Bundesverwaltungsgericht
Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal


Abteilung V

E-5103/2015

Urteil vom 8. Juli 2016

Richterin Christa Luterbacher (Vorsitz),

Besetzung Richter Bendicht Tellenbach, Richterin Barbara Balmelli,

Gerichtsschreiberin Regina Derrer.

A._______, geboren am (...),

Libanon,
Parteien
vertreten durch lic. iur. Michael Steiner, Rechtsanwalt,

Beschwerdeführerin,

gegen

Staatssekretariat für Migration (SEM),

Quellenweg 6, 3003 Bern,

Vorinstanz.

Gegenstand Flüchtlingseigenschaft und Asyl (ohne Wegweisungsvollzug); Verfügung des SEM vom 21. Juli 2015 / N (...).

Sachverhalt:

A.

A.a Die Beschwerdeführerin - eine libanesische Staatsangehörige christlichen Glaubens (griechisch Orthodox [vgl. A15, Beilage 1]) mit letztem Wohnsitz in B._______ [Syrien] - verliess ihren Aufenthaltsstaat Syrien eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit ihrer Mutter [im] Oktober 2013 in Richtung Libanon. [Im] November 2013 reiste sie mit einem von der Schweizerischen Botschaft in Beirut gestützt auf die Weisung des damaligen BFM vom 4. September 2013 betreffend erleichterte Erteilung von Besucher-Visa für syrische Staatsangehörige ausgestellten Visum in die Schweiz ein (vgl. A17/4). Am 8. Januar 2014 stellte sie im Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) Basel ein Asylgesuch. Anlässlich der Kurzbefragung vom 28. Januar 2014 und der einlässlichen Anhörung vom 3. Dezember 2014 trug sie im Wesentlichen Folgendes vor:

A.b Sie sei in B._______ als Kind einer syrischen Mutter und eines libanesischen Vaters mit syrischen Wurzeln geboren worden und habe sich bis zu ihrer Ausreise im Jahr 2013 dort aufgehalten. Obwohl sie somit ihr ganzes Leben im Heimatstaat ihrer Mutter verbracht habe und stets habe nachweisen können, dass auch ihre Grossmutter väterlicherseits Syrerin gewesen sei und ihr Grossvater väterlicherseits ursprünglich ebenfalls über die syrische Staatsangehörigkeit verfügt habe, bevor er die libanesische Staatsbürgerschaft erhalten habe, sei ihr selbst seitens der syrischen Behörden der Erwerb der syrischen Staatsangehörigkeit wiederholt verweigert worden. Ihr Aufenthalt in Syrien sei mithin durch eine regelmässig zu erneuernde Aufenthaltsbewilligung legitimiert gewesen. Indes besitze sie die libanesische Staatsbürgerschaft, obwohl sie sich nicht als Libanesin fühle und nie dort gelebt habe.

Seit Ausbruch des Krieges seien sie und ihre Familie - nicht zuletzt wegen ihrer libanesischen Staatsangehörigkeit und ihres christlichen Glaubens - wiederholten Bedrohungen und Behelligungen ausgesetzten gewesen, so dass sie in ständiger Angst hätten leben müssen. Ihr Quartier sei von der Freien Syrischen Armee belagert worden, weil dort hauptsächlich Christen gelebt hätten, so dass sie sich zeitweise nicht mehr auf die Strasse getraut hätten. So sei denn auch ihre Kirche zwei Mal angegriffen, das heisst mit Raketen beschossen worden. Als sie einmal bei ihrem Onkel, dessen Haus in der gleichen Strasse stehe wie das Haus, in dem sie gewohnt habe, zu Besuch gewesen sei, habe die Freie Syrische Armee überdies eine Granate auf das Gebäude abgefeuert, welche sie nur durch Glück nicht verletzt habe. An Silvester 2012 seien sie und ihr Vater ferner von einer Gruppe verfolgt worden, welche sie mit grosser Wahrscheinlichkeit habe entführen wollen. So seien nach Ausbruch des Krieges in Syrien wiederholt Libanesen verschleppt worden. Zum Glück sei ihr und ihrem Vater dann aber die Flucht gelungen. Im [Jahr] 2013, drei Tage vor ihrer Abschlussprüfung, sei dann auch noch ihre Universität unter Beschuss geraten, wobei 450 Studenten umgekommen seien. Im Juni 2013 seien sie und ihre Eltern, als sie unterwegs gewesen seien, um Brot einzukaufen, zudem bei der Rückkehr in ihr Quartier von einem Auto aus beschossen worden und seien dem Tod nur um ein Haar entkommen. Die Angreifer hätten wohl gewusst, dass sie Christen seien, weil sie sich im von Christen bewohnten Gebiet bewegt hätten. Als Frau habe sie sich zudem ständig vor sexuellen Übergriffen gefürchtet, weshalb sie nicht mehr gerne alleine auf die Strasse gegangen sei. An einem Morgen Anfang des Jahres 2013, als sie alleine in Richtung Universität unterwegs gewesen sei, sei sie einmal von einem Mann, der mit einem Messer bewaffnet gewesen sei, bedroht worden. Glücklicherweise habe sie aber fliehen können, als der Täter von einem vorbeifahrenden Auto gestört worden sei. Aufgrund dieses Erlebnisses habe sie noch heute manchmal Angst, verlassene Strassen zu betreten. Da die Situation in B._______ jeden Tag schlimmer geworden sei, hätten sie und ihre Eltern sich schliesslich entschlossen, Syrien zu verlassen.

