Bundesverwaltungsgericht
Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal


Abteilung V

E-5365/2019

Urteil vom 26. Februar 2021

Richter Markus König (Vorsitz),

Richterin Jeannine Scherrer-Bänziger,
Besetzung
Richterin Christa Luterbacher,

Gerichtsschreiber Nicholas Swain.

A._______, geboren am (...),

Sri Lanka,
Parteien
vertreten durch lic. iur. Florian Wick, Rechtsanwalt,

Beschwerdeführer,

gegen

Staatssekretariat für Migration (SEM),

Quellenweg 6, 3003 Bern,

Vorinstanz.

Asyl und Wegweisung;
Gegenstand
Verfügung des SEM vom 11. September 2019 / N (...).

Sachverhalt:

A.
Der Beschwerdeführer ein Tamile mit letztem Wohnsitz in B._______ (Distrikt Jaffna) reiste am (...) Juli 2016 in die Schweiz ein und stellte am gleichen Tag im Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) C._______ ein Asylgesuch. Am 21. Juli 2016 fand seine summarische Befragung zur Person (BzP) statt. Eine erste Anhörung des Beschwerdeführers zu den Asylgründen gemäss Art. 29 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 29 Audition sur les motifs de la demande d'asile - 1 Le SEM entend le requérant sur ses motifs d'asile; l'audition se déroule dans un centre de la Confédération.
1    Le SEM entend le requérant sur ses motifs d'asile; l'audition se déroule dans un centre de la Confédération.
1bis    Au besoin, le SEM fait appel à un interprète.
2    Le requérant peut en outre se faire accompagner, à ses frais, d'une personne et d'un interprète de son choix pour autant que ceux-ci ne soient pas des requérants.
3    L'audition est consignée dans un procès-verbal. Celui-ci est signé par les personnes ayant participé à l'audition.
AsylG (SR 142.31) vom 14. Juni 2019 wurde abgebrochen, weil der Beschwerdeführer geschlechtsspezifische Verfolgung geltend machte. Am 23. Juli 2019 wurde eine erneute Anhörung mit einem reinen Männerteam durchgeführt.

B.

B.a Der Beschwerdeführer brachte in der BzP vor, er habe bis zu seiner Ausreise in seinem Herkunftsort gelebt. Sein in die Schweiz geflüchteter Bruder D._______ (N [...]) sei von der Armee/Spionageabteilung gesucht worden. Er selber sei ab 2013 mehrmals mitgenommen und zum Verbleib seines Bruders befragt worden. Vier oder fünf Tage vor seiner Ausreise sei er während zweier Tage in einem Bunker festgehalten, geschlagen und gequält worden. Einen Tag später seien Angehörige des CID (Criminal Investigation Department) bei ihm zu Hause erschienen um ihn mitzunehmen. Sie hätten in Erfahrung gebracht, dass sein Bruder noch lebe, weil dieser einen Brief wegen seines Führerscheins verschickt habe. Er (Beschwerdeführer) habe sich vor diesen Männern versteckt und sei fünf oder sechs Tage später, am (...) Mai 2016, ausgereist, weil er um sein Leben gefürchtet habe. Er sei mithilfe eines Schleppers per Flugzeug via E._______ nach F._______ gereist und von dort auf dem Landweg über die sogenannte Balkan-Route in die Schweiz weitergereist. Im Übrigen habe er sich vor mehr als einem Jahr (vor Juli 2015) in Katar und vor sieben oder acht Monaten (November/ Dezember 2015) in Indien aufgehalten.

B.b In der ersten Anhörung brachte der Beschwerdeführer vor, sein Bruder D._______ sei unter der Anschuldigung, bei der "Bewegung" zu sein, gesucht worden, und habe Sri Lanka im Jahr 2006 verlassen. Er selber und sein Vater seien wiederholt zum Verbleib des Bruders befragt worden; zuerst sei sein Vater deswegen vorgeladen worden und später auch er. Er sei während eines Tages im Armee-Camp festgehalten und wieder über den Verbleib seines Bruders befragt und geschlagen worden. Erst nach einer Intervention seiner Eltern beim Camp sei er unter der Auflage freigelassen worden, das Dorf nicht zu verlassen und den Behörden den Aufenthaltsort seines Bruders zu verraten. Zwei oder drei Tage später seien sie wieder zu ihm nach Hause gekommen und hätten ihn nach einer Hausdurchsuchung geschlagen und für einen Tag ins Armee-Camp mitgenommen. Dort sei er von zwei Armeeangehörigen vergewaltigt worden. Er habe sich etwa 2015, respektive im Alter von (...) oder (...) Jahren, während sechs Monaten in Katar und auch für eine gewisse Zeit bei Verwandten in Indien aufgehalten, sei aber jeweils wieder zu seiner Familie nach Sri Lanka zurückgekehrt. Ab Januar 2016 habe er sich während zwei bis drei Monaten bei einer Cousine in G._______ und vor seiner Ausreise im März 2016 für drei Monate in H._______ aufgehalten.

B.c Im Rahmen der ergänzenden Anhörung machte der Beschwerdeführer geltend, sein Bruder sei im Jahr 2006 aus seinem Herkunftsdorf verschwunden. Er wisse nicht, welche Funktion dieser bei den LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) bekleidet habe. Behördenvertreter hätten sich bei einer Razzia nach diesem erkundigt und ein Foto von ihm verlangt. In der Folge hätten sie ihn zweimal sowie auch seinen Vater ins Camp mitgenommen und zu D._______ befragt. Etwa sechs Monate später sei er wegen der Probleme im Zusammenhang mit der Suche nach D._______ nach Indien gegangen und habe sich dort etwa sechs bis sieben Monate aufgehalten. Nachdem er von seiner Mutter erfahren habe, dass die Besuche des Militärs abgenommen hätten, sei er nach Sri Lanka zurückgekehrt. Im Zeitraum zwischen seiner Rückkehr aus Indien und seiner erneuten Ausreise nach Katar hätten die Behörden seinen Vater einmal für eine Befragung mitgenommen, wobei sie sich auch nach seinem Aufenthaltsort erkundigt hätten. Er sei rund drei Monate nach der Rückkehr aus Indien wieder aus seinem Heimatstaat ausgereist, respektive er sei drei bis vier Monate nach der Rückkehr aus Indien wieder von den Behörden aufgesucht worden, weswegen er zu seiner Cousine nach G._______ gezogen sei, wo er sich etwa ein halbes Jahr aufgehalten habe, um dann - wahrscheinlich Ende 2015 - nach Katar zu reisen. Nach einigen Monaten sei er wiederum nach Sri Lanka zu seiner Cousine zurückgegangen. Nach seiner Rückkehr aus Kater sei er dreimal vom Militär zu Befragungen mitgenommen worden. Beim ersten Mal sei er ins Militär-Camp mitgenommen und über seinen Bruder befragt worden. Nach einem Tag sei er infolge einer Intervention seiner Mutter freigelassen worden. Drei bis vier Monate später habe er erneut eine Vorladung der Armee erhalten, welcher er Folge geleistet habe. Im Camp habe man ihn wiederum über seinen Bruder befragt und geschlagen, obwohl er beteuert habe, nicht zu wissen, wo sein Bruder sei. Zwei Tage später sei er nach einer erneuten Vorsprache seiner Mutter wieder freigelassen worden. Er habe daraufhin versucht, Sri Lanka zu verlassen, was aber misslungen sei. Im Frühsommer 2016 hätten ihn etwa neun Personen ein drittes Mal mitgenommen und ihn ins (...)-Camp gebracht. Dort sei er in einen kleinen Raum gesperrt und von zwei Personen über seinen Bruder befragt und geohrfeigt worden; er habe sich auch ausziehen müssen. Gegen Abend seien zwei andere Soldaten in seinen Haftraum gekommen und hätten ihn geschlagen und sexuell missbraucht. Einer der Soldaten habe von ihm Oralsex verlangt; nachdem er sich geweigert habe, hätten sie ihn anal vergewaltigt. Nach ungefähr eineinhalb bis zwei Tagen habe man ihn wieder gehen lassen, nachdem seine Mutter vor dem Camp geweint und
geschrien habe und ein höherer Offizier ins Camp gekommen sei. Ohne mit jemandem über diesen Vorfall gesprochen zu haben, sei er zu seiner Cousine nach G._______ gegangen. Weil es ihm nicht gut gegangen sei und er seiner Mutter telefonisch mitgeteilt habe, dass er nicht mehr leben möchte, habe diese mit der Hilfe eines Schleppers seine Ausreise organisiert. Er habe sich vor seiner Ausreise etwa einen Monat in I._______ (H._______) aufgehalten. Von seiner Familie habe er erfahren, dass sie seit seiner Ausreise zweimal von den Behörden aufgesucht worden sei, letztmals einen Monat vor der Anhörung.

