Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal
Abteilung IV
D-2098/2021
law/gnb
Urteil vom 24. November 2022
Richter Walter Lang (Vorsitz),
Besetzung Richterin Gabriela Freihofer, Richter Daniele Cattaneo,
Gerichtsschreiberin Barbara Gysel Nüesch.
A._______, geboren am (...),
Parteien Türkei,
Beschwerdeführer,
gegen
Staatssekretariat für Migration (SEM),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.
Asyl und Wegweisung;
Gegenstand
Verfügung des SEM vom 31. März 2021 / N (...).
Sachverhalt:
A.
Der Beschwerdeführer suchte am 27. Februar 2017 in der Schweiz um Asyl nach. Am 8. März 2017 erhob das SEM seine Personalien und befragte ihn summarisch zu seinem Reiseweg sowie zu seinen Asylgründen. Am 16. Januar 2020 hörte ihn das SEM einlässlich zu seinen Asylgründen an.
Zu seinem persönlichen Hintergrund und zur Begründung seines Gesuchs machte er geltend, er sei türkischer Staatsangehöriger und gehöre der Minderheit der alevitischen Araber an. Er stamme aus B._______, Provinz C._______. Zuletzt habe er in D._______ (ebenfalls Provinz C._______) gelebt. Ab 2013 habe er regelmässig an den Gezi-Protesten in D._______ teilgenommen. Die Polizei habe Wasserwerfer eingesetzt, Filmaufnahmen gemacht und immer wieder Menschen verhaftet. Die Demonstrierenden seien beleidigt und erniedrigt worden. Der Staat habe zudem Schlägertrupps engagiert, welche auch ihn mit Schlagstöcken angegriffen hätten. Er habe immer wieder fliehen und sich im Quartier verstecken müssen, sei aber nie verhaftet worden. Weiter habe er Angst vor den Mitgliedern des sogenannten Islamischen Staates (IS) gehabt, die ihn bedroht hätten. Zudem hätten Aleviten keine Rechte in der Türkei und würden ausgegrenzt. Aus diesem Grund habe er sich 1997 einige Monate in E._______ und zwischen 2005 und 2012 in F._______ aufgehalten. Er habe seine Meinung auf Facebook kundgetan und die Aleviten in Schutz genommen. Weil er in der Türkei keine Lebenssicherheit habe, sei er schliesslich am 18. Februar 2017 aus der Türkei ausgereist.
Im Verlauf des erstinstanzlichen Verfahrens reichte er Kopien seiner Identitätskarte sowie einer abgelaufenen (...) Aufenthaltserlaubnis zu den Akten.
B.
Mit Verfügung vom 25. Februar 2020 stellte das SEM fest, der Beschwerdeführer erfülle die Flüchtlingseigenschaft nicht, und lehnte sein Asylgesuch ab. Gleichzeitig verfügte es die Wegweisung aus der Schweiz und ordnete deren Vollzug an.
C.
Mit Eingabe seiner Rechtsvertretung vom 24. März 2020 liess der Beschwerdeführer beim Bundesverwaltungsgericht gegen die vorinstanzliche Verfügung vom 25. Februar 2020 Beschwerde erheben. Darin wurde nebst Ausführungen zum Bürgerkrieg in Syrien, der Situation arabischer Aleviten in der Südtürkei sowie zur aktuellen politischen Situation in der Türkei im Einzelnen geltend gemacht, wegen des syrischen Bürgerkriegs stünden arabische Aleviten seit Jahren im Visier der türkischen Regierung. Diese Situation sei besonders für jene gefährlich, welche ihre oppositionelle Haltung und ihre Unterstützung für den syrischen (und ebenfalls den Aleviten angehörenden) Präsidenten Baschar al-Assad offenbaren würden. Zudem seien in der Türkei tausende Strafverfahren aufgrund der friedlichen Wahrnehmung des Rechts auf freie Meinungsäusserung angestrengt worden. Viele Ermittlungen würden im Geheimen durchgeführt. Aufgrund seiner aktiven Beteiligung an den Gezi-Protesten und seiner Facebook-Posts mit harter Kritik an Recep Tayyip Erdo an und der türkischen Regierung sowie mit Unterstützungsaufrufen zugunsten der syrischen Regierung von Baschar al-Assad befürchte der Beschwerdeführer, im Falle einer Rückkehr in die Türkei verhaftet und in einem unfairen Strafverfahren verurteilt zu werden.
Mit der Beschwerde wurden die Kopie eines Briefes des türkischen Rechtsanwalts G._______ vom 18. März 2020 mit deutscher Übersetzung (im Original nachgereicht am 27. März 2020), Kopien der Facebook-Accounts des Beschwerdeführers sowie von 69 Facebook-Posts mit deutscher Übersetzung und diverse Artikel, Medienmitteilungen und Länderberichte zur Türkei und zu Syrien zu den Akten gereicht.
D.
Mit Urteil D-1704/2020 vom 18. November 2020 wies das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde ab. Zur Begründung führte das Gericht aus, wie die Vorinstanz zutreffend festgehalten habe, seien den Akten keine Hinweise dafür zu entnehmen, dass der Beschwerdeführer zufolge seiner Teilnahme an Protesten seit dem Jahr 2013 in D._______ verhaftet worden oder in sonstiger Weise asylrelevanten Massnahmen ausgesetzt gewesen sei, obwohl er unzählige Male an den Protesten teilgenommen haben wolle. Die Übergriffe von Schlägertrupps, der Einsatz von Wasserwerfern, die Filmaufnahmen sowie die Beleidigungen und Erniedrigungen stellten gemäss Aktenlage keine Massnahmen dar, welche ihn persönlich hätten treffen sollen oder überhaupt ein asylbeachtliches Ausmass erreicht hätten. Der Beschwerde seien keine Vorbringen zu entnehmen, die eine andere Einschätzung als diejenige des SEM rechtfertigen könnten. Im Gegenteil liessen die eingereichten zahlreichen Facebook-Posts darauf schliessen, dass er trotz der darin geäusserten Kritik an der türkischen Regierung über mehrere Jahre offensichtlich nicht ins Visier der türkischen Behörden geraten und Verhaftungen oder gar einem Strafverfahren ausgesetzt gewesen sei. Mangels Anhaltspunkten für eine individuelle Verfolgung erübrige es sich, auf die allgemeinen Beschwerdevorbringen zur Lage von politisch Oppositionellen in der Türkei und insbesondere von arabischen Aleviten einzugehen. Ergänzend sei anzumerken, dass die Facebook-Posts mit der Ausreise aus der Türkei enden würden, womit auch nicht davon auszugehen sei, er könnte überhaupt im Hinblick auf exilpolitische Aktivitäten in das Blickfeld der Behörden geraten und behelligt geschweige denn bei einer Rückkehr in ein Strafverfahren verwickelt werden. Ein exilpolitisches Engagement habe er zudem in der Anhörung explizit verneint. Soweit auf Beschwerdeebene geltend gemacht werde, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass tatsächlich ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden sei, habe er keine entsprechenden Beweismittel vorgelegt. Unter Berücksichtigung der vorstehend dargelegten Aktenlage habe weder für die Vorinstanz noch das Gericht Veranlassung bestanden, diesbezüglich nähere Abklärungen zu tätigen.
Weiter seien die vorinstanzlichen Erwägungen zur Unterdrückung des Beschwerdeführers als arabischer Alevit vollumfänglich zu schützen. Im Hinblick auf Letztere sowie auf Menschen mit anderer Glaubensausrichtung könnten allfällige Diskriminierungen in der Türkei nicht ausgeschlossen werden. Soweit der Beschwerdeführer mit seinen Vorbringen eine Kollektivverfolgung geltend mache, sei jedoch darauf zu verweisen, dass das Bundesverwaltungsgericht praxisgemäss sehr hohe Anforderungen für die Annahme einer Kollektivverfolgung stelle (vgl. BVGE 2013/11 E. 5.4.1. m.w.H.). Die von ihm erwähnten allgemeinen Behelligungen würden die für eine Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft erforderliche Intensität nicht aufweisen, weshalb keine Kollektivverfolgung von Angehörigen solcher Gruppierungen anzunehmen sei. Die Ausführungen des Beschwerdeführers auf Beschwerdeebene zur allgemeinen Situation von arabischen Aleviten namentlich in der Südtürkei könnten an dieser Einschätzung nichts ändern, zumal ihnen auch nicht eine gezielte und persönliche Verfolgung des Beschwerdeführers aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den arabischen Aleviten entnommen werden könne.
Schliesslich sei mit der Vorinstanz einig zu gehen, dass die geltend gemachten Drohungen von Mitgliedern des IS aufgrund ihrer Art und Intensität nicht geeignet seien, ein menschenwürdiges Leben in der Türkei zu verunmöglichen oder in unzumutbarer Weise zu erschweren. Aus den Akten ergäben sich im Übrigen keine Anhaltspunkte dafür, dass die gegen den Beschwerdeführer gerichteten Bedrohungen - ihre Glaubhaftmachung unterstellt - über das hinausgingen, was die Bevölkerung in der Südtürkei üblicherweise zu erdulden gehabt habe.
E.
E.a Mit Revisionsgesuch vom 28. Dezember 2020 beantragte der Beschwerdeführer mittels seines Rechtsvertreters, das Urteil D-1704/2020 vom 18. November 2020 sei aufzuheben und es sei auf das Revisionsgesuch einzutreten. Der neue rechtserhebliche Sachverhalt sei festzustellen, die bereits entschiedene Streitsache neu zu beurteilen und ein neues Urteil zu fällen. Er sei als Flüchtling anzuerkennen und es sei ihm Asyl zu gewähren. Eventualiter sei festzustellen, dass er die Flüchtlingseigenschaft erfülle, und es sei die vorläufige Aufnahme als Flüchtling anzuordnen. Subeventualiter sei festzustellen, dass der Vollzug der Wegweisung nicht zulässig beziehungsweise nicht zumutbar sei. Die Vorinstanz sei anzuweisen, seine vorläufige Aufnahme zu verfügen. Subsubeventualiter sei die Beschwerdesache an die Vorinstanz zur Neubeurteilung zurückzuweisen.
E.b Im Revisionsgesuch wurden zunächst die Vorbringen des Beschwerdeführers im ordentlichen Asylverfahren abgehandelt. Sodann wurde im Wesentlichen geltend gemacht, der Beschwerdeführer habe Anfang September 2020 von seinem Bruder H._______ in der Türkei erfahren, dass Polizeibeamte die Wohnung seiner Familie aufgesucht und sich dabei nach seinem Verbleib erkundigt hätten. Die daraufhin von ihm mandatierte Anwältin I._______ habe sodann in Erfahrung gebracht, dass gegen ihn am 28. August 2020 aufgrund von Inhalten in den sozialen Medien ein Ermittlungsverfahren gestützt auf Art. 299 des türkischen Strafgesetzbuches (tStGB) - "Beleidigung des Staatspräsidenten" - eingeleitet worden sei. Das Verfahren sei zwar am 8. September 2020 eingestellt worden; der Einstellung des Verfahrens liege aber laut Begründung des Beschlusses vom 8. September 2020 die Überlegung zugrunde, mangels der Möglichkeit einer persönlichen Befragung des Verdächtigen lägen keine hinreichenden Beweise dafür vor, dass er tatsächlich für die ihm zur Last gelegten Inhalte im sozialen Netzwerk verantwortlich sei.
Der Beschluss vom 8. September 2020 sei ihm zudem nicht zugestellt worden. Eine nicht zugestellte Verfügung gelte allerdings als nicht rechtskräftig. Bei der gegen ihn eingeleiteten Ermittlung seien zudem Einträge im Allgemeinen Informationssammelsystem (GBTS; "General Information Gathering System"; "Genel Bilgi Toplama Sistemi") vorgenommen worden. Diese Informationen würden auch bei einer Einstellung der Strafverfolgung nicht automatisch gelöscht. Würde er in der Türkei wieder durch die Behörden erfasst, würden diese auf die entsprechenden Einträge im GBTS zurückgreifen. Es müsse deshalb davon ausgegangen werden, dass die türkischen Strafverfolgungsbehörden das entsprechende Ermittlungsverfahren gegen ihn wiederaufnehmen würden, falls sie seiner habhaft würden.
Ferner bestünden Anzeichen für eine versteckte Untersuchung gegen seine Person. Er sei exilpolitisch aktiv und würde seine kritischen Beiträge seit Jahren in den sozialen Medien veröffentlichen. Bei einer Rückkehr in die Türkei hätte er somit politisch motivierte Verfolgung zu gewärtigen und würde verschiedenen Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise Folter ausgesetzt sein.
E.c Der Eingabe vom 28. Dezember 2020 lagen folgende Beweismittel bei:
- Urteil des BVGer D-1704/2020 vom 18. November 2020 Beilage 1
- Vollmacht vom 9. März 2020 Beilage 2
- Ausländerausweis des BeschwerdeführersBeilage 3
- Türkische Verfahrensakten in Kopie und mit deutscher Übersetzung:
- Auskunftsbericht der Polizeibehörde der Stadt C._______
vom 28. August 2020Beilage 4
- Facebook-Post 1 vom 28. August 2020 Beilage 5
- Facebook-Post 2Beilage 6
- Facebook-Post 3 Beilage 7
- Verhandlungsprotokoll der Gerichtspolizei C._______
vom 28. August 2020Beilage 8
- Schreiben der Polizeibehörde C._______ an
die Sicherheitsabteilung vom 31. August 2020Beilage 9
- Schreiben der Polizeibehörde C._______ an
die Polizeibehörde der Abteilung Cyber-Kriminalität vom
31. August 2020Beilage 10
- Untersuchungsbericht der Polizeibehörde C._______
vom 31. August 2020Beilage 11
- Verhandlungsprotokoll der Gerichtspolizei C._______
vom 1. September 2020Beilage 12
- Handschriftliches Protokoll vom 2. September 2020Beilage 13
- Schreiben der Polizeibehörde C._______ an die
Staatsanwaltschaft C._______ vom 3. September 2020Beilage 14
- Beschluss der Staatsanwaltschaft C._______ über die Ein-
stellung des Strafverfahrens vom 8. September 2020Beilage 15
- Generalvollmacht für Rechtsanwältin I._______
vom 16. Oktober 2020 (mit deutscher Teilübersetzung)Beilage 16
- Undatiertes Schreiben von Rechtsanwältin I._______
an das BVGerBeilage 17
- Zustellcouvert betreffend Sendung aus der Türkei und
DHL-Zustellungszettel (vom 12. bzw. 11. Dezember 2020)Beilage 18
Einsatzvereinbarung zwischen (...) der Stadt J._______ und
dem Beschwerdeführer vom 10. August 2020Beilage 19
- Screenshot (Facebook-Post 1)Beilage 20
- Screenshot (Facebook-Post 2)Beilage 21
F.
Mit Urteil D-6540/2020 / D-6597/2020 vom 22. Januar 2021 hiess das Bundesverwaltungsgericht das Revisionsgesuch gut und hob das Beschwerdeurteil D-1704/2020 vom 18. November 2020 auf. Sodann hiess das Gericht die Beschwerde vom 24. März 2020 gut, hob die Verfügung des SEM vom 25. Februar 2020 auf und wies die Sache zur Neubeurteilung an das SEM zurück.
G.
Mit Verfügung vom 31. März 2021 - eröffnet am 5. April 2021 - stellte das SEM abermals fest, der Beschwerdeführer erfülle die Flüchtlingseigenschaft nicht, lehnte sein Asylgesuch ab, verfügte die Wegweisung aus der Schweiz und ordnete den Vollzug der Wegweisung an. Das SEM hielt dabei im Rahmen der Darlegung des Sachverhalts fest, eine interne Dokumentenanalyse habe ergeben, dass der Beschluss der Staatsanwaltschaft C._______ über die Einstellung des Ermittlungsverfahrens vom 8. September 2020 keine objektiven Fälschungsmerkmale aufweise. Der Bericht halte zudem ergänzend fest, dass der Festnahme- beziehungsweise Vorführbefehl - sollte ein solcher je bestanden haben - möglicherweise mit der Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegenstandslos geworden sei, wobei nicht gänzlich auszuschliessen sei, dass er nach wie vor gültig sei. Was die Zustellung des Beschlusses über die Einstellung des Ermittlungsverfahrens anbelange, sei auf diesem vermerkt, dass er nicht zugestellt werde. Normalerweise würden solche Dokumente dem Verdächtigten/Beschuldigten zugestellt; möglicherweise sei dies vorliegend unterlassen worden, weil die Behörden gewusst hätten, dass der Beschwerdeführer sich im Ausland aufhalte. Ein Beschluss sei rechtskräftig, auch wenn er nicht zugestellt worden sei, falls er zugunsten des Verdächtigten/Beschuldigten ausfalle und folglich keine Beschwerdemöglichkeit bestehe.
Grundsätzlich hätten die Abklärungen des SEM die Aussagen des Beschwerdeführers bestätigt.
H.
H.a Mit Eingabe vom 3. Mai 2021 erhob der Beschwerdeführer gegen diese Verfügung Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht. Dabei beantragte er, die angefochtene Verfügung sei vollumfänglich aufzuheben und die Vorinstanz anzuweisen, seine Flüchtlingseigenschaft festzustellen und ihm Asyl zu gewähren. Eventualiter sei die Sache zur rechtsgenüglichen Sachverhaltsabklärung sowie zur neuen Entscheidung an die Vorinstanz zurückzuweisen. In verfahrensrechtlicher Hinsicht beantragte er, es sei ihm die unentgeltliche Prozessführung zu bewilligen und auf die Erhebung eines Kostenvorschusses zu verzichten.
H.b Der Beschwerde wurden nachfolgende Beweismittel beigefügt:
- Verfügung des SEM vom 31. März 2021 Beilage 1
- Fürsorgeabhängigkeitsbestätigung der Stadt J._______ vom
20. April 2021Beilage 2
- Hausdurchsuchungsprotokoll vom 2. September 2020Beilage 3
- Schreiben der Sicherheitsdirektion des Bezirks C._______
an die Staatsanwaltschaft vom 3. September 2020Beilage 4
- Schreiben von Rechtsanwalt K._______
vom 30. April 2021Beilage 5
- Facebook-Auszüge (12 Seiten), die den Verfahrensakten
angeblich als Beweismittel beigefügt wurdenBeilage 6
- Akteneinsichtsgesuch von Rechtsanwältin L._______
an die Staatsanwaltschaft M._______ vom 26. April 2021Beilage 7
- Beleg für Frankierung der VollmachtBeilage 8
- Beleg für VollmachtsabgabeBeilage 9
- Vollmacht für Rechtsanwältin L._______Beilage 10
- Anzeigeschreiben von N._______ gegen den Beschwerdeführer
an die Staatsanwaltschaft M._______ vom 12. April 2021Beilage 11
I.
Mit Schreiben vom 5. Mai 2021 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht den Eingang der vorliegenden Beschwerde.
J.
Mit Begleitschreiben vom 30. Mai 2021 (Datum des Poststempels) reichte der Beschwerdeführer eine Übersetzung der von ihm mit der Beschwerde eingereichten Facebook-Auszüge (Beschwerdebeilage 6), ein weiteres Schreiben seines türkischen Rechtsanwalts K._______ vom 19. Mai 2021 (mit deutscher Übersetzung), die bereits mit der Beschwerde eingereichten Beilagen 3 bis 5 sowie 7 bis 11 (ohne deutsche Übersetzung) sowie ein neues Dokument mit der Überschrift VEKALETNAME (ebenfalls ohne deutsche Übersetzung) zu den Akten. Weitere Übersetzungen und Beweismittel würden folgen.
Gemäss dem Schreiben des türkischen Rechtsanwalts K._______ vom 19. Mai 2021 sei gegen den Beschwerdeführer durch die Generalstaatsanwaltschaft M._______ unter dem Aktenzeichen (...) ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen Propaganda zugunsten einer Terrororganisation sowie wegen Beleidigung des Staatspräsidenten eingeleitet worden. Dabei sei während des Ermittlungsverfahrens auch auf dessen Facebook-Account zugegriffen worden, wobei festgestellt worden sei, dass dort strafbare Beiträge gepostet worden seien. Würde der Beschwerdeführer in die Türkei zurückgeschickt, sei es sehr wahrscheinlich, dass er gestützt auf Art. 220 Abs. 8 tStGB wegen Propaganda zugunsten einer Terrororganisation zu einer Freiheitsstrafe von ein bis fünf Jahren sowie gestützt auf Art. 299 tStGB wegen Beleidigung des Staatspräsidenten zu einer solchen zwischen ein und vier Jahren verurteilt werde.
K.
Mit Verfügung vom 3. Juni 2021 teilte der Instruktionsrichter des Bundesverwaltungsgerichts dem Beschwerdeführer mit, er dürfe den Ausgang des Verfahrens in der Schweiz abwarten. Gleichzeitig hiess er dessen Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung unter Vorbehalt der nachträglichen Veränderung seiner finanziellen Verhältnisse gut und verzichtete auf die Erhebung eines Kostenvorschusses. Im Weiteren forderte er ihn auf, die Beschwerdebeilagen 3 bis 5 und 7 bis 11, das mit der Eingabe vom 30. Mai 2021 neu eingereichte Dokument mit der Überschrift VEKALETNAME sowie weitere in Aussicht gestellte Beweismittel innert 30 Tagen ab Erhalt dieser Verfügung und in eine Amtssprache der Schweiz (vorzugsweise Deutsch) übersetzt nachzureichen. Bei ungenutzter Frist werde das Verfahren aufgrund der Akten weitergeführt.
L.
Mit Eingabe vom 8. Juli 2021 teilte der Beschwerdeführer dem Bundesverwaltungsgericht unter Beifügung eines entsprechenden Schreibens der türkischen Anwältin O._______ vom 6. Juli 2021 mit, diese habe ihm mitgeteilt, dass sie die in Aussicht gestellten Akten nicht habe beschaffen können, da die (...) Staatsanwaltschaft die Akten zuständigkeitshalber an die Provinz C._______ weitergeleitet habe. Das entsprechende Verfahren bei der Generalstaatsanwaltschaft der Provinz C._______ sei nun unter der Aktennummer (...) angelegt worden. Seine Anwältin habe ihn informiert, ungefähr zwei bis drei Wochen zu benötigen, um in den Besitz der entsprechenden Akten zu gelangen. Aus diesem Grund werde um eine Fristerstreckung zur Beibringung dieser Akten ersucht.
M.
In der Folge erstreckte der Instruktionsrichter am 16. Juli 2021 die Frist zur Einreichung der Akten bis zum 30. August 2021.
N.
Mit Begleitschreiben vom 30. August 2021 reichte der Beschwerdeführer drei türkische Gerichtsdokumente inklusive deutschsprachiger Übersetzung zu den Akten. Es handelt sich dabei im Einzelnen um eine Verfügung der Generalstaatsanwaltschaft M._______ vom 26. Mai 2021, worin sich diese für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Beschwerdeführer wegen der Straftatbestände Beleidigung des Staatspräsidenten sowie Propaganda für eine Terrororganisation für unzuständig erklärt und die Akten an die Generalstaatsanwaltschaft C._______ weitergeleitet hat, ein Urteil des Strafgerichts erster Instanz (Sulh ceza hakimli i) C._______ bezüglich der Ausstellung eines Festnahmebefehls im Zusammenhang mit der Verbreitung von Propaganda für eine terroristische Organisation vom 29. Juni 2021 sowie einen entsprechenden Festnahmebefehl des Strafgerichts erster Instanz C._______ gegen den Beschwerdeführer (gestützt auf Art. 7 Abs. 2 des Anti-Terrorgesetzes [ATG]) vom 29. Juni 2021.
O.
Mit Begleitschreiben vom 6. September 2021 sandte der Beschwerdeführer dem Bundesverwaltungsgericht ein Schreiben seiner türkischen Anwältin O._______ vom 4. August 2021 inklusive deutsche Übersetzung sowie mehrere bereits an früherer Stelle eingereichte Auszüge aus seinem Facebook-Account (vgl. Sachverhalt Bst. H.b und J) zu, die Anlass zur Einleitung eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens gegen ihn in der Türkei gewesen seien. Laut dem besagten Schreiben der Anwältin O._______ sei gegen ihren Mandanten durch die Staatsanwaltschaft M._______ unter der Ermittlungsnummer (...) ein Strafverfahren wegen Propaganda zugunsten einer terroristischen Organisation sowie Beleidigung des Staatspräsidenten eingeleitet, dieses indessen von der Staatsanwaltschaft M._______ am 26. Mai 2021 eingestellt und die Akten zuständigkeitshalber an die Staatsanwaltschaft C._______ weitergeleitet worden. In der Folge habe die Staatsanwaltschaft C._______ ein entsprechendes strafrechtliches Ermittlungsverfahren unter der Aktennummer (...) gegen den Beschwerdeführer eingeleitet, das nach wie vor hängig sei. Danach habe die Staatsanwaltschaft C._______ am 29. Juni 2021 beim erstinstanzlichen Strafgericht der Provinz C._______ den Erlass eines Festnahmebefehls gegen den Beschwerdeführer beantragt, worauf dieses Gericht am selben Tag mit Urteilsnummer (...) wegen des Verdachts auf Propaganda zugunsten einer terroristischen Organisation gemäss Art. 7 Abs. 2 ATG einen Festnahmebefehl gegen ihn ausgestellt habe. In derartigen Fällen würden die türkischen Gerichte bereits während des Ermittlungs- beziehungsweise Strafverfahrens Untersuchungshaft anordnen. Im Falle einer Verurteilung ihres Mandanten wegen Verbreitung von Propaganda zugunsten einer terroristischen Organisation drohe diesem eine Gefängnisstrafe zwischen einem und fünf Jahren.
P.
P.a Am 31. Dezember 2021 erkundigte sich der Beschwerdeführer nach dem Stand seines Verfahrens.
P.b Mit Schreiben vom 6. Januar 2022 teilte das Bundesverwaltungsgericht dem Beschwerdeführer mit, das vorliegende Beschwerdeverfahren sei insofern noch nicht spruchreif, als dass voraussichtlich noch ein Schriftenwechsel durchzuführen sein werde. Angesichts der derzeitigen Geschäftslast seien leider auch keine verbindlichen Angaben bezüglich des Erledigungszeitpunkts möglich.
Q.
Mit Verfügung vom 7. Januar 2022 lud das Bundesverwaltungsgericht die Vorinstanz zur Einreichung einer Vernehmlassung ein.
R.
Am 8. Februar 2022 liess sich das SEM vernehmen.
S.
Mit Verfügung vom 9. Februar 2022 stellte das Bundesverwaltungsgericht dem Beschwerdeführer die Vernehmlassung des SEM zu und räumte ihm die Gelegenheit ein, bis zum 24. Februar 2022 eine Replik einzureichen.
T.
Mit Eingabe vom 24. Februar 2022 machte der Beschwerdeführer von seinem Replikrecht Gebrauch.
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1.
1.1 Gemäss Art. 31

