Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal
Abteilung IV
D-2098/2014/pjn
Urteil vom 21. August 2014
Richterin Nina Spälti Giannakitsas (Vorsitz),
Richterin Christa Luterbacher,
Besetzung
Richterin Claudia Cotting-Schalch,
Gerichtsschreiber Patrick Weber.
A._______,geboren (...),
äthiopischer Herkunft,
Parteien vertreten durch lic. iur. LL.M. Tarig Hassan,
(...),
Beschwerdeführerin,
gegen
Bundesamt für Migration (BFM),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.
Vollzug der Wegweisung (Beschwerde gegen Wiedererwägungsentscheid);
Gegenstand
Verfügung des BFM vom 17. März 2014 / N (...).
Sachverhalt:
A.
A.a Die Beschwerdeführerin, eigenen Angaben zufolge Tochter einer Äthiopierin und eines Eritreers aus B._______ mit letztem Wohnsitz in C._______, verliess Äthiopien im Jahr 2003 Richtung Sudan. Im Jahr 2008 reiste sie nach Libyen, von wo aus sie fünf Monate später via Italien am 3. Dezember 2008 in die Schweiz gelangte. Hier ersuchte sie am selben Datum um Asyl. Am 22. Dezember 2008 wurde sie summarisch zur Person befragt und am 7. August 2009 sowie 11. September 2009 vertieft zu ihren Asylgründen angehört.
A.b Dabei machte sie im Wesentlichen geltend, eritreische Staatsbürgerin zu sein. Sie sei nie im Besitz relevanter Dokumente gewesen. 1998 sei sie schwanger geworden und habe eine Tochter geboren. Sie sei aus dem Haus der Familie vertrieben und als Prostituierte tätig geworden. Einige Monate später hätten ihr Vater und die beiden Brüder das Land Richtung Eritrea verlassen müssen. Die äthiopischen Behörden hätten auch sie zur Ausreise genötigt, weshalb sie 2003 in den Sudan gegangen sei. Die Tochter sei bei der Patentante geblieben. In D._______ habe sie wiederum im Sexgewerbe gearbeitet. Im März 2008 sei sie verhaftet worden. Im Gefängnis hätten ihr Soldaten Gewalt angetan; sie sei von mehreren Soldaten vergewaltigt worden und daraufhin in der Meinung, sie sei gestorben, auf die Strasse geworfen worden. Passanten hätten ihr geholfen. Einige Tage später sei sie nach Libyen weitergeflohen. Dort sei sie fünf Monate lang inhaftiert gewesen. Um ihre Freilassung zu bewirken, habe sie sich erneut prostituiert.
A.c Mit Verfügung vom 29. Oktober 2009 stellte das BFM fest, die Beschwerdeführerin erfülle die Flüchtlingseigenschaft nicht, lehnte das Asylgesuch ab und ordnete die Wegweisung an. Die Vorinstanz erachtete die Vorbringen im Zusammenhang mit der geltend gemachten Ausweisung aus Äthiopien für unglaubhaft. Die vorgebrachten Erlebnisse im Sudan könnten nicht als staatliche Verfolgung den äthiopischen Behörden angelastet werden. Den Vollzug der Wegweisung bezeichnete das BFM als zulässig, zumutbar und möglich. Es seien keine individuellen Vollzugshindernisse ersichtlich.
A.d Die gegen den vorinstanzlichen Entscheid erhobene Beschwerde vom 7. Dezember 2009 wies das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 2. August 2011 vollumfänglich ab.
B.
B.a Am 1. Dezember 2011 stellte die Beschwerdeführerin in der Schweiz ein zweites Asylgesuch. Anlässlich der Summarbefragung legte sie dar, das Gesuch aus den bereits im ersten Verfahren genannten Gründen eingereicht zu haben.
B.b Mit Verfügung vom 20. Dezember 2011 trat das BFM auf das Asylgesuch gestützt auf aArt. 32 Abs. 2 Bst. e

B.c Am 23. Dezember 2011 legte die Beschwerdeführerin gegen die vorinstanzliche Verfügung Rekurs ein und gab zwei Beweismittel zu den Akten. Die Beschwerde wurde vom damaligen Instruktionsrichter mit Zwischenverfügung vom 10. Januar 2012 für aussichtslos erachtet, und es wurde Frist zur Leistung eines Kostenvorschusses bis zum 25. Januar 2012 angesetzt. Am 26. Januar 2012 (Datum des Poststempels) reichte die Beschwerdeführerin zwei weitere Beweismittel ein und ersuchte um wiedererwägungsweisen Erlass des Kostenvorschusses. Nachdem der am 10. Januar 2012 erhobene Kostenvorschuss nicht fristgemäss geleistet worden war, trat das Gericht mit Urteil vom 2. Februar 2012 auf die Beschwerde als solche und die Eingabe vom 26. Januar 2012 nicht ein.
C.
Mit Eingabe vom 12. September 2012 reichte die Beschwerdeführerin beim BFM ein Wiedererwägungsgesuch ein. Durch ihren Rechtsvertreter beantragte sie die Feststellung ihrer Flüchtlingseigenschaft, die Asylgewährung, eventualiter die Feststellung der Unzulässigkeit, Unzumutbarkeit beziehungsweise Unmöglichkeit des Wegweisungsvollzugs verbunden mit der vorläufigen Aufnahme, den Erlass vorsorglicher Massnahmen und den Verzicht auf die Erhebung eines Kostenvorschusses. Zur Begründung brachte sie insbesondere vor, die beigebrachte Identitätskarte ihres Vaters, welche bereits im zweiten Asylverfahren eingereicht worden sei, und ein weiteres amtliches Dokument (Urteil der Behörde vom (...) April 2004 gemäss äthiopischem Kalender) würden ihre eritreische Staatsbürgerschaft und die Deportation in ihr Heimatland beziehungsweise die Verfolgung aus politischen Gründen belegen. Im Zusammenhang mit der geltend gemachten Unzumutbarkeit des Vollzugs legte sie unter Hinweis auf ein ergangenes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts dar, vor Ort weder im familiären noch im Umkreis ihrer damaligen Bezugspersonen über ein tragfähiges Beziehungsnetz (mehr) zu verfügen. Ihre Mutter sei gestorben. Ein Vollzug der Wegweisung nach Eritrea komme nicht in Betracht.