C.
Mit Verfügung vom 11. September 2019 (eröffnet am 13. September 2019) stellte das SEM fest, der Beschwerdeführer erfülle die Flüchtlingseigenschaft nicht, wies sein Asylgesuch ab und ordnete die Wegweisung aus der Schweiz sowie den Vollzug an.

D.
Mit Eingabe seiner Rechtsvertretung vom 14. Oktober 2019 erhob der Beschwerdeführer gegen diesen Entscheid beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde und beantragte die angefochtene Verfügung sei aufzuheben, eventualiter sei ihm die vorläufige Aufnahme zu gewähren. Zum Beleg seiner Vorbringen reichte er mehrere Patientenrechnungen mit Übersichten über vorgenommene Untersuchungen und verschriebene Medikamente, ein Sprachkurs-Zertifikat (...) vom 19. Mai 2017 sowie eine Kopie des Aufenthaltsausweises seines Bruders D._______ zu den Akten.

E.
Mit ergänzender Eingabe vom 25. Oktober 2019 reichte der Beschwerdeführer weitere Dokumente als Beweismittel nach (Unterstützungsschreiben eines Parlamentsabgeordneten des Jaffna-Distrikts vom 5. Oktober 2019, mit Übersetzung, sowie eines Pfarrers, beide inklusive Versandscheine und Zustellcouverts).

F.
Mit Instruktionsverfügung vom 31. Oktober 2019 forderte der Instruktionsrichter den der Beschwerdeführer auf, innert Frist seine Rechtsbegehren zu präzisieren, ansonsten angesichts der Begründung der Beschwerde von einer vollumfänglichen Anfechtung der Verfügung des SEM vom 11. September 2019 ausgegangen werde. Ferner wurde der Beschwerdeführer zur Nachreichung der in Aussicht gestellten Arztberichte sowie, unter Androhung des Nichteintretens im Unterlassungsfall, zur Einbezahlung eines Kostenvorschusses aufgefordert.

Der eingeforderte Kostenvorschuss wurde am 6. November 2019 fristgerecht einbezahlt.

G.
Mit Eingabe vom 13. November 2019 ersuchte der Beschwerdeführer um Erstreckung der Frist zur Einreichung der verlangten Arztberichte. Ferner wurden die Beschwerdeanträge dahingehend ergänzt, dass er als Flüchtling anzuerkennen und ihm Asyl zu gewähren sei.

H.
Innert erstreckter Frist reichte der Beschwerdeführer mit Eingabe vom 13. Dezember 2019 einen ausführlichen Arztbericht von Dr. med. J._______ und lic. phil. K._______, vom 12. Dezember 2019 zu den Akten.

I.
Mit Instruktionsverfügung vom 17. Dezember 2019 wurde das SEM zur Vernehmlassung eingeladen.

J.
In ihrer Vernehmlassung vom 20. Dezember 2019 hielt die Vorinstanz an ihrer Verfügung fest und beantragte die Abweisung der Beschwerde.

K.
Mit Eingabe vom 8. Januar 2020 machte der Beschwerdeführer von dem ihm (mit Instruktionsverfügung vom 30. Dezember 2019) eingeräumten Recht zur Replik Gebrauch und hielt seinerseits an seinen Beschwerdeanträgen fest.

Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:

1.

1.1 Gemäss Art. 31
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
VGG beurteilt das Bundesverwaltungsgericht Beschwerden gegen Verfügungen nach Art. 5
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5 - 1 Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
VwVG. Das SEM gehört zu den Behörden nach Art. 33
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions:
a  du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale;
b  du Conseil fédéral concernant:
b1  la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26,
b10  la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44;
b2  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27,
b3  le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29,
b4  l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31,
b4bis  l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens,
b5  la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34,
b6  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36,
b7  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38,
b8  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40,
b9  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42;
c  du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cbis  du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cquater  du procureur général de la Confédération, en matière de rapports de travail des procureurs qu'il a nommés et du personnel du Ministère public de la Confédération;
cquinquies  de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail de son secrétariat;
cter  de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail des membres du Ministère public de la Confédération élus par l'Assemblée fédérale (Chambres réunies);
d  de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées;
e  des établissements et des entreprises de la Confédération;
f  des commissions fédérales;
g  des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises;
h  des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées;
i  d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral.
VGG und ist daher eine Vorinstanz des Bundesverwaltungsgerichts. Eine das Sachgebiet betreffende Ausnahme im Sinne von Art. 32
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 32 Exceptions - 1 Le recours est irrecevable contre:
1    Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal;
b  les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires;
c  les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes;
d  ...
e  les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant:
e1  l'autorisation générale des installations nucléaires;
e2  l'approbation du programme de gestion des déchets;
e3  la fermeture de dépôts en profondeur;
e4  la preuve de l'évacuation des déchets.
f  les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires;
g  les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision;
h  les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu;
i  les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR);
j  les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles.
2    Le recours est également irrecevable contre:
a  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f;
b  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale.
VGG liegt nicht vor. Das Bundesverwaltungsgericht
ist daher zuständig für die Beurteilung der vorliegenden Beschwerde und entscheidet auf dem Gebiet des Asyls endgültig, ausser bei Vorliegen eines Auslieferungsersuchens des Staates, vor welchem die beschwerde-
führende Person Schutz sucht (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral360.
AsylG; Art. 83 Bst. d Ziff. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
BGG). Eine solche Ausnahme im Sinne von Art. 83 Bst. d Ziff. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
BGG liegt nicht vor, weshalb das Bundesverwaltungsgericht endgültig entscheidet.

