356 Obligationenrecht. N° 53.

circonstances tel que la confirmation du contrat aux anciennes conditions
impliquerasiit pour l'une des parties i'obligation de travailler à
perte. On doit se demandek si les parties auraîent conclu le contrat tel
qu'il a été passe si elles avaient pu prévoir les événements survenus dans
la suite. La réponse ne saurait ètre douteuse en l'espèce. La Brasserie
de St-Jean n'aurait cer-tes pas contenti à livrer la hiére à un prix ne
correspondant nullement au coùt de production.

Il résulte de ces principes qu'au printemps 1916, lorsque _

la Société des brasseries suisses decida la hansse du prix de la hière et
que la demanderesse reclama 31 fr. l'hectolit-re, la défenderesse avait
la faculté de se départir du contrat. Elle ne l'a pas fait. Pendant six
mois, elle a payé sans protester le nouveau prix, acceptant tacitemenb
la modification du contrat. Cette acceptation la liait aus-ei longtemps
que le nom-fel état de choses se maintenajt, les parties gardant le droit
de dénoncer le contrat dans le cas où la Situation. viendrait à changer
derechef. En exigeant le retour au prix de 25 fr. en octobre 1916,
alors que les événements ne justifiaient pas une reduction du prix et
en réelamant la restituticn de 6 fr. par hecta"litre, la défenderesse
a méconnusil'étendue de ses droits, car il n'est pas soutenable qu'en
prètant l'attention . _ voulue (art. 3 GC) elle ait pu rester si longtemps
dans l'erreur sur les termes du contrat. La demanderesse était dès
lors en droit de repousser les prétentions émises par la dèfenderesse;
mais dn moment, qu'elle entendait poursnivre l'exécution du contrat,
elle aurait dd continuer à accomplir-- sa propre prestation en mettant
la defenderesse en demeure de payer le prix de 31 fr. En Jcessant sans
autre de fournir la bière et en enlevant l'installation, rendant ainsi
impossihle l'exploitation du café, la de-manderesse s 'est mise dans
ses torts. Dans ces conditions, le contrat du 1er décembre 1912, doit
etre conSidè'ré comme résilié par les deux parties sans qu'il y ait lieu
d"allcuersi aucune indemnité.sizsicsSicuut. .... ..-

Le Tribunal fédéral pronome :

Le recours par voie de jonctiOn est écarté. Le recours principal est
admis en ce sens que la demande recon--

_ventiennelie de dommages intéréts est écartée.

VI. PROZESSRECHT

PROCÉDURE

54. Smug m dem Urteil der I. Zivihbteilung vom 6. Juni 1919
i. S. Gebr. man; si-G. gegen Riu-r.

Kompetenzabgrenzung zwischen Bundesgericht u. kantonalen;
Kassationsgericht hinsichtlich der AktenWidrigkeitsr üge.

Der Auffassung des Kassationsgerichtes (Zürich), dass. die Beschwerde, das
Obergerieht habe sein Urteil auf aktenwidrige Annehmen gestützt, einzig
mit der Berufung an das Bundesgericht geltend gemacht werden könne, weil,

· es sich um eine nach eidgen. Recht zu beurteilende'

Streitsach'e handle, kann in dieser Allgemeinheit nicht beigepflichtet
werden. Aus Art. 57 OG, welcher hestimmt, dass die Berufung nur auf
Verletzung des Bundesrechts gestützt werden könne, ergibt sich, dass das
Bundesgericht an die kantcnalgerichtliche Entscheidung einer Rcchtsfr'age,
die ausschliesslich vom kantonalen Recht beherrscht wird, gebunden ist
und ihm die Kompetenz, diese Entscheidung nachznprüfen und auizuheben,
fehlt. 'Hiebei kann es offenbar keinen Unterschied machen, ob diese vom
kantonalen Recht beherrschte Rechtsfrage

358 · Promat-echt; N' 51.

sich in einer Streitigkeit erhebt, die im übrigen dem eidgenössischen
materiellen Recht unterliegt, oder in einer solchen, die in ihrem ganzen
Umfange kantonalrechtlicher Natur'ist. Auch in einem Streit über ein
Rechtsverhältnis, das materiell dem Bundeszivilrecht untersteht, können
Rechtsfragen entstehen, die vom kantonalen Recht beherrscht Werden, so
die meisten prozessualen Fragen. Die Entscheidung, welche die kantonale
Instanz über diese trifft, ist der Kognition des

