Bundesverwaltungsgericht
Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal


Abteilung IV
D-7201/2006
{T 0/2}

Urteil vom 7. September 2010

Besetzung
Richter Daniel Schmid (Vorsitz), Richter Bendicht Tellenbach, Richter Gérard Scherrer;
Gerichtsschreiberin Jacqueline Augsburger.

Parteien
A._______, geboren [...], Kosovo,
vertreten durch [...],
Beschwerdeführerin,

gegen

Bundesamt für Migration (BFM),
vormals Bundesamt für Flüchtlinge (BFF),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.

Gegenstand
Asyl und Flüchtlingseigenschaft;
Verfügung des BFF vom 3. August 2001 / N [...].

Sachverhalt:

A.
Die Beschwerdeführerin, eine ethnische Albanerin mit letztem Wohnsitz im Dorf Z. (Gemeinde Y._______, damalige Provinz Kosovo, Bundesrepublik Jugoslawien), verliess ihre Heimat zusammen mit ihren [...] Kindern im [...] 1998 und gelangte nach einem [...]monatigen Aufenthalt in Montenegro über Albanien und Italien am [...] 1999 illegal in die Schweiz, wo sie am selben Tag um Asyl nachsuchten. Die [volljährigen Kinder] stellten je individuelle Asylgesuche, während die [...] minderjährigen Kinder [...] ins Asylgesuch der Mutter eingeschlossen wurden. Am [...] 1999 erfolgten separate Kurzbefragungen der Mutter und der damals [...]-jährigen Tochter B._______ in der Empfangsstelle Chiasso; die [...] [volljährigen Kinder] wurden am [...] 1999 in Chiasso befragt. Die zuständige Behörde des Kantons X. führte am [...] 1999 die Anhörungen zu den Asylgründen durch. Am [...] 2001 befragte das BFF die Beschwerdeführerin sowie ihre [volljährigen Kinder] über ihre Familien- und Wohnverhältnisse in Kosovo und gewährte ihnen das rechtliche Gehör bezüglich einer allfälligen Wegweisung.

B.
Mit Verfügung vom 4. Mai 1999 wurden die Beschwerdeführerin und ihre [...] Kinder dem Kanton X._______ zugewiesen. [Anschliessend erfolgte die Bewilligung des Gesuchs um Kantonswechsel in den Kanton W._______ für die Dauer des Asylverfahrens].

C.
Zur Begründung ihres Asylgesuchs machte die Beschwerdeführerin im Wesentlichen geltend, sie habe ihre Heimat "wegen dem Krieg und wegen den Serben" verlassen (act. A5 S. 5). Ihr Dorf sei wiederholt mit Granaten und Bomben angegriffen worden, weshalb die Bevölkerung jeweils in den Wald oder auf die Felder geflüchtet und später wieder in ihre Häuser zurückgekehrt sei. Im [...] 1998 seien die Serben mit Panzern und anderen Waffen ins Dorf gekommen und hätten alle Häuser in Brand gesetzt. Die Dorfbewohner seien geflüchtet und eineinhalb Wochen auf den Feldern und im Wald geblieben. Die Männer seien dann ins Dorf zurückgegangen und hätten festgestellt, dass es nicht mehr bewohnbar sei. Die Polizei habe sie gesehen und sie von Y._______ aus beschossen; sie seien nirgends mehr sicher gewesen und deshalb zu Fuss nach Montenegro geflüchtet. Nach drei Tagen und Nächten ohne Essen und Trinken seien sie in V._______ angekommen. Bis Anfang [...] 1999 hätten sie bei [...] in U._______ gewohnt. Als die NATO mit den Bombardierungen begann, habe sich die Situation in Montenegro für die albanische Bevölkerung verschlechtert. Das serbische Militär habe begonnen, "die junge Generation zu malträtieren - zu schlagen" (act. A5 S. 6). Deshalb seien sie mit dem Taxi und zu Fuss nach Albanien geflohen, wo ein Mann in T._______ sie aufgenommen habe. Ende [...] 1999 hätten sie Albanien mit einem Boot Richtung Italien verlassen.
Eine persönliche Konfrontation mit dem serbischen Militär oder mit Paramilitärs habe es nicht gegeben. Als sie gesehen habe, wie die Serben in die Häuser gegangen seien, sei sie mit ihren Kindern geflüchtet. Sieben- bis 15-jährige Knaben seien vor den Augen ihrer Eltern erschossen worden. Von den Menschen, die im Zentrum des Dorfes gewohnt hätten, seien alle gestorben, während sie und ihre Kinder Glück gehabt hätten, weil sie etwas ausserhalb des Dorfes wohnten.
[Schilderung von Verfolgungshandlungen gegen Familienangehörige der Beschwerdeführerin].
Die im Zeitpunkt der Flucht [...]-jährige Tochter der Beschwerdeführerin, B._______, verneinte anlässlich der Befragungen ebenfalls eine persönliche Konfrontation mit serbischen Militärs oder Paramilitärs und gab an, sie seien wegen des Kriegs beziehungsweise der Beschiessung mit Granaten geflohen und weil ihr Haus abgebrannt sei.
Anlässlich der kantonalen Anhörung reichte die Beschwerdeführerin einen Geburtsregisterauszug zu den Akten; [Angaben zu weiteren, anlässlich der Bundesanhörung eingereichten Beweismitteln mit Todesmeldungen von Verwandten].

D.
Mit separaten Verfügungen vom 3. August 2001 stellte das BFF fest, die Beschwerdeführerin und ihre [...] minderjährigen Kinder einerseits sowie ihre [volljährigen Kinder] andererseits erfüllten die Flüchtlingseigenschaft nicht, und lehnte die Asylgesuche ab. Gleichzeitig verfügte es die Wegweisung aus der Schweiz und ordnete den Vollzug an.
Das Asylgesuch der Beschwerdeführerin und ihrer [...] minderjährigen Kinder lehnte die Vorinstanz mit der Begründung ab, die Vorbringen hielten den Anforderungen an die Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
des Asylgesetzes vom 26. Juni 1998 (AsylG, SR 142.31) nicht stand. Das BFM führte im Wesentlichen aus, die geltend gemachten Nachteile, insbesondere der tragische Tod einiger Verwandter, seien nicht auf eine persönliche Verfolgung zurückzuführen, sondern eine Folge des damals in Kosovo herrschenden Krieges. Aufgrund der im Entscheidzeitpunkt veränderten Lage - Einmarsch der Kosovo Force (KFOR) am 12. Juni 1999 und Abzug der letzten serbischen Truppen aus der damaligen Provinz Kosovo am 20. Juni 1999, Verlust der Kontrolle und Machtbefugnisse der jugoslawischen Regierung über die Provinz - bestünde keine begründete Furcht vor staatlichen Verfolgungsmassnahmen mehr. Bezüglich der Zulässigkeit des Wegweisungsvollzugs führte die Vorinstanz unter anderem aus, die Beschwerdeführenden könnten sich nicht auf Art. 8
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH)
CEDH Art. 8 Droit au respect de la vie privée et familiale - 1. Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance.
1    Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance.
2    Il ne peut y avoir ingérence d'une autorité publique dans l'exercice de ce droit que pour autant que cette ingérence est prévue par la loi et qu'elle constitue une mesure qui, dans une société démocratique, est nécessaire à la sécurité nationale, à la sûreté publique, au bien-être économique du pays, à la défense de l'ordre et à la prévention des infractions pénales, à la protection de la santé ou de la morale, ou à la protection des droits et libertés d'autrui.
der Konvention vom 4. November 1950 zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK, SR 0.101) berufen, weil [Angaben zur familiären Situation]. Die Zumutbarkeit einer Rückführung bejahte die Vorinstanz sowohl unter Berücksichtigung der allgemeinen Lage in Serbien (Kosovo) als auch der individuellen Situation der Familie.

E.
Gegen diese Verfügung erhoben die Beschwerdeführerin und ihre [...] minderjährigen Kinder mit Eingabe ihrer Rechtsvertretung vom 7. September 2001 Beschwerde bei der damals zuständigen Schweizerischen Asylrekurskommission (ARK). Sie beantragten die Aufhebung der angefochtenen Verfügung, die Feststellung der Flüchtlingseigenschaft und die Asylgewährung. Eventualiter seien die Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs festzustellen und die vorläufige Aufnahme anzuordnen. In verfahrensrechtlicher Hinsicht ersuchten die Beschwerdeführenden um Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege im Sinne von Art. 65
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 65
1    Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111
2    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur attribue en outre un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert.112
3    Les frais et honoraires d'avocat sont supportés conformément à l'art. 64, al. 2 à 4.
4    Si la partie indigente revient à meilleure fortune, elle est tenue de rembourser les honoraires et les frais d'avocat à la collectivité ou à l'établissement autonome qui les a payés.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des honoraires et des frais.113 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral114 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales115 sont réservés.116
des Bundesgesetzes vom 20. Dezember 1968 über das Verwaltungsverfahren (VwVG, SR 172.021), um Verzicht auf die Erhebung eines Kostenvorschusses sowie um die Ausrichtung einer angemessenen Parteientschädigung.
Zur Begründung der Rechtsmitteleingabe im Asylpunkt führt die Rechtsvertretung die wiederholten Bombardierungen des Wohnortes der Beschwerdeführenden in Kosovo, die Ermordung naher Familienangehöriger sowie Demütigungen des serbischen Militärs in Montenegro an. Die Beschwerdeführenden hätten sich mehrmals in unmittelbarer Lebensgefahr befunden und es sei Zufall, dass nicht sie, sondern nahe Angehörige ermordet worden seien. Zudem weise der katastrophale psychische Gesundheitszustand insbesondere der Beschwerdeführerin und ihrer Tochter B._______ darauf hin, dass sie auch persönlich Opfer von Gewalttaten geworden seien. Daher hätten sie triftige, zwingende Gründe, eine Rückkehr nach Kosovo abzulehnen.
Mit der Beschwerde reichte die Rechtsvertretung unter anderem einen ans BFF gerichteten Bericht des Schulpsychologischen Dienstes [...] W._______ vom 5. September 2001 über die [...] minderjährigen Kinder sowie ein psychiatrisches Zeugnis vom 5. September 2001 die Mutter betreffend zu den Akten. Im Bericht des Schulpsychologischen Dienstes heisst es, die Mädchen seien "dauernd sexuellen Belästigungen ausgesetzt" gewesen und "vermutlich auch Zeuginnen von Vergewaltigungen" geworden. Sowohl für die Psychotherapeutin als auch für die Mediatorin sei der Eindruck entstanden, dass zumindest das Mädchen B._______ vergewaltigt worden sei. Bei zwei Töchtern (geboren [...] beziehungsweise [...]) diagnostizierte die Fachpsychologin eine ausgeprägte posttraumatische Belastungsstörung, die der dringenden Behandlung bedürfe. Der Mutter attestierte das Zeugnis von Dr. med. [...], Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, dissoziative Krampfanfälle sowie eine posttraumatische Belastungsstörung. Ihr Gesundheitszustand verunmögliche ihr die Bewältigung des Alltags, und sie sei auf eine wöchentliche psychotherapeutische sowie medikamentöse Behandlung angewiesen. Sie berichte, dass alle Familienmitglieder sie meiden würden und befürchte, alle seien davon überzeugt, dass sie schlecht sei.
Ferner fanden folgende Unterlagen Eingang in die Akten: Ein ärztliches Zeugnis einer allgemein praktizierenden Ärztin vom 30. August 2001, welche die Beschwerdeführerin aufgrund von Panikattacken an die obgenannte Psychiaterin überwies; ein Schreiben der Lehrerin des [Kindes] C._______. (geboren [...]) vom 26. August 2001; [Angaben zu einem weiteren Dokument]; ein Beschrieb des Projektes "Gruppenbetreuung für kriegstraumatisierte Kinder und Jugendliche" vom September 2008; ein Bericht der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) zur medizinischen Versorgungslage in Kosovo vom Juni 2001 sowie die Kopie der Honorarrechnung der Rechtsvertretung.
Bezüglich der Wegweisung argumentierte die Rechtsvertretung in der Beschwerdeschrift, aufgrund der Traumatisierung der Mutter und [zwei minderjähriger Töchter] sei der Wegweisungsvollzug unzumutbar. Sie bedürften dringend einer intensiven therapeutischen und die Mutter auch einer medikamentösen Behandlung, welche in Kosovo nicht gewährleistet sei. Den [volljährigen Kindern], welche noch sehr jung und selber psychisch angeschlagen seien, könne nicht zugemutet werden, ihre schwer kranke Mutter und die [...] minderjährigen Geschwister zu betreuen.

