Bundesstrafgericht Tribunal pénal fédéral Tribunale penale federale Tribunal penal federal
Geschäftsnummer: BG.2005.7
Entscheid vom 17. März 2005 Beschwerdekammer
Besetzung
Bundesstrafrichter Emanuel Hochstrasser, Vorsitz, Andreas J. Keller und Tito Ponti , Gerichtsschreiber Patrick Guidon
Parteien
1. A.______,
2. B.______,
3. C.______,
Beschwerdeführer
gegen
Kanton Zürich, Beschwerdegegner
Gegenstand
Bestimmung des Gerichtsstandes i.S. D.______ et al. (Art. 279 Abs. 2
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Sachverhalt:
A. Wie aus der schwer verständlichen Eingabe der Beschwerdeführer (BK act. 1) sowie den beigefügten Akten (insbesondere BK act. 1.10) geschlossen werden muss, wurde A.______ (nachfolgend „A.______“) im Kanton Zürich offensichtlich zu einer unbedingten Gefängnisstrafe von 4 Monaten verurteilt, wobei die betreffende Untersuchung von Bezirksanwalt D.______ (nachfolgend „D.______“) von der Bezirksanwaltschaft Winterthur geführt worden war.
Mit Eingabe vom 20. Mai 2003 erstatteten A.______ sowie die B.______ gegen D.______ sowie zahlreiche weitere Personen Strafanzeige beim Verhöramt Schwyz, welches die Akten am 2. September 2003 der Bezirksanwaltschaft Winterthur zugehen liess. Mit Verfügung vom 23. März 2004 nahm die Bezirksanwaltschaft I für den Kanton Zürich die Untersuchung nicht an Hand. Ein dagegen eingereichter Rekurs wies der Einzelrichter in Strafsachen des Bezirkes Winterthur mit Verfügung vom 23. April 2004 ab, soweit er darauf eintrat. Eine gegen diese Verfügung erhobene Nichtigkeitsbeschwerde wies die III. Strafkammer des Obergerichts des Kantons Zürich mit Beschluss vom 15. Januar 2005 (Geschäfts-Nr. UN040117/U/ml) ebenfalls ab, soweit darauf eingetreten werden konnte.
B. Mit Eingabe vom 12. März 2005 (eingegangen am 15. März 2005) reichte A.______, die B.______ sowie die C.______, beide in Liquidation, bei der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts „gestützt auf Art. 346
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Der Beschwerde wurde sodann ein 23 Aktenstücke umfassendes „Urkundenverzeichnis“ beigefügt. Tatsächlich übermittelt wurden der Beschwerdekammer indessen nebst den vorerwähnten Beschlüssen sowie einem Urteilsauszug für das Bundesamt für Polizeiwesen vom 21. Juni 1996 nur die im Verzeichnis genannten act. 3, 5, 6, 19, 21 und 26.
C. Da sich die Beschwerde sofort als unzulässig sowie unbegründet erweist (Art. 279 Abs. 2
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Die Beschwerdekammer zieht in Erwägung:
1.
1.1 Gemäss Art. 279 Abs. 2
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Im vorliegenden Fall ist aus den eingereichten Akten zu schliessen, dass sich der Kanton Zürich offensichtlich für die Behandlung der Strafanzeige vom 23. Mai 2003 für zuständig erachtete. Nicht entnommen werden kann den Akten freilich, dass die Beschwerdeführer die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Zürich nach Übermittlung der Strafanzeige am 2. September 2003 unverzüglich aufgefordert hätten, die Strafsache den ihrer Ansicht nach zuständigen Behörden des Kantons Schwyz zu übertragen. Aktenkundig ist nur, dass die Beschwerdeführer anlässlich des Verfahrens vor dem Obergericht Zürich (Geschäfts-Nr. UN040117/U/ml) die Zuständigkeit des Kantons Zürich aufgrund des Wohnsitzes des Beschwerdeführers 1 im Kanton Schwyz bestritten haben (BK act. 1.10, S. 3). Obwohl die Frage vom Obergericht nicht beantwortet werden musste, bejahte es in einem obiter dictum die Zuständigkeit des Kantons Zürich unter Hinweis auf Art. 346
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SR 312.0 Schweizerische Strafprozessordnung vom 5. Oktober 2007 (Strafprozessordnung, StPO) - Strafprozessordnung StPO Art. 346 Parteivorträge - 1 Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
|
1 | Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
a | Staatsanwaltschaft; |
b | Privatklägerschaft; |
c | Dritte, die von einer beantragten Einziehung (Art. 69-73 StGB242) betroffen sind; |
