14 Entscheidungen der Sehuldbetreibungs-

weniger kann in diesem Falle von der Erhebung einer Gebühr für deren
Zustellung die Rede sein. Andrerseits steht natürlich der Berechnung
der Gebühr nichts ent" gegen, wenn die Bestreitungsirist in einer
besonderen Mitteilung angesetzt werden muss, weil die Drittansprache
erst nach der Versendung der Pfändungsurkunde erhoben worden ist ;
denn unter solchen Umständen ist das Amt gehalten, die angesprochenen
Pfändungsgegenstände genau zu bezeichnen und es hat dann in der Tat eine
Arbeit zu verrichten, die ihm erspart bleibt, wenn die Fristansetzung in
der Pfändungsurkunde erlassen werden kann. Die in AS Sep. Ausg. 16 N°
21 Erw. 3 enthaltene Interpretation von Art. 13 GT 2. SchKG ist daher
gestützt auf die vorstehenden Ausführungen in dem Sinne zu modifizieren,
dass das Amt zur Berechnung einer Gebühr von 50 Cts. für die Ansetzung der
Bestreitungsfrist nur dann berechtigt ist, wenn diese in einer besonderen
Anzeige erfolgen muss und bei der konkreten Sachlage die Pfändungsurkunde
dazu nicht verwendet werden kann. Demnach hat das Amt der Rekurrentin auch
die für die Fristansetzung berechnete Gebühr im Betrage von 2 50 Cts. =
1 Fr. zurückzuerstatten und der Rekurs ist daher in vollem Umfange als
begründet zu erklären.

Demnach erkennt die Schuldbeir.und Konkurskammer ." Der Rekurs wird
gutgeheissen. und Konkurskammer. N° 3 15

3. Auszug-as dem Beschluss vom 31. Januar 1919 . i. S. Schweizerische
Kreditanstalt. Verhältnis zwischen der VO vom 27. Oktober 1917 und der

Verordnung betr. die Gläubiger-gemeinschaft bei Anleihensobligationen
vom 20. Februar 1918. -

In der in einer Pfandstundnngssache den Oberexperten erteilten Instruktion
hat sich die Schuldbetreibungs und Konkurskammer über die Frage nach
dem Verhältnis zwischen der V0 vom 27. Oktober 1917 und der-VO betr.
die Gläubigergemeinschait bei Anleihensobligationen vom 20. Februar 1918
(GGV) wie folgt ausgesprochen :

1. ...... Im übrigen mag bei diesem Anlass bemerkt werden, dass überhaupt
die Verordnung betr. die Gläubigergemeinschait bei Anleihensobligationen
vom 20. Februar 1918, bezw. die von den Gläubigern gestützt auf sie
gefassten Beschlüsse im vorliegenden Pfandstundungs-verfahren keine
Rolle spielen, obwohl, Art. 28 GGV auf das Gegenteil schliessen zu lassen
scheint. Die Bewilligung der Pfandstundung im Sinne der VO Vom 27.0kt0ber
1917 ist von der Stellungnahme der Pfandgiäubiger zu dem

. vom Pfandschuldner eingereichten Stundungsgesuch un--

abhängig, indem eine Beteiligung der Gläubiger am Pfandstundungsverfahren
nur insofern vorgesehen ist, als-sie befugt sind, die Ueberprüfung der
vom Sachwalter vorgenommenen Schätzung des Jetztwertes der Pfänder

_ zu verlangen (Art. 16 V0) und beim Bundesgericht das

Begehren um Anordnung einer Oberexpertise zur neuen Begutachtung
einerseits des J etztwertes, andrerseits der Frage nach dem Vorliegen der
in Art. 2 und 10 VO genannten Stundungsv oraussetzungen zu stellen. Die
Bewilligung der Stundung hängt aber ausschliesslich von der Nachlass-

behörde ab,'welche die Stundung auch dann zu gewähren

hat, wenn alle Pfandgläubiger sich ihr widersetzen, sofern

nur den in der VO aufgestellten sachlichen Voraussetzun-

gen Genüge geleistet wird. Art. 28 GGV kann sich daher von vornherein
nur auf ein ausschliesslich nach Art. 293
SR 281.1 Bundesgesetz vom 11. April 1889 über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG)
SchKG Art. 293 - Das Nachlassverfahren wird eingeleitet durch:
a  ein Gesuch des Schuldners mit folgenden Beilagen: eine aktuelle Bilanz, eine Erfolgsrechnung und eine Liquiditätsplanung oder entsprechende Unterlagen, aus denen die derzeitige und künftige Vermögens-, Ertrags- oder Einkommenslage des Schuldners ersichtlich ist, sowie ein provisorischer Sanierungsplan;
b  ein Gesuch eines Gläubigers, der berechtigt wäre, ein Konkursbegehren zu stellen;
c  die Überweisung der Akten nach Artikel 173a Absatz 2.


16 Entscheidungen der Schuldbetreibungs-

SchKG durchzuführendes 1'achlassvertragsverfahren bess

ziehen und auch dann nur insoweit, als die Pfänder den Pfandiorderungen
keineDeckuug bieten,wei1 ja diePfandgläubiger, soweit sie gedeckt
sind beim Nachlassv erfahre (kein Mitspracherecht haben und von ilnn
nicht berührt werden. Die Schuldnerin kann sich daher auf den von der
Gläubiger-gemeinschaft am 12. Juni gefassten Stundungsssbeschluss nur
berufen, wenn und soweit diePÎandstundung nicht bewilligt werden sollte.

