Bundesverwaltungsgericht
Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal


Abteilung III

C-2259/2013

Teilurteil vom 18. Juni 2015

Richterin Franziska Schneider (Vorsitz),

Besetzung Richter Michael Peterli, Richter Christoph Rohrer,

Gerichtsschreiber Tobias Merz.

1.CSS Kranken-Versicherung AG, Tribschenstrasse 21, Postfach 2568, 6002 Luzern,

2.Aquilana Versicherungen, Bruggerstrasse 46, 5401 Baden,

3.Moove Sympany AG, Zustelladresse: c/o Stiftung
Sympany, Peter Merian-Weg 4, 4052 Basel,

4.Kranken- und Unfallkasse Bezirkskrankenkasse
Einsiedeln,Hauptstrasse 61, Postfach 57, 8840 Einsiedeln,

5.PROVITA Gesundheitsversicherung AG, Brunngasse 4, Postfach, 8401 Winterthur, Zustelladresse: c/o SWICA,
Römerstrasse 38, 8400 Winterthur,

6.Sumiswalder Krankenkasse, Spitalstrasse 47, 3454 Sumiswald,

7.Genossenschaft Krankenkasse Steffisburg,
Unterdorfstrasse 37, Postfach, 3612 Steffisburg,

8.CONCORDIA Schweizerische Kranken- und Unfallversicherung AG, Bundesplatz 15, 6002 Luzern,

9.Atupri Krankenkasse, Zieglerstrasse 29, 3000 Bern 65,

10.Avenir Krankenversicherung AG, Rue des Cèdres 5, 1920 Martigny,

11.Krankenkasse Luzerner Hinterland, Luzernstrasse 19, 6144 Zell LU,

12.ÖKK Kranken- und Unfallversicherungen AG,
Bahnhofstrasse 13, 7302 Landquart,

13.Vivao Sympany AG, Peter Merian-Weg 4, 4002 Basel,

14.Krankenversicherung Flaachtal AG,

Bahnhofstrasse 22, Postfach 454, 8180 Bülach,

15.Easy Sana Assurance Maladie SA, Rue des Cèdres 5, 1920 Martigny,

16.Genossenschaft Glarner Krankenversicherung,
Säge 5, 8767 Elm,

17.Cassa da malsauns LUMNEZIANA, Postfach 41, 7144 Vella,

18.KLuG Krankenversicherung, Gubelstrasse 22, 6300 Zug,

19.EGK Grundversicherungen, Brislachstrasse 2,
Postfach, 4242 Laufen,

20.sanavals Gesundheitskasse, Haus ISIS, Postfach 18, 7132 Vals,

21.Krankenkasse SLKK, Hofwiesenstrasse 370, Postfach, 8050 Zürich,

22.sodalis gesundheitsgruppe, Balfrinstrasse 15, 3930 Visp,

23.vita surselva, Bahnhofstrasse 33, Postfach 217, 7130 Ilanz,

24.Krankenkasse Zeneggen, Neue Scheune, 3934 Zeneggen,

Parteien 25.Krankenkasse Visperterminen, Wierastrasse, 3932 Visperterminen,

26.Caisse-maladie de la Vallée d'Entremont société coopérative,Place centrale, Postfach 13, 1937 Orsières,

27.Krankenkasse Institut Ingenbohl, Postfach 57, 8840 Einsiedeln,

28.Krankenkasse Turbenthal, Tösstalstrasse 147, 8488 Turbenthal,

29.Stiftung Krankenkasse Wädenswil,
Schönenbergstrasse 28, 8820 Wädenswil,

30.Krankenkasse Birchmeier, Hauptstrasse 22, 5444 Künten,

31.kmu-Krankenversicherung,Bachtelstrasse 5, 8400 Winterthur,

32.Krankenkasse Stoffel Mels, Bahnhofstrasse 63, 8887 Mels,

33.Krankenkasse Simplon, Blatt 1, 3907 Simplon Dorf,

34.SWICA Krankenversicherung AG, Römerstrasse 38, 8401 Winterthur,

35.GALENOS Kranken- und Unfallversicherung,
Militärstrasse 36, Postfach, 8021 Zürich,

