Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal
w.
Abteilung V
E-5772/2020
Urteil vom 5. Oktober 2022
Richter Markus König (Vorsitz),
Besetzung Richter Daniele Cattaneo, Richterin Gabriela Freihofer,
Gerichtsschreiber Nicholas Swain.
A._______, geboren am (...),
B._______, geboren am (...),
C._______, geboren am (...),
Parteien D._______, geboren am (...),
Äthiopien,
alle amtlich verbeiständet durch MLaw Silke Scheer,
(...),
Beschwerdeführerinnen,
gegen
Staatssekretariat für Migration (SEM),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.
Asyl und Wegweisung;
Gegenstand
Verfügung des SEM vom 19. Oktober 2020 / N (...).
Sachverhalt:
I.
A.
Die Beschwerdeführerin reiste zusammen mit ihrem Kind B._______ gemäss ihren Angaben am 14. September 2017 in die Schweiz ein und stellte am gleichen Tag im damaligen Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) E._______ ein Asylgesuch. Am 26. September 2017 fand die Kurzbefragung zur Person (BzP) im damaligen EVZ F._______ statt.
B.
Mit Verfügung vom 18. Dezember 2017 trat das SEM gestützt auf Art. 31a Abs. 1 Bst. b

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 31a Décisions du SEM - 1 En règle générale, le SEM n'entre pas en matière sur une demande d'asile si le requérant: |
Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht vom 18. Januar 2018 an.
C.
Das SEM hob mit Verfügung vom 2. März 2018 seine Verfügung vom 18. Dezember 2017 wiedererwägungsweise auf und nahm das erstinstanzliche Verfahren zwecks Durchführung des nationalen Asylverfahrens
wieder auf. Daraufhin wurde die Beschwerde der Beschwerdeführerin mit Abschreibungsentscheid des Bundesverwaltungsgerichts F-403/2018 vom 9. März 2018 als gegenstandslos geworden abgeschrieben.
II.
D.
Am (...) wurde das Kind C._______ der Beschwerdeführerin geboren.
E.
Am 25. Mai 2020 fand eine Anhörung der Beschwerdeführerin zu den Asylgründen gemäss Art. 29 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 29 Audition sur les motifs de la demande d'asile - 1 Le SEM entend le requérant sur ses motifs d'asile; l'audition se déroule dans un centre de la Confédération. |
F.
Die Beschwerdeführerin brachte zur Begründung ihres Asylgesuchs im Wesentlichen vor, sie sei äthiopische Staatsangehörige, ethnische Oromo, und stamme aus G._______ in der Region Oromia (H._______, I._______). Ihr Vater habe die Familie verlassen, als sie zwei Jahre alt gewesen sei, um sich den "ABO" (Adda Bilisummaa Oromoo, auch bekannt als Oromo Liberation Front [OLF]) als Kämpfer anzuschliessen. Polizisten hätten sich immer wieder bei ihrer Mutter nach dem Aufenthaltsort des
Vaters und dessen Aktivitäten erkundigt. Als sie etwa (...) Jahre alt gewesen sei, seien ihre beiden älteren Brüder wegen des Engagements des Vaters verschleppt worden. Die Behörden hätten sich aus demselben Grund geweigert, ihr Identitätspapiere auszustellen, und sie habe wegen der Abwesenheit ihres Vaters die Schule nicht besuchen können. Eines Morgens im Jahr 2010 sei Ihr Vater mutmasslich bei ihrer Mutter im Haus gewesen, jedoch habe sie ihn nicht gesehen. Als sie vor dem Haus gewesen sei, hätten bewaffnete Polizisten dieses umstellt und ihren Vater aufgefordert, herauszukommen. Nachdem dieser nicht reagiert habe, hätten sie das Haus in Brand gesetzt, wobei ihre Mutter und mutmasslich auch ihr Vater ums Leben gekommen seien. Sie selber sei ohnmächtig geworden und habe sich, als sie zwei oder drei Tage später wieder zu sich gekommen sei, im Gefängnis von J._______ wiedergefunden. Sie sei dort wiederholt von Polizisten vergewaltigt und nach dreimonatiger Haft entlassen worden, verbunden mit der Verpflichtung, den Behörden Meldung zu erstatten, falls sie ihren Vater oder dessen Komplizen sehen würde. In der Folge habe sie bei einem Onkel mütterlicherseits und dessen Familie in J._______ gelebt. Dieser Onkel habe im Jahr 2014 für sie ein (...)geschäft eröffnet. Nach drei Monaten sei ihr Geschäft aber von den Sicherheitskräften geschlossen worden, weil sie keine Lizenz gehabt habe, und sie sei im Gefängnis in J._______ inhaftiert worden. Dort sei sie erneut vergewaltigt worden. Sie sei nach einem Monat entlassen worden, wobei sie sich unterschriftlich habe verpflichten müssen, niemandem über die erlittenen Misshandlungen zu berichten (vgl. Protokoll BzP, Akten SEM A5/17 S. 12), beziehungsweise ihren Wohnort nicht zu verlassen (vgl. Protokoll Anhörung Akten SEM A44/28 S. 17 F183). Sie habe sich kurz darauf zur Ausreise entschlossen, weil ihr Onkel sich Sorgen um sie gemacht habe und sie nicht mehr habe unterstützen können. Er habe befürchtet, dass sie von den Polizisten, die ihren Vater gesucht hätten, umgebracht werden könnte. Eine Freundin habe einen Schlepper für sie gefunden, mit dessen Hilfe sie Anfang des Jahres 2015 in den Sudan und 14 Tage später nach Libyen gereist sei. Dort habe sie ihren Ehemann (K._______, N [...]) kennengelernt und sie hätten im November 2015 nach Brauch geheiratet. Da sie nicht genügend Geld für eine gemeinsame Weiterreise gehabt hätten, sei K._______ im März oder April 2016 alleine nach Italien und von dort in die Schweiz weitergereist. Sie und ihr Kind seien am 1. September 2017 auf dem Seeweg illegal nach Italien gelangt und von dort per Zug in die Schweiz eingereist.
G.
Das SEM forderte die Beschwerdeführerin mit Instruktionsverfügung vom 8. Juli 2020 auf, einen ärztlichen Bericht betreffend die von ihr vorgebrachten medizinischen Probleme einzureichen.
H.
Mit Begleitschreiben der Gemeinde L._______ vom 22. Juli 2020 wurde ein Austrittsbericht des Spitals F._______ vom 30. November 2017 eingereicht und um Erstreckung der Frist zur Einreichung eines aktuellen Berichts ersucht.
I.
Mit Eingabe vom 28. Juli 2020 wurden innert der vom SEM mit Verfügung vom 24. Juli 2020 erstreckten Frist ein Arztbericht von Dr. med. M._______, Facharzt Innere Medizin, L._______, vom 27. Juli 2020 sowie Kopien weiterer Berichte (Ambulanter Bericht des Spitals N._______, Innere Medizin, vom 7. März 2018, Austrittsbericht des Spitals N._______, Gynäkologie und Geburtshilfe, vom 3. Juli 2018, Kontrollbericht von Dr. med. O._______, Fach-ärztin Neurologie, N._______, vom 11. April 2019, Austrittsberichte des Spitals N._______, Innere Medizin, vom 19. Juli 2019, 6. Mai 2020 und 14. Juli 2020) zu den Akten gereicht.
J.
Mit Eingabe vom 5. Oktober 2020 zeigte die Rechtsvertreterin der Beschwerdeführerin ihre Mandatsübernahme an, wies auf die Traumatisierung ihrer Mandantin hin und stellte eine psychologische Abklärung sowie die Einreichung entsprechender medizinischer Unterlagen in Aussicht.
K.
Mit Verfügung vom 19. Oktober 2020 (eröffnet am 20. Oktober 2020) stellte das SEM fest, die Beschwerdeführerin und ihre Kinder würden die Flüchtlingseigenschaft nicht erfüllen, lehnte ihre Asylgesuche ab und ordnete die Wegweisung aus der Schweiz sowie den Vollzug an.
L.
Mit Eingabe ihrer Rechtsvertretung vom 18. November 2020 erhob die Beschwerdeführerin gegen diese Verfügung beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde und beantragte, dieser Entscheid sei aufzuheben und es sei ihre Flüchtlingseigenschaft festzustellen und ihr Asyl zu gewähren; eventualiter sei die die Sache zur vollständigen Sachverhaltsabklärung und Neubeurteilung an das SEM zurückzuweisen, subeventualiter die Unzulässigkeit beziehungsweise Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs festzustellen und ihr die vorläufige Aufnahme zu gewähren. In verfahrensrechtlicher Hinsicht beantragten die Beschwerdeführerinnen die Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung und Verbeiständung unter Beiordnung ihrer Rechtsvertreterin als unentgeltliche Rechtsbeiständin sowie die Koordination ihres Beschwerdeverfahren mit demjenigen ihres Ehemannes beziehungsweise Vaters (N [...]).
M.
Der Instruktionsrichter stellte mit Zwischenverfügung vom 24. November 2020 fest, das Verfahren der Beschwerdeführerinnen werde mit demjenigen ihres Ehemannes beziehungsweise Vaters (Beschwerdeverfahren
E-5778/2020) koordiniert behandelt. Ferner hiess er die Gesuche um
unentgeltliche Prozessführung gemäss Art. 65 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 65 - 1 Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
|
1 | Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
2 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur attribue en outre un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert.112 |
3 | Les frais et honoraires d'avocat sont supportés conformément à l'art. 64, al. 2 à 4. |
4 | Si la partie indigente revient à meilleure fortune, elle est tenue de rembourser les honoraires et les frais d'avocat à la collectivité ou à l'établissement autonome qui les a payés. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des honoraires et des frais.113 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral114 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales115 sont réservés.116 |
unentgeltliche Verbeiständung gemäss aArt. 110a