A.c Zur Untermauerung dieser Vorbringen reichte die Beschwerdeführerin folgende Dokumente ein: ihren libanesischen Pass, einen Taufschein ("certificat de naissance et de baptême") des Bistums der griechisch-orthodoxen Kirche in B._______ vom 25. September 2013, einen Geburtsschein aus B._______ vom 16. September 2013, eine Wohnsitzbestätigung der Regierung von B._______ vom 24. September 2013, ihr Diplom betreffend das Studium in Wirtschaftswissenschaften an der Universität (...) vom 14. Juli 2013, ihre Hochschulzeugnisse, eine Mitgliederbestätigung der Pfadfinder von B._______ vom 19. November 2014, ein Empfehlungsschreiben von Dr. habil. (...) [einer Universität in der Schweiz] vom 28. November 2014, eine Liste mit angegriffenen Kirchen in B._______, eine Liste mit Links auf Aufnahmen von Angriffen auf ihr Quartier in B._______, welche auf youtube aufgeschaltet sind, die Heiratsurkunde ihrer Grosseltern väterlicherseits, eine Bescheinigung betreffend den Abschluss ihres Studiums in [einer Fachrichtung] an der Universität (...) vom 30. Juni 2013, Fotos des Anschlages auf die Universität (...), Fotos von einem Anschlag in ihrem Quartier, Arztberichte betreffend ihre Eltern vom 2. respektive 9. Dezember 2014 sowie eine Immatrikulationsbestätigung der [einer Universität in der Schweiz] vom 21. Juli 2014.

B.

Mit Verfügung vom 21. Juli 2015 - zugestellt am 22. Juli 2015 - verneinte das SEM die Flüchtlingseigenschaft der Beschwerdeführerin, lehnte ihr Asylgesuch ab, ordnete ihre Wegweisung aus der Schweiz an, nahm die Beschwerdeführerin jedoch wegen Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs vorläufig in der Schweiz auf.

Zur Begründung führte das SEM im Wesentlichen aus, die von der Beschwerdeführerin vorgetragenen Erlebnisse vermöchten die Kriterien der Asylrelevanz nicht zu erfüllen. So seien die von ihr beschriebenen Nachteile hauptsächlich auf die zurzeit herrschende Situation und die allgemeine Gewalt in Syrien zurückzuführen. Auch wenn die Tragik ihrer Erlebnisse keinesfalls zu verkennen sei, seien ihren Schilderungen keine Hinweise auf eine gezielte Verfolgung ihrer Person im Rahmen des Bürgerkrieges zu entnehmen. Diese Einschätzung werde dadurch unterstrichen, dass die Beschwerdeführerin geltend gemacht habe, ausser den Bürgerkriegsereignissen keine weiteren Asylgründe zu haben und nie politisch aktiv gewesen zu sein. Ferner nahm das SEM zur Verfolgung von Christen durch islamistische Gruppierungen in Syrien Stellung und verneinte eine Kollektivverfolgung dieser Volksgruppe im syrischen Kontext. Im Vollzugspunkt kam das SEM zum Schluss, dass eine Wegweisung sowohl in den Libanon als auch nach Syrien unzumutbar sei und die Beschwerdeführerin deshalb in der Schweiz vorläufig aufzunehmen sei.

C.

Mit Eingabe ihres Rechtsvertreters vom 20. August 2015 liess die Beschwerdeführerin gegen den Entscheid des SEM vom 21. Juli 2015 Beschwerde erheben und beantragen, die angefochtene Verfügung sei aufzuheben und die Sache zur vollständigen sowie richtigen Abklärung und Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts und zur Neubeurteilung an die Vorinstanz zurückzuweisen, eventualiter sei ihre Flüchtlingseigenschaft festzustellen und ihr Asyl zu gewähren, subeventualiter sei die Unzulässigkeit des Wegweisungsvollzugs festzustellen und sie deshalb vorläufig in der Schweiz aufzunehmen.

In prozessualer Hinsicht wurde ferner beantragt, der Beschwerdeführerin sei vollumfänglich Einsicht in die Akten des laufenden Verfahrens, insbesondere in die Akte A17/4 und A11/1 sowie in den internen Antrag bezüglich ihrer vorläufigen Aufnahme (VA-Antrag; A18/4) zu geben, eventualiter sei ihr das rechtliche Gehör zu diesen Dokumenten zu gewähren respektive eine schriftliche Begründung betreffend den VA-Antrag zuzustellen. In diesem Zusammenhang wurde ferner beantragt, der Beschwerdeführerin sei nach Gewährung der Akteneinsicht und eventualiter des rechtlichen Gehörs respektive der Zustellung einer schriftlichen Begründung eine angemessene Frist zur Einreichung einer Beschwerdeergänzung anzusetzen. Schliesslich wurde beantragt, es sei festzustellen, dass die Rechtswirkung der vorläufigen Aufnahme im Falle der Aufhebung der angefochtenen Verfügung ab Datum der angefochtenen Verfügung fortbestehe, und es wurde darum ersucht, auf die Erhebung eines Kostenvorschusses zu verzichten und die Beschwerdeführerin von der Bezahlung der Verfahrenskosten zu befreien.

Zur Untermauerung der Beschwerde wurden verschiedene Berichte zur Verfolgung von Christen in Syrien sowie zur aktuellen Lage in Syrien eingereicht (Beilagen 2-27). Ferner wurden eine Anzeige bezüglich des Diebstahls der Nummernschilder des Fahrzeugs der Eltern der Beschwerdeführerin beim Generalstaatsanwalt in B._______ vom (...) April 2013 (Beilage 28) sowie das entsprechende Protokoll der Polizei von B._______ vom (...) April 2013 (Beilage 29) ins Recht gelegt.

Auf die nähere Begründung der Beschwerde wird, sofern entscheidrelevant, in den nachfolgenden Erwägungen eingegangen.

