230 A. Staatsrecht]. Entscheidungen. I. Abschnitt. Bundesverfassung,

au jugement des tribunaux civils fribourgeois sur le merite d'un
séquestsire, à teneur des lois en vigueur dans ce Canton. Il n'y a donc
pas lieu de s'arréter à i'exception proposée.

Sur le recours au fond :

2° L'art. 59 de la Constitution fédérale invoqué par le recourant statue
que, pour réclamatiens personnelles, le debiteur solvable ayant domicile
en Suisse doit etre recherche devant le Juge de son domicilc, et que
ses biens ne peuvent en conséquence etre saisis ou séquestrés hors du
Canton ou il est domicjlie, en vertu de réclamations personnelles.

3° Cette disposition étant également applicable aux citoyens francais,
domiciliés en Suisse et solvables, il faut examiner si Edouard Picard
est fonde, dans le eas actuel, à se mettre à. son bénéfice.

4° S'il est, d'une part, incontestable et incontesté que le redourant
est domicilié à Avenches, Canton de Vaud, en Suisse, on ne saurait
admettre, d'autre part, qu'il satissasse aux conditions de solvabilité,
auxquelles l'art. 59 de la Constitution. fédérale subordonne lui-meme
son application.

Le recourant reeonnaît, en effet, n'avoir point payé à leur'

échéance les billets à ordre dont le montant fait actuellement l'objet
des poursuites de Rauti-Lendi; ll est, en outre, constant que par des
circulaires, il est vrai non signées, mais emanant certainement de son
initiative, Edouard Picard, en sollicitantsi un rabais de ses créanciers,
declare, entre autres, qu'il ne possede aucun bien quelconque, et que sa
mise en faillite demeurerait sans résultat, vu la nullité de son actif. Il
appert enfin de l'extrait, en date du ler Décembre 4876, du registre de
l'huissier charge de l'exéeution des poursuites dans le cercled'Avenches,
que divers autres créanciers ont saisi, pour des créances de beaucoup
supérieures à leur valeur, les seuls objets appartenant au recourant et
trouvés à son domicile, et; qu'un acte de défaut partie] de biens a été
délivre' contre lui.

5° Il résulte avec evidence de ces diverses circonstances que le recourant
Picard ne peut etre considéré comme solvable dans le sens de l'art. 59 de
la Constitution federale : il est donc mal venu à arguer'de la Violation à
son préjudice d'une ga-VHI. Arreste. N° 38. IX. Schuldverhaft. N° 39. 231

rantie eonstitutionnelle que le débiteur insolvable ne peut revendiquer.

Par ces motifs, Le Tribunal fédéral

prononce :

Le reeours est écarté comme mal fondé, et libre cours est

laissé au sequestre opéré à Fribourg le 16 Décembre 4876 au préjudice
de Edouard Picard.

IX. Schuldverhaft. Contrainte par corps.

39. Urtheil vom 11. Mai 1877 in Sachen Mental.

A. (EUR. Mehr-at wurde am 10. Jenner d. J. in Birsfelden von dem dort
stationirten Landjäger angehalten und ihm eröffnet, dass er nach Lieskal
transportirt werde und zum Abderdienen sich verstehen miisse, wenn er
nicht die schuldigen Strafgerichtskosten von 46 Fr. 58 MB., laut Urtheil
des korrektionnellen Gerichtes vom 29. Februar 1873, baar bezahle. Dieses
Verfahren stützte sich auf eine Verfügung der Polizeidirektion Von
Baselland, wonach Individuen, welche vor dem 22. Juli 1874 verurtheilt
worden, die Kosten aber noch nicht bezahlt haben, dieselben abverdienen
müssen, und Meyrat durfte den Landjägerposien Birsselden erst verlassen,
nachdem sein Bruder für ihn die genannte Summe hinterlegt hatte.

B. Nachdem Meemi mit seiner wegen dieses Verfahrens beim
basellandschaftlichen Regierungs-rathe erhobenen Beschwerde durch
Beschluss vom 31. Jenner d. I. abgewiesen worden war, ergriff derselbe
den Rekurs an das Bundesgericht und stellte das Begehren, dass jener
Beschluss aufgehoben und der Regierungsrath angewiesen werde, den ihm
abgedrungenen Betrag zurückzuerstatten und ihm eine Entschädigung von 300
Fr. zu bezahlen. Zur Begründung dieer Begehrens berief sich Rekurrent auf
Art. 59 dedBundesvers fflffung, wonach der aufrechtstehende Schuldner an
seinem Wohnwie gesucht werden müsse und der Schuldnerhaft abgeschafft sei,
mdem er behauptete, dass das gegen ihn eingeschlagene Verfahren, resp,

232 A. Staatswohls-L Entscheidungen. I. Abschnitt. Bundesverfassung.

der Beschluss des Regierungsrathes vom Bl. Jenner d. J., gegen jene
Bestimmungen verstosse.