F.
Mit Zwischenverfügung vom 13. September 2001 hiess die vormals zuständige Instruktionsrichterin der ARK das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege unter Vorbehalt des Nachreichens einer Fürsorgebestätigung und einer nachträglichen Veränderung der finanziellen Verhältnisse gut und verzichtete auf die Erhebung eines Kostenvorschusses. Weiter forderte die Instruktionsrichterin die Beschwerdeführerin auf, die ARK stets und unverzüglich über den Verlauf der eingeleiteten Therapiemassnahmen auf dem Laufenden zu halten.

G.
Mit Eingabe vom 20. September 2001 liess die Beschwerdeführerin eine Fürsorgebestätigung der [...] W._______ vom 17. September 2001 nachreichen.

H.
Mit Eingabe vom 29. Oktober 2001 informierte die Rechtsvertretung die ARK über den Verlauf der psychiatrischen Therapiemassnahmen bei der Beschwerdeführerin und ihren Kindern sowie darüber, dass sie für die [volljährigen Kinder] - welche die negativen Asylentscheide nicht angefochten hatten - am 26. Oktober 2001 ein Wiedererwägungsgesuch und ein Gesuch um Koordination der Verfahren mit dem Verfahren der Mutter beziehungsweise Beschwerdeführerin gestellt habe. Mit Hinweis auf Art. 8
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH)
CEDH Art. 8 Droit au respect de la vie privée et familiale - 1. Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance.
1    Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance.
2    Il ne peut y avoir ingérence d'une autorité publique dans l'exercice de ce droit que pour autant que cette ingérence est prévue par la loi et qu'elle constitue une mesure qui, dans une société démocratique, est nécessaire à la sécurité nationale, à la sûreté publique, au bien-être économique du pays, à la défense de l'ordre et à la prévention des infractions pénales, à la protection de la santé ou de la morale, ou à la protection des droits et libertés d'autrui.
EMRK und Art. 44 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI127.
AsylG ersuchte sie um Aussetzung des Wegweisungsvollzugs der [erwachsenen Kinder] bis zum Abschluss des Beschwerdeverfahrens der Mutter und der minderjährigen Geschwister; eventualiter beantragte sie die Erstreckung der Ausreisefrist der [erwachsenen Kinder], bis die gesundheitliche Verfassung der Mutter dies zulasse. Die Mutter und die [...] minderjährigen Kinder seien ohne die Unterstützung der [volljährigen Kinder] nicht lebensfähig und der Vater der Kinder leiste keine Unterstützung. Mit der drohenden Wegweisung der volljährigen Kinder sei die Mutter völlig zusammengebrochen.

I.
Mit Verfügung vom 7. November 2001 sistierte das BFF angesichts der besonderen familiären Situation und der gesundheitlichen Lage der Beschwerdeführerin den Vollzug der Wegweisung der [volljährigen Kinder] bis zum Abschluss des Beschwerdeverfahrens der Mutter und der [...] minderjährigen Geschwister.

J.
Mit Zwischenverfügung vom 27. August 2002 forderte die Instruktionsrichterin die Rechtsvertretung auf, aktuelle Arztberichte zum physischen und psychischen Gesundheitszustand - insbesondere zur geltend gemachten Traumatisierung - der Beschwerdeführerin und ihrer Kinder und zu den erforderlichen Behandlungs- und Therapiemassnahmen sowie eine Stellungnahme dazu einzureichen.

K.
Mit Eingabe vom 27. September 2002 reichte die Rechtsvertretung diverse ärztliche Berichte sowie eine Erklärung über die Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht vom 29. August 2002 ein. Im fachärztlichen Bericht vom 7. September 2002 diagnostizierte die behandelnde Psychiaterin der Beschwerdeführerin eine posttraumatische Belastungsstörung mit mittelgradig bis schwer depressiven Symptomen (ICD 10 F. 43.1) sowie eine dissoziative Bewegungsstörung (ICD 10 F. 44.4). Die Beschwerdeführerin sei in medikamentöser Behandlung sowie einmal wöchentlich in einer Psychotherapie. Im Bericht heisst es, die Scham der Beschwerdeführerin erschwere es ihr, über das Geschehene zu berichten; alle Familienmitglieder würden sie meiden und sie befürchte, alle seien davon überzeugt, dass sie "schlecht sei". Die Traumatisierung während des Krieges im Herkunftsland sei die Ursache der posttraumatischen Belastungsstörung. Eine Rückkehr in die Heimat würde zu einer Retraumatisierung mit Auftreten akuter Suizidgedanken führen und es sei zu befürchten, dass sie sich vor oder nach der Rückkehr suizidieren würde.
Im Bericht des Schulpsychologischen Dienstes [...] W._______ vom 19. September 2002 heisst es, die Tochter B._______ werde seit Oktober 2001 in Einzelpsychotherapie und seit August 2002 zusätzlich in Gruppentherapie im Projekt "Gruppenbetreuung für kriegstraumatisierte Kinder und Jugendliche" behandelt und berichte mittlerweile "recht bewusst über ihre zum Teil schrecklichen Erfahrungen". Die Psychotherapeutin beschreibt B._______ als "gefangen in sich selbst, leblos und traurig"; sie verlasse ihre Wohnung aus Angst nach wie vor kaum. Ihre [...] Schwester D._______ besuche seit August 2001 die Gruppentherapie. Sie kapsle sich wie ihre [...] Schwester stark ab und gehe kaum aus dem Haus. Sie öffne sich gegenüber der Psychotherapeutin nur ab und zu, meist nach schweren Alpträumen oder Angstzuständen. [Das Kind] C._______, das seit August 2001 in der Gruppentherapie sei, habe sich positiv entwickelt, leide aber noch unter Flashbacks und könne abends nicht einschlafen, weil es Bilder eines miterlebten Massakers überfielen. Bei der [...] Tochter E. sei gemäss dem allgemeinärztlichen Bericht für das BFF vom 10. September 2002 eine leichte posttraumatische Belastungsstörung nicht ausgeschlossen. Sie leide unter Alpträumen und Migräne. Direkte Gewalt an sich selber habe sie nicht erfahren, weil sie immer rechtzeitig habe flüchten können. Sie habe sich die Augen zugehalten, damit sie nicht habe zusehen müssen, wie im Heimatdorf und im Wald Familienangehörige und Dorfbewohner - auch Kinder - erschossen wurden. [Schilderungen eines Zwischenfalls auf der Reise in die Schweiz].
In ihrer Stellungnahme zu den ärztlichen Berichten gab die Rechtsvertretung an, die Psychotherapeutin habe auf ihre telefonische Nachfrage bezüglich einer allfälligen Vergewaltigung von B._______ erklärt, das Mädchen sei bis heute nicht in der Lage, über dieses Thema zu sprechen. Da es entsprechende Symptome zeige, bestehe der Verdacht weiterhin, doch könne sie eine Vergewaltigung nicht mit Sicherheit bestätigen. Die Rechtsvertretung hielt fest, die Beschwerdeführerin und mehrere ihrer Kinder benötigten weiterhin intensive therapeutische Behandlung, welche die volljährigen, selbst psychisch angeschlagenen Kinder beziehungsweise Geschwister nicht zu leisten vermöchten.

L.
Am 1. Oktober 2002 lud die Instruktionsrichterin der ARK das BFF zur Vernehmlassung ein, welche dieses nach einer Fristverlängerung und einer Erinnerung am 27. Februar 2003 einreichte. Die Vorinstanz hielt an den Erwägungen in der angefochtenen Verfügung vollumfänglich fest und beantragte die Abweisung der Beschwerde. Das Bundesamt bezeichnete es als erstaunlich, dass die Beschwerdeführerin erst auf Vernehmlassungsstufe psychische Leiden bei sich und ihren Kindern geltend mache. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, die in der Schweiz begonnene Behandlung in den neuropsychiatrischen Abteilungen der Regionalspitäler der beiden Nachbargemeinden von Y._______, Q._______ und R._______, fortzusetzen. Zudem könnten die Beschwerdeführerin und ihre Kinder durch spezifische medikamentöse Behandlung auf die Rückkehr vorbereitet werden. Die vorinstanzliche Vernehmlassung wurde den Beschwerdeführenden am 4. März 2003 zur Replik zugestellt.

M.
In ihrer Stellungnahme vom 12. März 2003 hielt die Rechtsvertretung fest, die Beschwerdeführerin habe ihre schweren psychischen Leiden und diejenigen ihrer Kinder nicht erst auf Vernehmlassungsstufe geltend gemacht, sondern bereits in der Beschwerdeeingabe vom 7. September 2001 durch medizinische, psychiatrische und schulpsychologische Zeugnisse belegt. Die Beschwerdeführenden benötigten weiterhin eine intensive psychotherapeutische und medikamentöse Behandlung in einem sicheren Umfeld, welche angesichts der wenigen und voll ausgelasteten Angebote in Kosovo nicht erhältlich sei. Die ärztlichen Berichte prognostizierten bei der Beschwerdeführerin für den Fall einer Rückkehr wiederum eine Retraumatisierung bis hin zum Suizid. Im Weiteren verwies die Rechtsvertretung auf ihre Ausführungen in der Beschwerde vom 7. September 2001 und in der Eingabe vom 27. September 2002.

N.
Am 17. Februar 2005 lud der neu zuständige Instruktionsrichter die Vorinstanz im Hinblick auf das Vorliegen einer schweren persönlichen Notlage im Sinne von Art 44 Abs. 3
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 44 - La décision est sujette à recours.
-5
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 44 - La décision est sujette à recours.
aAsylG zu einem weiteren Schriftenwechsel (Art. 57
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 57
1    Si le recours n'est pas d'emblée irrecevable ou infondé, l'autorité de recours en donne connaissance sans délai à l'autorité qui a pris la décision attaquée et, le cas échéant, aux parties adverses du recourant ou à d'autres intéressés, en leur impartissant un délai pour présenter leur réponse; elle invite en même temps l'autorité inférieure à produire son dossier.99
2    L'autorité de recours peut, à n'importe quel stade de la procédure, inviter les parties à un échange ultérieur d'écritures ou procéder à un débat.
VwVG) ein.

O.
Mit Verfügung vom 25. April 2005 zog das BFM seinen Entscheid vom 3. August 2001 im Vollzugspunkt in Wiedererwägung und nahm - auf Antrag der vormaligen Fremdenpolizei des Kantons W._______ - die Beschwerdeführerin sowie die [im Asylgesuch der Mutter eingeschlossenen] Kinder gestützt auf Art. 44 Abs. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI127.
AsylG (schwerwiegende persönliche Notlage) vorläufig in der Schweiz auf.

P.
Mit Zwischenverfügung vom 28. April 2005 stellte der Instruktionsrichter fest, dass die Beschwerde vom 7. September 2001 gegen die vorinstanzliche Verfügung vom 3. August 2001 hinsichtlich des Wegweisungsvollzugs gegenstandslos geworden sei und setzte der Beschwerdeführerin und ihren Kindern Frist zur Stellungnahme an, ob sie an der Beschwerde im Asyl- und im Wegweisungspunkt festzuhalten oder diese zurückzuziehen gedächten.