1.2 Das Verfahren richtet sich nach dem VwVG, dem VGG und dem BGG, soweit das AsylG nichts anderes bestimmt (Art. 37
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement.
VGG und Art. 6
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 6 Règles de procédure - Les procédures sont régies par la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)11, par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral12 et par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral13, à moins que la présente loi n'en dispose autrement.
AsylG).

1.3 Am 1. März 2019 ist eine Teilrevision des AsylG in Kraft getreten (AS 2016 3101); für das vorliegende Verfahren gilt das bisherige Recht (vgl. Abs. 1 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des AsylG vom 25. September 2015).

1.4 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht worden. Der Beschwerdeführer hat am Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, ist durch die angefochtene Verfügung besonders berührt und hat ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung beziehungsweise Änderung. Er ist daher zur Einreichung der Beschwerde legitimiert (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral360.
und aArt. 108 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
1    Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
2    Dans la procédure étendue, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de 30 jours pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de dix jours pour les décisions incidentes.
3    Le délai de recours contre les décisions de non-entrée en matière et contre les décisions visées aux art. 23, al. 1, et 40 en relation avec l'art. 6a, al. 2, let. a, est de cinq jours ouvrables à compter de la notification de la décision.
4    Le refus de l'entrée en Suisse prononcé en vertu de l'art. 22, al. 2, peut faire l'objet d'un recours tant que la décision prise en vertu de l'art. 23, al. 1, n'a pas été notifiée.
5    L'examen de la légalité et de l'adéquation de l'assignation d'un lieu de séjour à l'aéroport ou dans un autre lieu approprié conformément à l'art. 22, al. 3 et 4, peut être demandé en tout temps au moyen d'un recours.
6    Dans les autres cas, le délai de recours est de 30 jours à compter de la notification de la décision.
7    Toute pièce transmise par télécopie est considérée comme ayant été valablement déposée si elle parvient au Tribunal administratif fédéral dans les délais et que le recours est régularisé par l'envoi de l'original signé, conformément aux règles prévues à l'art. 52, al. 2 et 3, PA368.
AsylG; Art. 48 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48 - 1 A qualité pour recourir quiconque:
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
sowie Art. 52 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52 - 1 Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
VwVG).

1.5 Auf die Beschwerde ist einzutreten.

2.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants:
1    Les motifs de recours sont les suivants:
a  violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation;
b  établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent;
c  ...
2    Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés.
AsylG, im Bereich des Ausländerrechts nach Art. 49
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 49 - Le recourant peut invoquer:
a  la violation du droit fédéral, y compris l'excès ou l'abus du pouvoir d'appréciation;
b  la constatation inexacte ou incomplète des faits pertinents;
c  l'inopportunité: ce grief ne peut être invoqué lorsqu'une autorité cantonale a statué comme autorité de recours.
VwVG (vgl. BVGE 2014/26 E. 5).

3.

3.1 Das SEM stellte sich in seiner Verfügung auf den Standpunkt, dass
die Vorbringen des Beschwerdeführers den Anforderungen an die Glaubhaftigkeit nicht zu genügen vermöchten.

3.1.1 Zur Begründung führte es aus, seine Asylvorbringen seien überwiegend unstimmig, unsubstanziiert und insgesamt nicht überzeugend ausgefallen. Er habe kein stimmiges Bild über seine Aufenthaltsorte in den Jahren 2015 und 2016 abgeben können, da er diesbezüglich in den Befragungen verschiedene Angaben gemacht habe. Auch zum Zeitpunkt seiner Ausreise habe der Beschwerdeführer sich unterschiedlich geäussert.
Da dieses Zeitfenster noch nicht weit zurückliege und mit der geltend gemachten Verfolgung in Zusammenhang stehe, wäre zu erwarten gewesen, dass er in der Lage gewesen wäre, hierzu schlüssige und widerspruchsfreie Angaben zu machen. Weiter habe der Beschwerdeführer in der BzP erwähnt, vier oder fünf Tage vor seiner Ausreise während zweier Tage in einem Bunker festgehalten und gequält worden zu sein; dieses Vorbringen habe er aber im Rahmen der Anhörungen nicht erwähnt, sondern zu Protokoll gegeben, die Vergewaltigung habe sich in diesem unterirdischen Raum ereignet. In der BzP habe er ausgesagt, er sei am Tag nach der Freilassung aus dem Bunker von mehreren Personen zu Hause aufgesucht worden, während er im Rahmen der Anhörungen angegeben habe, er sei beim dritten Vorfall von mehreren Personen ins Camp gebracht worden und nach der Freilassung zu seiner Cousine in G._______ gegangen; mithin habe er geltend gemacht, es habe sich bei dem Vorfall, bei welchem er sexuell missbraucht worden sei, um den dritten und letzten Kontakt mit den Armeebehörden gehandelt. Der Beschwerdeführer habe diese Unstimmigkeiten nicht überzeugend zu erklären vermocht. Stattdessen hätten die von ihm auf Nachfrage hin gemachten Aussagen weitere Unstimmigkeiten erzeugt, namentlich in Bezug auf die Dauer seiner letzten Festnahme. Weitere Vorbehalte würden sich daraus ergeben, dass der von ihm vorgebrachte sexuelle Übergriff nachgeschoben dargelegt worden sei. Der Beschwerdeführer habe dieses Sachverhaltselement anlässlich der BzP nicht erwähnt, obwohl ihm Gelegenheit zu einer relativ ausführlichen Gesuchsbegründung gegeben worden sei. Hätte er das Gesagte tatsächlich erlebt, wäre zu erwarten gewesen, dass er dies trotz der erschwerten Erzählsituation bereits anlässlich der BzP vorgebracht hätte. Weitere Sachverhaltselemente habe der Beschwerdeführer sowohl während der zweiten Anhörung als auch im Vergleich zu der vorangegangenen Befragung unstimmig geschildert. Er habe widersprüchliche Angaben zum LTTE-Profil seines Bruders sowie zu den sich für ihn daraus ergebenden Problemen gemacht. Ebenso wenig habe er überzeugend zu erklären vermocht,
weshalb er erst neun Jahre nach dem Verschwinden des Bruders von der sri-lankischen Armee behelligt worden sei. Es sei dem Beschwerdeführer deshalb nicht gelungen, ein aktuelles Verfolgungsinteresse der Armee
im Zeitpunkt seiner Ausreise glaubhaft darzutun.