D.
In seiner Zwischenverfügung vom 27. August 2015 hielt das Bundesverwaltungsgericht fest, dass die Beschwerdeführerin aufgrund der vom SEM angeordneten vorläufigen Aufnahme in jedem Fall den Ausgang des Verfahrens in der Schweiz abwarten könne. Des Weiteren wies das Gericht das SEM an, der Beschwerdeführerin in Anwendung von Art. 26 ff
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 26 - 1 La partie ou son mandataire a le droit de consulter les pièces suivantes au siège de l'autorité appelée à statuer ou à celui d'une autorité cantonale désignée par elle:
1    La partie ou son mandataire a le droit de consulter les pièces suivantes au siège de l'autorité appelée à statuer ou à celui d'une autorité cantonale désignée par elle:
a  les mémoires des parties et les observations responsives d'autorités;
b  tous les actes servant de moyens de preuve;
c  la copie de décisions notifiées.
1bis    Avec l'accord de la partie ou de son mandataire, l'autorité peut lui communiquer les pièces à consulter par voie électronique.65
2    L'autorité appelée à statuer peut percevoir un émolument pour la consultation des pièces d'une affaire liquidée: le Conseil fédéral fixe le tarif des émoluments.
. VwVG Einsicht ins Aktenstück A17/4 zu gewähren, und räumte der Beschwerdeführerin Gelegenheit ein, ihre Beschwerde nach erfolgter Offenlegung zu ergänzen. Den Antrag auf Einsicht in die Aktenstücke A11/1 und A18/4 und den Eventualantrag bezüglich der Gewährung des rechtlichen Gehörs respektive bezüglich der Zustellung einer schriftlichen Begründung zum Aktenstück A18/4 wies das Gericht demgegenüber ab. Auch der Antrag, es sei festzustellen, dass die Rechtswirkung der vorläufigen Aufnahme im Fall der Aufhebung der angefochtenen Verfügung ab Datum der angefochtenen Verfügung fortbesteht, wurde abgewiesen. Schliesslich verzichtete das Gericht antragsgemäss auf die Erhebung eines Kostenvorschusses und wies den Rechtsvertreter der Beschwerdeführerin darauf hin, dass er unaufgefordert eine Kostennote einzureichen habe, da das Gericht keine solche einholen werde, sondern eine allfällige Entschädigung aufgrund der Akten einschätzen werde.

E.
Mit Schreiben vom 2. September 2015 gewährte das SEM der Beschwerdeführerin Einsicht ins Aktenstück A17/4. Mit Eingabe ihres Rechtsvertreters vom 17. September 2015 nahm die Beschwerdeführerin die Gelegenheit zur Beschwerdeergänzung wahr. Bezüglich der darin gemachten Ausführungen wird - sofern sie entscheidrelevant sind - auf die nachfolgenden Erwägungen verwiesen.

F.
Das Gericht bot dem SEM daraufhin Gelegenheit, eine Vernehmlassung zur Beschwerde einzureichen, welche das SEM mit Eingabe vom 1. Oktober 2015 wahrnahm.

G.
Im Rahmen ihrer Replik vom 21. Oktober 2015 liess die Beschwerdeführerin zur Vernehmlassung des SEM Stellung nehmen und weitere Berichte zur Verfolgung von Christen in Syrien ins Recht legen (Beilagen 31-38).

Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:

1.

1.1 Gemäss Art. 31
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
VGG beurteilt das Bundesverwaltungsgericht Beschwerden gegen Verfügungen nach Art. 5
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5 - 1 Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
VwVG. Das SEM gehört zu den Behörden nach Art. 33
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions:
a  du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale;
b  du Conseil fédéral concernant:
b1  la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26,
b10  la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44;
b2  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27,
b3  le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29,
b4  l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31,
b4bis  l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens,
b5  la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34,
b6  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36,
b7  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38,
b8  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40,
b9  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42;
c  du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cbis  du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cquater  du procureur général de la Confédération, en matière de rapports de travail des procureurs qu'il a nommés et du personnel du Ministère public de la Confédération;
cquinquies  de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail de son secrétariat;
cter  de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail des membres du Ministère public de la Confédération élus par l'Assemblée fédérale (Chambres réunies);
d  de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées;
e  des établissements et des entreprises de la Confédération;
f  des commissions fédérales;
g  des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises;
h  des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées;
i  d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral.
VGG und ist daher eine Vorinstanz des Bundesverwaltungsgerichts. Eine das Sachgebiet betreffende Ausnahme im Sinne von Art. 32
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 32 Exceptions - 1 Le recours est irrecevable contre:
1    Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal;
b  les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires;
c  les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes;
d  ...
e  les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant:
e1  l'autorisation générale des installations nucléaires;
e2  l'approbation du programme de gestion des déchets;
e3  la fermeture de dépôts en profondeur;
e4  la preuve de l'évacuation des déchets.
f  les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires;
g  les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision;
h  les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu;
i  les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR);
j  les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles.
2    Le recours est également irrecevable contre:
a  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f;
b  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale.
VGG liegt nicht vor. Das Bundesverwaltungsgericht ist daher zuständig für die Beurteilung der vorliegenden Beschwerde und entscheidet auf dem Gebiet des Asyls in der Regel - so auch vorliegend - endgültig (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral360.
AsylG; Art. 83 Bst. d Ziff. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
BGG).

1.2 Das Verfahren richtet sich nach dem VwVG, soweit das VGG und das AsylG nichts anderes bestimmen (Art. 37
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement.
VGG und Art. 6
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 6 Règles de procédure - Les procédures sont régies par la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)11, par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral12 et par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral13, à moins que la présente loi n'en dispose autrement.
AsylG).

1.3 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht. Die Beschwerdeführerin hat am Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, ist durch die angefochtene Verfügung besonders berührt und hat ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung beziehungsweise Änderung; sie ist daher zur Einreichung der Beschwerde legitimiert (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral360.
und 108 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
1    Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
2    Dans la procédure étendue, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de 30 jours pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de dix jours pour les décisions incidentes.
3    Le délai de recours contre les décisions de non-entrée en matière et contre les décisions visées aux art. 23, al. 1, et 40 en relation avec l'art. 6a, al. 2, let. a, est de cinq jours ouvrables à compter de la notification de la décision.
4    Le refus de l'entrée en Suisse prononcé en vertu de l'art. 22, al. 2, peut faire l'objet d'un recours tant que la décision prise en vertu de l'art. 23, al. 1, n'a pas été notifiée.
5    L'examen de la légalité et de l'adéquation de l'assignation d'un lieu de séjour à l'aéroport ou dans un autre lieu approprié conformément à l'art. 22, al. 3 et 4, peut être demandé en tout temps au moyen d'un recours.
6    Dans les autres cas, le délai de recours est de 30 jours à compter de la notification de la décision.
7    Toute pièce transmise par télécopie est considérée comme ayant été valablement déposée si elle parvient au Tribunal administratif fédéral dans les délais et que le recours est régularisé par l'envoi de l'original signé, conformément aux règles prévues à l'art. 52, al. 2 et 3, PA368.
AsylG; Art. 48 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48 - 1 A qualité pour recourir quiconque:
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
sowie Art. 52 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52 - 1 Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
VwVG). Auf die Beschwerde ist mithin einzutreten.