D.
Am 26. September 2012 setzte die Vorinstanz den Wegweisungsvollzug einstweilen aus.
E.
Am 10. März 2014 gingen beim BFM die Beschwerdeführerin betreffende ärztliche Unterlagen ein (vgl. die Auflistung gemäss Akte C 7/3).
F.
Mit Schreiben vom 17. März 2014 bestätigte das BFM dem Rechtsvertreter den Eingang besagter Dokumente.
G.
Mit Verfügung vom 17. März 2014 - eröffnet am 18. März 2014 - wies das BFM das Wiedererwägungsgesuch ab und stellte die Rechtskraft und Vollstreckbarkeit seiner Verfügung vom 29. Oktober 2009 fest. Die Vorinstanz erwog, die beiden erwähnten Beweismittel seien nicht erheblich im vorliegend relevanten Sinne. Das Bundesverwaltungsgericht sei im zweiten Asylverfahren auch in Würdigung der Identitätskarte des Vaters der Beschwerdeführerin zur Erkenntnis gelangt, dass es sich bei ihr nicht um eine eritreische, sondern um eine äthiopische Staatsangehörige handle. Das Dokument vom (...) April 2004 sei schon insofern kaum beweistauglich, als unwahrscheinlich anmute, dass die äthiopischen Behörden in dieser Form eine Verfolgung der Beschwerdeführerin bestätigen würden.
H.
Mit Eingabe der Rechtsvertretung vom 17. April 2014 beantragte die Beschwerdeführerin beim Bundesverwaltungsgericht die vollumfängliche Aufhebung der vorinstanzlichen Verfügung, die Anordnung der vorläufigen Aufnahme, eventualiter die Rückweisung der Sache an das BFM zur Neubeurteilung, subeventualiter Abklärungen vor Ort, den Erlass vorsorglicher Massnahmen und die Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege samt Entbindung von der Vorschusspflicht. Zur Begründung brachte sie vor, das eingereichte Dokument der äthiopischen Behörden sei entgegen der Sichtweise des BFM geeignet, ihre eritreische Staatsbürgerschaft zu belegen. Zudem beweise es den Tod ihrer Mutter. Sie habe kein soziales Netz vor Ort, halte sich mittlerweile seit 10 Jahren ausserhalb von Äthiopien auf und pflege - mit Ausnahme zur Tochter - keinen Kontakt mehr zu Verwandten. Hinzu komme, dass das BFM die eingegangenen ärztlichen Unterlagen, welche eine Woche vor der Entscheidfällung eingereicht worden seien, nicht berücksichtigt habe. Die darin erwähnten Leiden seien gemäss ärztlicher Einschätzung vor Ort nicht adäquat behandelbar. In der Verfügung des BFM fehle zudem - trotz ausführlichen Darlegungen im Wiedererwägungsgesuch - eine Auseinandersetzung mit der Vollzugsfrage. Betreffend Prüfung der Zumutbarkeit verwies die Beschwerdeführerin auf ein am 19. Juli 2011 ergangenes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Der Eingabe lagen bereits am 10. März 2014 beim BFM eingegangene Arztberichte bei.
I.
Am 22. April 2014 setzte das Bundesverwaltungsgericht den Wegweisungsvollzug im Sinne einer vorsorglichen Massnahme provisorisch aus. Auf die Erhebung eines Kostenvorschusses wurde verzichtet. Für den Entscheid über weitere Verfahrensanträge wurde auf einen späteren Zeitpunkt verwiesen.
J.
Mit Vernehmlassung vom 8. Mai 2014 beantragte das BFM die Abweisung der Beschwerde. Die am 10. März 2014 eingereichten ärztlichen Unterlagen hätten im laufenden Verfahren nicht mehr berücksichtigt werden können, da sich die vorinstanzliche Verfügung bereits in der Spedition befunden habe. Die darin aufgeführten Leiden - Nebennierenrindeninsuffienz, verfrühte Menopause, Angstzustände, reaktive Depression - seien auch in Äthiopien behandelbar.
K.
Mit Replik vom 28. Mai 2014 hielt die Beschwerdeführerin an ihren Vorbringen fest. Im Falle der Rückkehr würde sich ihr Gesundheitszustand massiv verschlechtern. In C._______ gebe es ein einziges Spital. Als alleinstehender Frau werde es ihr in Anbetracht der grassierenden Arbeitslosigkeit nicht gelingen, ein Einkommen (auch) für die Begleichung der Gesundheitskosten zu erzielen. Die Ausstellung einer Armutsurkunde für die kostenlose Behandlung sei in ihrem Fall illusorisch. Die von der Schweiz allenfalls gewährte Rückkehrhilfe würde nach einem halben Jahr eingestellt werden. Ihre Wiedereingliederung vor Ort nach über zehnjähriger Landesabwesenheit sei generell in Frage gestellt.
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1.
