172 Schuldbetrcibungsund Konkursrecht. N° 39.

Forme], wie sie in der vorliegenden enthalten ist, aufgenommen wurde,
so ist es zweifellos, dass dies vom Gläubiger absichtlich geschah, um
damit auch für die E x e k u ti o n gegen den Bürgen ein Spezialdomizil
im Inlande zu schaffen, zumal wenn, wie dies hier der Fall ist, der
Schuldner, von dem der Gläubiger ,wusste, dass er seinen ordentlichen
Wohnsitz ausserhalb der Schweiz hat, Exekutionsobjekte im Inlande (in casa
in Arosa) hatte. Aber auch der Bürge musste sich klar darüber sein, dass
die erwähnte Klausel etwas Mehreres besage, als nur die Unterwerfung unter
den AroserGerichtsstand für den Fall eines Prozesses ; dabei konnte er
vernünftigerweise an nichts anderes denken als an die Exekution. Denn dass
damit etwa hätte vereinbart werden wollen, dass Arosa Erfüllungsort sei
(womit allein allerdings noch kein Spezialbetreibungsdomizil geschaf'fen
worden wäre) konnte der Schuldner nicht annehmen, .da sich dies ja nach
den allgemeinen obligationenrecht_ lichen Grundsätzen (Art. 74 Ziff. 1
SR 220 Première partie: Dispositions générales Titre premier: De la formation des obligations Chapitre I: Des obligations résultant d'un contrat
CO Art. 74 - 1 Le lieu où l'obligation doit être exécutée est déterminé par la volonté expresse ou présumée des parties.
1    Le lieu où l'obligation doit être exécutée est déterminé par la volonté expresse ou présumée des parties.
2    À défaut de stipulation contraire, les dispositions suivantes sont applicables:
1  lorsqu'il s'agit d'une somme d'argent, le paiement s'opère dans le lieu où le créancier est domicilié à l'époque du paiement;
2  lorsque l'obligation porte sur une chose déterminée, la chose est délivrée dans le lieu où elle se trouvait au temps de la conclusion du contrat;
3  toute autre obligation est exécutée dans le lieu où le débiteur était domicilié lorsqu'elle a pris naissance.
3    Si l'exécution d'une obligation qui devait être acquittée au domicile du créancier est notablement aggravée par le fait que le créancier a changé de domicile depuis que l'obligation a pris naissance, l'exécution peut avoir lieu valablement en son domicile primitif.

OR) von selbst verstand und- daher nicht noch extra stipuliert zu werden
brauchte.

Demnach erkennt die Schuldbetr.und Konkarskanmer: Der Rekurs wird
abgewiesen. .

39. Entscheid vom 30. November 1924 i. S. Staat Solothurn.

' Ist in der gegen eine Konkursverwaltung o gerichteten Betreibung
definitive Rechtsöffnung bewilligt worden, so kann _die Pfändung
des Konkursmassenvermögens nicht verweigert werden, auch wenn
der Rechtsöffnungsrichter offen liess, ob die Betreibung eine
Masseverbindlichkeit betreffe oder nicht.

A. _ Im Konkurs über Otto Henzi in Solothurn wurden für die Liegenschaft
Grundbuch Solothurn Nr. 869, welche Henzi seinerzeit ,um 45,000
Fr. gekauft hatte,. 97,100 Fr. erlöst. Infolgedessen forderte das

Schuldbetreibungs und Konkursrecht. N° 39} 173 kantonale Finanzdepartement
von der Konkursmasse

eine Wertzuwachssteuer von 1563 Fr., und zwar als

Massaforderung, unter Ansetzung einer Einsprachefrist von 14 Tagen. Auf
von der Konkursverwaltung erhobene Einsprache setzte der Regierungsrat des
Kantons Solothurn durch Beschluss vom 11. Dezember 1922 den Steuerbetrag
zwar auf 942 Fr. 75 Cts. herab; dagegen trat er ,der Auffassung des
Finanzdepartements hei, dass die Steuer. als Massaschul'd zu bezahlen
sei. Da die Konkursverwaltung die Steuer nicht bezahlte, hob der Staat
Solothurn am 12. April 1924 gegen die Konkursverwaltung im Konkurse
Otto Henzi für Staatssteuer aus erzieltem Liegenschaftsgewinn gemäss
Regierungsratsheschluss... vom 11. Dezember 1923 (recte 1922)

