51. Entscheid vom 24. number 1918, i. S. Bachelor.
Streitigkeit zwischen einem Gläubiger und einem Dritten über die jenem
laut Verteilungsliste zukommende Dividende. Zuständigkeit des Richters
oder der Aufsichtsbehörde ? insbesondere wenn die Streitigkeit sich nach
Art. 217
SR 281.1 Loi fédérale du 11 avril 1889 sur la poursuite pour dettes et la faillite (LP) LP Art. 217 - 1 Lorsqu'un coobligé du failli a versé un acompte sur la dette, celle-ci est néanmoins admise au passif pour le montant primitif, lors même que le coobligé n'aurait pas de recours contre le failli. |
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1 | Lorsqu'un coobligé du failli a versé un acompte sur la dette, celle-ci est néanmoins admise au passif pour le montant primitif, lors même que le coobligé n'aurait pas de recours contre le failli. |
2 | Le droit de produire dans la faillite appartient au créancier et au coobligé. |
3 | Le créancier perçoit le dividende jusqu'à concurrence de sa réclamation; l'excédent revient au coobligé pour le dividende afférent à son droit de recours, à la masse pour le surplus. |
A. Der Rekurrent, Notar Bochsler in Bremgarten, ' war Inhaber einer
Grundpfandverschreibung von 3000 Fr. haltend auf der in Besenbüren
gelegenen Liegenschaft Kat. Nr. 73 /74, des Josef Dass, Antiquar in Zug,
verbürgt durch Frau Widmer-Staub in Luzern und die Rekursbeklagte Frau
Wiki-Frey in Luzern als Solidarbürgen. In dem in der Folge über den
Grundpfandschuldner Duss ausgebrochenen Konkurs blieb die Forderung
im Betrage von 2379 Fr. 30 Cts. ungedeckt. Gegen die vom Konkursamt Zug
aufgestellte Verteilungsliste, wonach die auf den Pfandausfall entfallende
Konkursdividende im Betrage von 72 Fr. 10 Cts. dem Rekurrenten zugewiesen
wurde, erhob Frau Wiki-Frey rechtzeitig Beschwerde mit dem Anfrage,
die Dividende sei ihr zuzuteilen, Weil sie als Bürgin den Rekurrenten
befriedigt habe und demnach die Dividende beanspruchen könne. Der
Rekurrent beantragte Abweisung der Beschwerde, mit der Begründung,
dass die Vorbringen der Beschwerdeführerin nicht richtig seien, indem
nämlich n'och ein Betrag von 222 Fr. 90 Cts. ausstehe. Solange aber seine
Forderung nicht völlig bezahlt sei, müsse die Dividende ihm zukommen.
Durch Entscheid vom 24. Oktober hat die Aufsichtsbehörde des Kantons Zug
die Beschwerde in dem Sinne gutgeheissen, dass die Dividende so lange
zu deponieren sei, bis zwischen den Parteien gütlich oder gerichtlich
entschieden sei, wem die Dividende zufallen solle, in Erwägung, dass
die Prüfung der Frage nach der Dividendenherechtigung nicht in die
Zuständigkeit der Aufsichtsbehörden, sondern des Richters falle und die
strei-und Konkurskammer, N° 51.' 193
tige Dividende daher bis zur Ausfällung des richterlichen Entscheides
hinterlegt werden müsse. ,
B. Gegen diesen, ihm am 26. Oktober angestellten Entscheid rekurriert
Notar Bochsler am 5. November an das Bundesgericht mit dem Antrage,
er sei aufzuheben. Zur Begründung dieses Antrages werden die in der
Beschwerdeantwort gemachten Ausführungen wiederholt-
C. In einer am 4. November bei der kantonalen Aufsichtsbehörde zu Handen
des Bundesgerichts eingelegten Rekursantwort beantragt Frau Wiki-Frey,
der angefochtene Entscheid sei zu bestätigen. Sie macht geltend,
dass sie durch Quittungen die Bezahlung des Pfandausfalls von 2379
Fr. 30 Cts. nachweisen könne. Um den Rest Zinsvergütungen etc. auch
noch begleichen zu können, habe sie den Rekurrenten um Ablegung der
Schlussrechnung ersucht, was dieser bis anhin verweigert habe. Wenn nun
der Rekurrent sich etwa auf den Standpunkt stellen sollte, die Forderung
sei noch nicht ganz gedeckt und er habe-daher Anspruch auf die Dividende,
so könne trotzdem der Rekurs nicht gutgeheissen werden, weil sie den
Pfandausfall, auf den die Dividende entfalle, gedeckt habe.