1.1 Gemäss Art. 31

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 31 Principio - Il Tribunale amministrativo federale giudica i ricorsi contro le decisioni ai sensi dell'articolo 5 della legge federale del 20 dicembre 196819 sulla procedura amministrativa (PA). |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 5 - 1 Sono decisioni i provvedimenti delle autorità nel singolo caso, fondati sul diritto pubblico federale e concernenti: |
|
1 | Sono decisioni i provvedimenti delle autorità nel singolo caso, fondati sul diritto pubblico federale e concernenti: |
a | la costituzione, la modificazione o l'annullamento di diritti o di obblighi; |
b | l'accertamento dell'esistenza, dell'inesistenza o dell'estensione di diritti o di obblighi; |
c | il rigetto o la dichiarazione d'inammissibilità d'istanze dirette alla costituzione, alla modificazione, all'annullamento o all'accertamento di diritti o di obblighi. |
2 | Sono decisioni anche quelle in materia d'esecuzione (art. 41 cpv. 1 lett. a e b), le decisioni incidentali (art. 45 e 46), le decisioni su opposizione (art. 30 cpv. 2 lett. b e 74), le decisioni su ricorso (art. 61), le decisioni in sede di revisione (art. 68) e l'interpretazione (art. 69).24 |
3 | Le dichiarazioni di un'autorità che rifiuta o solleva pretese da far valere mediante azione non sono considerate decisioni. |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 33 Autorità inferiori - Il ricorso è ammissibile contro le decisioni: |

SR 173.32 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF) LTAF Art. 32 Eccezioni - 1 Il ricorso è inammissibile contro: |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 105 Ricorsi contro le decisioni della SEM - Contro le decisioni della SEM può essere interposto ricorso secondo la legge federale del 17 giugno 2005365 sul Tribunale amministrativo federale. |

SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria LTF Art. 83 Eccezioni - Il ricorso è inammissibile contro: |
|
a | le decisioni in materia di sicurezza interna o esterna del Paese, neutralità, protezione diplomatica e altri affari esteri, in quanto il diritto internazionale non conferisca un diritto al giudizio da parte di un tribunale; |
b | le decisioni in materia di naturalizzazione ordinaria; |
c | le decisioni in materia di diritto degli stranieri concernenti: |
c1 | l'entrata in Svizzera, |
c2 | i permessi o autorizzazioni al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto, |
c3 | l'ammissione provvisoria, |
c4 | l'espulsione fondata sull'articolo 121 capoverso 2 della Costituzione federale e l'allontanamento, |
c5 | le deroghe alle condizioni d'ammissione, |
c6 | la proroga del permesso per frontalieri, il cambiamento di Cantone, il cambiamento d'impiego del titolare di un permesso per frontalieri, nonché il rilascio di documenti di viaggio a stranieri privi di documenti; |
d | le decisioni in materia d'asilo pronunciate: |
d1 | dal Tribunale amministrativo federale, salvo quelle che concernono persone contro le quali è pendente una domanda d'estradizione presentata dallo Stato che hanno abbandonato in cerca di protezione, |
d2 | da un'autorità cantonale inferiore e concernenti un permesso o un'autorizzazione al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto; |
e | le decisioni concernenti il rifiuto dell'autorizzazione a procedere penalmente contro membri di autorità o contro agenti della Confederazione; |
f | le decisioni in materia di appalti pubblici se: |
fbis | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti decisioni secondo l'articolo 32i della legge del 20 marzo 200964 sul trasporto di viaggiatori; |
f1 | non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; sono fatti salvi i ricorsi contro gli appalti del Tribunale amministrativo federale, del Tribunale penale federale, del Tribunale federale dei brevetti, del Ministero pubblico della Confederazione e delle autorità giudiziarie cantonali superiori, o |
f2 | il valore stimato della commessa non raggiunge il valore soglia determinante secondo l'articolo 52 capoverso 1 in combinato disposto con l'allegato 4 numero 2 della legge federale del 21 giugno 201962 sugli appalti pubblici; |
g | le decisioni in materia di rapporti di lavoro di diritto pubblico, in quanto concernano una controversia non patrimoniale, ma non la parità dei sessi; |
h | le decisioni concernenti l'assistenza amministrativa internazionale, eccettuata l'assistenza amministrativa in materia fiscale; |
i | le decisioni in materia di servizio militare, civile o di protezione civile; |
j | le decisioni in materia di approvvigionamento economico del Paese adottate in situazioni di grave penuria; |
k | le decisioni concernenti i sussidi al cui ottenimento la legislazione non conferisce un diritto; |
l | le decisioni concernenti l'imposizione di dazi operata in base alla classificazione tariffaria o al peso delle merci; |
m | le decisioni concernenti il condono o la dilazione del pagamento di tributi; in deroga alla presente disposizione, il ricorso è ammissibile contro le decisioni concernenti il condono dell'imposta federale diretta o dell'imposta cantonale o comunale sul reddito e sull'utile se concerne una questione di diritto di importanza fondamentale o se si tratta per altri motivi di un caso particolarmente importante; |
n | le decisioni in materia di energia nucleare concernenti: |
n1 | l'esigenza di un nulla osta o la modifica di un'autorizzazione o di una decisione, |
n2 | l'approvazione di un piano d'accantonamenti per le spese di smaltimento antecedenti lo spegnimento di un impianto nucleare, |
n3 | i nulla osta; |
o | le decisioni in materia di circolazione stradale concernenti l'omologazione del tipo di veicoli; |
p | le decisioni del Tribunale amministrativo federale in materia di traffico delle telecomunicazioni, radiotelevisione e poste concernenti:69 |
p1 | concessioni oggetto di una pubblica gara, |
p2 | controversie secondo l'articolo 11a della legge del 30 aprile 199770 sulle telecomunicazioni; |
p3 | controversie secondo l'articolo 8 della legge del 17 dicembre 201072 sulle poste; |