36.rhenusana,Heinrich-Wild-Strasse 210, Postfach, 9435 Heerbrugg,

37.Mutuel Assurance Maladie SA, Rue des Cèdres 5, 1920 Martigny,

38.Fondation AMB, Route de Verbier 13,
1934 Le Châble VS,

39.INTRAS Krankenversicherung AG, Rue Blavignac 10, 1227 Carouge GE,

40.PHILOS Assurance Maladie SA Groupe Mutuel, Rue des Cèdres 5, 1920 Martigny,

41.Visana AG, Weltpoststrasse 19/21, Postfach 253, 3000 Bern 15,

42.Agrisano Krankenkasse AG, Laurstrasse 10, 5201 Brugg AG,

43.innova Krankenversicherung AG, Bahnhofstrasse 4, Postfach 184, 3073 Gümligen,

44.sana24 AG, Weltpoststrasse 19, 3015 Bern,

45.Arcosana AG, Tribschenstrasse 21, 6005 Luzern,

46.vivacare AG, Weltpoststrasse 19, 3015 Bern,

47.Sanagate AG, Tribschenstrasse 21, Postfach 2568, 6002 Luzern,

alle vertreten durch tarifsuisse ag, Römerstrasse 20,

Postfach 1561, 4500 Solothurn,

diese vertreten durch Dr. iur. Vincent Augustin,

Rechtsanwalt, Quaderstrasse 8, 7000 Chur,

Beschwerdeführerinnen,

gegen

1. Kantonsspital Winterthur KSW, Brauerstrasse 15, 8400 Winterthur,

2. Uroviva Klinik AG, Zürichstrasse 5, 8180 Bülach,

3. Stiftung Klinik Susenberg,Schreberweg 9, 8044 Zürich,

vertreten durch Dr. iur. Otto C. Meier-Boeschenstein, Rechtsanwalt, MBR Rechtsanwälte, Beethovenstrasse 5, 8002 Zürich,

Beschwerdegegnerinnen,

Regierungsrat des Kantons Zürich, Staatskanzlei,

Neumühlequai 10, Postfach, 8090 Zürich,

handelnd durch Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, Postfach, 8090 Zürich Amtsstellen Kt ZH,

Vorinstanz.

Gegenstand Krankenversicherung; Festsetzung des Tarifs ab 2012 im stationären Bereich der Akutsomatik (Tagespauschale);
Regierungsratsbeschluss 278/2013 vom 13. März 2013.

Das Bundesverwaltungsgericht stellt fest,

dass der Regierungsrat des Kantons Zürich (Vorinstanz) mit Beschluss vom 13. März 2013 (RRB 278/2013) über die Genehmigung von Tarifverträgen von Zürcher Spitälern entschied und für Zürcher Spitäler, für welche kein behördlich genehmigter Tarifvertrag vorlag, mit Wirkung ab 1. Januar 2012 Tarife festsetzte,

dass die Vorinstanz in Dispositiv-Ziffer III des RRB 278/2013 für unbewertete DRG gemäss Anlage 1 des Fallpauschalen-Katalogs SwissDRG - mit Ausnahme von Leistungen, für die ein von der zuständigen Behörde genehmigter Tarifvertrag vorliegt - eine Tagespauschale von CHF 2'533.- festsetzte,

dass die im Rubrum aufgeführten und durch die tarifsuisse ag vertretenen 47 Krankenversicherungen (Einkaufsgemeinschaft tarifsuisse), vertreten durch Rechtsanwalt Dr. iur. Vincent Augustin, am 22. April 2013 Beschwerde gegen 22 Zürcher Spitäler erhoben (Beschwerdeverfahren C 2259/2013),

dass die Einkaufsgemeinschaft tarifsuisse in ihrer Beschwerde unter anderem die Aufhebung der Dispositiv-Ziffer III des RRB 278/2013 (Festsetzung der Tagespauschale) und die Festsetzung der Tagespauschale auf höchstens CHF 2'006.- beantragt hat (Antrag 2),

dass die Instruktionsrichterin die Beschwerde der tarifsuisse mit Verfügungen vom 27. Juni 2013 und vom 4. November 2014 aufteilte und, soweit sie sich gegen die im Rubrum aufgeführten Spitäler (Beschwerdegegnerinnen) richtet, unter der Verfahrensnummer C-2259/2013 weiterführte,

dass das Bundesverwaltungsgericht den Antrag 2 der tarifsuisse (betreffend die Tagespauschale) bezüglich des Universitätsspitals Zürich, der Stadtspitäler Triemli und Waid, des Universitäts-Kinderspitals Zürich, der Universitätsklinik Balgrist, der Klinik Hirslanden Zürich und des See-Spitals bereits beurteilte (Urteil C 2255/2013 und C 3621/2013 vom 24. April 2015; Urteile C 3617/2013, C 6392/2014 und C 6391/2014, alle vom 27. April 2014; Urteil C 2273/2013 und C 3615/2013 vom 8. Juni 2015; Urteil C 2290/2013 und C 3619/2013 vom 16. Juni 2015),

und zieht in Erwägung,

dass der Antrag 2 der Beschwerde der tarifsuisse (betreffend die Tagespauschale) auch bezüglich der Beschwerdegegnerinnen beurteilt werden kann,