2.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants:
1    Les motifs de recours sont les suivants:
a  violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation;
b  établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent;
c  ...
2    Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés.
AsylG, im Bereich des Ausländerrechts nach Art. 49
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 49 - Le recourant peut invoquer:
a  la violation du droit fédéral, y compris l'excès ou l'abus du pouvoir d'appréciation;
b  la constatation inexacte ou incomplète des faits pertinents;
c  l'inopportunité: ce grief ne peut être invoqué lorsqu'une autorité cantonale a statué comme autorité de recours.
VwVG (vgl. BVGE 2014/26 E. 5).

3.

Die Schweiz gewährt Flüchtlingen grundsätzlich Asyl (vgl. Art. 2 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
1    La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
2    L'asile comprend la protection et le statut accordés en Suisse à des personnes en Suisse en raison de leur qualité de réfugié. Il inclut le droit de résider en Suisse.
AsylG). Gemäss Art. 3 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG sind Flüchtlinge Personen, die in ihrem Heimatstaat oder im Land, in dem sie zuletzt wohnten, wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauung verfolgt sind respektive begründete Furcht haben, verfolgt zu werden.

Aus dem Wortlaut dieser Bestimmung könnte man irrtümlicherweise ableiten, Flüchtling sei nicht nur, wer in seinem Heimatstaat verfolgt ist, sondern auch, wer an seinem ausländischen Wohnsitz Verfolgung erleidet. Legt man Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG indes im Lichte von Art. 1 Bst. A
IR 0.142.30 Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés (avec annexe)
Conv.-Réfugiés Art. 1 Définition du terme «réfugié» - A. Aux fins de la présente Convention, le terme «réfugié» s'appliquera à toute personne:
Abs. 1 Ziff. 2 und Abs. 2 des Abkommens vom 28. Juli 1951 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (FK, SR 0.142.30) aus, wird klar, dass eine Person, die über eine Staatsangehörigkeit verfügt - das heisst nicht staatenlos ist - nur als Flüchtling anerkannt wird, wenn sie im Heimatstaat, das heisst im Staat, dessen Nationalität sie besitzt, verfolgt ist. Solange sich ihre Furcht vor Verfolgung nicht auf das Land bezieht, dessen Staatsbürgerin sie ist, kann sie den Schutz dieses Landes in Anspruch nehmen und sich auch dorthin begeben. Sie bedarf dann keines internationalen Schutzes und ist daher auch kein Flüchtling. Wegen Verfolgung am ausländischen Wohnsitz als Flüchtling anerkannt werden kann somit nur, wer staatenlos ist respektive im Heimatstaat wegen Furcht vor Verfolgung im flüchtlingsrechtlichen Sinn keine Zuflucht finden kann. Mit anderen Worten ist die Flüchtlingseigenschaft einer Person mit Bezug zu jenem Staat zu prüfen, deren Staatsangehörigkeit sie besitzt, und nicht mit Bezug zum Land, in dem sie ihren ausländischen Wohnsitz hat (vgl. Walter Kälin, Grundriss des Asylverfahrens, 1990, S. 34 ff.; UNHCR, Handbuch über Verfahren und Kriterien zur Feststellung der Flüchtlingseigenschaft, Genf 1993, Ziff. 87 ff.).

4.

In seiner Verfügung vom 21. Juli 2015 hat das SEM die Flüchtlingseigenschaft der Beschwerdeführerin mit Bezug zu Syrien geprüft (vgl. Bst. B). Gemäss deren Angaben (vgl. A4/10, Rz. 1.09, 1.11; Bst. A.b) und angesichts der Tatsache, dass sie einen auf sie lautenden libanesischen Pass bei der Vorinstanz eingereicht hat, ist indes davon auszugehen, dass sie die libanesische Staatsangehörigkeit besitzt. Folglich hätte das SEM mit Bezug zum Libanon und nicht zu Syrien prüfen müssen, ob die Beschwerdeführerin aus einem Grund nach Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG in flüchtlingsrechtlich relevanter Weise verfolgt ist respektive begründete Furcht hat, verfolgt zu werden. Daran ändert auch nichts, dass die Beschwerdeführerin anlässlich der eingehenden Anhörung vortrug, dass ihr der Libanon fremd sei, sie angesichts der unsicheren Lage nicht dorthin wolle, sie sich als Syrerin fühle und ihr Grossvater väterlicherseits, von dem ihr Vater und sie die libanesische Staatsangehörigkeit geerbt hätten, ursprünglich Syrer gewesen sei, weshalb auch sie wiederholt, aber vergeblich die syrische Staatsangehörigkeit habe erwerben wollen (vgl. A14/25, F6, F13 ff., F17, F65, F91 f.). So stellten die libanesischen Behörden ihr gemäss ihren Ausführungen stets Identitätsdokumente aus respektive verlängerten diese, zuletzt den von ihr eingereichten Pass gemäss den darin enthaltenen Angaben Ende 2011 (vgl. A4/10, 4.02 und 4.03; A14/25, F20, F22, F27, F31 f., F65; vgl. zum Ganzen UNHCR, a.a.O., Ziff. 93).