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 110a |
antragsgemäss MLaw Silke Scheer als unentgeltliche Rechtsbeiständin ein und verzichtete auf die Erhebung eines Kostenvorschusses. Schliesslich wurde die Vorinstanz zur Einreichung einer Vernehmlassung eingeladen.
N.
In ihrer Vernehmlassung vom 9. Dezember 2020 hielt die Vorinstanz an ihrer Verfügung fest und beantragte die Abweisung der Beschwerde.
O.
Mit Eingabe vom 24. Dezember 2020 machte die Beschwerdeführerin von dem ihr (mit Instruktionsverfügung vom 15. Dezember 2020) eingeräumten Recht zur Replik Gebrauch, wobei sie vollumfänglich an den in der Beschwerde gemachten Anträgen und Ausführungen festhielt. In der Beilage wurde eine Terminbestätigung von P._______ AG, Ambulante Psychiatrie und Psychotherapie N._______ vom 23. Dezember 2020 eingereicht.
P.
Mit Eingabe vom 17. Februar 2021 stellte die Beschwerdeführerin die Einreichung eines Berichts der behandelnden Psychotherapeutin in Aussicht.
Q.
Am (...) wurde das Kind D._______ der Beschwerdeführerin geboren.
R.
Mit Eingabe vom 4. Mai 2021 wurde auf die fürsorgerische Unterbringung der Beschwerdeführerin ab 17. April 2021 hingewiesen und ein entsprechender Bericht vom 17. April 2021 eingereicht.
S.
Mit Instruktionsverfügung vom 12. Mai 2021 forderte der Instruktionsrichter die Beschwerdeführerin zu Einreichung des in Aussicht gestellten sowie allfälliger weiterer ärztlicher Berichte auf.
T.
Mit Eingabe vom 19. Mai 2021 wurden ein Austrittsbericht der Klinik
Q._______ vom 6. Mai 2021 sowie ein Bericht von R._______, Psychotherapeutin, vom 11. Mai 2021 eingereicht.
U.
Mit Eingabe ihrer Rechtsvertretung vom 28. Februar 2022 ersuchten die Beschwerdeführerinnen um einen baldigen Verfahrensabschluss. Zudem wurde eine Kopie eines Lehrvertrags ihres Ehemannes/Vaters eingereicht.
Der Instruktionsrichter beantwortete dieses Schreiben am 8. März 2022
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1.
1.1 Gemäss Art. 31

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)23. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 5 - 1 Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
|
1 | Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
a | de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations; |
b | de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations; |
c | de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations. |
2 | Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25 |
3 | Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision. |

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions: |

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 32 Exceptions - 1 Le recours est irrecevable contre: |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral370. |

SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre: |
|
a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit59 jugée par un tribunal; |
b | les décisions relatives à la naturalisation ordinaire; |
c | les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent: |
c1 | l'entrée en Suisse, |
c2 | une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit, |
c3 | l'admission provisoire, |
c4 | l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi, |
c5 | les dérogations aux conditions d'admission, |
c6 | la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation; |
d | les décisions en matière d'asile qui ont été rendues: |
d1 | par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger, |
d2 | par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit; |
e | les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération; |
f | les décisions en matière de marchés publics: |
fbis | les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs66; |
f1 | si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou |
f2 | si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics64; |
g | les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes; |
h | les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale; |
i | les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile; |
j | les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave; |
k | les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit; |
l | les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises; |
m | les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
n | les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent: |
n1 | l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision, |
n2 | l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire, |
n3 | les permis d'exécution; |
o | les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules; |
p | les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:71 |
p1 | une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public, |
p2 | un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications72; |
p3 | un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste74; |
q | les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent: |
q1 | l'inscription sur la liste d'attente, |
q2 | l'attribution d'organes; |
r | les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3475 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)76; |
s | les décisions en matière d'agriculture qui concernent: |
s1 | ... |
s2 | la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production; |
t | les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession; |
u | les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers80); |
v | les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national; |
w | les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe. |
x | les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198184, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
y | les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal; |
z | les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie87 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe. |

SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre: |
|
a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit59 jugée par un tribunal; |
b | les décisions relatives à la naturalisation ordinaire; |
c | les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent: |
c1 | l'entrée en Suisse, |
c2 | une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit, |
c3 | l'admission provisoire, |
c4 | l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi, |
c5 | les dérogations aux conditions d'admission, |
c6 | la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation; |
d | les décisions en matière d'asile qui ont été rendues: |
d1 | par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger, |
d2 | par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit; |
e | les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération; |
f | les décisions en matière de marchés publics: |
fbis | les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs66; |
f1 | si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou |
f2 | si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics64; |
g | les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes; |
h | les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale; |
i | les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile; |
j | les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave; |
k | les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit; |
l | les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises; |
m | les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
n | les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent: |
n1 | l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision, |
n2 | l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire, |
n3 | les permis d'exécution; |
o | les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules; |
p | les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:71 |
p1 | une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public, |
p2 | un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications72; |
p3 | un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste74; |
q | les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent: |
q1 | l'inscription sur la liste d'attente, |
q2 | l'attribution d'organes; |
r | les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3475 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)76; |
s | les décisions en matière d'agriculture qui concernent: |
s1 | ... |
s2 | la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production; |
t | les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession; |
u | les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers80); |
v | les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national; |
w | les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe. |
x | les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198184, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
y | les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal; |
z | les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie87 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe. |
1.2 Das Verfahren richtet sich nach dem VwVG, dem VGG und dem BGG, soweit das AsylG nichts anderes bestimmt (Art. 37

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA62, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 6 Règles de procédure - Les procédures sont régies par la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)11, par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral12 et par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral13, à moins que la présente loi n'en dispose autrement. |
1.3 Am 1. März 2019 ist eine Teilrevision des AsylG in Kraft getreten (AS 2016 3101); für das vorliegende Verfahren gilt das bisherige Recht (vgl. Abs. 1 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des AsylG vom 25. September 2015).
1.4 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht worden. Die Beschwerdeführerinnen haben - mit Ausnahme des Kindes D._______ (vgl. nachfolgende E. 1.6) - am Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, sind durch die angefochtene Verfügung besonders berührt und haben ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung beziehungsweise Änderung. Sie sind daher zur Einreichung der Beschwerde legitimiert (Art. 105