C. Die Regierung von Baselland machte in ihrer Vernehmlassung, in
welcher sie ans Abweisung der Beschwerde antrug, geltend, das Anhalten
des Mehrat und die Abforderung der schuldigen Kosten enthalte keine
Verfassungsverletzung indem Mehrath auf die blosse Androhung hin,
dass er zum Abverdienen der Kosten müsste angehalten werden, bezahlt
habe. Allein derselbe hätte auch kein Recht zur Beschwerde, wenn er
wirklich in Haft gesetzt worden wäre, weil das wegen Diebshehlerei über
ihn gefällte Urtheil bereits am 29. November 1873 gesprochen worden
sei und Mehrat auch die zu der Abderdienung der Kosten nothwendige Zeit
vor Inkrafttreten der Bundesverfassung hätte absetzen müssen, wenn die
Polizei- direktion ihn nicht auf seinen Wunsch zwei Male vorübergehend
entlassen hätte. Im Fernern bilden die Kosten einen Theil der Strafe,
indem sie durch den Verbrecher veranlasst und oft wegen ihres bedeutenden
Betrages bei Ausmessung des Strafmasses berücksichtigt werden. Endlich
könne Mehrat an seinem gegenwärtigen Wohnsitze in Basel nicht belangt
werden, weil er sallit und daher von ihm nichts erhältlich sei.

Das Bundesgericht zieht in Erwägung:

1. Wie das Bundesgericht schon in wiederholten Entscheidungen und
zwar zuletzt in Sachen Cardis unterm 16. März d. J. des Bestimmtesten
ausgesprochen hat, können die Gerichtskosten unter keinen Umständen als
eine Strafe betrachtet werden, sondern erscheinen dieselben als eine
Schuld des Verurtheilten an den Staat, deren Umwandlung in Verhaft daher
gemäss Art. 59 der Bundesversassung unstatthaft ist.

2. Diese Verfassungsbestimmung ist gemäss Art. 2 der
Uebergangsbestimmungen zur Bundesverfassung mit dem 29. Mai 1874 in Kraft
getreten und demnach von diesem Zeitpunkte an der Schuldverhaft als
Exekutionsmittel unzulässig; denn die Exekution für Schuldforderungen
richtet sich immer nach dem jeweilen geltenden Gesetze, indem dieselbe
dem öffentlichen Rechte angehört und daher von einem wohlerworbenen
Rechte auf eine bestimmte Exekutionsart keine Rede sein kann.

3. Hienach beschwert sich Rekurrent mit Recht über das von denx,
Gleichstellung der Nichtkantonsbürger im Verfahren. N° 40. 233

ssbaseflandschaftlichen Behörden gegen ihn eingeschlagene Verfahren

und ist derselbe berechtigt, die Aufhebung desselben-zu verlangen,
resp. den hinterlegten Betrag, zu dessenvDevosItron er In
verfassungswidriger Weise veranlasst worden, zuruckzufordern. Dagegen
Ist das Bundesgericht zur Beurtheilung der Entschadrgungssorderung des
Rekurrenten, als einer Civilansprache unter sOOO In, nicht kompetem,
sondern muss dem letztern überlassen bleiben, dieselbe bei den zuständigen
Civilgerichten anhängig zu machenDemnach hat das Bundesgencht e rk an
n t: .

Die Beschwerde ist in der Hauptsache begründet und demnach die
Regierung des Kantons Baselland verpflichtet, dem Rekurrenten,
beziehungsweise dessen Bruder, den hinterlegten Betrag von 46 Fr.
58 Ets. zurückzuerstattenX. Gleichstellung der Nichtkantonsbürger im
Verfahren.

Assimilation des non citoyens aux citoyens du canton en matière
administrative et Judlclalre.

40. Urtheil vom 12. Mai 1877 in Sachen Bachmann

A. Rekurrent, welcher in Stettfurt, Kanten Thurgau, wohnt und
Thurgauerbiirger ist, wurde gemäss Art.·19 des st.gall1schen
Gerneindssteuergesetzes, wonach das Grundetgenthnm von ausser dem
Kanton befindlichen Korporationen und Privaten an die Kirchund
Schnlgenossenschaften ihrer Konfession m der Ortstgemeinde, wo das
Grundeigenthum sich [defend-et, steuîtpflîghiîsdîsé von der evangelischen
Pfrundpflegschast Kirchberg sur sein gi IMIWEB, in Waldungen bestehendes
Grundetgenthum, gt I steuerung gezogen. Mit Rücksicht darauf, dass die tm
an txt St. Gallen wohnenden Personen ihre ausser der Wohngememe liesenden
Grundstücke nur zur Hälfte in der Gemeinde, wo sie
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Document : 3 I 231
Date : 10 mai 1877
Publié : 30 décembre 1877
Source : Tribunal fédéral
Statut : 3 I 231
Domaine : ATF- Droit constitutionnel
Objet : 230 A. Staatsrecht]. Entscheidungen. I. Abschnitt. Bundesverfassung, au jugement


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