Ohne in Frage zu stellen, dass die Ereignisse, welche die Beschwerdeführerin im Zuge des syrischen Bürgerkrieges miterleben musste, schrecklich und traumatisierend waren, sind ihre Verfolgungsvorbringen bezüglich Syrien nach dem Gesagten unerheblich, da sie sich nicht auf ihren Heimatstaat im Sinne der FK beziehen. Mithin weisen auch die diesbezüglichen Ausführungen in der Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015 (vgl. Art. 47-72, Art. 75-89 [Nummerierung der Beschwerde der Eltern], S. 21 ff.; Art. 130, S. 52), einschliesslich des Vorbringens, das SEM habe mit Blick auf die Verfolgungsgeschichte der Beschwerdeführerin die Untersuchungspflicht und den Anspruch auf rechtliches Gehör verletzt (vgl. Art. 16 ff., Art. 20-25, Art. 27, Art. 31-34, Art. 36 [Nummerierung der Beschwerde der Eltern], S. 11 ff.; Art. 101-113, Art. 115, Art. 118, Art. 120, Art. 126, S. 41 ff.), keine Entscheidrelevanz auf.

Vor diesem Hintergrund erscheint auch der auf Beschwerdeebene vorgetragene Einwand, das SEM habe in der angefochtenen Verfügung zu wenig auf das Asylverfahren der Eltern der Beschwerdeführerin Bezug genommen, obwohl ihr Verfahren untrennbar mit jenem ihrer Eltern verbunden sei, ungerechtfertigt. So ist die Mutter der Beschwerdeführerin syrische Staatsangehörige, weshalb ihre Flüchtlingseigenschaft tatsächlich mit Bezug zu Syrien zu prüfen ist. Der Vater der Beschwerdeführerin besitzt zwar, gleich wie die Beschwerdeführerin selbst, ausschliesslich die libanesische Staatsangehörigkeit. Sollte der Mutter der Beschwerdeführerin Asyl gewährt werden, würde sein asylrechtliches Schicksal indes jenem seiner Ehefrau folgen, während die Beschwerdeführerin angesichts ihrer Volljährigkeit daraus nichts zu ihren Gunsten ableiten könnte (vgl. Art. 51 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 51 Asile accordé aux familles - 1 Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1    Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1bis    Si l'examen des conditions de la reconnaissance du statut de réfugiés et de l'octroi de l'asile définies à l'al. 1 révèle des indices d'une cause absolue d'annulation au sens de l'art. 105, ch. 5 ou 6, du code civil (CC)148, le SEM en informe l'autorité visée à l'art. 106 CC. La procédure est suspendue jusqu'à la décision de cette autorité. Si celle-ci intente une action, la suspension est prolongée jusqu'à ce qu'un jugement soit rendu et entré en force.149
2    ...150
3    L'enfant né en Suisse de parents réfugiés obtient également le statut de réfugié, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.151
4    Si les ayants droit définis à l'al. 1 ont été séparés par la fuite et se trouvent à l'étranger, leur entrée en Suisse sera autorisée sur demande.152
5    ...153
AsylG). Folglich sind auch die auf Beschwerdeebene gemachten Vorbringen, die sich nur auf die Eltern der Beschwerdeführerin beziehen, unbeachtlich (vgl. Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015, Art. 26, Art. 35 [Nummerierung der Beschwerde der Eltern], S. 14, S. 17).

5.

Nach dem Gesagten ist somit zu prüfen, ob die Beschwerdeführerin mit Bezug zu ihrem Heimatstaat Libanon asylrechtlich relevanten Nachteilen ausgesetzt wäre.

5.1

5.1.1 Eigenen Angaben zufolge hat die Beschwerdeführerin seit ihrer Geburt bis zu ihrer Ausreise aus Syrien in B._______ - und mithin nie im Libanon - gelebt (vgl. A4/10, Rz. 2.01) und mit den libanesischen Behörden auch nie Probleme gehabt, zumal sie mit diesen ausser für die Beschaffung ihrer Identitätspapiere nie Kontakt gehabt haben will (vgl. A14/25, F65). Folglich ist lediglich der Frage nachzugehen, ob sie inskünftig eine Verfolgung in ihrem Heimatstaat zu befürchten hätte.

Eine begründete Furcht vor künftiger Verfolgung liegt vor, wenn konkreter Anlass zur Annahme besteht, eine Verfolgung werde sich - aus heutiger Sicht - mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zukunft verwirklichen. Eine bloss entfernte Möglichkeit künftiger Verfolgung genügt nicht; es müssen konkrete Indizien vorliegen, welche den Eintritt der erwarteten - und aus einem der vom Gesetz aufgezählten Motive erfolgenden - Benachteiligung als wahrscheinlich und dementsprechend die Furcht davor als realistisch und nachvollziehbar erscheinen (vgl. BVGE 2011/51 E. 6.2 sowie BVGE 2011/50 E. 3.1.1). Als ernsthafte Nachteile gelten namentlich die Gefährdung des Leibes, des Lebens oder der Freiheit sowie Massnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken (Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG).

5.1.2 Mit Bezug zum Libanon trug die Beschwerdeführerin anlässlich der eingehenden Anhörung sowie auf Beschwerdeebene im Wesentlichen vor, dass eine Flucht dorthin keine Alternative gewesen wäre, da Syrer und insbesondere auch Christen im Libanon gehasst und verachtet würden. Zudem sei die Sicherheitslage im Libanon äusserst problematisch und chaotisch. So könne in den Strassen jederzeit eine Bombe explodieren. Des Weiteren gebe es überall Soldaten und Panzer, was bei der Beschwerdeführerin, während ihres Aufenthalts im Libanon, ein Gefühl der Unsicherheit ausgelöst habe. Ferner sei es offensichtlich, dass eine alleinstehende, junge Frau, welche aufgrund ihrer Herkunft aus Syrien keine oder nur eine schlechte Chance auf eine Heirat habe und angesichts ihrer libanesischen Staatsangehörigkeit nicht von der Flüchtlingshilfe profitieren könnte, grosse Schwierigkeiten hätte, sich zu finanzieren. So scheine es - auch bei guter Schulbildung - angesichts der schlechten Wirtschaftslage im Libanon kaum möglich, eine Stelle zu finden. Schliesslich stehe einer Integration im Libanon auch das fehlende soziale Netz der Beschwerdeführerin in diesem Land entgegen. Demnach sei klar, dass ein Leben im Libanon für sie nicht möglich und auch nicht zumutbar wäre und sie dort als Christin - insbesondere von radikalen Islamisten - genauso verfolgt wäre, wie in Syrien (vgl. A14/25, F91 ff., F126 f., F136 f.; Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015, Art. 74 [Nummerierung der Beschwerde der Eltern], S. 30 f.; Beschwerdeergänzung vom 17. September 2015, Art. 133 ff., S. 2 f., Replik vom 21. Oktober 2015, S. 4).

