Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal
Abteilung V
E-2470/2020
Urteil vom 26. Januar 2021
Richter Markus König (Vorsitz),
Besetzung Richterin Daniela Brüschweiler, Richter William Waeber,
Gerichtsschreiberin Martina Stark.
A._______, geboren am (...),
Iran,
Parteien
amtlich verbeiständet durch Dr. iur. Oliver Brunetti,
(...),
Beschwerdeführerin,
gegen
Staatssekretariat für Migration (SEM),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.
Asyl und Wegweisung;
Gegenstand
Verfügung des SEM vom 9. April 2020 / N (...).
Sachverhalt:
A.
Die aus der Region Teheran stammende minderjährige Beschwerde-
führerin verliess ihren Heimatstaat gemäss ihren Angaben Ende Oktober 2018 im Alter von (...) Jahren. Sie reiste via die Türkei nach Italien und gelangte von dort am 10. Dezember 2018 in die Schweiz. Gleichentags suchte sie um Asyl nach, und am 17. Dezember 2018 fand die Befragung zur Person (BzP) statt. Dabei gab sie als Grund für ihre Ausreise an, sie sei von ihrem Vater misshandelt worden und deswegen ausgereist. Er sei drogenabhängig und habe von ihr verlangt, mit Drogen zu handeln, ansonsten habe er sie geschlagen. Er habe zudem von ihr gefordert, dass sie sich seinen Freunden "zur Verfügung" stelle. Ihre Mutter komme hauptsächlich für die Familie auf indem sie manchmal betagte Menschen pflege und Reinigungsaufträge ausführe. Ihr Vater hingegen sei arbeitslos. Ausgereist sei sie schliesslich, weil ihr alles zu viel geworden sei. Weder sie selbst noch die anderen Familienmitglieder hätten Probleme mit den heimatlichen Behörden gehabt oder sich politisch betätigt. Als Beweismittel gab sie lediglich eine Kopie der Identitätskarte ihrer in der Schweiz lebenden Tante zu den Akten.
B.
Am 9. August 2019 fand eine erste Anhörung der Beschwerdeführerin zu ihren Asylgründen statt. Sie gab zu Protokoll, ihre Familie habe finanzielle Schwierigkeiten, weshalb ihr Leben im Iran schwierig gewesen sei. Ihr Vater sei drogenabhängig und habe jeweils vor ihren Augen Drogen konsumiert; er sei ausserdem regelmässig laut und aggressiv geworden. Sie habe einen älteren Bruder, den sie aber bereits längere Zeit nicht mehr gesehen habe, weil er sich mit dem Vater zerstritten habe. Es sei dabei meistens um die Arbeitslosigkeit des Vaters sowie dessen fehlende Unterstützung der Familie gegangen. Ihr Vater habe sie mehrfach dazu gezwungen, Drogen für ihn abzuholen. Ihre Mutter habe versucht, sie und ihre Schwester vor den Gewalttätigkeiten des Vaters zu schützen; sie habe weiter aber nicht viel unternehmen können. Die Mutter habe insbesondere keine Kenntnis davon gehabt, dass sie für den Vater habe Drogen besorgen müssen. Er habe sie (Beschwerdeführerin) mit Drohungen zum Stillschweigen verpflichtet. Zudem habe er sie gezwungen, seinen Freunden Tee zu servieren und sich mit ihnen zu unterhalten. Schliesslich habe er wenige Monate vor ihrer Auseise erstmals von ihr verlangt, sexuelle Kontakte mit seinen Freunden aufzunehmen, was sie aber verweigert habe. Als Folge davon habe er sie vergewaltigt und danach wiederum von ihr gefordert, sich seinen Freunden zur Verfügung zu stellen. Wenige Tage vor ihrer Ausreise sei einer dieser Freunde zu ihr ins Zimmer gekommen und habe sie überall angefasst. Als er bereits nackt auf ihr gelegen habe, sei glücklicherweise ihre Mutter nach Hause gekommen und habe den Mann weggestossen. Er habe seine Kleider genommen und das Zimmer verlassen. Danach sei es zu einem heftigen Streit zwischen ihren Eltern gekommen und die Mutter habe ihrem Vater Vorwürfe gemacht. Darauf habe ihr Vater entgegnet, dass er mit seiner Tochter tun könne, was ihm beliebe. Ihre Mutter habe sie nicht mehr allein gelassen und sie schliesslich nach ungefähr zwei Tagen zu einer Freundin gebracht, wo sie sich bis zu ihrer Ausreise aufgehalten habe. Sie sei mit einem Bus sowie einem Auto nach Istanbul gefahren. Ihre Mutter und ihre Schwester hätten vermutlich nicht ausreisen können, weil sie nicht genügend Geld dazu gehabt hätten.
C.
Am 10. Dezember 2019 wurde die Beschwerdeführerin nochmals zu ihren Asylgründen angehört. Dabei gab sie wiederum an, dass das Leben mit dem drogenabhängigen Vater sehr schwierig gewesen sei und sie deswegen über kaum finanzielle Mittel verfügt hätten. Sie seien durch die Grossmutter sowie die Tanten etwas unterstützt worden. Die Mutter habe den Vater wohl bisher nicht verlassen, weil er sie einerseits bedroht habe und sie andererseits bei all ihren Verwandten hätte aufspüren können. Er hätte sie wohl nicht gehen lassen, weil sie für seine Drogenbeschaffung essenziell gewesen seien. Sie wisse jedoch nicht, aus welchen Gründen die Mutter sich keine Hilfe geholt habe.
D.
D.a Mit Verfügung vom 6. März 2020 lehnte das SEM das Asylgesuch der Beschwerdeführerin ab und ordnete die Wegweisung aus der Schweiz sowie den Vollzug an.
D.b Am 1. April 2020 informierte der Rechtsvertreter der Beschwerdeführerin über seine Mandatierung und monierte eine fehlerhafte Eröffnung der Verfügung des SEM.
D.c Daraufhin ersetzte das SEM seine Verfügung vom 6. März 2020 durch den (inhaltlich identischen) Asylentscheid vom 9. April 2020 - eröffnet am 14. April 2020.
E.
Gegen diese Verfügung liess die Beschwerdeführerin mit Eingabe vom 12. Mai 2020 beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde erheben. Sie beantragte die Aufhebung der angefochtenen Verfügung sowie die Rückweisung der Sache an die Vorinstanz zur weiteren Abklärung und Begründung; eventualiter sei die angefochtene Verfügung aufzuheben und die Flüchtlingseigenschaft festzustellen sowie ihr Asyl zu gewähren, subeventualiter sei sie in der Schweiz vorläufig aufzunehmen. In verfahrensrechtlicher Hinsicht liess sie um Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege
sowie um Verzicht auf Erhebung eines Kostenvorschusses ersuchen.
Die Beschwerdeführerin legte zur Untermauerung ihrer Beschwerde-
anträge ein Schreiben ihrer seit Jahren in der Schweiz lebenden Tante ins Recht. Darin wird ausgeführt, dass die Tante anlässlich zweier Iranreisen die Gewalttätigkeiten sowie den Drogenkonsum des Vaters der Beschwerdeführerin miterlebt habe.
F.
Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte der Beschwerdeführerin am 14. Mai 2020 den Eingang ihrer Beschwerde.
G.
