Bundesgericht
Tribunal fédéral
Tribunale federale
Tribunal federal

1C 484/2017

Urteil vom 9. November 2017

I. öffentlich-rechtliche Abteilung

Besetzung
Bundesrichter Merkli, Präsident,
Gerichtsschreiber Störi.

Verfahrensbeteiligte
A.________,
Beschwerdeführer,
vertreten durch Rechtsanwalt Dominique Calcò Labbruzzo,

gegen

B.________,
Beschwerdegegnerin,

Fachgruppe Gewaltdelikte der Stadtpolizei Zürich, Fachstelle Häusliche Gewalt, Zeughausstrasse 31, 8004 Zürich.

Gegenstand
Massnahmen nach Gewaltschutzgesetz,

Beschwerde gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts des Kantons Zürich, 3. Abteilung, Einzelrichterin, vom 10. August 2017 (VB.2017.00438).

Sachverhalt:

A.
Am 22. Juni 2017 ordnete die Stadtpolizei Zürich in Anwendung des Zürcher Gewaltschutzgesetzes gegenüber A.________ für 14 Tage die Wegweisung aus der von ihm zusammen mit seiner Lebensgefährtin B.________ und der gemeinsamen Tochter C.________ bewohnten Wohnung sowie ein Rayonverbot um die Wohnung und das Schulhaus der Tochter sowie ein Kontaktverbot zu B.________ und C.________ an.
Am 3. Juli 2017 verlängerte der Haftrichter des Bezirksgerichts Zürich die Schutzmassnahmen auf Gesuch von B.________ hin um drei Monate bis zum 6. Oktober 2017. Er wies das Gesuch von A.________ um unentgeltliche Rechtspflege ab und auferlegte ihm die Gerichtskosten. Parteientschädigungen sprach er keine zu.
Am 7. Juli 2017 erhob A.________ Beschwerde ans Verwaltungsgericht des Kantons Zürich und beantragte, die Schutzmassnahmen bis auf das Kontaktverbot zu B.________ aufzuheben. Ebenso aufzuheben sei die Kostenauflage, und es seien ihm die Übersetzungskosten von Fr. 885.60 und die Anwaltskosten von Fr. 12'907.05 zu entschädigen.
Am 10. August 2017 wies das Verwaltungsgericht die Beschwerde ab und auferlegte die Verfahrenskosten A.________. Parteientschädigungen sprach es keine zu.

B.
Gegen das ihm (bzw. seiner Anwältin) am 17. August 2017 zugestellte Urteil erhebt A.________ mit Eingabe vom 14. September 2017 Beschwerde mit dem Hauptantrag, das Urteil des Verwaltungsgerichts sowie die von ihm verlängerten Schutzmassnahmen, mit Ausnahme des Kontaktverbots zu B.________, unverzüglich aufzuheben, unter Kosten- und Entschädigungsfolgen des gesamten Gewaltschutzverfahrens zu Lasten von B.________. Ausserdem ersucht er, der Beschwerde aufschiebende Wirkung zuzuerkennen.
Am 3. Oktober 2017 wies der Präsident der I. öffentlich-rechtlichen Abteilung das Gesuch um aufschiebende Wirkung ab.

C.
Vom Bundesgericht aufgefordert, zur Frage der Gegenstandslosigkeit Stellung zu nehmen, bringt A.________ vor, die Beschwerde sei nicht gegenstandslos geworden. B.________ liess sich nicht vernehmen.

Erwägungen:

1.
Das Beschwerdeverfahren ist in der Sache offensichtlich gegenstandslos, da der Streitgegenstand - die Gewaltschutzmassnahmen - nicht mehr besteht und der Beschwerdeführer damit kein aktuelles Rechtsschutzinteresse an der Behandlung seiner Beschwerde mehr hat. Es liegt, entgegen seiner Auffassung, auch keine Konstellation vor, in der das Bundesgericht auf dieses Erfordernis verzichten könnte, weil es Gewaltschutzangelegenheiten sonst kaum je beurteilen könnte (vgl. BGE 140 IV 74 E. 1.3.3 mit Hinweis). Dies zeigt gerade der vorliegende Fall: hätte der Beschwerdeführer das Rechtsmittel zügig eingereicht, wäre dem Bundesgericht die Behandlung seiner Beschwerde vor dem Auslaufen der Gewaltschutzmassnahmen (6. Oktober) zeitlich wohl möglich gewesen. Das Verfahren ist als gegenstandslos geworden abzuschreiben.

