8 A. Staatsrechtliche Entscheidungen. [. Abschnitt Bundesverfassung,

29 mai 1900 en la cause Marsens c. Bronillet (voir rapport sur
l'Administration de la justice pour l'année 1900, p. 119 et suiv.),
n'a pas hésité à reconnaître que le délai fixé par l'art. 489 Opc. pour
demander le relief est peremptoire (art. 123 ibid.), que passe ce délai
le jugement (levenait exécuteire, aux termes de l'art. 488 du meme Code;
que la Justice de Paix en cause ne pouvait pas, en accordant néanmoins
le relief, priver la partie demanderesse du benefice de la chose jugée
et qu'il y a la une question cä'ordre public.

5. Le recourant ne prétend pas que le procédé contre lequel il s'élève
porte atteinte au principe de la séparation des pouvoirs garanti par
la constitutien cantonale, et il n'y a pas lieu dès lors d'entrer en
matière sur cette question; mais le sieur Geister estime, en revanche,
que l'empiétement Signale implique un déni de justice et une Violation
de l'art. 4 de la eenstitutjon federale, attendu que le dit receurant
se voit mis par la dans I'impossibilité de faire exécuter le jugement
définitif rendu à, son profit. Or il faut bien reconnaître qu'en réalité
l'arrét attaqué prive le receurant du béne'fice que ce jugement en
majnlevee consacre à sen avantage, et le place dans la. meme Situation
que si le préposé aux poursuites eùt refusé de continuer à procéder,
malgré la production d'un jugement exe'cutoire de mainlevée. Dans ces
circonstances, l'admission du recours s'impose.

Par ces motifs, le Tribunal fédéral prononce:

Le recours est fonde, et l'ai-ret renda entre parties par le Tribunal
cantonal, soit la Cour d'appel du canton de Fribourg, le 1er octobre 1901,
est déclaré nu] et de nul elfenI. Rechtsverweigeruug und Gleichheit vor
dem Gesetze. N° 2. 9

2. Urteil vom 27. Februar 1902 in Sachen Brennwald gegen Seprio.

' s ' / ,v , um eénes riedfflsrichterèichsim
LngÎÎ'tîîlsdîo)Îéîîîîègîîègdî :îîîizîîliîihîn Gesetzes über die Bechis--

pflege vom iQ. Dezember 1874 eine Rec/Ltsee'rwezgerung?

A. Mit Urteil vom 2. Dezember 1901 hat der Friedensrlchter von Zürich
V in Sachen des heutigen Nekurnten als Slaget? gegen den heutigen
Rekurrenten als Beklagten die Fungi-Bez. Ist der Beklagte schuldig,
ausser den anerkannten? gr. "50 (E)? und; weitere 5 Fr. nebst Zins zu o
'Îss'si von v Îîr. eb ;. leit 1. November l900 zu bezahlen, sowie 80
Cfs. Lenker ung TWM ? u ' t heissen

tskrät: in vollem manga gu ge . ' reckineserJ gutscheid ist den
Parteien am 13. Qezemberlslol Zi schriftlicher Ausfertigung zugestellt
worden. YIeNEntkehetdrangF gründe sind darin nicht enthalten. Dagegen
nt Uber die ta sta. lichen Behauptungen, Anträge u? Beweksanerbteten
der Par eten ' 15 ii rli es * rotokoll abge asst wor en. _ emelTkaik
stähatsrkhtljchem Rekurs vonr 20.J?1. Januar 19d02 beantragt der Beklagke
beim Bundesgericht die Aufhebung ci? vorstehenden friedensriehterlichen
Urteils-. lDasselvbeIseI materkren unrichtig und enthalte insofern die
Verletzung eine-: fesrstehensef Grundsatzes des Berfassungsrechtes,
als es nicht monvtert e; Weder sei eine Motivierung in der mündlichen
Verhandlung tätgeteilt worden, noch finde sich eine solche in der
lelgelegdteti frs} teilsausfertigung, noch sei endlich eine Begrunduxtg
Im Mutua des Friedensrichters enthalten. Zum Natchweiste dafur, Iss ect:
solches Urteil willkürlich sei und die Recl)tsglexchhe1t ver e ;e,l,
klärt der Refin-rent; sich lediglich ans folgende bundesgertchtrche F
' eidun en berufen u wollen: ' LnitJIchSachIn Tir zzi utztd Genossen,
vom ö. Mai lssoz ss Kugler, vom 16. September 1893;

Brönnimann, vom 24. März 1898; , Astruc, vom 14. September 1898. .
Der- Rekurrent anerkennt ausdrücklich, dass das von Ihm ange-10
A. Siaatsrechtliche Entscheidungen. 1. Abschnitt. Bundesverfassung.

fochtene Verfahren gesetzlich sanktioniert sei, indem das zürcherische
Vechtspslegegesetz die Motivierung der friedensrichterlichen Urteile
Im Gegensatz zu dem für alle andern Urteile geltenden Verfahren
nicht vorschreibe. Dieser Umstand andere jedoch nichts daran, dass
die Nichtmotivierung des Urteils eine Verletzung der bundesrechtlich
garantierten Nechtsgleichheit enthalte.

