon aus, dass er ursprünglich aus C._______ stammt. Der Wegweisungsvollzug dorthin ist als unzumutbar zu qualifizieren.
12.2.2 Abgesehen von den Ausdrücken nordsomalischer Dialekte in der Sprache des Beschwerdeführers, welche gemäss Vorinstanz auf einen längeren Aufenthalt im nördlichen Somalia schliessen lassen würden, lässt sich den Akten nicht entnehmen, dass der Beschwerdeführer in Somali- oder Puntland über irgendwelche Anknüpfungspunkte verfügt. Es liegen weder Hinweise auf eine enge Verbindung zum nördlichen Somalia noch auf eine Möglichkeit der Existenzsicherung in Somali- oder Puntland vor. Da staatliche Institutionen in Somalia nur beschränkt zugänglich sind, wird eine wirkungsvolle Unterstützung primär durch den Familienclan, genauer die Verwandten väterlicherseits, gewährleistet (vgl. Landinfo, Somalia: Klan, familie, migrasjon og bistand ved (re)etablering, 25.06.2020, https://landinfo.no/wp-content/uploads/2020/06/Respons-Somalia-Klan-familie-migrasjon-og-bistand-ved-reetablering-25062020.pdf, abgerufen am 02.11.2022). Weder die Clanzugehörigkeit des Beschwerdeführers väterlicherseits (B._______) noch - möglicherweise - mütterlicherseits (K._______) würden ihm in Nordsomalia einen solchen Schutz gewährleisten. Die K._______ sind zwar vereinzelt im nördlichen Somalia ansässig, jedoch nicht als Mehrheitsclan vertreten (vgl. Immigration and Refugee Board of Canada, Somalia: Information on the K._______ clan in Somaliland, including distinguishing features, locations, occupations and position in the clan hierarchy; treatment by the Somaliland authorities and by al-Shabaab [2015-October 2017], 23.11.2017, https://irb-cisr.gc.ca/en/country-information/rir/Pages/idex.aspx?doc=457304&pls=1, abgerufen am 02.11.2022). In den verfügbaren Quellen existieren keine Informationen darüber, ob die B._______ in Puntland präsent und ob dieser Clan dort gar eine bedrohte Minderheit ist. Insgesamt gibt es keine Hinweise auf das Vorliegen begünstigender Umstände, die einen Wegweisungsvollzug des Beschwerdeführers nach Somali- oder Puntland als zumutbar erscheinen lassen würden.
12.3 Vor diesem Hintergrund ist der Vollzug der Wegweisung nach Somalia als unzumutbar zu erachten. Da den Akten keine Gründe im Sinne von Art. 83 Abs. 7

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.263 |
13.
Aus diesen Erwägungen folgt, dass die Beschwerde teilweise gutzuheissen ist (vgl. E. 6.5). Die Verfügung des SEM vom 27. Februar 2020 ist betreffend den Vollzug der Wegweisung (Ziffern 5 und 6 des Dispositivs) aufzuheben. Das SEM ist anzuweisen, den Beschwerdeführer in der Schweiz vorläufig aufzunehmen.
14.
14.1 Bei diesem Ausgang des Beschwerdeverfahrens wäre dem Beschwerdeführer an sich die Hälfte der Verfahrenskosten aufzuerlegen (vgl. Art. 2

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 2 Calcolo della tassa di giustizia - 1 La tassa di giustizia è calcolata in funzione dell'ampiezza e della difficoltà della causa, del modo di condotta processuale e della situazione finanziaria delle parti. Sono fatte salve le norme in materia di tasse e spese previste da leggi speciali. |
|
1 | La tassa di giustizia è calcolata in funzione dell'ampiezza e della difficoltà della causa, del modo di condotta processuale e della situazione finanziaria delle parti. Sono fatte salve le norme in materia di tasse e spese previste da leggi speciali. |
2 | Il Tribunale può aumentare la tassa di giustizia al di là degli importi massimi previsti dagli articoli 3 e 4 se particolari motivi, segnatamente un procedimento temerario o necessitante un lavoro fuori dall'ordinario, lo giustificano.2 |
3 | In caso di procedimenti che hanno causato un lavoro trascurabile, la tassa di giustizia può essere ridotta se si tratta di decisioni concernenti le misure provvisionali, la ricusazione, la restituzione di un termine, la revisione o l'interpretazione, come pure di ricorsi contro le decisioni incidentali. L'importo minimo previsto dall'articolo 3 o dall'articolo 4 deve essere rispettato. |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 3 Tassa di giustizia nelle cause senza interesse pecuniario - Nelle cause senza interesse pecuniario, la tassa di giustizia varia: |
|
a | tra 200 e 3000 franchi se la causa è giudicata da un giudice unico; |