Mit Verfügung vom 22. Mai 2020 hiess der Instruktionsrichter das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung und Rechtsverbeiständung gut und setzte den Rechtsvertreter als amtlichen Rechtsbeistand der Beschwerdeführerin ein. Gleichzeitig lud er das SEM zur Vernehmlassung ein.
H.
In der Vernehmlassung vom 8. Juni 2020 führte das SEM aus, die eingereichte Beschwerde enthalte keine neuen erheblichen Tatsachen oder Beweismittel, die eine Änderung seines Standpunktes zu bewirken vermöchte. Es beantragte folglich die Abweisung der Beschwerde.
I.
I.a Mit Verfügung vom 11. Juni 2020 bot der Instruktionsrichter der Beschwerdeführerin Gelegenheit, sich zu der Stellungnahme des SEM zu äussern.
I.b Am 1. Juli 2020 reichte die Beschwerdeführerin innert erstreckter Frist eine Replik zu den Akten. Sie liess darin an ihren Anträgen festhalten und über ihre ärztliche Abklärung in den Universitären Psychiatrischen Kliniken B._______ informieren. Weitere Termine seien wegen Verhinderung der Psychologin bisher nicht möglich gewesen. Sie legte hierzu eine ärztliche Bestätigung vom 29. Juni 2020 sowie eine Terminkarte ins Recht.
J.
Die Beschwerdeführerin legte mit Eingabe vom 31. August 2020 einen Arztbericht der B._______ vom 24. August 2020 ins Recht, gemäss welcher bei ihr eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert wurde und sie bei einer Psychotherapeutin behandelt werde. Weiter reichte der amtliche Rechtsbeistand eine Kostennote ein.
K.
Mit Eingabe vom 14. Dezember 2020 liess die Beschwerdeführerin einen aktuellen Therapiebericht, datiert vom 9. Dezember 2020, nachreichen.
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1.
1.1 Gemäss Art. 31

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 5 - 1 Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
|
1 | Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
a | de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations; |
b | de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations; |
c | de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations. |
2 | Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25 |
3 | Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision. |

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions: |
|
a | du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale; |
b | du Conseil fédéral concernant: |
b1 | la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26, |
b10 | la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44; |
b2 | la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27, |
b3 | le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29, |
b4 | l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31, |
b4bis | l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens, |
b5 | la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34, |
b6 | la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36, |
b7 | la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38, |
b8 | la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40, |
b9 | la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42; |
c | du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel; |
cbis | du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel; |
cquater | du procureur général de la Confédération, en matière de rapports de travail des procureurs qu'il a nommés et du personnel du Ministère public de la Confédération; |
cquinquies | de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail de son secrétariat; |
cter | de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail des membres du Ministère public de la Confédération élus par l'Assemblée fédérale (Chambres réunies); |
d | de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées; |
e | des établissements et des entreprises de la Confédération; |
f | des commissions fédérales; |
g | des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises; |
h | des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées; |
i | d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral. |

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 32 Exceptions - 1 Le recours est irrecevable contre: |
|
1 | Le recours est irrecevable contre: |
a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal; |
b | les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires; |
c | les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes; |
d | ... |
e | les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant: |
e1 | l'autorisation générale des installations nucléaires; |
e2 | l'approbation du programme de gestion des déchets; |
e3 | la fermeture de dépôts en profondeur; |
e4 | la preuve de l'évacuation des déchets. |
f | les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires; |
g | les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision; |
h | les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu; |
i | les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR); |
j | les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles. |
2 | Le recours est également irrecevable contre: |
a | les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f; |
b | les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral370. |

SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre: |
|
a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit59 jugée par un tribunal; |
b | les décisions relatives à la naturalisation ordinaire; |
c | les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent: |
c1 | l'entrée en Suisse, |
c2 | une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit, |
c3 | l'admission provisoire, |
c4 | l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi, |
c5 | les dérogations aux conditions d'admission, |
c6 | la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation; |
d | les décisions en matière d'asile qui ont été rendues: |
d1 | par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger, |
d2 | par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit; |
e | les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération; |
f | les décisions en matière de marchés publics: |
fbis | les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs66; |
f1 | si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou |
f2 | si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics64; |
g | les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes; |
h | les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale; |
i | les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile; |
j | les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave; |
k | les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit; |
l | les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises; |
m | les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
n | les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent: |
n1 | l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision, |
n2 | l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire, |
n3 | les permis d'exécution; |
o | les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules; |
p | les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:71 |
p1 | une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public, |
p2 | un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications72; |
p3 | un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste74; |
q | les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent: |
q1 | l'inscription sur la liste d'attente, |
q2 | l'attribution d'organes; |
r | les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3475 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)76; |
s | les décisions en matière d'agriculture qui concernent: |
s1 | ... |
s2 | la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production; |
t | les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession; |
u | les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers80); |
v | les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national; |
w | les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe. |
x | les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198184, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
y | les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal; |
z | les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie87 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe. |

SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre: |
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a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit59 jugée par un tribunal; |
b | les décisions relatives à la naturalisation ordinaire; |
c | les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent: |
c1 | l'entrée en Suisse, |
c2 | une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit, |
c3 | l'admission provisoire, |
c4 | l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi, |
c5 | les dérogations aux conditions d'admission, |
c6 | la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation; |
d | les décisions en matière d'asile qui ont été rendues: |
d1 | par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger, |
d2 | par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit; |
e | les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération; |
f | les décisions en matière de marchés publics: |
fbis | les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs66; |
f1 | si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou |
f2 | si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics64; |
g | les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes; |
h | les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale; |
i | les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile; |
j | les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave; |
k | les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit; |
l | les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises; |
m | les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
n | les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent: |
n1 | l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision, |
n2 | l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire, |
n3 | les permis d'exécution; |
o | les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules; |
p | les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:71 |
p1 | une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public, |
p2 | un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications72; |
p3 | un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste74; |
q | les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent: |
q1 | l'inscription sur la liste d'attente, |
q2 | l'attribution d'organes; |
r | les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3475 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)76; |
s | les décisions en matière d'agriculture qui concernent: |
s1 | ... |
s2 | la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production; |
t | les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession; |
u | les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers80); |
v | les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national; |
w | les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe. |
x | les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198184, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
y | les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal; |
z | les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie87 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe. |
1.2 Das Verfahren richtet sich nach dem VwVG, dem VGG und dem BGG, soweit das AsylG nichts anderes bestimmt (Art. 37

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 6 Règles de procédure - Les procédures sont régies par la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)11, par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral12 et par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral13, à moins que la présente loi n'en dispose autrement. |
1.3 Am 1. März 2019 ist eine Teilrevision des AsylG in Kraft getreten (AS 2016 3101); für das vorliegende Verfahren gilt das bisherige Recht (vgl. Abs. 1 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des AsylG vom 25. September 2015).