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral370. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 48 - 1 A qualité pour recourir quiconque: |
|
1 | A qualité pour recourir quiconque: |
a | a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire; |
b | est spécialement atteint par la décision attaquée, et |
c | a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification. |
2 | A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 52 - 1 Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
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1 | Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
2 | Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours. |
3 | Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable. |
1.5 Auf die Beschwerde ist einzutreten.
1.6 Das während des Beschwerdeverfahrens in der Schweiz geborene Kind D._______ wird in das Asyl(Beschwerde-)verfahren seiner Mutter einbezogen.
1.7 Vorliegend erweist es sich weiterhin als sachgerecht, das Beschwerdeverfahren der Beschwerdeführerin und ihrer Kinder sowie dasjenige ihres Ehemannes (E-5778/2020, N [...]) koordiniert zu behandeln (gleiches Spruchgremium, Entscheide zur gleichen Zeit).
2.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants: |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 49 - Le recourant peut invoquer: |
|
a | la violation du droit fédéral, y compris l'excès ou l'abus du pouvoir d'appréciation; |
b | la constatation inexacte ou incomplète des faits pertinents; |
c | l'inopportunité: ce grief ne peut être invoqué lorsqu'une autorité cantonale a statué comme autorité de recours. |
3.
3.1 Die Vorinstanz führte zur Begründung ihrer Verfügung Folgendes aus:
3.1.1 Die von der Beschwerdeführerin dargelegten Ausreisemotive könnten aufgrund ihrer substanzarmen, teils widersprüchlichen und erfahrungswidrigen Angaben nicht geglaubt werden. So seien ihre Angaben zum Verbleib ihres Vaters, dem geschilderten Angriff auf das Haus ihrer Familie und dem angeblichen Tod ihrer Mutter im Jahr 2010 unklar und nicht nachvollziehbar. Sie habe kaum detaillierte Angaben machen können zu den
Örtlichkeiten ihrer ersten Inhaftierung sowie dazu, wie oft ihr Onkel sie im Gefängnis besucht habe. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Beschwerdeführerin nicht wisse, wie ihr Onkel ihren Aufenthaltsort in Erfahrung gebracht habe. Die nach ihrer Darstellung in der Haft erlittenen Übergriffe habe sie auffallend oberflächlich und substanzarm geschildert. Ferner habe die Beschwerdeführerin widersprüchliche Angaben zu den ihr bei den Freilassungen in den Jahren 2010 und 2014 jeweils gemachten Auflagen sowie zu der Anzahl der Vergewaltigungen während der beiden Inhaftierungen gemacht. Ihre Lebensumstände im Zeitraum von 2010 bis 2014 und ihre Wohnumgebung in J._______ habe sie nicht überzeugend darlegen können. Ihre ausweichenden diesbezüglichen Angaben seien kaum damit in Einklang zu bringen, dass sie sich in dieser Zeit gemäss ihren Aussagen um die Ausstellung von Identitätspapieren bemüht und einen (...)laden geführt habe. Die Beschwerdeführerin habe sich im Weiteren widersprüchlich zu den Gründen für die Schliessung ihres Geschäfts gehäussert. Bei der BzP habe sie ausgesagt, sie sei aus politischen Gründen an der Arbeit gehindert worden, während sie im Rahmen der Anhörung die Schliessung mit der fehlenden Lizenz begründet habe. Im Übrigen sei nicht davon auszugehen, dass sie in ihrem Aussagenverhalten aus psychischen Gründen massgeblich eingeschränkt gewesen sei, da nicht ersichtlich sei, dass sie eine psychologische Behandlung in Anspruch genommen hätte.
3.1.2 Überdies seien die Ausreisegründe der Beschwerdeführerin auch bei angenommener Glaubhaftigkeit nicht geeignet, die Flüchtlingseigenschaft zu begründen. Sie habe zwar zweimal intensive Nachteile erlebt, es hätten aber im Zeitpunkt ihrer Ausreise keine konkreten Anhaltspunkte dafür bestanden, dass ihr Derartiges erneut widerfahren könnte. Die angebliche Aussage ihres Onkels, dass ihr Leben in Gefahr sei, habe sie nicht konkretisieren können. Vielmehr sei sie gemäss ihren Schilderungen zweimal aus dem Gefängnis entlassen worden, ohne dass ihr Konkretes vorgeworfen worden sei. Es sei nicht davon auszugehen, dass es sich bei dem von der Beschwerdeführerin Geschilderten um eine staatlich orchestrierte Verfolgung gehandelt habe. Dass sie nach ihrer zweiten Entlassung noch etwa einen Monat lang in J._______ geblieben sei, lasse darauf schliessen, dass sie keine begründete Furcht vor Verfolgung gehabt habe. Im Weiteren hätten sich die persönlichen Verhältnisse der Beschwerdeführerin verändert. Sie könne zusammen mit ihrem Ehemann an seinen ehemaligen Wohnort zurückkehren, wo er über ein weitreichendes Familiennetz verfüge, das ihr Schutz bieten könne. Auch in Bezug auf die von ihr geltend gemachte Reflexverfolgung wegen des Engagements ihres Vaters und ihrer Brüder für die ABO/OLF habe die Situation sich grundlegend verändert: Nach der Wahl von Abiy Ahmed zum Premierminister Äthiopiens sei die OLF von der Liste der terroristischen Organisationen gestrichen und zahlreiche politische Gefangene seien amnestiert worden. Die Vorbringen der Beschwerdeführerin vermöchten somit werde den Anforderungen an die Glaubhaftigkeit gemäss Art. 7