3.1.2 Eine Prüfung anhand der vom Bundesverwaltungsgericht in seinem Referenzurteil E-1866/2015 vom 15. Juli 2016 definierten Risikofaktoren lasse ebenfalls nicht auf eine begründete Furcht des Beschwerdeführers vor asylrelevanten Verfolgungsmassnahmen im Falle einer Rückkehr nach Sri Lanka schliessen. Die bei der Wiedereinreise am Flughafen zu erwartende Befragung sowie allfällige Kontrollmassnahmen am Wohnort würden keine asylrelevante Verfolgungsmassnahme darstellen. Er habe nicht glaubhaft gemacht, vor seiner Ausreise relevanten Verfolgungsmassnahmen ausgesetzt gewesen zu sein; vielmehr habe er nach dem Kriegsende noch rund sieben Jahre lang in seinem Heimatstaat gelebt. Allfällige im Zeitpunkt seiner Ausreise bestehenden Risikofaktoren hätten folglich kein Verfolgungsinteresse seitens der sri-lankischen Behörden auszulösen vermocht. Es sei nicht ersichtlich weshalb der Beschwerdeführer bei einer Rückkehr nach Sri Lanka in den Fokus der Behörden geraten sollte. Somit bestehe kein begründeter Anlass zur Annahme, dass er bei einer Rückkehr nach Sri Lanka mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit und in absehbarer Zukunft asylrelevanten Verfolgungsmassnahmen ausgesetzt sein würde.

3.1.3 Im Weiteren habe der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) mehrfach festgestellt, es sei nicht generell davon auszugehen, dass zurückkehrenden Tamilinnen und Tamilen in Sri Lanka eine unmenschliche Behandlung drohe, sondern es müsse im Einzelfall eine Risikoeinschätzung vorgenommen werden. Vorliegend würden sich weder aus den Aussagen des Beschwerdeführers noch aus den Akten Anhaltspunkte dafür ergeben, dass ihm eine durch Art. 3
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH)
CEDH Art. 3 Interdiction de la torture - Nul ne peut être soumis à la torture ni à des peines ou traitements inhumains ou dégradants.
EMRK verbotene Bestrafung oder Behandlung drohe. Schliesslich würden auch keine Gründe gegen die Zumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs sprechen. Der vom Staatspräsidenten Sirisena ausgerufene Notstand vermöge an der Einschätzung nichts zu ändern, dass in Sri Lanka keine Situation allgemeiner Unruhe herrsche, die zu einer Gefährdung aller Rückkehrer unabhängig von deren individuellem Hintergrund führen würde. Somit sei in Sri Lanka aktuell nicht von einer Situation allgemeiner Gewalt auszugehen. Ferner würden auch keine individuellen Gründe vorliegen, welche der Zumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs entgegenstehen würden. Der Beschwerdeführer verfüge in seinem Herkunftsort über ein tragfähiges Beziehungsnetz sowie über eine schulische Ausbildung und mehrere Jahre Berufserfahrung. Es könne daher davon ausgegangen werden, dass er in der Lage sei, seinen Lebensunterhalt selbständig zu finanzieren.

3.2

3.2.1 Zur Begründung der Beschwerde wurde zunächst darauf hingewiesen, dass der Beschwerdeführer unter schweren somatischen Beschwerden leide und ein dringender Verdacht auf das Vorliegen einer psychischen Belastungsstörung bestehe. Dies sei bei den Befragungen nicht berücksichtigt worden. Sein Bruder sei wegen LTTE-Zugehörigkeit in der Schweiz als Flüchtling anerkannt worden, und er habe eine Reflexverfolgung zu befürchten. Gemäss Berichten verschiedener Quellen müssten Personen mit vermuteten Verbindungen zu den LTTE mit Verfolgungsmassnahmen durch die sri-lankischen Behörden, namentlich mit willkürlicher Verhaftung und Misshandlungen, rechnen. Gemäss einem Bericht der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) sei die Praxisänderung des SEM verfrüht, und es gebe Berichte, wonach Tamilen mit zum Teil nur marginalen LTTE-
Kontakten Opfer von staatlichen Misshandlungen geworden seien.
Gemäss Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts seien neben
einer vermeintlichen, aktuellen oder vergangenen Verbindung zu den LTTE auch ein längerer Aufenthalt in der Schweiz, eine frühere Verhaftung durch die sri-lankischen Behörden sowie das Fehlen von Identitätspapieren als Risikofaktoren zu bewerten.

3.2.2 Im Weiteren seien inkohärente Aussagen vor dem Hintergrund einer Traumatisierung aus psychiatrischer Sicht nicht erstaunlich. Die Interview-Situation sei für betroffene Personen stark stressgeladen, und dies könne zu Erinnerungslücken und Gedächtnisstörungen führen. Aufgrund seiner sexuellen Gewalterfahrung und seiner psychischen Verfassung sei es ihm nicht möglich gewesen, seine Asylgründe detailliert und widerspruchsfrei vorzutragen, und er habe das Protokoll der zweiten Anhörung kaum bei klarem Bewusstsein unterzeichnet. Traumatisierende Erlebnisse könnten sich in solchem Mass auf die Gedächtnisleistungen niederschlagen, dass gewisse Fehlleistungen bei der Wiedergabe des Erlebten unvermeidlich seien, die sich auf Logik, Widerspruchsfreiheit, Vollständigkeit und Konsistenz der Aussagen auswirken würden. Widersprüche und Unvollständigkeiten in den Aussagen seien dementsprechend bei der Prüfung der Glaubhaftigkeit zu würdigen. Zu beachten sei auch, dass es bei den Befragungen aufgrund kulturspezifischer Gewohnheiten zu Missverständnissen kommen könne. Hieraus ergebe sich, dass er im Falle einer Rückkehr nach Sri Lanka nicht nur retraumatisiert würde, sondern auch die erforderliche therapeutische und medikamentöse Behandlung nicht erhältlich machen könnte. Er habe im Rahmen der Befragungen an einer Vielzahl von Stellen darauf aufmerksam gemacht, dass er an Amnesien, Stress, Nervosität und Konzentrationsschwierigkeiten leide. Die Vorinstanz habe sich jedoch mit diesen klaren Hinweisen auf eine psychische Erkrankung aufgrund erlittener Traumata in keiner Weise auseinandergesetzt und auch seine Angaben zu der erlittenen Vergewaltigung in unzureichender Weise gewürdigt. Hierin sei eine Verletzung seines Anspruchs auf rechtliches Gehör zu erblicken.