1.4 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht worden. Die Beschwerdeführerin hat am Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, ist durch die angefochtene Verfügung besonders berührt und hat ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung beziehungsweise Änderung. Sie ist daher zur Einreichung der Beschwerde legitimiert (Art. 105

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral370. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes. |
|
1 | Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes. |
2 | Dans la procédure étendue, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de 30 jours pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de dix jours pour les décisions incidentes. |
3 | Le délai de recours contre les décisions de non-entrée en matière et contre les décisions visées aux art. 23, al. 1, et 40 en relation avec l'art. 6a, al. 2, let. a, est de cinq jours ouvrables à compter de la notification de la décision. |
4 | Le refus de l'entrée en Suisse prononcé en vertu de l'art. 22, al. 2, peut faire l'objet d'un recours tant que la décision prise en vertu de l'art. 23, al. 1, n'a pas été notifiée. |
5 | L'examen de la légalité et de l'adéquation de l'assignation d'un lieu de séjour à l'aéroport ou dans un autre lieu approprié conformément à l'art. 22, al. 3 et 4, peut être demandé en tout temps au moyen d'un recours. |
6 | Dans les autres cas, le délai de recours est de 30 jours à compter de la notification de la décision. |
7 | Toute pièce transmise par télécopie est considérée comme ayant été valablement déposée si elle parvient au Tribunal administratif fédéral dans les délais et que le recours est régularisé par l'envoi de l'original signé, conformément aux règles prévues à l'art. 52, al. 2 et 3, PA378. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 48 - 1 A qualité pour recourir quiconque: |
|
1 | A qualité pour recourir quiconque: |
a | a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire; |
b | est spécialement atteint par la décision attaquée, et |
c | a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification. |
2 | A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 52 - 1 Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
|
1 | Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
2 | Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours. |
3 | Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable. |
2.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants: |
|
1 | Les motifs de recours sont les suivants: |
a | violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation; |
b | établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent; |
c | ... |
2 | Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 49 - Le recourant peut invoquer: |
|
a | la violation du droit fédéral, y compris l'excès ou l'abus du pouvoir d'appréciation; |
b | la constatation inexacte ou incomplète des faits pertinents; |
c | l'inopportunité: ce grief ne peut être invoqué lorsqu'une autorité cantonale a statué comme autorité de recours. |
3.
3.1 Zur Begründung der angefochtenen Verfügung führte das SEM aus, die Darstellungen der Beschwerdeführerin zu ihren Lebensumständen sowie ihrem Beziehungsnetz im Iran seien divergent ausgefallen. So habe sie zunächst angegeben, sie hätten kaum Kontakt zu Verwandten gehabt, während sie an der zweiten Anhörung ausgeführt habe, sie hätten regelmässig Kontakt mit den Tanten und der Grossmutter mütterlicherseits gepflegt und diese hätten sie auch finanziell unterstützt. Sie habe weiter unterschiedliche Angaben gemacht betreffend Kontakt zu ihrer weiterhin in Teheran lebenden Mutter sowie zu ihrem älteren Bruder. Insofern würden ihre Schilderungen zum Beziehungsnetz konstruiert und zweifelbehaftet wirken. Dasselbe müsse in Bezug auf die Lebensumstände der Familie gesagt werden. Es sei nicht nachvollziehbar, wie der Vater die langjährige Drogensucht hätte finanzieren können mit Gelegenheitsjobs seinerseits sowie den wenigen Reinigungs- beziehungsweise Pflegeaufträgen der Mutter. Deren Beschreibung als freie, selbstbestimmte und berufstätige Mutter, die den Lebensunterhalt für die Familie seit Jahren selber gemeistert habe, sei sodann nicht vereinbar mit ihren Angaben, die Mutter habe sich einschüchtern lassen und aus Furcht vor ihrem Mann keine weiteren Massnahmen ergriffen. Der Aufenthalt der Beschwerdeführerin bei der Kollegin der Mutter, bevor sie ausgereist sei, lasse darauf schliessen, dass sie auch familienextern über ein tragfähiges Beziehungsnetz verfügen würden. Weiter seien auch die Angaben der Beschwerdeführerin zur Drogensucht des Vaters sowie zu ihren Gewalterfahrungen inkonsistent und wenig substanziiert ausgefallen. Sie habe diesen als antriebslos und passiv beschrieben, gleichzeitig aber ausführt, er habe teilweise wochenlang am Stück arbeiten können und hätte sie überall im Iran ausfindig machen können, wenn sie sich bei Verwandten oder Bekannten vor ihm versteckt hätten.
Betreffend die angebliche Vergewaltigung durch einen Freund des Vaters habe sie sodann unterschiedlich angegeben, ob die Mutter nun Kenntnis von diesem Übergriff gehabt habe oder nicht. Auch habe sie widersprüchliche Angaben gemacht zum Beginn des sexuellen Interesses des Vaters an ihr. An der BzP sei nämlich der Eindruck entstanden, der Vater sei seit Jahren sexuell übergriffig gewesen, während sie an der Bundesanhörung angegeben habe, es sei kurz vor ihrer Ausreise einmalig zu einer Vergewaltigung gekommen. Das plötzliche Interesse an der Beschwerdeführerin sei zwar möglich, doch wäre eher zu erwarten gewesen, dass schon vorher erste Anzeichen bemerkbar gewesen wären. Auch wäre zu erwarten
gewesen, dass sie sich aktiver gegen die Übergriffe des Vaters geschützt oder zumindest die Mutter informiert hätte. Aufgrund der beschriebenen Drogensucht und Antriebslosigkeit des Vaters erscheine unwahrscheinlich, dass er überhaupt ein Verfolgungsinteresse hätte aufbringen können.
Gemäss den Kenntnissen des SEM würden die städtischen Gebiete des Irans - insbesondere Teheran, in welcher die Beschwerdeführerin aufgewachsen und wohnhaft gewesen sei - über eine weitreichende Schutz-
infrastruktur verfügen, um Frauen in wirtschaftlicher und familiärer Notlage zu helfen. Es sei deshalb nicht nachvollziehbar, dass sich die Mutter der Beschwerdeführerin über all die Jahre hinweg nicht um Hilfe oder Unterstützung bemüht habe, aber dann innert weniger Tage in der Lage gewesen sei, die Ausreise ihrer Tochter zu organisieren. Es sei folglich davon auszugehen, dass die Beschwerdeführerin ihren Heimatstaat aus anderen Gründen verlassen habe.
Folglich würden auch einem Vollzug der Wegweisung der Beschwerdeführerin keine Gründe entgegenstehen. Sie verfüge über mehrjährige Schulbildung sowie über ein Beziehungsnetz im Iran und habe keine gesundheitlichen Beschwerden geltend gemacht.
