130 Entscheidungen der Schuldbetreibungs-

Les reeourants sont à la fois entrepreneurs et actionnaires de la Société
immobilière de l'avenue de la Gare. Ils sont recherches en l'espèce
en leur qualité d'actionnaires. L'art. 13 des statuts de la société
obligeait les reeourants à élire domicile à Lausanne. La société était
dès lors iondée à les poursuivre au for de Lausanne.

D. Binz frères ont recouru en temps utile contre cette decision an
Tribunal fédéral en reprenant les conclusions

formulées devant les autorités cantonales. Ils contestent si

que l'art. 13 des statuts de la société poursuivante autorise celle-ei
à introduire contre enx une poursuite au for de Lausanne.

Statuant sur ces faits et considérant e n d r o i t :

Il n'est point nécessaire de resoudre en l'espèce la question discutahle
de savoir si l'art. 13 des statuts de la Société immobilière de l'avenue
de la Gare crée un for special pour les contestations qui concernent les
obligations découlant de la souscription d'aetions. En effet, meme si
l'on admet l'existence de ce for. judjciaire special, ce fait est sans
portée pour le for de la poursuite. Les dispositions de la loi federale
sur le for de la poursuite des débiteurs domiciliés e n S u i s s e sont
d'ordre public et ne peuvent étre modifiées par la convention des parties
(cf. JAEGER, Art. 46, n°5 2 et 3' p. 87). Les parties peuvent seulement
convenir d'un domicile special pour la solution d'un litige par les
tribunaux ; mais le for du procés n'est pas identique avec le for de la
poursuite. Ce dernier for interesse également les autres créanciers,
tandis que le for judiciaire n'intéresse que les parties en cause. En
conséquence, l'élection d'un domicile particulier, different du domicile
ordinaire (qui est déterminant pour le for de la poursuite) ne crée
point un for special de poursuite. Cela résulte d'ailleurs aussi de la
teneur claire et nette de la loi : l'art. 50 LP ne prévoit la poursuite
au domicile Spécialund Konkurskammer. N° 23. 131

élu que pour le débiteur domicilié à lîétranger et qui a élu un domicile
Spécial en Suisse, c'est à-dire pour le débiteur qui n'a pas en Suisse
un domicile créant un for général de poursuite. En revanche, dans les
cas où ce for général existe en Suisse, toutes les poursuites doivent
avoir lieu à cet endroit. Meme la création d'une succursale et son
inscription au registre du commerce (faits qui etahlissent un domicile
judiciaire) ne sont pas de nature, d'après la jurisprudence constante du
Tribunal fédéral, à fonder un for de poursuite au siege de la succursale
(V. JAEGER, art. 46 n° 3 p. 87, et n° 9 p. 93 ; RO éd. spéc. 9 p. 186
et 187 *).

Par ces motifs, La Chambre des Poursuites et des Faillites prononce:

Le recours est admis ; en conséquence, le commandement de payer, poursuite
n° 44 811, notifié aux recourants le 5 janvier 1914, est annulé.

23. Entscheid vom 6. Mai 1914 i. S. Ratgeber.

Art. 31 Abs. 3
SR 281.1 Bundesgesetz vom 11. April 1889 über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG)
SchKG Art. 31 - Für die Berechnung, die Einhaltung und den Lauf der Fristen gelten die Bestimmungen der Zivilprozessordnung vom 19. Dezember 200848 (ZPO), sofern dieses Gesetz nichts anderes bestimmt.
SchKG. Als staatlich anerkannter Feiertag gilt nur ein
solcher, der nach dem massgebenden kantonalen Recht fur alle Konfessionen
verbindlich ist und an dem die staatlichen Bureaux geschlossen sind.

A. Durch Entscheid vom 10. März 1914 wies die obere Aufsichtsbehörde
des Kantons Thurgau eine Beschwerde der Eleonore Ratgeber in Zürich
gegen verschiedene Verfügungen des Betreibungsamtes Arbon ab. Dieser
Entscheid wurde amst März an die Parteien gesandt.

B. Gegen diesen Entscheid vom 10. [3]. März 1914 hat die Rekurrentin
mit Eingabe vom 11. April beim Bundesgerichte Beschwerde geführt. Die
Eingabe ist am

* Ed. gen. 32 I p. 416.

132 Entscheidungen der Schuldbetreibungs--

11. April abends 5 Uhr 45 bei der Post zur Beförderung an die kantonale
Aufsichtsbehörde aufgegeben worden.

C. _ Die kantonale Aufsichtsbehörde hat zur Beschwerde bemerkt, dass sie
verspätet sei, weil der angefochtene Entscheid am 31. März den Parteien
zugestellt worden sei und die Rekurrentin nicht behauptet habe, dass
sie ihn erst später erhalten habe. Einen vom Vertreter der Rekurrentin
unterzeichneten Empfangschein hat die kantonale Aufsichtsbehörde nicht
eingesandt.