3.2.3 Die Argumentation der Vorinstanz, wonach seine Asylvorbringen unstimmig und unsubstanziiert seien, sei nicht zutreffend. Die festgestellten Ungereimtheiten seien durch seine Traumatisierung zu erklären und nachvollziehbar. Seine Erklärung in der zweiten Anhörung, dass er viele Sachen vergesse, sei schlüssig und wissenschaftlich erklärbar. Zudem seien die Ansprüche des SEM hinsichtlich der Aussagen zu Abläufen, Zeiten und Orten generell sehr hochgesteckt. Namentlich die Inkonsistenzen bei den Aussagen zur Festhaltung in einem Bunker und zum Ort der Vergewaltigung liessen sich durch seine schwere Persönlichkeitsstörung aufgrund des erlebten gewaltsamen Übergriffs erklären. Die Folgerung des SEM,
der sexuelle Übergriff sei nachgeschoben, ungeachtet der klaren Hinweise auf eine Traumatisierung, sei willkürlich und verkenne die Realität. Die Argumentation, es sei ihm bei der BzP Gelegenheit zu einer relativ ausführlichen Gesuchsbegründung gegeben worden, sei rechtswidrig. Die BzP diene in erster Linie der Feststellung der Personalien, und die Gesuchstellenden würden in der Regel dazu aufgefordert, sich kurz zu fassen. Die Vorinstanz habe auch ausser Acht gelassen, dass es einem Mann aus der tamilischen Kultur fast unmöglich sei, über Eingriffe in seine sexuelle Integrität zu berichten. Im Übrigen könne nicht ernsthaft erwartet werden, dass er über klandestine Aktivitäten seines Bruders für die LTTE Bescheid wisse. Er sei nicht erst neun Jahre nach dem Verschwinden seines Bruders, sondern schon wesentlich früher in Schwierigkeiten geraten. Zudem könne ihm nicht vorgeworfen werden, dass er die Gründe für die Vor-
gehensweise der sri-lankischen Sicherheitskräfte nicht kenne. Gerade die Unstimmigkeiten in seinen Aussagen seien zusammen mit den Hinweisen auf eine Traumatisierung als Indizien für die Wahrheit seiner Aussagen zu bewerten. Ein Verfolgungsinteresse der sri-lankischen Behörden sei zudem zweifelsfrei weiterhin gegeben. Er habe bei dieser Ausgangslage begründete Furcht vor künftigen Verfolgungsmassnahmen im Sinne von Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG.

3.2.4 Im Weiteren drohe ihm aufgrund der erwähnten Risikofaktoren Folter und unmenschliche Behandlung von Seiten der sri-lankischen Behörden, welche mit Art. 3
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH)
CEDH Art. 3 Interdiction de la torture - Nul ne peut être soumis à la torture ni à des peines ou traitements inhumains ou dégradants.
EMRK nicht vereinbar wäre. Die Wegweisung von Personen mit Familienangehörigen, die LTTE-Kämpfer oder -Sympathisanten seien, sei offensichtlich unzulässig. Schliesslich sei der Wegweisungsvollzug auch als unzumutbar zu erachten, weil keine begünstigenden Faktoren vorliegen würden. Seine Existenz wäre nicht gesichert, weil seine Familie ihn aufgrund ihrer schwierigen ökonomischen Situation nur unzureichend unterstützen könnte. Zudem sei die Arbeitslosigkeit hoch und er habe "kaum einen regulären Schulabschluss" und vor seiner Ausreise nur niedrigqualifizierte berufliche Tätigkeiten verrichtet.

3.3 In der ergänzenden Eingabe vom 13. Dezember 2019 wurde unter Verweis auf das psychiatrische Gutachten vom 12. Dezember 2019 insbesondere darauf hingewiesen, dass die beim Beschwerdeführer festgestellten Befunde eindeutig die Folge einer fortschreitenden Traumatisierung seien. Die traumatischen Erlebnisse hätten seine Persönlichkeit nachhaltig geschädigt. In Sri Lanka bestehe kulturell bedingt ein kollektives Tabu betreffend sexuellen Missbrauch, was die krankheitsbedingten Symptome noch verstärke. Er benötige dringend eine spezifische psychiatrisch-psycho-
therapeutische Behandlung. Die Psychiatrie sei in Sri Lanka jedoch weder gefestigt noch anerkannt. Es sei zu erwarten, dass eine zwangsweise Rückführung in den Heimatstaat die Traumatisierung noch verstärken würde.

3.4 Die Vorinstanz hielt in ihrer Vernehmlassung im Wesentlichen an ihrer Einschätzung fest, wonach nicht davon auszugehen sei, dass der Beschwerdeführer im Zeitpunkt seiner Ausreise eine Reflexverfolgung zu befürchten gehabt habe. Deshalb sei auch nicht ersichtlich, aus welchem Grund ihm im Falle einer Rückkehr nach Sri Lanka eine solche drohen sollte. Die Tatsache allein, dass Familienangehörige und Verwandte von Gesuchstellern in der Schweiz als Flüchtlinge anerkannt worden seien,
reiche praxisgemäss nicht für die Annahme einer Reflexverfolgung aus. Das eingereichte psychiatrische Gutachten vom 12. Dezember 2019 sei nicht geeignet, die Asylvorbringen des Beschwerdeführers zu belegen. Ferner deute nichts darauf hin, dass er bei der zweiten Anhörung nicht bei klarem Bewusstsein gewesen sei. Er habe ausdrücklich zu Protokoll gegeben, bei guter Gesundheit zu sein. In Bezug auf die geltend gemachten gesundheitlichen Beschwerden wurde darauf verwiesen, dass entsprechende Medikamente in Sri Lanka verfügbar seien und im Distrikt Jaffna staatliche Institutionen existieren würden, die eine ambulante psychiatrische Gesundheitsversorgung anbieten würden.

3.5 In der Replik wurde zunächst gerügt, die Vorinstanz habe sich in ihrer Vernehmlassung nicht mit den in der Beschwerde vorgebrachten Argumenten auseinandergesetzt. Sie habe sich auch nur oberflächlich mit den Asylakten seines Bruders D._______ auseinandergesetzt, und ihre diesbezüglichen Feststellungen würden bestritten. Es sei in der Beschwerde nicht geltend gemacht worden, dass der Beschwerdeführer nur deshalb Asyl erhalten solle, weil sein Bruder in der Schweiz als Flüchtling anerkannt wurde; vielmehr sei die Anerkennung des Bruders ein klares Indiz dafür, dass er ebenfalls gefährdet sei. Ferner sei nicht rechtsgenüglich ausgeführt worden, welche zusätzlichen Kriterien für die Annahme einer Reflexverfolgung erfüllt sein müssten. Im Weiteren habe das SEM seine schwere psychische Erkrankung und die sich daraus ergebende Einschränkung seiner Aussagefähigkeit fundamental verkannt. Die Argumentation, das eingereichte Gutachten könne seine Asylvorbringen nicht belegen, sei rechtlich unhaltbar und abwegig. Im Lichte der Befunde im Gutachten sei es gut möglich, dass es sich bei seiner Aussage im Rahmen der zweiten Anhörung, es gehe ihm gut, um eine Zwangshandlung gehandelt habe. Viele psychisch Kranke würden gar nicht wissen oder verstehen, dass sie krank seien. Dass eine medikamentöse Behandlung in Sri Lanka problemlos möglich sei, werde bestritten. Das diesbezüglich von der Vor-instanz zitierte Urteil des Bundesverwaltungsgerichts sei nicht mehr aktuell. Zudem werde verkannt, dass er auch eine umfassende Therapie benötige. Schliesslich sei die Vorinstanz nicht auf die Rüge der unzureichenden Sachverhaltsabklärung eingegangen. Die Vernehmlassung sei in erster
Linie selbstreferenziell, unzureichend begründet, oberflächlich und un-
zureichend; sie setze sich mit der Beschwerde und insbesondere dem
beigebrachten Gutachten überhaupt nicht auseinander.