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
3.1.3 Im Übrigen sei praxisgemäss auch unter Berücksichtigung der aktuellen Lage der Wegweisungsvollzug in alle Regionen Äthiopiens grundsätzlich zumutbar und es würden sich aus den Akten auch keine individuellen Wegweisungshindernisse ergeben. Die Beschwerdeführerin könne mit ihrem Ehemann in ihren Heimatstaat zurückkehren, der dort über ein weitläufiges Verwandtschaftsnetz verfüge. Auch unter dem Aspekt des
Kindeswohls seien keine Gründe ersichtlich, die einen weiteren Verbleib in der Schweiz als zwingend erscheinen lassen würden. Der Hausarzt habe festgestellt, dass eine Behandlung der gesundheitlichen Probleme der Beschwerdeführerin bei guter medizinsicher Basisversorgung im Herkunftsstaat möglich sei. Die medizinische Gesundheitsversorgung sei in Äthiopien grundsätzlich gewährleistet, namentlich auch in psychiatrischer
Hinsicht; es könne demnach davon ausgegangen werden, dass die
Beschwerdeführerin bei Bedarf Zugang zu einer entsprechenden Behandlung hätte. Es sei nicht ersichtlich, dass sie sich seit ihrer Einreise in die Schweiz in psychologische oder psychiatrische Behandlung begeben hätte, was bei einem entsprechenden Bedarf zu erwarten gewesen wäre. Es könne somit nicht darauf geschlossen werden, dass sie im Falle der Rückkehr nach Äthiopien in eine lebensbedrohliche medizinische Notlage geraten würde.
3.2
3.2.1 In der Beschwerdeschrift wurde vorab gerügt, die Vorinstanz habe den Sachverhalt betreffend die psychische Gesundheit der Beschwerdeführerin nicht genügend erstellt. Es seien keine entsprechenden Abklärungen vorgenommen worden, obwohl sich aus den Akten diverse Hinweise auf eine psychische Störung ergeben würden und in der Eingabe vom 5. Oktober 2020 eine psychologische Abklärung gefordert worden sei. Es fehle im Entscheid der Vorinstanz auch eine Berücksichtigung der frauenspezifischen Vorbringen, und es sei nicht nachzuvollziehen, welche detaillierten Aussagen von einer traumatisierten Frau mit ihrem kulturellen Hintergrund hätten erwartet werden können. Entgegen dem Vorhalt der
Vorinstanz habe sie nie gesagt, ihr Vater sei verschollen gewesen. Ihre Aussagen anlässlich der Anhörungen dazu, wie sie erfahren habe, dass er im Jahr 2010 nach Hause gekommen sei, sowie zum Tod ihrer Mutter seien nicht widersprüchlich. Ihr Onkel habe wahrscheinlich von ihren Nachbarn erfahren, was ihr zugestossen sei. Sie habe ihn nicht danach gefragt, weil dies für sie nicht wichtig gewesen sei, zumal sie damals noch ein Kind
gewesen sei. Im Weiteren habe sie das Gefängnis in einem Mass beschrieben, welches erlaube, sich eine gute Vorstellung davon zu machen. Die Relevanz der Anzahl Besuche ihres Onkels sei nicht ersichtlich. Die Auffassung, dass ihre Aussagen zu den Vergewaltigungen während der Haft im Jahr 2010 zu wenig substanziiert gewesen seien, widerspreche dem Fachwissen zum Umgang mit traumatisierten und gewaltbetroffenen Frauen. Sie sei zudem nicht vertieft hierzu befragt und der Sachverhalt sei damit nicht genügend abgeklärt worden. Ihre Aussagen anlässlich der beiden Befragungen zur Anzahl der erlebten Vergewaltigungen seien nicht unvereinbar seien; es sei auch nicht nachvollziehbar, inwiefern dies ausschlaggebend sei. Die Vorinstanz habe nicht berücksichtigt, dass sie im prägenden Kindesalter inhaftiert und vergewaltigt worden sei, nachdem sie ihre Eltern verloren gehabt habe. Sie habe nicht gesagt, dass sie im Gefängnis befragt, sondern dass sie zu einer Befragung gerufen, aber dann vergewaltigt worden sei. Betreffend die bei der ersten Entlassung gemachten Auflagen sei es zu einem Missverständnis mit der Dolmetscherin gekommen. Sie habe sich von 2010 bis 2014 nicht vor der Polizei verstecken müssen, es sei ihr aber - wie auch bei der zweiten Entlassung - mitgeteilt worden, dass sie unter Beobachtung stehe und sich nicht weit wegbewegen dürfe. Sie habe wegen der Parteizugehörigkeit ihres Vaters keine
Lizenz für ihren (...)laden erhalten und aufgrund dessen das Geschäft nicht weiter betreiben dürfen. Ihre Aussagen seien auch diesbezüglich nicht widersprüchlich gewesen. Es könne ihr nicht vorgeworfen werden, dass sie betreffend die Freilassungsmodalitäten der zweiten Haftentlassung nicht alle Einzelheiten erwähnt habe, da keine korrekten entsprechenden Nachfragen gestellt worden seien. Die von der Vorinstanz erwähnten Fragen 236 bis 238 in der Anhörung seien unklar gewesen. Bezüglich der ihr vorgehaltenen Widersprüche habe das SEM Antworten aus verschiedenen Abschnitten der Anhörung herangezogen, ohne den jeweiligen Kontext zu berücksichtigen. Schliesslich habe die Hilfswerkvertretung auf die mangelhafte Qualität der Übersetzungen hingewiesen, welche zu zahlreichen Nachfragen geführt habe. Dies dürfe der Beschwerdeführerin bei der Beurteilung der Glaubhaftigkeit nicht nachteilieg angelastet werden.
3.2.2 Im Weiteren sei festzustellen, dass sie aufgrund der politischen Einstellung ihres Vaters und ihrer Brüder sowie wegen ihrer Zugehörigkeit zur Oromo-Ethnie ernsthafte Nachteile erlitten habe. Sie sei durch ihre Inhaftierung und die erlittene frauenspezifische Gewalt in konkreter Weise
gezielt und intensiv an Leib, Leben und in ihrer psychischen Integrität gefährdet worden. Dadurch habe sie berechtigterweise objektive Gründe
für eine stärker ausgeprägte (subjektive) Furcht vor erneuten derartigen Übergriffen. Sie habe ihren Heimatstaat zeitnah nach der zweiten Entlassung aus dem Gefängnis verlassen. Die Aktualität der Verfolgung sei ebenfalls gegeben. Willkürliche Verhaftungen und Misshandlungen, insbesondere von der Unterstützung der OLF verdächtigen Angehörigen der
Oromo-Ethnie, seien in den vergangenen Jahren in Äthiopien verbreitet vorgekommen. Gemäss Berichten zur Situation in Äthiopien würden trotz der Reformen auch unter dem neu gewählten Ministerpräsidenten Abiy Ahmed äthiopische Sicherheitskräfte auf Angriffe bewaffneter Oppositionsgruppen, namentlich in der Region Oromia, mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen reagieren. Selbst wenn eine aktuelle Verfolgungs-
gefahr verneint würde, müsste ihr aufgrund des Vorliegens "zwingender Gründe" im Sinne von Art. 3 AsyIG in Verbindung mit Art. 1C Ziff. 5 Abs. 2 des Abkommens vom 28. Juli 1951 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (Flüchtlingskonvention, FK; SR 0.142.30) die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt werden. Als solche zwingenden Gründe seien praxisgemäss vor
allem traumatisierende Erlebnisse zu erachten, die es der betroffenen Person eine Rückkehr in ihren Heimatstaat psychologisch verunmöglichen würden. Ihre Krankheitsgeschichte sei durch mehrere Arztzeugnisse dokumentiert, in denen namentlich auf eine psychosoziale Belastungssituation hingewiesen worden sei. Sie leide aufgrund ihrer traumatischen Erlebnisse in ihrer Kindheit unter einer psychischen Störung mit schwerwiegenden
gesundheitlichen und sozialen Folgen, welche ihr eine Rückkehr nach
Äthiopien psychisch verunmögliche.
3.2.3 Betreffend die Frage des Wegweisungsvollzugs wurde ausgeführt, dass der Vollzug angesichts der aktuellen Menschenrechtssituation in
Äthiopien unzulässig sei. Falls ihrem Ehemann die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt werde, sei die Unzulässigkeit ihres Wegweisungsvollzugs
gestützt auf Art. 8

IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH) CEDH Art. 8 Droit au respect de la vie privée et familiale - 1. Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance. |
|
1 | Toute personne a droit au respect de sa vie privée et familiale, de son domicile et de sa correspondance. |
2 | Il ne peut y avoir ingérence d'une autorité publique dans l'exercice de ce droit que pour autant que cette ingérence est prévue par la loi et qu'elle constitue une mesure qui, dans une société démocratique, est nécessaire à la sécurité nationale, à la sûreté publique, au bien-être économique du pays, à la défense de l'ordre et à la prévention des infractions pénales, à la protection de la santé ou de la morale, ou à la protection des droits et libertés d'autrui. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI132. |
Im Weiteren habe die Vorinstanz es versäumt, den psychischen Gesundheitszustand der Beschwerdeführerin hinreichend abzuklären. Die vorliegenden Arztberichte seien diesbezüglich nicht genügend aussagekräftig. Es sei nicht abgeklärt worden, welche Therapie sie benötige und ob diese an ihrem Wohnort in Äthiopien verfügbar wäre. Es sei zu berücksichtigen, dass die psychiatrische Gesundheitsversorgung in Äthiopien generell
wenig entwickelt sei und Personen mit psychischen Problemen immer noch stark stigmatisiert und diskriminiert würden. Dass sie sich bisher nicht in psychiatrische Behandlung begeben habe, könne ihr nicht angelastet werden. Aufgrund ihres kulturellen Hintergrundes und ihrer fehlenden Schulbildung sei ihr diese Möglichkeit wahrscheinlich gar nicht bekannt gewesen und sie sei durch die behandelnden Ärzte auch nicht darauf aufmerksam gemacht worden. Im Übrigen habe sich die allgemeine Sicherheitssituation in Äthiopien im letzten halben Jahr massiv verschlechtert.
3.3 Das SEM stellte in seiner Vernehmlassung in Bezug auf die gesundheitliche Situation der Beschwerdeführerin fest, dass bisher offenbar kein Anlass zur Behandlung einer allfälligen Epilepsie bestanden habe und auch ein zukünftiger Bedarf nicht ersichtlich sei. Ihr Hausarzt habe in seinem Bericht vom 27. Juli 2020 explizit festgehalten, dass eine medizinische Behandlung auch im Herkunftsstaat möglich sei. Dies gelte auch für die vorgebrachten psychischen Probleme der Beschwerdeführerin.
Angesichts ihrer engen medizinischen Begleitung durch verschiedene Fachstellen über Jahre hinweg sei davon auszugehen, dass psychologische beziehungsweise psychiatrische Massnahmen ergriffen worden
wären, falls solche aus medizinischer Sicht zwingend nötig gewesen
wären. Bezeichnenderweise seien trotz Ankündigung einer psychologischen Abklärung durch die Rechtsvertretung bisher keine entsprechenden Unterlagen eingereicht worden. Soweit in der Beschwerde zwingende Gründe geltend gemacht würden, die gegen eine Rückkehr der Beschwerdeführerin nach Äthiopien sprächen, sei darauf zu verweisen, dass sie nicht an ihren Herkunftsort zurückkehren müsse, sondern sich zusammen mit ihrem Ehemann in dessen familiärer Umgebung Wohnsitz nehmen könne.
3.4 In ihrer Replik hielt die Beschwerdeführerin namentlich fest, aus den vorliegenden ärztlichen Berichten gehe nicht hervor, wie eine notwendige und angemessene medizinische Behandlung auszusehen hätte. Die Vorinstanz habe verkannt, dass mehrere der in den Arztberichten genannten Diagnosen psychosoziale oder psychosomatische Ursachen hätten. Es gehe aus den Arztzeugnissen nicht hervor, weshalb die festgestellte anamnestische Epilepsie und die übrigen psychosomatischen Krankheitsbilder nicht behandelt worden seien oder auf welche Weise sie behandelt werden könnten. Gemäss Rechtsprechung des Gerichts sei davon auszugehen, dass das SEM den Sachverhalt nicht rechtsgenüglich erstellt habe, wenn dieses bei Vorliegen von Hinweisen auf eine Traumatisierung keine entsprechenden Abklärungen vorgenommen habe. Eine bestehende psychische Erkrankung könne Auswirkungen auf die Beantwortung der sich stellenden materiell-rechtlichen Fragen betreffend die Flüchtlingseigenschaft und die Durchführbarkeit des Wegweisungsvollzugs haben. Der Hausarzt der Beschwerdeführerin sei als Facharzt für Innere Medizin nicht kompetent für die Beurteilung einer vorliegenden psychischen Erkrankung; diese erfordere eine Begutachtung durch einen Psychiater / eine Psychiaterin
oder einen Psychologen / eine Psychologin. Die Beschwerdeführerin sei zu einer psychologischen Therapie bereit, seit sie um diese Möglichkeit wisse. Es sei ihr zuvor nicht bewusst gewesen, dass ihre anamnestische Epilepsie sowie die psychosomatischen Krankheitsbilder ihren Ursprung im psychischen Bereich hätten. Das Bemühen um einen Termin bei einer psychologischen Fachperson sei durch ihre gesundheitliche Angeschlagenheit, ihre Schwangerschaft, die Betreuung der Kinder sowie die Sprachbarriere erschwert worden. Der Hausarzt habe sie jetzt an eine ambulante psychiatrische Einrichtung verwiesen.
4.
4.1 Soweit gerügt wird, das SEM habe keine Abklärungen betreffend die schlechte psychische Gesundheit der Beschwerdeführerin in die Wege geleitet - womit sinngemäss eine Verletzung des Untersuchungsgrundsatzes geltend gemacht wird - ist Folgendes festzustellen:
Die Vorinstanz hat sich in der angefochtenen Verfügung sowohl im
Rahmen der Prüfung der Glaubhaftigkeit als auch der Zumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs mit den psychischen Problemen der Beschwerdeführerin ausdrücklich auseinandergesetzt und dargelegt, weshalb es diesen keine entscheidwesentliche Bedeutung beimisst (vgl. Verfügung vom 19. Oktober 2020 S. 6 und 11). Es ist nicht ersichtlich, dass nähere Abklärungen betreffend die Gesundheitssituation der Beschwerdeführerin zur Beurteilung ihrer Asylvorbringen erforderlich gewesen wären, zumal
diesen, wie im Folgenden zu zeigen sein wird, die asylrechtliche Relevanz abzusprechen ist (vgl. nachfolgende E. 6.2). Dass die Vorinstanz die Bedeutung der gesundheitlichen Situation der Beschwerdeführerin anders eingeschätzt hat, als sie selber, stellt keine Verletzung formellen Rechts dar, sondern ist eine Frage der materiellen Beurteilung.
4.2 Auch hinsichtlich der vorgebrachten Vergewaltigungen im Jahr 2010 ist angesichts der fehlenden Asylrelevanz dieser Vorbringen der Verzicht auf nähere Abklärungen, namentlich eine ausführlichere Befragung nicht zu beanstanden.
4.3 Der Rüge, das SEM habe in der angefochtenen Verfügung nicht hinreichend begründet, weshalb es die Ausführungen der Beschwerdeführerin zu ihren Asylgründen als detailarm erachte, und die frauenspezifischen Vorbringen der Beschwerdeführerin nicht berücksichtigt - womit eine Verletzung der Begründungspflicht geltend gemacht wird - kann ebenfalls nicht gefolgt werden. Die Vorinstanz hat in der angefochtenen Verfügung nachvollziehbar und in erforderlichem Umfang begründet, weshalb sie die Asylvorbringen der Beschwerdeführerin als unglaubhaft erachtet hat, und die Überlegungen genannt, auf welche sie ihren Entscheid abgestützt hat. Insgesamt ist die vorinstanzliche Verfügung so abgefasst, dass die Beschwerdeführerin sich ein Bild über die Tragweite des Entscheids machen konnte; wie die Beschwerdeschrift zeigt, war es ihr denn auch ohne Weiteres möglich, diese Verfügung sachgerecht anzufechten.
4.4 Die verfahrensrechtlichen Rügen der Beschwerdeführerin erweisen sich nach dem Gesagten als unberechtigt. Es besteht kein Grund, die angefochtene Verfügung aus formellen Gründen aufzuheben und die Sache zur vollständigen Sachverhaltsabklärung beziehungsweise zur Neubeurteilung an die Vorinstanz zurückzuweisen
5.
5.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
5.2 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Diese ist glaubhaft gemacht, wenn die Behörde ihr Vorhandensein mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für gegeben hält. Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié. |
6.
6.1 In Übereinstimmung mit der Vorinstanz ist festzustellen, dass die Ausführungen der Beschwerdeführerin zu ihren Asylgründen eher detailarm und - insbesondere betreffend die Ereignisse im Jahr 2010 - wenig realitätsnah erscheinen. Auffallend sind sodann ihre widersprüchlichen Angaben zu den ihr von den Sicherheitskräften bei den Freilassungen jeweils gemachten Auflagen. Diese Einschätzung wird jedoch durch das im Zeitpunkt der ersten Haft noch jugendliche Alter der Beschwerdeführerin ([...] Jahre) sowie den grossen zeitlichen Abstand zwischen diesen Vorfällen und den Befragungen relativiert. Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass ihre Fähigkeit, detailliert namentlich über die sexuellen Übergriffe zu berichten, durch ihre schlechte psychische Verfassung beeinträchtigt war. Schliesslich betreffen die ihr von der Vorinstanz vorgehaltenen
Ungenauigkeiten zum Teil nebensächliche Sachverhaltselemente (Anzahl der Besuche des Onkels im Gefängnis; Umstände unter denen der Onkel ihren Aufenthaltsort in Erfahrung brachte). Im Weiteren lassen die mit Arztzeugnissen belegten erheblichen psychischen Probleme der Beschwerdeführerin auf ein traumatisierendes Erlebnis in der Vergangenheit schliessen, was grundsätzlich im Einklang mit den von ihr beschriebenen sexuellen Übergriffen steht.
Insgesamt kann aufgrund der Aktenlage den Vorbringen der Beschwerdeführerin zu ihren Fluchtgründen die Glaubhaftigkeit nicht von vornherein abgesprochen werden. Letztlich kann aber auf eine abschliessende Beurteilung der Frage, ob diese den Anforderungen von Art. 7

