BGE-30-I-459 - 1904-03-22 - BGE - Verfassungsrecht - 458 0. Entscheidungen der Schuldbetreihungs- surer la protection provisoire du bailleur

458 0. Entscheidungen der Schuldbetreihungs-

surer la protection provisoire du bailleur dans son droit de retention
et d'empécher Ie locataire, qui ne se propose rien de semblable, de
déménager ou d'emporter les choses garnissant les lieux loués; elle ne
doit plus servir à autre chose qu'à déterminer les objets soumis au droit
de retention et à la réalisation desquels la poursuite prescrite par les
art. 151 et suiv. LP doit aboutir. Il n'y a donc aucune raison d'admettre
qu'il puisse etre procédé a l'établissement d'un tel inventaire pendant
les féries ou suspensions prescrites par l'art. 56, durant lesquelles
aucune poursuite ne peut étre exercée. La prise d'inventaire dans ce cas
apparaît effectivement comme un acte de poursuite au seus de l'art. 56,
al. 1 (contralrement à l'opinion de l'Autorité cantonale bernoise de
surveillance, Archives, vol. V, N° 56, p. 141), car elle est un acte,
préliminaire sans dente à la poursuite, mais n'en dépendant pas moins de
celle-ci, n'ayant d'existence que pour autant que la dite poursuite a été
exercée, soit requise, dans le délai assigné au bailleur (283, al. 3),
ne devant. servir qu'à la réalisation que cette poursuite a pour objet
constituant non plus l'un des éléments (in droit de retention comme
ceux prévus aux art. 294, al. 3 CO, 288, al. 1 et 2, et 284 LP, mais
une mesure d'exécution, un procédé directement destiné à la réalisation
meme du droit de rétention. Il s'ensuit que la prise d'inventaire,
{dans ce cas, ne saurait avoir lieu pendant les féries ou suspensions
prescritessipar l'art. 56 LP.

2. Or, en l'esPèce, il ne peut étre contesté que la prise d'inventaire
ait eu lieu uniquement en vue de la poursuite en réalisation de gage que
le bailleur voulait engager afin d'arriver au paiement du loyer échu. Il
ne s'agissait donc pas d'une mesure conservatoire urgente au sens de
l'art. 56, al. 1 ou de l'art. 283, al. 1 LP. Le fait qu'une saisie
provisoire avait été pratiquée contre le recourant le 22 mars 1904,
ne sufflsait pas d'ailleurs è. lui seul pour faire admettre queles
conditions visées à l'art. 283, al. 1 LP, combine avec l'art. 294,
al. 3 CO, auquel le dit art. 283, al. 1 se réfère expressément, se
rencontraient en l'espèce.' und Konkurskammer. N° 79. 4-59

Sur ce point, le recours doit donc etre déclaré fonde, et l'inventaire
du 29 mars annulé comme le serait tout autre ante de ponrsuite au sens
de l'art. 56 susrappelé, qui n'aurait pas le caractère d'une mesure
conservatoire urgente, et auquel il serait procédé pendant les féries
ou suspensions réservées au dit article.

3. Pour autant en revanche que le recours conclut à ce que l'office
soit declare responsable du dommage pouvant etre re'sulté pour le
débiteur de la prise d'inventaire du 29 mars, le Tribunal fédéral,
Chambre des Poursuites et des Faillites, ne saurait entrer en matière,
cette question-la étant, à teneur de l'art. 5 LP, du ressort du juge et
non des autorités de surveillance.

Par ces motifs,

La Chambre des Poursuites et des Faillites prononce :

I. Le recours est declare fonde en sa première conclusion (D. a
ci-dessus); en conséquence est annuié l'inventaire susrappelé du 29
mars 1904.

II. II n'est pas entre en matière sur la seconde conclusion du recours
(D. () ci dessus).

79. Entscheid vom 24. Mai 1904 in Sachen Meyer-Reichlin.

Betreibzmg gegen die Erben des . . . ; Ausàegzmg des
betr. Zahäungsbefehls. Zu-lässégkeit der Bet-reibcmg gegen eine
Erbsmasse, Art. 49 SchKG. Eidg. um! kan-t. Recht; Uebez'prùs'ungsbcfugnis
cle-r Schuldbetreibemgste.-nd Konicurskammer.