Auf eine Anfrage des Instruktionsrichters, ob der Karfreitag im Kanton
Thurgau ein staatlich anerkannter Feiertag sei, hat sie sodann folgende
Antwort erteilt : ..... teilen wir Ihnen mit, dass das Gesetz betreffend
die Kirchenordnung der evangelischen Konfession des Kan tons Thurgau vom
5. Mai 1872 in § 39 bestimmt, dass als Festtag in der evangelischen
Landeskirche unter andern gefeiert wird der Karfreitag. Andere
einschlägige Gesetzesbestimmungen können wir Ihnen keine benen nen ;
hingegen mag noch erwähnt werden, dass die katho-

lische Landeskirche diesen Feiertag nicht kennt. Es kann .

demnach der Karfreitag als staatlich anerkannter Feier-

tag nur für die Angehörigen der evangelischen Konfes sion in Frage
kommen.

Die Schuldbetreibungs und .Konkurskammer zieht in E r W ä g u n g :

Da nach der eigenen Angabe der Rekurrentin ihr der Entscheid am 31. März
1914 zugestellt wurde, so lief die Beschwerdefrist am Karfreitag
ab. Der Rekurs ist deshalb nur dann rechtzeitig ergriffen worden,
wenn der genannte Tag ein staatlich anerkannter Feiertag im Sinne des
Art. 31 Abs. 3
SR 281.1 Bundesgesetz vom 11. April 1889 über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG)
SchKG Art. 31 - Für die Berechnung, die Einhaltung und den Lauf der Fristen gelten die Bestimmungen der Zivilprozessordnung vom 19. Dezember 200848 (ZPO), sofern dieses Gesetz nichts anderes bestimmt.
SchKG ist. Massgebend für die Frage, ob ein bestimmter
Tag als solcher Feiertag anzusehen sei, ist das öffentliche Recht
desjenigen Kantons, in dem die an die Frist gebundene Handlung -hier
die Einreichung der Beschwerde bei der kantonalen Aufsichtsbehörde --
und Konkurskammer. N° 23. 133

vorzunehmen ist ; denn Normen des eidgenössischen ,Rechts
über die allgemeine Anerkennung von Feiertagen ,bestehen nicht
(vgl. BGE 27 II S. 40). Allerdings bestimmt § 55 des eidgenössischen
Transportreglementes, dass bestimmte Tage, so auch der Karfreitag, als
allgemeine Feiertage gelten sollen. Dies bezieht sich aber lediglich
auf die Einschränkung des Eisenbahnbetriebes, nicht auf das allgemeine
bürgerliche Leben. Verschiedene Kantone bezeichnen denn auch die im
Transportreglement genannten Feiertage besonders noch als allgemeine
Feiertage, und andere erkennen bloss einzelnen unter ihnen diesen
Charakter für das allgemeine bürgerliche Leben zu. Ob im vorliegenden
Fall der Karfreitag als staatlich anerkannter Feiertag gelten solle, ist
somit nach thurgauischem Rechte zu beurteilen. Danach ist nun, wie sich
aus dem Bericht der kantonalen Aufsichtsbehörde ergibt, der Karfreitag
iediglich für die Angehörigen der evangelischen _ Landeskirche auf Grund
des für diese massgebeuden Kir chenordnungsgesetzes ein Feiertag. _Ein
solcher Feiertag, ' der nicht für die Angehörigen aller Konfessionen eines

Kantons verbindlich ist und an dem die staatlichen Bureaux nicht
geschlossen sind, gilt nicht als staatlich anerkannt im'Sinne des Art. 31
Abs. 3
SR 281.1 Bundesgesetz vom 11. April 1889 über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG)
SchKG Art. 31 - Für die Berechnung, die Einhaltung und den Lauf der Fristen gelten die Bestimmungen der Zivilprozessordnung vom 19. Dezember 200848 (ZPO), sofern dieses Gesetz nichts anderes bestimmt.
SchKG. Der Rekurs ist infolgedessen verspätet.

Demnach hat die Schuldbetreibungs und Konkurskammer erkannt :

Auf den Rekurs wird nicht eingetreten.
Entscheidinformationen   •   DEFRITEN
Dokument : 40 III 131
Datum : 05. Januar 1914
Publiziert : 31. Dezember 1914
Quelle : Bundesgericht
Status : 40 III 131
Sachgebiet : BGE - Schuldbetreibungs- und Konkursrecht
Gegenstand : 130 Entscheidungen der Schuldbetreibungs- Les reeourants sont à la fois entrepreneurs


Gesetzesregister
SchKG: 31
SR 281.1 Bundesgesetz vom 11. April 1889 über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG)
SchKG Art. 31 - Für die Berechnung, die Einhaltung und den Lauf der Fristen gelten die Bestimmungen der Zivilprozessordnung vom 19. Dezember 200848 (ZPO), sofern dieses Gesetz nichts anderes bestimmt.
BGE Register
27-II-40
Stichwortregister
Sortiert nach Häufigkeit oder Alphabet
feiertag • tag • thurgau • lausanne • leben • frage • evangelisch reformierte kirche • entscheid • anschreibung • öffentliche ordnung • beschwerdefrist • wiese • charakter • kantonales recht • bundesgericht • norm • ei • betreibungsamt • weiler • mais
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