BGE 58 III 151
37. Entscheid vom 29. September 1932 i. S. Schweiz. Kreditanstalt.
Regeste:
Bestätigung der Rechtsprechung, dass der im Arrestbefehl genannte dritte
Gewahrsamsinhaber von um der Gattung nach bezeichneten Vermögensstücken zur
Auskunft über diese verpflichtet ist, und dass ihm Strafanzeige wegen
Ungehorsam angedroht werden darf, auch wenn dies gegenüber dem Arrestschuldner
selbst nicht zulässig ist, weil er im Ausland wohnt.
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Confirmation de la jurisprudence suivant laquelle, pour les objets désignes
seulement par leur genre dans l'ordonnance de séquestre, le tiers détenteur
est tenu de renseigner l'office à leur sujet et peut être menacé d'une plainte
pénale pour cause de désobéissance, même lorsque le débiteur au préjudice
duquel le séquestre a été ordonné échappe à l'action pénale parce qu'il est
domicilié à l'étranger.
Conferma della giurisprudenza secondo la quale, trattandosi di un decreto di
sequestro, in cui gli oggetti da sequestrarsi cono designati solo per il loro
genere, il terzo possessore è tenuto di dare all'Ufficio schiarimenti a loro
riguardo e in caso di disobbedienza, è lecito minacciarlo di querela, anche
ove il debitore sequestratario sfuggisse all'azione penale per ché domiciliato
all'estero.
A. - Auf das Gesuch von David und Susanna de Weissmann in Paris erliess die
Arrestbehörde Basel-Stadt am 14. Januar 1932 einen Arrestbefehl gegen Frau
Leny Rosenthal in New-York beschlagend: «Guthaben, Bargeld, Wertpapiere,
Schrankfächer mit Inhalt auf den Namen des Bert A. Rosenthal, Frau Leny
Rosenthal und der Firma Rosenthal è Hyos bei der Schweizerischen Kreditanstalt
in Basel». Letztere verweigerte die beim Arrestvollzug vom Betreibungsamt
verlangte Auskunft über derartige Vermögensgegenstände, weil der Arrestbefehl
allgemein gehalten, d. h. der Arrestgegenstand nicht genau beschrieben sei.
Darauf schrieb ihr das Betreibungsamt am 20. Januar 1932: «Wir müssen auf der
Auskunfterteilung bestehen. Sie sind der Behörde gegenüber hiezu verpflichtet,
und wir ersuchen Sie, uns binnen 5 Tagen über die im Arrestbefehl aufgeführten
Arrestobjekte Auskunft zu geben, unter Androhung der Verzeigung wegen
Ungehorsams gegen amtliche Verfügungen gemäss Art. 52 des Strafgesetzes des
Kantons Basel-Stadt. Die Auskunfterteilung hat sich auf folgende Punkte zu
erstrecken:
1. (Nicht mehr streitig.)
2. Waren am erwähnten Tage Bargeld oder Wertpapiere der Arrestschuldner in
Ihrem Besitze?
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3. Besitzen die Arrestschuldner bei Ihnen ein Schrankfach, wenn ja, ist Ihnen
dessen Inhalt bekannt?»
B. - Am 30. Januar führte die Schweizerische Kreditanstalt Beschwerde, wobei
sie erneut bestritt, zur Erteilung der verlangten Auskunft verpflichtet zu
sein.
C. - Die kantonale Aufsichtsbehörde hat am 28. Juli 1932 die Beschwerde
(soweit noch streitig) abgewiesen.
D. - Diesen Entscheid hat die Schweizerische Kreditanstalt an das
Bundesgericht weitergezogen.