b | tra 200 e 5000 franchi negli altri casi. |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 16 Corte plenaria - 1 Alla Corte plenaria competono: |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 65 - 1 Se una parte non dispone dei mezzi necessari e le sue conclusioni non sembrano prive di probabilità di successo, l'autorità di ricorso, il suo presidente o il giudice dell'istruzione la dispensa, a domanda, dopo il deposito del ricorso, dal pagamento delle spese processuali.110 |
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1 | Se una parte non dispone dei mezzi necessari e le sue conclusioni non sembrano prive di probabilità di successo, l'autorità di ricorso, il suo presidente o il giudice dell'istruzione la dispensa, a domanda, dopo il deposito del ricorso, dal pagamento delle spese processuali.110 |
2 | Se è necessario per tutelare i diritti di tale parte, l'autorità di ricorso, il suo presidente o il giudice dell'istruzione le designa inoltre un avvocato.111 |
3 | L'onorario e le spese d'avvocato sono messi a carico conformemente all'articolo 64 capoversi 2 a 4. |
4 | La parte, ove cessi d'essere nel bisogno, deve rimborsare l'onorario e le spese d'avvocato all'ente o all'istituto autonomo che li ha pagati. |
5 | Il Consiglio federale disciplina la determinazione degli onorari e delle spese.112 Sono fatti salvi l'articolo 16 capoverso 1 lettera a della legge del 17 giugno 2005113 sul Tribunale amministrativo federale e l'articolo 73 della legge del 19 marzo 2010114 sull'organizzazione delle autorità penali.115 |
14.2 Nachdem der Beschwerdeführer hinsichtlich des Wegweisungsvollzugs und insofern teilweise obsiegt hat, ist ihm eine angemessene, um die Hälfte reduzierte Parteientschädigung zu entrichten (vgl. Art. 64 Abs. 1

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 64 - 1 L'autorità di ricorso, se ammette il ricorso in tutto o in parte, può, d'ufficio o a domanda, assegnare al ricorrente una indennità per le spese indispensabili e relativamente elevate che ha sopportato. |
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1 | L'autorità di ricorso, se ammette il ricorso in tutto o in parte, può, d'ufficio o a domanda, assegnare al ricorrente una indennità per le spese indispensabili e relativamente elevate che ha sopportato. |
2 | Il dispositivo indica l'ammontare dell'indennità e l'addossa all'ente o all'istituto autonomo, nel cui nome l'autorità inferiore ha deciso, in quanto non possa essere messa a carico di una controparte soccombente. |
3 | Se una controparte soccombente ha presentato conclusioni indipendenti, l'indennità può essere messa a suo carico, secondo la propria solvenza. |
4 | L'ente o l'istituto autonomo, nel cui nome l'autorità inferiore ha deciso, risponde dell'indennità addossata a una controparte soccombente, in quanto non possa essere riscossa. |
5 | Il Consiglio federale disciplina la determinazione delle spese ripetibili.106 Sono fatti salvi l'articolo 16 capoverso 1 lettera a della legge del 17 giugno 2005107 sul Tribunale amministrativo federale e l'articolo 73 della legge del 19 marzo 2010108 sull'organizzazione delle autorità penali.109 |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 37 Principio - La procedura dinanzi al Tribunale amministrativo federale è retta dalla PA60, in quanto la presente legge non disponga altrimenti. |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 7 Principio - 1 La parte vincente ha diritto alle ripetibili per le spese necessarie derivanti dalla causa. |
|
1 | La parte vincente ha diritto alle ripetibili per le spese necessarie derivanti dalla causa. |
2 | Se la parte vince solo parzialmente, le spese ripetibili sono ridotte in proporzione. |
3 | Le autorità federali e, di regola, le altre autorità con qualità di parte non hanno diritto a un'indennità a titolo di ripetibili. |
4 | Se le spese sono relativamente modeste, si può rinunciare a concedere alla parte un'indennità a titolo di ripetibili. |
5 | L'articolo 6a è applicabile per analogia.7 |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 14 Determinazione delle spese ripetibili - 1 Le parti che chiedono la rifusione di ripetibili e gli avvocati d'ufficio devono presentare al Tribunale, prima della pronuncia della decisione, una nota particolareggiata delle spese. |
|
1 | Le parti che chiedono la rifusione di ripetibili e gli avvocati d'ufficio devono presentare al Tribunale, prima della pronuncia della decisione, una nota particolareggiata delle spese. |
2 | Il Tribunale fissa l'indennità dovuta alla parte e quella dovuta agli avvocati d'ufficio sulla base della nota particolareggiata delle spese. Se quest'ultima non è stata inoltrata, il Tribunale fissa l'indennità sulla base degli atti di causa. |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 9 Spese di rappresentanza e di patrocinio - 1 Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