Q.
Die Rechtsvertretung teilte in ihrer Eingabe vom 10. Mai 2005 mit, die Beschwerdeführenden hielten an der Beschwerde fest, weil es der Beschwerdeführerin aufgrund ihrer Langzeittraumatisierung voraussichtlich nie möglich sein werde, die Fürsorgeunabhängigkeit zu erlangen und deshalb die Umwandlung der vorläufigen Aufnahme in eine Jahresaufenthaltsbewilligung unrealistisch erscheine. Mit Hinweis auf EMARK 2001 Nr. 3 hielt die Rechtsvertretung fest, die Beschwerde sei zudem nicht aussichtslos. Eine erlittene Vorverfolgung - wie sie bei der Beschwerdeführerin vorliege - sei auch nach Wegfall einer zukünftig drohenden Verfolgungsgefahr asylrechtlich relevant, wenn eine Rückkehr in den früheren Verfolgerstaat aus zwingenden, auf diese Verfolgung zurückgehenden Gründen nicht zumutbar sei. Gemäss der publizierten Praxis der ARK seien als "zwingende Gründe" vorab traumatisierende Erlebnisse zu betrachten, die es den Betroffenen angesichts erlebter schwerwiegender Verfolgungen, insbesondere Folterungen, im Sinne einer Langzeittraumatisierung psychologisch verunmöglichen würden, ins Heimatland zurückzukehren. Die behandelnde Psychiaterin habe sowohl im der Stellungnahme beiliegenden ärztlichen Bericht vom 9. April 2005 als auch in einem Telefongespräch vom 10. Mai 2005 das Vorliegen einer Langzeittraumatisierung bestätigt, welche die Beschwerdeführerin nicht überwinden könne, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren müsste. Die Langzeittraumatisierung verunmögliche ihr somit psychologisch eine Rückkehr nach Kosovo.
Der fachärztliche Bericht vom 9. April 2005 hält in der Anamnese fest, die Patientin leide zunehmend unter körperlichen Symptomen [Schilderung der Symptome], was den bereits seit langem bestehenden Verdacht auf ein bisher verschwiegenes sexuelles Gewaltereignis auf der Flucht erhärte. Der Bericht hält erstmals fest, die Beschwerdeführerin sei "auf der Flucht Opfer von sexueller und physischer Misshandlung durch Soldaten geworden". Dies habe sie der Therapeutin erst auf mehrmaliges Nachfragen hin erzählt und im Vertrauen darauf, dass diese schweigen würde. Es sei der Patientin kaum möglich, darüber zu berichten. Sie äussere "zum Teil wahnhaft Schuld- sowie Schamgefühle", berichte von sich "als verstorben" und leide weiter unter dissoziativen und mutistischen Zuständen. Vor allem muslimische Frauen würden aus Angst, bei Bekanntwerden von ihren Familien verstossen zu werden, über solche Gewaltereignisse schweigen. Die Fachärztin diagnostiziert der Beschwerdeführerin nach wie vor eine posttraumatische Belastungsstörung (ICD 10 F. 43.1) und eine dissoziative Bewegungsstörung (ICD 10 F. 44.4) sowie eine rezidivierende depressive Störung gegenwärtig mittelgradige Episode (ICD 10 F. 33.1). Die Behandlung besteht laut dem Bericht unter anderem in der Abgabe von Antidepressiva sowie in einer wöchentlichen psychotherapeutischen, traumazentrierten Behandlung im Beisein einer Dolmetscherin. Laut der behandelnden Psychiaterin gestalte sich die im August 2001 begonnene Behandlung unter anderem auch deshalb als langwierig, weil sie in keinem sicheren Rahmen stattfinde, da die Patientin immer befürchten müsse, "an den Ort des Schreckens zurückkehren zu müssen" - "eine erneute Traumatisierung verbunden mit dem Gefühl der Ohnmacht und der Bestätigung, dass sie Schuld an dem Vorgefallenen trägt". Die Traumatisierung während des Krieges im Herkunftsland sei Ursache der posttraumatischen Belastungsstörung. Für den Fall einer Rückkehr prognostiziert die Fachärztin weiterhin eine Retraumatisierung der Beschwerdeführerin sowie eine hohe Suizidgefahr.

R.
In seiner Vernehmlassung vom 25. Mai 2005 zur Stellungnahme der Beschwerdeführerin vom 10. Mai 2005 schreibt das BFM, EMARK 2001 Nr. 3 beziehe sich auf eine konkrete, von der betroffenen Person erlebte Verfolgung (Vergewaltigung) durch die Serben in Kosovo. Zwar leide die Beschwerdeführerin im vorliegenden Verfahren ohne Zweifel ebenfalls an einer Langzeittraumatisierung, doch sei der Ursprung dieses Leidens nicht auf Vorkommnisse zurückzuführen, welche sie persönlich an Leib und Leben betroffen hätten, habe sie doch als Fluchtmotive die damaligen Kriegsereignisse in Kosovo, die Zerstörung ihres Hauses und den Verlust von mehreren Verwandten angegeben. Ihr Fall sei deshalb nicht vergleichbar mit dem EMARK 2001 Nr. 3 zugrunde liegenden. Zudem sei das festgestellte Langzeittrauma der Beschwerdeführerinnen nicht ausschliesslich auf die Ereignisse in Kosovo zurückzuführen, da [Bezugnahme auf den Zwischenfall auf der Reise in die Schweiz]. Im Übrigen habe das BFM die vorläufige Aufnahme der Beschwerdeführenden angeordnet und trage deren psychischem Trauma insofern Rechnung, als dass bis auf Weiteres kein Wegweisungsvollzug angeordnet werde.

In ihrer Replik vom 8. Juni 2005 entgegnet die Rechtsvertretung der Vorinstanz, der ausführliche ärztliche Bericht vom 9. April 2005 halte ausdrücklich fest, dass die Beschwerdeführerin Opfer von sexueller und physischer Misshandlung durch Soldaten geworden sei. Sie habe aus den von der behandelnden Ärztin aufgeführten, nachvollziehbaren Gründen nicht offen über die erlittenen Misshandlungen berichten können. Die Ärztin zweifle jedoch nicht daran, dass sich diese zugetragen hätten. Ihre Beschwerde habe die Beschwerdeführerin nicht zurückziehen wollen, weil diese gemäss der Praxis der ARK nicht aussichtslos sei und sie als vorläufig Aufgenommene auf Dauer mit gewissen Einschränkungen leben müsste.

S.
Mit Eingabe vom 13. Juni 2005 reichte die Rechtsvertretung einen ergänzenden ärztlichen Bericht von Dr. med. [...] vom 9. Juni 2005 zu den Akten. Darin hält die behandelnde Ärztin fest, dass die Beschwerdeführerin anlässlich der Flucht aus ihrer Heimat Opfer einer Vergewaltigung geworden sei und die Langzeittraumatisierung zentral auf dieses Vorkommnis zurückzuführen sei, welches sie persönlich an Leib und Leben betroffen habe.

T.
Per 1. Januar 2007 übernahm das Bundesverwaltungsgericht das hängige Beschwerdeverfahren.

U.
Mit Verfügung vom 3. Mai 2007 wies das BFM das Wiedererwägungsgesuch [einer] Tochter der Beschwerdeführerin gegen die Verfügung vom 3. August 2001 ab und forderte diese auf, die Schweiz bis am 31. Juli 2007 zu verlassen. Mit dem Gesuch um Erstreckung der Ausreisefrist zwecks [Angabe des Gesuchszwecks] reichte die Rechtsvertretung einen fachärztlichen Bericht von Dr. med. [...] vom 28. Mai 2007 zu den Akten. Darin schreibt die Fachärztin, welche seit August 2001 auch die Beschwerdeführerin psychotherapeutisch behandelt, alle Frauen der Familie seien auf der Suche nach Lebensmitteln während der Flucht "Opfer der Gewalt durch die damalige Armee" geworden. Die Mutter sei mit Sicherheit "Opfer eines sexuellen Missbrauchs durch mehrere Soldaten einer Massenvergewaltigung" geworden. Ob die Töchter ebenfalls vergewaltigt wurden, sei bis heute unklar, weil keine darüber sprechen dürfe. Solange es nicht ausgesprochen werde, sei es nach aussen nicht geschehen und hätten die Frauen damit keine Schande über sich gebracht. Alle Frauen der Familie seien schwer traumatisiert. Eine Rückkehr der [...] Tochter nach Kosovo auch nur für kurze Zeit (bis [...]) würde bei dieser - [Angaben zum Gesundheitszustand] - eine massivste Retraumatisierung bedeuten und zu einer vollständigen psychischen Dekompensation derselben wie auch der Mutter und damit zum Zusammenbruch der Familie führen. [Angaben zur Situation von Verwandten der Beschwerdeführerin].

V.
Mit Abschreibungsentscheid vom 5. Juli 2007 schrieb der zuständige Instruktionsrichter des Bundesverwaltungsgerichts die Beschwerde [eines Kindes] der Beschwerdeführerin infolge Einbürgerung als gegenstandslos geworden ab.

W.
Mit Instruktionsverfügung vom 5. März 2008 stellte der Instruktionsrichter fest, nach der Anerkennung der Unabhängigkeit von Kosovo durch den Bundesrat am 27. Februar 2008 behalte sich das Gericht vor, die Beschwerde unter dem Aspekt der Schutzgewährung durch den neuen Staat zu prüfen. Er gab den Beschwerdeführenden unter Fristansetzung Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Angabe, ob sie ihre Beschwerde allenfalls zurückzuziehen gedächten. Bei ungenutzter Frist werde davon ausgegangen, sie hielten an ihren Rechtsbegehren hinsichtlich der Flüchtlingseigenschaft und der Asylgewährung fest.

X.
In ihrer Eingabe vom 25. März 2008 erklärte die Rechtsvertretung, die Beschwerdeführenden hielten an ihren Rechtsbegehren fest. Zur Begründung führte sie aus, es treffe zwar zu, dass Kosovo von der Schweiz und anderen Staaten anerkannt worden sei. Doch habe Serbien - unterstützt von Russland - gegenüber der Internationalen Gemeinschaft unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass es die Unabhängigkeit Kosovos niemals anerkennen werde. Deshalb könne die weitere Entwicklung im heutigen Zeitpunkt noch nicht verlässlich abgeschätzt werden. Solange diese Unsicherheit fortbestehe und Kosovo praktisch noch nicht die "vollumfängliche Unabhängigkeit" erlangt habe, könne sich die Beschwerdeführerin nicht mit Sicherheit auf den Schutz ihres Landes verlassen. Deshalb könne nicht gesagt werden, dass sie es nicht mehr ablehnen könne, den Schutz des Heimatlandes in Anspruch zu nehmen (Art. 1 C Ziff. 5 Abs. 2 des Abkommens vom 28. Juli 1951 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge [FK, SR 0.142.30])

Y.
Mit Abschreibungsentscheiden vom 22. Oktober 2008 und vom 25. Juni 2009 schrieb der Instruktionsrichter die Beschwerden der weiteren [Kinder] der Beschwerdeführerin infolge Einbürgerung als gegenstandslos geworden ab. In allen die Kinder betreffenden Abschreibungsentscheiden wurde der Entscheid über die Frage der Zusprache einer Parteientschädigung mit dem Entscheid im Beschwerdeverfahren der Mutter in Aussicht gestellt.