3.2 Die Beschwerdeführerin liess in der Beschwerdeschrift vortragen, dass sie nun in C._______ die Sekundarschule besuche, nachdem sie die Integrationsklasse absolviert habe. Aus den Anhörungsprotokollen gehe hervor, dass sie, auf die sexuellen Missbrauchshandlungen während der Befragung angesprochen, mehrmals begonnen habe zu weinen. Als sie gefragt worden sei, wie es ihr an diesem Tag gehe, habe sie geantwortet, dass sie Stress habe. Ähnliches gehe aus dem Zusatzblatt der Hilfswerksvertretung (HWV) hervor, wonach sie generell an der Anhörung bleich ausgesehen, sie nervös mit den Füssen gewippt sowie geweint habe und ihre Lippen gezittert hätten, während sie über die sexuellen Übergriffe gesprochen habe. Deren Empfehlung habe deshalb gelautet, von Amtes wegen einen psychiatrischen Bericht durch eine spezialisierte Psychiaterin einzuholen. Das SEM habe dennoch keine medizinische beziehungsweise psychiatrische Abklärung durchführen lassen oder angeregt und an der ergänzenden Anhörung auch keine diesbezüglichen Fragen gestellt. Nach Erhalt des ablehnenden Asylentscheids des SEM habe die Beschwerdeführerin gemeinsam mit ihrer Beiständin die in C._______ für Asylsuchende zuständige Ärztin aufgesucht, welche sie zur psychiatrischen Abklärung an die B._______ überwiesen habe. Aufgrund der damaligen Verhältnisse sei kein zeitnaher Termin verfügbar gewesen. Es sei vorliegend auf die besondere Abklärungspflicht hinzuweisen, die dem SEM bei minderjährigen Asylsuchenden zukomme. Auch wenn sie durch ihre Tante und Beiständin betreut werde, betreffe das Asylverfahren nur sie und kein anderes Familienmitglied, welches ebenfalls vom Wegweisungsvollzug betroffen wäre. Aus diesen Gründen sei sie weiterhin als unbegleitete Minderjährige zu behandeln. Das müsse dazu führen, dass ihre Minderjährigkeit insbesondere bei einem allfälligen Wegweisungsentscheid gemäss Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts (BVGE 2014/30) entsprechend zu berücksichtigen sei. Das SEM habe weder ein Gutachten in Auftrag gegeben noch sie darauf angesprochen, ob sie in Behandlung sei. In der angefochtenen Verfügung habe die Vorinstanz ausserdem festgestellt, dass die junge und gesunde Beschwerdeführerin in der Lage sein dürfe, sich selbstständig zu organisieren beziehungsweise sich allenfalls um notwendigen Beistand zu bemühen, und sie sodann keine gesundheitlichen Beschwerden gelten gemacht habe. Damit habe das SEM seine Abklärung- respektive Untersuchungspflicht in erheblicher Weise verletzt und gegen ihren Anspruch auf das rechtliche Gehör verstossen.
Bei der Beurteilung der Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen habe es das SEM sodann unterlassen, individuelle Umstände - wie es gemäss Rechtsprechung üblich sei - zu berücksichtigen. Angesichts ihres jugendlichen Alters sei folglich zu ihren Gunsten zu werten, dass sie bereits an der BzP die Asylvorbringen genannt habe. Den Anhörungsprotokollen zufolge seien zahlreiche Realkennzeichen zu entnehmen, wie ihre Beschreibung des Drogenkonsums ihres Vaters, der finanziell schwierigen Situation der
Familie oder das Abholen der Drogen für den Vater und viele weitere.
Die Darstellung des SEM betreffend die Situation sowie das soziale Umfeld ihrer Mutter sei als reine Mutmassung zu betrachten; jedenfalls lasse sich aus ihren Aussagen nicht ableiten, dass die Mutter eine berufstätige, gut organisierte Frau sei und sie über ein tragfähiges soziales Beziehungsnetz im Iran verfügen würden. Dasselbe gelte auch in Bezug auf ihre Ausführungen zum drogensüchtigen Vater sowie auf ihre fehlenden Versuche, in ihrem Heimatstaat Unterstützung erhältlich zu machen. Die Argumente des SEM würden sich in reinen Vermutungen erschöpfen. Zudem erscheine ungewöhnlich, von einem (...)-jährigen Mädchen zu erwarten, es hätte sich zum Schutz vor seinem gewalttätigen Vater bei iranischen Behörden oder Organisationen melden können. Insgesamt seien die für die Glaubhaftigkeit sprechenden Elemente zu Unrecht nicht berücksichtigt worden. Aufgrund der Misshandlungen und des sexuellen Missbrauchs durch ihren Vater sowie der fehlenden Schutzgewährung durch den iranischen Staat erfülle sie die Flüchtlingseigenschaft und es sei ihr Asyl zu gewähren. Zumindest aber sei die vorläufige Aufnahme anzuordnen, weil eine Rückkehr in ein das Trauma auslösendes Umfeld ungünstig sei für eine allfällige Behandlung.
3.3 Das SEM führte in der Vernehmlassung aus, eine allfällige Diagnose einer PTBS könnte die geltend gemachte Vergewaltigung nicht belegen und gebe auch keine Auskunft über die entsprechende Ursache der Traumatisierung. Schliesslich würde sie auch keine Erklärung für die Ungereimtheiten und Widersprüche in den Aussagen der Beschwerdeführerin liefern. Es überrasche denn auch, dass die Behandlung der Beschwerdeführerin erst nach Erhalt des ablehnenden Asylentscheids initiiert worden sei. Das Schreiben der Tante der Beschwerdeführerin sei als Gefälligkeitsschreiben mit geringer Beweiskraft zu qualifizieren.
3.4 In der Replik entgegnete die Beschwerdeführerin den Ausführungen in der Vernehmlassung, dass in der Beschwerde gerade nicht geltend gemacht werde, ihre Traumatisierung habe sich auf die Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen ausgewirkt. Vielmehr werde bemängelt, dass das SEM seiner Untersuchungspflicht nicht nachgekommen sei, indem es kein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben habe. Angesichts dessen sei auch der Vorwurf des SEM nicht nachvollziehbar, sie habe sich erst nach Erhalt der ablehnenden Asylverfügung ärztlich behandeln lassen. Es könne jedenfalls nicht der minderjährigen Beschwerdeführerin vorgeworfen werden, sich nicht angemessen psychiatrisch abklären zu lassen.
3.5 Im Therapiebericht vom 9. Dezember 2020 wird ausgeführt, die Beschwerdeführerin nehme seit 7. August 2020 wöchentlich an Sitzungen mit der Psychotherapeutin teil zur Behandlung ihrer schweren PTBS mit Ängsten, innerer Unruhe, dem Wiedererleben traumatischer Erlebnisse sowie ihrer massiven Schlafstörungen. In den Therapiesitzungen habe die Beschwerdeführerin sehr deutliche Symptome gezeigt wie unter anderem innerer Erregungszustand mit Zittern der Extremitäten. Sie leide zudem häufig an Wiedererleben, so dass sie sich nur in Begleitung aus dem Haus getraue.
4.
4.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi. |
|
1 | La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi. |
2 | L'asile comprend la protection et le statut accordés en Suisse à des personnes en Suisse en raison de leur qualité de réfugié. Il inclut le droit de résider en Suisse. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
|
1 | Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
2 | Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes. |
3 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5 |
4 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7 |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
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1 | Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
2 | Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes. |
3 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5 |
4 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7 |
4.2 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Diese ist glaubhaft gemacht, wenn die Behörde ihr Vorhandensein mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für gegeben hält. Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié. |
|
1 | Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié. |
2 | La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable. |
3 | Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés. |
5.
5.1 Die Ausführungen des SEM in der angefochtenen Verfügung betreffend die Glaubhaftigkeit der Aussagen der Beschwerdeführerin vermögen das Bundesverwaltungsgericht nach Durchsicht der Akten in den wesentlichen Punkten nicht zu überzeugen.
5.1.1 Bei Durchsicht der Verfahrensakten stechen zwar einige Ungereimtheiten in den Aussagen der Beschwerdeführerin hervor. Beispielsweise bestehen Zweifel an ihren Angaben, sie sei mit ihren (...) Jahren ohne Identitätsdokumente in einem Bus in die Türkei, von dort auf dem Luftweg nach Italien und schliesslich mit dem Zug in die Schweiz gelangt. Fragwürdig erscheint zudem, dass sie keinerlei Identitätsdokumente betreffend ihre Identität oder die ihrer Mutter hat einreichen können, weil ihr Vater ihnen sämtlich Dokumente vorenthalte.
