ZIVILRECHTSPFLEGE ADMINISTRATION DE LA JUSTlGE CIVILE
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A. Entscheidungen des Bundesgerichts ais oberster Zivflgerichtsinstanz.
Arrèts kendus par le Tribunal federal comme instance de recours en matière
civile.I. Materielh'echtliche Entscheidungen. Arréts sur le fond du droit.
A. Bundesgericht als Beschwerdeinstanz gegenüber
eidgen. Behörden. -Tribunal fédéral comme instance de recours contre
les décisions d'autorités fédérales.
Expropriationsrecht. Expropriation.
27. Auszug aus dem Ein-teil vom 14. Juni 1910 în Sachen
gchweiz. Bunde-bahnen, Expraan u. Rek gegen Hpahm Expraten u. Rek.-Bekl.
Art. 23 Abs. 2 und Art. 3 ExprG.' Entschädigung des Expropriaten für den
Vermägensnachteil, weicher ihm aus der Beschränkung der freien Verfügung
über das Expropriationsabjekt, vom Zeitpunkt-; der Planauflage cm,
erwà'clzst, Berücksichtigung dieses SchadensMoments überall da, wo der
blosse Kulturnutzen eines ExprePî'iatéonsgrundstùoîcs nicht (im normalen
Ertrag des wirkliche n
AS 36 H 1910 H
162 A Oberste Zivilgerichtsinstauz. I. Materiellrechlliche Entscheidungen.
" · ' ' ' ' bloss zetkii-nftigem Bodenwertes cnezcht, met-erwartete
auch. bet _ ·
Bauland. Zulässigkeit der Beurteilung dieses Schadens :mss
Expropriafionsverfahr'en (statt des besonderen Verfahrens auf
Grund des A rt. 50 Ziffer 9 OG).
Die Schweiz. Bundesbahneu beanspruchen für die Anlage eines neuen
Güterbahnhofes in Schaffhausen die Abtretung von zirka 18,000 mD Wiesboden
der Liegenschaft Heinrich Spahn's im Ful-
ei S a au en. " . achgikflürb hat chdifefh busndesgerichtliche
Justruktionskommission, in grundsätzlicher Bestätigung des entsprechenden
Eutscheides der etdgen, Schätzungskommission, dem Erpropriaten neben dem
Preise des alszukünftiges Jndustrieland mit 2 Fr. per .in? bewerteten
Bodens für die vom Zeitpunkte der Planauflage bis zur Enteignung des
Bodens bestehende Hemmung der freien Nutzng des ina den Grundstücken
liegenden, den landwirtschaftlichen Ertragswert Libersteigenden Kapitals-
eine Entschädigung zuerkanonh und zwar m Form der Verzinsung des
Bodeupreises zu 31/97;0 vom Sage desAugenscheins der Schätzungskommission
an bis zum wage der
ru na me des Bodens. . Inscgisemchkautide der Jnstruktionskommifsion ist
das Bundesgericht, in Abweisung des auf die Streichung der fraglichen
Entschädigung gerichteten Beschwerdebegehrens der Exproprtanten, durch
Urteil vom 14. Juni 1910 grundsätzlich beigetreten, aus folgender Erwägung
: . ,
(3. -) Entgegen den Ausführungen der Erproprianten istn festzustellen,
dass das Bundesgericht den Grundsatz-, wonach als Aqui- valent
für das Brachliegen des im Erpropuationsobjekt fsteckendem seinen
landwirtschaftlichen Ertragswert übkrsteigenden Kapitals infolge des
Erpropriationsbannes die Entschadigung schon vom Zeit-
Unkt des Augenscheines an zu Verziner ist, bereits im Fall.