q | le decisioni in materia di medicina dei trapianti concernenti: |
q1 | l'iscrizione nella lista d'attesa, |
q2 | l'attribuzione di organi; |
r | le decisioni in materia di assicurazione malattie pronunciate dal Tribunale amministrativo federale in virtù dell'articolo 3473 della legge del 17 giugno 200574 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF); |
s | le decisioni in materia di agricoltura concernenti: |
s1 | ... |
s2 | la delimitazione delle zone nell'ambito del catasto della produzione; |
t | le decisioni concernenti l'esito di esami e di altre valutazioni della capacità, segnatamente nei settori della scuola, della formazione continua e dell'esercizio della professione; |
u | le decisioni in materia di offerte pubbliche di acquisto (art. 125-141 della L del 19 giu. 201578 sull'infrastruttura finanziaria); |
v | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti divergenze d'opinione tra autorità in materia di assistenza amministrativa o giudiziaria a livello nazionale; |
w | le decisioni in materia di diritto dell'elettricità concernenti l'approvazione dei piani di impianti elettrici a corrente forte e di impianti elettrici a corrente debole e l'espropriazione dei diritti necessari per la costruzione o l'esercizio di siffatti impianti, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; |
x | le decisioni concernenti la concessione di contributi di solidarietà ai sensi della legge federale del 30 settembre 201682 sulle misure coercitive a scopo assistenziale e i collocamenti extrafamiliari prima del 1981, tranne se si pone una questione di diritto di importanza fondamentale o si tratta di un caso particolarmente importante per altri motivi; |
y | le decisioni pronunciate dal Tribunale amministrativo federale nelle procedure amichevoli per evitare un'imposizione non conforme alla convenzione internazionale applicabile in ambito fiscale; |
z | le decisioni concernenti le autorizzazioni edilizie di impianti eolici d'interesse nazionale secondo l'articolo 71c capoverso 1 lettera b della legge federale del 30 settembre 201685 sull'energia e le autorizzazioni di competenza cantonale a esse necessariamente connesse, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale. |

SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria LTF Art. 83 Eccezioni - Il ricorso è inammissibile contro: |
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a | le decisioni in materia di sicurezza interna o esterna del Paese, neutralità, protezione diplomatica e altri affari esteri, in quanto il diritto internazionale non conferisca un diritto al giudizio da parte di un tribunale; |
b | le decisioni in materia di naturalizzazione ordinaria; |
c | le decisioni in materia di diritto degli stranieri concernenti: |
c1 | l'entrata in Svizzera, |
c2 | i permessi o autorizzazioni al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto, |
c3 | l'ammissione provvisoria, |
c4 | l'espulsione fondata sull'articolo 121 capoverso 2 della Costituzione federale e l'allontanamento, |
c5 | le deroghe alle condizioni d'ammissione, |
c6 | la proroga del permesso per frontalieri, il cambiamento di Cantone, il cambiamento d'impiego del titolare di un permesso per frontalieri, nonché il rilascio di documenti di viaggio a stranieri privi di documenti; |
d | le decisioni in materia d'asilo pronunciate: |
d1 | dal Tribunale amministrativo federale, salvo quelle che concernono persone contro le quali è pendente una domanda d'estradizione presentata dallo Stato che hanno abbandonato in cerca di protezione, |
d2 | da un'autorità cantonale inferiore e concernenti un permesso o un'autorizzazione al cui ottenimento né il diritto federale né il diritto internazionale conferiscono un diritto; |
e | le decisioni concernenti il rifiuto dell'autorizzazione a procedere penalmente contro membri di autorità o contro agenti della Confederazione; |
f | le decisioni in materia di appalti pubblici se: |
fbis | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti decisioni secondo l'articolo 32i della legge del 20 marzo 200964 sul trasporto di viaggiatori; |
f1 | non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; sono fatti salvi i ricorsi contro gli appalti del Tribunale amministrativo federale, del Tribunale penale federale, del Tribunale federale dei brevetti, del Ministero pubblico della Confederazione e delle autorità giudiziarie cantonali superiori, o |
f2 | il valore stimato della commessa non raggiunge il valore soglia determinante secondo l'articolo 52 capoverso 1 in combinato disposto con l'allegato 4 numero 2 della legge federale del 21 giugno 201962 sugli appalti pubblici; |
g | le decisioni in materia di rapporti di lavoro di diritto pubblico, in quanto concernano una controversia non patrimoniale, ma non la parità dei sessi; |
h | le decisioni concernenti l'assistenza amministrativa internazionale, eccettuata l'assistenza amministrativa in materia fiscale; |
i | le decisioni in materia di servizio militare, civile o di protezione civile; |
j | le decisioni in materia di approvvigionamento economico del Paese adottate in situazioni di grave penuria; |
k | le decisioni concernenti i sussidi al cui ottenimento la legislazione non conferisce un diritto; |
l | le decisioni concernenti l'imposizione di dazi operata in base alla classificazione tariffaria o al peso delle merci; |
m | le decisioni concernenti il condono o la dilazione del pagamento di tributi; in deroga alla presente disposizione, il ricorso è ammissibile contro le decisioni concernenti il condono dell'imposta federale diretta o dell'imposta cantonale o comunale sul reddito e sull'utile se concerne una questione di diritto di importanza fondamentale o se si tratta per altri motivi di un caso particolarmente importante; |
n | le decisioni in materia di energia nucleare concernenti: |
n1 | l'esigenza di un nulla osta o la modifica di un'autorizzazione o di una decisione, |
n2 | l'approvazione di un piano d'accantonamenti per le spese di smaltimento antecedenti lo spegnimento di un impianto nucleare, |
n3 | i nulla osta; |