Z.
Mit Eingabe vom 2. September 2010 reichte die Rechtsvertretung auf Aufforderung des Gerichts hin eine Kostennote ein.

Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:

1.
1.1 Gemäss Art. 31
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 (VGG, SR 173.32) beurteilt das Bundesverwaltungsgericht Beschwerden gegen Verfügungen nach Art. 5
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
VwVG. Das Bundesamt für Migration (BFM) beziehungsweise das vormalige Bundesamt für Flüchtlinge (BFF) gehört zu den Behörden nach Art. 33
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions:
a  du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale;
b  du Conseil fédéral concernant:
b1  la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26,
b10  la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44;
b2  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27,
b3  le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29,
b4  l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31,
b4bis  l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens,
b5  la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34,
b6  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36,
b7  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38,
b8  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40,
b9  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42;
c  du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cbis  du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
dquinquies  de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées;
e  des établissements et des entreprises de la Confédération;
f  des commissions fédérales;
g  des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises;
h  des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées;
i  d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral.
VGG und ist daher eine Vorinstanz des Bundesverwaltungsgerichts. Eine das Sachgebiet betreffende Ausnahme im Sinne von Art. 32
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 32 Exceptions
1    Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal;
b  les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires;
c  les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes;
d  ...
e  les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant:
e1  l'autorisation générale des installations nucléaires;
e2  l'approbation du programme de gestion des déchets;
e3  la fermeture de dépôts en profondeur;
e4  la preuve de l'évacuation des déchets.
f  les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires;
g  les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision;
h  les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu;
i  les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR);
j  les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles.
2    Le recours est également irrecevable contre:
a  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f;
b  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale.
VGG liegt nicht vor. Das Bundesverwaltungsgericht ist daher zuständig für die Beurteilung der vorliegenden Beschwerde und entscheidet im Bereich des Asyls endgültig (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral359.
AsylG; Art. 83 Bst. d Ziff. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
des Bundesgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005 [BGG, SR 173.110]).

1.2 Das Bundesverwaltungsgericht hat am 1. Januar 2007 die Beurteilung der bei der ARK hängigen Rechtsmittel übernommen. Das neue Verfahrensrecht ist anwendbar (vgl. Art. 53 Abs. 2
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 53 Dispositions transitoires
1    La procédure de recours contre les décisions qui ont été rendues avant l'entrée en vigueur de la présente loi et qui, selon l'ancien droit, pouvaient faire l'objet d'un recours devant le Tribunal fédéral ou le Conseil fédéral est régie par l'ancien droit.
2    Les recours qui sont pendants devant les commissions fédérales de recours ou d'arbitrage ou devant les services de recours des départements à l'entrée en vigueur de la présente loi sont traités par le Tribunal administratif fédéral dans la mesure où celui-ci est compétent. Ils sont jugés sur la base du nouveau droit de procédure.
VGG).

1.3 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht; die Beschwerdeführerin hat am Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, ist durch die angefochtene Verfügung besonders berührt und hat ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung beziehungsweise Änderung; sie ist daher zur Einreichung der Beschwerde legitimiert (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral359.
AsylG i.V.m Art. 37
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement.
VGG und Art. 48 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
, Art. 50
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 50
1    Le recours doit être déposé dans les 30 jours qui suivent la notification de la décision.
2    Le recours pour déni de justice ou retard injustifié peut être formé en tout temps.
und Art. 52
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
VwVG). Auf die Beschwerde ist einzutreten.

2.
Mit Beschwerde können die Verletzung von Bundesrecht, die unrichtige oder unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts und die Unangemessenheit gerügt werden (Art. 106 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants:
1    Les motifs de recours sont les suivants:
a  violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation;
b  établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent;
c  ...
2    Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés.
AsylG).

3.
3.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
1    La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
2    L'asile comprend la protection et le statut accordés en Suisse à des personnes en Suisse en raison de leur qualité de réfugié. Il inclut le droit de résider en Suisse.
AsylG gewährt die Schweiz Flüchtlingen grundsätzlich Asyl. Als Flüchtling wird eine ausländische Person anerkannt, wenn sie in ihrem Heimatstaat oder im Land, in dem sie zuletzt wohnte, wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt ist oder begründete Furcht hat, solchen Nachteilen ausgesetzt zu werden. Als ernsthafte Nachteile gelten namentlich die Gefährdung von Leib, Leben oder Freiheit sowie Massnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken; den frauenspezifischen Fluchtgründen ist Rechnung zu tragen (Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG).

3.2 Die Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG erfüllt eine asylsuchende Person nach Lehre und Rechtsprechung dann, wenn sie Nachteile von bestimmter Intensität erlitten hat bzw. mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit und in absehbarer Zukunft begründeterweise befürchten muss, welche ihr gezielt und aufgrund bestimmter Verfolgungsmotive durch Organe des Heimatstaates oder durch nichtstaatliche Akteure zugefügt worden sind bzw. zugefügt zu werden drohen (vgl. Entscheide des Schweizerischen Bundesverwaltungsgerichts [BVGE] 2008/4 E. 5.2 S. 37; Entscheidungen und Mitteilungen der Schweizerischen Asylrekurskommission [EMARK] 2006 Nr. 18 E. 7 und 8 S. 190 ff.; EMARK 2005 Nr. 21 E. 7 S. 193). Aufgrund der Subsidiarität des flüchtlingsrechtlichen Schutzes setzt die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft ausserdem voraus, dass die betroffene Person in ihrem Heimatland keinen ausreichenden Schutz finden kann (vgl. BVGE 2008/4 E. 5.2 S. 37 f.; EMARK 2006 Nr. 18 E. 10 S. 201 ff.; EMARK 2005 Nr. 21 E. 7.3 S. 194 und E. 11.1 S. 201 f.). Ausgangspunkt für die Beurteilung der Flüchtlingseigenschaft ist die Frage nach der im Zeitpunkt der Ausreise vorhandenen Verfolgung oder der begründeten Furcht vor einer solchen. Die Situation im Zeitpunkt des Asylentscheides ist jedoch im Rahmen der Prüfung der Aktualität der Verfolgungsfurcht ebenfalls wesentlich. Veränderungen der objektiven Situation im Heimatstaat zwischen Ausreise und Asylentscheid sind deshalb zugunsten und zulasten der das Asylgesuch stellenden Person zu berücksichtigen (vgl. BVGE 2008/4 E. 5.4 S. 38 f.; EMARK 2000 Nr. 2 E. 8a S. 20; Walter Stöckli, Asyl, in: Uebersax/Rudin/Hugi Yar/Geiser [Hrsg.], Ausländerrecht, Basel/Bern/Lausanne 2009, Rz. 11.17 und 11.18; Walter Kälin, Grundriss des Asylverfahrens, Basel/Frankfurt a.M. 1990, S. 135 ff.).

3.3 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Diese ist glaubhaft gemacht, wenn die Behörde ihr Vorhandensein mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für gegeben hält. Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
AsylG).

4.
4.1 Die Vorinstanz verneinte die Asylrelevanz der Vorbringen der Beschwerdeführerin mit der Begründung, die geltend gemachten Nachteile, insbesondere der Tod einiger Verwandter, seien nicht auf eine persönliche Verfolgung zurückzuführen, sondern eine Folge des damals in Kosovo herrschenden Krieges. Aufgrund der im Entscheidzeitpunkt veränderten Lage bestehe keine begründete Furcht vor staatlichen Verfolgungsmassnahmen mehr. Anlässlich der Vernehmlassung vom 27. Februar 2003 schrieb das Bundesamt, die Beschwerdeführerin habe erst auf Vernehmlassungsstufe psychische Leiden bei sich und ihren Kindern geltend gemacht, welche jedoch ohnehin in ihrer Herkunftsregion behandelt werden könnten. In einer weiteren Vernehmlassung vom 25. Mai 2005 anerkannte das BFM zwar eine Langzeittraumatisierung der Beschwerdeführerin, bestritt aber, dass diese auf (flüchtlingsrechtlich relevante) Vorkommnisse zurückzuführen sei, welche sie persönlich an Leib und Leben betroffen hätten. Ihre Vorbringen seien daher mit den EMARK 2001 Nr. 3 zugrunde liegenden nicht vergleichbar. Die bei ihr und ihren Kindern festgestellten Langzeittraumata seien nicht ausschliesslich auf Ereignisse in Kosovo zurückzuführen, da [Bezugnahme auf den Zwischenfall auf der Reise in die Schweiz]. Der Langzeittraumatisierung trage man überdies dadurch Rechnung, dass bis auf Weiteres kein Wegweisungsvollzug angeordnet werde.

4.2 Nach Prüfung der Akten gelangt das Bundesverwaltungsgericht zum Schluss, dass es sich der Einschätzung der Vorinstanz nicht anzuschliessen vermag. Auf dem Hintergrund der damaligen Situation in Kosovo sind keine Gründe ersichtlich, weshalb die Vorbringen der Beschwerdeführerin nicht asylrelevant und glaubhaft sein sollten. Die albanische Zivilbevölkerung war in der Heimatregion der Beschwerdeführerin in der ersten Jahreshälfte 1998 einer gezielten Vertreibungspolitik der serbischen Armee- und Polizeikräfte sowie von paramilitärischen Einheiten ausgesetzt, welche zahlreiche Dörfer belagerten und beschossen, die Häuser zerstörten und die flüchtenden Menschen massakrierten sowie albanische Frauen entführten und individuell oder kollektiv vergewaltigten (vgl. die Dokumentationen "Kosovo: Krieg, Vertreibung, Massaker" vom August 1998 sowie "Genozid im Kosovo" vom Juli 1999 der Gesellschaft für bedrohte Völker).
Die Beschwerdeführerin schilderte in den Anhörungen sowohl die Verfolgungshandlungen durch serbische Sicherheitskräfte gegen sich und ihre [...] Kinder vor der Flucht nach Montenegro (wiederholte Bombardierungen des Dorfes, Zerstörung des Hauses, direkte Beschiessung von Mutter und Kindern) sowie auch die - nach ihrer Flucht erfolgten - Verfolgungshandlungen gegen [nahe Verwandte; Schilderung der Verfolgungshandlungen gegen die Familienangehörigen der Beschwerdeführerin] glaubhaft. Der zeitliche Kausalzusammenhang zwischen Verfolgung und Flucht ist erfüllt, flüchtete die Beschwerdeführerin doch unmittelbar während den Verfolgungshandlungen nach Montenegro, wobei sie auf der Flucht vergewaltigt und auch mehrere ihrer [...] Töchter Opfer von sexuellen Übergriffen wurden.
Vergewaltigungen von Kosovo-Albanerinnen durch serbische Sicherheitskräfte und Paramilitärs waren in Kosovo in der massgeblichen Zeit ein gängiges Mittel der Kriegsführung und der serbischen Vertreibungspolitik, womit der nationalistische Hintergrund und damit der Verfolgungscharakter der geltend gemachten Vergewaltigungen feststehen (vgl. Institute of War and Peace Reporting, Kosovo Rape Victims Suffer Twice, 16.03.2010, http://www.iwpr.net/report-news/ kosovo-rape-victims-suffer-twice, abgerufen am 30.06.2010 sowie BVGE 2009/51 E. 4.2.4 S. 743; zum Verfolgungscharakter von Vergewaltigungen siehe auch EMARK 1996 Nr. 16 E. 4c).
Zwar verneinten sowohl die Beschwerdeführerin als auch ihre Tochter B._______ anlässlich der Anhörungen eine direkte Konfrontation mit serbischen Militärs oder Paramilitärs. Aufgrund der auf Beschwerdeebene eingereichten objektiven, in sich schlüssigen und inhaltlich überzeugenden fachärztlichen und schulpsychologischen Berichte sowie der beigezogenen Akten der separaten Asylverfahren der [volljährigen Kinder] ist für das Bundesverwaltungsgericht jedoch erstellt, dass die Beschwerdeführerin auf der Suche nach Nahrungsmitteln während der Flucht von serbischen Soldaten vergewaltigt wurde und ihre Töchter ebenfalls Opfer von sexueller Gewalt wurden, wobei mindestens eine Tochter höchstwahrscheinlich ebenfalls eine Vergewaltigung erlitt. Die Argumentation des Bundesamtes auf Vernehmlassungsstufe, die Langzeittraumatisierung der Beschwerdeführerin und ihrer Töchter sei nicht auf persönlich erlebte (flüchtlingsrechtlich relevante) Vorkommnisse zurückzuführen, ist für das Bundesverwaltungsgericht daher nicht nachvollziehbar. Zwar wurden die Vergewaltigungen der Beschwerdeführerin und die sexuellen Übergriffe auf ihre Töchter nicht im erstinstanzlichen Asylverfahren vorgebracht, sondern erst auf Beschwerdestufe in den zwischen August 2001 und Juni 2005 sowie Mai 2007 ([...]) verfassten Arztberichten thematisiert und zu Beginn nur als Verdacht geäussert, der sich im Laufe der Jahre jedoch zunehmend erhärtete. Die Arztberichte benennen die Gründe, aus denen einige Töchter bis heute nicht und die Beschwerdeführerin erst nach Jahren vertrauensbildender Therapie gegenüber der behandelnden Ärztin über die erlittenen Misshandlungen sprechen konnten, und dies nur im Vertrauen darauf, dass nichts gegen aussen dringen würde: Zum Teil wahnhafte Schuld- und Schamgefühle, die Hoffnung, mit Schweigen das Geschehene ungeschehen zu machen und keine Schande über sich und die Familie zu bringen sowie die Angst, von der Familie beziehungsweise vom Ehemann verstossen zu werden (vgl. Sachverhaltsdarstellung Bst. E, K, Q und V). Diese plausiblen Gründe decken sich weitgehend mit den in EMARK 2003 Nr. 17 aufgezeigten möglichen Ursachen für verspätete Vergewaltigungsvorbringen, wie kulturell bedingten Schuld- und Schamgefühlen sowie Selbstschutzmechanismen (E. 4a-c S. 105 ff.). Das Bundesverwaltungsgericht hat diese Rechtsprechung der ARK in einem kürzlich publizierten Urteil bestätigt (BVGE 2009/51 E. 4.2.3 S. 743).