2.
Der Beschwerdeführer beantragt, die Kosten- und Entschädigungsfolgen der vorinstanzlichen Entscheide neu zu regeln. Dem kann nicht entsprochen werden, da das Bundesgericht die Kostenverlegung des kantonalen Verfahrens nur dann neu regeln darf, wenn es auch den angefochtenen Entscheid abändert (Art. 67
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 67 Spese del procedimento anteriore - Se modifica la decisione impugnata, il Tribunale federale può ripartire diversamente le spese del procedimento anteriore.
und 68 Abs. 5
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 68 Spese ripetibili - 1 Nella sentenza il Tribunale federale determina se e in che misura le spese della parte vincente debbano essere sostenute da quella soccombente.
1    Nella sentenza il Tribunale federale determina se e in che misura le spese della parte vincente debbano essere sostenute da quella soccombente.
2    La parte soccombente è di regola tenuta a risarcire alla parte vincente, secondo la tariffa del Tribunale federale, tutte le spese necessarie causate dalla controversia.
3    Alla Confederazione, ai Cantoni, ai Comuni e alle organizzazioni incaricate di compiti di diritto pubblico non sono di regola accordate spese ripetibili se vincono una causa nell'esercizio delle loro attribuzioni ufficiali.
4    Si applica per analogia l'articolo 66 capoversi 3 e 5.
5    Il Tribunale federale conferma, annulla o modifica, a seconda dell'esito del procedimento, la decisione sulle spese ripetibili pronunciata dall'autorità inferiore. Può stabilire esso stesso l'importo di tali spese secondo la tariffa federale o cantonale applicabile o incaricarne l'autorità inferiore.
BGG; Entscheide 2G 3/2014 vom 20. Oktober 2014 E. 2.4; 5A 608/2010 vom 6. April 2011 E. 5). Das ist nicht der Fall, wenn die Sache wie hier gegenstandslos geworden ist.

3.
Bei Entfallen des Rechtsschutzinteresses bzw. Gegenstandslosigkeit des Verfahrens entscheidet das Bundesgericht mit summarischer Begründung über die Prozesskosten aufgrund der Sachlage vor Eintritt des Erledigungsgrundes (Art. 71
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 71 - Nei casi per i quali la presente legge non prevede disposizioni speciali sulla procedura si applicano per analogia le prescrizioni della PC30.
BGG in Verbindung mit Art. 72
SR 273 Legge del 4 dicembre 1947 di procedura civile federale
PC Art. 72 - Quando una lite diventa senz'oggetto o priva d'interesse giuridico per le parti, il tribunale, udite le parti, ma senz'ulteriore dibattimento, dichiara il processo terminato e statuisce, con motivazione sommaria, sulle spese, tenendo conto dello stato delle cose prima del verificarsi del motivo che termina la lite.
BZP). Bei der Beurteilung der Kosten- und Entschädigungsfolgen ist somit in erster Linie auf den mutmasslichen Ausgang des Prozesses abzustellen. Dabei wird in erster Linie jene Partei kosten- und entschädigungspflichtig, die das gegenstandslos gewordene Verfahren veranlasst oder bei der die Gründe eingetreten sind, die zur Gegenstandslosigkeit des Verfahrens geführt haben (Urteil des Bundesgerichts 2C 201/2008 vom 14. Juli 2008 E. 2.3 mit Hinweisen).
Die Voraussetzungen für die Anordnung bzw. Verlängerung von Gewaltschutzmassnahmen sind, was in der Natur der Sache liegt, niedrig. Eine summarische Prüfung der Beschwerde ergibt, dass es dem Beschwerdeführer nicht gelungen ist, den Schluss des Verwaltungsgerichts, es sei glaubhaft dargetan, dass er ein Gefährder im Sinne des Zürcher Gewaltschutzgesetzes sei, als willkürlich nachzuweisen. Dazu kommt, dass er es sich durch das späte Einreichen der Beschwerde selber zuzuschreiben hat, dass das Bundesgericht die umstrittenen Massnahmen nicht mehr materiell beurteilen kann. Es rechtfertigt sich daher, ihm die Gerichtskosten aufzuerlegen. Die Beschwerdegegnerin hat sich am bundesgerichtlichen Verfahren nicht beteiligt und dementsprechend keinen Anspruch auf eine Parteientschädigung.