4.

4.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
1    La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
2    L'asile comprend la protection et le statut accordés en Suisse à des personnes en Suisse en raison de leur qualité de réfugié. Il inclut le droit de résider en Suisse.
AsylG gewährt die Schweiz Flüchtlingen grundsätzlich Asyl. Flüchtlinge sind Personen, die in ihrem Heimatstaat oder im Land, in dem sie zuletzt wohnten, wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt sind oder begründete Furcht haben, solchen Nachteilen ausgesetzt zu werden (Art. 3 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG). Als ernsthafte Nachteile gelten namentlich die Gefährdung des Leibes, des Lebens oder der Freiheit sowie Massnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken (Art. 3 Abs. 2
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG).

4.2 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Diese ist glaubhaft gemacht, wenn die Behörde ihr Vorhandensein mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für gegeben hält. Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
AsylG).

5.

5.1 Grundsätzlich sind Vorbringen dann glaubhaft gemacht, wenn sie genügend substanziiert, in sich schlüssig und plausibel sind. Sie dürfen sich nicht in vagen Schilderungen erschöpfen, in wesentlichen Punkten nicht widersprüchlich sein, der inneren Logik entbehren oder den Tatsachen
oder der allgemeinen Erfahrung widersprechen. Vorbringen sind substanziiert, wenn sie sich auf detaillierte, präzise und konkrete Schilderungen stützen. Als schlüssig gelten Vorbringen, wenn sie innerhalb einer Anhörung, zwischen Anhörungen oder im Vergleich zu Aussagen Dritter keine Widersprüche aufweisen. Allerdings sollten kleine, marginale Widersprüche sowie solche, die nicht die zentralen Asylvorbringen betreffen, zwar in die Gesamtbetrachtung einfliessen, jedoch nicht die alleinige Begründung für die Verneinung der Glaubhaftigkeit darstellen. Darüber hinaus muss die gesuchstellende Person persönlich glaubwürdig erscheinen, was insbesondere dann nicht der Fall ist, wenn sie wichtige Tatsachen unterdrückt oder bewusst falsch darstellt, im Laufe des Verfahrens Vorbringen auswechselt, steigert oder unbegründet nachschiebt oder die nötige Mitwirkung am Verfahren verweigert. Glaubhaftmachen bedeutet ferner - im Gegensatz zum strikten Beweis - ein reduziertes Beweismass und lässt durchaus Raum für gewisse Einwände und Zweifel an den Vorbringen der gesuchstellenden Person. Entscheidend ist, ob die Gründe, welche für die Richtigkeit der Sachverhaltsdarstellung sprechen, überwiegen oder nicht. Dabei ist auf eine objektivierte Sichtweise abzustellen (vgl. BVGE 2012/5 E. 2.2, BVGE 2010/57 E. 2.2 und 2.3; EMARK 2005 Nr. 21 E. 6.1 S. 190 f.; Anne Kneer / Linus Sonderegger, Glaubhaftigkeitsprüfung im Asyl-
verfahren - Ein Überblick über die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, in: ASYL 2015/2 S. 5).

5.2 Die Glaubhaftigkeit von Aussagen asylsuchender Personen kann im Rahmen eines inhaltsorientierten Ansatzes aufgrund sogenannter Realkennzeichen beurteilt werden. Die Realkennzeichen ermöglichen eine Differenzierung zwischen erlebnisbasierten und erfundenen respektive verfälschten Aussagen. Zu den Realkennzeichen gehören insbesondere die logische Konsistenz, die ungeordnete, aber inhaltlich letztlich stimmige Darstellung, der quantitative Detailreichtum, raum-zeitliche Verknüpfungen, die Wiedergabe von Gesprächen, ausgefallene Einzelheiten, spontane Verbesserungen der eigenen Aussagen, das Eingeständnis von Erinnerungslücken sowie die Schilderung von Interaktionen, Komplikationen, Nebensächlichkeiten, unverstandenen Handlungselementen und eigenen psychischen Vorgängen (vgl. Angelika Birck, Traumatisierte Flüchtlinge, Wie glaubhaft sind ihre Aussagen?, Heidelberg 2002, S. 82 ff. und S. 139 ff.; Revital Ludewig / Daphna Tavor / Sonja Baumer, Wie können aussagepsychologische Erkenntnisse Richtern, Staatsanwälten und Anwälten helfen?, in: AJP 11/2011, S. 1423 ff.; sowie BVGE 2015/3 E. 6.5.1; 2013/11 E. 5.1 und 2012/5 E. 2.2, jeweils m.w.H.).

5.3 Bei Berücksichtigung dieser Kriterien sind den Akten erhebliche Indizien für die Glaubhaftigkeit der Aussagen des Beschwerdeführers betreffend den durch Soldaten im Armee-Camp im Jahre 2016 erlittenen sexuellen Missbrauch zu entnehmen: Seine diesbezüglichen Ausführungen sind schlüssig und plausibel, weisen einen hinreichenden Detaillierungsgrad auf (beispielsweise betreffend den Raum, wo die Misshandlungen stattfanden), und enthalten auch eine Vielzahl weiterer Realkennzeichen, wie etwa Schilderungen eigener Gefühle und Gedanken (vgl. Akten SEM A16 F48, F52 ff., F65). Zudem lässt sich den Befragungsprotokollen entnehmen, dass die Schilderung dieses Vorfalls bei ihm auffällige und starke Emotionen auslöste (vgl. die verbalisierten nonverbalen Reaktionen im Protokoll 1. Anhörung [A12 F108] und im Protokoll 2. Anhörung [A16 F48, 52, 54, 55, S. 6 f.]). Zu beachten ist sodann, dass beim Beschwerdeführer fachärztlich eine komplexe posttraumatische Belastungsreaktion sowie eine schwere depressive Episode diagnostiziert worden sind, wobei er in allen gemessenen Störungsbereichen jeweils die höchste Kriterienanzahl
erreicht habe (vgl. Gutachten vom 12. Dezember 2019 S. 4). Diese Diagnosen bilden zwar für sich allein naturgemäss noch keinen Beweis für die attestierten, zugrunde gelegten Gewalterfahrungen; die auf einer klinischen Beobachtung beruhende Einschätzung einer Fachärztin beziehungsweise eines Facharztes kann aber als Indiz für die Glaubhaftigkeit der Vorbringen beigezogen werden (vgl. BVGE 2015/11 E. 7.2.1 und 7.2.2).