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 31 Principio - Il Tribunale amministrativo federale giudica i ricorsi contro le decisioni ai sensi dell'articolo 5 della legge federale del 20 dicembre 196819 sulla procedura amministrativa (PA). |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 5 - 1 Sono decisioni i provvedimenti delle autorità nel singolo caso, fondati sul diritto pubblico federale e concernenti: |
|
1 | Sono decisioni i provvedimenti delle autorità nel singolo caso, fondati sul diritto pubblico federale e concernenti: |
a | la costituzione, la modificazione o l'annullamento di diritti o di obblighi; |
b | l'accertamento dell'esistenza, dell'inesistenza o dell'estensione di diritti o di obblighi; |
c | il rigetto o la dichiarazione d'inammissibilità d'istanze dirette alla costituzione, alla modificazione, all'annullamento o all'accertamento di diritti o di obblighi. |
2 | Sono decisioni anche quelle in materia d'esecuzione (art. 41 cpv. 1 lett. a e b), le decisioni incidentali (art. 45 e 46), le decisioni su opposizione (art. 30 cpv. 2 lett. b e 74), le decisioni su ricorso (art. 61), le decisioni in sede di revisione (art. 68) e l'interpretazione (art. 69).24 |
3 | Le dichiarazioni di un'autorità che rifiuta o solleva pretese da far valere mediante azione non sono considerate decisioni. |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 33 Autorità inferiori - Il ricorso è ammissibile contro le decisioni: |
|
a | del Consiglio federale e degli organi dell'Assemblea federale in materia di rapporti di lavoro del personale federale, compreso il rifiuto dell'autorizzazione a procedere penalmente; |
b | del Consiglio federale concernenti: |
b1 | la destituzione di un membro del Consiglio della banca o della direzione generale o di un loro supplente secondo la legge del 3 ottobre 200325 sulla Banca nazionale, |
b10 | la revoca di un membro del consiglio d'amministrazione del Servizio svizzero di assegnazione delle tracce o l'approvazione della risoluzione del rapporto di lavoro del direttore da parte del consiglio d'amministrazione secondo la legge federale del 20 dicembre 195743 sulle ferrovie; |
b2 | la revoca di un membro del consiglio di amministrazione dell'Autorità federale di vigilanza sui mercati finanziari o l'approvazione dello scioglimento del rapporto di lavoro del direttore da parte del consiglio di amministrazione secondo la legge del 22 giugno 200726 sulla vigilanza dei mercati finanziari, |
b3 | il blocco di valori patrimoniali secondo la legge del 18 dicembre 201528 sui valori patrimoniali di provenienza illecita, |
b4 | il divieto di determinate attività secondo la LAIn30, |
b4bis | il divieto di organizzazioni secondo la LAIn, |
b5 | la revoca di un membro del Consiglio d'istituto dell'Istituto federale di metrologia secondo la legge federale del 17 giugno 201133 sull'Istituto federale di metrologia, |
b6 | la revoca di un membro del consiglio di amministrazione dell'Autorità federale di sorveglianza dei revisori o l'approvazione dello scioglimento del rapporto di lavoro del direttore da parte del consiglio di amministrazione secondo la legge del 16 dicembre 200535 sui revisori, |
b7 | la revoca di un membro del Consiglio dell'Istituto svizzero per gli agenti terapeutici secondo la legge del 15 dicembre 200037 sugli agenti terapeutici, |
b8 | la revoca di un membro del consiglio di amministrazione dell'istituto secondo la legge del 16 giugno 201739 sui fondi di compensazione, |
b9 | la revoca di un membro del consiglio d'Istituto dell'Istituto svizzero di diritto comparato secondo la legge federale del 28 settembre 201841 sull'Istituto svizzero di diritto comparato, |
c | del Tribunale penale federale in materia di rapporti di lavoro dei suoi giudici e del suo personale; |
cbis | del Tribunale federale dei brevetti in materia di rapporti di lavoro dei suoi giudici e del suo personale; |
cquater | del procuratore generale della Confederazione in materia di rapporti di lavoro dei procuratori pubblici federali da lui nominati e del personale del Ministero pubblico della Confederazione; |
cquinquies | dell'autorità di vigilanza sul Ministero pubblico della Confederazione in materia di rapporti di lavoro del personale della sua segreteria; |
cter | dell'autorità di vigilanza sul Ministero pubblico della Confederazione in materia di rapporti di lavoro dei membri del Ministero pubblico della Confederazione eletti dall'Assemblea federale plenaria; |
d | della Cancelleria federale, dei dipartimenti e dei servizi dell'Amministrazione federale loro subordinati o aggregati amministrativamente; |
e | degli stabilimenti e delle aziende della Confederazione; |
f | delle commissioni federali; |
g | dei tribunali arbitrali costituiti in virtù di contratti di diritto pubblico sottoscritti dalla Confederazione, dai suoi stabilimenti o dalle sue aziende; |
h | delle autorità o organizzazioni indipendenti dall'Amministrazione federale che decidono nell'adempimento di compiti di diritto pubblico loro affidati dalla Confederazione; |
i | delle autorità cantonali, in quanto una legge federale preveda che le loro decisioni sono impugnabili mediante ricorso dinanzi al Tribunale amministrativo federale. |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 32 Eccezioni - 1 Il ricorso è inammissibile contro: |
|
1 | Il ricorso è inammissibile contro: |
a | le decisioni in materia di sicurezza interna o esterna del Paese, neutralità, protezione diplomatica e altri affari esteri, in quanto il diritto internazionale pubblico non conferisca un diritto al giudizio da parte di un tribunale; |
b | le decisioni in materia di diritto di voto dei cittadini nonché di elezioni e votazioni popolari; |
c | le decisioni in materia di salario al merito del personale federale, in quanto non concernano la parità dei sessi; |
d | ... |
e | le decisioni nel settore dell'energia nucleare concernenti: |
e1 | le autorizzazioni di massima per impianti nucleari, |
e2 | l'approvazione del programma di smaltimento, |
e3 | la chiusura di depositi geologici in profondità, |
e4 | la prova dello smaltimento; |
f | le decisioni in materia di rilascio o estensione di concessioni di infrastrutture ferroviarie; |
g | le decisioni dell'autorità indipendente di ricorso in materia radiotelevisiva; |
h | le decisioni in materia di rilascio di concessioni per case da gioco; |
i | le decisioni in materia di rilascio, modifica o rinnovo della concessione della Società svizzera di radiotelevisione (SSR); |
j | le decisioni in materia di diritto ai sussidi di una scuola universitaria o di un altro istituto accademico. |
2 | Il ricorso è inoltre inammissibile contro: |
a | le decisioni che, in virtù di un'altra legge federale, possono essere impugnate mediante opposizione o ricorso dinanzi a un'autorità ai sensi dell'articolo 33 lettere c-f; |
b | le decisioni che, in virtù di un'altra legge federale, possono essere impugnate mediante ricorso dinanzi a un'autorità cantonale. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 105 Ricorsi contro le decisioni della SEM - Contro le decisioni della SEM può essere interposto ricorso secondo la legge federale del 17 giugno 2005365 sul Tribunale amministrativo federale. |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 31 Principio - Il Tribunale amministrativo federale giudica i ricorsi contro le decisioni ai sensi dell'articolo 5 della legge federale del 20 dicembre 196819 sulla procedura amministrativa (PA). |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 33 Autorità inferiori - Il ricorso è ammissibile contro le decisioni: |
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a | del Consiglio federale e degli organi dell'Assemblea federale in materia di rapporti di lavoro del personale federale, compreso il rifiuto dell'autorizzazione a procedere penalmente; |
b | del Consiglio federale concernenti: |
b1 | la destituzione di un membro del Consiglio della banca o della direzione generale o di un loro supplente secondo la legge del 3 ottobre 200325 sulla Banca nazionale, |
b10 | la revoca di un membro del consiglio d'amministrazione del Servizio svizzero di assegnazione delle tracce o l'approvazione della risoluzione del rapporto di lavoro del direttore da parte del consiglio d'amministrazione secondo la legge federale del 20 dicembre 195743 sulle ferrovie; |
b2 | la revoca di un membro del consiglio di amministrazione dell'Autorità federale di vigilanza sui mercati finanziari o l'approvazione dello scioglimento del rapporto di lavoro del direttore da parte del consiglio di amministrazione secondo la legge del 22 giugno 200726 sulla vigilanza dei mercati finanziari, |
b3 | il blocco di valori patrimoniali secondo la legge del 18 dicembre 201528 sui valori patrimoniali di provenienza illecita, |
b4 | il divieto di determinate attività secondo la LAIn30, |
b4bis | il divieto di organizzazioni secondo la LAIn, |
b5 | la revoca di un membro del Consiglio d'istituto dell'Istituto federale di metrologia secondo la legge federale del 17 giugno 201133 sull'Istituto federale di metrologia, |
b6 | la revoca di un membro del consiglio di amministrazione dell'Autorità federale di sorveglianza dei revisori o l'approvazione dello scioglimento del rapporto di lavoro del direttore da parte del consiglio di amministrazione secondo la legge del 16 dicembre 200535 sui revisori, |
b7 | la revoca di un membro del Consiglio dell'Istituto svizzero per gli agenti terapeutici secondo la legge del 15 dicembre 200037 sugli agenti terapeutici, |
b8 | la revoca di un membro del consiglio di amministrazione dell'istituto secondo la legge del 16 giugno 201739 sui fondi di compensazione, |
b9 | la revoca di un membro del consiglio d'Istituto dell'Istituto svizzero di diritto comparato secondo la legge federale del 28 settembre 201841 sull'Istituto svizzero di diritto comparato, |
c | del Tribunale penale federale in materia di rapporti di lavoro dei suoi giudici e del suo personale; |
cbis | del Tribunale federale dei brevetti in materia di rapporti di lavoro dei suoi giudici e del suo personale; |
cquater | del procuratore generale della Confederazione in materia di rapporti di lavoro dei procuratori pubblici federali da lui nominati e del personale del Ministero pubblico della Confederazione; |
cquinquies | dell'autorità di vigilanza sul Ministero pubblico della Confederazione in materia di rapporti di lavoro del personale della sua segreteria; |
cter | dell'autorità di vigilanza sul Ministero pubblico della Confederazione in materia di rapporti di lavoro dei membri del Ministero pubblico della Confederazione eletti dall'Assemblea federale plenaria; |
d | della Cancelleria federale, dei dipartimenti e dei servizi dell'Amministrazione federale loro subordinati o aggregati amministrativamente; |
e | degli stabilimenti e delle aziende della Confederazione; |
f | delle commissioni federali; |
g | dei tribunali arbitrali costituiti in virtù di contratti di diritto pubblico sottoscritti dalla Confederazione, dai suoi stabilimenti o dalle sue aziende; |
h | delle autorità o organizzazioni indipendenti dall'Amministrazione federale che decidono nell'adempimento di compiti di diritto pubblico loro affidati dalla Confederazione; |
i | delle autorità cantonali, in quanto una legge federale preveda che le loro decisioni sono impugnabili mediante ricorso dinanzi al Tribunale amministrativo federale. |

SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria LTF Art. 83 Eccezioni - Il ricorso è inammissibile contro: |
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a | le decisioni in materia di sicurezza interna o esterna del Paese, neutralità, protezione diplomatica e altri affari esteri, in quanto il diritto internazionale non conferisca un diritto al giudizio da parte di un tribunale; |
b | le decisioni in materia di naturalizzazione ordinaria; |
c | le decisioni in materia di diritto degli stranieri concernenti: |
c1 | l'entrata in Svizzera, |
c2 | i permessi o autorizzazioni al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto, |
c3 | l'ammissione provvisoria, |
c4 | l'espulsione fondata sull'articolo 121 capoverso 2 della Costituzione federale e l'allontanamento, |
c5 | le deroghe alle condizioni d'ammissione, |
c6 | la proroga del permesso per frontalieri, il cambiamento di Cantone, il cambiamento d'impiego del titolare di un permesso per frontalieri, nonché il rilascio di documenti di viaggio a stranieri privi di documenti; |
d | le decisioni in materia d'asilo pronunciate: |
d1 | dal Tribunale amministrativo federale, salvo quelle che concernono persone contro le quali è pendente una domanda d'estradizione presentata dallo Stato che hanno abbandonato in cerca di protezione, |
d2 | da un'autorità cantonale inferiore e concernenti un permesso o un'autorizzazione al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto; |
e | le decisioni concernenti il rifiuto dell'autorizzazione a procedere penalmente contro membri di autorità o contro agenti della Confederazione; |
f | le decisioni in materia di appalti pubblici se: |
fbis | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti decisioni secondo l'articolo 32i della legge del 20 marzo 200964 sul trasporto di viaggiatori; |
f1 | non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; sono fatti salvi i ricorsi contro gli appalti del Tribunale amministrativo federale, del Tribunale penale federale, del Tribunale federale dei brevetti, del Ministero pubblico della Confederazione e delle autorità giudiziarie cantonali superiori, o |
f2 | il valore stimato della commessa non raggiunge il valore soglia determinante secondo l'articolo 52 capoverso 1 in combinato disposto con l'allegato 4 numero 2 della legge federale del 21 giugno 201962 sugli appalti pubblici; |
g | le decisioni in materia di rapporti di lavoro di diritto pubblico, in quanto concernano una controversia non patrimoniale, ma non la parità dei sessi; |
h | le decisioni concernenti l'assistenza amministrativa internazionale, eccettuata l'assistenza amministrativa in materia fiscale; |
i | le decisioni in materia di servizio militare, civile o di protezione civile; |
j | le decisioni in materia di approvvigionamento economico del Paese adottate in situazioni di grave penuria; |
k | le decisioni concernenti i sussidi al cui ottenimento la legislazione non conferisce un diritto; |
l | le decisioni concernenti l'imposizione di dazi operata in base alla classificazione tariffaria o al peso delle merci; |
m | le decisioni concernenti il condono o la dilazione del pagamento di tributi; in deroga alla presente disposizione, il ricorso è ammissibile contro le decisioni concernenti il condono dell'imposta federale diretta o dell'imposta cantonale o comunale sul reddito e sull'utile se concerne una questione di diritto di importanza fondamentale o se si tratta per altri motivi di un caso particolarmente importante; |
n | le decisioni in materia di energia nucleare concernenti: |
n1 | l'esigenza di un nulla osta o la modifica di un'autorizzazione o di una decisione, |
n2 | l'approvazione di un piano d'accantonamenti per le spese di smaltimento antecedenti lo spegnimento di un impianto nucleare, |
n3 | i nulla osta; |
o | le decisioni in materia di circolazione stradale concernenti l'omologazione del tipo di veicoli; |
p | le decisioni del Tribunale amministrativo federale in materia di traffico delle telecomunicazioni, radiotelevisione e poste concernenti:69 |
p1 | concessioni oggetto di una pubblica gara, |
p2 | controversie secondo l'articolo 11a della legge del 30 aprile 199770 sulle telecomunicazioni; |
p3 | controversie secondo l'articolo 8 della legge del 17 dicembre 201072 sulle poste; |
q | le decisioni in materia di medicina dei trapianti concernenti: |
q1 | l'iscrizione nella lista d'attesa, |
q2 | l'attribuzione di organi; |
r | le decisioni in materia di assicurazione malattie pronunciate dal Tribunale amministrativo federale in virtù dell'articolo 3473 della legge del 17 giugno 200574 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF); |
s | le decisioni in materia di agricoltura concernenti: |
s1 | ... |
s2 | la delimitazione delle zone nell'ambito del catasto della produzione; |
t | le decisioni concernenti l'esito di esami e di altre valutazioni della capacità, segnatamente nei settori della scuola, della formazione continua e dell'esercizio della professione; |
u | le decisioni in materia di offerte pubbliche di acquisto (art. 125-141 della L del 19 giu. 201578 sull'infrastruttura finanziaria); |
v | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti divergenze d'opinione tra autorità in materia di assistenza amministrativa o giudiziaria a livello nazionale; |
w | le decisioni in materia di diritto dell'elettricità concernenti l'approvazione dei piani di impianti elettrici a corrente forte e di impianti elettrici a corrente debole e l'espropriazione dei diritti necessari per la costruzione o l'esercizio di siffatti impianti, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; |
x | le decisioni concernenti la concessione di contributi di solidarietà ai sensi della legge federale del 30 settembre 201682 sulle misure coercitive a scopo assistenziale e i collocamenti extrafamiliari prima del 1981, tranne se si pone una questione di diritto di importanza fondamentale o si tratta di un caso particolarmente importante per altri motivi; |
y | le decisioni pronunciate dal Tribunale amministrativo federale nelle procedure amichevoli per evitare un'imposizione non conforme alla convenzione internazionale applicabile in ambito fiscale; |
z | le decisioni concernenti le autorizzazioni edilizie di impianti eolici d'interesse nazionale secondo l'articolo 71c capoverso 1 lettera b della legge federale del 30 settembre 201685 sull'energia e le autorizzazioni di competenza cantonale a esse necessariamente connesse, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale. |
1.2 Am 1. März 2019 ist eine Teilrevision des AsylG in Kraft getreten
(AS 2016 3101); für das vorliegende Verfahren gilt das bisherige Recht (vgl. Abs. 1 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des AsylG vom 25. September 2015).
1.3 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht worden (aArt. 108 Abs. 1