Die Schuldbetreibungs und Konkurskammer zieht in Erwägung:
Der im angefochtenen Entscheide ausgesprochene Grundsatz, dass die
Aufsichtsbehörde nicht zuständig sei zur Beurteilung der Frage nach der
Rechtsbeständigkeit der Ansprüche, die von einem Dritten an der nach der
Verteilungsliste einem Gläubiger zufallenden Dividende geltend gemacht
werden und daher lediglich die Hinterlegung der Dividende verfügen könne,
den Entscheid in der Sache selbst aber dem Richter überlassen müsse, ist
in dieser allgemeinen Formulierung nicht zutreffend. Er ist richtig, wenn
diese Ansprüche sich auf das materielle Recht stützen, nicht aber dann,
wenn die Streitigkeit eine V e r t e i 1 11 n g s f r a g e beschlägt,
194 Entscheidungen der Schuldbetreibungs--
deren Lösung in den Grundsätzen des Vollstreckungsrechtes gefunden
werden muss; denn unter solchen Umständen ist der Zivilrichter zur Erle'
digung der Streitigkeit inkonipetent, folgerichtig kann die An f si c
h t s b e h ö r d-e nicht lediglich die Deposition anordnen, sondern
sie hat über die Begründetheit des Anspruches zu entscheiden. Ein
solcher Fall liegt aber hier vor. Die Rekursbeklagte bestreitet die
im Kollokationsplan. festgelegte materielle Rechtslage, wonach der
Pfandausfall imBetrage'von 2379Fr.30 Cts. in der 5. Klasse kolloziert
und damit der Anspruch des Rekurrenten auf die, auf diesen Betrag
entfallende Dividende festgestellt wird, nicht, wie auch anderseits
der Rekurrent die der Rekursbeklagten aus Art. 505
SR 220 Première partie: Dispositions générales Titre premier: De la formation des obligations Chapitre I: Des obligations résultant d'un contrat CO Art. 505 - 1 Lorsque le débiteur est en retard de six mois pour un paiement de capital ou pour l'intérêt d'un semestre ou pour un amortissement annuel, le créancier doit aviser la caution. Sur demande, il doit en tout temps la renseigner sur l'état de la dette. |
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1 | Lorsque le débiteur est en retard de six mois pour un paiement de capital ou pour l'intérêt d'un semestre ou pour un amortissement annuel, le créancier doit aviser la caution. Sur demande, il doit en tout temps la renseigner sur l'état de la dette. |
2 | Si le débiteur est déclaré en faillite ou demande un concordat, le créancier est tenu de produire sa créance et de faire tout ce qui peut être exigé de lui pour sauvegarder les droits. Il doit porter la faillite et le sursis concordataire à la connaissance de la caution dès qu'il en est lui-même informé. |
3 | Si le créancier omet l'une de ces formalités, il perd ses droits contre la caution à concurrence du préjudice résultant pour elle de cette omission. |
Rechte anerkennt. streitig ist nur, auf welche Weise die Konkurrenz
dieser beiden, von den Parteien gegenseitig anerkannten Ansprüche,
in der Verteilungsliste zum Ausdruck kommen soll, d. h. insbesondere,
inwiefern der Anspruch der Rekursbeklagten aus .Art. 505
SR 220 Première partie: Dispositions générales Titre premier: De la formation des obligations Chapitre I: Des obligations résultant d'un contrat CO Art. 505 - 1 Lorsque le débiteur est en retard de six mois pour un paiement de capital ou pour l'intérêt d'un semestre ou pour un amortissement annuel, le créancier doit aviser la caution. Sur demande, il doit en tout temps la renseigner sur l'état de la dette. |
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1 | Lorsque le débiteur est en retard de six mois pour un paiement de capital ou pour l'intérêt d'un semestre ou pour un amortissement annuel, le créancier doit aviser la caution. Sur demande, il doit en tout temps la renseigner sur l'état de la dette. |