5.1.2 Nach einer Gesamtschau ist den Hinweisen in der Beschwerdeschrift jedoch beizupflichten, wonach tatsächlich der Eindruck entsteht, das SEM habe das junge Alter der Beschwerdeführerin bei der Beurteilung ihrer Aussagen nicht genügend berücksichtigt. Aus den Protokollen, insbesondere demjenigen der zweiten Anhörung, geht hervor, dass die Beschwerdeführerin sehr bemüht darum war, die zahlreichen Fragen zu ihrem Alltag in ihrem Heimatstaat wunschgemäss zu beantworten (vgl. SEM-Akten, A21, F6-F127); jedoch wurden ihr dabei immer wieder Fragen gestellt, die sie - angesichts ihres Alters und ihrer Lebensumstände nachvollziehbarerweise - nicht beantworten konnte, so etwa nach den finanziellen Quellen der Drogensucht des Vaters, den Überlegungen der Mutter in diesem Zusammenhang, den Gründen für gewisse Aktivitäten des sonst passiven Vaters und der Motivation der Mutter, sich nicht um Unterstützung zu bemühen (vgl. A21 ad F153 ff., F159, F160, F163 ff., F169, F174 ff.).
5.2 Zu widersprechen ist zunächst der Aussage des SEM, die Beschwerdeführerin habe anlässlich der Anhörung vom 9. August 2019 den Eindruck vermittelt, ihr Vater sei seit Jahren sexuell übergriffig gewesen. So gab sie auf die konkrete Frage, ob es jemals zu intimen Kontakten mit den Freunden des Vaters gekommen sei, an, dass es einmal dazu gekommen sei; das erste Mal habe es ihr Vater und das zweite Mal sein Freund gemacht. Auf weitere Nachfrage hin gab die Beschwerdeführerin an, ihr Vater habe bereits zuvor von ihr verlangt, sich seinen Freunden zur Verfügung zu stellen, was sie aber verweigert habe. Deswegen habe er es mit ihr gemacht und zuvor habe er sie in ihrem Zimmer unsittlich angefasst (vgl. A15 ad F130 ff.). Diese Schilderungen der Beschwerdeführerin sind hinreichend deutlich und es ist nicht nachvollziehbar, wieso daraus der Schluss zu ziehen sei, der Vater habe sich über Jahre sexuell übergriffig verhalten. Im Übrigen hatte die Beschwerdeführerin bereits an der BzP unmissverständlich angegeben, ihr Vater sei erst im siebten Monat des Jahres ihrer Ausreise erstmals mit seiner Forderung, dass sie sich seinen Freunden zur Verfügung stelle, an sie gelangt (vgl. A4 S. 8).
5.3 In diesem Zusammenhang vermag auch die durch das SEM behauptete Unvereinbarkeit ihrer Aussagen dazu, ob die Mutter von diesen Übergriffen gewusst habe (vgl. SEM-Verfügung S. 4), nicht zu überzeugen. Es erscheint als abwegig, aus der BzP-Protokollstelle "F: 'War Ihre Mutter darüber informiert?' A: 'Nein.' " (vgl. A4, S8) einen Widerspruch zur späteren Aussage in der Anhörung zu sehen, wonach die Mutter gerade nach Hause gekommen sei, als ein Freund des Vaters versucht habe, sie zu vergewaltigen (vgl. A15, F141 ff.). Die in der BzP protokollierte Aussage betraf offensichtlich die ursprüngliche Forderung des Vaters, dass sie sich den Freunden zur Verfügung stelle.
5.4 Die vorinstanzlichen Erwägungen betreffend das Beziehungsnetz der Beschwerdeführerin respektive ihrer Mutter im Heimatstaat weisen verschiedene Ungenauigkeiten auf.
5.4.1 An der BzP wurde ihr lediglich eine Frage zu ihrem Bruder gestellt, die dessen Tätigkeit betraf ("F: Was macht Ihr älterer Bruder? A: Seit einiger Zeit haben wir über ihn keine Informationen mehr."; vgl. A4 S. 8). An der Bundesanhörung führte die Beschwerdeführerin bestätigend aus, sie wisse nicht wo ihr Bruder wohne, weil er nicht mehr nach Hause gekommen sei. Auf Nachfrage hin konkretisierte sie, ihr Bruder habe seit längerer Zeit nicht mehr mit ihnen zusammengelebt, sei aber ab und zu kurz zu Besuch gekommen; sein letzter Besuch liege aber schon lange zurück (vgl. A15 ad F21 ff., F121 ff.). In der ergänzenden Anhörung bestätigte sie, dass der Bruder ungefähr zwei oder zweieinhalb Jahre vor ihrer Ausreise ausgezogen sei und in der ersten Phase nach dem Auszug noch manchmal zu Hause übernachtet habe (vgl. A21 ad F33 ff.). Diese Aussagen sind im Wesentlichen deckungsgleich. Eine Aussage am Ende der ergänzenden Anhörung scheint auf den ersten Blick mit den vorher protokollierten nicht ganz vereinbar zu sein, gab die Beschwerdeführerin doch dann an, sie habe den Bruder etwa sieben oder acht Monate vor der Ausreise noch einmal getroffen (vgl. a.a.O. ad F88 ff.). Dem Protokoll ist allerdings nichts über die Dauer, die Intensität und den Inhalt eines allfälligen Gesprächs der Beschwerdeführerin mit dem Bruder zu entnehmen und - entgegen der Auffassung des SEM - auch keine klare Aussage zur Frage, ob der Bruder nach Hause gekommen sei; vielmehr betonte die Beschwerdeführerin auffälligerweise, der Kontakt habe stattgefunden, als er nach Hause habe kommen wollen, was kaum Sinn ergäbe, wenn er tatsächlich nach Hause gekommen wäre (vgl. a.a.O. ad F89). Die Anschlussfrage des SEM, ob der Bruder denn nach Hause gekommen sei, beantwortete sie mit dieser wenig klaren Antwort: "Ja, als er uns besuchen wollte" (vgl. a.a.O. ad F90,
Hervorhebung BVGer). Immerhin geht aus ihren Schilderungen unmissverständlich hervor, dass sich der Kontakt zu ihrem älteren Bruder über die Jahre verändert hat.
5.4.2 Was die Kontakte zur Familie der Mutter der Beschwerdeführerin anbelangt, sagte die Beschwerdeführerin an der ersten Anhörung aus, es hätten nur selten Kontakte zur Verwandtschaft und zur Grossmutter stattgefunden, die etwa zwei bis zweieinhalb Stunden entfernt gewohnt habe
(vgl. A15 F31 ff.). Im Protokoll der ergänzenden Anhörung ist eine Antwort auf die Frage nach Besuchen bei der Grossmutter aufgeführt, die in klarem Widerspruch hierzu zu stehen scheint: "Weil sie weit weg von uns lebten, besuchten wir sie oft" (vgl. A21 F50). Diese Aussage ist allerdings in sich wenig logisch, zumal die Beschwerdeführerin eine Nachfrage, ob sie die Grossmutter auch alleine besucht habe, mit der Begründung "der Weg war weit" verneinte (vgl. a.a.O. ad F52). Unter diesen Umständen ist nicht auszuschliessen, dass versehentlich die Protokollierung eines Wortes vergessen ging (Weil sie weit weg von uns lebten, besuchten wir sie NICHToft) und dies der jugendlichen Beschwerdeführerin bei der Rückübersetzung des 19-seitigen Protokolls nicht auffiel. Nachdem kein zwingender Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Besuche bei Verwandten und der Qualität der Beziehung zu diesen besteht, lässt sich die Aussage der Beschwerdeführerin, die Grossmutter und Tanten mütterlicherseits hätten ihre Familie finanziell und durch Abgabe von Kleidern unterstützt (vgl. a.a.O. ad F85) nichts zu ihren Ungunsten ableiten.