Die Schuldbetreibungs- und Konkurskammer
zieht in Erwägung:
1.- Abgesehen von der Androhung der Strafanzeige geht die angefochtene
Verfügung nicht über das Präjudiz in BGE 56 III S. 44 hinaus, durch das eine
jahrzehntelang gehandhabte, oft kritisierte Rechtsprechung über die
Spezifikation der Arrestgegenstände erst nach langem Zögern in ihrer Strenge
etwas gemildert worden ist. Hierauf zurückzukommen liegt kein Anlass vor,
zumal da sich die von der Rekurrentin vorgebrachten Gründe als ganz
unbehelflich erweisen: Nachdem das SchKG das Fehlen eines inländischen
Wohnsitzes des Schuldners, der Vermögen in der Schweiz besitzt, in ganz
gleicher Weise wie die übrigen in Art. 271 angeführten Tatbestände als
Arrestgrund gelten lässt, kann die Rechtsprechung den sog. Ausländerarrest
nicht grundsätzlich anders behandeln als andere Arreste, gleichgültig wo der
Gläubiger wohnt. Die angerufenen Art. 59
SR 281.1 Legge federale dell'11 aprile 1889 sulla esecuzione e sul fallimento (LEF) LEF Art. 59 - 1 L'esecuzione per debiti di una successione è sospesa durante due settimane a contare dal giorno della morte, nonché durante il termine per accettare o rinunciare118 all'eredità.119 |
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1 | L'esecuzione per debiti di una successione è sospesa durante due settimane a contare dal giorno della morte, nonché durante il termine per accettare o rinunciare118 all'eredità.119 |
2 | L'esecuzione iniziata contro il defunto prima della morte può essere continuata contro la sua eredità a termini dell'articolo 49.120 |
3 | Contro gli eredi può essere proseguita soltanto quando si tratti di realizzazione del pegno o quando, in una esecuzione per via di pignoramento, siano decorsi i termini stabiliti dagli articoli 110 e 111 per la partecipazione al medesimo. |
SR 281.1 Legge federale dell'11 aprile 1889 sulla esecuzione e sul fallimento (LEF) LEF Art. 46 - 1 Il debitore dev'essere escusso al suo domicilio. |
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1 | Il debitore dev'essere escusso al suo domicilio. |
2 | Le persone giuridiche e le società inscritte nel registro di commercio sono escusse alla loro sede; le persone giuridiche non inscritte, alla sede principale della loro amministrazione. |
3 | Per debiti di un'indivisione ognuno dei partecipanti può essere escusso al luogo dove la comunione esercita la sua attività economica, quando non esista una rappresentanza.92 |
4 | La comunione dei comproprietari per piani è escussa al luogo in cui si trova il fondo.93 |
SchKG gebieten keinerlei Einschränkung in der Anwendung des Ausländerarrestes,
da sie überhaupt nur auf den in der Schweiz wohnenden Schuldner zutreffen, wie
Art. 59
SR 101 Costituzione federale della Confederazione Svizzera del 18 aprile 1999 Cost. Art. 59 Servizio militare e servizio sostitutivo - 1 Gli uomini svizzeri sono obbligati al servizio militare. La legge prevede un servizio civile sostitutivo. |
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1 | Gli uomini svizzeri sono obbligati al servizio militare. La legge prevede un servizio civile sostitutivo. |
2 | Per le donne il servizio militare è volontario. |
3 | Chi non presta il servizio obbligatorio, militare o civile è tenuto a pagare una tassa. Questa tassa è riscossa dalla Confederazione mediante imposizione ed esazione da parte dei Cantoni. |
4 | La Confederazione emana prescrizioni per un'adeguata compensazione della perdita di guadagno. |
5 | Chiunque, nel prestare servizio militare o civile, patisce danni alla salute o perisce ha diritto per sé o per i propri congiunti a un adeguato sostegno da parte della Confederazione. |
massgebenden Präjudiz in keiner Weise aus analoger Anwendung des
Konkursrechtes hergeleitet, ebensowenig aus blosser analoger Anwendung des
Pfändungsrechtes, dessen
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Anwendung auf das Arrestrecht vielmehr durch Art. 275
SR 281.1 Legge federale dell'11 aprile 1889 sulla esecuzione e sul fallimento (LEF) LEF Art. 275 - Gli articoli 91 a 109 concernenti il pignoramento si applicano per analogia all'esecuzione del sequestro. |
geboten wird; damit entfällt der Vorwurf unzulässiger mehrfacher Analogie.
Dass der im Ausland wohnende Arrestschuldner «zu gar keiner Auskunftspflicht
verhalten werden kann», wie sich die Rekurrentin ausdrückt, trifft nur
insofern zu, als er nach dem Präjudiz in BGE 56 III S. 202 für deren
Verletzung nicht soll strafrechtlich verantwortlich gemacht werden können, was
aber an der Geltung einer solchen Pflicht auch gegenüber Ausländern nichts
ändert. Dass bei Überspannung des Erfordernisses der Spezifikation der
Arrestgegenstände im Arrestgesuch und -befehl der im Auslande wohnende
Schuldner sein Vermögen durch Verwahrung bei einer schweizerischen Bank jeder
Zwangsvollstreckung entziehen könnte, will die Rekurrentin selbst nur unter
der Voraussetzung gelten lassen, dass der im Ausland wohnende und dort
gepfändete Schuldner nach der einschlägigen ausländischen Gesetzgebung ebenso
wie nach schweizerischem Recht zur Auskunft auch über sein im Auslande (von
dort aus betrachtet, also z. B. in der Schweiz) liegendes Vermögen
verpflichtet sei. Allein es ist ein Postulat der Gerechtigkeit, dass in der
Schweiz liegendes Vermögen der Zwangsvollstreckung für Schulden des
Eigentümers unterworfen werden könne, auch wenn das an dessen Wohnort geltende
Zwangsvollstreckungsrecht keine Handhabe dafür bietet.