4. Arrét da & février 1919 dans la cause Brin-gold.

Décès du débiteur après la saisie; droit du créaneier, qui n 'est pas
intervenu au bénéfice d'inventaire, de continuer la poursuite contre les
héritiers; voie à suivre par ces derniers, s 'ils entendent invoquer 1a
forcîusion du créancier.

M. Meunier Burdin a engagé contre Christian Bringold 'une poursuite,
n° 69309, qui a ahouti à une saisie pratiquée avant le décès du
débiteur, survenu le 18 aoùt 1908. Il laissait comme héritiers
ses deux fils, lesqueis ont accepté :.sa succession sous bénéfice
d'inventaire. M. Meunier--

Burdin n'a pas produit sa créance dans l'inventaire et a. purement et
simplement requis la continuation de la pour

·.suite, soit la vente des biens saisis, contre les hoirs Bringold.
Ceux ci ayant invite I'office à annuler la poursuite "par le motif que, en
vertu de l'art. 590 CCS, le eréancie1 avait perdu tous droits contre eux,
l'office leur a répondu qu 'il ne pouvait donner suite à cette demande,
la question de savoir si la poursusiite est éteinte relevant exclusivement
de la compétenee des tribunaux (art. 85 LP). L'autorité de surveillance
s'est plaeée au meme point de vue et a écarté le recours forme par les
hoirs Bringold. Ces derniers ont recouru au Tribunal federal contre cette
decision en reprenant leurs conclusions qui tendent à l'annulation de
la poursuite.und Konkurskammer. N° 4. 17V

Stamani sur ces fails et considérant en droit :

Les recourants invoquent l'art. 590 al. 1 CCS d'après lequel les
créanciers du défunt qui n'ont pas produit dans l'inventaire dela
succession ne peuvent rechercher l'héritier, mais ils négligent l'ai. 3
du meine article qui apporte une" dérogation à cette règle en disposant
que les créanciers peuvent toujours faire valoir leurs droits en tant que
ceux ei sont garantis par des gages grevant les biens de la succession
. Or aux droits de gege conventionnels on doit, à ce point de vue,
assimiler les droits résultant d'une saisie pratiquée contre le de cujus
iorsqu'avant son décès les délais de participation étaient expirés. C'est
ce qui résulte très nettement de l'art. 59 al. 3 LP qui autorise la
confirmation de la poursuite contre l'héritier aussi bien dans ce cas
que lorsqn'il s'agit d'une poursuite en réalisation de gage. En effet,
une fois passés les délais de parti-

sscipation, les droits du créancier sur les objets saisis ne

peuvent plus étre remis en question qu'en cas de faillite suhséquente
(eventualità non réalisée en l'espèce). Si donc l'héritier peut toujours
etre recherche en vertu d'une

. créance garantie par gage maigré que eelle ei n'ait pas été

produite à l'inventaire de la succession, l'art. 59 al. 3 LP combine avec
l'art, 590 al. 3 CCS autorise à conclure' qu'il en est de méme lorsque
le créancier est au bénéfiee d'une saisie' devenue irrévoeable avant
l'ouverture de la succession. Le defaut de production à l'inventaire ne
portant pas atteinte aux droits résnltant d'un gage, il laisse également
subsister, à bien plus forte raison, ceux qui, après l'expiration des
délais de participation, résultent de la saisie, soit d'un acte officiel
constasstant publiquement l'existence de la créance et les garanties
réelles au bénéfice desquelles elle se trouve.

Pour écarter le recours, l'instance cantonale n'a pas fait appel aux
considérations qui précèdent. Elle pouvait en eiiet se dispenser de le
faire, car la question de savoir si ledéfaut de production à l'inventaire
a entraîné l'ex-

AS 45 m _ 1919 2
Entscheidinformationen   •   DEFRITEN
Dokument : 45 III 15
Datum : 31. Januar 1919
Publiziert : 31. Dezember 1920
Quelle : Bundesgericht
Status : 45 III 15
Sachgebiet : BGE - Schuldbetreibungs- und Konkursrecht
Gegenstand : 14 Entscheidungen der Sehuldbetreibungs- weniger kann in diesem Falle von der Erhebung


Gesetzesregister
SchKG: 293
SR 281.1 Bundesgesetz vom 11. April 1889 über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG)
SchKG Art. 293 - Das Nachlassverfahren wird eingeleitet durch:
a  ein Gesuch des Schuldners mit folgenden Beilagen: eine aktuelle Bilanz, eine Erfolgsrechnung und eine Liquiditätsplanung oder entsprechende Unterlagen, aus denen die derzeitige und künftige Vermögens-, Ertrags- oder Einkommenslage des Schuldners ersichtlich ist, sowie ein provisorischer Sanierungsplan;
b  ein Gesuch eines Gläubigers, der berechtigt wäre, ein Konkursbegehren zu stellen;
c  die Überweisung der Akten nach Artikel 173a Absatz 2.
Stichwortregister
Sortiert nach Häufigkeit oder Alphabet
biene • anleihensobligation • 1919 • ei • verhältnis zwischen • frage • kommunikation • stelle • berechnung • entscheid • drittansprache • bundesgericht • gold • mais • weiler