4.3 Aufgrund dieser Erwägungen gelangt das Bundesverwaltungsgericht zum Ergebnis, dass auch die erst auf Beschwerdeebene und gegen aussen nur von der behandelnden Ärztin und der Rechtsvertretung geltend gemachte Vergewaltigung der Beschwerdeführerin durch serbische Armeeangehörige im Jahre 1998 sowie die sexuellen Übergriffe auf mehrere Töchter glaubhaft sind. Die von der Beschwerdeführerin (und ihren Kindern) erlittenen Verfolgungshandlungen erfüllen die Anforderungen der Rechtsprechung an die Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG. Die Bombardierungen des Dorfes, die Zerstörung des Hauses und die direkte Beschiessung der Familie einerseits und die Vergewaltigung der Beschwerdeführerin sowie die sexuelle Gewalt gegen mehrere Töchter andererseits stellen erhebliche Nachteile dar, welche den Betroffenen gezielt aus einem beziehungsweise mehreren Motiven im Sinne von Art. 3 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG (ethnische beziehungsweise religiöse Zugehörigkeit sowie geschlechtsspezifische Verfolgung) von Repräsentanten des serbischen Staates zugefügt wurden. Der zeitliche Kausalzusammenhang zwischen Verfolgung und Flucht ist erfüllt, flüchtete die Beschwerdeführerin doch unmittelbar während den Verfolgungshandlungen. Aufgrund dieser Erlebnisse im Jahre 1998, der damaligen kriegerischen Situation sowie der Tötung [naher Verwandter] und der Übergriffe auf [nahe Verwandte] im April 1999 hatte die Beschwerdeführerin sodann begründete Furcht vor weiteren asylrechtlich relevanten Nachteilen. Schliesslich stand der Beschwerdeführerin im Zeitpunkt ihrer Ausreise auch keine valable innerstaatliche Fluchtalternative offen; eine solche ist gemäss Praxis der ARK (vgl. EMARK 2001 Nr. 3), welche das Bundesverwaltungsgericht in seiner Rechtsprechung fortführt, frühestens nach dem Abzug der serbischen Sicherheitskräfte aus Kosovo im Juni 1999 anzunehmen (vgl. BVGE 2007/31 E. 5.2 S. 18 f.).

4.4 Als Zwischenfazit ist demnach festzuhalten, dass die Beschwerdeführerin in gezielter Weise von den ethnischen Vertreibungsmassnahmen der serbischen Kräfte, welche in ihrer Gesamtheit dem damaligen jugoslawischen Staat zuzurechnen sind, betroffen war und daher im Zeitpunkt der Ausreise aus dem Heimatstaat im [...] 1998 die Flüchtlingseigenschaft erfüllte.

4.5 Letztlich ist indessen der Zeitpunkt des Asylentscheides massgeblich, das heisst, es ist zu prüfen, ob die Furcht vor einer absehbaren Verfolgung (noch) begründet ist. Dabei sind Veränderungen der objektiven Situation im Heimatstaat zwischen Ausreise und Asylentscheid zugunsten und zulasten der Beschwerdeführerin zu berücksichtigen (vgl. EMARK 2005 Nr. 18 E. 5.7.1 S. 164).
Mit dem Einmarsch der KFOR am 12. Juni 1999, dem Rückzug der letzten serbischen Truppen am 20. Juni 1999 und der Übergabe der polizeilichen und militärischen Funktionen an die internationalen Behörden UNMIK (United Nations Interim Administration Mission in Kosovo) und KFOR hat sich die Situation in Kosovo seit der Ausreise der Beschwerdeführerin im [...] 1998 massgeblich und nachhaltig verändert (vgl. BVGE 2007/31 E. 5.3 S. 380). Am 17. Februar 2008 hat Kosovo einseitig die Unabhängigkeit von Serbien erklärt, und am 15. Juni 2008 ist die kosovarische Verfassung in Kraft getreten. In dieser ist weiterhin eine internationale zivile und militärische Präsenz vorgesehen. Derzeit bestehen mit der UNO-Verwaltung (UNMIK), welche nur noch im serbisch dominierten Norden relevant ist, und der seit dem 9. Dezember 2008 unter Führung der Europäischen Union (EU) operativen Rechtsstaatlichkeitsmission "European Union Rule of Law Mission in Kosovo" (EULEX) sowie der KFOR drei internationale Missionen. Die EULEX soll die kosovarischen Institutionen in den Bereichen Polizei, Gerichtsbarkeit und Zoll unterstützen (vgl. dazu Vedran Dzihic, Helmut Kramer, Der unabhängige Kosovo im Herbst 2009: Kann die EULEX-Mission ihre Aufgabe erfüllen?, Friedrich Ebert Stiftung, Oktober 2009 S. 17 ff.). Für die Sicherheit sind die KFOR-Truppen und internationale Polizeikräfte zusammen mit der kosovarischen Polizei "Kosovo Police Service" (KPS) und der kleinen kosovarischen Armee "Kosovo Security Force" (KSF) zuständig.
Von den 192 Mitgliedstaaten der UNO haben bisher 69 Staaten im Nachgang der kosovarischen Unabhängigkeitserklärung, darunter auch 22 der 27 Staaten der EU, Kosovo als von Serbien unabhängigen Staat anerkannt (vgl. Neue Zürcher Zeitung vom 23. Juli 2010). Die Anerkennung durch die Schweizer Regierung erfolgte am 27. Februar 2008. In einem zur Publikation vorgesehenen Urteil (D-7561/2008 vom 15. April 2010) hat das Bundesverwaltungsgericht festgehalten, dass die Anerkennung der Unabhängigkeitserklärung Kosovos durch den Bundesrat sich einer gerichtlichen Überprüfung entzieht. Nach Schweizer Recht ist Kosovo heute somit ein unabhängiger Staat. Von der UNO ist die Unabhängigkeit Kosovos allerdings nach wie vor nicht anerkannt.
Am 22. Juli 2010 hat der Internationale Gerichtshof (IGH) der UNO in Den Haag in einem Rechtsgutachten zur Frage der Vereinbarkeit der einseitigen Unabhängigkeitserklärung Kosovos vom 17. Februar 2008 mit dem Völkerrecht Stellung bezogen, welche ihm auf Antrag Serbiens von der UNO-Generalversammlung vorgelegt worden war. Der IGH stellte fest, die einseitige Unabhängigkeitserklärung Kosovos habe weder gegen das allgemeine Völkerrecht verstossen noch gegen die Resolution 1244 des Sicherheitsrates vom 10. Juni 1999 - gemäss welcher Kosovo ein Teil Jugoslawiens ist - noch gegen die gestützt auf die Resolution unter der Schirmherrschaft von UNMIK erlassenen Vorschriften zur provisorischen Selbstverwaltung Kosovos ("Constitutional Framework for Provisional Self-Government"). Diese Rechtsmeinung der höchsten Rechtsinstanz der UNO ist zwar nicht bindend und bezieht sich gemäss der eingeschränkten Fragestellung lediglich auf die Rechtmässigkeit der Unabhängigkeitserklärung Kosovos. Die Staatlichkeit Kosovos als Folge der Unabhängigkeitserklärung sowie die Frage eines allfälligen Selbstbestimmungsrechts der kosovarischen Bevölkerung und die Rechtmässigkeit der Sezession Kosovos lagen ausserhalb der Kognition des Gerichtshofs.
Der ehemalige so genannte Verfolgerstaat ist heute in Kosovo faktisch nicht mehr vorhanden. Eine Rückkehr der Beschwerdeführerin würde so gesehen nicht bedeuten, dass sie sich unter den Schutz des ehemaligen Verfolgerstaates stellen würde, da sie zu den Angehörigen ihrer eigenen, albanischen Ethnie zurückkehren und sich unter den Schutz der kosovarischen Sicherheitskräfte und Behörden stellen würde. Bei dieser Sachlage stünde der Beschwerdeführerin demnach heute möglicherweise eine unter dem Sicherheitsaspekt valable Rückkehrmöglichkeit nach Kosovo offen, wo künftige asylrechtlich relevante Übergriffe ausgeschlossen werden können.