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié. |
6.2 Aus den Akten ergeben sich keine konkreten Anhaltspunkte für das Vorliegen eines sachlichen und zeitlichen Kausalzusammenhangs zwischen den von der Beschwerdeführerin geschilderten Übergriffen durch die äthiopischen Sicherheitskräfte im Jahr 2010 gegen sie und ihre Familie und ihrer Ausreise im Jahr 2015. Angesichts dessen, dass sie keinerlei Verfolgungsmassnahmen im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 geltend machte, besteht kein Grund zur Annahme, dass ihr Vater im Zeitpunkt ihrer Ausreise nach wie vor von den äthiopischen Behörden gesucht wurde und sie wegen des politischen Profils ihrer Familie noch im Fokus der heimatlichen Behörden stand. In der BzP sagte die Beschwerdeführerin zwar aus, ihre Festnahme im Jahr 2014 habe "politische Hintergründe" gehabt, ohne diese aber näher zu erläutern (vgl. A5/17 S. 12). Im Rahmen der Anhörung brachte sie hingegen vor, die Festnahme sei aufgrund der fehlenden Lizenz für ihr (...)geschäft erfolgt (vgl. A44/28 F183 S. 17). Die Argumentation in der Beschwerde, die Lizenz sei der Beschwerdeführerin wegen des politischen Profils ihres Vaters verweigert worden, vermag nicht zu überzeugen, da sie nicht geltend machte, je eine entsprechende Lizenz beantragt zu haben. Demnach ist davon auszugehen, dass der von ihr geschilderten Festnahme im Jahr 2014 kein asylrelevantes Motiv zugrunde lag, und es besteht kein Grund zur Annahme eines Zusammenhangs zwischen dieser und den vorgebrachten Ereignissen im Jahr 2010. Zu Recht wies die Vor-instanz im Übrigen darauf hin, dass die Aussagen der Beschwerdeführerin zu den Befürchtungen ihres Onkels, welche sie gemäss ihren Aussagen zur Ausreise bewogen, auffallend vage blieben.
6.3 Nach dem Gesagten kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass die Beschwerdeführerin respektive ihre Angehörigen in der Vergangenheit Opfer von Übergriffen durch Angehörige der äthiopischen Sicherheitskräfte wurden. Es liegen aber keine stichhaltigen Anhaltspunkte dafür vor, dass sie im Zeitpunkt ihre Ausreise aus dem Heimatstaateine begründete Furcht vor asylrechtlich relevanten Nachteilen hatte. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass eine Asylgewährung nicht dazu dient, einen Ausgleich für vergangenes Unrecht zu schaffen, sondern bezweckt, Schutz vor künftiger Verfolgung zu gewähren (vgl. BVGE 2008/4 E. 5.4).
6.4 Demnach sind auch die Voraussetzungen zur Annahme "zwingender Gründe" im Sinne von Art. 3 AsyIG in Verbindung mit Art. 1C Ziff. 5 Abs. 2 FK nicht gegeben (vgl. BVGE 2009/51 E. 4.2.7; Urteil des BVGer
D-2650/2020 vom 18.09.2020).
6.5
6.5.1 Im Übrigen hat sich die politische Situation in Äthiopien seit der Ausreise der Beschwerdeführerin Ende 2015 in bedeutendem Masse verändert. Am 2. April 2018 hat Abiy Ahmed sein Amt als erster Ministerpräsident Äthiopiens mit Oromo-Volkszugehörigkeit angetreten. Daher ist der Frage nachzugehen, ob die von der Beschwerdeführerin behauptete Verfolgungsmotivation zum heutigen Zeitpunkt überhaupt noch plausibel erscheint. Es ist an dieser Stelle auf den als Referenzurteil publizierten Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts D-6630/2018 vom 6. Mai 2019 zu verweisen. Demnach hat sich die Lage mit Amtsantritt von Abiy Ahmed und den damit einhergehenden Reformen zunächst verbessert (vgl. a.a.O. E. 7). Dies betrifft auch den Umgang mit regierungskritischen Personen, gegen die das vorherige Regime mit grosser Härte vorging. Die neue Regierung rief die Oppositionellen im Exil zur Rückkehr und Teilnahme am politischen Prozess auf. Politische Dissidenten, ehemalige Rebellen,
Abspaltungsanführer und Journalisten sind seither nach Äthiopien zurückgekehrt. Tausende politische Gefangene wurden seit April 2018 begnadigt und freigelassen. Die OLF, die Bewegung Ginbot 7, aber insbesondere auch die Ogaden National Liberation Front (ONLF) und weitere Vereinigungen wurden im Sommer 2018 von der Liste der terroristischen Gruppierungen gestrichen (vgl. u.a. < https://www.hrw.org/news/2019/04/04/ ethiopia-abiys-first-year-prime-minister-review-freedom-association >; abgerufen am 23. Juni 2022).
6.5.2 Die Lage ist seit 2020 durch den Widerstand mehrerer ethnischer Minderheiten wieder angespannt. Die Tigray haben den entscheidenden Einfluss verloren, den sie durch die Tigray People's Liberation Front (TPLF) auf die äthiopische Regierung ausübten; die Amharen sind jetzt die Volksgruppe, welche die führenden Positionen einnimmt. Im November 2020 begann eine von der TPLF angeführte Rebellion in Tigray, und seither weitete sich der Konflikt mit der äthiopischen Armee erheblich aus. Es gibt aber grundsätzlich keine Anzeichen dafür, dass zurückgekehrte Kritikerinnen und Kritiker der (vormaligen) Regierung systematisch verfolgt und inhaftiert würden (vgl. Urteile des BVGer E-6177/2019 vom 5. Juli 2022 E. 6.2,
E-4547/2019 vom 22. Dezember 2021 E. 4.2, E-5029/2019 vom 17. November 2021 E. 8.2, m.w.H.).
6.6 Zusammenfassend ist es der Beschwerdeführerin nicht gelungen, eine relevante Verfolgungsgefahr im Sinn von Art. 3

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques. |
7.
7.1 Lehnt das SEM das Asylgesuch ab oder tritt es darauf nicht ein, so verfügt es in der Regel die Wegweisung aus der Schweiz und ordnet den Vollzug an; es berücksichtigt dabei den Grundsatz der Einheit der Familie (Art. 44

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI132. |
7.2 Die Beschwerdeführerinnen verfügen insbesondere weder über eine ausländerrechtliche Aufenthaltsbewilligung noch über einen Anspruch auf Erteilung einer solchen. Die Wegweisung wurde demnach ebenfalls zu Recht angeordnet (vgl. BVGE 2013/37 E. 4.4; 2009/50 E. 9, je m.w.H.).
8.
8.1 Ist der Vollzug der Wegweisung nicht zulässig, nicht zumutbar oder nicht möglich, so regelt das SEM das Anwesenheitsverhältnis nach den gesetzlichen Bestimmungen über die vorläufige Aufnahme (Art. 44

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI132. |

SR 142.20 Loi fédérale du 16 décembre 2005 sur les étrangers et l'intégration (LEI) LEI Art. 83 Décision d'admission provisoire - 1 Le SEM décide d'admettre provisoirement l'étranger si l'exécution du renvoi n'est pas possible, n'est pas licite ou ne peut être raisonnablement exigée.264 |
8.2 Beim Geltendmachen von Wegweisungsvollzugshindernissen gilt gemäss Praxis des Bundesverwaltungsgerichts der gleiche Beweisstandard wie bei der Prüfung der Flüchtlingseigenschaft; das heisst, sie sind zu beweisen, wenn der strikte Beweis möglich ist, und andernfalls wenigstens glaubhaft zu machen (vgl. BVGE 2011/24 E. 10.2 m.w.H.).
8.3 Die Bedingungen für einen Verzicht auf den Vollzug der Wegweisung (Unzulässigkeit, Unzumutbarkeit, Unmöglichkeit) sind praxisgemäss alternativer Natur - ist eine von ihnen erfüllt, erweist sich der Vollzug der Wegweisung als undurchführbar und die weitere Anwesenheit in der Schweiz ist gemäss den Bestimmungen über die vorläufige Aufnahme zu regeln (vgl. etwa BVGE 2011/7 E.8).
9.
9.1 Gemäss Art. 83 Abs. 4

SR 142.20 Loi fédérale du 16 décembre 2005 sur les étrangers et l'intégration (LEI) LEI Art. 83 Décision d'admission provisoire - 1 Le SEM décide d'admettre provisoirement l'étranger si l'exécution du renvoi n'est pas possible, n'est pas licite ou ne peut être raisonnablement exigée.264 |

SR 142.20 Loi fédérale du 16 décembre 2005 sur les étrangers et l'intégration (LEI) LEI Art. 83 Décision d'admission provisoire - 1 Le SEM décide d'admettre provisoirement l'étranger si l'exécution du renvoi n'est pas possible, n'est pas licite ou ne peut être raisonnablement exigée.264 |
9.2 Das Bundesverwaltungsgericht geht in konstanter Praxis von der grundsätzlichen Zumutbarkeit des Vollzugs von Wegweisungen nach
Äthiopien aus (vgl. Referenzurteil D-6630/2018 vom 6. Mai 2019 E. 12.2
in Bestätigung von BVGE 2011/25 E. 8.3). Trotz der weiterhin herrschenden ethnischen Spannungen und Protestbewegungen ist die Lage seit Amtsantritt von Premierminister Abiy Ahmed stabiler geworden. Zwar ist der Ende 2020 eskalierte Konflikt in der nördlichen Region Tigray nach wie vor im Gange, weshalb die Rechtsprechung mit Bezug auf diese Region zu relativieren ist. Der Rest des Landes scheint aber von der dortigen
Konfliktsituation bisher nicht unmittelbar betroffen zu sein, so dass die Rückkehr für äthiopische Staatsangehörige in diese übrigen Regionen des Landes weiterhin grundsätzlich zumutbar bleibt (vgl. etwa Urteile des Bundesverwaltungsgerichts E-4813/2019 vom 1. Februar 2022 E. 10.3.1 und
D-3891/2019 vom 19. August 2021 E. 7.4.1 m.w.H.). Gleichzeitig sind die Lebensbedingungen in Äthiopien in vielen Regionen nach wie vor als
prekär anzusehen, weshalb gemäss konstanter Praxis begünstigende Faktoren wie zur Existenzsicherung genügende finanzielle Mittel, berufliche
Fähigkeiten sowie ein intaktes Beziehungsnetz erforderlich sind, um die Zumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs bestätigen zu können (vgl. BVGE a.a.O., E. 8.4, bestätigt im Referenzurteil a.a.O. E. 12.4, sowie u.a. Urteil des BVGer E-2245/2019 vom 22. Juli 2022 E. 8.4.2 m.w.H.).
9.3
9.3.1 Zu prüfen bleibt demnach, ob die individuellen Lebensumstände der Beschwerdeführerin und ihrer Kinder zu einer konkreten Gefährdung im Sinn von Art. 83 Abs. 4