5.4 Der Argumentation des SEM, dass zu erwarten gewesen wäre, dass der Beschwerdeführer dieses Sachverhaltselement bereits anlässlich der BzP erwähnt hätte, kann nicht gefolgt werden. Nach konstanter Rechtsprechung des Gerichts kann ein verspätetes Vorbringen sexueller Gewalterfahrungen durch kulturell bedingte Schuld- und Schamgefühle beziehungsweise einen entsprechenden Selbstschutzmechanismus erklärbar sein. Es ist bekannt, dass Opfer von sexueller Gewalt in der Regel Mühe haben, umfassend über das Erlebte zu sprechen. Der Grund dafür liegt im oft vorkommenden Vermeidungsverhalten hinsichtlich Gedanken, Gefühlen und Gesprächen mit Bezug auf die traumatischen Erlebnisse (vgl. BVGE 2013/22 E. 5.5, 2009/51 E. 4.2.3 mit Verweis auf Entscheidungen und Mitteilungen der Schweizerischen Asylrekurskommission [EMARK] 2003 Nr. 17, E. 4b). Aus den Befragungsprotokollen wird ersichtlich, dass es dem Beschwerdeführer offenkundig sehr schwer fiel, über den erlebten sexuellen Missbrauch zu sprechen, was diese Einschätzung untermauert. Überdies ist zu berücksichtigen, dass bei der BzP mit der Dolmetscherin eine Frau anwesend war, diese Befragung mithin nicht in einer reinen Männerrunde stattfand.

5.5 Der vom SEM thematisierte angebliche Aussagewiderspruch, der Beschwerdeführer habe in der BzP davon gesprochen, er sei in einem
"Bunker" festgehalten worden, den er bei den folgenden Anhörungen nicht mehr erwähnt habe, löst sich bei Durchsicht des Protokolls der Anhörung vom 23. Juli 2019 weitgehend auf, wo der Beschwerdeführer den Raum beschrieb, in dem er misshandelt worden sei (vgl. Protokoll A16 ad F110: "Die Hälfte war unterirdisch, es ging ein bisschen runter in einen Ort, der mit Sandsäcken gefüllt war. Das ist ein grosses Camp, draussen hat man trainiert. Wenn man runter geht, das war ein unterirdischer Raum").

5.6

5.6.1 Im Weiteren fällt zwar auf, dass der Beschwerdeführer sehr grosse Mühe bei der zeitlichen Einordnung der vorgebrachten Verfolgungsmassnahmen durch die sri-lankische Armee sowie seiner Auslandsaufenthalte in Indien und Katar bekundete und seine Aussagen zu zahlreichen Elementen seiner Vorbringen (Anzahl der Mitnahmen zu Befragungen ins Armee-Camp, Zeitpunkt des Beginns der Behelligungen durch die sri-lankische Armee, Zeitpunkt seiner definitiven Ausreise aus Sri Lanka, Dauer seines Aufenthalts in Colombo vor der Ausreise) deutliche Widersprüche enthalten. Bei der Prüfung der Glaubhaftigkeit dieser Vorbringen ist indes zu berücksichtigen, dass gemäss den Ausführungen im eingereichten ärztlichen Fachbericht vom 12. Dezember 2019 die Konzentrations- und Merkfähigkeit, Auffassung, und Gedächtnisleistung des Beschwerdeführers stark herabgesetzt sind. Die Anamnese des Gutachtens beginnt mit der Feststellung der behandelnden Psychiaterin, der Patient habe "aufgrund der neurologischen Verarbeitung erlebter Traumata grosse Mühe mit biografischen Erinnerungen und zeitlichen Abläufen" (vgl. Gutachten S. 1). Es wird zudem festgehalten, es liege beim Beschwerdeführer eine komplexe dissoziative Störung der gesamten Persönlichkeit vor, die namentlich zu widersprüchlichen Verhaltensweisen und Äusserungen führe. Demnach seien vor dem Hintergrund der Komplextraumatisierung und in Anbetracht der grossen Belastung durch die Interview-Situation inkohärente Aussagen nicht erstaunlich. Durch die eintretende Dissoziierung könnten Erinnerungslücken und Gedächtnisstörungen auftreten (vgl. hierzu auch:
Angelika Birck a.a.O. S. 40 ff.). Diesen Erkenntnissen entsprechen die wiederholten Hinweise des Beschwerdeführers im Rahmen der Anhörungen, dass er vieles vergessen habe - beziehungsweise zu vergessen versuche - sowie dass er sehr angespannt sei und sich deswegen nicht konzentrieren könne (vgl. Protokoll 1. Anhörung [A12 F77], Protokoll 2. Anhörung [A16 F22, F52, F100, F113, F116, F124, F126]).

5.6.2 Unter Würdigung der gesamten Akten liegen nach dem Gesagten stichhaltige Gründe für die Annahme vor, dass die erwähnten (insbesondere zeitlichen und chronologischen) Ungenauigkeiten und Widersprüche in den Aussagen des Beschwerdeführers in Zusammenhang mit seiner starken psychischen Beeinträchtigung stehen. Unter diesen Umständen vermögen diese Ungereimtheiten die oben dargelegten Indizien, die für die Authentizität der von ihm vorgebrachten Misshandlungen durch die sri-lankische Armee sprechen (welche den Kern der Begründung seines Asylgesuchs darstellen), nicht zu entkräften. Ob auch von der Glaubhaftigkeit der darüber hinausgehenden Darlegungen des Beschwerdeführers auszugehen ist, kann unter diesen Umständen offenbleiben.

5.7 Bei Durchsicht der beigezogenen Akten des Bruders D._______ sticht ins Auge, dass dieser zu Protokoll gegeben hatte, er habe bei einem Telefonat mit seiner Mutter in der Schweiz erfahren, dass nach seiner (im Jahr 2009 erfolgten) Ausreise Armeeangehörige im Haus der Familie nach ihm gesucht hätten; dabei hätten sie seinen Bruder mitgenommen und geschlagen (vgl. Akten N [...], Protokoll der Anhörung vom 20. Januar 2010 ad F29 f.). D._______ präzisierte dabei zwar nicht, welcher seiner beiden
Brüder - L._______ oder A._______ (Beschwerdeführer) - von dieser
Mitnahme betroffen gewesen sei; die Aussage ist aber immerhin als Indiz für die Richtigkeit des Vorbringens des Beschwerdeführers zu werten, dass die Angehörigen des in der Schweiz als Flüchtling anerkannten Bruders nach dessen Ausreise von der sri-lankischen Armee behelligt worden seien.

5.8 Schliesslich hat der Beschwerdeführer Schreiben eines Parlamentsmitglieds und eines Pfarrers zu den Akten gereicht, in welchen die schwierige Situation, in welche der Beschwerdeführer und die anderen Familienangehörigen von D._______ nach dessen Ausreise geraten seien, bestätigt werden. Der Beweiswert solcher Dokumente für sri-lankische Asylverfahren wird praxisgemäss grundsätzlich tief eingeschätzt; im Kontext des vorliegenden Verfahrens stellen sie demnach nur schwache Indizien für die Richtigkeit des Sachvortrags des Beschwerdeführers dar.