5.2 Vor diesem Hintergrund ist zunächst der Frage nachzugehen, ob die Beschwerdeführerin aufgrund ihres christlichen Glaubens respektive ihrer Zugehörigkeit zur Griechisch-Orthodoxen Glaubensgemeinschaft (vgl. A15, Beilage 1) im Libanon einer asylrelevanten Verfolgung ausgesetzt wäre.

Da die letzte Volkszählung im Libanon ins Jahr 1932 zurückdatiert, existieren keine präzisen Angaben zur aktuellen Grösse der verschiedenen religiösen Gemeinschaften im Land. Schätzungen zufolge sind rund 35 bis 39 Prozent der libanesischen Bevölkerung Christen, während ungefähr 54 Prozent dem Islam - ungefähr je hälftig den Sunniten und den Schiiten - angehören. Die Griechisch-Orthodoxe Gemeinschaft gehört als zweitgrösste christliche Gruppe im Land zu den 18 offiziell anerkannten Konfessionen im Libanon. Zwecks Erhalt des politischen Gleichgewichts zwischen den wichtigsten religiösen Gruppen sehen die libanesische Verfassung sowie das Abkommen von Taif, das nach Ende des 15-jährigen libanesischen Bürgerkrieges im Jahr 1989 ratifiziert wurde, vor, dass Christen und Muslime sowohl im Parlament, als auch im Kabinett und in hohen staatlichen Positionen paritätisch vertreten sind. Im sogenannten "Nationalpakt" aus dem Jahr 1943, der nicht offiziellen Bestandteil der Verfassung darstellt, ist zudem geregelt, dass die Ämter des Präsidenten, des Premierministers und des Sprechers des Parlaments gleichmässig auf Christen, Sunniten und Schiiten verteilt werden. Die Religionszugehörigkeit der Vertreter spielt mithin noch heute eine wichtige Rolle in der Politik des Landes. So werden die gewählten Politiker faktisch als Repräsentanten ihrer religiösen Gemeinschaften und nicht als Vertreter des Allgemeinwohls gesehen. Während sich die nicht offiziell anerkannten religiösen Minderheiten im Libanon wiederholt beklagten, in der libanesischen Politik unterrepräsentiert zu sein, sind die Ministerposten im Land den genannten gesetzlichen Grundlagen folgend auf die wichtigsten, offiziell anerkannten religiösen Gemeinschaften - darunter auch die Griechisch-Orthodoxe Gemeinschaft - verteilt (vgl. US Department of State [USDOS], 2014 Report on International Religious Freedom - Lebanon, 14. Oktober 2015; Immigration and Refugee Board of Canada, Lebanon: Situation of Christians, including treatment by society and authorities; treatment of Christians by Hezbollah and Al-Qaeda; state protection [2011-2013], 16. Januar 2014; Rania El Rajji, Minority Rights Group International [Hrsg.], The leaves of one tree: Religious minorities in Lebanon, Dezember 2014; vgl. ferner The New York Times Magazine, Is This the End of Christianity in the Middle East?, 22. Juli 2015).

Die Beziehung zwischen den Mitgliedern der verschiedenen religiösen Gruppierungen innerhalb der libanesischen Zivilgesellschaft wurde - mit wenigen Ausnahmen - grundsätzlich auch jüngst noch als freundschaftlich bezeichnet. Zwar haben der Konflikt in Syrien und die zunehmenden Übergriffe der Terrororganisationen "Islamischer Staat" (IS) und al-Nusra Front auf libanesischem Territorium das Verhältnis zwischen den Konfessionen im Land belastet. Gemäss den konsultierten Quellen trat dies indes nicht flächendeckend, sondern nur in einzelnen Regionen, vorwiegend in Tripoli, der zweitgrössten Stadt des Landes, welche sich durch ein fragiles konfessionelles Gleichgewicht kennzeichnet, zu Tage. Die dort verübten Gewaltakte und Drohgebärden sunnitischer Extremisten richteten sich zudem nicht nur gegen Christen, sondern auch gegen moderate Sunniten, Schiiten und Alawiten. Auch wurde gegen diesen Anstieg konfessionell motivierter Gewalt seitens der Oberhäupter der wichtigsten Glaubensgemeinschaften im Libanon - welche sich nach wie vor regelmässig treffen, um gemeinsame Anliegen zu diskutieren und zu erhöhtem gegenseitigem Respekt aufzurufen - sowie auch seitens libanesischer Politiker Kritik laut. Im Übrigen scheinen die jüngst verzeichneten individuellen Übergriffe auf Christen weniger mit ihrer religiösen Überzeugung als mit ihrer gewerblichen Tätigkeit - insbesondere dem Verkauf von alkoholischen Getränken oder dem Betrieb von Pubs und Diskotheken - im Zusammenhang gestanden zu haben. So wurden Muslime, welche vergleichbaren Tätigkeiten nachgingen, genauso oft Opfer von solchen Gewaltakten. Da die genannten Gewerbe aufgrund unterschiedlicher religiöser Anschauungen aber meist von Christen ausgeübt werden, fallen Christen entsprechend motivierten Anschlägen häufiger zum Opfer. Von einer Kollektivverfolgung der Christen im gesamten Libanon ist nach dem Gesagten indes in jedem Fall nicht auszugehen (vgl. USDOS, a.a.O.; Immigration and Refugee Board of Canada, a.a.O.).

