482 C. Entscheidungen der Schuldbetreibungs-
abgeht, aufmerksam machte. Sodann besteht auch kein genügender innerer
Grund, der eine derartige ausnahmsweise Behandlung der Nachlassstundung zu
rechtfertigen vermöchte Was aber den Wortlaut des Art. 297 anbetrifft,
so lässt sich ungezwungen der Ausdruck eine Betreibung anheben oder
fortsetzen- ( exercer une peursuite ) als gleichbedeutend auffassen mit
dem in Art. 56 gebrauchten Ausdruck Betreibungshandiungen vornehmen
( procéder à un acte de ponrsnite ), so dass dann auch Art. 297 sich
nicht auf Parteibegehren bezieht. Jst dem aber so, so fällt Art. 297
hier auch insofern ausser Betracht, als er erklärt, dass während der
Stundung der Lan jeder Verjährungsund Verwirkungsfrist, welche durch
Betreibung unterbrochen werden kann, gehemmt sei. Denn diese Hemmung
des Fristenlaufes tritt nur deshalb und soweit ein, als die Stundung es
berunmöglicht, den Fristenlauf durch Betreibungsmassnahmen zu unterbrechen
und so den nachteiligen Folgen des Fristenablaufes vorzubeugen. Bei der
Teilnahmesrist des Art. 110 schafft aber die Stundungsbewilligung nach
dem gesagten keine solche Unmöglichkeit: jeder Gläubiger kann sein Recht
auf Anschluss durch rechtzeitiges Anschlussbegehren wahren. Ob diese
Frist noch aus andern Gründen nicht zu den in Art. 297 vorgesehenen sich
zählen lasse, kann unerörtert bleiben.
3. Gemäss diesen Ausführungen ist die betreibungsamtliche Verfügung
vom 1. April 1907 gesetzwidrig, laut der die Frist zur Teilnahme an der
Psändung vom 16. Februar 1907 als wegen der Nachlassstundung dahingefallen
oder in ihrem Laufe gehemmt erklärt wurde. Der gegen sie gerichtete Rekurs
muss deshalb unter Aufhebung des Vorentscheides gutgeheissen werden.
Demnach hat die Schuldbetreibungs und Konkurskammer erkannt:
Der Rekurs wird begründet erklärt und damit der Vorentscheid
und die betreibungsamtliche Verfügung vom 1. April 1907 aufgehoben.
und Konkurskammer. N° 84. 483
84. Arrèt du 25 juin 1907, dans la cause Servet.
Qualité du failli pour reeourir contre les décisions relatives à la
liquidetion de ses hiens.
A. La deuxième assemblée des créanciers de la faillite ss de E. Servet a
décidé, en date du 29 avril 1907, à la mejorité des voix, la suspension
de la procédure de réalisatiou pendant une durée de trois mois, une
troisieme assemblée de créanciers devant avoir lieu au bout de ce temps.
B. La Banque de Genève a recouru, en sa qualité de créancière
hypothécaire, contre cette décision. V. L. Duchosal, agissant au nom de
12 créanciers, et Gaudolphe, creancier de 17737 francs, se sont joints
au recours. Celui ci a été admis par l'autorité cantonale de surveillance
qui a annulé la décision de la seconde assemblée des créanciers.
C. C'est contre cette decision de l'autorité cantonale de surveillance
que E. Servet a, en temps utile, recouru auprès du Tribunal fédéral. La
Banque de Genève et Gandolphe ont couclu à ce que le recours seit déclaré
irrecevable et, en tous cas, mal fonde.
Statua-nt sur ces faits et considémnt en droit :
La première question à examiner est celle de savoir si le failli a qualité
pour recourir contre les décisions relatives à la liquidation de ses
biens. Quoique aucune disposition de la LP ne lui accorde expressément
un droit de recours, il convient de tenir compte de son intérèt à ce que
le produit de la réalisation de l'actif soit aussi élevé que possible et
il y & lieu dès lors de lui reconnaitre, chaque fois que cet intérèt est
en jeu, le droit d'exiger que la liquidation seit opérée dans les formes
légales et par conséquent le droit de recourir contre toute decision
impliquant une violation de la procédure de réalisation instituée par
la LP (voir sur cette question arrèt de la Chambre des Poursuites et
des Faillites du 31 janvier 1902, affaire Kuflin Hohler: Archives 7 N° 30,
484 C. Entscheidungen der Schuldbetreibungs-
et du 1er décembre 1904, affaire Fischlin: Archives 9 N° 38: voir à
la suite du dernier arrét Cité, et dans le sens opposé, note Brand:
Archives 9 N° 38).