o | le decisioni in materia di circolazione stradale concernenti l'omologazione del tipo di veicoli; |
p | le decisioni del Tribunale amministrativo federale in materia di traffico delle telecomunicazioni, radiotelevisione e poste concernenti:69 |
p1 | concessioni oggetto di una pubblica gara, |
p2 | controversie secondo l'articolo 11a della legge del 30 aprile 199770 sulle telecomunicazioni; |
p3 | controversie secondo l'articolo 8 della legge del 17 dicembre 201072 sulle poste; |
q | le decisioni in materia di medicina dei trapianti concernenti: |
q1 | l'iscrizione nella lista d'attesa, |
q2 | l'attribuzione di organi; |
r | le decisioni in materia di assicurazione malattie pronunciate dal Tribunale amministrativo federale in virtù dell'articolo 3473 della legge del 17 giugno 200574 sul Tribunale amministrativo federale (LTAF); |
s | le decisioni in materia di agricoltura concernenti: |
s1 | ... |
s2 | la delimitazione delle zone nell'ambito del catasto della produzione; |
t | le decisioni concernenti l'esito di esami e di altre valutazioni della capacità, segnatamente nei settori della scuola, della formazione continua e dell'esercizio della professione; |
u | le decisioni in materia di offerte pubbliche di acquisto (art. 125-141 della L del 19 giu. 201578 sull'infrastruttura finanziaria); |
v | le decisioni del Tribunale amministrativo federale concernenti divergenze d'opinione tra autorità in materia di assistenza amministrativa o giudiziaria a livello nazionale; |
w | le decisioni in materia di diritto dell'elettricità concernenti l'approvazione dei piani di impianti elettrici a corrente forte e di impianti elettrici a corrente debole e l'espropriazione dei diritti necessari per la costruzione o l'esercizio di siffatti impianti, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale; |
x | le decisioni concernenti la concessione di contributi di solidarietà ai sensi della legge federale del 30 settembre 201682 sulle misure coercitive a scopo assistenziale e i collocamenti extrafamiliari prima del 1981, tranne se si pone una questione di diritto di importanza fondamentale o si tratta di un caso particolarmente importante per altri motivi; |
y | le decisioni pronunciate dal Tribunale amministrativo federale nelle procedure amichevoli per evitare un'imposizione non conforme alla convenzione internazionale applicabile in ambito fiscale; |
z | le decisioni concernenti le autorizzazioni edilizie di impianti eolici d'interesse nazionale secondo l'articolo 71c capoverso 1 lettera b della legge federale del 30 settembre 201685 sull'energia e le autorizzazioni di competenza cantonale a esse necessariamente connesse, se non si pone alcuna questione di diritto d'importanza fondamentale. |
1.2 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht. Die Beschwerdeführerin hat am Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, ist durch die angefochtene Verfügung besonders berührt und hat ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung beziehungsweise Änderung. Sie ist daher zur Einreichung der Beschwerde legitimiert (Art. 105

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 105 Ricorsi contro le decisioni della SEM - Contro le decisioni della SEM può essere interposto ricorso secondo la legge federale del 17 giugno 2005365 sul Tribunale amministrativo federale. |

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 108 Termini di ricorso - 1 Nella procedura celere, il ricorso contro una decisione secondo l'articolo 31a capoverso 4 deve essere interposto entro sette giorni lavorativi o, se si tratta di decisioni incidentali, entro cinque giorni dalla notificazione della decisione. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 48 - 1 Ha diritto di ricorrere chi: |
|
1 | Ha diritto di ricorrere chi: |
a | ha partecipato al procedimento dinanzi all'autorità inferiore o è stato privato della possibilità di farlo; |
b | è particolarmente toccato dalla decisione impugnata; e |
c | ha un interesse degno di protezione all'annullamento o alla modificazione della stessa. |
2 | Ha inoltre diritto di ricorrere ogni persona, organizzazione o autorità cui un'altra legge federale riconosce tale diritto. |

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 52 - 1 L'atto di ricorso deve contenere le conclusioni, i motivi, l'indicazione dei mezzi di prova e la firma del ricorrente o del suo rappresentante; devono essere allegati la decisione impugnata e i documenti indicati come mezzi di prova, se sono in possesso del ricorrente. |
|
1 | L'atto di ricorso deve contenere le conclusioni, i motivi, l'indicazione dei mezzi di prova e la firma del ricorrente o del suo rappresentante; devono essere allegati la decisione impugnata e i documenti indicati come mezzi di prova, se sono in possesso del ricorrente. |
2 | Se il ricorso non soddisfa a questi requisiti o se le conclusioni o i motivi del ricorrente non sono sufficientemente chiari, e il ricorso non sembra manifestamente inammissibile, l'autorità di ricorso assegna al ricorrente un breve termine suppletorio per rimediarvi. |
3 | Essa gli assegna questo termine con la comminatoria che, decorrendo infruttuoso, deciderà secondo l'inserto o, qualora manchino le conclusioni, i motivi oppure la firma, non entrerà nel merito del ricorso. |
2.
2.1 Seit dem 1. Februar 2014 ist eine neue Fassung des Asylgesetzes (Änderungen vom 14. Dezember 2012) in Kraft, die unter anderem auch neue Bestimmungen zur Wiedererwägung (insb. Art. 111b

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 111b Riesame - 1 La domanda di riesame debitamente motivata deve essere indirizzata per scritto alla SEM entro 30 giorni dalla scoperta del motivo di riesame. Non si svolge alcuna fase preparatoria.396 |
2.2 Auf das zu entscheidende Verfahren findet indessen das bisherige Recht Anwendung (vgl. Abs. 2 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des Asylgesetzes vom 14. Dezember 2012).
3.
Bezüglich Beschwerdegründe ist auf Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi) LAsi Art. 106 Motivi di ricorso - 1 Il ricorrente può far valere: |
4.