siBetreihung an. Die Konkursverwaltung schlug Recht

vor. Auf Verlangen des Staates erteilte ihm das Amts-

gerichtspräsidium Solothurn-Lebern definitive Rechts-

öffn'ung, indem es davon ausging, dass die Betreibung

gegen die Konkursmasse des Otto Henzi gerichtet sei,

jedoch die Entscheidung der Frage, ob diese Forderung

das Privileg einer Massaschuld geniesse oder nur als ge-

wöhnliche Konkursschuld in Betracht falle , als ausser-

halb seiner Kognition liegend erachtete. Als das Betrei-

bungsamt dem in der Folge gestellten Fortsetzungsbe _ gehren durch
Pfändung von Konkursmassevermögen zu entsprechen sich weigerte, führte
der Staat Solothurn

Beschwerde.

B. Durch Entscheid vom 1. Oktober 1924 hat die Aufsichtsbehörde für
Schuldbetreibung und Konkurs des Kantons Solothurn die Beschwerde
abgewiesen.

C. Diesen Entscheid hat der Staat Solothurn an das Bundesgericht weiter
gezogen.

,Die Schuldbetreibnngsund Konkurskammer zieht _ in Erwägung: Die
Vorinstanz hat der in Betreibung gesetzten Steuer den Charakter einer
Massaverbindlichkeit abgesprochen,

I'M Schuldbetreibungcund Konkum'echt. N° 39.

indem sie davon ausging, dass die Entscheidung dieser Streitfrage
nicht vorweggenommen sei, weder. durch den Regierungsratsbeschiuss vom
11. Dezember 1922, weil dem Regierungsrat die sachliche Zuständigkeit
dafür gefehlt habe, noch durch die Bewilligung der definitiven
Rechtsöffnung. Im letzteren Punkte kann der Vorinstanz nicht
beigestimmt werden ; dies genügt aber zur Gutheissung des Rekurses,
sodass auf die Nachprüfung der übrigen Punkte nicht eingetreten zu
werden ' braucht. Der Anhebung der in Betracht kommenden Betreibung
gegen die Konten-verwaltung im Konkurs des Otto Henzi kann nämlich
schlechterdings keine andere Bedeutung beigemessen werden, als dass
der Rekurrent eine Masseverbindlichkeit gegenüber der Konkursmasse des
Otto Henzi geltend machen wollte ; denn es war ohne weiteres klar, dass
der Rekurrent nicht den Konkursverwalter persönlich betreiben wollte,
ebenso dass er nicht etwa in Verletzung des Art. 206
SR 281.1 Loi fédérale du 11 avril 1889 sur la poursuite pour dettes et la faillite (LP)
LP Art. 206 - 1 Les poursuites dirigées contre le failli s'éteignent et aucune poursuite ne peut être faite durant la liquidation de la faillite pour des créances nées avant l'ouverture de la faillite. Font exception les poursuites tendant à la réalisation de gages appartenant à un tiers.
1    Les poursuites dirigées contre le failli s'éteignent et aucune poursuite ne peut être faite durant la liquidation de la faillite pour des créances nées avant l'ouverture de la faillite. Font exception les poursuites tendant à la réalisation de gages appartenant à un tiers.
2    Les poursuites pour des créances nées après l'ouverture de la faillite se continuent par voie de saisie ou de réalisation de gage durant la liquidation de la faillite.
3    Durant la procédure de faillite, le débiteur ne peut requérir l'ouverture d'une autre faillite en se déclarant insolvable (art. 191).
SchKG kiir eine
Konkursforderung Betreibung anhob, da er ;als Forderungsurkunde den
Regierungsratsbeschluss vom 11. Dezember 1922 bezeichnete, in welchem die
Steuer ausdrücklich als Masseschuld erklärt werden war. Infolgedessen kann
dem Rekurrenten nicht versagt werden, seine Betreibung durch Pfändung
des Konkursmassevermögens fortzusetzen, nachdem er die Beseitigung des
von der Konkursverwaltung erhobenen Rechtsverschlages erwirkt hat. Der im
Rechtsöffnungsentscheid gemachte Vorbehalt der Entscheidung darüber, ob
die Betreibung eine Masseverbindlichkeit oder aber eine Konkursforderung
betreffe, ist belanglos, weil, gleichwie die Betreibung überhaupt nur
für eine Masseverbindlichkeit, nicht aber für eine Konkursforderung
angehoben, so'auch die Rechtsöffnung nur für eine Masseverbindlichkeit,
nicht aber für eine Konkursforderung bewilligt werden konnte. Durch die
von der Konkursverwaltung unwidersprochen hingenommcne Rechtsöifnung
ist die Einrede, dass die verlangte Steuer nicht Masseverbind-