2 | Si le débiteur est déclaré en faillite ou demande un concordat, le créancier est tenu de produire sa créance et de faire tout ce qui peut être exigé de lui pour sauvegarder les droits. Il doit porter la faillite et le sursis concordataire à la connaissance de la caution dès qu'il en est lui-même informé. |
3 | Si le créancier omet l'une de ces formalités, il perd ses droits contre la caution à concurrence du préjudice résultant pour elle de cette omission. |
zu berücksichtigen ist. Die Lösung dieser Frage gibt Art. 217
SR 281.1 Loi fédérale du 11 avril 1889 sur la poursuite pour dettes et la faillite (LP) LP Art. 217 - 1 Lorsqu'un coobligé du failli a versé un acompte sur la dette, celle-ci est néanmoins admise au passif pour le montant primitif, lors même que le coobligé n'aurait pas de recours contre le failli. |
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1 | Lorsqu'un coobligé du failli a versé un acompte sur la dette, celle-ci est néanmoins admise au passif pour le montant primitif, lors même que le coobligé n'aurait pas de recours contre le failli. |
2 | Le droit de produire dans la faillite appartient au créancier et au coobligé. |
3 | Le créancier perçoit le dividende jusqu'à concurrence de sa réclamation; l'excédent revient au coobligé pour le dividende afférent à son droit de recours, à la masse pour le surplus. |
weicher bestimmt, dass der Rückgriffsberechtigte im vorliegenden Falle
also die Rekursbeklagte erst dann die Berücksichtigung seiner Rechte im
Verteilungsverfahren verlangen und die Dividende beanspruchen kann, wenn
der Gläubiger für seine Forderung völlige Deckung erhalten hat, sodass
also nur ein allfälligen zur vollen Befriedigung des Gläubigers' nicht
mehr notwendiger Dividendenüberschuss dem Regressberechtigten zugewiesen
werden darf. Dies ist eine Vorschrift, welche die Verteilung im Konkurse
betrifft und über deren Ausführung somit nur die Aufsichtsbehörden wachen
können. Im vorliegenden Falle steht nun aber gestützt auf das von der
Rekursbeklagten in ihrer Rekursbeantwortung vom 4. November gemachte
Zugeständnis fest, dass die Zinsen der von der Rekursbeklagten verbürgten
Forderung noch ausstehend sind, der Rekurrent also nochnicht völlig
befriedigt ist. Folgerichtig kann er die Dividendeund Konkurskammer. . °
52. is.}
beanspruchen, soweit sie zur völligen Deckung seiner Forderung
erforderlich ist und es kann nurein eventuell noch verbleibender
Ueberschuss der Rekursbeklagten zugewiesen werden.
Demnach erkennt die Schuldbefr.und Konkurskammer : Der Rekurs wird
gutgeheissen.
52. Entscheid vom 26. Dezember 1918 i. S. Satt-ei
Anfechtung einer Betreibung nachdem sie abgeschlossen,ein Verlustschein
ausgestellt und gestützt auf den letzteren eine neue Betreibung angehoben
werden ist.
A. Gestützt auf einen in einer früheren Betreibung erhaltenenVerlustschein
betrieb derBeschwerdegegner den Beschwerdeführer für eine Forderung von
207 Fr. 55 Cts. Nachdem diesem am 31. Oktober 1918 der Zahlungsbefehl
zugestellt worden war, erhob er am 20./ 21. November 1918 Beschwerde,
weil die erste Betreihung, trotzdem er damals noch minderjährig
gewesen, statt gegen seinen Vormund, gegen ihn selbst geführt werden
sei. Dementsprechend Verlange er, dass der in der Folge ausgestellte
Verlustschein, weil absolut nichtig, annulliert werde.
Das Betreibungsamt gab seinen Fehler zu, verwies jedoch darauf, dass
die Akte der ersten Betreibung insgesamt in Rechtskraft erwachsen seien.
B. ' Die kantonale Aufsichtsbehörde wies'die Beschwerde wegen Verspätung
ab, davon ausgehend, sie hätte innert 10 Tagen seit Zustellung des zweiten
Zahlungsbefehles erhoben werden müssen, und weil im übrigen die zweite
Betreibung formgültig eingeleitet worden sei.
C. Hierüber beschwerte sich Cattani beim Bundes-
· gericht, indem er beantragen liess: Es sei das in den
Jahren 1916/17 gegen den minderjährigen Otto Cattani in Arlesheim
durchgeführte Betreibungsund PfandAS ni _ 1918 15