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 108 Termini di ricorso - 1 Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |
|
1 | Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |
2 | Nella procedura ampliata, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro 30 giorni o, se si tratta di una decisione incidentale, entro dieci giorni dalla notificazione della decisione. |
3 | Il ricorso contro le decisioni di non entrata nel merito e contro le decisioni di cui agli articoli 23 capoverso 1 e 40 in combinato disposto con l'articolo 6a capoverso 2 lettera a deve essere interposto entro cinque giorni lavorativi dalla notificazione della decisione. |
4 | Il ricorso contro il rifiuto dell'entrata in Svizzera secondo l'articolo 22 capoverso 2 può essere interposto fino al momento della notificazione di una decisione secondo l'articolo 23 capoverso 1. |
5 | La verifica della legalità e dell'adeguatezza dell'assegnazione di un luogo di soggiorno all'aeroporto o in un altro luogo appropriato conformemente all'articolo 22 capoversi 3 e 4 può essere chiesta in qualsiasi momento mediante ricorso. |
6 | Negli altri casi il termine di ricorso è di 30 giorni dalla notificazione della decisione. |
7 | Gli atti scritti trasmessi per telefax sono considerati consegnati validamente se pervengono tempestivamente al Tribunale amministrativo federale e sono regolarizzati mediante l'invio ulteriore dell'originale firmato, conformemente alle norme dell'articolo 52 capoversi 2 e 3 PA373. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 108 Termini di ricorso - 1 Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |
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1 | Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |
2 | Nella procedura ampliata, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro 30 giorni o, se si tratta di una decisione incidentale, entro dieci giorni dalla notificazione della decisione. |
3 | Il ricorso contro le decisioni di non entrata nel merito e contro le decisioni di cui agli articoli 23 capoverso 1 e 40 in combinato disposto con l'articolo 6a capoverso 2 lettera a deve essere interposto entro cinque giorni lavorativi dalla notificazione della decisione. |
4 | Il ricorso contro il rifiuto dell'entrata in Svizzera secondo l'articolo 22 capoverso 2 può essere interposto fino al momento della notificazione di una decisione secondo l'articolo 23 capoverso 1. |
5 | La verifica della legalità e dell'adeguatezza dell'assegnazione di un luogo di soggiorno all'aeroporto o in un altro luogo appropriato conformemente all'articolo 22 capoversi 3 e 4 può essere chiesta in qualsiasi momento mediante ricorso. |
6 | Negli altri casi il termine di ricorso è di 30 giorni dalla notificazione della decisione. |
7 | Gli atti scritti trasmessi per telefax sono considerati consegnati validamente se pervengono tempestivamente al Tribunale amministrativo federale e sono regolarizzati mediante l'invio ulteriore dell'originale firmato, conformemente alle norme dell'articolo 52 capoversi 2 e 3 PA373. |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 37 Principio - La procedura dinanzi al Tribunale amministrativo federale è retta dalla PA56, in quanto la presente legge non disponga altrimenti. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 52 - 1 L'atto di ricorso deve contenere le conclusioni, i motivi, l'indicazione dei mezzi di prova e la firma del ricorrente o del suo rappresentante; devono essere allegati la decisione impugnata e i documenti indicati come mezzi di prova, se sono in possesso del ricorrente. |
|
1 | L'atto di ricorso deve contenere le conclusioni, i motivi, l'indicazione dei mezzi di prova e la firma del ricorrente o del suo rappresentante; devono essere allegati la decisione impugnata e i documenti indicati come mezzi di prova, se sono in possesso del ricorrente. |
2 | Se il ricorso non soddisfa a questi requisiti o se le conclusioni o i motivi del ricorrente non sono sufficientemente chiari, e il ricorso non sembra manifestamente inammissibile, l'autorità di ricorso assegna al ricorrente un breve termine suppletorio per rimediarvi. |
3 | Essa gli assegna questo termine con la comminatoria che, decorrendo infruttuoso, deciderà secondo l'inserto o, qualora manchino le conclusioni, i motivi oppure la firma, non entrerà nel merito del ricorso. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 108 Termini di ricorso - 1 Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |
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1 | Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |
2 | Nella procedura ampliata, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro 30 giorni o, se si tratta di una decisione incidentale, entro dieci giorni dalla notificazione della decisione. |
3 | Il ricorso contro le decisioni di non entrata nel merito e contro le decisioni di cui agli articoli 23 capoverso 1 e 40 in combinato disposto con l'articolo 6a capoverso 2 lettera a deve essere interposto entro cinque giorni lavorativi dalla notificazione della decisione. |
4 | Il ricorso contro il rifiuto dell'entrata in Svizzera secondo l'articolo 22 capoverso 2 può essere interposto fino al momento della notificazione di una decisione secondo l'articolo 23 capoverso 1. |
5 | La verifica della legalità e dell'adeguatezza dell'assegnazione di un luogo di soggiorno all'aeroporto o in un altro luogo appropriato conformemente all'articolo 22 capoversi 3 e 4 può essere chiesta in qualsiasi momento mediante ricorso. |
6 | Negli altri casi il termine di ricorso è di 30 giorni dalla notificazione della decisione. |
7 | Gli atti scritti trasmessi per telefax sono considerati consegnati validamente se pervengono tempestivamente al Tribunale amministrativo federale e sono regolarizzati mediante l'invio ulteriore dell'originale firmato, conformemente alle norme dell'articolo 52 capoversi 2 e 3 PA373. |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 37 Principio - La procedura dinanzi al Tribunale amministrativo federale è retta dalla PA56, in quanto la presente legge non disponga altrimenti. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 48 - 1 Ha diritto di ricorrere chi: |
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1 | Ha diritto di ricorrere chi: |
a | ha partecipato al procedimento dinanzi all'autorità inferiore o è stato privato della possibilità di farlo; |
b | è particolarmente toccato dalla decisione impugnata; e |
c | ha un interesse degno di protezione all'annullamento o alla modificazione della stessa. |
2 | Ha inoltre diritto di ricorrere ogni persona, organizzazione o autorità cui un'altra legge federale riconosce tale diritto. |
2.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 106 Motivi di ricorso - 1 Il ricorrente può far valere: |
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1 | Il ricorrente può far valere: |
a | la violazione del diritto federale, compreso l'eccesso o l'abuso del potere di apprezzamento; |
b | l'accertamento inesatto o incompleto dei fatti giuridicamente rilevanti. |
c | ... |
2 | Rimangono salvi gli articoli 27 capoverso 3 e 68 capoverso 2.367 |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 49 - Il ricorrente può far valere: |
|
a | la violazione del diritto federale, compreso l'eccesso o l'abuso del potere di apprezzamento; |
b | l'accertamento inesatto o incompleto di fatti giuridicamente rilevanti; |
c | l'inadeguatezza; questa censura non è ammissibile quando un'autorità cantonale ha giudicato come autorità di ricorso. |
3.
3.1 Das SEM führt zur Begründung seiner Verfügung vom 31. März 2021 hinsichtlich der Frage der Flüchtlingseigenschaft aus, der Beschwerdeführer mache geltend, die türkischen Strafverfolgungsbehörden hätten gegen ihn wegen Präsidentenbeleidigung nach Art. 299

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 49 - Il ricorrente può far valere: |
|
a | la violazione del diritto federale, compreso l'eccesso o l'abuso del potere di apprezzamento; |
b | l'accertamento inesatto o incompleto di fatti giuridicamente rilevanti; |
c | l'inadeguatezza; questa censura non è ammissibile quando un'autorità cantonale ha giudicato come autorità di ricorso. |
Zunächst sei festzuhalten, dass er sich in der Türkei den Akten zufolge bislang keiner Straftat schuldig gemacht habe und deshalb als strafrechtlich unbescholten gelte.
Aus den türkischen Strafakten gehe hervor, dass ein Ermittlungsverfahren wegen Präsidentenbeleidigung gegen ihn eingeleitet worden sei, welches - wie erwähnt - im September 2020 eingestellt worden sei. In den diesbezüglich eingereichten Akten lägen keine Hinweise dafür vor, dass die türkischen Strafverfolgungsbehörden einen Festnahme- beziehungsweise Vorführbefehl (Yakalama Emri) gegen ihn erlassen hätten. Wäre ein solcher erlassen worden, müsste davon ausgegangen werden, dass sich ein solcher in den Verfahrensakten, die er von der Generalstaatsanwaltschaft C._______ erhalten habe, befunden hätte. Aus diesem Grunde sei für ihn das Risiko, bei der Einreise in die Türkei festgenommen zu werden, als gering einzuschätzen, zumal auch in den übrigen Akten diesbezüglich keine Anhaltspunkte bestünden und das Ermittlungsverfahren eingestellt worden sei.
Da er strafrechtlich ansonsten nicht vorbelastet sei und kein politisches Profil aufweise, sei für ihn auch die Wahrscheinlichkeit gering, im Falle einer - zum heutigen Zeitpunkt keinesfalls absehbaren - Verurteilung zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt zu werden - dies immer in der Annahme, dass das Verfahren überhaupt wiederaufgenommen werde.
In dieser Hinsicht sei namentlich festzuhalten, dass türkische Gerichte bei Ersttätern und Strafen bis zu zwei Jahren häufig entweder bedingte Haftstrafen aussprechen (Art. 51 Abs. 1 tStGB) oder die Verkündung des Urteils aufschieben würden (Art. 231 Abs. 5 der türkischen Strafprozessordnung [tStPO]). Da das Strafmass für eine Verurteilung wegen des von ihm angeführten Straftatbestandes nach Erkenntnissen des SEM in der Regel zwei Jahre oder weniger betrage, wäre bei einer allfälligen Verurteilung wenig wahrscheinlich, dass eine unbedingte Haftstrafe gegen ihn ausgesprochen würde. Allfällige mit einer bedingten Haftstrafe oder einem Aufschub der Verkündung des Urteils angeordnete Bewährungsauflagen wären zudem als flüchtlingsrechtlich nicht relevant einzustufen, da solche zeitlich beschränkt seien und auch ansonsten der von Art. 3