Die Wiedererwägung war im Verwaltungs- respektive Asylverfahren bis zu der am 1. Februar 2014 in Kraft getretenen Revision des AsylG ein gesetzlich nicht geregelter Rechtsbehelf, auf dessen Behandlung durch die verfügende Behörde grundsätzlich kein Anspruch bestand. Gemäss herrschender Lehre und ständiger Praxis des Bundesgerichts wurde jedoch aus Art. 29

SR 101 Costituzione federale della Confederazione Svizzera del 18 aprile 1999 Cost. Art. 29 Garanzie procedurali generali - 1 In procedimenti dinanzi ad autorità giudiziarie o amministrative, ognuno ha diritto alla parità ed equità di trattamento, nonché ad essere giudicato entro un termine ragionevole. |
5.
5.1 Das BFM hat den grundsätzlichen Anspruch der Beschwerdeführerin auf Behandlung des Wiedererwägungsgesuchs vom 12. September 2012 nicht in Abrede gestellt und die Eingabe zu Recht nicht als weiteres Asylgesuch entgegengenommen. Zu prüfen ist im vorliegenden Beschwerdeverfahren mithin, ob das BFM zu Recht davon ausgegangen ist, die neuen Vorbringen und Beweismittel würden die Sachlage nicht derart verändern, als dass eine asylrechtliche Neueinschätzung erforderlich wäre oder der Vollzug der Wegweisung nunmehr undurchführbar erschiene.
5.2 Die Beschwerdeführerin hat in der Schweiz bereits erfolglos ein Asylverfahren durchlaufen, welches mit dem materiellen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 2. August 2011 rechtskräftig abgeschlossen wurde. Im besagten Urteil wurde festgehalten, dass eine Rückkehr der Beschwerdeführerin nach Eritrea ausgeschlossen sei, weshalb dem (bereits damals eingereichten) Identitätsdokument des Vaters keine Relevanz zukomme (E. 7. am Ende). Soweit die Beschwerdeführerin im Wiedererwägungsverfahren erneut Bezug auf das besagte Dokument nimmt, ersucht sie - mit einem Beweismittel, das vor Abschluss des ordentlichen Verfahrens entstanden ist - mithin implizit um Revision des besagten Urteils. Da aber eine andere Würdigung eines bereits bekannten Sachverhaltselements beziehungsweise Beweismittels praxisgemäss nicht als Revisionsgrund in Betracht kommt, erübrigen sich weitere (revisionsrechtliche) Erwägungen zum erneut eingereichten Dokument. Das ferner beigebrachte Dokument der äthiopischen Behörden entstand gemäss Datierung nach Erlass des erwähnten Urteils des Bundesverwaltungsgerichts und kann gemäss Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts klarerweise nicht im Rahmen eines Revisionsverfahrens geprüft werden (vgl. BVGE 2013/22).
6.
Auch unter wiedererwägungsrechtlichen Gesichtspunkten kann die Beschwerdeführerin aus dem zuletzt genannten Beweismittel nichts zu ihren Gunsten hinsichtlich Flüchtlingseigenschaft und Asyl ableiten. So hat das BFM im angefochtenen Entscheid hervorgehoben, das Dokument vom (...) April 2004 (äthiopischer Kalender) sei schon insofern kaum beweistauglich, als unwahrscheinlich anmute, dass die äthiopischen Behörden in dieser Form eine Verfolgung der Beschwerdeführerin bestätigen würden. In der Beschwerde fehlen stichhaltige Argumente für eine andere Sichtweise.
7.
7.1 Die am 10. März 2014 beim BFM eingegangen ärztlichen Unterlagen datieren aus einem Zeitraum nach Erlass des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 2. August 2011. Im folgenden ist zu prüfen, ob diese Unterlagen und die weiteren Ausführungen der Beschwerdeführerin zum Vollzugspunkt geeignet sind, eine diesbezüglich relevant veränderte Sachlage darzutun.
7.2 Die terminliche Argumentation des BFM, weshalb die am 10. März 2014 eingegangenen Unterlagen im Entscheid vom 17. März 2014 nicht mehr berücksichtigt werden konnten, vermag nur bedingt zu überzeugen. Namentlich seine Feststellung, der Entscheid vom 17. März 2014 habe sich am 10. März 2014 bereits in der Spedition befunden, wirft Fragen auf. Unbesehen dieser Sachlage hat sich die Beschwerdeführerin in der Replik dazu nicht mehr geäussert. Entscheidend ist jedenfalls, dass die ärztlichen Unterlagen offensichtlich lediglich im Vollzugspunkt von Bedeutung sind. Da mit Urteil heutigen Datums die Zumutbarkeit des Vollzugs verneint wird, kann entsprechend davon abgesehen werden, das Vorliegen einer allfälligen Gehörsverletzung festzustellen. Auch Erwägungen zur Frage der Zulässigkeit und Möglichkeit des Vollzugs erübrigen sich bei dieser Sachlage praxisgemäss.
8.
Gemäss Art. 83 Abs. 4

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |

SR 142.20 Legge federale del 16 dicembre 2005 sugli stranieri e la loro integrazione (LStrI) LStrI Art. 83 Decisione d'ammissione provvisoria - 1 Se l'esecuzione dell'allontanamento non è possibile, ammissibile o ragionevolmente esigibile, la SEM dispone l'ammissione provvisoria.253 |
8.1 Die allgemeinen Lage in Äthiopien ist nicht von Krieg, Bürgerkrieg oder einer Situation allgemeiner Gewalt geprägt, so dass eine Rückkehr von Personen auch im heutigen Zeitpunkt gemäss Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts generell zumutbar ist (vgl. BVGE 2011/25 E. 8.3).