dass sich die Vorinstanz bei der Festsetzung der Tagespauschale an dem für das Universitätsspital Zürich (USZ) festgesetzten Basisfallwert orientierte, da die Behandlungen in diesen Bereichen hauptsächlich am USZ erfolgen,

dass die Vorinstanz den Wert der Tagespauschale ausgehend vom Basisfallwert des USZ, der durchschnittlichen verrechenbaren Aufenthaltsdauer der Patientinnen und Patienten am USZ und dem durchschnittlichen Kostengewicht berechnete (CHF 11'300.- [für das USZ festgesetzter Basisfallwert] x 1.5240 [Kostengewicht des USZ] / 6.8 [durchschnittliche verrechenbare Aufenthaltsdauer; volle Tage] = CHF 2'533.-),

dass die Einkaufsgemeinschaft tarifsuisse geltend macht, der für das USZ festgesetzte Basisfallwert sei unwirtschaftlich, weshalb auch die davon abgeleitete Tagespauschale für unbewertete Fallgruppen unwirtschaftlich sei,

dass das Vorgehen der Vorinstanz, die Höhe der Tagespauschale mit der gewählten Rechnungsmethode vom Basisfallwert des USZ abzuleiten, plausibel erscheint und von der Einkaufsgemeinschaft tarifsuisse auch nicht bestritten wird,

dass das Bundesverwaltungsgericht den Entscheid über die Festsetzung des Basisfallwertes des USZ mit Urteil C 2255/2013 und C 3621/2013 vom 24. April 2015 aufgehoben und die Sache zur ergänzenden Sachverhaltsabklärung und erneuten Durchführung des Festsetzungsverfahrens an die Vorinstanz zurückgewiesen hat,

dass als Konsequenz einer neuen Festsetzung des Basisfallwertes des USZ durch die Vorinstanz auch der Wert der Tagespauschale anzupassen ist,

dass daher Dispositiv-Ziffer III des RRB 278/2013 (Beschluss über die Tagespauschale) betreffend die Beschwerdegegnerinnen aufzuheben und die Sache zur erneuten Durchführung des Festsetzungsverfahrens an die Vorinstanz zurückzuweisen ist,

dass folglich der Antrag 2 der Einkaufsgemeinschaft tarifsuisse im Verfahren C 2259/2013 teilweise gutzuheissen und im Übrigen abzuweisen ist,

dass die Festsetzung des Basisfallwertes der drei im Rubrum aufgeführten Spitäler noch nicht beurteilt ist,

dass aus verfahrensökonomischen Gründen vorab über die Streitfrage der Tagespauschale zu befinden ist,

dass über die Verfahrenskosten und die Parteientschädigungen im zweiten Teilurteil zu befinden sein wird,

dass die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten an das Bundesgericht gegen Entscheide auf dem Gebiet der Tariffestsetzung im Bereich der sozialen Krankenversicherung unzulässig ist (Art. 83 Bst. r BGG, Art. 33 Bst. I VGG i.V.m. Art. 53 KVG).

Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:

1.
Die Beschwerde C 2259/2013 der tarifsuisse wird, soweit sie die Tagespauschale der Beschwerdegegnerinnen betrifft (Antrag 2), teilweise gutgeheissen. Dispositiv-Ziffer III des angefochtenen Regierungsratsbeschlusses wird aufgehoben, und die Sache wird zur erneuten Durchführung des Festsetzungsverfahrens an die Vorinstanz zurückgewiesen. Im Übrigen wird der Beschwerdeantrag 2 abgewiesen.

2.
Dieses Urteil geht an:

- die Beschwerdeführerinnen (Gerichtsurkunde)

- die Beschwerdegegnerinnen (Gerichtsurkunde)

- die Vorinstanz (Ref-Nr. RRB 278/2013; Gerichtsurkunde)

- die Preisüberwachung (Einschreiben)

- das Bundesamt für Gesundheit (Einschreiben)

Die vorsitzende Richterin: Der Gerichtsschreiber:

Franziska Schneider Tobias Merz

Versand:
Entscheidinformationen   •   DEFRITEN
Dokument : C-2259/2013
Datum : 18. Juni 2015
Publiziert : 30. Juni 2015
Quelle : Bundesverwaltungsgericht
Status : Unpubliziert
Sachgebiet : Sozialversicherung
Gegenstand : Festsetzung des Tarifs ab 2012 im stationären Bereich der Akutsomatik


Gesetzesregister
BGG: 83
KVG: 53
VGG: 33
Stichwortregister
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BVGer
C-2255/2013 • C-2259/2013 • C-2273/2013 • C-2290/2013 • C-3615/2013 • C-3617/2013 • C-3619/2013 • C-3621/2013 • C-6391/2014 • C-6392/2014