4.6 Mit der Unabhängigkeit Kosovos und der Tatsache, dass Kosovo gestützt auf die Verfassung und das Staatsangehörigkeitsgesetz den Erwerb der kosovarischen Staatsangehörigkeit regelt, stellt sich die Frage, ob der Beendigungsgrund "Erwerb einer neuen Staatsangehörigkeit" von Art. 1C Ziff. 3 FK im vorliegenden Fall anwendbar ist. Diese Bestimmung sieht vor, dass die Rechtsstellung als Flüchtling endet, wenn dieser eine neue Staatsangehörigkeit erwirbt und den Schutz des Landes, dessen Staatsangehörigkeit er erworben hat, geniesst.
4.6.1 Aus der Entstehungsgeschichte der UNO-Flüchtlingskonvention geht hervor, dass die Beendigungsklausel von Art. 1C Ziff. 3 FK für den Fall konzipiert wurde, dass ein Flüchtling aus eigener Initiative eine neue Staatsangehörigkeit eines Drittstaates - nicht des Verfolger- oder Heimatstaates - erwirbt. In den Beratungen zu dieser Bestimmung wurde der Fall erwähnt, dass der Aufnahmestaat eines Flüchtlings sich mit der Situation konfrontiert sieht, dass der von ihm anerkannte Flüchtling die Staatsangehörigkeit eines Drittstaates erworben hat und daher eventuell nicht mehr des Schutzes des Aufnahmestaates bedarf (Alex Takkenberg/Christopher C. Tahbaz, The Collected Travaux Préparatoires of the 1951 Geneva Convention Relating to the Status of Refugees, Vol. III, Amsterdam 1989, S. 423, U.N. Doc. A/CONF.2/SR.23 S. 19 vom 16. Juli 1951; James C. Hathaway, The Law of Refugee Status, Toronto and Vancouver 1991, S. 210). In den Beratungen bestand Konsens darüber, dass niemand gezwungen werde könne, eine neue Staatsangehörigkeit anzunehmen, weshalb diese Bestimmung ausschliesslich den freiwilligen Erwerb einer neuen Staatsangehörigkeit erfassen sollte (Takkenberg/Tahbaz, a.a.O. S. 422, U.N. Doc. A/CONF.2/SR.23 S. 17 vom 16. Juli 1951; Hathaway, a.a.O., S. 210, Fn 126). Die Beendigungsklausel von Art. 1C Ziff. 3 FK sollte demnach nicht bezwecken, einem Flüchtling die Staatsangehörigkeit des Herkunfts- oder Verfolgerstaates gegen seinen Willen aufzudrängen. Vielmehr wollte man eine Entlastung der Aufnahmestaaten von Flüchtlingen ermöglichen, wenn letztere mit dem Erwerb der Staatsangehörigkeit eines Drittstaates dort tatsächlich Schutz erhielten (Hathaway, a.a.O., S. 210).
Art. 1C Ziff. 3 FK soll demnach nur in denjenigen Fällen zur Beendigung des Flüchtlingsstatus führen, in welchen der Erwerb einer neuen Staatsangehörigkeit auch tatsächlich den Schutz des betreffenden Staates mit sich bringt. Die neu erworbene Staatsangehörigkeit muss nach internationalem Recht wirksam sein, und die betroffene Person muss die Fähigkeit und den Willen haben, den Schutz des Staates ihrer neuen Nationalität in Anspruch zu nehmen (Atle Grahl-Madsen, The Status of Refugees in International Law, Leyden 1966, S. 396; Office of the United Nations High Commissioner for Refuges Geneva, The Cessation Clauses: Guidelines on their Application, UNHCR Genf, April 1999 Ziff. 17). Zur Effektivität der neuen Staatsangehörigkeit wird mit Bezugnahme auf den Fall Nottebohm (Urteil des IGH vom 6. April 1955 i.S. Liechtenstein gegen Guatemala) bisweilen auch eine echte, tatsächliche Bindung ("a genuine link") zwischen dem Individuum und dem Staat, dessen Staatsangehörigkeit dieses erwirbt, vorausgesetzt (Hathaway, a.a.O., S. 527; UNHCR Genf, a.a.O., Ziff. 17).
Als konkrete Anwendungsfälle, in denen der Genuss des Schutzes und damit auch die Anwendbarkeit von Art. 1C Ziff. 3 FK zu bejahen sind, werden in der Lehre einerseits die Einbürgerung eines Flüchtlings durch den Aufnahme- beziehungsweise Wohnsitzstaat genannt, welche den sofortigen Genuss aller mit der Staatsangehörigkeit verbundenen Rechte und Vorteile zur Folge hat, und andererseits der Erwerb der Staatsangehörigkeit eines Drittstaates - also nicht des Verfolger- oder Herkunftsstaates - durch Heirat oder durch Einbürgerung aufgrund besonderer Verdienste, sofern der Flüchtling dort keine Verfolgung zu befürchten hat (Grahl-Madsen, a.a.O., S. 396 f.).
Im vorliegend zu beurteilenden Fall würde die Beschwerdeführerin mit der kosovarischen Staatsangehörigkeit die Nationalität des Teilnachfolgestaates (Kosovo) auf einem Teilgebiet des vormaligen Verfolgerstaates (Serbien) erwerben, was eine Konstellation darstellt, für welche - wie vorstehend ausgeführt - Art. 1C Ziff. 3 FK ursprünglich nicht konzipiert war. Ist der neue Staat, dessen Staatsangehörigkeit der Flüchtling (allenfalls ex lege) erwirbt, der Nachfolgestaat seines Herkunftsstaates, muss sorgfältig geprüft werden, ob der Flüchtling dort Schutz wird geniessen können, um zu vermeiden, dass die Aberkennung der Flüchtlingseigenschaft zu Verfolgung im Nachfolgestaat führt (Hathaway, a.a.O., S. 527 f., der auch auf die Verpflichtung der Konventionsstaaten gemäss Art. 34
IR 0.142.30 Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés (avec annexe)
Conv.-Réfugiés Art. 34 Naturalisation - Les Etats Contractants faciliteront, dans toute la mesure du possible, l'assimilation et la naturalisation des réfugiés. Ils s'efforceront notamment d'accélérer la procédure de naturalisation et de réduire, dans toute la mesure du possible, les taxes et les frais de cette procédure.
FK hinweist, soweit wie möglich die Eingliederung und Einbürgerung von Flüchtlingen im Aufnahmestaat zu erleichtern, und festhält, im Zweifelsfall sollte in dubio pro refugio entschieden werden). Die ARK hat in EMARK 1998 Nr. 15 in Änderung der Rechtsprechung entschieden, die Aberkennung der Flüchtlingseigenschaft infolge einer neu erworbenen Staatsangehörigkeit gemäss Art. 1C Ziff. 3 FK setze keinen freiwilligen Erwerb voraus, wenn dem Flüchtling im Rahmen einer Staatennachfolge und in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht von einem neu gebildeten Staat kraft Gesetz und ohne Mitwirkung der betroffenen Person dessen Staatsangehörigkeit verliehen wird (EMARK 1998 Nr. 15 E. 8 und 9a S. 123 ff.).
Diesem Entscheid lag indessen eine andere Konstellation zugrunde als die hier zu beurteilende: Es handelte sich um einen Serben aus Bosnien-Herzegowina, welchem im Jahr 1995 Asyl in der Schweiz gewährt worden war. Da er in der Folge einen Reisepass der Bundesrepublik Jugoslawien (Restjugoslawien) erwarb, wurde ihm im Jahr 1997 die Flüchtlingseigenschaft aberkannt und das Asyl widerrufen. Zur Begründung wurde angeführt, dem Beschwerdeführer sei Asyl gewährt worden, weil er auf dem damaligen Gebiet Jugoslawiens, welches 1992 als Bosnien und Herzegowina unabhängig wurde, verfolgt worden war. In Restjugoslawien, dessen Staatsangehörigkeit er später erworben hatte und in welches er in der Folge auch gereist war, hatte er keine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung zu befürchten.
Die Konstellation, welche dem genannten Entscheid EMARK 1998 Nr. 15 zugrunde lag, unterscheidet sich demnach von der hier zu beurteilenden insofern in zwei wesentlichen Punkten: Zum einen hat dort der Betroffene nicht nur die Staatsangehörigkeit eines Nachfolgestaates von Ex-Jugoslawien erhalten, sondern (durch Ausstellung und Verwendung eines Passes) auch dessen Schutz in Anspruch genommen, und zum anderen umfasste der Nachfolgestaat der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien (bestehend aus Serbien und Montenegro) nicht das Gebiet, wo es zu Verfolgungshandlungen gekommen war (Bosnien-Herzegowina).
Aus EMARK 1998 Nr. 15 kann deshalb nicht abgeleitet werden, dass der von Gesetzes wegen erfolgte Erwerb der kosovarischen Staatsangehörigkeit durch die Beschwerdeführerin bereits zur Beendigung ihrer Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 1C Ziff. 3 FK führt. Ist auf dem Gebiet, wo ehemals die Verfolgung stattfand, ein neuer Staat entstanden, dessen Staatsangehörigkeit der Flüchtling ex lege erworben hat, genügt dies allein noch nicht, um die Beendigungsklausel von Art. 1C Ziff. 3 FK anzuwenden; vielmehr ist dazu, wie vorstehend ausgeführt, ebenfalls die freiwillige Inanspruchnahme und der effektive Erhalt des Schutzes dieses neuen Staates durch den Flüchtling erforderlich. Ist dies nicht der Fall, stellt sich andererseits die Frage, ob es dem betroffenen Flüchtling allenfalls zumutbar ist, sich unter den Schutz des neu entstandenen Staates zu stellen. Diese Frage ist indessen kein Kriterium der Ziff. 3 der Beendigungsklauseln von Art. 1C FK, sondern unter dem Titel von Ziff. 5 zu prüfen: Es stellt sich danach die Frage, ob es die betroffene Person nach Wegfall der Umstände, auf Grund derer sie zum Flüchtling wurde, nicht mehr ablehnen kann, den Schutz ihres Heimatlandes in Anspruch zu nehmen.
4.7
4.7.1 Gemäss der Beendigungsklausel von Art. 1C Ziff. 5 Abs. 1 FK endet die Rechtsstellung als Flüchtling, wenn die betreffende Person nach Wegfall der Umstände, auf Grund derer sie als Flüchtling anerkannt worden ist, es nicht mehr ablehnen kann, den Schutz ihres Heimatstaates in Anspruch zu nehmen. Diese "Wegfall-der-Umstände-Klausel" ist nicht anwendbar auf diejenigen Flüchtlinge, welche diesen Schutz aus zwingenden, auf frühere Verfolgung zurückgehenden Gründen weiterhin ablehnen können (Art. 1C Ziff. 5 Abs. 2 FK).
Eine erlittene Vorverfolgung ist nämlich auch nach Wegfall einer zukünftig drohenden Verfolgungsgefahr weiterhin als asylrechtlich relevant zu betrachten, wenn eine Rückkehr in den früheren Verfolgerstaat aus zwingenden, auf diese Verfolgung zurückgehenden Gründen nicht zumutbar ist. Bei dieser Auslegung von Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG zieht das Bundesverwaltungsgericht in Weiterführung der Praxis der ARK (vgl. EMARK 1993 Nr. 31 S. 220 ff.; bestätigt in 1995 Nr. 16 S. 166 ff.; 1996 Nr. 10 S. 74 ff.; 1996 Nr. 42 S. 371 ff.; 1997 Nr. 14 S. 121 ff.; 2001 Nr. 3 S. 12 ff.) die entsprechende Formulierung der Ausnahmebestimmung von Art. 1C Ziff. 5 Abs. 2 FK bei (vgl. BVGE 2007/31 E. 5.4 S. 380 f.).
4.7.2 "Zwingende Gründe" im Sinne der Rechtsprechung liegen zunächst einmal vor, wenn der Flüchtling unter einem Langzeittrauma leidet, weil er oder seine nahen Angehörigen schwerwiegenden Verfolgungen (insbesondere Folterungen) ausgesetzt waren (vgl. EMARK 1995 Nr. 16 E. 6d S. 166 ff.; 1996 Nr. 10 S. 74 ff.; 1996 Nr. 42 S. 371 ff.). Als weitere Kategorie "zwingender Gründe" gilt sodann eine trotz Änderung des Regimes andauernde feindselige Haltung (insbesondere Diskriminierung) weiter Teile der einheimischen Bevölkerung gegenüber Staatsangehörigen, welche dieselbe politische Anschauung, Religion etc. haben wie der betreffende Flüchtling (vgl. EMARK 1995 Nr. 16 E. 6d S. 166 ff.).
Der Begriff der "zwingenden Gründe" bezieht sich somit auf psychische Blockaden des Flüchtlings, welche der Rückkehr in den Heimatstaat entgegenstehen und ihn aufgrund der in der Vergangenheit erlittenen Verfolgung daran hindern, sich als Mitglied seines Heimatstaates zu betrachten (vgl. EMARK 1995 Nr. 16 E. 6d S. 167; 1996 Nr. 10 S. 74). Derartige Gründe sind nicht erst bei einem Asylwiderruf zu beachten, sondern bereits im Zeitpunkt der Prüfung der Flüchtlingseigenschaft (vgl. EMARK 1993 Nr. 31 E. 10 S. 223).
4.7.3 Wie bereits erwähnt, hat die ARK in EMARK 2001 Nr. 3 S. 10 ff. die grundsätzliche analoge Anwendbarkeit von Art. 1C Ziff. 5 FK bei der Frage der Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft in Bezug auf Kosovo bejaht. Liegen "zwingende Gründe" im Sinne der Ausnahmebestimmung von Art. 1C Ziff. 5 Abs. 2 der FK vor, ist gemäss in EMARK 2001 Nr. 3 publizierter Praxis (siehe oben E. 4.7.1), welche vom Bundesverwaltungsgericht mit BVGE 2007/31 weitergeführt wird, Asyl suchenden Personen aus Kosovo Asyl zu gewähren, auch wenn die Umstände, die zur erlittenen Verfolgung von serbischer Seite führten, weggefallen sind, sofern die Ausreise vor dem Einmarsch der KFOR-Truppen am 12. Juni 1999 erfolgte und im Zeitpunkt der Ausreise die Flüchtlingseigenschaft erfüllt war (vgl. BVGE 2007/31 a.a.O. E. 5.4 S. 380).
Dass die Ausreise der Beschwerdeführerin und ihrer [...] Kinder im [...] 1998, mithin [...] vor Einmarsch der KFOR-Truppen erfolgte, ist unbestritten. Wie vorstehend dargelegt, erfüllte die Beschwerdeführerin daher im Zeitpunkt der Ausreise die Flüchtlingseigenschaft.
Die eingereichten ärztlichen Berichte vom 5. September 2001, 7. September 2002, 9. April 2005 und 9. Juni 2005 sowie vom 28. Mai 2007 wurden alle von derselben Psychiaterin erstellt, bei welcher die Beschwerdeführerin seit August 2001 in regelmässiger psychotherapeutischer und medikamentöser Behandlung ist. Die Berichte diagnostizieren der Beschwerdeführerin konstant eine auf die erlittenen Vergewaltigungen zurückzuführende posttraumatische Belastungsstörung mit mittelgradig bis schwer depressiven Symptomen (ICD 10 F. 43.1). Aufgrund dieser von fachlich kompetenter Seite erstellten Arztberichte erachtet es das Bundesverwaltungsgericht als erstellt, dass bei der Beschwerdeführerin vom Bestehen einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung und daher von einer Langzeittraumatisierung im Sinne der zitierten Rechtsprechung (vgl. insbesondere EMARK 2001 Nr. 3) auszugehen ist, welche auf die während der Flucht erfolgte Vergewaltigung durch serbische Soldaten zurückzuführen ist. Dass sie zudem als Mutter die gegen mehrere ihrer Töchter ausgeübte sexuelle Gewalt miterleben musste und diese nicht verhindern konnte, dürfte eine weitere Ursache für die Langzeittraumatisierung sein.