8.2 Die Beschwerdeführerin macht geltend, sie habe im aktuellen Zeitpunkt - mit Ausnahme ihrer minderjährigen Tochter - keine sozialen Anknüpfungspunkte vor Ort. Im Entscheid vom 29. Oktober 2009 hat das BFM ihren langjährigen Aufenthalt im Sudan nicht in Frage gestellt und zu Recht festgehalten, die von ihr dort erlebte sexuelle Gewalt könne nicht den äthiopischen Behörden angelastet werden. Es ist mithin davon auszugehen, dass sie Äthiopien bereits 2003 oder jedenfalls vor sehr langer Zeit verlassen hat. Gleichwohl kam das Bundesverwaltungsgericht im Urteil vom 2. August 2011 zum Schluss, aufgrund der Fallumstände sei entgegen den Vorbringen der Beschwerdeführerin nicht auszuschliessen, dass vor Ort ein soziales Netz bestehe. Medizinische Gründe für eine vorläufige Aufnahme in der Schweiz bestünden nicht (E. 11.3). Anlässlich der Anhörung vom 7. August 2009 sowie 11. September 2009 entstand in der Tat der Eindruck, dass die Beschwerdeführerin im Zeitpunkt der Ausreise im Jahr 2003 über diverse, wenn auch nicht familiäre soziale Anknüpfungspunkt vor Ort verfügte. Die Patentante, bei welcher ihr Kind lebe, wurde als finanziell gut gestellt erwähnt (A 11/20 u.a. Antworten 120 ff. und 206). Dass sie nicht bereit gewesen wäre, auch die Mutter ihres Patenkindes zu unterstützen, erscheint zumindest fraglich, zumal sie deren Tochter offenbar auf eine Privatschule schickte (a.a.O. 136). Die Anhörung fand aber wie gesagt im Jahr 2009 statt und bezog sich auf die Situation vor der geltend gemachten Ausreise aus dem Sudan im Jahr 2003. Dass im Jahr 2014 und mithin mehr als zehn Jahre nach der Ausreise noch ein hinreichendes soziales Netz besteht, ist hingegen zu bezweifeln. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Beschwerdeführerin ein solches - allenfalls im Zusammenhang mit der Situation ihrer Tochter - aufgrund des Zeitablaufs wieder aufbauen müsste.
8.3
8.3.1 In BVGE 2011/25 äusserte sich das Bundesverwaltungsgericht ausführlich zur sozioökonomischen Situation alleinstehender Frauen in Äthiopien. Es wurde festgestellt, dass nicht verheiratete, alleinlebende Frauen von der Gesellschaft - auch der städtischen - nicht akzeptiert würden. Namentlich gehe die Gesellschaft davon aus, dass solche Frauen auf der Suche nach sexuellen Abenteuern seien. Für alleinstehende Frauen sei es daher schwierig, ohne Hilfe von Bekannten eine Wohnung zu finden. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die Beschwerdeführerin - damals 15 Jahre alt - ihrerseits nach der Geburt ihrer unehelichen Tochter offenbar gezwungen war, sich zu prostituieren (vgl. A 11 S. 4). Sodann liege die Arbeitslosigkeit von Frauen in Addis Abeba zwischen 40 und 55%. Eine höhere Schulbildung, ein Leben in der Stadt und das Verfügen über finanzielle Mittel erhöhe indes die Möglichkeit einer selbständigen Erwerbstätigkeit. Ohne diese Voraussetzungen würden Frauen oft nur Arbeiten verbleiben, welche gesundheitliche Risiken bergen, wie beispielsweise in der Prostitution oder in Haushalten, wo sie regelmässig verschiedener Formen der Gewalt ausgesetzt seien (vgl. BVGE, a.a.O. E.8.5. und Urteil des Bundesverwaltungsgerichts E-1203/2012 vom 17. Januar 2013).
8.3.2 Weiter wird in BVGE 2011/25 E. 8.6. S. 522 ausgeführt, in den letzten Jahren sei in Äthiopien ein wirtschaftlicher Boom mit zeitweilig zweistelligen Wachstumsraten zu verzeichnen gewesen, von welchem vorab die urbane Mittelschicht profitiert habe. Auch wenn Addis Abeba bessere Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten biete als andere Städte oder ländliche Regionen, werde dies durch die grosse Arbeitsmigration wieder relativiert. Arbeitsplätze für wenig qualifizierte Rückkehrer seien auch in städtischen Gebieten rar. Auf eine Arbeitsstelle, für die nur eine niedrige Qualifikation erforderlich ist, kommen zum Teil mehrere hundert Bewerberinnen.
8.4 Die Beschwerdeführerin stammt nicht aus dem allenfalls privilegierten Addis Abeba, sondern aus B._______ beziehungsweise C._______. Sie ist mittlerweile 30-jährig und alleinstehend. Seit Abschluss des ordentlichen Verfahrens sind bei ihr behandlungsbedürftige medizinische Leiden auch psychischer Art diagnostiziert worden (Nebennierenrindeninsuffienz, verfrühte Menopause, Angstzustände, reaktive Depression). Mit der Vorinstanz ist zwar davon auszugehen, dass diese Krankheiten vor Ort grundsätzlich behandelbar wären, selbst wenn die Versorgung namentlich auch im psychischen Bereich als sehr fragmentarisch erscheint (vgl. dazu das Urteil E-5207/2012 vom19. November 2013 E 4.3.4). Dass sie dabei (abgesehen von der minderjährigen Tochter) die Beziehung zu Personen, mit welchen sie vor der Ausreise in Kontakt stand, im Sinne eines sozialen Netzes wieder herstellen könnte, erscheint im heutigen Zeitpunkt, mehr als zehn Jahre nach ihrer Ausreise, als wenig wahrscheinlich. Im Weiteren verfügt sie zwar über eine gewisse Schulbildung, aber - abgesehen von der Tätigkeit als Prostituierte - über keinerlei Arbeitserfahrung. Die Eingliederung in den Arbeitsmarkt, die Suche nach einer Unterkunft und der Zugang zu Unterstützungsleistungen dürften für sie insgesamt unüberwindbare Hürden darstellen, und die Aussichten auf ein wirtschaftliches Überleben unter menschenwürdigen Umständen wären gering. Vielmehr wäre zu befürchten, dass sie wieder sexueller Ausbeutung ausgesetzt wäre. Eine soziale Verelendung und eine ernsthafte Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes bis hin zur Selbstgefährdung kann somit nicht mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Demzufolge ist eine konkrete Gefährdung im Sinne der Rechtsprechung zu bejahen, und der Wegweisungsvollzug hat nunmehr als unzumutbar zu gelten.