2.- Die Strafandrohung für den Fall der Verweigerung der Auskunft ist in BGE
56 III S. 202 als durch Beschwerde anfechtbare Verfügung angesehen worden.
Kann daher die Beschwerde in diesem Punkte nicht etwa von vorneherein von der
Hand gewiesen werden, so würde ihre Gutheissung durch nicht zu einem
endgültigen Ergebnis führen (vgl. BGE 51 III S. 41 Erw. 3). Selbst wenn
nämlich dem Betreibungsamt verboten würde, die in Aussicht genommene
Strafanzeige zu erstatten, so könnte dadurch nicht verhindert werden, dass,
sei es von Amtes wegen infolge einer Denunziation, sei es infolge einer
eigentlichen
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Strafanzeige des Arrestgläubigers, eine Strafuntersuchung gegen die
Rekurrentin angehoben und in Anwendung des kantonalen Strafrechts eine
Ungehorsamsstrafe gegen sie ausgesprochen werde. Ein solches Strafurteil
könnte alsdann wegen Missachtung der derogatorischen Kraft des Bundesrechtes
durch staatsrechtliche Beschwerde an das Bundesgericht weitergezogen werden,
welches dasselbe frei überprüfen könnte. Es besteht keine genügende
Veranlassung, dieser alsdann allfällig erforderlich werdenden Beurteilung
durch die Entscheidung über die vorliegende Beschwerde vorzugreifen; ein für
die staatsrechtliche Abteilung verbindliches Präjudiz würde damit ja doch
nicht geschaffen (vgl. Art. 23 Abs. 2 des Gesetzes über die Organisation der
Bundesrechtspflege). Für die Entscheidung sind auch nicht etwa ausschliesslich
Vorschriften des Betreibungsrechtes massgebend. Vielmehr greift die Frage, ob,
wenn ein Bundesgesetz Strafandrohungen enthält, wie Art. 91
SR 281.1 Legge federale dell'11 aprile 1889 sulla esecuzione e sul fallimento (LEF) LEF Art. 91 - 1 Il debitore è tenuto, sotto minaccia di pena: |
|
1 | Il debitore è tenuto, sotto minaccia di pena: |
1 | ad assistere al pignoramento o a farvisi rappresentare (art. 323 n. 1 CP189); |
2 | a indicare, sino a concorrenza di quanto sia necessario per un sufficiente pignoramento, tutti i suoi beni, compresi quelli che non sono in suo possesso, come pure i crediti e i diritti verso terzi (art. 163 n. 1 e 323 n. 2 CP).190 |
2 | Se il debitore omette senza giustificazione sufficiente di assistere al pignoramento o di farvisi rappresentare, l'ufficio d'esecuzione può ordinarne l'accompagnamento per mezzo della polizia. |
3 | Su richiesta dell'ufficiale, il debitore deve aprire i locali e i ripostigli. Se necessario, l'ufficiale può chiedere l'aiuto dell'autorità di polizia. |
4 | I terzi che detengono beni del debitore o verso i quali questi vanta crediti hanno, sotto minaccia di pena (art. 324 n. 5 CP), lo stesso obbligo di informare del debitore. |
5 | Le autorità hanno lo stesso obbligo di informare del debitore. |
6 | L'ufficio d'esecuzione ricorda esplicitamente agli interessati i loro obblighi come pure le conseguenze penali dell'inosservanza. |
Kantonen aufgibt, «die zur Vollziehung dieses Gesetzes erforderlichen
Strafbestimmungen festzustellen», auf solche Verletzungen dieses
Bundesgesetzes, die von ihm selbst nicht ausdrücklich unter Strafschutz
gestellt werden, das gemeine kantonale Strafrecht Anwendung finden kann, über
den Rahmen des spezifischen Betreibungsrechts hinaus, weshalb es auch nicht
besonders wünschbar erscheint, dass die Oberaufsichtsbehörde im
Betreibungswesen zur Streitfrage Stellung nehme. Die Rekurrentin wird ja auch
einen unmittelbaren Rechtsnachteil noch nicht erleiden, wenn das
Betreibungsamt die angedrohte Strafanzeige macht.
Demnach erkennt die Schulbetr.- u. Konkurskammer:
Der Rekurs wird abgewiesen.