109 Ia 171
31. Auszug aus dem Urteil der I. öffentlichrechtlichen Abteilung vom 17. Juni 1983 i.S. Frauchiger gegen Baugesellschaft Fuhrenäcker, Einwohnergemeinde Madiswil und Regierungsrat sowie Verwaltungsgericht des Kantons Bern (staatsrechtliche Beschwerde)
Regeste (de):
- Art. 88
OG; Legitimation des Nachbarn zur staatsrechtlichen Beschwerde.
- 1. Grundsatz (Bestätigung der Rechtsprechung; E. 4a).
- 2. Der Nachbar ist unter den allgemeinen Voraussetzungen zur Anfechtung einer Baubewilligung im Sinne von Art. 88
OG legitimiert, wenn er geltend macht, sie sei unter Verletzung der Pflicht zur Aufstellung eines Detailerschliessungsplans nach bernischem Recht erteilt worden (E. 4b).
Regeste (fr):
- Art. 88 OJ; qualité du voisin pour former un recours de droit public.
- 1. Principe (confirmation de la jurisprudence; consid. 4a).
- 2. Un voisin a qualité, au sens de l'art. 88 OJ, pour attaquer une autorisation de construire, lorsqu'il allègue la violation de l'obligation d'établir un plan détaillé de viabilité selon le droit bernois (consid. 4b).
Regesto (it):
- Art. 88
OG; legittimazione del vicino a proporre ricorso di diritto pubblico.
- 1. Principio (conferma della giurisprudenza; consid. 4a).
- 2. Ove siano dati i presupposti di ordine generale, un vicino è legittimato ad impugnare, ai sensi dell'art. 88
OG, una licenza edilizia, quando faccia valere che il rilascio della stessa è avvenuto in violazione dell'obbligo previsto dal diritto bernese di allestire un piano di urbanizzazione particolare (consid. 4b).
Erwägungen ab Seite 172
BGE 109 Ia 171 S. 172
Aus den Erwägungen:
4. a) Der Beschwerdeführer ficht die an die Beschwerdegegnerin erteilte Baubewilligung an. Es ist deshalb im weitern zu prüfen, ob hiefür die Legitimation im Sinne von Art. 88
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BGE 109 Ia 171 S. 173
Verbindung der einzelnen Grundstücke mit den Hauptsträngen der Erschliessungsanlagen (vgl. ALDO ZAUGG, Kommentar zum Baugesetz des Kantons Bern, Bern 1971, Art. 73 N. 1, S. 264). Im Vordergrund steht namentlich das Ziel, die Zahl der Anschlüsse an die Basiserschliessung zu vermindern (Art. 73 Abs. 2 Satz 2 BauG). Seinem Wesen nach ist der Detailerschliessungsplan ein Teilquartierplan (vgl. ALDO ZAUGG, a.a.O., Art. 73 N. 4, S. 264/265, Art. 74 N. 1, S. 266). Schon daraus ergibt sich, dass die entsprechenden Vorschriften nicht ausschliesslich den Interessen der Allgemeinheit dienen, sondern auch jenen Privater, namentlich der Nachbarn. So bezweckt der Detailerschliessungsplan u.a. eine möglichst kostengünstige Gestaltung der privaten Erschliessungsanlagen (Art. 73 Abs. 2 Satz 2 BauG; vgl. auch ALDO ZAUGG, a.a.O., Art. 73 N. 3, S. 264). Insofern dienen die Vorschriften über die Detailerschliessungsplanung auch den Grundeigentümern von Parzellen, die dem Baugrundstück benachbart sind. Als unmittelbarer Nachbar befindet sich der Beschwerdeführer im Schutzbereich der genannten Vorschriften. Er wird zudem durch die Auswirkungen der Ausfahrt in die Staatsstrasse auf dem benachbarten Grundstück betroffen. Damit ist er gemäss Art. 88
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