5.4.3 Hingegen entkräftet diese Beschreibung der (insbesondere finanziellen) Unterstützung durch Verwandte ein weiteres Unglaubhaftigkeitsargument des SEM, wonach es realitätsfremd anmute, dass die Mutter alleine mit ihrem geringen Einkommen den Lebensunterhalt der Familie habe bestreiten können (vgl. angefochtene Verfügung S. 3).
5.4.4 Der durch das SEM ins Feld geführte angebliche Widerspruch, die Beschwerdeführerin habe an der ersten Anhörung angegeben nicht zu wissen, ob die Mutter und die Schwester zum Vater zurückgekehrt seien, hingegen an der zweiten Anhörung ausgesagt, sie würden sich bei der Grossmutter aufhalten, löst sich bei genauer Betrachtung der Protokolle auf: Die Beschwerdeführerin gab an der ersten Anhörung an, sie wisse nicht, ob ihre Mutter mit der Schwester zum Vater zurückgekehrt sei; die Mutter habe ihr gegenüber dazu keine klaren Angaben gemacht, wohl weil sie nicht gewollt habe, dass sie sich Gedanken mache (vgl. A15 F180 ff.). Die Beschwerdeführerin gab aber zu Beginn der gleichen Befragung auch an, dass sie ihre Mutter über das Telefon ihrer Grossmutter kontaktiere (vgl. a.a.O. ad F9). Insoweit steht diese Aussage im Einklang mit der Antwort auf die Frage nach dem Aufenthaltsort der Mutter anlässlich der zweiten Anhörung: "Ich glaube, sie ist bei meiner Grossmutter. Genau weiss ich es nicht" (vgl. A21 ad F10).
5.4.5 Soweit das SEM ausführt, angesichts der Beschreibung der Mutter der Beschwerdeführerin als selbstständige, berufstätige und gut organisierte Frau sei es doch merkwürdig, dass diese aus Furcht keine weiteren Schutzmassnahmen getroffen und sich wegen ihrem Mann nicht an die zuständigen Behörden oder Organisationen gewendet habe (vgl. angefochtene Verfügung S. 4), bewegt sich die Vorinstanz argumentativ in der Tat auf der Ebene blosser Mutmassungen (vgl. Beschwerde S. 14 ff.). Das Gleiche gilt für die Erwägung, die Ausführungen der Beschwerdeführerin, ihr Vater sei suchtkrank, antriebslos und passiv, sei unvereinbar mit der Darstellung, dass dieser längere Zeit habe arbeiten können und in der Lage wäre, ihren Aufenthaltsort überall im Iran ausfindig zu machen und sie zu verfolgen (vgl. a.a.O. S. 15 f.).
5.4.6 Schliesslich ist die Argumentation des SEM nicht nachvollziehbar,
es sei realitätsfremd und konstruiert, dass weder die Schwester noch die Mutter etwas von den Übergriffen des Vaters sowie seinen Absichten bemerkt hätten und die Mutter sie jeweils mit dem Vater allein gelassen habe, obwohl sie selber auch Opfer seiner Gewalttätigkeiten gewesen sei (vgl. SEM-Verfügung S. 5).
5.5 Einerseits ist sowohl häusliche als auch sexuelle Gewalt im Iran gerade aufgrund der Stellung der Frau in der iranischen Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema (vgl. dazu nachfolgend E. 6.5). Andererseits hat das SEM offensichtlich weder mit Bezug auf die Beschwerdeführerin noch hinsichtlich deren Mutter in Betracht gezogen, dass eine Denunziation des Vaters der Beschwerdeführerin als schweren Drogendelinquenten und als Vergewaltiger seiner Tochter gegenüber den Behörden der Islamischen Republik Iran für diesen voraussichtlich massivste Konsequenzen zur Folge gehabt hätte (vgl. in diesem Zusammenhang etwa Neue Zürcher Zeitung, Seltener Erfolg einer Kampagne gegen die Todesstrafe in Iran, 16. Juli 2020). Derartige Überlegungen wären zweifellos geeignet, eine erhebliche Zurückhaltung bei der Anzeige des Mannes durch seine Familienangehörigen plausibel zu erklären.
5.6
5.6.1 Insgesamt vermögen die Schilderungen der Beschwerdeführerin das Bundesverwaltungsgericht zu überzeugen, dass sie in ihrem Heimatstaat in extrem schwierigen familiären Verhältnissen lebte und sowohl körperlicher als auch sexueller Gewalt seitens ihres Vaters ausgesetzt war.
5.6.2 So wirkt beispielsweise die Beschreibung der Beschaffung von
Drogen für den Vater sowie des zerrütteten Verhältnisses zwischen dem Bruder und dem Vater der Beschwerdeführerin auffällig authentisch (vgl. A15 ad F97 ff., F110 ff.). Auch die Beschreibung des sexuellen Übergriffs durch den Freund ihres Vaters weist Realitätskennzeichen auf, etwa bei der Schilderung, sie sei hocherfreut gewesen sei, als sie die Mutter gesehen habe; diese habe den Mann dazu gebracht, von ihr zu lassen, und in der Folge seien alle laut geworden (vgl. A15 ad F142 f., F144: "Es war ein erfreuliches Gefühl, man denkt in diesem Moment, dass etwas ganz Schlimmes, was hätte passieren müssen, nicht passieren wird."). Diese Ausführungen hinterlassen gerade angesichts des Alters der Beschwerdeführerin und ihrer Lebensumstände einen lebensechten Eindruck.
5.6.3 Diese Einschätzung wird sodann durch die in den Anhörungsprotokollen vermerkten Reaktionen der Beschwerdeführerin sowie durch die Anmerkungen der HWV untermauert, wonach die Beschwerdeführerin bei den Ausführungen zu den sexuellen Übergriffen klare körperliche Reaktionen gezeigt habe (vgl. a.a.O. A15 letzte Seite: "Die minderjährige GS sieht bleich aus. Wenn sie über die sexuellen Übergriffe spricht, zittern ihre Lippen, sie weint, sie wippt nervös mit ihren Füssen [...]).". Auch dem Therapiebericht der Psychotherapeutin vom 9. Dezember 2020 ist zu entnehmen, dass die Beschwerdeführerin bei der Auseinandersetzung ihrer traumatisierenden Erlebnisse in den Therapiesitzungen überaus deutliche Symptome einer schweren PTBS zeige (vgl. Akten E-2470/20, Akte 10).
