524 ... ss si Staatsreeht.

hat, doch sind die Verhältnisse dieser Liegenschaft und die näheren
Umstände des Holzhezuges nicht derart abgeklärt, dass hieraus für den
vorliegenden Rechtsstreit etwas entscheidendes geschlossen werden könnte.

3. Mit der Abweisung des grundsätzlichen Anspruchs von Klagebegehren
1 im Sinne der vorstehenden Erwägung entfällt Lohne weiteres auch die
Forderung des Klagebegehrens 3, und es bedürfen deshalb die besondern
Einwendungen des Beklagten ihr gegenüber keiner Erörterung mehr.

Demnach hat das Bundesgericht erkannt:

Die Klage wird, soweit ihre Begehren noch streitig sind, abgewiesen.

X. STAATSVERTRÄGE

. TRAITÉS INTERNATIONAUX

72 Urteil vom 4. November 1915 __ _ i. S. Christ-Eisenrmg gegen
BaselStadt.Ein dem schweizerischsfranzösmchen Gegenstand-vertrag ss _
v Qm 1869 widersprechener Arrestbefehl ist nichtschlechthin nichtig,
sondern __nurinnert der ordentlichen --

Beschwerde-kristde Art._178, Ziff. 3 _QG anfechtbaxz.'A' ', sisi
Gesistutsszt anf drei von den. heutigen Beirats-_

beklagten Fritz Eisenrmg-Slegnst Witwe siMeck Ersen--

ssss _ring in Basel und Eheleute Meng Eisenring in Bern gegen Î sisisi ·
ss die heutige Rekurrentin Witwe Christ-Eisenrmgfil Gagny . .-

, bei Paris erwirkte Arresthefehle belegte das Bexreibungssenkt
Basel-Stadt am 4. Februar lsslff es. der Arrest'.sch-uldnerin gehorende,
Im Depot bei der BasiwicantonalsStaatsverträge. N° 72. 525

bank liegende Obligationen dieser Bank im Nominalwerte von je 5000
Fr. mit Beschlag. Die Arrestnrkunde wurde der Rekurrentin am 8. Februar
1915 an ihrem Wohnorte Gagny durch die Post mittelst eingeschriebenen
Briefs zugestellt. Da dieselbe gegen den ihr auf dem gleichen

' Wege zugekcmmenen Zahlungsbefehl keinen Rechts-

vorschlag erhob, kam es in der Folge zur Pfändung der

Arrestohjekte und Stellung des Verwertungsbegehrens. B. Am 13. Oktober
1915 hat darauf Witwe Christ-

Eisenring beim Bundesgericht staatsrechtlicheBeschwerde

mit dem Antrage erhoben, die Arreste N° 40, 41 und 42

vom 2. /4. Februar 1915 gegen sie seien aufzuheben. Zur Begründung
dieses Antrages wird geltend gemacht, dass die Reknrrentin französische
Staatsbürgerin und in Frankreich domiziliert und die Arrestlegung daher
nach dem schweizerischfranzösischen Gerichtsstandsvertrag vom 15. Juni
1869 unzulässig gewesen sei. Ein gegen diesen Vertrag verstossender
Arrest müsse aber nicht nur als anfechtbar, sondern als schlechthin
nichtig angesehen werden, es könne daher vom Arrestschuldner dagegen.
jederzeit, auch nach Ablauf der Frist des Art. 178 Ziff. 3 OG noch
Beschwerde geführt werden.

C. Das Betreibungsamt Basel-Stadt und die Rekursbeklagten Fritz Eisenring
und Mitbeteiligte haben beantragt, auf den Rekurs wegen Verspätung nicht
einzutreten, eventuell ihn als unbegründet abzuweiseu.

Das Bundesgericht zieht in Erwägung: '

Da seit der Zustellung der Arresturkunde an die Rekurrentin'bis zur
Einreichungvder Beschwerdeschrift mehr als 60 Tage verflossen sind,
könnte auksdielBesehwerde nur dann eingetreten werden, wenn die in der
Arrestlegung angeblich liegende Verletzung des französischschweizerischenv
Gerichtsstandsv'ersstrages den Arre'stbefehi nicht nur anfechtban sondern
un'heiIbar nichtig machen wiirde. Dies ist-aber entgegen der Behauptung
der Rekur-