Schuldhetrelbunss-'und Kon'kursrecm. N° 40. 175 lichkeit sei für
,die vorliegende _Betreibung endgültig beseitigt, und sie kann erst
allfällig nach deren DurchFähreng im Wege der betreibungsrechtlichen
Rückid:demngsksslage wieder aufgenommen werden.

Demnach erkennt die Schweissen. und Konkurskammer:

Der Rekurs wird hegtuiidet erklärt und das Betreibungsamt angewiesen, dem
Fortsetzungsbegehren des Rekurrenten durch Pfändung von Vermögen-Mücken
der Konkursmasse Otto Henzi Folge zu geben.

40. Anna aus dem Handheld vom 29. November 1924 i. S. ueber-Köhler. ss
Das Betrelbungsamt ist verpflichtet, in der für den Gläubiger bestimmten
Abschrift der Pfändungsurkunde die Kosten

detailliert aufzuführen. Hiefür darf keine besondere Gebühr berechnet
werden. Art. 17 GebT nicht anwendbar

(Erw. 1-3).

Für eine Fristansetzung gemäss Art. 109
SR 281.1 Loi fédérale du 11 avril 1889 sur la poursuite pour dettes et la faillite (LP)
LP Art. 109 - 1 Sont intentées au for de la poursuite:
1    Sont intentées au for de la poursuite:
1  les actions fondées sur l'art. 107, al. 5;
2  les actions fondées sur l'art. 108, al. 1, lorsque le défendeur est domicilié à l'étranger.
2    Lorsque l'action fondée sur l'art. 108, al. 1, est dirigée contre un défendeur domicilié en Suisse, elle est intentée au domicile de ce dernier.
3    Le for des actions relatives aux droits sur un immeuble est, dans tous les cas, au lieu de situation de l'immeuble ou de la partie de l'immeuble qui a la valeur la plus élevée.
4    Le juge avise l'office des poursuites de l'introduction de l'action et du jugement définitif. ...227
5    En tant qu'elle concerne les objets litigieux, la poursuite est suspendue jusqu'au jugement définitif et les délais pour requérir la réalisation (art. 116) ne courent pas.
SchKG auf der Pfändungsurkunde
darf keine besondere Gebühr bereehnet werden. Art. '? GebT
nicht. anwendbar (Erw.. 4).

Dem Gläubiger Lauber-Köhler war in einer Betreibung eine Abschrift der
Pfändungsurkunde zugestellt worden. Laut derselben waren verschiedene
Gegenstände gepfändet worden, an denen der Ehemann der Schuldnerin
Eigentumsansprache erhob. Es wurde deshalb dem Gläubiger auf der
Pfändungsurkunde eine Klagefrist gemäss Art. 109
SR 281.1 Loi fédérale du 11 avril 1889 sur la poursuite pour dettes et la faillite (LP)
LP Art. 109 - 1 Sont intentées au for de la poursuite:
1    Sont intentées au for de la poursuite:
1  les actions fondées sur l'art. 107, al. 5;
2  les actions fondées sur l'art. 108, al. 1, lorsque le défendeur est domicilié à l'étranger.
2    Lorsque l'action fondée sur l'art. 108, al. 1, est dirigée contre un défendeur domicilié en Suisse, elle est intentée au domicile de ce dernier.
3    Le for des actions relatives aux droits sur un immeuble est, dans tous les cas, au lieu de situation de l'immeuble ou de la partie de l'immeuble qui a la valeur la plus élevée.
4    Le juge avise l'office des poursuites de l'introduction de l'action et du jugement définitif. ...227
5    En tant qu'elle concerne les objets litigieux, la poursuite est suspendue jusqu'au jugement définitif et les délais pour requérir la réalisation (art. 116) ne courent pas.
SchKG angesetzt. Da
die Urkunde keine detaillierte Kostenrechnung enthielt sondern nur ein
Pauschalkostenbetrag aufgeführt werden war, mit dem der Gläubiger nicht
einig ging, reklamierte dieser beim Betreibungsamt. Dieses übersandte
ihm in der Folge eine detaillierte Kostennote, in der u. a. für die
Fristansetzung eine besondere Gebühr von 80 Rp. berechnet War. für die
Zusendung dieser Detailrechnung, der ein Begleitsehreiben beigegeben
wurde, erhob das
Information de décision   •   DEFRITEN
Document : 50 III 172
Date : 30 novembre 1924
Publié : 31 décembre 1925
Source : Tribunal fédéral
Statut : 50 III 172
Domaine : ATF - Droit des poursuites et de la faillite
Objet : 172 Schuldbetrcibungsund Konkursrecht. N° 39. Forme], wie sie in der vorliegenden