I. Mit Zahlungsbefehl vom 3. Februar 1904 leitete die Stadtkasse Luzern
gegen die Es-Sen des Jos. Meyer, gem. Arzt von WiljisawLand mit Kurator
Herr Louis Vannwart Betreibung ein für eine Nachsteuerforderung von 82,064
Fr. 65 (Frs. Der Zahlungsbefehl wurde gleichen Tages dem Herrn L. Bannwart

460 G. Entscheidungen der Schuldhetreibungs-

zu Handen der Erben des Dr. Jos. Meyer sel. zugeste"llt. Daraufhin
reichten die Erben des Dr. Josef Meyer und Louis Bannwart durch Advokat
Dr. Grüter eine Beschwerde ein mit dem Gesuch auf Nichtfgerklärung des
genannten Zahlungsbefehles, indem sie die Bezeichnung der Schuldnerschaft
in demselben als unrichtig anfochten und Louis Bannwart nicht als
gesetzlichen Vertreter der Erben Meyer gelten liessen. Von der ersten
Instanz mit Entscheid vom 27. Februar 1904 abgewiesen, ergriffen sie
den Rekurs an die kantonale Aufsichtsbehörde mit folgender Begründung:
Nach luzernischem Rechte könne eine Erbschaft weder Belangen, noch
belangt werden, sei sie keine juristische Person, sowenig wie die Erben,
und bilden deren Bestandteile auch keine besondere Masse im Sinne von
Art. 49 SchKG. Daran ändere die Bestellung eines Kurators nach Massgabe
des kantonalen Rechtes nichts, einmal weil derselbe kein Rechtsvertreter
der Erbschaft oder der Erben sei und sodann, weil niemand Rechtsvertreter
eines Subjektes sein könne dem die juristische Person nicht zukomme. Der
Massekurator sei nur Verwalter, nicht Vertreter der Erbschaft, kein
gesetzlicher Vertreter im Sinne von am. 47 des SchKG, daher weder
berechtigt noch verpflichtet, betreibungsrechtlich Zustellnngen in Empfang
zu nehmen. Vielmehr seien die einzelnen Erben auch einzeln zu belangen.

H. In ihrem Entscheide, d. d. 21. April 1904, gelangte die faut-male
Aufsichtsbehörde zur Abweisung des Rekurses Sie führt zunächst aus,
dass nur noch die Erbin Witwe Charlotte Meyer geh. Reichlin als
Beschwerdeführerin angesehen werden könne, da nur bezüglich ihrer
die erforderliche (gegnerischerseits bestrittene) Bevollmächtigung des
Anwaltes Dr. Grüter dar-getan fei, wogegen anderseits die Legitimation der
Witwe Meyer zur Beschwerdeführung zufolge ihrer Qualifikation als Crbin
und ihrer daherigen Interessen sich nicht verneinen lasse. Demgemäss
erkannte sie, es sei bezüglich anderer angeblicher Beschwerdeführer,
als der Witwe Meyer-Reichlin, ans die Beschwerde nicht einzutreten. Die
Beschwerde der letztern sodann wies sie von folgenden Erwägungen aus
als unbegründet ab:

Die Bezeichnung der Schuldnerschaft im Zahlungsbesehl sei allerdings nicht
ganz korrekt gewesen, indem nicht sowohl einzelneund Konkurskammer. N°
79. 461

Erben als vielmehr die nachsteuerpflichtige Erbsmasse hätten betrieben
werden wollten Die Erbsmasse nun qualifiziere sich nach luzernischem
Rechte als eine juristische Person und zwar mit Fortdauer bis zur Teilung
des kliachlasses An der Belangbarkeit derselben auf dem Betreibungswege
sei grundsätzlich festzuhalten Die Zustellung des Zahlungsbesehls sei
an Louis Bannwart in seiner Stellung eines Kurators der Erbsmasse nach
§ 377 BGB erfolgt und es erscheine Bannwart demnach als gesetzlicher
Vertreter im Sinne des Art. 47 Abs. i SchKG.

III. Gegen diesen Entscheid richtet sich der vorliegende, dem
Bundesgerichte rechtzeitig eingereichte Rekurs der Witwe Charlotte
Meyer geb. Reichlin, worin dieselbe neuerdings beantragt, die fragliche
Betreibung als ungültig zu erklären.

Die Schuldbetreibungs und Konkurskammer zieht in Erwägung:

1. Es fragt sich vor allem, gegen wen als Schuldner die angefochtene
Betreibnng in Wirklichkeit gerichtet werden will. Die Entscheidung
dieser Frage hängt ab von der Auslegung, welche man der Bezeichnung
der Schuldnerschaft im Zahlungsbefehl, d. h. den Worten: die Erben
des Jos. Meyer, zu geben hat. Vom rein grammatikalischen Standpunkte
aus müsste man sich für die Annahme entschliessen, dass in diesen
Worten der Wille der Gläubigerin zum Ausdrucke komme, die einzelnen
Erben, d. h. die am Nachlasse erbberechtigten Personen jede für sich,
als besonderen Schuldner-, betreibungsrechtlich zu belangen; und es
müsste dann eine derartige Betreibung mehrerer Schuldner in einem
Verfahren, und dazu noch unter einer derartigen Kollektivbezeichnung,
ohne individuelle Benennung des einzelnen Schuldners, als unstatthaft
gelten (Amtl. Samml., Sep.-Ausg. V, Nin 11 *). Mit Recht hat indessen
die Vorinstanz diese wörtliche Interpretation verworfen und angenommen,
der Ausdruck Giessen des Jos. Meyer sei nur eine ungenaue Bezeichnung
siir den Begriff Erbsmasse des Joses Meyer. Grammatikalisch ist diese
Auslegung nicht unzulässig, da der Ausdruck Erben in der hier fraglichen
Bedeutung tatsächlich gebraucht wird. Logisch sodann ist sie wohl die
einzig zutreffende:

