Bundesgericht
Tribunal fédéral
Tribunale federale
Tribunal federal

6B 622/2017

Urteil vom 8. März 2018

Strafrechtliche Abteilung

Besetzung
Bundesrichter Denys, Präsident,
Bundesrichter Rüedi,
Bundesrichterin Jametti,
Gerichtsschreiber Moses.

Verfahrensbeteiligte
Bundesanwaltschaft, Taubenstrasse 16, 3003 Bern,
Beschwerdeführerin,

gegen

A.________ Inc.,
vertreten durch Rechtsanwälte Kurt Blickenstorfer und Silvia Renninger,
Beschwerdegegnerin.

Gegenstand
Einziehung,

Beschwerde gegen den Beschluss des Bundesstrafgerichts, Beschwerdekammer, vom 4. April 2017 (BB.2016.81-83).

Sachverhalt:

A.
Die Bundesanwaltschaft führte ein Strafverfahren gegen B.________ wegen des Verdachts auf passive Bestechung fremder Amtsträger und Geldwäscherei. Am 24. November 2011 stellte sie das Verfahren in Bezug auf den Tatbestand der Bestechung ein, zumal die mutmasslichen Bestechungshandlungen vor dem Inkrafttreten von Art. 322septies
SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937
CP Art. 322septies - Chiunque offre, promette o procura un indebito vantaggio a un membro di un'autorità giudiziaria o di un'altra autorità, a un funzionario, a un perito, traduttore o interprete delegato dall'autorità, a un arbitro o a un militare di un Paese straniero o di un'organizzazione internazionale, a favore di lui o di terzi, per indurlo a commettere un atto o un'omissione in relazione con la sua attività ufficiale e contrastante coi doveri d'ufficio o sottostante al suo potere d'apprezzamento,
StGB erfolgt sein sollen. Am 31. März 2016 verzichtete die Bundesanwaltschaft in Anwendung von Art. 8 Abs. 2 lit. a
SR 312.0 Codice di diritto processuale penale svizzero del 5 ottobre 2007 (Codice di procedura penale, CPP) - Codice di procedura penale
CPP Art. 8 Rinuncia al procedimento penale - 1 Il pubblico ministero e il giudice prescindono dal procedimento penale se il diritto federale lo prevede, segnatamente se sono adempiute le condizioni di cui agli articoli 52-54 del Codice penale (CP)3.
1    Il pubblico ministero e il giudice prescindono dal procedimento penale se il diritto federale lo prevede, segnatamente se sono adempiute le condizioni di cui agli articoli 52-54 del Codice penale (CP)3.
2    Salvo che vi si oppongano interessi preponderanti dell'accusatore privato, il pubblico ministero e il giudice prescindono inoltre dal procedimento penale se:
a  considerati gli altri fatti contestati all'imputato, il reato in questione non è di rilevanza tale da incidere sensibilmente sulla determinazione della pena o della misura;
b  la pena che dovrebbe essere inflitta, complementare a una pena pronunciata con decisione passata in giudicato, sarebbe presumibilmente irrilevante;
c  la pena ipotizzabile per il reato perseguito corrisponderebbe a una pena da computare inflitta all'estero.
3    Salvo che vi si oppongano interessi preponderanti dell'accusatore privato, il pubblico ministero e il giudice possono prescindere dal procedimento penale se il reato in questione è già perseguito da un'autorità estera o il perseguimento è delegato a una siffatta autorità.
4    Nei casi di cui ai capoversi precedenti, il pubblico ministero e il giudice decidono il non luogo a procedere o l'abbandono del procedimento.
StPO auf eine Strafverfolgung gegen B.________ wegen Geldwäscherei und stellte dementsprechend das Verfahren auch in Bezug auf diesen Tatbestand ein; gleichzeitig zog sie beschlagnahmte Vermögenswerte der A.________ Inc. im Umfang von Fr. 758'144.54 ein. Dagegen erhob unter anderem die A.________ Inc. Beschwerde beim Bundesstrafgericht.

B.
Die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts hiess am 4. April 2017 die Beschwerde der A.________ Inc. gut. Sie hob die Anordnung der Einziehung der beschlagnahmten Vermögenswerte auf und gab diese zuhanden der A.________ Inc. frei.

C.
Die Bundesanwaltschaft führt Beschwerde in Strafsachen. Sie beantragt, der Beschluss der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts sei aufzuheben; der Beschwerde sei die aufschiebende Wirkung zu erteilen.

D.
Der Präsident der strafrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts erteilte der Beschwerde am 13. Juni 2017 die aufschiebende Wirkung.

