TPF 2008 99, p.99

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il apparaît d'ores et déjà que dans l'hypothèse où les prétentions civiles de la République fédérative du Brésil seraient accueillies, leur jugement complet exigerait un travail totalement disproportionné;
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aussi, seul le principe de l'action civile sera examiné et la République fédérative du Brésil renvoyée, le cas échéant, devant les tribunaux civils pour le reste;

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des intérêts publics et privés prépondérants s'opposent à ce que la Ré- publique fédérative du Brésil puisse accéder librement au dossier;
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par conséquent, l'accès au dossier sera strictement limité à l'avocat de la République fédérative du Brésil, interdiction lui étant faite d'en communiquer le contenu à sa mandante;

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il est également fait interdiction à la République fédérative du Brésil d'utiliser tout élément de la présente procédure dans toute procédure hors de la Suisse, de quelque nature qu'elle soit.

TPF 2008 99

25. Auszug aus dem Entscheid der I. Beschwerdekammer in Sachen Bundesanwaltschaft gegen A. vom 18. Juli 2008 (BE.2008.5)

Durchsuchung von Papieren; Zeugnisverweigerungsrecht.
Art. 69 , 75 BStP

Das Zeugnisverweigerungsrecht nach Art. 75 BStP steht einer Durchsuchung von Papieren nicht in absoluter Weise entgegen (E. 4.2).

Perquisition de documents; droit de refuser de témoigner.
Art. 69, 75 PPF

Le droit de refuser de témoigner au sens de l'art. 75 PPF ne constitue pas un obstacle absolu à une perquisition de documents (consid. 4.2).

TPF 2008 99, p.100

Perquisizione di carte; facoltà di non deporre.
Art. 69, 75 PP

Il diritto di non deporre ai sensi dell'art. 75 PP non costituisce un impedimento assoluto a una perquisizione di carte (consid. 4.2).

Zusammenfassung des Sachverhalts:

Im Rahmen eines gerichtspolizeilichen Ermittlungsverfahrens gegen B. liess die Bundesanwaltschaft (BA) u. a. bei A., dem getrennt lebenden Ehegatten von B., eine Hausdurchsuchung durchführen. Anlässlich dieser Hausdurchsuchung wurde nebst Disketten und CD's ein Couvert mit verschiedenen Unterlagen sichergestellt und auf Verlangen von A. versiegelt. In der Folge ersuchte die BA die I. Beschwerdekammer um Entsiegelung der sichergestellten Gegenstände.

Die I. Beschwerdekammer hiess das Gesuch gut und ermächtigte die BA, die sichergestellten und versiegelten Unterlagen zu entsiegeln und zu durchsuchen.

Aus den Erwägungen:

4.2 (...) In Bezug auf das versiegelte Couvert rechtfertigt der Gesuchsgegner im Rahmen der Gesuchsantwort seine Weigerung schliesslich mit dem Zeugnisverweigerungsrecht zwischen Ehegatten gemäss Art. 75 lit. a BStP. Seiner Ansicht nach wirke sich dies im Sinne eines Beschlagnahmeverbots hinsichtlich aller Dokumente und Datenträger aus, welche den jeweiligen Ehegatten betreffen.

Zur Frage, ob das Zeugnisverweigerungsrecht nach Art. 75 BStP einer Entsiegelung und Durchsuchung entgegenstehe, äussert sich die BStP selber nicht direkt. Die Frage ist denn auch kontrovers und deren Beantwortung hängt davon ab, ob man das Zeugnisverweigerungsrecht naher Verwandter als ein Mittel zum Schutz der Familiensphäre oder bloss als ein Mittel zur Vermeidung des Konflikts des Zeugen zwischen seiner Wahrheitspflicht und der familiären Loyalität betrachtet. Im letztgenannten Fall drängt es sich nicht auf, objektive Beweismassnahmen wie beispielsweise die Beschlagnahme von Gegenständen als unzulässig auszuschliessen, weil bei diesen Massnahmen der Betroffene nicht durch Aussagen aktiv an der Un-

TPF 2008 99, p.101

tersuchung mitwirken muss, sodass ein Konflikt zwischen seiner Wahrheitspflicht und der verwandtschaftlichen Verbundenheit gar nicht entstehen kann (vgl. hierzu HAUSER/SCHWERI/HARTMANN, Schweizerisches Strafprozessrecht, 6. Aufl., Basel 2005, S. 342 f. N. 12). Diesbezüglich scheint es, dass der Gesetzgeber sich bei der Formulierung der Einschränkungen der Beschlagnahme in der neuen Schweizerischen Strafprozessordnung betreffend Zeugnisverweigerungsrecht des Ehegatten für die zweite, der Beschlagnahme weniger weit entgegenstehende Lösung entschieden hat, steht doch laut Art. 264 Abs. 1 lit. c der neuen Schweizerischen Prozessordnung vom 5. Oktober 2007 das Zeugnisverweigerungsrecht der Ehegatten und nahen Verwandten gemäss Art. 168 einer Beschlagnahme ausdrücklich nicht entgegen.

Anhand des Textes des aktuell in Kraft stehenden Art. 69 BStP kann dem Zeugnisverweigerungsrecht des Ehegatten nach Art. 75 BStP bloss im Rahmen der Privatgeheimnisse, denen grösste Schonung entgegen gebracht werden soll, Rechnung getragen werden. Dies bedeutet, dass die Zulässigkeit einer Durchsuchung der Papiere vor diesem Hintergrund ebenfalls von einer Interessenabwägung abhängt und nicht absolut ausgeschlossen ist (vgl. hierzu TPF BE.2007.4+5 vom 23. Juli 2007 E. 4.5).

TPF 2008 101

26. Extrait de l'arrêt de la IIe Cour des plaintes dans la cause A., succursale de Z. et cons. contre Ministère public de la Confédération du 24 juillet 2008 (RR.2008.126, RR.2008.127, RR.2008.128, RR.2008.129)

Entraide judiciaire internationale en matière pénale; capacité d'ester en justice d'une succursale.

Art. 80h let. b EIMP

La succursale n'a pas la capacité d'ester en justice dans le cadre de la procé- dure d'entraide.

TPF 2008 99, p.102
Entscheidinformationen   •   DEFRITEN
Dokument : TPF 2008 99
Datum : 18. Juli 2008
Publiziert : 01. Juni 2009
Quelle : Bundesstrafgericht
Status : TPF 2008 99
Sachgebiet : Art. 69, 75 BStP Das Zeugnisverweigerungsrecht nach Art. 75 BStP steht einer Durchsuchung von Papieren nicht...
Gegenstand : Durchsuchung von Papieren; Zeugnisverweigerungsrecht.


Gesetzesregister
BStP: 69  75  168
Stichwortregister
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ehegatte • beschwerdekammer • hausdurchsuchung • frage • tonbildträger • akte • schriftstück • verwandtschaft • durchsuchung von aufzeichnungen • schweizerische strafprozessordnung • weiler • zeuge • sachverhalt
BstGer Leitentscheide
TPF 2008 101 • TPF 2008 99
Entscheide BstGer
RR.2008.129 • BE.2007.4+5 • BE.2008.5 • RR.2008.127 • RR.2008.128 • RR.2008.126