4.8 Nach Kenntnissen des Bundesverwaltungsgerichts wird sexuelle Gewalt in der kosovo-albanischen Gesellschaft stark tabuisiert. Vergewaltigungen und weitere Formen sexueller sowie geschlechtsspezifischer Gewalt werden aufgrund der kulturellen Stigmatisierung der Opfer und ihrer Familien sowie der Tatsache, dass sich die Opfer nicht immer auf effektiven staatlichen Schutz verlassen können, den Behörden oft nicht gemeldet (U.S. Department of State, 2009 Human Rights Report: Kosovo, 11.03.2010, http://www.state.gov/g/drl/rls/hrrpt/ 2009/eur/136039.htm, abgerufen am 30.06.2010; UNHCR, UNHCR's Eligibility Guidelines for Assessing the International Protection Needs of Individuals from Kosovo, 09.11.2009, S. 20, http://www.ecoi.net/file_ upload/ 90_1257857081_ kos20091109unhcr.pdf, abgerufen am 01.04. 2010). Eine "Tradition des Schweigens bezüglich häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung" behindert eine wirksame Unterstützung der Frauen (U.S. Department of State, 2009, a.a.O.). Da die Ehre der Frau als Bestandteil der Ehre des Mannes erachtet wird beziehungsweise die Ehre des Mannes vom Verhalten seiner weiblichen Familienangehörigen (Virginität, Treue, Schamhaftigkeit) abhängt, bedeuten Übergriffe auf die Frauen für den Mann, dem sie "anvertraut" sind, eine schwere Ehrverletzung. Wird eine Vergewaltigung publik, kann es insbesondere in kleinen Dorfgemeinschaften vorkommen, dass vom Opfer ein Suizid erwartet wird, um die Schande von der Familie abzuwenden (vgl. Institute of War and Peace Reporting, a.a.O E. 4.2). Die Opfer können vom Ehemann und der eigenen Familie verstossen werden; unverheiratete Vergewaltigungsopfer sowie ihre Schwestern können unter Umständen nie heiraten. Manche Familien von Opfern verlassen die Heimat, um der Stigmatisierung zu entgehen.
Laut dem Institute of War and Peace Reporting wählten serbische Paramilitärs während des Kosovo-Krieges im Wissen um die verheerenden Auswirkungen von Vergewaltigungen auf die betroffenen Gemeinschaften gezielt weibliche Familienangehörige von UÇK-Kämpfern oder von Männern aus, welche der Unterstützung der kosovarischen Befreiungsarmee verdächtigt wurden. Wie viele albanische Frauen und Mädchen im Laufe des Kosovo-Krieges Opfer von sexueller Gewalt serbischer Sicherheitskräfte und Paramilitärs wurden, ist nicht zuletzt aufgrund der Tabuisierung des Themas und der Stigmatisierung der Opfer bis heute unklar. Viele Frauen leugnen erlittene Vergewaltigungen sogar in denjenigen Fällen, in welchen diese offensichtlich stattgefunden haben und es dafür Zeugen gibt. Die wenigen Opfer, die bereit sind, diese "Solidarität im Schweigen" zu brechen und öffentlich über die Vergewaltigungen zu sprechen wagen, riskieren eine soziale Ächtung (vgl. Institute of War and Peace Reporting, a.a.O.).
Aufgrund dieser im kosovarischen Kulturkreis verbreiteten Tabuisierung der Vergewaltigung im Allgemeinen und der als Kriegswaffe eingesetzten Vergewaltigungen von albanischen Frauen und Mädchen durch serbische Sicherheitskräfte während des Kosovo-Krieges im Besonderen ist davon auszugehen, dass die Beschwerdeführerin in Kosovo unter der ablehnenden Haltung durch den wohl überwiegenden Teil der kosovarischen Bevölkerung in unzumutbarer Art und Weise zu leiden hätte.

4.9 Gestützt auf diese Erwägungen gelangt das Bundesverwaltungsgericht zum Ergebnis, dass die Beschwerdeführerin die Inanspruchnahme des Schutzes ihres Heimatstaates Kosovo aus zwingenden, auf früherer Verfolgung beruhenden Gründen im Sinne von Art. 1C Ziff. 5 Abs. 2 FK weiterhin ablehnen kann. Die Erinnerung an die erlittenen schweren Verfolgungshandlungen, insbesondere an die Vergewaltigung, manifestiert sich bei der Beschwerdeführerin bis heute in einer Langzeittraumatisierung. Als von serbischen Soldaten vergewaltigte albanische Frau müsste sie in Kosovo zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit unter der ablehnenden Haltung und der Stigmatisierung leiden, welche der überwiegende Teil der kosovarischen Bevölkerung vergewaltigten Frauen entgegenbringt. Im vorliegenden Fall sind somit die in der zitierten Rechtsprechung herausgearbeiteten Hauptkategorien von zwingenden, auf früherer Verfolgung beruhenden Gründen einschlägig - Langzeittraumatisierung aufgrund von Vergewaltigung sowie andauernde diskriminierende Haltung eines überwiegenden Teils der Bevölkerung - erfüllt. Diese Gründe verunmöglichen es der Beschwerdeführerin psychisch, sich als Mitglied ihres Heimatstaates Kosovo zu betrachten und dessen Schutz in Anspruch zu nehmen. Die Frage, ob die Beschwerdeführerin - wie von der Vorinstanz auf Vernehmlassungsstufe angenommen - die psychischen Beeinträchtigungen in ihrem Heimatland adäquat behandeln lassen könnte, ist daher nicht von Belang.

5.
Zusammenfassend ergibt sich damit, dass die von der Beschwerdeführerin glaubhaft gemachte Vorverfolgung unter Berücksichtigung "zwingender Gründe" im Sinne der Rechtsprechung zu Art. 1C Ziff. 5 Abs. 2 FK flüchtlingsrechtlich erheblich ist, weshalb die Beschwerdeführerin die Flüchtlingseigenschaft nach Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG erfüllt. Da aufgrund der Akten keinerlei Hinweise auf das Vorliegen allfälliger Asylausschlussgründe im Sinne von Art. 53
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 53 Indignité - L'asile n'est pas accordé au réfugié qui:
a  en est indigne en raison d'actes répréhensibles;
b  a porté atteinte à la sûreté intérieure ou extérieure de la Suisse ou qui la compromet, ou
c  est sous le coup d'une expulsion au sens des art. 66a ou 66abis CP157 ou 49a ou 49abis CPM158.
AsylG bestehen, ist ihr in der Schweiz Asyl zu gewähren (vgl. Art. 49
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 49 Principe - L'asile est accordé aux personnes qui ont la qualité de réfugié, s'il n'y a pas de motif d'exclusion.
AsylG).

6.
Aufgrund der vorstehenden Erwägungen ergibt sich, dass die angefochtene Verfügung der Vorinstanz vom 3. August 2001 Bundesrecht verletzt. Die Beschwerde ist demnach gutzuheissen, die angefochtene Verfügung aufzuheben und das BFM anzuweisen, der Beschwerdeführerin Asyl zu gewähren.

7.
7.1 Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind keine Kosten aufzuerlegen (Art. 63 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
VwVG). Das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung wird daher gegenstandslos.