526 Staats-echt.

rentin zweifellos nicht der Fall. Wie das Bundesgericht

schon in dem Urteile in Sachen Cardoner vom 4. März 1903 (AS 29 I S. 6
litt. c) ausgeführt hat, kennt das moderne Prozessrecht als Regel keine
absoluten Nichtigkeitsgründe mehr, sondern steht auf dem Standpunkte,
dass das Bestehen solcher Gründe innert der gesetzlichen Frist mit dem
dafür vorgesehenen Rechtsmittel geltend gemacht werden muss, widrigenfalls
die fragliche richterliche Verfügung in Rechtskraft erwächst. Dafür dass
der Gerichtsstandsvertrag mit Frankreich von 1869 von einer

anderen Auffassung ansgehe und Verfügungen oder

Urteile, die unzuständiger Weise, d. h. in Verletzung der darin
aufgestellten Gerichtsstandsnormen, erlassen werden sind, als schlechthin
nichtig behandelt Wissen wolle bestehen keine Anhaltspunkte. Insbesondere
kann diese Ansicht nicht etwa aus Art. 11 desselben hergeleitet werden,
wonach das angegangene Gericht, wenn die Klage nicht in seine Kompetenz
fällt, die Parteien von Amteswegen und zwar selbst in Abwesenheit des
Beklagten an den kompetenten Richter verweisen soll. Denn daraus folgt
lediglich, dass wegen Verletzung der Gerichtsstandsbestimmungen des
Vertrages auch dann staatsrechtliche Beschwerde erhoben werden kann,
wenn der Rekurrent es unterlassen hat, vor der beschwerdebeklagten
Behörde selbst die Unzuständigkeitseinrede zu erheben, nicht dass
eine solche Beschwerde jederzeit auch lriaicîh Ablauf der ordentlichen
Beschwerdefrist noch mögIC sei.

Demnach hat das Bundesgericht erkannt:

Auf den Rekurs wird nicht eingetreten.

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Staatsverträge. N° 73. 527

73. Mc du 23 décembre 1915 dans la cause Hertz contre Société générale
(l'affichage.

Le séquestre opéré en Suisse sur les biens d'un Francais domicilie en
France et de passage en Suisse et l'action subséquente en reconnaissance
de dette intentée en Suisse sont contraires

au traité franco-suisse.

A. ,A la requéte de la Société générale d'affichage, Société anonyme
ayant son siège à Genève, l'autorité genevoise de séquestre a rendu la 12
juillet 1915 une ordonnance de séquestre contre la Tournée du Theatre de
la Porte Saint-Martin, seit pour elle son directeur M. Henry Hertz à Paris
. La créance indiquée était de 239 fr. 80 montant dü pour affichage à
la Chaux deFonds, Lausanne et Genève . Le cas de séquestre invoqué était
celui de l'art. 271 ch. 3 LP et l'objet à séquestrer était la recette
de la représentation de La petite fonctionnaire donnée le 12 juillet
au Theatre de Genève. En fait cette recette n'a pas été séquestrée,
M. Hertz ayant versé à titre de dépòt et garantie une somme de 255 fr.

M. Hertz ayant fait Opposition au commandement de payer que la Société
créanciére lui a fait notifier, ensuite de ce séquestre, à Paris, la
Société l'a assigné, par exploit du 13 aoùt 1915, à comparaître devant
le Tribunal de première instance de Genève pour s'entendre condamner

à payer à la demanderesse la somme de 239 fr. 80. Cette

assignation lui a été notifiée par remise au Procureur general du canton
de Genève.

B. En date du 4 septembre 1915 Henry Hertz a forme un recours de droit
public au Tribunal federal contre l'ordonnance de séquestre et contre
l'assignation. Il soutient qu'elles sont l'une et l'autre contrairés à
l'art. 1 du traité franeo-suisse de 1869.

Dans sa réponse, après avoir fait observer que le recourant n'ayant pas
introduit l'action en contestation de cas de séquestre celui-ci doit
étre tenu pour fonde, la Société
Entscheidinformationen   •   DEFRITEN
Dokument : 41 I 524
Datum : 04. November 1915
Publiziert : 31. Dezember 1915
Quelle : Bundesgericht
Status : 41 I 524
Sachgebiet : BGE - Verfassungsrecht
Gegenstand : 524 ... ss si Staatsreeht. hat, doch sind die Verhältnisse dieser Liegenschaft und


Gesetzesregister
OG: 178
Stichwortregister
Sortiert nach Häufigkeit oder Alphabet
bundesgericht • nichtigkeit • basel-stadt • witwe • beklagter • frankreich • entscheid • rechtsmittel • rechtsbegehren • verwertungsbegehren • richterliche behörde • begründung des entscheids • staatsrechtliche beschwerde • sicherstellung • die post • biene • nominalwert • lohn • einwendung • beschwerdeschrift
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