Bundesgerichts überhaupt entzogen: nicht nur in Bezug

auf die Anwendung des kantonalen Rechts auf den vom kantonalen
Richter. als feststehend angenommenen Tatbestand, sondern auch insoweit,
als es sich trägt, ob er diesen Tatbestand den Akten gemäss festgestellt
habe. Ganz verfehlt wäre es, sieh für die gegenteilige Auffassung
etwa auf Art. 81 OG berufen zu wollen; denn diese Bestimmung enthält
natürlich keine selbständige Berufungsvoraussetzung; eskommt ihr lediglich
Bedeutung zu im Rahmen des Art. 57 (vergl. in diesem Sinne den Entscheid
des Kassationsgerichts in Zürch. Rechtspr. 16 Nr. 65). .

lm vorliegenden Falle nun beziehen sich die tatsächlichen Feststellungen,
mit "Bezug'auf welche die Beklagte die Rüge der Aktenwidrigkeiterhoben
hat, die jedoch vom Kassationsgericht, als nicht in seine Kompetenz
fallend, ausgeschaltet wurdendnrchweg auf die Anwendung des kantonalen
Prozessrechts. Das gilt namentlich für die Annahme des Obergerichts, dass
die vom Experten H. erörterten Schadensgrundlagen von der Klage partei
bereits gegeben gewesen seien und der Expertedie Mängel berücksichtigt
habe, soweit solche dem Beweisdekret zu Grunde gelegt waren . Das
Bundesgericht ist daher nicht in der Lage, seinerseits die Rügen auf
ihre Begründetheit zu untersuchen, sondern es muss von den tatsächlichen
Feststellungen des Obergerichts über den mangelhaften Zustand des Werkes
ausgehen ; seiner Nachprüfung entzieht sich insbesondere auch der Ent--ss
Rrozessreeht. N° 55." ss 359 --

scheid der Vorinstanz, es sei dem Experten erlaubt

_ gewesen, nach vernünftigem Ermessen zu bestimmen, ob

die Reparatur nicht in einer gänzlichen Umänderung der Anlage bestehen
müsse.

55. Beschluss der I. Zivilabteilung vom 26. Juni 1919 i. S. Rycheners
When gegen Drahtseilbahn Engelberg-SWM}; A..-G. In Prozessen, in denen
das Bundesgericht zufolge Parteivcreine

harung (OG Art. 52,Ziff. 1) angerufen wird, ist die Erteilung des Armen
rechts ausgeschlossen. --

Am 25. Januar 1919 wurde den Klägern durch den Instruktionsrichter
vorläufig, d. h. für eine noch 'einzureichende Rechtsschrift und den
ersten Rechtstag, das Armen-recht gewährt.

Mit dem vorliegenden Gesuch stellen sie nun den Antrag, es sei ihnen
das Armenrecht weiterhin und zwar in

si dem Sinne zu gewähren, dass sie von der Leistung eines

Kostenvorschusses für das Beweisverfahren befreit werden. '

Das Bundesgericht zieht in Erwägung:

Nach Art. 215 OG finden für Prozesse, die wie der vorliegende durch
'Parteivereinbarung direkt an das Bundesgericht gezogen Werden,
hinsichtlich der Prozesskosten die Art. 211 und 214 DG Anwendung,
d. h. es hat jede Partei die durch ihre Vorkehren entstehenden Kosten
vorzuschiessen und gegebenenfalls die in Art. 214 umschriebenen Kosten
zu bezahlen. Von Art. 212, der die Möglichkeit der Gewährung des
Armenrechtes vorsieht, ist in Art. 215 nicht die Rede. Hieraus muss,
wie das seitens des Bundesgerichtes hinsichtlich des analog lautenden
Art. 216 für Expropriationssachen bereits

p-
Entscheidinformationen   •   DEFRITEN
Dokument : 45 II 357
Datum : 06. Juni 1919
Publiziert : 31. Dezember 1920
Quelle : Bundesgericht
Status : 45 II 357
Sachgebiet : BGE - Zivilrecht
Gegenstand : 356 Obligationenrecht. N° 53. circonstances tel que la confirmation du contrat aux


Gesetzesregister
OG: 57  81  215
Stichwortregister
Sortiert nach Häufigkeit oder Alphabet
bundesgericht • kantonales recht • 1919 • entscheid • verfahren • kantonsgericht • zuständigkeit • annahme des antrags • bewilligung oder genehmigung • ermessen • mais • weiler • beklagter • materielles recht • frage • bier • kostenvorschuss • ei • vorinstanz • stelle