|
1 | Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
a | l'onorario dell'avvocato o l'indennità dovuta ai mandatari professionali che non sono avvocati; |
b | i disborsi quali, segnatamente, le spese di fotocopiatura, le spese di viaggio, di vitto e di alloggio, le spese di porto e le spese telefoniche; |
c | l'imposta sul valore aggiunto eventualmente dovuta sulle indennità ai sensi delle lettere a e b, a meno che la stessa non sia già stata considerata. |
2 | Non è dovuta alcuna indennità se esiste un rapporto di lavoro tra il mandatario e la parte. |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 13 Altri disborsi necessari di parte - Gli altri disborsi necessari che danno diritto a rimborso sono: |
|
a | i disborsi di parte conformemente all'articolo 11 capoversi 1-4, in quanto superino 100 franchi; |
b | la perdita di guadagno, in quanto superiore alla retribuzione di una giornata lavorativa e sempreché la parte abbia un tenore di vita finanziariamente modesto. |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 9 Spese di rappresentanza e di patrocinio - 1 Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
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1 | Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
a | l'onorario dell'avvocato o l'indennità dovuta ai mandatari professionali che non sono avvocati; |
b | i disborsi quali, segnatamente, le spese di fotocopiatura, le spese di viaggio, di vitto e di alloggio, le spese di porto e le spese telefoniche; |
c | l'imposta sul valore aggiunto eventualmente dovuta sulle indennità ai sensi delle lettere a e b, a meno che la stessa non sia già stata considerata. |
2 | Non è dovuta alcuna indennità se esiste un rapporto di lavoro tra il mandatario e la parte. |
14.3 Mit Verfügung vom 30. Juni 2020 wurde Rechtsanwalt Michael Adamczyk, damals angestellt bei der Caritas Schweiz, als amtlicher Rechtsbeistand bestellt. Mit Zwischenverfügung vom 27. April 2022 wurde MLaw Natalie Marrer, ebenfalls bei der Caritas tätig, als amtliche Rechtsbeiständin beigeordnet, nachdem Rechtsanwalt Michael Adamczyk aus seinem Amt entlassen worden war. Aufgrund der Aktenlage und mangels anderweitiger Indizien ist davon auszugehen, dass Rechtsanwalt Michael Adamczyk seinen Honoraranspruch an die Caritas Schweiz abgetreten hat. Soweit der Beschwerdeführer demgegenüber hälftig unterliegt, ist seiner Rechtsvertreterin demnach für ihre Aufwendungen im Beschwerdeverfahren ein amtliches Honorar in der Höhe von Fr. 480.- zulasten der Gerichtskasse auszurichten (inklusive die Hälfte der Auslagen im Sinne von Art. 9 Abs. 1 Bst. c

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 9 Spese di rappresentanza e di patrocinio - 1 Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
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1 | Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
a | l'onorario dell'avvocato o l'indennità dovuta ai mandatari professionali che non sono avvocati; |
b | i disborsi quali, segnatamente, le spese di fotocopiatura, le spese di viaggio, di vitto e di alloggio, le spese di porto e le spese telefoniche; |
c | l'imposta sul valore aggiunto eventualmente dovuta sulle indennità ai sensi delle lettere a e b, a meno che la stessa non sia già stata considerata. |
2 | Non è dovuta alcuna indennità se esiste un rapporto di lavoro tra il mandatario e la parte. |
(Dispositiv nächste Seite)
Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird abgewiesen, soweit sie die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft, die Gewährung von Asyl und die Anordnung der Wegweisung betrifft.
2.
Die Beschwerde wird hinsichtlich des verfügten Wegweisungsvollzugs (Dispositivziffern 5-6 der angefochtenen Verfügung) gutgeheissen. Das SEM wird angewiesen, den Beschwerdeführer vorläufig aufzunehmen.
3.
Es werden keine Verfahrenskosten erhoben.
4.
Das SEM wird angewiesen, dem Beschwerdeführer für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Parteientschädigung von insgesamt Fr. 480.- auszurichten.
5.
Der amtlichen Rechtsbeiständin wird zu Lasten des Bundesverwaltungsgerichts ein Honorar von Fr. 480.- ausgerichtet.
6.
Dieses Urteil geht an den Beschwerdeführer, das SEM und die zuständige kantonale Behörde.
Die vorsitzende Richterin: Die Gerichtsschreiberin:
Muriel Beck Kadima Janine Sert