TPF 2006 323, p.323
88. Auszug aus dem Entscheid der Beschwerdekammer in Sachen A. gegen Eidgenössischen Untersuchungsrichter vom 1. Dezember 2006 (BB.2006.60)
Ausstand eines eidgenössischen Untersuchungsrichters.
Art. 28 Abs. 1 lit. c SGG, Art. 99 BStP
Solange die gebotene Sachlichkeit und Distanz zur Sache richterlicherseits gewahrt bleibt und kein Zweifel an der gerechten Behandlung des Angeschuldigten besteht, liegt kein Ausstandsgrund vor, wenn der Richter eine für die Partei ungünstige Verfügung erlässt, in rechtlicher Hinsicht eine dieser nicht genehme Ansicht vertritt oder falsche bzw. willkürliche Verfahrensmassnahmen anordnet.
Récusation d'un juge d'instruction fédéral.
Art. 28 al. 1 let. c LTF, art. 99 PPF
Tant que l'objectivité et la distance requises sont respectées par le juge et que l'inculpé bénéficie sans l'ombre d'un doute d'un traitement correct, il n'y a pas de motif de récusation lorsque le juge rend une ordonnance défavorable à la partie concernée, qu'il soutient un point de vue juridique qui ne convient pas à cette dernière ou ordonne des actes de procédure erronés, voire arbitraires.
Ricusazione di un giudice istruttore federale.
Art. 28 cpv. 1 lett. c LTF, art. 99 PP
Fintanto che è salvaguardata la dovuta oggettività e distanza dalla causa da parte del giudice e non sussistono dubbi circa il trattamento corretto dell'imputato, non vi è un motivo di ricusazione se il giudice pronuncia una decisione sfavorevole per la parte, sostiene un punto di vista che sotto il profilo giuridico non le risulta gradito o ordina misure procedurali sbagliate o arbitrarie.
Zusammenfassung des Sachverhalts:
Im Strafverfahren gegen A. und weitere Angeschuldigte wegen des Verdachts auf Vergehen gegen das Bundesgesetz vom 13. Dezember 1966 über
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das Kriegsmaterial (Kriegsmaterialgesetz, KMG; SR 514.51) forderte A. den verfahrensführenden Untersuchungsrichter auf, in den Ausstand zu treten. Das Ausstandsbegehren von A. wurde vom Untersuchungsrichter als unbegründet abgewiesen.
Die Beschwerdekammer wies die Beschwerde ab.
Aus den Erwägungen:
2.2 Nach der Rechtsprechung ist eine Befangenheit des Richters etwa gegeben, wenn dieser die gebotene Sachlichkeit und Distanz zur Sache vermissen lässt, sodass der Beschuldigte objektiv zu Recht an einer gerechten Behandlung zweifeln kann (BGE 127 I 196, 201 E. 2d). Kein Ausstandsgrund liegt jedoch vor, wenn der Richter eine für die Partei ungünstige Verfügung erlässt, in rechtlicher Hinsicht eine dieser nicht genehme Ansicht vertritt oder falsche bzw. willkürliche Verfahrensmassnahmen anordnet. Die Korrektur willkürlicher Prozesshandlungen muss auf dem Wege der ordentlichen Rechtsmittel erfolgen (HAUSER/SCHWERI/HARTMANN, Schweizerisches Strafprozessrecht, 6. Aufl., Basel 2005, S. 112 N. 4a und S. 115 N. 6).