Erwägungen:

1.
Gemäss Art. 79
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 79 Eccezione - Il ricorso è inammissibile contro le decisioni della Corte dei reclami penali del Tribunale penale federale, eccetto che si tratti di decisioni in materia di provvedimenti coattivi.
BGG ist die Beschwerde in Strafsachen unzulässig gegen Entscheide der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts, soweit es sich nicht um Entscheide über Zwangsmassnahmen handelt. Zulässig ist nach der Rechtsprechung die Beschwerde gegen einen Entscheid betreffend die Einziehung von Vermögenswerten, soweit diese nicht Gegenstand eines selbstständigen Einziehungsverfahrens war (BGE 143 IV 85 E. 1.5; BGE 133 IV 278 E. 1.2). Gegenstand des Verfahrens vor der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts war vorliegend die Einziehung von Vermögenswerten im Rahmen einer Einstellungsverfügung. Die Beschwerde an das Bundesgericht ist demnach zulässig.

2.

2.1. Die Beschwerdeführerin rügt, die sich in der Schweiz befindenden Vermögenswerte seien dazu bestimmt gewesen, eine Straftat zu veranlassen und daher als instrumenta sceleris selbst dann einziehbar, wenn - wie vorliegend - für die noch zu begehende Anlasstat keine Zuständigkeit für die Verfolgung in der Schweiz bestehe. Die Vorinstanz qualifiziere die Vermögenswerte der Beschwerdegegnerin aus nicht nachvollziehbaren Gründen als Tatlohn oder Tatgewinn statt als Tatwerkzeug.

2.2. Bereits aus der Einstellungsverfügung vom 31. März 2016 ergibt sich, dass die mutmasslich bestochene Person, B.________, an den Vermögenswerten der Beschwerdegegnerin wirtschaftlich berechtigt ist. Die Vorinstanz erwägt daher zutreffend, dass die Vermögenswerte, die auf Konten der Beschwerdegegnerin liegen, sich im Machtbereich von B.________ befinden und somit bereits das Ergebnis der mutmasslichen Bestechung seien (vgl. Urteil, S. 14). Die beschlagnahmten Vermögenswerte sind daher keine instrumenta sceleris, sondern producta sceleris. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass, wie von der Beschwerdeführerin vorgebracht (vgl. Beschwerde, S. 7), das Bundesstrafgericht eine frühere Anklage gegen B.________ wegen Geldwäscherei an die Bundesanwaltschaft zurückgewiesen hatte, weil diese keine Darstellung einer konkreten Amtshandlung seitens B.________ enthalten haben soll. Die Beschwerde erweist sich bereits aus diesem Grund als unbegründet. Es erübrigt sich somit, auf die Frage einzugehen, ob die zur Diskussion stehenden Vermögenswerte unabhängig von einer in der Schweiz verfolgbaren Anlasstat als Tatwerkzeug eingezogen werden können.

3.
Die Beschwerde ist abzuweisen. Der unterliegenden Bundesanwaltschaft sind keine Kosten aufzuerlegen (Art. 66 Abs. 4
SR 173.110 Legge del 17 giugno 2005 sul Tribunale federale (LTF) - Organizzazione giudiziaria
LTF Art. 66 Onere e ripartizione delle spese giudiziarie - 1 Di regola, le spese giudiziarie sono addossate alla parte soccombente. Se le circostanze lo giustificano, il Tribunale federale può ripartirle in modo diverso o rinunciare ad addossarle alle parti.
1    Di regola, le spese giudiziarie sono addossate alla parte soccombente. Se le circostanze lo giustificano, il Tribunale federale può ripartirle in modo diverso o rinunciare ad addossarle alle parti.
2    In caso di desistenza o di transazione, il Tribunale federale può rinunciare in tutto o in parte a riscuotere le spese giudiziarie.
3    Le spese inutili sono pagate da chi le causa.
4    Alla Confederazione, ai Cantoni, ai Comuni e alle organizzazioni incaricate di compiti di diritto pubblico non possono di regola essere addossate spese giudiziarie se, senza avere alcun interesse pecuniario, si rivolgono al Tribunale federale nell'esercizio delle loro attribuzioni ufficiali o se le loro decisioni in siffatte controversie sono impugnate mediante ricorso.
5    Salvo diversa disposizione, le spese giudiziarie addossate congiuntamente a più persone sono da queste sostenute in parti eguali e con responsabilità solidale.
BGG). Die Beschwerdegegnerin äusserte sich vor dem Bundesgericht einzig zum Antrag auf aufschiebende Wirkung. Dem Antrag der Bundesanwaltschaft wurde stattgegeben, womit die Beschwerdegegnerin in diesem Punkt als unterliegend anzusehen ist. Ansonsten sind der Beschwerdegegnerin im Verfahren vor dem Bundesgericht keine Umtriebe entstanden. Sie hat demnach keinen Anspruch auf eine Parteientschädigung.

Demnach erkennt das Bundesgericht:

1.
Die Beschwerde wird abgewiesen.

2.
Es werden keine Kosten erhoben.

3.
Dieses Urteil wird den Parteien und dem Bundesstrafgericht, Beschwerdekammer, schriftlich mitgeteilt.

Lausanne, 8. März 2018

Im Namen der Strafrechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts

Der Präsident: Denys

Der Gerichtsschreiber: Moses