SR 142.20 Loi fédérale du 16 décembre 2005 sur les étrangers et l'intégration (LEI) LEI Art. 83 Décision d'admission provisoire - 1 Le SEM décide d'admettre provisoirement l'étranger si l'exécution du renvoi n'est pas possible, n'est pas licite ou ne peut être raisonnablement exigée.264 |
9.3.2 Gründe ausschliesslich medizinischer Natur lassen den Wegweisungsvollzug im Allgemeinen nicht als unzumutbar erscheinen, es sei denn, die erforderliche Behandlung sei wesentlich und im Heimatland nicht erhältlich. Entsprechen die Behandlungsmöglichkeiten im Herkunftsland nicht dem medizinischen Standard in der Schweiz, bewirkt dies allein noch nicht die Unzumutbarkeit des Vollzugs. Von einer solchen Unzumutbarkeit ist erst dann auszugehen, wenn die ungenügende Möglichkeit der Weiterbehandlung eine drastische und lebensbedrohende Verschlechterung des Gesundheitszustandes nach sich zieht (vgl. BVGE 2011/50 E. 8.3 S. 1003 f., BVGE 2009/2 E. 9.3.2 S. 21).
9.3.3 Das Bundesverwaltungsgericht geht davon aus, dass sich in der medizinischen Versorgung in Äthiopien in den letzten Jahren Verbesserungen gezeigt haben. So seien die Basisleistungen im Prinzip kostenlos und können von der ganzen Bevölkerung in Anspruch genommen werden. Dennoch weist das Gesundheitssystem in Äthiopien auch Defizite auf (vgl. a.a.O. E. 12.3.4). Unter anderem wird berichtet, dass das äthiopische Gesundheitssystem gekennzeichnet sei durch eine hohe Abhängigkeit von "out-of-pocket payments" durch Patientinnen und Patienten (vgl. US Agency for International Development [USAID], Ethiopian National Health Insurance Scale-Up Assessment on Medicines Financing, Use, and Benefit Management: Findings, Implications and Recommendations, 08.2016, http://apps.who.int/medicinedocs/documents/s23177en/s23177 n.pdf, abgerufen am 5. Mai 2021 [wie alle Links in diesem Urteil]). Die
Defizite in der psychiatrischen Versorgung sind sodann trotz der seit 2005 verstärkten Verbesserungsbemühungen erheblich. So können auch heute die diesbezüglichen Grundbedürfnisse der Bevölkerung kaum abgedeckt werden (vgl. Urteil des BVGer E-451/2017 vom 20. August 2019 E. 5.5). Nebst dem Zugang bestehen auch in der Bezahlbarkeit von psychiatrischen Behandlungen hohe Hürden. Die kostenlose medizinische Behandlung für bedürftige Personen ermöglicht nur eine solche auf niedrigstem Niveau auf der untersten, lokalen Stufe des öffentlichen Gesundheits-
systems (vgl. Ethiopia-Witten e.V., Äthiopien benötigt Hilfe auf vielen
Gebieten, 04.2018, www.etiopiawitten.de/warum-wir-es-tun.html). Eine psychiatrische Behandlung scheint auf dieser lokalen Stufe des Gesundheitssystems praktisch nicht angeboten zu werden; auf der zweiten Stufe des Gesundheitssystems wird eine solche nur durch Krankenschwestern angeboten; erst auf der dritten Stufe arbeiten teilweise ausgebildete
Psychiater, namentlich in den Grossstädten (Tekola, Bethlehem et al., Challenges and opportunities to improve autism services in low-income countries: lessons from a situational analysis in Ethiopia, in: Global Mental Health, 3, 2016, www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5454792/pdf/S2 054425116000170a.pdf). Es wird sodann davon berichtet, dass 90 Prozent der Personen mit psychischen Krankheiten in Äthiopien stigmatisiert und keine medizinische Behandlung erhalten würden (vgl. The Ethiopian Herald, Mental health care within reach, 19.03.2017, http://www.ethpress. gov.et/herald/index.php/news/national-news/item/7963-mental-health-care -within-reach); vgl. zum Ganzen: Urteil des BVGer E-1616/2019 vom 31. Mai 2021 E. 8.1.).
9.3.4 Gemäss Aktenlage war die Beschwerdeführerin im Zeitraum von 2017 bis 2020 mehrfach in stationärer Spitalbehandlung, wobei namentlich eine Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung), sowie Episoden von Bewusstlosigkeit unklarer Ursache diagnostiziert wurden (vgl. namentlich Austrittsberichte Spital N._______ vom 3. Juli 2018, 19. Juli 2019 und 6. Mai 2020, Arztbericht von Dr. med. O._______ vom 11. April 2019). Gemäss den im Beschwerdeverfahren eingereichten Arztzeugnissen war die Beschwerdeführerin von 10. März bis 17. April 2021 im Spital S._______ und danach aufgrund eines fürsorgerischen Freiheitsentzugs bis zum 29. April 2021 in der Klinik Q._______ in stationärer Behandlung, wobei eine akute psychotische Störung, eine dissoziative Störung sowie eine Posttraumatische Belastungsstörung und andauernde Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung diagnostiziert wurden (vgl. Austrittsbericht Klinik Q._______ vom 6. Mai 2021). Überdies ist sie seit dem 1. Februar 2021 in ambulanter psychiatrisch-psychotherapeutischer Behandlung, wobei als Diagnosen ein psychotisches Zustandsbild ohne diagnostische Einordnung ein Verdacht auf eine Posttraumatische Belastungsstörung, eine akute Belastungsreaktion, eine mittelgradige bis schwere depressive Episode sowie ein Verdacht auf dissoziative Störungen sowie auf andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung festgestellt wurden (vgl. Arztbericht P._______ AG vom 11. Mai 2021).
9.3.5 Den vorliegenden ärztlichen Berichten ist zu entnehmen, dass die Beschwerdeführerin in den vergangenen Jahren wegen verschiedener physischer und psychischer Beschwerden fast durchgängig in stationärer respektive ambulanter Behandlung war. Es ist gemäss Aktenlage davon auszugehen, dass sie auch in absehbarer Zukunft auf eine engmaschige medizinische und therapeutische Unterstützung angewiesen sein wird. Der Argumentation der Vorinstanz, wonach aus dem Umstand, dass die Beschwerdeführerin während des erstinstanzlichen Verfahrens keine psychiatrische oder psychologische Behandlung in Anspruch genommen habe, geschlossen werden könne, dass kein entsprechender Behandlungsbedarf bestehe, kann angesichts der gegenteiligen Aussagen in den auf Beschwerdeebene eingereichten Arztzeugnissen nicht gefolgt werden. Zudem scheint es, auch wenn gewisse Zweifel an den Asylvorbringen der Beschwerdeführerin bleiben, aufgrund der Akten wahrscheinlich, dass ihre Traumatisierung auf Erlebnisse vor ihrer Ausreise aus dem Heimatstaat zurückzuführen ist. Es besteht daher Grund zur Annahme, dass eine Rückkehr in den Heimatstaat zu einer erheblichen Verschlechterung ihres bereits jetzt fragilen psychischen Gesundheitszustands führen würde. Angesichts der erwähnten Mängel insbesondere der psychiatrischen Versorgung in Äthiopien erscheint jedoch zweifelhaft, dass die Beschwerdeführerin im Heimatstaat hinreichenden Zugang zu einer adäquaten Behandlung ihrer gesundheitlichen Probleme hätte. Im Weiteren ist zu berücksichtigen, dass ihre drei Kinder (im Alter von [...], [...] und [...] Jahren) einer altersentsprechenden Betreuung bedürfen. Zwar kann davon ausgegangen werden, dass die Beschwerdeführerin dabei auf die Unterstützung ihres Ehemannes zählen könnte, mit welchem zusammen sie in den Heimatstaat zurückkehren würde. Es erscheint aber fraglich, ob dieser in der Lage wäre, sowohl die wirtschaftliche Existenz seiner Familie sicherzustellen, als auch der Beschwerdeführerin und den Kindern in erforderlichem Ausmass Beistand zu leisten. Die Beschwerdeführerin verfügt gemäss ihren Aussagen selber nicht über ein tragfähiges Beziehungsnetz in Äthiopien. Ob die Angehörigen ihres Ehemannes in der Lage und willens wären, ihr und ihrer Familie Unterstützung zu gewähren, kann - auch angesichts der offenbar weitverbreiteten Stigmatisierung von psychisch Kranken in Äthiopien - nicht ohne Weiteres als gesichert erachtet werden.
9.3.6 In einer Gesamtwürdigung dieser Umstände gelangt das Bundesverwaltungsgericht zum Schluss, dass im Falle der Beschwerdeführerin und ihrer Kinder die praxisgemäss für die Bejahung der Zumutbarkeit des Vollzugs von Wegweisungen nach Äthiopien erforderlichen begünstigenden Faktoren nicht gegeben sind.
9.4 Demnach ist der Vollzug der Wegweisung der Beschwerdeführerinnen nach Äthiopien als unzumutbar im Sinne von Art. 83 Abs. 4