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
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1 | Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
2 | Sono pregiudizi seri segnatamente l'esposizione a pericolo della vita, dell'integrità fisica o della libertà, nonché le misure che comportano una pressione psichica insopportabile. Occorre tenere conto dei motivi di fuga specifici della condizione femminile. |
3 | Non sono rifugiati le persone che sono esposte a seri pregiudizi o hanno fondato timore di esservi esposte per aver rifiutato di prestare servizio militare o per aver disertato. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 19514 sullo statuto dei rifugiati.5 |
4 | Non sono rifugiati le persone che fanno valere motivi sorti a causa del loro comportamento dopo la partenza dal loro Paese d'origine o di provenienza e che non sono l'espressione o la continuazione di una convinzione o di un orientamento già ivi esistente. Rimangono salve le disposizioni della Convenzione del 28 luglio 19516 sullo statuto dei rifugiati.7 |
Sollte - immer in der Annahme, dass das türkische Ermittlungsverfahren wiederaufgenommen würde - trotzdem eine unbedingte Haftstrafe gegen ihn verhängt werden, müsste er diese aufgrund der türkischen Strafvollzugsgesetzgebung und -praxis sehr wahrscheinlich nicht in Haft verbüssen. Das Strafmass für eine Verurteilung wegen des ihm zur Last gelegten Straftatbestandes betrage, wie bereits erwähnt, in der Regel zwei Jahre oder weniger. Solchermassen verurteilte Personen würden direkt in den offenen Strafvollzug (bei Haftstrafen bis drei Jahre die Regel, wenn es sich nicht um terroristische Straftaten, Straftaten innerhalb einer kriminellen Vereinigung und Delikte gegen die sexuelle Integrität handle) eingewiesen und müssten in den meisten Fällen die Strafe nicht im Gefängnis verbüssen (vgl. Mehmet Arslan, Die türkische Strafprozessordnung, Ceza Muhakemesi Kanunu vom 4. Dezember 2004, nach dem Stand vom 6. Januar 2017, Berlin 2017, S. 50-52; vgl. auch Gesetz über den Vollzug von Strafen und Sicherungsmassnahmen Nr. 5275, Art. 14, Art. 105/A, Art. 107, Übergangsartikel 6).
Die vorstehenden Erwägungen würden zum Schluss führen, dass er aufgrund des von ihm geltend gemachten (eingestellten) strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens nicht mit erheblicher Wahrscheinlichkeit eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung bei einer Rückkehr in die Türkei zu befürchten hätte.
Diese Argumentation gelte auch für den Fall, dass gegen ihn ein Festnahme- beziehungsweise Vorführbefehl vorliegen würde. Zwar würden Personen mit einem Festnahme- beziehungsweise Vorführbefehl bei der Einreise angehalten und müssten dem zuständigen Staatsanwalt oder Gericht zwecks Befragung zugeführt werden. Danach würden Personen, die wie er wegen Art. 299 tStGB strafrechtlich verfolgt würden, nach den heute gültigen gesetzlichen Grundlagen jedoch in der Regel freigelassen und nicht in Untersuchungshaft versetzt, da es sich nicht um Delikte handle, bei denen das Vorliegen eines Haftgrundes gemäss Art. 100 Abs. 3 tStPO bejaht werden könne. An diesen Erwägungen vermöge auch ein allfälliger Eintrag im GBTS nichts zu ändern.
Bezüglich seines Vorbringens, bei einer Rückkehr in die Türkei Folter ausgesetzt zu sein, sei festzuhalten, dass gemäss Praxis des Bundesverwaltungsgerichts vor allem für Personen, die wegen tatsächlicher oder vermuteter Verbindungen zur PKK (Partiya Karkeren Kurdistane; Kurdische Arbeiterpartei) strafrechtlich verfolgt würden, ein erhebliches Risiko von Misshandlungen und Folter bei Festnahmen oder ausstehenden Haftstrafen bestehe (vgl. etwa Urteile des BVGer D-5305/2014 vom 5. März 2018 E. 4.3.2 und D-1041/2015 vom 25. Januar 2018 E. 5.5.1).
Da er ansonsten strafrechtlich nicht vorbelastet sei, kein politisches Profil im eben genannten Sinn und auch keine anderen Risikofaktoren aufweise, sei für ihn die Wahrscheinlichkeit gering, bei einer allfälligen Anhaltung in flüchtlingsrechtlich relevanter Weise Übergriffen ausgesetzt zu sein, zumal auch unter der verschärften Menschenrechtslage in der Türkei nicht von systematischen Misshandlungen oder Folter durch die Sicherheitskräfte auszugehen sei.
Abschliessend könne in Sachen begründeter Furcht vor zukünftiger Verfolgung festgehalten werden, dass es ihm nicht gelungen sei, eine den Anforderungen an die Flüchtlingseigenschaft genügende Verfolgungssituation darzulegen. Es fehlten folglich, wie eingangs erwähnt, konkrete Indizien und Anhaltspunkte, welche die Furcht vor einer real drohenden Verfolgung nachvollziehbar erscheinen liessen.
Daran ändere auch der Umstand nichts, dass er bereits in der Türkei politisch aktiv gewesen sei - so habe er an den Gezi-Protesten teilgenommen und seine regimekritische Meinung auf Facebook kundgetan -, zumal diese Aktivitäten den Akten zufolge keine flüchtlingsrechtlich relevanten Massnahmen nach sich gezogen hätten. Aufgrund der geltend gemachten politischen Aktivitäten könne denn auch nicht von einem erhöhten Risikoprofil ausgegangen werden. In diesem Zusammenhang sei ergänzend angemerkt, dass die zahlreichen Facebook-Posts, die er mit seiner Beschwerde eingereicht habe, mit seiner Ausreise aus der Türkei im Februar 2017 geendet hätten (vgl. Beilage 19 der Beschwerdeschrift vom 24. März 2020).
Die drei dem Revisionsgesuch beigelegten Facebook-Posts vom August 2020, die letztlich zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen ihn geführt hätten, seien nicht geeignet, eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung nach sich zu ziehen, zumal das Ermittlungsverfahren im September 2020 eingestellt worden sei respektive es bei einer allfälligen Verurteilung nach einer allfälligen Wiederaufnahme desselben wenig wahrscheinlich wäre, dass gegen ihn eine unbedingte Freiheitsstrafe ausgesprochen würde, wie bereits früher dargelegt worden sei. Weitere Facebook-Posts neueren Datums und Hinweise auf exilpolitische Aktivitäten fänden sich nicht in den Akten. Es sei deshalb wenig wahrscheinlich, dass er den türkischen Behörden als ausserordentlich engagierter und exponierter Regimegegner aufgefallen sein könnte.
Aufgrund des Gesagten gebe es auch keinerlei Anhaltspunkte, dass eine versteckte Untersuchung gegen ihn laufen würde.
3.2 In der Beschwerde vom 3. Mai 2021 sowie in den Eingaben vom 30. Mai 2021, 8. Juli 2021, 30. August 2021 und 6. September 2021 wird namentlich geltend gemacht, die türkischen Strafverfolgungsbehörden hätten im Verlaufe des Jahres 2021 ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Facebook-Posts gegen den Beschwerdeführer initiiert, das am 26. Mai 2021 von der Generalsstaatsanwaltschaft M._______ zuständigkeitshalber an die Staatsanwaltschaft C._______ überwiesen worden sei. Diese habe unter der Aktennummer (...) ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Propaganda für eine terroristische Organisation gemäss Art. 7 Abs. 2 ATG gegen ihn eingeleitet. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft C._______ habe das erstinstanzliche Strafgericht C._______ am 29. Juni 2021 gegen den Beschwerdeführer einen Festnahmebefehl ausgestellt. In diesem Zusammenhang reichte der Beschwerdeführer diverse Gerichtsdokumente und mehrere Schreiben von türkischen Rechtsanwälten (vgl. hierzu auch Sachverhalt Bst. H, J, L, N und O) zu den Akten. Durch dieses Ermittlungsverfahren werde er mit der PKK in Verbindung gebracht. Laut der Praxis des Bundesverwaltungsgerichts bestünde vor allem für Personen, die wegen tatsächlicher oder vermuteter Verbindungen zur PKK strafrechtlich verfolgt würden, ein erhebliches Risiko für Misshandlungen und Folter bei Festnahmen oder ausstehenden Haftstrafen. Die dargelegten neuen Gründe sowie die alten Beweismittel würden deutlich machen, dass hinsichtlich seiner Person eine begründete Furcht vor künftigen ernsthaften Nachteilen bejaht werden müsse, weshalb ihm Asyl zu gewähren sei.
3.3 Das SEM führt in seiner Vernehmlassung vom 8. Februar 2022 aus, hinsichtlich des auf Beschwerdeebene geltend gemachten Ermittlungsverfahrens aus dem Jahr 2021 wegen Propaganda für eine terroristische Organisation sei vorweg festzuhalten, dass die eingereichten Ermittlungsakten laut einer internen Dokumentenprüfung keine offensichtlichen Fälschungsmerkmale enthalten würden.
Bezüglich des Inhalts der Facebook-Posts des Beschwerdeführers sei festzuhalten, dass er unter anderem gewaltsame Aktionen des militanten Flügels HPG ("Hêzên Parastina Gel"; "Volksverteidigungskräfte") der PKK sowie des militanten Flügels HBDH ("Halklarin Birle ik Devrim Hareketi"; "Vereinigte Revolutionäre Bewegung der Völker") der linksradikalen Gruppierung TKP-ML ("Türkiye Komünist Partisi/Marksist-Leninist"; "Kommunistische Partei der Türkei/Marxisten-Leninisten") weiterverbreitet habe und damit wohl auch gutheisse. So habe der Beschwerdeführer gemäss den vorliegenden Akten beispielsweise ein Video der HBDH, in dem diese Gruppierung einen bewaffneten Anschlag auf ein Polizeiauto in Istanbul gefilmt habe (vgl. http://www.tkpml.com/de/hbdh-savas-maras-milisleri-istanbulda-polise-silahli-eylem/, zuletzt abgerufen am 03.02.2022), geteilt. Damit entstehe der Eindruck, dass er bewaffnete Anschläge gegen die türkischen Sicherheitskräfte befürworte und lobe. Es sei somit nachvollziehbar, dass ein solches Verhalten zur Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gemäss Art. 7 Abs. 2 ATG (Propaganda für eine terroristische Organisation) führe. Die strafrechtliche Verfolgung solcher Inhalte erscheine dem SEM demnach auch als rechtsstaatlich legitim. Solche Veröffentlichungen von Gewaltverherrlichung könnten im Übrigen auch in der Schweiz strafrechtlich geahndet werden, weil sie als Aufruf zu Gewalt im Sinne von Art. 259

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 259 - 1 Chiunque pubblicamente istiga a commettere un delitto implicante atti di violenza contro persone o cose o a commettere un crimine, è punito con una pena detentiva sino a tre anni o con una pena pecuniaria.334 |
|
1 | Chiunque pubblicamente istiga a commettere un delitto implicante atti di violenza contro persone o cose o a commettere un crimine, è punito con una pena detentiva sino a tre anni o con una pena pecuniaria.334 |
1bis | La pubblica istigazione al genocidio (art. 264), da commettere del tutto o in parte in Svizzera, è punibile anche se l'istigazione avviene all'estero.335 |
2 | ... 336 |
Bezüglich der Facebook-Aktivitäten des Beschwerdeführers lasse sich weiter feststellen, dass er weder den Eindruck eines politischen Aktivisten vermittle noch, dass seine Aktivitäten auf grosse Resonanz stossen würden. So poste er lediglich Meldungen einer Nachrichtenagentur, ohne diese selbst zu kommentieren oder zu analysieren. Ihm folgten zudem lediglich etwas mehr als 100 Personen. Auch seien seine Posts nur wenige Male geteilt und "geliked" worden. Diese Umstände dürften auch den türkischen Strafverfolgungsbehörden im Rahmen eines Strafverfahrens nicht entgehen.
Weiter sei darauf hinzuweisen, dass es in den letzten Jahren bezüglich Art. 7 Abs. 2 ATG zwar eine hohe Anzahl an eingeleiteten Ermittlungen gegeben habe; der Anteil der Verurteilungen an den eingeleiteten Ermittlungen habe aber bei Art. 7 Abs. 2 ATG (nur) bei rund einem Drittel der Fälle gelegen (vgl. Akdeniz & Altiparmak, 2018. Turkey: Freedom of Expression in Jeopardy. English PEN. https://www.englishpen.org/wp-content/uploads/2020/07/Turkey_Freedom_of_Expression_in_Jeopardy_ENG.pdf, S. 6, zuletzt abgerufen am 03.03.2022). Damit sei in den letzten Jahren das Risiko für eine Person, wegen Art. 7 Abs. 2 ATG verurteilt zu werden, relativ gering und nicht überwiegend wahrscheinlich. Aufgrund der geringen Anzahl von Facebook-Beiträgen des Beschwerdeführers, die aufgrund der vorliegenden Akten bislang Grundlage des Ermittlungsverfahrens seien, und des Umstandes, dass er bis anhin wegen keiner Straftat verurteilt worden sei, sei nach dem Gesagten mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es in seinem Fall nicht zu einer Verurteilung zu einer unbedingten Freiheitsstrafe kommen werde. Diesbezüglich verweise das SEM auf seine Ausführungen in der angefochtenen Verfügung bezüglich bedingter Haftstrafen und Aufschub der Urteilsverkündung.
Bezüglich der Ausführungen des Beschwerdeführers, ihm drohe im Fall einer Rückkehr in die Türkei die Verhaftung und möglicherweise Folter, sei festzuhalten, dass das SEM diese Einschätzung nicht teile. So habe das "European Committee for the Prevention of Torture and Inhuman or Degrading Treatment or Punisment" (CPT) in seinem letzten Bericht vom 5. August 2020 zur Türkei - basierend auf einem Besuch vom 6. bis zum 17. Mai 2019 - festgehalten: "It is noteworthy that only a limited number of allegations of physical ill-treatment by law enforcement officials were received from persons detained on suspicion of terrorist-related crimes. Actually, most of the allegations came from persons suspected of ordinary criminal offences [such as drug-related offences; see, in this regard, also paragraph 13 below] (vgl. Report to the Turkish Government on the visit to Turkey carried out by the European Committee for the Prevention of Torture and Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CPT) from 6 to 17 May 2019, Strasbourg, 5 August 2020, S. 9). Vor dem Hintergrund dieser Einschätzung des CPT, aufgrund des wenig ausgeprägten politischen Profils des Beschwerdeführers und des Umstandes, dass er in der Türkei vor seiner Ausreise keine flüchtlingsrechtlich relevanten Probleme gehabt habe, gehe das SEM bei ihm nicht von einem erheblichen Risiko für Misshandlungen und Folter bei einer Rückkehr in die Türkei aus, selbst wenn er bei der Einreise aufgrund des Vorführbefehls angehalten und der Staatsanwaltschaft für eine Aussage zugeführt würde.
Das SEM halte bezüglich der Gefährdungslage des Beschwerdeführers abschliessend fest, dass er aufgrund des von ihm neu auf Beschwerdeebene geltend gemachten strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens in der Türkei nicht mit erheblicher Wahrscheinlichkeit eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung zu befürchten habe. Ebenso wenig sei das Bestehen eines "real risk" im Sinne von Art. 3