Demnach verfügt der Präsident:

1.
Die Beschwerde wird als gegenstandslos geworden abgeschrieben.

2.
Die Gerichtskosten in Höhe von Fr. 1'000.-- werden dem Beschwerdeführer auferlegt.

3.
Dieses Urteil wird den Parteien, der Fachgruppe Gewaltdelikte der Stadtpolizei Zürich und dem Verwaltungsgericht des Kantons Zürich, 3. Abteilung, Einzelrichterin, schriftlich mitgeteilt.

Lausanne, 9. November 2017

Im Namen der I. öffentlich-rechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts

Der Präsident: Merkli

Der Gerichtsschreiber: Störi
Informazioni decisione   •   DEFRITEN
Documento : 1C_484/2017
Data : 09. novembre 2017
Pubblicato : 22. novembre 2017
Sorgente : Tribunale federale
Stato : Inedito
Ramo giuridico : Procedura penale
Oggetto : Massnahmen nach Gewaltschutzgesetz


Registro di legislazione
LTF: 67 
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 67 Spese del procedimento anteriore - Se modifica la decisione impugnata, il Tribunale federale può ripartire diversamente le spese del procedimento anteriore.
68 
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 68 Spese ripetibili - 1 Nella sentenza il Tribunale federale determina se e in che misura le spese della parte vincente debbano essere sostenute da quella soccombente.
1    Nella sentenza il Tribunale federale determina se e in che misura le spese della parte vincente debbano essere sostenute da quella soccombente.
2    La parte soccombente è di regola tenuta a risarcire alla parte vincente, secondo la tariffa del Tribunale federale, tutte le spese necessarie causate dalla controversia.
3    Alla Confederazione, ai Cantoni, ai Comuni e alle organizzazioni incaricate di compiti di diritto pubblico non sono di regola accordate spese ripetibili se vincono una causa nell'esercizio delle loro attribuzioni ufficiali.
4    Si applica per analogia l'articolo 66 capoversi 3 e 5.
5    Il Tribunale federale conferma, annulla o modifica, a seconda dell'esito del procedimento, la decisione sulle spese ripetibili pronunciata dall'autorità inferiore. Può stabilire esso stesso l'importo di tali spese secondo la tariffa federale o cantonale applicabile o incaricarne l'autorità inferiore.
71
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 71 - Nei casi per i quali la presente legge non prevede disposizioni speciali sulla procedura si applicano per analogia le prescrizioni della PC30.
PC: 72
SR 273 Legge del 4 dicembre 1947 di procedura civile federale
PC Art. 72 - Quando una lite diventa senz'oggetto o priva d'interesse giuridico per le parti, il tribunale, udite le parti, ma senz'ulteriore dibattimento, dichiara il processo terminato e statuisce, con motivazione sommaria, sulle spese, tenendo conto dello stato delle cose prima del verificarsi del motivo che termina la lite.
Registro DTF
140-IV-74
Weitere Urteile ab 2000
1C_484/2017 • 2C_201/2008 • 2G_3/2014 • 5A_608/2010
Parole chiave
Elenca secondo la frequenza o in ordine alfabetico
tribunale federale • misura di protezione • spese giudiziarie • prato • cancelliere • effetto sospensivo • lingua • misura di allontanamento • ripartizione delle spese • parte interessata • decisione • spese di procedura • rimedio giuridico • condizione • esame • avvocato • casale • giudice dell'arresto • motivazione sommaria • assistenza giudiziaria gratuita • fattispecie • violenza domestica • mese • quesito • oggetto della lite • giorno • autorità inferiore • procedura cantonale • losanna
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