Merian (AS 29 II NLT/1 S. 591 ff.) auch auf bloss zukünftiges Bauareal,
d. h. aus noch nicht baureifes Land, zur DAnwendung gebracht hat. So
wenig als die Zusprechung des vollen Zinses neben dem Bezug des
Kulturnutzens sich. rechtfertigen würde, so wenig geht es anderseits an,
den Expropriaten bis zur Inanspruchnahme des Terrains auf den blossen
Bezug des Kultur-
nutzens zu verweisen, sobald dem Erpropriationsobjekt nicht
die--A. Beschwerdeinsianz g. eidg. Behörden: Expmpriationsrecht. N°
27. 163
Qualität von blossem Kultur-land zuerkannt wird. Der Expropriat wird
durch den Erpropriationsbann in der Befugnis-, über sein Land frei zu
verfügen, ganz wesentlich eingeschränkt, indem von der Planauflage
an an der äussern Beschaffenheit des Abtretung-Zgegenstandes keine
wesentlichen und mit Bezug auf dessen rechtliche Verhältnisse überhaupt
keine Veränderungen mehr vorgenommen werden dürfen· Dadurch wird der
Expropriat in die Unmöglichkeit versetzt, das im Expropriationsobjekt
liegende Kapital zu verwerten, soweit es den Wert des Bodens als
Kulturland übersteigt Hieraus erwächst ihm zweifellos eine Schädigung,
für welche ihm nicht nur nach Art. 23 des Erpropriationsgesetzes,
sondern auch nach dem allgemeinen Grundsatz des Art. 3 leg. cit. Ersatz
gebührt. Und zwar ist dieser Ersatz nicht davon abhängig, dass eine
konkrete Verkaufsmöglichkeit vom Expropriaten nachgewiesen wird. Ein
solcher Nachweis kann dem Erpropriaten der Natur der Sache nach nicht
zugemutet werden, sondern es ist eine infolge des Expropriations-
bannes entgangene Verkaufsmöglichkeit angesichts der Natur des
Landes als Bauoder wenigstens zukünftiges Bauland ohne weiteres zu
supponieren. Dass nun der Entgelt für die Schädigung des Expropriaten
nur in der Verzinsung der Entschädigungssumme vom Augenscheitistage an zu
einem mit Rücksicht auf den Bezug des Kulturnutzens reduzierten Zinsfuss
liegen kann, bedarf keiner weitern Begründung Dieses Verfahren ist ferner
geeignet, indirekt dem Mangel abzuhelfen, dass die Durchführung des
Expropriationsverfahrens bezw. die Übernahme des Abtretungsgegenstandes
von Gesetzes wegen an keine Frist gebunden tst.
Demgegenüber vermögen auch die weitern, vom Vertreter der Exproprianten
in der heutigen Verhandlung vorgebrachten Argumente nicht aufzukommen
Wenn behauptet wird,. die streitige Zinsfrage sei in der Hauptsache eine
Tatfrage und es wäre daher ausschliesslich Sache der Experten gewesen,
festzustellen, ob dem Expropriaten ausser dem durch den beantragten
Bodenpreis ersetzten ein weiterer zu berücksichtigender Schaden entstanden
sei, so ist dem entgegenzuhalten, dass der Vorschlag der Experten ja
dahin ging, dem Erim-oprinten den vollen Zins vom Tag des Augenscheins
der Instruktionskommission hinweg zuzusprechen. Damit ist doch deutlich
gesagt, dass die Erperten für die Zeit bis zur Okkupation der Erpropria-
164 A. Oberste Zivilgeriohtsinstanz. {. Materiellreehtliche
Entscheidungen.
tionsparzellen das Vorhandensein eines solchen Schadens anerkannt
haben. Der Schaden liegt Übrigens nach dem Gesagten derart aus der Hand,
dass es einer besondern Konstatierung desselben durch die (Experten
gar nicht bedurft hätte. Ebenso unstichhaltig ist das weitere Argument,
das Bundesgericht wäre zur Zusprechung einer solchen Entschädigung nur
als einzige Zivilinstanz nach Art. 50
Biff. 9
OG kompetent, nicht aber
als Rekursinstanz im Expropriationsversahren. Abgesehen davon, dass,
wie bereits festgestellt, die Entschädigungspflicht der Exproprianteu
nicht nur aus Art. 23, sondern auch aus Art. 3 des Expropriationsgesetzes
abzuleiten ist, hat das Bundesgericht schon wiederholt erkannt, dass der
Behandlung von Ansprüchen aus Art. 23 leg. cit. in Verbindung mit dem zur
Bestimmung der Abtretungsentschädigung eingeleiteten Rekursversahren im
allgemeinen nichts entgegensteht (vergl. z. B. AS 20 Nr. 139 S. 885 f.;