IR 0.101 Convenzione del 4 novembre 1950 per la salvaguardia dei diritti dell'uomo e delle libertà fondamentali (CEDU) CEDU Art. 3 Divieto di tortura - Nessuno può essere sottoposto a tortura né a pene o trattamento inumani o degradanti. |
Schliesslich sei auf Folgendes hinzuweisen: Sowohl die Facebook-Beiträge des Beschwerdeführers als auch die vorliegenden Ermittlungsakten liessen den Schluss zu, dass der Beschwerdeführer dieses Verfahren mit hoher Wahrscheinlichkeit bewusst eingeleitet habe, um subjektive Nachfluchtgründe zu begründen und damit einen Schutzstatus in der Schweiz zu erlangen. So falle auf, dass der Beschwerdeführer auf seinem Facebook-Profil seine Adresse in der Türkei angebe, obwohl dies nicht erforderlich sei. Dies erwecke den Eindruck, dass er damit den türkischen Strafverfolgungsbehörden die rasche Identifikation seiner Person ermöglichen wolle. Weiter seien sowohl die Person, die den Beschwerdeführer in der Türkei angezeigt habe als auch seine Anwältin in der Türkei dem SEM aus verschiedenen anderen Verfahren als Denunziant respektive Rechtsvertreterin von asylsuchenden Personen, gegen die wegen Aktivitäten auf den sozialen Medien in der Türkei ermittelt werde, bekannt. Es bestehe daher der begründete Verdacht, dass diese Personen in der Türkei mittlerweile gewerbsmässig handeln würden, indem sie Asylsuchende (in der Schweiz) gegen Entgelt in der Türkei denunzieren und somit gegen sie Ermittlungsverfahren einleiten lassen beziehungsweise die Asylsuchenden in diesen Ermittlungsverfahren anwaltlich vertreten würden. Ansonsten sei kaum erklärbar, weshalb Personen, die sich in einem Asylverfahren in der Schweiz befänden, fortlaufend von den gleichen Personen in der Türkei angezeigt oder rechtlich vertreten würden.
Im vorliegenden Fall falle zudem der enge zeitliche Zusammenhang zwischen Tatzeitpunkt und Einsetzung eines Anwalts sowie der Denunziation und der durch einen beauftragten Anwalt beantragten Akteneinsicht bei der entsprechenden Staatsanwaltschaft auf. Die vorliegenden Facebook-Posts des Beschwerdeführers begännen mit Datum vom 26. Januar 2021. Gleichentags lasse der Beschwerdeführer für einen Anwalt in der Türkei eine Vollmacht ausstellen. Am 12. April 2021 werde der Beschwerdeführer (in der Türkei, Anm. des Gerichts) wegen seiner Facebook-Posts angezeigt. Bereits am 26. April 2021 ersuche der erste vom Beschwerdeführer beauftragte Anwalt mit der diesem offenbar bereits bekannten Ermittlungsnummer (...) bei der Staatsanwaltschaft M._______ um Akteneinsicht. Daher sei davon auszugehen, dass der Anwalt bereits im Voraus gewusst habe, wo und wann eine Anzeige gegen seinen Mandanten eingereicht werde. All dies lasse den Eindruck eines gut vorbereiteten Szenarios entstehen, gemäss dem in der Türkei die Einleitung eines Strafverfahrens provoziert werde, um im Schweizer Asylverfahren entsprechende Verfahrensakten als Beweismittel einreichen zu können.
Im Übrigen verweise das SEM auf seine Erwägungen in der angefochtenen Verfügung, an denen vollumfänglich festgehalten werde.
3.4 Der Beschwerdeführer äussert sich in seiner Replik vom 24. Februar 2022 dahingehend, die Vorinstanz kritisiere zwar den Inhalt seiner Facebook-Posts. Sie könne ihn aber nicht für deren Inhalt verantwortlich machen und behaupten, dass er Propaganda für eine terroristische Organisation mache. Er halte sich lediglich über die politischen Geschehnisse in der Türkei und in Syrien auf dem Laufenden und teile interessante Nachrichten auf seinem Facebook-Account mit anderen Nutzern, um diese an den politischen Geschehnissen ohne Zensur durch den türkischen Staat teilhaben zu lassen. Deshalb teile er auch Informationen über militärische Aktionen mit anderen, ohne diese deswegen gutzuheissen. Entsprechend gehöre er auch keiner Partei der kurdischen Freiheitsbewegung oder anderen Linksgruppierungen an. Es sei aber eine Tatsache, dass jegliche regimekritischen Äusserungen in der Türkei zur Initiierung eines Strafverfahrens führen könnten. Diesbezüglich sei anzumerken, dass er im Rahmen des 2020 gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahrens lediglich Kritik an der türkischen Justiz geäussert habe. Damals sei von bewaffneten Aktionen noch nicht die Rede gewesen. Dennoch beanspruche er für sich das Recht, sich auch regimekritisch äussern zu dürfen.
Die Äusserungen des SEM über seine jetzige Anwältin (O._______) seien schockierend. Diese sei seriös und würde seine Interessen in der Türkei auch tatsächlich vertreten, während sein ehemaliger Anwalt (K._______) kaum je erreichbar gewesen sei und auch Angst davor gehabt habe, ihn zu vertreten. Letztlich habe er nur deswegen mehrere Anwälte in der Türkei mandatiert, weil er in der Vergangenheit Probleme mit den türkischen Strafermittlungsbehörden bekommen habe, weil diese im Jahr 2020 ein erstes Strafverfahren wegen Beleidigung des Staatspräsidenten gegen ihn eingeleitet hätten. Damals habe ihn die türkische Rechtsanwältin I._______ vertreten. Im jetzigen Verfahren werde er - wie bereits gesagt - durch die Anwältin O._______ vertreten. Gemäss den Angaben dieser Anwältin drohe ihm eine Freiheitsstrafe von ein bis fünf Jahren, falls er in die Türkei zurückkehre.
Im Übrigen habe er den Eindruck, dass die Vorinstanz sich nicht sachlich mit seiner Gesamtsituation beschäftige beziehungsweise diese unrichtig einschätze. Seine Anwältin werde ihn bald über den aktuellen Stand bezüglich seines Strafverfahrens informieren. Sobald er neuere Erkenntnisse gewinnen sollte beziehungsweise im Besitze weiterer Beweismittel sei, werde er diese an das Bundesverwaltungsgericht weiterleiten.
4.
4.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 2 Asilo - 1 La Svizzera, su domanda, accorda asilo ai rifugiati secondo le disposizioni della presente legge. |
|
1 | La Svizzera, su domanda, accorda asilo ai rifugiati secondo le disposizioni della presente legge. |
2 | L'asilo comprende la protezione e lo statuto accordati a persone in Svizzera in ragione della loro qualità di rifugiati. Esso comprende il diritto di risiedere in Svizzera. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
|
1 | Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
2 | Sono pregiudizi seri segnatamente l'esposizione a pericolo della vita, dell'integrità fisica o della libertà, nonché le misure che comportano una pressione psichica insopportabile. Occorre tenere conto dei motivi di fuga specifici della condizione femminile. |
3 | Non sono rifugiati le persone che sono esposte a seri pregiudizi o hanno fondato timore di esservi esposte per aver rifiutato di prestare servizio militare o per aver disertato. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 19514 sullo statuto dei rifugiati.5 |
4 | Non sono rifugiati le persone che fanno valere motivi sorti a causa del loro comportamento dopo la partenza dal loro Paese d'origine o di provenienza e che non sono l'espressione o la continuazione di una convinzione o di un orientamento già ivi esistente. Rimangono salve le disposizioni della Convenzione del 28 luglio 19516 sullo statuto dei rifugiati.7 |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
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1 | Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
2 | Sono pregiudizi seri segnatamente l'esposizione a pericolo della vita, dell'integrità fisica o della libertà, nonché le misure che comportano una pressione psichica insopportabile. Occorre tenere conto dei motivi di fuga specifici della condizione femminile. |
3 | Non sono rifugiati le persone che sono esposte a seri pregiudizi o hanno fondato timore di esservi esposte per aver rifiutato di prestare servizio militare o per aver disertato. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 19514 sullo statuto dei rifugiati.5 |
4 | Non sono rifugiati le persone che fanno valere motivi sorti a causa del loro comportamento dopo la partenza dal loro Paese d'origine o di provenienza e che non sono l'espressione o la continuazione di una convinzione o di un orientamento già ivi esistente. Rimangono salve le disposizioni della Convenzione del 28 luglio 19516 sullo statuto dei rifugiati.7 |
4.2 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Diese ist glaubhaft gemacht, wenn die Behörde ihr Vorhandensein mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für gegeben hält. Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 7 Prova della qualità di rifugiato - 1 Chiunque domanda asilo deve provare o per lo meno rendere verosimile la sua qualità di rifugiato. |
|
1 | Chiunque domanda asilo deve provare o per lo meno rendere verosimile la sua qualità di rifugiato. |
2 | La qualità di rifugiato è resa verosimile se l'autorità la ritiene data con una probabilità preponderante. |
3 | Sono inverosimili in particolare le allegazioni che su punti importanti sono troppo poco fondate o contraddittorie, non corrispondono ai fatti o si basano in modo determinante su mezzi di prova falsi o falsificati. |
5.
5.1 Das Bundesverwaltungsgericht hat im Urteil D-1704/2020 vom 18. November 2020 zusammenfassend festgehalten, der Beschwerdeführer habe nicht glaubhaft machen können, dass er im Zeitpunkt seiner Ausreise aus der Türkei (am 18. Februar 2017) einer asylrechtlich erheblichen Verfolgungsgefahr ausgesetzt gewesen sei oder eine begründete Furcht vor einer solchen hätte haben müssen. Zwar wurde das Beschwerdeverfahren zufolge der Revisions- und Beschwerdegutheissung und Kassation vom 22. Januar 2021 wiederaufgenommen (vgl. Sachverhalt Bst. F). Im Rahmen dieses Beschwerdeverfahrens beziehungsweise in der Beschwerde vom 3. Mai 2021, den Folgeeingaben vom 30. Mai 2021, 8. Juli 2021, 30. August 2021 und vom 6. September 2021 (vgl. E. 3.2 vorstehend) sowie in der Replik vom 24. Februar 2022 (vgl. E. 3.4 vorstehend) wird aber in diesem Zusammenhang nichts Neues vorgebracht, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen vollumfänglich auf die E. 6.1-6.4 im Urteil D-1704/2020 vom 18. November 2020 verwiesen werden kann (vgl. hierzu im Einzelnen Sachverhalt Bst. D). Eine Verfolgung des Beschwerdeführers - auch zufolge seiner Facebook-Einträge - vor der Ausreise aus der Türkei kann demnach ausgeschlossen werden.
5.2
5.2.1 Der Beschwerdeführer machte erstmals in seiner Revisionseingabe vom 28. Dezember 2020 geltend, es sei gegen ihn am 28. August 2020 aufgrund eigener Facebook-Aktivitäten seitens der türkischen Behörden ein Ermittlungsverfahren auf der Grundlage von Art. 299

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 49 - Il ricorrente può far valere: |
|
a | la violazione del diritto federale, compreso l'eccesso o l'abuso del potere di apprezzamento; |
b | l'accertamento inesatto o incompleto di fatti giuridicamente rilevanti; |
c | l'inadeguatezza; questa censura non è ammissibile quando un'autorità cantonale ha giudicato come autorità di ricorso. |
5.2.2 In diesem Kontext ist zunächst festzuhalten, dass die Staatsanwaltschaft C._______ das Ermittlungsverfahren gegen den Beschwerdeführer bereits zehn Tage nach dessen Eröffnung eingestellt hat. Die vom Beschwerdeführer im Vorfeld seiner Revisionseingabe mit Recherchen betraute türkische Anwältin I._______ reichte diesbezüglich zwar zahlreiche Gerichtsdokumente (vgl. Urteil D-6540/2020/D-6597/2020 vom 22. Januar 2021 E. 3.2 und E. 5.1-5.3) ein, aber keinen gegen den Beschwerdeführer ausgestellten Festnahmebefehl. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass der Beschwerdeführer im Zusammenhang mit dem damaligen Verfahren per Haftbefehl gesucht worden ist. Dies im Gegensatz zu dem nach wie vor gegen ihn hängigen Verfahren wegen Propaganda zugunsten einer terroristischen Organisation (vgl. E. 5.3 nachfolgend), wiewohl er in diesem Zusammenhang bis anhin in der Türkei ebenfalls noch nie einvernommen worden ist.
Vor diesem Hintergrund erscheint eine Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den Beschwerdeführer wegen Beleidigung des Staatspräsidenten als höchst unwahrscheinlich. Weitergehende Ausführungen hierzu erübrigen sich deshalb.
5.3
5.3.1 Aufgrund der Aktenlage ist davon auszugehen, dass gegen den Beschwerdeführer in der Türkei im Verlaufe des Jahres 2021 zusätzlich ein Strafverfahren wegen Propaganda zugunsten einer terroristischen Organisation nach Art. 7 Abs. 2 ATG eingeleitet worden ist und er in diesem Zusammenhang seit dem 29. Juni 2021 per Haftbefehl gesucht wird (vgl. E. 3.2 vorstehend). Dieses Strafverfahren ist nach wie vor rechtshängig.
5.3.2 Das Bundesverwaltungsgericht teilt freilich die Einschätzung des SEM, wonach die Einleitung eines entsprechenden Strafverfahrens gegen den Beschwerdeführer als rechtsstaatlich legitim erscheint. So hat er auf seinem Facebook-Account unter anderem ein Video der HBDH aufgeschaltet ("gepostet") beziehungsweise weiterverbreitet ("geteilt"), in welchem diese Gruppierung einen bewaffneten Anschlag auf ein Polizeiauto in Istanbul gefilmt hat (vgl. auch E. 3.3 vorstehend). Denn durch ein derartiges Verhalten vermittelt der Beschwerdeführer zumindest den Anschein, dass er entsprechende Aktionen gutheissen würde. Das SEM hat diesbezüglich zu Recht darauf hingewiesen, dass die Schweiz in Art. 259