d | beschuldigte Person oder ihre Verteidigung. |
2 | Die Parteien haben das Recht auf einen zweiten Parteivortrag. |
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Selbst wenn man indessen das Vorliegen eines anfechtbaren Entscheides bejahen wollte, könnte auf die Beschwerde nicht eingetreten werden. Anders als etwa der Beschuldigte sind Opfer, Geschädigte, Privatstrafkläger, Strafantragssteller und Anzeigeerstatter nämlich grundsätzlich nicht zur Anfechtung des Gerichtsstandes legitimiert, wenn der Gerichtsstand – was hier offensichtlich der Fall ist – unter den Kantonen nicht streitig ist (vgl. zum Ganzen SCHWERI/BÄNZIGER Interkantonale Gerichtsstandsbestimmung in Strafsachen, 2. Aufl., Bern 2004, N. 608 f. m.w.H.). Da entgegen den pauschalen Vorwürfen der Beschwerdeführer nicht davon ausgegangen werden kann, sie seien durch die Zuständigkeit des Kantons Zürich in ihren Ansprüchen ungerechtfertigt benachteiligt, fehlt es ihnen an der nötigen Beschwerdelegitimation.
1.2 Zusammenfassend ist damit auf die Beschwerde nicht einzutreten. Ohne weiteres abzuweisen ist bei diesem Ergebnis auch das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung, da die Beschwerde – wie sich aus den vorstehenden Ausführungen ergibt – von vornherein als aussichtslos zu beurteilen ist und damit die Voraussetzungen der unentgeltlichen Rechtspflege gemäss Art. 245
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SR 312.0 Schweizerische Strafprozessordnung vom 5. Oktober 2007 (Strafprozessordnung, StPO) - Strafprozessordnung StPO Art. 346 Parteivorträge - 1 Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
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1 | Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
a | Staatsanwaltschaft; |
b | Privatklägerschaft; |
c | Dritte, die von einer beantragten Einziehung (Art. 69-73 StGB242) betroffen sind; |
d | beschuldigte Person oder ihre Verteidigung. |
2 | Die Parteien haben das Recht auf einen zweiten Parteivortrag. |
2. Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind die Kosten den Beschwerdeführern unter solidarischer Haftbarkeit aufzuerlegen (Art. 245
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SR 312.0 Schweizerische Strafprozessordnung vom 5. Oktober 2007 (Strafprozessordnung, StPO) - Strafprozessordnung StPO Art. 346 Parteivorträge - 1 Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
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1 | Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
a | Staatsanwaltschaft; |
b | Privatklägerschaft; |
c | Dritte, die von einer beantragten Einziehung (Art. 69-73 StGB242) betroffen sind; |
d | beschuldigte Person oder ihre Verteidigung. |
2 | Die Parteien haben das Recht auf einen zweiten Parteivortrag. |
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SR 312.0 Schweizerische Strafprozessordnung vom 5. Oktober 2007 (Strafprozessordnung, StPO) - Strafprozessordnung StPO Art. 346 Parteivorträge - 1 Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
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1 | Nach Abschluss des Beweisverfahrens stellen und begründen die Parteien ihre Anträge. Die Parteivorträge finden in folgender Reihenfolge statt: |
a | Staatsanwaltschaft; |
b | Privatklägerschaft; |
c | Dritte, die von einer beantragten Einziehung (Art. 69-73 StGB242) betroffen sind; |
d | beschuldigte Person oder ihre Verteidigung. |
2 | Die Parteien haben das Recht auf einen zweiten Parteivortrag. |
Demnach erkennt die Beschwerdekammer:
1. Auf die Beschwerde wird nicht eingetreten.
2. Das Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege wird abgewiesen.
3. Die Gerichtsgebühr von Fr. 200.-- wird den Beschwerdeführern unter solidarischer Haftbarkeit auferlegt.
Bellinzona, 17. März 2005
Im Namen der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts
Der Präsident: Der Gerichtsschreiber:
Zustellung an
- A.______,
- B.______,
- C.______,
- Kanton Zürich,
Rechtsmittelbelehrung
Gegen diesen Entscheid ist kein Rechtsmittel gegeben.