7.2 Obsiegende Parteien haben Anspruch auf eine Parteientschädigung für die ihnen erwachsenen notwendigen Kosten (vgl. Art. 64 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 64
1    L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés.
2    Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué.
3    Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens.
4    La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110
VwVG, Art. 16 Abs. 1 Bst. a
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 16 Cour plénière
1    La cour plénière est chargée:
a  d'édicter les règlements relatifs à l'organisation et à l'administration du tribunal, à la répartition des affaires, à l'information, aux émoluments judiciaires, aux dépens alloués aux parties et aux indemnités allouées aux mandataires d'office, aux experts et aux témoins;
b  de procéder aux nominations que le règlement n'attribue pas à un autre organe du tribunal;
c  de statuer sur les demandes de modification du taux d'occupation des juges pendant leur période de fonction;
d  d'adopter le rapport de gestion;
e  de constituer les cours et de nommer leur président sur proposition de la Commission administrative;
f  de faire une proposition à l'Assemblée fédérale pour l'élection à la présidence et à la vice-présidence;
g  de nommer le secrétaire général et son suppléant sur proposition de la Commission administrative;
h  de statuer sur l'adhésion à des associations internationales;
i  d'exercer les autres tâches que la loi lui attribue.
2    La cour plénière ne peut siéger ou décider par voie de circulation qu'avec la participation de deux tiers au moins des juges.
3    Les juges exerçant leur fonction à temps partiel disposent d'une voix.
VGG i.V.m. Art. 7 Abs. 1
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 7 Principe
1    La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige.
2    Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion.
3    Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens.
4    Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens.
5    L'art. 6a s'applique par analogie.7
des Reglements vom 21. Februar 2008 über die Kosten und Entschädigungen vor dem Bundesverwaltungsgericht [VGKE]). Der aktuelle Vertreter der Beschwerdeführerin hat am 2. September 2010 eine Kostennote in der Höhe von Fr. 2'030.- zu den Akten gereicht, in welcher er einen zeitlichen Aufwand von 19 Stunden (bei einem Stundenansatz von Fr. 100.- bis 31. Dezember 2006 und von Fr. 150.- ab 1. Januar 2007) sowie eine Spesenpauschale von Fr. 55.- ausweist. Der zeitliche Aufwand erscheint als angemessen. In diesem Betrag ist die Parteientschädigung für die bis zur Einbürgerung im Beschwerdeverfahren der Mutter eingeschlossenen [...] Kinder mit enthalten. In Anwendung von Art. 8
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 8 Dépens
1    Les dépens comprennent les frais de représentation et les éventuels autres frais de la partie.
2    Les frais non nécessaires ne sont pas indemnisés.
, 9
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 9 Frais de représentation
1    Les frais de représentation comprennent:
a  les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat;
b  les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone;
c  la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte.
2    Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie.
und 11
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 11 Frais du représentant
1    Les frais sont remboursés sur la base des coûts effectifs. Sont remboursés au plus:
a  pour les déplacements: les frais d'utilisation des transports publics en première classe;
b  pour les voyages en avion depuis l'étranger: le prix du billet en classe économique, à un tarif avantageux;
c  pour le déjeuner et le dîner: 25 francs par repas;
d  pour la nuitée, y compris le petit déjeuner: 170 francs.
2    En lieu et place du remboursement des frais du voyage en train, une indemnité peut exceptionnellement être accordée pour l'usage d'un véhicule automobile privé, notamment s'il permet un gain de temps considérable. L'indemnité est fixée en fonction des kilomètres parcourus, conformément à l'art. 46 de l'ordonnance du DFF du 6 décembre 2001 concernant l'ordonnance sur le personnel de la Confédération12.
3    Un montant forfaitaire peut être accordé en lieu et place du remboursement des frais effectifs prévus aux al. 1 et 2, si des circonstances particulières le justifient.
4    Les photocopies peuvent être facturées au prix de 50 centimes par page.
VGKE ist die Parteientschädigung somit auf total Fr. 2'030.- festzusetzen und das Bundesamt anzuweisen, diesen Betrag der Beschwerdeführerin auszurichten.

(Dispositiv nächste Seite)

Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:

1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen.

2.
Die angefochtene Verfügung vom 3. August 2001 wird aufgehoben und das BFM wird angewiesen, der Beschwerdeführerin Asyl zu gewähren.

3.
Bei diesem Ausgang des Verfahrens werden keine Verfahrenskosten erhoben.

4.
Das BFM hat der Beschwerdeführerin für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Parteientschädigung in der Höhe von insgesamt Fr. 2030.- auszurichten.

5.
Dieses Urteil geht an:
die Rechtsvertretung der Beschwerdeführerin (Einschreiben)
das BFM, Abteilung Aufenthalt, mit den Akten Ref.-Nr. N [...] (per Kurier; in Kopie)
[die zuständige kantonale Behörde] (in Kopie)

Der vorsitzende Richter: Die Gerichtsschreiberin:

Daniel Schmid Jacqueline Augsburger

Versand:
Information de décision   •   DEFRITEN
Document : D-7201/2006
Date : 07 septembre 2010
Publié : 20 septembre 2010
Source : Tribunal administratif fédéral
Statut : Non publié
Domaine : Asile
Objet : Asyl und Flüchtlingseigenschaft; Verfügung des BFF vom 3. August 2001 / N 370 409


Répertoire des lois
CEDH: 8
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH)
CEDH Art. 8 Droit au respect de la vie privée et familiale - 1. Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance.
1    Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance.
2    Il ne peut y avoir ingérence d'une autorité publique dans l'exercice de ce droit que pour autant que cette ingérence est prévue par la loi et qu'elle constitue une mesure qui, dans une société démocratique, est nécessaire à la sécurité nationale, à la sûreté publique, au bien-être économique du pays, à la défense de l'ordre et à la prévention des infractions pénales, à la protection de la santé ou de la morale, ou à la protection des droits et libertés d'autrui.
FITAF: 7 
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 7 Principe
1    La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige.
2    Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion.
3    Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens.
4    Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens.
5    L'art. 6a s'applique par analogie.7
8 
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 8 Dépens
1    Les dépens comprennent les frais de représentation et les éventuels autres frais de la partie.
2    Les frais non nécessaires ne sont pas indemnisés.
9 
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 9 Frais de représentation
1    Les frais de représentation comprennent:
a  les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat;
b  les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone;
c  la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte.
2    Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie.
11
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 11 Frais du représentant
1    Les frais sont remboursés sur la base des coûts effectifs. Sont remboursés au plus:
a  pour les déplacements: les frais d'utilisation des transports publics en première classe;
b  pour les voyages en avion depuis l'étranger: le prix du billet en classe économique, à un tarif avantageux;
c  pour le déjeuner et le dîner: 25 francs par repas;
d  pour la nuitée, y compris le petit déjeuner: 170 francs.
2    En lieu et place du remboursement des frais du voyage en train, une indemnité peut exceptionnellement être accordée pour l'usage d'un véhicule automobile privé, notamment s'il permet un gain de temps considérable. L'indemnité est fixée en fonction des kilomètres parcourus, conformément à l'art. 46 de l'ordonnance du DFF du 6 décembre 2001 concernant l'ordonnance sur le personnel de la Confédération12.
3    Un montant forfaitaire peut être accordé en lieu et place du remboursement des frais effectifs prévus aux al. 1 et 2, si des circonstances particulières le justifient.
4    Les photocopies peuvent être facturées au prix de 50 centimes par page.
LAsi: 2 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
1    La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
2    L'asile comprend la protection et le statut accordés en Suisse à des personnes en Suisse en raison de leur qualité de réfugié. Il inclut le droit de résider en Suisse.
3 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
7 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
44 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI127.
49 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 49 Principe - L'asile est accordé aux personnes qui ont la qualité de réfugié, s'il n'y a pas de motif d'exclusion.
53 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 53 Indignité - L'asile n'est pas accordé au réfugié qui:
a  en est indigne en raison d'actes répréhensibles;
b  a porté atteinte à la sûreté intérieure ou extérieure de la Suisse ou qui la compromet, ou
c  est sous le coup d'une expulsion au sens des art. 66a ou 66abis CP157 ou 49a ou 49abis CPM158.
105 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral359.
106
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants:
1    Les motifs de recours sont les suivants:
a  violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation;
b  établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent;
c  ...
2    Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés.
LTAF: 16 
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 16 Cour plénière
1    La cour plénière est chargée:
a  d'édicter les règlements relatifs à l'organisation et à l'administration du tribunal, à la répartition des affaires, à l'information, aux émoluments judiciaires, aux dépens alloués aux parties et aux indemnités allouées aux mandataires d'office, aux experts et aux témoins;
b  de procéder aux nominations que le règlement n'attribue pas à un autre organe du tribunal;
c  de statuer sur les demandes de modification du taux d'occupation des juges pendant leur période de fonction;
d  d'adopter le rapport de gestion;
e  de constituer les cours et de nommer leur président sur proposition de la Commission administrative;
f  de faire une proposition à l'Assemblée fédérale pour l'élection à la présidence et à la vice-présidence;
g  de nommer le secrétaire général et son suppléant sur proposition de la Commission administrative;
h  de statuer sur l'adhésion à des associations internationales;
i  d'exercer les autres tâches que la loi lui attribue.
2    La cour plénière ne peut siéger ou décider par voie de circulation qu'avec la participation de deux tiers au moins des juges.
3    Les juges exerçant leur fonction à temps partiel disposent d'une voix.
31 
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
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SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 32 Exceptions
1    Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal;
b  les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires;
c  les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes;
d  ...
e  les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant:
e1  l'autorisation générale des installations nucléaires;
e2  l'approbation du programme de gestion des déchets;
e3  la fermeture de dépôts en profondeur;
e4  la preuve de l'évacuation des déchets.
f  les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires;
g  les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision;
h  les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu;
i  les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR);
j  les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles.
2    Le recours est également irrecevable contre:
a  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f;
b  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale.
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SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions:
a  du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale;
b  du Conseil fédéral concernant:
b1  la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26,
b10  la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44;
b2  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27,
b3  le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29,
b4  l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31,
b4bis  l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens,
b5  la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34,
b6  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36,
b7  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38,
b8  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40,
b9  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42;
c  du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cbis  du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
dquinquies  de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées;
e  des établissements et des entreprises de la Confédération;
f  des commissions fédérales;
g  des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises;
h  des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées;
i  d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral.
37 
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement.
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SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 53 Dispositions transitoires
1    La procédure de recours contre les décisions qui ont été rendues avant l'entrée en vigueur de la présente loi et qui, selon l'ancien droit, pouvaient faire l'objet d'un recours devant le Tribunal fédéral ou le Conseil fédéral est régie par l'ancien droit.
2    Les recours qui sont pendants devant les commissions fédérales de recours ou d'arbitrage ou devant les services de recours des départements à l'entrée en vigueur de la présente loi sont traités par le Tribunal administratif fédéral dans la mesure où celui-ci est compétent. Ils sont jugés sur la base du nouveau droit de procédure.
LTF: 83
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
PA: 5 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
44 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 44 - La décision est sujette à recours.
48 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
50 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 50
1    Le recours doit être déposé dans les 30 jours qui suivent la notification de la décision.
2    Le recours pour déni de justice ou retard injustifié peut être formé en tout temps.
52 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
57 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 57
1    Si le recours n'est pas d'emblée irrecevable ou infondé, l'autorité de recours en donne connaissance sans délai à l'autorité qui a pris la décision attaquée et, le cas échéant, aux parties adverses du recourant ou à d'autres intéressés, en leur impartissant un délai pour présenter leur réponse; elle invite en même temps l'autorité inférieure à produire son dossier.99
2    L'autorité de recours peut, à n'importe quel stade de la procédure, inviter les parties à un échange ultérieur d'écritures ou procéder à un débat.
63 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
64 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 64
1    L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés.
2    Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué.
3    Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens.
4    La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110
65
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 65
1    Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111
2    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur attribue en outre un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert.112
3    Les frais et honoraires d'avocat sont supportés conformément à l'art. 64, al. 2 à 4.
4    Si la partie indigente revient à meilleure fortune, elle est tenue de rembourser les honoraires et les frais d'avocat à la collectivité ou à l'établissement autonome qui les a payés.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des honoraires et des frais.113 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral114 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales115 sont réservés.116
conv Réfugiés: 34
IR 0.142.30 Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés (avec annexe)
Conv.-Réfugiés Art. 34 Naturalisation - Les Etats Contractants faciliteront, dans toute la mesure du possible, l'assimilation et la naturalisation des réfugiés. Ils s'efforceront notamment d'accélérer la procédure de naturalisation et de réduire, dans toute la mesure du possible, les taxes et les frais de cette procédure.
Répertoire de mots-clés
Trié par fréquence ou alphabet
kosovo • viol • tribunal administratif fédéral • mère • victime • autorité inférieure • famille • fuite • pays d'origine • hameau • question • départ d'un pays • albanais • monténégro • personne concernée • 1995 • vie • droit d'asile • frères et soeurs • rapport médical
... Les montrer tous
BVGE
2009/51 • 2008/4 • 2007/31
BVGer
D-7201/2006 • D-7561/2008
JICRA
1993/31 • 1993/31 S.223 • 1995/16 S.166 • 1995/16 S.167 • 1996/16 • 1998/15 • 1998/15 S.123 • 2000/2 S.20 • 2001/3 • 2003/17 • 2005/18 • 2005/21 • 2005/21 S.193 • 2006/18 S.190 • 2006/18 S.201