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 259 - 1 Chiunque pubblicamente istiga a commettere un delitto implicante atti di violenza contro persone o cose o a commettere un crimine, è punito con una pena detentiva sino a tre anni o con una pena pecuniaria.334 |
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1 | Chiunque pubblicamente istiga a commettere un delitto implicante atti di violenza contro persone o cose o a commettere un crimine, è punito con una pena detentiva sino a tre anni o con una pena pecuniaria.334 |
1bis | La pubblica istigazione al genocidio (art. 264), da commettere del tutto o in parte in Svizzera, è punibile anche se l'istigazione avviene all'estero.335 |
2 | ... 336 |
5.3.3 Im Weiteren deuten diverse Umstände darauf hin, dass der Beschwerdeführer bewusst darauf hingearbeitet hat, dass seine entsprechenden Aktivitäten auf Facebook den türkischen Behörden nicht verborgen bleiben und diese seine Identität rasch aufklären können: So fällt in der Tat auf, dass er auf seinem Facebook-Account seine frühere Wohnadresse in der Türkei vermerkt hat, was für die Errichtung des Accounts nicht erforderlich gewesen wäre. Dies erweckt - wie die Vorinstanz in ihrer Vernehmlassung vom 8. Februar 2022 zutreffend angemerkt hat - den Eindruck, dass der Beschwerdeführer den türkischen Strafverfolgungsbehörden auf diese Weise seine Identifizierung a priori erleichtern wollte. Sodann ist aktenkundig, dass die Einleitung des besagten Ermittlungsverfahrens wegen Propaganda für eine terroristische Organisation auf einem entsprechenden Anzeigeschreiben einer Person namens N._______ an die Staatsanwaltschaft M._______ vom 12. April 2021 (vgl. Beilage 11 der Beschwerde vom 3. Mai 2021) beruht. Die Feststellung des SEM in seiner Vernehmlassung, die besagte Person sei ihr aus verschiedenen anderen Verfahren als Denunziant gegenüber Asylsuchenden in der Schweiz, gegen die wegen Aktivitäten auf den sozialen Medien in der Türkei ermittelt werde, bekannt, nährt in der Tat den begründeten Verdacht, dass diese Person gewerbsmässig gehandelt hat, indem sie Asylsuchende (in der Schweiz) in der Türkei gegen Entgelt denunziert und so die Einleitung entsprechender strafrechtlicher Ermittlungsverfahren gegen sie erwirkt, die anderweitig nicht zustande gekommen wären. Im Weiteren spricht der Umstand, dass die Rechtsanwältin L._______ bereits am 26. April 2021 bei der Staatsanwaltschaft M._______ unter Angabe der zutreffenden Aktennummer ein Akteneinsichtsgesuch in das gegen ihren Mandanten eröffnete Ermittlungsverfahren gestellt hat (vgl. Beilage 7 der Beschwerde vom 3. Mai 2021), dafür, dass ihr bereits bekannt gewesen sein musste, wann und wo gegen ihren Mandanten vorher eine entsprechende Anzeige eingereicht worden war. Dieser Umstand lässt darauf schliessen, dass sich in der Türkei auch einzelne Rechtsanwälte gegen Entgelt dafür dienstbar machen, asylsuchenden Landsleuten im Ausland mittels in der Türkei mutwillig initiierter Strafverfahren zu einem legalen Aufenthaltsstatus im Gaststaat zu verhelfen. Schliesslich fällt auf, dass das Denunziationsschreiben vom 12. April 2021 keine zwei Wochen nach der Verfügung des SEM vom 31. März 2021 ergangen ist. Das SEM hat das Asylgesuch des Beschwerdeführers namentlich mit der Begründung abgelehnt, dieser habe einerseits eine Vorverfolgung nicht glaubhaft machen können, andererseits sei das frühere Verfahren wegen Beleidigung des türkischen Staatspräsidenten am 8.
September 2020 eingestellt worden (vgl. hierzu im Einzelnen E. 3.1 hiervor). Der enge zeitliche Bezug zwischen negativer Verfügung des SEM nach wiederaufgenommenem Beschwerdeverfahren und Anzeigeschreiben an die Staatsanwaltschaft M._______ bietet somit berechtigten Anlass zur Annahme, der Beschwerdeführer habe bewusst ein neues Verfahren gegen sich initiiert, um seine Chancen auf ein Aufenthaltsrecht in der Schweiz auf der Grundlage des Asylrechts zu wahren. Das Verhalten des Beschwerdeführers, die Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft auf diese Weise nachträglich erwirken zu wollen, nachdem das Verfahren aufgrund der bisherigen Vorbringen nicht den von ihm erwünschten Verlauf zu nehmen schien, erweist sich in Anbetracht der konkreten Umstände als rechtsmissbräuchlich.
5.3.4 Unter Hinweis auf den allgemeinen Rechtsgrundsatz, wonach Rechtsmissbrauch keinen Schutz verdient, darf im vorliegenden Fall nicht vorschnell auf eine asylrechtlich relevante Gefährdung des Beschwerdeführers geschlossen werden. Aufgrund der Aktenlage ist zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die türkischen Strafverfolgungsbehörden das Ermittlungsverfahren gegen den Beschwerdeführer im Falle seiner Rückkehr in die Türkei fortführen werden. Der Beschwerdeführer wird aber an dieser Stelle die Gelegenheit haben, seine Beweggründe für die Aktivitäten in den sozialen Medien - die Absicht, sich in der Schweiz ein Aufenthaltsrecht zu erwirken - offen zu legen. Darüber hinaus hat er in der Replik selbst betont, man könne ihn letztlich nicht für den Inhalt seiner Facebook-Posts verantwortlich machen, da für ihn diese Plattform ausschliesslich dazu diene, sich über die politischen Geschehnisse in der Türkei sowie in Syrien auf dem Laufenden zu halten und interessante Nachrichten auf seinem Facebook-Account mit anderen Nutzern zu teilen, um diese an politischen Geschehnissen unter Ausschluss der ansonsten alltäglichen staatlichen Zensur teilhaben zu lassen. Deshalb teile er auch Informationen über militärische Aktionen mit anderen, ohne diese deswegen gutzuheissen. Folgerichtig gehöre er auch keiner Partei der kurdischen Freiheitsbewegung oder anderen Linksgruppierungen an. Er berufe sich indessen auf die Meinungsäusserungsfreiheit, die in der Türkei staatlicherseits unterdrückt werde. Es bleibt ihm unbenommen, diese Argumente auch im Rahmen der Darlegung seiner Motivlage vor den türkischen Strafverfolgungsbehörden aufzugreifen. Ferner zeigt sein Facebook-Account auf, dass er nur wenige Follower hat, geringe Resonanz auslöst und mehrheitlich Meldungen einer Nachrichtenagentur postet, ohne diese zu kommentieren oder zu analysieren. Sein Facebook-Account vermittelt deshalb auch nicht die Attitüde eines wahren politischen Aktivisten. All diese Überlegungen lassen hinreichend Raum für die Annahme, es werde dem Beschwerdeführer gelingen, die türkischen Behörden von der fehlenden Ernsthaftigkeit der politischen Inhalte seines Facebook-Accounts zu überzeugen. Der vom SEM in seiner Vernehmlassung einlässlich und überzeugend begründete Standpunkt, der Beschwerdeführer habe im Zusammenhang mit dem hängigen strafrechtlichen Ermittlungsverfahren in der Türkei mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Verurteilung zu einer unbedingten Haftstrafe zu erwarten beziehungsweise nicht mit erheblicher Wahrscheinlichkeit eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung zu befürchten (vgl. im Einzelnen E. 3.3 vorstehend), wird dadurch zusätzlich bestärkt.
5.3.5 Nach dem Gesagten ergibt sich, dass der Beschwerdeführer auch im Zusammenhang mit dem gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahren wegen Propaganda zugunsten einer terroristischen Organisation nicht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit mit ernsthaften Nachteilen im Sinne von Art. 3 Abs. 2

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
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1 | Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
2 | Sono pregiudizi seri segnatamente l'esposizione a pericolo della vita, dell'integrità fisica o della libertà, nonché le misure che comportano una pressione psichica insopportabile. Occorre tenere conto dei motivi di fuga specifici della condizione femminile. |
3 | Non sono rifugiati le persone che sono esposte a seri pregiudizi o hanno fondato timore di esservi esposte per aver rifiutato di prestare servizio militare o per aver disertato. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 19514 sullo statuto dei rifugiati.5 |
4 | Non sono rifugiati le persone che fanno valere motivi sorti a causa del loro comportamento dopo la partenza dal loro Paese d'origine o di provenienza e che non sono l'espressione o la continuazione di una convinzione o di un orientamento già ivi esistente. Rimangono salve le disposizioni della Convenzione del 28 luglio 19516 sullo statuto dei rifugiati.7 |
6.
6.1 Lehnt das SEM das Asylgesuch ab oder tritt es darauf nicht ein, so verfügt es in der Regel die Wegweisung aus der Schweiz und ordnet den Vollzug an; es berücksichtigt dabei den Grundsatz der Einheit der Familie (Art. 44

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 44 Allontanamento e ammissione provvisoria - Se respinge la domanda d'asilo o non entra nel merito, la SEM pronuncia, di norma, l'allontanamento dalla Svizzera e ne ordina l'esecuzione; tiene però conto del principio dell'unità della famiglia. All'esecuzione dell'allontanamento si applicano inoltre gli articoli 83 e 84 LStrI133. |
6.2 Der Beschwerdeführer verfügt weder über eine ausländerrechtliche Aufenthaltsbewilligung noch über einen Anspruch auf Erteilung einer solchen. Die Wegweisung wurde demnach zu Recht angeordnet (vgl. BVGE 2013/37 E. 4.4; 2009/50 E. 9, je m.w.H.).
7.
7.1 Ist der Vollzug der Wegweisung nicht zulässig, nicht zumutbar oder nicht möglich, so regelt das SEM das Anwesenheitsverhältnis nach den gesetzlichen Bestimmungen über die vorläufige Aufnahme (Art. 44

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 44 Allontanamento e ammissione provvisoria - Se respinge la domanda d'asilo o non entra nel merito, la SEM pronuncia, di norma, l'allontanamento dalla Svizzera e ne ordina l'esecuzione; tiene però conto del principio dell'unità della famiglia. All'esecuzione dell'allontanamento si applicano inoltre gli articoli 83 e 84 LStrI133. |

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
|
a | è stato condannato in Svizzera o all'estero a una pena detentiva di lunga durata o nei suoi confronti è stata ordinata una misura penale ai sensi degli articoli 59-61 o 64 CP259; |
b | ha violato in modo rilevante o ripetutamente o espone a pericolo la sicurezza e l'ordine pubblici in Svizzera o all'estero o costituisce una minaccia per la sicurezza interna o esterna della Svizzera; o |
c | ha causato, con il suo comportamento, l'impossibilità di eseguire l'allontanamento. |
Beim Geltendmachen von Wegweisungsvollzugshindernissen gilt gemäss Praxis des Bundesverwaltungsgerichts der gleiche Beweisstandard wie bei der Prüfung der Flüchtlingseigenschaft; das heisst, sie sind zu beweisen, wenn der strikte Beweis möglich ist, und andernfalls wenigstens glaubhaft zu machen (vgl. BVGE 2011/24 E. 10.2 m.w.H.).
7.2
7.2.1 Das SEM hält in der angefochtenen Verfügung fest, es würden sich aus den Akten keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass dem Beschwerdeführer im Falle einer Rückkehr in den Heimatstaat mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit eine durch Art. 3

IR 0.101 Convenzione del 4 novembre 1950 per la salvaguardia dei diritti dell'uomo e delle libertà fondamentali (CEDU) CEDU Art. 3 Divieto di tortura - Nessuno può essere sottoposto a tortura né a pene o trattamento inumani o degradanti. |
7.2.2 Der Beschwerdeführer wendet dagegen sinngemäss ein, der Wegweisungsvollzug würde gegen das Refoulementverbot im Sinne von Art. 3

IR 0.101 Convenzione del 4 novembre 1950 per la salvaguardia dei diritti dell'uomo e delle libertà fondamentali (CEDU) CEDU Art. 3 Divieto di tortura - Nessuno può essere sottoposto a tortura né a pene o trattamento inumani o degradanti. |
7.3 Nach Art. 83 Abs. 3