Mais en l'espèce il [ie-s'agit nullement d'une violation pretendue
des regles de la procédure de réalisation. Il s'agit simplement de
l'opportunità d'une mesuro, c'est à dire de la question de savoir s'il
convient de procéder immédiatement à le liquidetion ou s'il vaut mieux
attendre trois mois pour le faire. Or, le fallli n'est pas fonde à faire
entendre sa voix dans la discussion de pures questions d'opportunité,
il n'a. pas de droits légalement recounns à faire valoir: il n'è,
par conséquent pas qualité pour recourir contre la decision prise à ce
sujet par l'auterité cantonale cle surveillance. Il n'est dès lors pas
nécessaire d'examiner la question de saroir si l'assemblée des créanciers
a. le droit de suspendre, ainsi que cela a eu lieu en l'espece, la
procedure de réalisatsiion des biens du failli.
Par ces motifs, la. Chambre des Poursuites et des Faillites prononce:
Le recours est écarté.
85. get-teil vom 25. Juni 1907 in Sachen Weil,
Arresiieremg einer in Bet-reibee-ng gesetzten Forderung ein-relidem
Schuldner; Recht der Areestgiäubigei; die Eimtelèemg der Betrez'bung
zu bewirken?
I. Der Rekursgegner Berthold Haymann hat für eine Forde-
rung Von 2817 Fr. 10 (Sis. beim Betreibungsamt Zürich IV-
Betreibung gegen den Rekurrenten Max Weil angehoben und einen Schuldbrief
des Betriebenen auf C. Ross pfänden lassen. Anderfeits hat der Rekurrent
gegen den Rekursgegner für eine Forderung von 374l Fr. 10 (été. einen
Arrest erwirkt auf jene
gegen ihn gerichtete Forderung von 2817 Fr. 10 Cis. und diesen
und Konkurskammer, N° 85. 485
Arrest durch eine derzeit hängige Anerkennungsklage nach Art279 SchKG
profequiert. Jnfolge Beschwerde des Rekursgegners ordnete die untere
Aufsichtsbehörde die anfänglich vom Amte verweigerte Versteigerung des
gepfändeten Schuldbriefes an. Hiergegen ergriff der Rekurrent unter
Berufung auf feine Stellung als Arrestgläubiger die Weiterziehung an
die kantonale Aufsichtsbehörde, die seinen Rekan durch Entscheid vom
22. Mai 1907 als unbegründet abwies.
H. Mit seinem nunmehrtgen Rekurse beantragt Weil vor Bandes-gericht:
die Verfügung des Betreibungsamtes Zürich IV zu bestätigen, in der
Meinung, dass die Versteigerung des Pfandungsobjektes vor Erledigung
des Arreftforderungsprozesses unzulässig sei.
Die Schuldbetreibungs und Konkurskammer zieht in Erwägung:
Jn Frage steht, ob der betreibende Gläubiger, der seine Betreibung durch
Verwertung des gepfändeten Gegenstandes weiterführen will, daran von
demjenigen gehindert werden farm, der einen Arrest auf die in Betreibung
gesetzte Forderung erwirkt hat Ein solches Recht des Arresigläubigers,
die Betreibung für kürzere oder längere Zeit -einstellen zu lassen, ist
zu verneinen. Ausdrücklich wird es ihm vom Gesetze nirgends zugestanden,
und ebenso kann man nicht sagen, dass es aus der Natur und dem Inhalt
des Arresibeschlages sich ergebe. Durch diesen wird dem Arreftschuldner
freilich die Möglichkeit der freien Verfügung Über den Arrestgegenftand in
gewissem Umfange entgegen. Das geschieht aber nicht auch in der Hinsicht,
dass dem Arrestschuldner verwehrt würde, die verarrestierte Forderung
auf dem Betreibungswege geltend zu machen. Ein rechtliches Interesse
des Arrestgläubigers gegenüber einer solchen Betreibung ist erst dann
gegeben, wenn es sich um die Auszahlung des Erlöses handelt.
Wenn der Rekurrent geltend macht, dass bei der Verwertung von
Pfändungsobjekten für den betriebenen Schuldner wegen Mindererldses
immer eine Schädigung eintrete, so hat das mit seiner Rechtsstellung
als Arrestgläubiger nichts zu tun. Dass er als betriebener Schuldner
die Betreibung des Rekursgegners hemmen könne, behauptet er mit Grund
selbst nicht. Die von ihm