26 II Nr. 1 S. 4).
Jst demnach an dergrundsätzlichen Berechtigung der Ausdehnung der
Zinspfslicht im angegebenen Sinn festzuhalten und die Anwendbarkeit
dieses Grundsatzes auf den vorliegenden Fall zu be- Lahm, so
ist der Jnstruktionskommission mit Rücksicht darauf, dass den
Expropriationsparzellen als rein landwirtschaftlichem Boden ein Wert
von zirka 50 Cis zukommt, auch in der Bestimmung des
Zinsfusses zu 3 lE 0/0 beizupslichten
28. Arrét du 14311111 1910, dans la cause Chemins de fer fédéraux,
expr et rec., contre Francicli, Clerici et Pilet, expr ei int.
Art. 23 al. 1 L. expr. : La vente de l'immeuble à. expreprier,
intervenne après le dépot du plan d'expropriation, ne peut etre
prise en considération lors de la fixation de l'indemnité à payer
par l'expropriant. Evaluation du prix du terrain: question de fait
et d'appréciation relevant de la competence des experts. Nouvelle
expertise? Réparation du dommag'e eausé à l'exproprié par la privation
cle son droit de libre disposition de l'immeuble (art. 23, al. 2 et
art. 3 L. expr.). Le propriet-Aire actuel, entre en possession meme
seulement après le dépòt du plan d'expropriation, est légitimé à faire
valoir ee dommage et en réclanoer l'indemnité.A. Beschwcrdeinstanz
g. eidg. Behörden: Expropriationsrecht. N° 28. 165
A, Selon plan déposé à l'enquéte le 7 février 1908 au Greffe de la
Municipalité de Renens, les Chemins de fer fédéraux ont poursnivi
l'expropriation totale d'immeubles, en nature de pré et de champ, d'une
contenance de 10406 mètres carrés, appartenant alors a Jean-Henri Wittwer.
Le 26 novembre 1907, Wittwer avait promis-vendu les dits immeubles à
Joseph Francioli pour le prix de 54 000 francs (soit 5 fr. 19 le in-'),
chaque partie ayant le droit de se départir du contrat moyennant paiement
d'une indemnité de 3000 francs. Le 6 février 1908, Francioli avait fait
cession, jusqu'à, concurrence des deux tiers, des droits déconlant pour
lui de cette promesse de vente à César-JosephLouis Clerici, entrepreneur,
et à Edouard-Henri Filet, régisseur,
Le 13 février 1908 soit postérieurement au dépòt du plan effectué par
les Chemins de fer fédéraux acte définitif de vente a été passé entre
Jean-Henri Wittwer, d'une part, et, d'autre part, les prénommés Clerici
et Pilet et dame Francioli que son mari se suhstituait pour ie tiers de
ses droits non cédés à Clerici et Pilet. Le prix de vente était de 54
000 francs; la note du notaire s'élevait a 21.8 fr. 45 et les droits de
mutation ei 2106 francs.
B. Devant la Commission federale d'estimation, les expropriés ont reclame
15 fr. par In2 plus une indemnité représentant la perte journaliere de
la jouissance de leur propriété calculée sur la hase du capital engagé
jusqu'an moment où ils seront désintéressés. Par mémoire subséquem; ils
ont réduit leur réclamatîon à celle de 15 fr. par m2 pour toutes choses.
Par decision du 25 mars 1909, la Commission federale d'estimation a fixé
à 5 fr. 20 le m2 le prix du terrain, payable avec intérét à 5 0/0 dès
le jour de la prise de possession. Elle n'est pas entrée en matière sur
la demande d'indemnité pour main-morte sur la propriété.
Les deux parties ont recouru au Tribunal fédéral contre cette
décision. Les Chemins de fer fédéraux concluent à la réduction du prix
du terrain del la somme de 5 fr. 20 à celle