Vor dem Hintergrund dieser Ausführungen erscheint die Furcht vor einer asylrelevanten Verfolgung im Libanon aufgrund des christlichen Glaubens der Beschwerdeführerin respektive ihrer Zugehörigkeit zur Griechisch-Orthodoxen Glaubensgemeinschaft unbegründet.

5.3 Ferner ist der Frage nachzugehen, ob die Beschwerdeführerin aufgrund ihrer syrischen Herkunft, welche wohl an ihrem Dialekt erkennbar wäre, im Libanon einer asylrelevanten Verfolgung ausgesetzt wäre.

Auch dies ist zu verneinen. Zwar ist nicht zu verkennen, dass die grosse Anzahl der aus Syrien kommenden Flüchtlinge (vgl. statt vieler UNHCR, Syria Regional Refugee Response - Registered Syrian Refugees, 31. Oktober 2015, < http://data.unhcr.org/syrianrefugees/country.php?id=122 >, abgerufen am 18. November 2015; Middle East Eye [MEE], Syrian refugees in Lebanon: Whose breaking point?, 13. Oktober 2015) sowie die Ausläufer des syrischen Konflikts im Libanon zu erhöhten Spannungen zwischen den zugewanderten Personen und der einheimischen libanesischen Bevölkerung geführt haben, welche teilweise in Drohungen und gewaltsamen Übergriffen auf Flüchtlinge aus Syrien gipfelten (vgl. z.B. VICE News, Inside the Lebanese Camps Where Syrian Refugees Are Struggling to Eke Out a Living, 16. September 2015; The Daily Star, 11 soldiers, 30 militants killed in east Lebanon, 3. August 2015; International Rescue Committee (IRC) / Norwegian Refugee Council (NRC), Legal Status of Refugees from Syria: Challenges and Consequences of Maintaining Legal Stay in Beirut and Mount Lebanon, Juni 2015; Al-Akhbar, Attacks on Syrians in Lebanon: Scapegoating, par excellence, 16. September 2014; NOW, Civilians threaten Syrian refugees, demand they leave, 8. September 2014). Dennoch ist nicht von einer Kollektivverfolgung aus Syrien zugewanderter Personen im Libanon auszugehen, sind die Übergriffe auf sie doch nicht derart intensiv und häufig, dass jede aus Syrien zugewanderte Person mit guten Gründen befürchten müsste, an Leib und Leben verfolgt zu werden. Im Fall der Beschwerdeführerin kommt begünstigend hinzu, dass sie tatsächlich über die libanesische Staatsangehörigkeit verfügt.

5.4 Die übrigen Vorbringen der Beschwerdeführerin hinsichtlich des Libanons beziehen sich auf die allgemeine Sicherheitslage sowie die Erwerbs- und Integrationschancen junger Frauen ohne soziales Beziehungsnetz in diesem Land und sind mithin für die Frage der Flüchtlingseigenschaft respektive des Asyls irrelevant. Indes können sie - genauso wie die Frage der Unterstützungspflicht der Beschwerdeführerin gegenüber ihren kranken Eltern (vgl. Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015, Art. 19, Art. 35 [Nummerierung der Beschwerde der Eltern], S. 12, S. 17; Art. 116, S. 48) - für die Frage der Zumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs bedeutsam sein. Da die Vorinstanz in ihrer Verfügung vom 21. Juli 2015 aber bereits von der Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs ausging und die vorläufige Aufnahme der Beschwerdeführerin in der Schweiz anordnete, erübrigen sich weitere Ausführungen des Bundesverwaltungsgerichts zum Wegweisungsvollzug.

6.

6.1 In der Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015 wurde ferner gerügt, das SEM habe seine Begründungspflicht als Teilgehalt des rechtlichen Gehörs verletzt, indem es die Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs trotz entsprechenden Antrags vom 24. Juli 2015 in seiner Verfügung vom 21. Juli 2015 nicht rechtsgenüglich motiviert habe (vgl. Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015, Art. 3 f., S. 4 und Art. 8 f. [Nummerierung der Beschwerde der Eltern], S. 9; Art. 100
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
, Art. 114
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
, S. 41, S. 47).

6.2 Gemäss Art. 35
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 35 - 1 Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit.
1    Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit.
2    L'indication des voies de droit mentionne le moyen de droit ordinaire qui est ouvert, l'autorité à laquelle il doit être adressé et le délai pour l'utiliser.
3    L'autorité peut renoncer à motiver la décision et à indiquer les moyens de droit, si elle fait entièrement droit aux conclusions des parties et si aucune partie ne réclame une motivation.
VwVG sind schriftliche Verfügungen grundsätzlich zu begründen (Abs. 1), wobei die verfügende Behörde ausnahmsweise auf eine Begründung verzichten kann, wenn sie den Begehren der Parteien voll entspricht und keine Partei eine Begründung verlangt (Abs. 3). Daraus ergibt sich im Umkehrschluss, dass die verfügende Behörde eine Verfügung, die alle Anträge vollständig gutheisst, begründen muss, wenn eine Partei dies verlangt, und dass jede Partei das Recht hat, die Begründung einer positiven Verfügung zu verlangen (vgl. Uhlmann/Schwank, in: Waldmann/Weissenberger [Hrsg.], VwVG, Praxiskommentar zum Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren, 2. Aufl. 2016, Art. 35 N 37).