* Gesamtausgabe XXVIII, }. Teil, Nr. 22, S. 79 PF. xxx, i. 1904 30

462 G. Entscheidungen der Schuldbetreihungs-

ille, die Erbsmasse, nicht die einzelnen Erben für sich, zu Îîeiîi
ergibt sich deutlich daraus-, dass der Zahlungsbefehl der Bezeichnung
der betriebenen Partei diejenige eines Kurator-Z der letztern beifügt,
womit offenbar nur ein Kurator. der Masse und nicht ein solcher jedes
einzelnen Erben gemeindsein farm.

2. Rechtlich ist nun eine Betreibung gegen eine Erbsmasse laut Art. 49
SchKG zulässig, wenn die Bestandteile derselben nach dem kantonalen
Rechte eine besondere, der Yefriedigung der (Echi schaftsgläubiger
dienende Masse bilden. Dass letzteres nach lager: nischein Rechte der
Fall sei, hat die Porinkstangdadurch-angenommen, dass sie der Erbsinasse
die Qualifikation einer juristischen Person mit Fortdauer bis zu der
(hier unbestrittenermaszen noch nicht erfolgten -) Teilung des Nachlasses
beilegt. Ob diese

Rechtsauffassung zutreffend sei, hat das Bundesgericht nicht zu '

prüfen, weil es sich hiebei um die Anwendung kantonalen iJskechtes
handelt. Wäre übrigens auch (wie der Vertreter der Ketut: rentin vor
Bundesgericht des langem darzutun versucht ) der fraglichen Erbsmasse die
juristische Personjichkeit abzusprechen, so würde daraus noch keineswegs
folgen, dass sie nicht ein zu Gunsten der Erbschaftsgläubiger Vorzugsweise
verhaftetes und abgesondert verwaltetes Sonderveriiiögen im Sinne des
Art. 49 sei. Wie weitgehende Befugnisse sodann dein Kurator als Verwalter
dieses Sondervermögens zustehen und ob er sur dasselbe spezieli im
Betreibungsverfahren als gesetzlicher Vertreter zu. funktionieien habe,
ist ebenfalls eine der bundesgerichtlichen Kognition entzogan Frage
kantonalen Rechtes und also auch insofern die Gultig ei der Betreibung
vor Bundesgericht nicht anfechtbar. Demnach hat die Schuldbetreibuiigsund
Konkurskammer erkannt:

Der Rekurs wird abgewiesen. und Konkurskammer. N° 80. ss 463

80. Arre! du 1" juin 1904, dans la cause Gavillet.

Saisie ; nullité d'une réquisition' de vente par suite d'inohservaiion
dn délai de l'art. 120 LP '?

A. Dans la poursuite N° 5272, Tribu-ne de Genève contre Ed. Gavillet,
Ia créancière requit, le 20 avril 1904, la vente des biens saisis à
l'encontre du débiteur; l'avis de réception de cette réquisition de
vente ne fut expédié et ne parvint au debiteur que le 25 avril.

B. Le 26 avril, Gavillet porta plainte contre l'office des poursuites
de Genève auprès de l'Autorité cantonale de surveillance, en concluant
à ce que 1a réquisition de vente adressée par la créancière à I'office
le 20 avril fùt *déclarée nulle et de nul effet pour n'avoir pas été
suivie dans les trois jours de l'avis prévn à l'art. 120 LP·

C. Per décision en date du 4 mai 1904, l'Autorité cantonale de
snrveillance écarta Ia plainte comme mal fondée.

D. C'est contre cette decision que Gavillet, en temps utile, a déclaré
recourir au Tribunal fédéral, Chambre des Poursnites et des Faillites, en
reprenant ia conclusion et le moyen de sa plainte à l'Autoritécantonale.

Stamani sur ces fails et eonsidémnt en droit :

Le retard apporté par l'Office à l'expédition de l'avis prévu à l'art. 120
LP ne peut évidemment'avoir pour conséquence d'entrainer la nullité de
la. réqnisition de vente ellemème qui est intervenne régulièrement et
conformément à la. loi. La question qui aurait pu se posin est celle
de savoir quels sont les effets que la LP 3. entendu attacher à l'avis
prévu à l'art. 120 précité, et si ces efl'ets peuvent se trouver modifiés
par suite de l'envoi tardif de cet avis, si en particulier Ie retard
apporté à l'expédition de cet avis pouvait avoir pour conséquence (le
faire différer 1a vente; mais la solution de cette question serait sans
intérèt en la cause puisque le recourant n'a présenté aucune conclusion en
'ce sens et qu'il s'est borné à demander I'annulation, qui ne peut