5.6.4 Die Tante der Beschwerdeführerin, die in der Schweiz als deren Beiständin eingesetzt worden ist, hat vermutungsweise ein persönliches Interesse am Ausgang des Asylverfahrens ihrer Nichte. Insoweit erscheint es nachvollziehbar, dass das SEM ihr Bestätigungsschreiben als mutmassliches "Gefälligkeitsschreiben mit geringer Beweiskraft" qualifiziert hat (vgl. Vernehmlassung S. 2). Soweit die Tante in ihrer Eingabe bestätigt, sie könne die Gewalttätigkeit und den Drogenkonsum des Vaters der Beschwerdeführerin aus eigener Anschauung bestätigen, ist dies bei der Glaubhaftigkeitsprüfung demnach geringfügig zugunsten der Beschwerdeführerin zu werten.
5.7 Nach dem Gesagten erweisen sich die von der Beschwerdeführerin geltend gemachten Asylgründe als glaubhaft gemacht. Es bleibt somit zu prüfen, ob diese den Anforderungen an die Flüchtlingseigenschaft im Sinn von Art. 3

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
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1 | Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
2 | Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes. |
3 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5 |
4 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7 |
6.
6.1 Die Flüchtlingseigenschaft erfüllt eine asylsuchende Person nach Lehre und Rechtsprechung dann, wenn sie Nachteile von bestimmter Intensität erlitten hat beziehungsweise mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit und in absehbarer Zukunft begründeterweise befürchten muss, welche ihr gezielt und aufgrund bestimmter Verfolgungsmotive durch Organe des Heimatstaates oder durch nicht-staatliche Akteure zugefügt worden sind beziehungsweise zugefügt zu werden drohen (vgl. BVGE 2008/4 E. 5.2 S. 37). Aufgrund der Subsidiarität des flüchtlingsrechtlichen Schutzes setzt die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft ausserdem voraus, dass die betroffene Person in ihrem Heimatstaat keinen adäquaten Schutz finden kann, weil dort keine Infrastruktur besteht, die ihr Schutz bieten könnte (vgl. Entscheidungen und Mitteilungen der Schweizerischen Asylrekurskommission [EMARK] 2006 Nr. 18 E. 11.2 S. 204 f.), oder weil der Staat ihr keinen Schutz gewährt, obwohl er dazu in der Lage wäre (vgl. BVGE 2011/51 E. 7.1 und E. 7.4 S. 1017 f. m.w.H.). Zudem besteht ein Schutzbedürfnis auch dann, wenn die bestehende Schutzinfrastruktur der von Verfolgung betroffenen Person nicht zugänglich ist oder ihr deren Inanspruchnahme aus individuellen Gründen nicht zuzumuten ist. Über das Bestehen eines Schutzbedürfnisses ist im Rahmen einer individuellen Einzelfallprüfung unter Berücksichtigung des länderspezifischen Kontextes zu befinden, wobei es den Asylbehörden obliegt, die Effektivität des Schutzes vor Verfolgung im Heimatstaat abzuklären und zu begründen (vgl. BVGE 2011/51 E. 7.4 S. 1018 m.w.H.). Massgeblich für die Beurteilung der Flüchtlingseigenschaft ist die Situation im Zeitpunkt des Entscheides, wobei erlittene Verfolgung oder im Zeitpunkt der Ausreise bestehende begründete Furcht vor Verfolgung auf andauernde Gefährdung hinweisen kann; Veränderungen der Situation zwischen Ausreise und Asylentscheid sind zugunsten und zulasten der asylsuchenden Person zu berücksichtigen (vgl. BVGE 2010/57 E. 2, BVGE 2010/9 E. 5.2, BVGE 2007/31 E. 5.3 f., jeweils m.w.H.).
6.2 Die Beschwerdeführerin hat glaubhaft gemacht, dass sie durch ihren Vater sexuell missbraucht wurde und er sie zu sexuellen Handlungen mit einem Freund nötigte, um von diesem Drogen zu erhalten. Diese erlittenen Nachteile richteten sich gezielt gegen sie und sind ohne Weiteres als ernsthaft im Sinn von Art. 3 Abs. 2

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
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1 | Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
2 | Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes. |
3 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5 |
4 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7 |
6.3 Hinsichtlich der Frage nach dem Vorliegen eines rechtserheblichen Verfolgungsmotivs ist Folgendes zu bemerken: Die in Art. 3 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
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1 | Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
2 | Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes. |
3 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5 |
4 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7 |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
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1 | Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
2 | Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes. |
3 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5 |
4 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7 |
6.4 Es stellt sich folglich die Frage, ob es für die Beschwerdeführerin möglich und zumutbar gewesen wäre, Schutz von den iranischen Behörden und Institutionen vor den Misshandlungen durch ihren Vater zu erlangen oder ob sie auf internationalen Schutz angewiesen ist (vgl. BVGE 2008/12 E. 5).
6.5 Das SEM hat aufgrund der von ihm als unglaubhaft erachteten Aussagen der Beschwerdeführerin die asylrechtliche Relevanz ihrer Vorbringen nicht geprüft. Es hat (trotzdem) festgehalten, insbesondere die Hauptstadt Teheran verfüge über eine weitreichende Schutzinfrastruktur, um Frauen in wirtschaftlicher und familiärer Notlagen zu unterstützen (vgl. SEM-Verfügung S. 5). Die nachfolgenden Ausführungen zeigen indessen, dass es entgegen der Ansicht der Vorinstanz für Frauen im Iran keineswegs ein Leichtes ist, Schutz vor sexueller und häuslicher Gewalt erhältlich zu machen.
6.6 Das Bundesverwaltungsgericht hat sich im Urteil E-2108/2011 vom 1. Mai 2013 vertieft mit der Frage der Schutzfähigkeit und dem Schutzwillen der iranischen Behörden gegenüber Frauen, die Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt geworden sind, auseinandergesetzt.
6.6.1 Im Entscheid wurde festgehalten, dass Iran zwar den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (UNO-Pakt II, SR 0.103.2) ratifiziert hat und Art. 20 der iranischen Verfassung vorsieht, dass allen Männern und Frauen sowohl gleicher Schutz als auch dieselben Rechte zukommen, diese Garantien jedoch ihre Grenze an den islamischen Prinzipien finden. Das Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau vom 18. Dezember 1979 wurde vom Iran nicht unterzeichnet, weil es dem Islamischen Recht widerspreche. Als Folge davon sind iranische Frauen weiterhin in vielerlei Hinsicht Diskriminierungen ausgesetzt (vgl. BVGer E-2108/2011 E. 6.4).
6.6.2 Dies äussert sich auch in der iranischen Strafgesetzgebung, welches die Vergewaltigung nicht als eigenen Straftatbestand auflistet. Vielmehr kommt in solchen Fällen Art. 221 ff. des Islamic Penal Code of Iran (IPC) zur Anwendung (ausserehelicher sexueller Verkehr; vgl. die englische Übersetzung des IPC durch die Organisation "Iran Human Rights Documentation Center", abrufbar unter
6.6.3 Insgesamt ist der Zugang zu einem Gericht für Frauen grundsätzlich zwar möglich, aber von diversen Hindernissen begleitet ist. Schwierigkeiten ergeben sich insbesondere aufgrund des Justizsystems sowie wegen der gesellschaftlichen und persönlichen Situation von Frauen, die (sexuelle) Gewalt erlebt haben. Die dargelegten Besonderheiten des iranischen Strafverfahrens verhindern den effektiven Zugang solcher Frauen zu einem unabhängigen Gericht und die Möglichkeit, der Gewalt zu entfliehen. Eine Frau, die im Falle erlittener sexueller Gewalt versucht, sich an ein iranisches Strafgericht zu wenden, kann häufig nicht mit Schutz rechnen, sondern muss in Kauf nehmen, selber einer schweren Bestrafung zugeführt zu werden (vgl. BVGer E-2108/2011 E. 6.5 m.w.H.).