5.9 In einer Gesamtwürdigung gelangt das Gericht zum Schluss, dass die vom Beschwerdeführer geschilderten Übergriffe durch die sri-lankischen Behörden vor seiner Ausreise als glaubhaft zu qualifizieren sind.

6.

6.1 Ausgangspunkt für die Beurteilung der Flüchtlingseigenschaft ist die Frage nach der im Zeitpunkt der Ausreise vorhandenen Verfolgung oder begründeten Furcht vor einer solchen. Die Situation im Zeitpunkt des Asyl-entscheids ist jedoch im Rahmen der Prüfung nach der Aktualität der Verfolgungsfurcht ebenfalls wesentlich. Veränderungen der objektiven Situation im Heimatstaat zwischen Ausreise und Asylentscheid sind deshalb zugunsten und zulasten der das Asylgesuch stellenden Person zu berücksichtigen (vgl. zum Ganzen BVGE 2011/51 E. 6 S. 1016 f. oder 2011/50 E. 3.1.1 und 3.1.2 S. 996 ff., m.w.H.).

6.2 Der Beschwerdeführer hat glaubhaft dargelegt, dass er vor seiner Ausreise von sri-lankischen Armeeangehörigen vor dem Hintergrund seiner Verwandtschaft mit seinem Bruder D._______, der von den sri-lankischen Sicherheitskräften der Mitgliedschaft bei den LTTE beschuldigt wurde, wiederholt befragt und misshandelt wurde. Diese ihm gezielt zugefügten Verfolgungsmassnahmen erfüllen hinsichtlich des Motivs, der Intensität sowie der betroffenen Rechtsgüter die Anforderungen, um als ernsthafte Nachteile im Sinne von Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG qualifiziert zu werden. Demnach ist davon auszugehen, dass der Beschwerdeführer im Zeitpunkt seiner Ausreise begründete Furcht vor asylrelevanter Verfolgung hatte.

6.3 Praxisgemäss ist von erlittener, mit der Ausreise in Kausalzusammenhang stehender Vorverfolgung ohne weiteres auf das Bestehen einer begründeten Furcht vor weiterer, zukünftiger Verfolgung zu schliessen (vgl. BVGE 2009/51 E. 4.2.5 m.w.H.). Dabei ist auch zu beachten, dass eine Person, die bereits einmal staatlicher Verfolgung ausgesetzt war, objektive Gründe für eine ausgeprägtere (subjektive) Furcht hat als jemand, der erstmals in Kontakt mit staatlichen Sicherheitskräften kommt (vgl. BVGE 2011/51 E. 6.2 m.w.H.). Vorliegend besteht kein Grund, von dieser Regelvermutung abzuweichen, zumal in Anbetracht der allgemeinen Situation in Sri Lanka die Verfolgungsfurcht als im heutigen Zeitpunkt noch immer aktuell zu erachten ist.

6.4 Der Beschwerdeführer müsste bei einer Rückkehr nach Sri Lanka berechtigterweise befürchten, asylrelevante Nachteile im Sinne von Art. 3 Abs. 2
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG zu erleiden. Die Voraussetzungen für die Zuerkennung der originären Flüchtlingseigenschaft im Sinne von Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG sind demnach erfüllt.

6.5 Aus den Akten sind sodann keine Hinweise ersichtlich, die auf das
Bestehen von Asylausschlussgründen hindeuten würden. Insbesondere liegen keinerlei Anhaltspunkte für die Annahme vor, der Beschwerdeführer habe Taten begangen, die unter dem Gesichtspunkt der Asylunwürdigkeit im Sinne von Art. 53
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 53 Indignité - L'asile n'est pas accordé au réfugié qui:
a  en est indigne en raison d'actes répréhensibles;
b  a porté atteinte à la sûreté intérieure ou extérieure de la Suisse ou qui la compromet, ou
c  est sous le coup d'une expulsion au sens des art. 66a ou 66abis CP157 ou 49a ou 49abis CPM158.
AsylG zu beurteilen wären.

7.
Die Beschwerde ist nach dem Gesagten gutzuheissen. Die Verfügung des SEM ist aufzuheben und die Vorinstanz ist anzuweisen, dem Beschwerdeführer in der Schweiz Asyl zu gewähren.

8.
Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind keine Kosten aufzuerlegen (Art. 63 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
und 2
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
VwVG). Der vom Beschwerdeführer geleistete Kostenvorschuss von Fr. 750.- ist ihm rückzuerstatten.

9.
Dem Beschwerdeführer ist angesichts seines Obsiegens in Anwendung von Art. 64
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 64 - 1 L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés.
1    L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés.
2    Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué.
3    Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens.
4    La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110
VwVG und Art. 7 Abs. 1
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 7 Principe
1    La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige.
2    Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion.
3    Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens.
4    Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens.
5    L'art. 6a s'applique par analogie.7
des Reglements vom 21. Februar 2008 über die Kosten und Entschädigungen vor dem Bundesverwaltungsgericht (VGKE, SR 173.320.2) eine Entschädigung für die ihm notwendigerweise erwachsenen Parteikosten zuzusprechen. Es wurde keine Kostennote zu den Akten gereicht, weshalb die notwendigen Parteikosten aufgrund der Akten zu bestimmen sind (Art. 14 Abs. 2
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 14 Calcul des dépens
1    Les parties qui ont droit aux dépens et les avocats commis d'office doivent faire parvenir avant le prononcé un décompte de leurs prestations au tribunal.
2    Le tribunal fixe les dépens et l'indemnité des avocats commis d'office sur la base du décompte. A défaut de décompte, le tribunal fixe l'indemnité sur la base du dossier.
in fine VGKE). Die von der Vor-instanz auszurichtende Parteientschädigung wird in Anwendung der genannten Bestimmungen und unter Berücksichtigung der massgeblichen Bemessungsfaktoren demnach von Amtes wegen auf insgesamt Fr. 3000.- (inkl. Auslagen und Mehrwertsteueranteil) festgelegt.

Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:

1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen.

2.
Die Verfügung des SEM vom 11. September 2019 wird aufgehoben. Das SEM wird angewiesen, dem Beschwerdeführer in der Schweiz Asyl zu gewähren.

3.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt. Der geleistete Kostenvorschuss von Fr. 750.- wird dem Beschwerdeführer durch das Bundesverwaltungsgericht rückerstattet.

4.
Das SEM wird angewiesen, dem Beschwerdeführer für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Parteientschädigung von insgesamt Fr. 3000.- auszurichten.

5.
Dieses Urteil geht an den Beschwerdeführer, das SEM und die kantonale Migrationsbehörde.

Der vorsitzende Richter: Der Gerichtsschreiber:

Markus König Nicholas Swain