6.3 Mit Blick auf Art. 35
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 35 - 1 Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit.
1    Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit.
2    L'indication des voies de droit mentionne le moyen de droit ordinaire qui est ouvert, l'autorité à laquelle il doit être adressé et le délai pour l'utiliser.
3    L'autorité peut renoncer à motiver la décision et à indiquer les moyens de droit, si elle fait entièrement droit aux conclusions des parties et si aucune partie ne réclame une motivation.
VwVG war das SEM im Zeitpunkt des Erlasses der Verfügung vom 21. Juli 2015 somit berechtigt, auf eine Begründung seines positiven Entscheids im Vollzugspunkt zu verzichten, wurde der entsprechende Antrag doch erst nach Ergehen der Verfügung gestellt. Folglich kann diesbezüglich auch keine Verletzung der Begründungspflicht und mithin des rechtlichen Gehörs vorliegen. Es stellt sich indes die Frage, ob die Rüge, eine Begründung des positiven Entscheids durch das SEM sei bislang ausgeblieben, als Rechtsverweigerungs- respektive Rechtsverzögerungsbeschwerde entgegenzunehmen wäre. Dies ist insofern zu verneinen, als der von einem Rechtsanwalt abgefassten, ausführlichen und später ergänzten Beschwerdeschrift kein entsprechendes Begehren zu entnehmen ist. Auch erscheint es zweifelhaft, ob bei einer einmaligen Anfrage, bezüglich welcher die Behörde nicht eindeutig zu erkennen gab, dass sie deren Behandlung ablehnt, bereits von einer Rechtsverweigerung respektive Rechtsverzögerung ausgegangen werden müsste. Festzuhalten bleibt, dass die massgeblichen Überlegungen, die der vorläufigen Aufnahme zu Grunde liegen, sowohl in der Zwischenverfügung vom 11. August 2015 (in der auf die Bürgerkriegssituation in Syrien hingewiesen wird; vgl. A23/2), als auch in der Vernehmlassung vom 1. Oktober 2015 (der Ausführungen zur Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs in den Libanon entnommen werden können), festgehalten worden sind.

7.

Schliesslich wurde in der Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015 geltend gemacht, das SEM habe seine Abklärungspflicht dadurch verletzt, dass die Anhörung über neun Stunden gedauert habe, wobei lediglich drei Pausen eingebaut worden seien, und dass es den Hinweis der Hilfswerkvertretung, wonach die Dolmetscherin aufgrund der zum Teil langen Ausführungen der Beschwerdeführerin Mühe gehabt habe, diese ins Deutsche zu übersetzen, ignoriert habe (vgl. Rechtsmitteleingabe vom 20. August 2015, Art. 122 ff., S. 50).

Obwohl die zweifelsohne sehr lange Anhörung vom 3. Dezember 2014 für die Beschwerdeführerin sicherlich anstrengend war und es fraglich ist, ob eine so umfangreiche Befragung nicht auf zwei Tage verteilt respektive mit mehreren Pausen kombiniert werden sollte, erscheint der Sachverhalt gestützt darauf und auf die Kurzbefragung vom 28. Januar 2014 erstellt. So sind die Vorbringen der Beschwerdeführerin in sich geschlossen und nachvollziehbar. Auch wird in der Beschwerde nicht aufgezeigt, welcher Teil der Verfolgungsgeschichte der Beschwerdeführerin vom SEM nicht oder unrichtig festgestellt worden wäre. Dementsprechend sind aus den Befragungsprotokollen auch keine gravierenden Lücken ersichtlich, welche auf eine mangelhafte Übersetzung zurückzuführen wären. Mithin erscheint im Ergebnis auch diese Rüge unbegründet.

8.

Nach dem Gesagten hat das SEM das Asylgesuch der Beschwerdeführerin im Ergebnis zu Recht abgelehnt, weshalb auch der Eventualantrag, die Flüchtlingseigenschaft der Beschwerdeführerin sei anzuerkennen und sie sei wegen Unzulässigkeit statt Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs vorläufig aufzunehmen, abzulehnen ist.

9.
Aus diesen Erwägungen ergibt sich, dass die angefochtene Verfügung Bundesrecht nicht verletzt und den rechtserheblichen Sachverhalt richtig und vollständig feststellt (Art. 106 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants:
1    Les motifs de recours sont les suivants:
a  violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation;
b  établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent;
c  ...
2    Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés.
AsylG). Die Beschwerde ist nach dem Gesagten abzuweisen.

10.
Mit der Abweisung des Asylgesuchs hat die Vorinstanz auch die Wegweisung als solche zu Recht angeordnet, nachdem die Beschwerdeführerin weder über eine ausländerrechtliche Aufenthaltsbewilligung noch über einen Anspruch auf Erteilung einer solchen verfügt (vgl. Art. 44
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 44 Renvoi et admission provisoire - Lorsqu'il rejette la demande d'asile ou qu'il refuse d'entrer en matière, le SEM prononce, en règle générale, le renvoi de Suisse et en ordonne l'exécution; il tient compte du principe de l'unité de la famille. Pour le surplus, la décision d'exécuter le renvoi est régie par les art. 83 et 84 LEI127.
AsylG; BVGE 2013/37 E. 4.4, 2009/50 E. 9, je m.w.H.).

11.

11.1 Bei diesem Verfahrensausgang wären die Kosten der Beschwerdeführerin aufzuerlegen (Art. 63 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
VwVG). Da die Rechtsbegehren im Zeitpunkt der Einreichung der Beschwerde indes nicht als aussichtslos zu qualifizieren waren und aufgrund der Aktenlage von der Bedürftigkeit der Beschwerdeführerin ausgegangen werden kann, ist das mit der Beschwerde gestellte Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege im Sinne von Art. 65 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 65 - 1 Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111
1    Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111
2    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur attribue en outre un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert.112
3    Les frais et honoraires d'avocat sont supportés conformément à l'art. 64, al. 2 à 4.
4    Si la partie indigente revient à meilleure fortune, elle est tenue de rembourser les honoraires et les frais d'avocat à la collectivité ou à l'établissement autonome qui les a payés.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des honoraires et des frais.113 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral114 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales115 sont réservés.116
VwVG gutzuheissen und auf die Erhebung von Verfahrenskosten zu verzichten.

11.2 Ein Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Rechtsverbeiständung wurde nicht gestellt.

(Dispositiv nächste Seite)

Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:

1.
Die Beschwerde wird abgewiesen.

2.
Das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Prozessführung wird gutgeheissen.

3.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.

4.
Dieses Urteil geht an die Beschwerdeführerin, das SEM und die zuständige kantonale Behörde.

Die vorsitzende Richterin: Die Gerichtsschreiberin:

Christa Luterbacher Regina Derrer

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