Répertoire des lois
CO: 74
SR 220 Première partie: Dispositions générales Titre premier: De la formation des obligations Chapitre I: Des obligations résultant d'un contrat
CO Art. 74 - 1 Le lieu où l'obligation doit être exécutée est déterminé par la volonté expresse ou présumée des parties.
1    Le lieu où l'obligation doit être exécutée est déterminé par la volonté expresse ou présumée des parties.
2    À défaut de stipulation contraire, les dispositions suivantes sont applicables:
1  lorsqu'il s'agit d'une somme d'argent, le paiement s'opère dans le lieu où le créancier est domicilié à l'époque du paiement;
2  lorsque l'obligation porte sur une chose déterminée, la chose est délivrée dans le lieu où elle se trouvait au temps de la conclusion du contrat;
3  toute autre obligation est exécutée dans le lieu où le débiteur était domicilié lorsqu'elle a pris naissance.
3    Si l'exécution d'une obligation qui devait être acquittée au domicile du créancier est notablement aggravée par le fait que le créancier a changé de domicile depuis que l'obligation a pris naissance, l'exécution peut avoir lieu valablement en son domicile primitif.
LP: 109 
SR 281.1 Loi fédérale du 11 avril 1889 sur la poursuite pour dettes et la faillite (LP)
LP Art. 109 - 1 Sont intentées au for de la poursuite:
1    Sont intentées au for de la poursuite:
1  les actions fondées sur l'art. 107, al. 5;
2  les actions fondées sur l'art. 108, al. 1, lorsque le défendeur est domicilié à l'étranger.
2    Lorsque l'action fondée sur l'art. 108, al. 1, est dirigée contre un défendeur domicilié en Suisse, elle est intentée au domicile de ce dernier.
3    Le for des actions relatives aux droits sur un immeuble est, dans tous les cas, au lieu de situation de l'immeuble ou de la partie de l'immeuble qui a la valeur la plus élevée.
4    Le juge avise l'office des poursuites de l'introduction de l'action et du jugement définitif. ...227
5    En tant qu'elle concerne les objets litigieux, la poursuite est suspendue jusqu'au jugement définitif et les délais pour requérir la réalisation (art. 116) ne courent pas.
206
SR 281.1 Loi fédérale du 11 avril 1889 sur la poursuite pour dettes et la faillite (LP)
LP Art. 206 - 1 Les poursuites dirigées contre le failli s'éteignent et aucune poursuite ne peut être faite durant la liquidation de la faillite pour des créances nées avant l'ouverture de la faillite. Font exception les poursuites tendant à la réalisation de gages appartenant à un tiers.
1    Les poursuites dirigées contre le failli s'éteignent et aucune poursuite ne peut être faite durant la liquidation de la faillite pour des créances nées avant l'ouverture de la faillite. Font exception les poursuites tendant à la réalisation de gages appartenant à un tiers.
2    Les poursuites pour des créances nées après l'ouverture de la faillite se continuent par voie de saisie ou de réalisation de gage durant la liquidation de la faillite.
3    Durant la procédure de faillite, le débiteur ne peut requérir l'ouverture d'une autre faillite en se déclarant insolvable (art. 191).
Répertoire de mots-clés
Trié par fréquence ou alphabet
administration de la faillite • dette de la masse • créance dans la faillite • masse en faillite • droit des poursuites et faillites • autorité inférieure • hameau • mainlevée définitive • débiteur • office des poursuites • conseil d'état • soleure • décision • réquisition de continuer la poursuite • vie • registre foncier • assigné • question • compétence ratione materiae • délai pour intenter action
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