SR 142.20 Loi fédérale du 16 décembre 2005 sur les étrangers et l'intégration (LEI) LEI Art. 83 Décision d'admission provisoire - 1 Le SEM décide d'admettre provisoirement l'étranger si l'exécution du renvoi n'est pas possible, n'est pas licite ou ne peut être raisonnablement exigée.264 |

SR 142.20 Loi fédérale du 16 décembre 2005 sur les étrangers et l'intégration (LEI) LEI Art. 83 Décision d'admission provisoire - 1 Le SEM décide d'admettre provisoirement l'étranger si l'exécution du renvoi n'est pas possible, n'est pas licite ou ne peut être raisonnablement exigée.264 |
10.
Nach dem Gesagten ist die Beschwerde, soweit den Vollzug der Wegweisung betreffend, gutzuheissen, und die Dispositivziffern 4 und 5 der
vorinstanzlichen Verfügung vom 19. Oktober 2020 sind aufzuheben.
Im Übrigen ist die Beschwerde abzuweisen. Das SEM ist anzuweisen, die Beschwerdeführerinnen wegen Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs vorläufig in der Schweiz aufzunehmen (Art. 44

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI132. |

SR 142.20 Loi fédérale du 16 décembre 2005 sur les étrangers et l'intégration (LEI) LEI Art. 83 Décision d'admission provisoire - 1 Le SEM décide d'admettre provisoirement l'étranger si l'exécution du renvoi n'est pas possible, n'est pas licite ou ne peut être raisonnablement exigée.264 |
11.
11.1 Die Kosten des Beschwerdeverfahrens und die Parteientschädigung sind grundsätzlich nach dem Verhältnis von Obsiegen und Unterliegen dem Beschwerdeführer aufzuerlegen beziehungsweise zuzusprechen (Art. 63 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
|
1 | En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
2 | Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes. |
3 | Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure. |
4 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101 |
4bis | L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé: |
a | entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires; |
b | entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102 |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106 |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 64 - 1 L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
|
1 | L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
2 | Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué. |
3 | Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens. |
4 | La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110 |
Anordnung des Wegweisungsvollzugs haben sie obsiegt. Praxisgemäss bedeutet dies für die Kosten-/Entschädigungsfrage ein hälftiges Obsiegen.
11.2 Nach dem Gesagten wäre den Beschwerdeführerinnen aufgrund ihres bloss teilweisen Obsiegens ein reduzierter Anteil der Verfahrenskosten aufzuerlegen (Art. 63 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
|
1 | En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
2 | Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes. |
3 | Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure. |
4 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101 |
4bis | L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé: |
a | entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires; |
b | entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102 |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106 |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 65 - 1 Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
|
1 | Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
2 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur attribue en outre un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert.112 |
3 | Les frais et honoraires d'avocat sont supportés conformément à l'art. 64, al. 2 à 4. |
4 | Si la partie indigente revient à meilleure fortune, elle est tenue de rembourser les honoraires et les frais d'avocat à la collectivité ou à l'établissement autonome qui les a payés. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des honoraires et des frais.113 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral114 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales115 sont réservés.116 |
12.
12.1 Sodann ist den vertretenen Beschwerdeführerinnen angesichts ihres teilweisen Obsiegens in Anwendung von Art. 64

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 64 - 1 L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
|
1 | L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
2 | Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué. |
3 | Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens. |
4 | La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110 |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 7 Principe - 1 La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige. |
|
1 | La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige. |
2 | Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion. |
3 | Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens. |
4 | Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens. |
5 | L'art. 6a s'applique par analogie.7 |
Die amtliche Rechtsbeiständin hat mit der Beschwerdeeingabe vom 18. November 2020 eine Kostennote zu den Akten gereicht. Darin wird ein zeitlicher Aufwand von rund 15½ Honorarstunden angegeben. Unter Berücksichtigung des für die nachträglichen Eingaben vom 24. Dezember 2020, 17. Februar 2021, 4. Mai 2021 und 28. Februar 2022 zu veranschlagenden Aufwands wird demnach ein Vertretungsaufwand von gegen 20 Honorarstunden geltend gemacht, was den Umständen des Verfahrens nicht angemessen erscheint und auf insgesamt 15 Stunden zu kürzen ist. Der Stundenansatz von Fr. 180.- ist reglementskonform (vgl. Art. 10 Abs. 2

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 10 Honoraires d'avocat et indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat - 1 Les honoraires d'avocat et l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat sont calculés en fonction du temps nécessaire à la défense de la partie représentée. |
|
1 | Les honoraires d'avocat et l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat sont calculés en fonction du temps nécessaire à la défense de la partie représentée. |
2 | Le tarif horaire des avocats est de 200 francs au moins et de 400 francs au plus, pour les mandataires professionnels n'exerçant pas la profession d'avocat, il est de 100 francs au moins et de 300 francs au plus. Ces tarifs s'entendent hors TVA. |
3 | En cas de contestations pécuniaires, les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat peuvent être augmentés dans une mesure appropriée. |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 9 Frais de représentation - 1 Les frais de représentation comprennent: |
|
1 | Les frais de représentation comprennent: |
a | les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat; |
b | les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone; |
c | la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte. |
2 | Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie. |
12.2 Mit der Zwischenverfügung vom 24. November 2020 wurde ausserdem das Gesuch der Beschwerdeführerinnen um amtliche Verbeiständung gutgeheissen (aArt. 110a Abs. 1

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 9 Frais de représentation - 1 Les frais de représentation comprennent: |
|
1 | Les frais de représentation comprennent: |
a | les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat; |
b | les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone; |
c | la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte. |
2 | Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie. |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 8 Dépens - 1 Les dépens comprennent les frais de représentation et les éventuels autres frais de la partie. |
|
1 | Les dépens comprennent les frais de représentation et les éventuels autres frais de la partie. |
2 | Les frais non nécessaires ne sont pas indemnisés. |

SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF) FITAF Art. 14 Calcul des dépens - 1 Les parties qui ont droit aux dépens et les avocats commis d'office doivent faire parvenir avant le prononcé un décompte de leurs prestations au tribunal. |
|
1 | Les parties qui ont droit aux dépens et les avocats commis d'office doivent faire parvenir avant le prononcé un décompte de leurs prestations au tribunal. |
2 | Le tribunal fixe les dépens et l'indemnité des avocats commis d'office sur la base du décompte. A défaut de décompte, le tribunal fixe l'indemnité sur la base du dossier. |
Wie in der Zwischenverfügung vom 24. November 2020 angekündigt, ist bei nicht-anwaltlichen Rechtsbeiständen von einem Stundenansatz von maximal Fr. 150.- auszugehen. Demzufolge ist der amtlichen Rechtsbeiständin ein Gesamtbetrag von Fr. 1240.- (inkl. hälftige Auslagen und Mehrwertsteuerzuschlag) durch das Gericht zu vergüten.
(Dispositiv nächste Seite)
Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird, soweit den Vollzug der Wegweisung betreffend, gutgeheissen. Im Übrigen wird die Beschwerde abgewiesen.
2.
Die Dispositivziffern 4 und 5 der vorinstanzlichen Verfügung vom 19. Oktober 2020 werden aufgehoben. Das SEM wird angewiesen, die Beschwer-deführerinnen in der Schweiz vorläufig aufzunehmen.
3.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.
4.
4.1 Das SEM wird angewiesen, den Beschwerdeführerinnen für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine reduzierte Parteientschädigung von Fr. 1480.- auszurichten.
4.2 Das verbleibende Honorar der amtlichen Rechtsbeiständin wird auf Fr. 1240.- bestimmt und durch die Gerichtskasse vergütet.
5.
Dieses Urteil geht an die Beschwerdeführerinnen, das SEM und die kantonale Migrationsbehörde.
Der vorsitzende Richter: Der Gerichtsschreiber:
Markus König Nicholas Swain
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