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
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a | è stato condannato in Svizzera o all'estero a una pena detentiva di lunga durata o nei suoi confronti è stata ordinata una misura penale ai sensi degli articoli 59-61 o 64 CP259; |
b | ha violato in modo rilevante o ripetutamente o espone a pericolo la sicurezza e l'ordine pubblici in Svizzera o all'estero o costituisce una minaccia per la sicurezza interna o esterna della Svizzera; o |
c | ha causato, con il suo comportamento, l'impossibilità di eseguire l'allontanamento. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 3 Definizione del termine «rifugiato» - 1 Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
|
1 | Sono rifugiati le persone che, nel Paese di origine o di ultima residenza, sono esposte a seri pregiudizi a causa della loro razza, religione, nazionalità, appartenenza a un determinato gruppo sociale o per le loro opinioni politiche, ovvero hanno fondato timore di essere esposte a tali pregiudizi. |
2 | Sono pregiudizi seri segnatamente l'esposizione a pericolo della vita, dell'integrità fisica o della libertà, nonché le misure che comportano una pressione psichica insopportabile. Occorre tenere conto dei motivi di fuga specifici della condizione femminile. |
3 | Non sono rifugiati le persone che sono esposte a seri pregiudizi o hanno fondato timore di esservi esposte per aver rifiutato di prestare servizio militare o per aver disertato. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 19514 sullo statuto dei rifugiati.5 |
4 | Non sono rifugiati le persone che fanno valere motivi sorti a causa del loro comportamento dopo la partenza dal loro Paese d'origine o di provenienza e che non sono l'espressione o la continuazione di una convinzione o di un orientamento già ivi esistente. Rimangono salve le disposizioni della Convenzione del 28 luglio 19516 sullo statuto dei rifugiati.7 |

IR 0.142.30 Convenzione del 28 luglio 1951 sullo statuto dei rifugiati (con. All.) Conv.-Rifugiati Art. 33 Divieto d'espulsione e di rinvio al confine - 1. Nessuno Stato Contraente espellerà o respingerà, in qualsiasi modo, un rifugiato verso i confini di territori in cui la sua vita o la sua libertà sarebbero minacciate a motivo della sua razza, della sua religione, della sua cittadinanza, della sua appartenenza a un gruppo sociale o delle sue opinioni politiche. |
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1 | Nessuno Stato Contraente espellerà o respingerà, in qualsiasi modo, un rifugiato verso i confini di territori in cui la sua vita o la sua libertà sarebbero minacciate a motivo della sua razza, della sua religione, della sua cittadinanza, della sua appartenenza a un gruppo sociale o delle sue opinioni politiche. |
2 | La presente disposizione non può tuttavia essere fatta valere da un rifugiato se per motivi seri egli debba essere considerato un pericolo per la sicurezza del paese in cui risiede oppure costituisca, a causa di una condanna definitiva per un crimine o un delitto particolarmente grave, una minaccia per la collettività di detto paese. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 5 Divieto di respingimento - 1 Nessuno può essere costretto in alcun modo a recarsi in un Paese dove la sua vita, la sua integrità fisica o la sua libertà sarebbero minacciate per uno dei motivi menzionati nell'articolo 3 capoverso 1, o dal quale rischierebbe d'essere costretto a recarsi in un Paese di tal genere. |
|
1 | Nessuno può essere costretto in alcun modo a recarsi in un Paese dove la sua vita, la sua integrità fisica o la sua libertà sarebbero minacciate per uno dei motivi menzionati nell'articolo 3 capoverso 1, o dal quale rischierebbe d'essere costretto a recarsi in un Paese di tal genere. |
2 | Il divieto di respingimento non può essere fatto valere quando vi siano seri motivi per presumere che l'interessato comprometta la sicurezza della Svizzera o, essendo stato condannato con sentenza passata in giudicato per un crimine o delitto particolarmente grave, debba essere considerato di pericolo pubblico. |

SR 101 Costituzione federale della Confederazione Svizzera del 18 aprile 1999 Cost. Art. 25 Protezione dall'espulsione, dall'estradizione e dal rinvio forzato - 1 Le persone di cittadinanza svizzera non possono essere espulse dal Paese; possono essere estradate a un'autorità estera soltanto se vi acconsentono. |

IR 0.101 Convenzione del 4 novembre 1950 per la salvaguardia dei diritti dell'uomo e delle libertà fondamentali (CEDU) CEDU Art. 3 Divieto di tortura - Nessuno può essere sottoposto a tortura né a pene o trattamento inumani o degradanti. |

IR 0.101 Convenzione del 4 novembre 1950 per la salvaguardia dei diritti dell'uomo e delle libertà fondamentali (CEDU) CEDU Art. 3 Divieto di tortura - Nessuno può essere sottoposto a tortura né a pene o trattamento inumani o degradanti. |
7.4 Gemäss Art. 83 Abs. 4

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
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a | è stato condannato in Svizzera o all'estero a una pena detentiva di lunga durata o nei suoi confronti è stata ordinata una misura penale ai sensi degli articoli 59-61 o 64 CP259; |
b | ha violato in modo rilevante o ripetutamente o espone a pericolo la sicurezza e l'ordine pubblici in Svizzera o all'estero o costituisce una minaccia per la sicurezza interna o esterna della Svizzera; o |
c | ha causato, con il suo comportamento, l'impossibilità di eseguire l'allontanamento. |

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
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a | è stato condannato in Svizzera o all'estero a una pena detentiva di lunga durata o nei suoi confronti è stata ordinata una misura penale ai sensi degli articoli 59-61 o 64 CP259; |
b | ha violato in modo rilevante o ripetutamente o espone a pericolo la sicurezza e l'ordine pubblici in Svizzera o all'estero o costituisce una minaccia per la sicurezza interna o esterna della Svizzera; o |
c | ha causato, con il suo comportamento, l'impossibilità di eseguire l'allontanamento. |
Gemäss konstanter Praxis und selbst unter Berücksichtigung der Entwicklungen im Nachgang des Putschversuchs vom Juli 2016 ist nicht davon auszugehen, dass in der Türkei eine landesweite Situation allgemeiner Gewalt herrscht. Auch in den vorwiegend von Kurden besiedelten Provinzen im Osten und Südosten des Landes ist nicht von einer flächendeckenden Situation allgemeiner Gewalt oder bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen auszugehen (vgl. Urteil des BVGer E-3042/2017 vom 28. Juli 2017 E. 6.2.2 sowie das Referenzurteil E-1948/2018 vom 12. Juni 2018 E. 7.3). Ausgenommen sind die Provinzen Hakkari und Sirnak; den Wegweisungsvollzug dorthin erachtet das Bundesverwaltungsgericht aufgrund einer anhaltenden Situation allgemeiner Gewalt als unzumutbar (vgl. BVGE 2013/2 E. 9.6). Demnach ist der Vollzug der Wegweisung des Beschwerdeführers in die Provinz C._______ als generell zumutbar zu erachten.
Aus den Akten ergeben sich auch keine Hinweise darauf, dass der Beschwerdeführer im Falle seiner Rückkehr in die Türkei aus individuellen Gründen in eine existenzbedrohende Situation geraten könnte. In der Beschwerde und in der Replik wird den diesbezüglichen zutreffenden Ausführungen des SEM in der angefochtenen Verfügung nichts Stichhaltiges entgegengehalten. In diesem Zusammenhang kann auch zusätzlich auf die Ausführungen im Urteil des Bundesverwaltungsgerichts D-1704/2020 vom 18. November 2020 E. 8.3.3 verwiesen werden. Demnach erweist sich der Vollzug der Wegweisung auch nicht als unzumutbar.
7.5 Schliesslich obliegt es dem Beschwerdeführer, sich bei der zuständigen Vertretung des Heimatstaates die für eine Rückkehr notwendigen Reisedokumente zu beschaffen (vgl. Art. 8 Abs. 4

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 8 Obbligo di collaborare - 1 Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare: |
|
1 | Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare: |
a | dichiarare le sue generalità; |
b | consegnare i documenti di viaggio e d'identità; |
c | indicare, in occasione dell'audizione, le ragioni della sua domanda d'asilo; |
d | designare in modo completo eventuali mezzi di prova e fornirli immediatamente oppure adoperarsi per procurarseli entro un termine adeguato, sempre che sia ragionevole esigerlo; |
e | collaborare al rilevamento dei dati biometrici; |
f | sottoporsi a un esame medico ordinato dalla SEM (art. 26a); |
g | consegnare temporaneamente alla SEM i supporti elettronici di dati in suo possesso, qualora non sia possibile accertare la sua identità, cittadinanza o il suo itinerario di viaggio in virtù di un documento di identità oppure in altro modo; il trattamento dei dati personali ottenuti grazie a tali supporti elettronici di dati è retto dall'articolo 8a. |
2 | Si può esigere dal richiedente che faccia tradurre in una lingua ufficiale svizzera i documenti redatti in una lingua straniera. |
3 | Nel corso del procedimento, il richiedente che soggiorna in Svizzera deve tenersi a disposizione delle autorità federali e cantonali. Deve comunicare immediatamente alle autorità del Cantone o del Comune (autorità cantonale) competenti secondo il diritto cantonale il suo indirizzo e ogni mutamento dello stesso. |
3bis | Il richiedente che senza un valido motivo viola il suo obbligo di collaborare o non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo per più di 20 giorni rinuncia di fatto alla continuazione del procedimento. Lo stesso vale per il richiedente che senza un valido motivo non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo in un centro della Confederazione per più di cinque giorni. La domanda è stralciata in entrambi i casi senza formalità. Una nuova domanda può essere presentata al più presto dopo tre anni. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 195122 sullo statuto dei rifugiati.23 |
4 | ...24 |

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
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a | è stato condannato in Svizzera o all'estero a una pena detentiva di lunga durata o nei suoi confronti è stata ordinata una misura penale ai sensi degli articoli 59-61 o 64 CP259; |
b | ha violato in modo rilevante o ripetutamente o espone a pericolo la sicurezza e l'ordine pubblici in Svizzera o all'estero o costituisce una minaccia per la sicurezza interna o esterna della Svizzera; o |
c | ha causato, con il suo comportamento, l'impossibilità di eseguire l'allontanamento. |
7.6 Zusammenfassend hat die Vorinstanz den Wegweisungsvollzug zu Recht als zulässig, zumutbar und möglich bezeichnet. Eine Anordnung der vorläufigen Aufnahme fällt somit ausser Betracht (Art. 83 Abs. 1

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
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a | è stato condannato in Svizzera o all'estero a una pena detentiva di lunga durata o nei suoi confronti è stata ordinata una misura penale ai sensi degli articoli 59-61 o 64 CP259; |
b | ha violato in modo rilevante o ripetutamente o espone a pericolo la sicurezza e l'ordine pubblici in Svizzera o all'estero o costituisce una minaccia per la sicurezza interna o esterna della Svizzera; o |
c | ha causato, con il suo comportamento, l'impossibilità di eseguire l'allontanamento. |

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
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a | è stato condannato in Svizzera o all'estero a una pena detentiva di lunga durata o nei suoi confronti è stata ordinata una misura penale ai sensi degli articoli 59-61 o 64 CP259; |
b | ha violato in modo rilevante o ripetutamente o espone a pericolo la sicurezza e l'ordine pubblici in Svizzera o all'estero o costituisce una minaccia per la sicurezza interna o esterna della Svizzera; o |
c | ha causato, con il suo comportamento, l'impossibilità di eseguire l'allontanamento. |
8.
Aus diesen Erwägungen ergibt sich, dass die angefochtene Verfügung Bundesrecht nicht verletzt, den rechtserheblichen Sachverhalt richtig sowie vollständig feststellt (Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 106 Motivi di ricorso - 1 Il ricorrente può far valere: |
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1 | Il ricorrente può far valere: |
a | la violazione del diritto federale, compreso l'eccesso o l'abuso del potere di apprezzamento; |
b | l'accertamento inesatto o incompleto dei fatti giuridicamente rilevanti. |
c | ... |
2 | Rimangono salvi gli articoli 27 capoverso 3 e 68 capoverso 2.367 |
9.
Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind dessen Kosten grundsätzlich dem Beschwerdeführer aufzuerlegen (Art. 63 Abs. 1

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 63 - 1 L'autorità di ricorso mette nel dispositivo le spese processuali, consistenti in una tassa di decisione nelle tasse di cancelleria e negli sborsi, di regola a carico della parte soccombente. Se questa soccombe solo parzialmente, le spese processuali sono ridotte. Per eccezione, si possono condonare le spese processuali. |
|
1 | L'autorità di ricorso mette nel dispositivo le spese processuali, consistenti in una tassa di decisione nelle tasse di cancelleria e negli sborsi, di regola a carico della parte soccombente. Se questa soccombe solo parzialmente, le spese processuali sono ridotte. Per eccezione, si possono condonare le spese processuali. |
2 | Nessuna spesa processuale è messa a carico dell'autorità inferiore ne delle autorità federali, che promuovano il ricorso e soccombano; se l'autorità ricorrente, che soccombe, non è un'autorità federale, le spese processuali le sono addossate in quanto la causa concerna interessi pecuniari di enti o d'istituti autonomi. |
3 | Alla parte vincente possono essere addossate solo le spese processuali che abbia cagionato violando le regole di procedura. |
4 | L'autorità di ricorso, il suo presidente o il giudice dell'istruzione esige dal ricorrente un anticipo equivalente alle presunte spese processuali. Stabilisce un congruo termine per il pagamento con la comminatoria che altrimenti non entrerà nel merito. Se sussistono motivi particolari, può rinunciare interamente o in parte a esigere l'anticipo.100 |
4bis | La tassa di decisione è stabilita in funzione dell'ampiezza e della difficoltà della causa, del modo di condotta processuale e della situazione finanziaria delle parti. Il suo importo oscilla: |
a | da 100 a 5000 franchi nelle controversie senza interesse pecuniario; |
b | da 100 a 50 000 franchi nelle altre controversie.101 |
5 | Il Consiglio federale disciplina i dettagli relativi alla determinazione delle tasse.102 Sono fatti salvi l'articolo 16 capoverso 1 lettera a della legge del 17 giugno 2005103 sul Tribunale amministrativo federale e l'articolo 73 della legge del 19 marzo 2010104 sull'organizzazione delle autorità penali.105 |
(Dispositiv nächste Seite)
Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird abgewiesen.
2.
Es werden keine Verfahrenskosten erhoben.
3.
Dieses Urteil geht an den Beschwerdeführer, das SEM und die zuständige kantonale Behörde.
Der vorsitzende Richter: Die Gerichtsschreiberin:
Walter Lang Barbara Gysel Nüesch
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