Bundesstrafgericht

Tribunal pénal fédéral Tribunale penale federale Tribunal penal federal

Geschäftsnummer: BV.2011.22

Beschluss vom 19. Juli 2011 I. Beschwerdekammer

Besetzung

Bundesstrafrichter Tito Ponti, Vorsitz, Emanuel Hochstrasser und Joséphine Contu , Gerichtsschreiber Stefan Graf

Parteien

A. AG, vertreten durch Rechtsanwalt Andreas Wasserfallen,

Beschwerdeführerin

gegen

Eidgenössische Zollverwaltung, Oberzolldirektion,

Beschwerdegegnerin

Gegenstand

Beschlagnahme (Art. 46 f . VStrR)

Die I. Beschwerdekammer hält fest, dass:

- die Eidgenössische Zollverwaltung (nachfolgend „EZV“) am 11. Mai 2011 gegen B. sowie gegen die A. AG u. a. wegen des Verdachts der Widerhandlungen gegen das Zollgesetz vom 18. März 2005 (ZG; SR 631.0), gegen das Bundesgesetz vom 12. Juni 2009 über die Mehrwertsteuer (Mehrwertsteuergesetz, MWSTG; SR 641.20) und gegen das Mineralölsteuergesetz vom 21. Juni 1996 (MinöStG; SR 641.61) eine Zollstrafuntersuchung eröffnete (Beschwerdeantwortbeilage [nachfolgend „BAB“] 4);

- die EZV mit Verfügung vom 8. Juni 2011 eine Reihe von anlässlich der am selben Tag bei der A. AG durchgeführten Hausdurchsuchung sichergestellten Unterlagen beschlagnahmte (BAB 8.1 und 8.2);

- die A. AG hiergegen am 14. Juni 2011 bei der EZV zu Handen der I. Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts Beschwerde erhob (act. 1), welche sie im Verlaufe des Schriftenwechsels mit Eingabe vom 14. Juli 2011 zurückzog (act. 8).

Die I. Beschwerdekammer zieht in Erwägung, dass:

- die seit 1. Januar 2011 für das Beschwerdeverfahren im Bereich des Verwaltungsstrafrechts anwendbaren gesetzlichen Bestimmungen keine Regelung für den Rückzug einer Beschwerde und dessen Folgen mehr vorsehen (vgl. zu den bisher anwendbaren gesetzlichen Grundlagen beispielsweise den Entscheid des Bundesstrafgerichts BV.2010.79 vom 10. Dezember 2010), ein solcher aber im Rahmen der Dispositionsmaxime auch ohne ausdrückliche gesetzliche Grundlage zulässig ist (vgl. Ziegler, Basler Kommentar, Basel 2011, Art. 386 StPO N. 3);

- der Rückzug der Beschwerde den Rechtsstreit beendet, weshalb das Beschwerdeverfahren als erledigt von der Geschäftskontrolle abgeschrieben werden kann (vgl. nebst der angeführten bisherigen Praxis auch Art. 32 Abs. 2 BGG für das Beschwerdeverfahren vor dem Bundesgericht und hierzu Härri, Basler Kommentar, Basel 2008, Art. 32 BGG N. 16);

- die Gerichtskosten bei diesem Ausgang des Verfahrens der Beschwerdeführerin aufzuerlegen sind (Art. 66 Abs. 1 BGG analog; vgl. hierzu den Beschluss des Bundesstrafgerichts BV.2011.2 vom 16. März 2011, E. 2, sowie den Entscheid des Bundesstrafgerichts BV.2010.77 vom 12. Januar 2011);

- die Gerichtsgebühr für das vorliegende Verfahren auf das reglementarisch vorgesehene Minimum von Fr. 200.-- festgesetzt wird (Art. 25 Abs. 4 VStrR i.V.m. Art. 73 StBOG und Art. 5 und 8 Abs. 1 des Reglements des Bundesstrafgerichts vom 31. August 2010 über die Kosten, Gebühren und Entschädigungen in Bundesstrafverfahren [BStKR; SR 173.713.162]);

und erkennt:

1. Das Beschwerdeverfahren wird zufolge Rückzugs der Beschwerde als erledigt von der Geschäftskontrolle abgeschrieben.

2. Die Gerichtsgebühr von Fr. 200.-- wird der Beschwerdeführerin auferlegt.

Bellinzona, 20. Juli 2011

Im Namen der I. Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts

Der Präsident: Der Gerichtsschreiber:

Zustellung an

- Rechtsanwalt Andreas Wasserfallen

- Eidgenössische Zollverwaltung (unter Beilage eines Doppels von act. 8)

Rechtsmittelbelehrung

Gegen Entscheide der I. Beschwerdekammer über Zwangsmassnahmen kann innert 30 Tagen nach der Eröffnung der vollständigen Ausfertigung beim Bundesgericht Beschwerde geführt werden (Art. 79 und 100 Abs. 1 des Bundesgesetzes über das Bundesgericht vom 17. Juni 2005; BGG). Das Verfahren richtet sich nach den Artikeln 90 ff. BGG.

Eine Beschwerde hemmt den Vollzug des angefochtenen Entscheides nur, wenn der Instruktionsrichter oder die Instruktionsrichterin es anordnet (Art. 103 BGG).
Informazioni decisione   •   DEFRITEN
Documento : BV.2011.22
Data : 19. luglio 2011
Pubblicato : 02. agosto 2011
Sorgente : Tribunale penale federale
Stato : Inedito
Ramo giuridico : Corte dei reclami penali: procedimenti penali
Oggetto : Beschlagnahme (Art. 46 f. VStrR).


Registro di legislazione
CPP: 386
DPA: 25  46
LOAP: 73
LTF: 32  66  103
Parole chiave
Elenca secondo la frequenza o in ordine alfabetico
tribunale penale federale • corte dei reclami penali • legge sulle dogane • legge federale concernente l'imposta sul valore aggiunto • cancelliere • tribunale federale • avvocato • giorno • decisione • legge federale sul tribunale federale • autorità doganale • scambio degli allegati • spese giudiziarie • sospetto • allegato • diritto penale amministrativo • indicazione dei rimedi giuridici • principio dispositivo • perquisizione domiciliare • bellinzona • imposta sul valore aggiunto
... Non tutti
Sentenze TPF
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