8.5 Die Beschwerde ist demnach gutzuheissen, soweit sie den Vollzug der Wegweisung betrifft. Die Verfügung des BFM vom 29. Oktober 2009 ist hinsichtlich der Ziffern 4 und 5 des Dispositivs durch das BFM in Wiedererwägung zu ziehen, und das BFM ist anzuweisen, die Beschwerdeführerin in der Schweiz vorläufig aufzunehmen. Somit erübrigt es sich, auf wietere Beschwerdevorbringen zum Vollzugspunkt näher einzugehen.
9.
9.1 Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind keine Kosten zu erheben. Das Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege ist damit gegenstandslos.
9.2 Der vertretenen Beschwerdeführerin ist angesichts ihres Obsiegens in Anwendung von Art. 64

SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA) PA Art. 64 - 1 L'autorità di ricorso, se ammette il ricorso in tutto o in parte, può, d'ufficio o a domanda, assegnare al ricorrente una indennità per le spese indispensabili e relativamente elevate che ha sopportato. |
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1 | L'autorità di ricorso, se ammette il ricorso in tutto o in parte, può, d'ufficio o a domanda, assegnare al ricorrente una indennità per le spese indispensabili e relativamente elevate che ha sopportato. |
2 | Il dispositivo indica l'ammontare dell'indennità e l'addossa all'ente o all'istituto autonomo, nel cui nome l'autorità inferiore ha deciso, in quanto non possa essere messa a carico di una controparte soccombente. |
3 | Se una controparte soccombente ha presentato conclusioni indipendenti, l'indennità può essere messa a suo carico, secondo la propria solvenza. |
4 | L'ente o l'istituto autonomo, nel cui nome l'autorità inferiore ha deciso, risponde dell'indennità addossata a una controparte soccombente, in quanto non possa essere riscossa. |
5 | Il Consiglio federale disciplina la determinazione delle spese ripetibili.106 Sono fatti salvi l'articolo 16 capoverso 1 lettera a della legge del 17 giugno 2005107 sul Tribunale amministrativo federale e l'articolo 73 della legge del 19 marzo 2010108 sull'organizzazione delle autorità penali.109 |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 7 Principio - 1 La parte vincente ha diritto alle ripetibili per le spese necessarie derivanti dalla causa. |
|
1 | La parte vincente ha diritto alle ripetibili per le spese necessarie derivanti dalla causa. |
2 | Se la parte vince solo parzialmente, le spese ripetibili sono ridotte in proporzione. |
3 | Le autorità federali e, di regola, le altre autorità con qualità di parte non hanno diritto a un'indennità a titolo di ripetibili. |
4 | Se le spese sono relativamente modeste, si può rinunciare a concedere alla parte un'indennità a titolo di ripetibili. |
5 | L'articolo 6a è applicabile per analogia.7 |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 14 Determinazione delle spese ripetibili - 1 Le parti che chiedono la rifusione di ripetibili e gli avvocati d'ufficio devono presentare al Tribunale, prima della pronuncia della decisione, una nota particolareggiata delle spese. |
|
1 | Le parti che chiedono la rifusione di ripetibili e gli avvocati d'ufficio devono presentare al Tribunale, prima della pronuncia della decisione, una nota particolareggiata delle spese. |
2 | Il Tribunale fissa l'indennità dovuta alla parte e quella dovuta agli avvocati d'ufficio sulla base della nota particolareggiata delle spese. Se quest'ultima non è stata inoltrata, il Tribunale fissa l'indennità sulla base degli atti di causa. |

SR 173.320.2 Regolamento del 21 febbraio 2008 sulle tasse e sulle spese ripetibili nelle cause dinanzi al Tribunale amministrativo federale (TS-TAF) TS-TAF Art. 9 Spese di rappresentanza e di patrocinio - 1 Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
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1 | Le spese di rappresentanza e di patrocinio comprendono: |
a | l'onorario dell'avvocato o l'indennità dovuta ai mandatari professionali che non sono avvocati; |
b | i disborsi quali, segnatamente, le spese di fotocopiatura, le spese di viaggio, di vitto e di alloggio, le spese di porto e le spese telefoniche; |
c | l'imposta sul valore aggiunto eventualmente dovuta sulle indennità ai sensi delle lettere a e b, a meno che la stessa non sia già stata considerata. |
2 | Non è dovuta alcuna indennità se esiste un rapporto di lavoro tra il mandatario e la parte. |
(Dispositiv nächste Seite)
Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen.
2.
Es wird festgestellt, dass der Wegweisungsvollzug unzumutbar ist.
3.
Das BFM wird angewiesen, die Beschwerdeführerin in der Schweiz vorläufig aufzunehmen.
4.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.
5.
Das BFM hat der Beschwerdeführerin für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Parteientschädigung von Fr. 1'800.- zu entrichten.
6.
Dieses Urteil geht an die Beschwerdeführerin, das BFM und die kantonale Migrationsbehörde.
Die vorsitzende Richterin: Der Gerichtsschreiber:
Nina Spälti Giannakitsas Patrick Weber
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