6.6.4 Häusliche Gewalt ist nach wie vor in sämtlichen Regionen im Iran weit verbreitet und es gibt nach wie vor kein spezifisches Gesetz, welches dieses Verhalten kriminalisiert. Die Schutzgewährung hängt sodann oft von der Einstellung der lokalen Polizei- und Justizbehörde ab und es zeigt sich als äusserst schwierig, längerfristige Unterstützung durch die begrenzte Anzahl Beratungsstellen für Frauen zu erhalten. Berichten zufolge gibt es keine staatlich geführten Frauenhäuser, sondern lediglich durch Nicht-
regierungsorganisationen geführte Anlaufstellen, die teilweise durch den Staat unterstützt werden. Diese würden vorwiegend Prostituierten,
Drogenabhängigen und LGBTQ-Personen Schutz gewähren (vgl. BVGer E-2108/2011 vom 1. Mai 2013 E. 6.4 ff. sowie: United States Department of State [USSD, Country Report on Human Rights Practices for 2019 [section 6], < https://www.state.gov/wp-content/uploads/ 2020/03/IRAN-2019-HUMAN-RIGHTS-REPORT.pdf >, abgerufen am 23. November 2020; Danish Refugee Council [DRC] / The Danish Immigration Service [DIS], Iran: Relations outside of marriage in Iran and marriage without the accept of the family, 23.02.2018, S. 28).
6.6.5 Zusammenfassend kam das Bundesverwaltungsgericht im erwähnten Entscheid zum Schluss, weibliche Opfer sexueller Gewalt würden im Iran keinen effektiven Schutz und Unterstützung bei staatlichen oder nichtstaatlichen Organisationen erhalten; Ähnliches gelte für die Opfer häuslicher Gewalt, wobei gemäss Quellen in der Stadt Teheran eine gewisse Schutz-Infrastruktur verfügbar sei (vgl. BVGer E-2108/2011 E. 6.6.3 und E. 6.7.1).
6.7
6.7.1 Der im Zeitpunkt der Ausreise (...)-jährigen Beschwerdeführerin war es angesichts ihrer schwierigen familiären und sozialen Situation objektiv weder möglich noch zuzumuten, sich zur Schutzsuche vor ihrem eigenen Vater an eine Schutzinfrastruktur zu wenden, die offensichtlich nicht gewillt gewesen wäre, gewaltbetroffene Frauen tatsächlich zu schützen. Dies umso weniger, nachdem sie sich damit selber dem Risiko einer Strafverfolgung ausgesetzt hätte. Dasselbe gilt für die Mutter der Beschwerdeführerin, welche gegenüber ihrem Ehemann, dem Familienoberhaupt, in Sachen persönlicher Status in den Bereichen Scheidung und Sorgerecht Diskriminierung zu erwarten hätte (vgl. Human Rights Watch [HRW], World Report 2018 - Iran, vom 18. Januar 2018, < www.hrw.org/world-report/2018/ country-chapters/iran > abgerufen am 9. Dezember 2020).
6.7.2 Die durch die Beschwerdeführerin erlittene sexuelle Gewalt - und auch die bei einer Rückkehr in den Iran weiter zu befürchtende Verfolgung im Sinn einer (weiteren) schweren Gefährdung ihrer physischen und psychischen Integrität - beruht nach dem oben Gesagten auf einem flüchtlingsrechtlichen Motiv; die faktische Inexistenz innerstaatlichen Schutzes knüpft unmittelbar an das Geschlecht an und beinhaltet eine schwere frauenspezifische Diskriminierung.
6.7.3 Die Beschwerdeführerin verfügt über keine wirksame Möglichkeit zur Anklage ihrer Peiniger im Heimatstaat, und der Minderjährigen steht offensichtlich keine zumutbare innerstaatliche Flucht- respektive Schutzalternative zur Verfügung (vgl. BVGE 2011/51 E. 8). Angesichts der aufgezeigten länderspezifischen Situation und der familiären Verhältnisse führt der Aufenthalt der Mutter (und des Bruders) im Heimatstaat zu keinem anderen Ergebnis.
6.8 Es ist demnach festzustellen, dass die Beschwerdeführerin begründete Furcht hat, im Heimatstaat ernsthaften Nachteilen aus einem der in Art. 3 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
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1 | Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
2 | Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes. |
3 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5 |
4 | Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7 |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 53 Indignité - L'asile n'est pas accordé au réfugié qui: |
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a | en est indigne en raison d'actes répréhensibles; |
b | a porté atteinte à la sûreté intérieure ou extérieure de la Suisse ou qui la compromet, ou |
c | est sous le coup d'une expulsion au sens des art. 66a ou 66abis CP165 ou 49a ou 49abis CPM166. |
7.
Zusammenfassend verletzt die angefochtene Verfügung Bundesrecht. Die Beschwerde ist vollumfänglich gutzuheissen. Die Verfügung des SEM ist aufzuheben, und die Vorinstanz ist anzuweisen, die Flüchtlingseigenschaft der Beschwerdeführerin festzustellen und ihr Asyl zu gewähren.
8.
8.1 Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind keine Kosten zu erheben (Art. 63 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
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1 | En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
2 | Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes. |
3 | Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure. |
4 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101 |
4bis | L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé: |
a | entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires; |
b | entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102 |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106 |
8.2 Die Beschwerdeführerin hat angesichts ihres Obsiegens in Anwendung von Art. 64

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 64 - 1 L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
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1 | L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
2 | Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué. |
3 | Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens. |
4 | La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110 |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 7 Principe - 1 La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige. |
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1 | La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige. |
2 | Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion. |
3 | Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens. |
4 | Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens. |
5 | L'art. 6a s'applique par analogie.7 |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 9 Frais de représentation - 1 Les frais de représentation comprennent: |
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1 | Les frais de représentation comprennent: |
a | les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat; |
b | les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone; |
c | la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte. |
2 | Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie. |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 13 Autres frais nécessaires des parties - Sont remboursés comme autres frais nécessaires des parties: |
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a | les frais accessoires de la partie conformément à l'art. 11, al. 1 à 4, en tant qu'ils dépassent 100 francs; |
b | la perte de gain en tant qu'elle dépasse le gain d'une journée et que la partie qui obtient gain de cause se trouve dans une situation financière modeste. |
(Dispositiv nächste Seite)
Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen.
2.
Die Verfügung des SEM vom 9. April 2020 wird aufgehoben. Das SEM wird angewiesen, die Flüchtlingseigenschaft der Beschwerdeführerin festzustellen und ihr Asyl zu gewähren.
3.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.
4.
Das SEM wird angewiesen, der Beschwerdeführerin für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Parteientschädigung von Fr. 3206.- auszurichten.
5.
Dieses Urteil geht an die Beschwerdeführerin, das SEM und die kantonale Migrationsbehörde.
Der vorsitzende Richter: Die Gerichtsschreiberin:
Markus König Martina Stark
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