Jn sormeller Beziehung wird ausgeführt, der Rekurs ans Bundesgericht sei
nicht verfrüht, denn zur Anfechtung des erwähnten. friedensrichterlichen
Urteils sei kein kantonales Rechtsntittel geeignet; insbesondere treffe
in casu keiner der in § 704 des Rechtspflegegesetzes aufgezählten
Kassationsgründe zu. Der in Ziffer 6 dieses Paragraphen genannte
Kassationsgrund der Verweigerung des rechtlichen Gehörs sei nach der
bestehenden Praxis und nach dem Wortlaut des Gesetzes nicht gegeben.

C. Jn· seiner Vernehmlassung beruft sich der Friedensrichter von Zürich V
auf § 456 des Gesetzes betreffend die zürcherische Rechtspflege Derselbe
lautet:

Das Erkenntnis ..... muss lediglich enthalten:

_si1. Die Namen der Geschwornen, wenn solche bei der UrteilsTallung
mitgewirkt haben;

2. Die Bezeichnung der Parteien nach Taufund Geschlechtsnamen, Beruf,
Heimatsund Wohnort;

3. Die Streitfrage;

4. Den Entscheid über die Sache, sowie über die Kosten und eine allsällige
Entschädigung;

5.Den Tag der Ansfällung des Erkenntnisses und die Unterschrtst des
Friedensrichters.

Gestützt aus diese Gesetzesbestimmung und darauf, dass das Verfahren
auch sonst dem Gesetze entsprochen habe, beantragt der Friedensrichter
die Abweisung des Rekurses

D. Eine Rekursantwort des Rekursbeklagten (Seprio liegt nicht vor.

Das Bundesgericht zieht-in Erwägung:

. 1. Der Rekurrent behauptet selber nicht, dass ihm das rechtliche Gehör
verweigert worden sei und also eine Rechtsverweigerung im formellen
Sinne vorliege. Ebensowenig macht er geltend, dass die angesochtene
Entscheidung deshalb einer Rechtsverweigerung gleichkomme, weil sie aus
reiner[. Rechtsverweigerung und Gleichheit vor dem Gesetze. N° 2. 11

Willkür beruhe; sondern, was die materielle Seite des Urteils betrifft,
beschränkt er sich auf di? Behauptung, dasselbe sei unrichtig, ohne
übrigens den Nachweis zu versuchen, weshalb und inwiefern.

2. Der einzige Grund, warum das Urteil verfas s ungswidrig sein
soll, besteht nach der Rekursbegründung in der Nichtbekanntgabe der
Entscheidungsgründe. Nun schreibt § 45b des Gesetzes betreffend die
zürcherische Rechtspflege in Bezug auf die Form der friedensrichterlichen
Urteile ausdrücklich vor, dass das Erkenntnis lediglich enthalten muss:
die Namen allsälliger Geschworenen, die Bezeichnung der Parteien, die
Streitfrage, das Dispositiv, das Datum und die Unterschrift des Richters.
Der Rekurrent hat denn auch zugegeben, dass im vorliegenden Falle das
Verfahren im Einklang mit dem Rechtspflegegesetz stehe. Er ist also
nicht ausserhalb des Gesetzes gestellt worden, und es kann deshalb in
dem angefochtenen Urteile keine Verletzung des Verfassungsgrundsatzes
der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetze erblickt werden.

3. Trotzdem soll das angefochtene Urteil nach den Ausführungen der
Rekursschrift insofern verfassungswidrig sein, als es sich auf eine
Gesetzesbestimmnng stützt, die selber einem feststehenden Grundsatze
des Versafsungsrechtes widerspreche.

Dieser Ansicht kann nicht beigetreten werden. Das Bundesgericht hat das
Recht auf Bekanntgabe der Motive gerichtlicher Urteile nur insoweit als
verfassungsmässig anerkannt, als es entweder in der Verfassung selbst
enthalten ist, wie z. B. in der des Kantons Bern (Art. 50 Abs. 2), oder
aber aus einem fanteria: len Gesetze gefolgert werden muss. Im letztern
Falle wird es zum verfassungsmässigen Rechte nach dem in Art. 4 B.-V
enthaltenen Grundsatze der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetze. Dieser
Grundsatz kann aber selbstverständlich durch Nichtbekanntgabe der
Entscheidungsgründe überall da nicht verletzt werden, wo, wie dies im
Kanton Zürich bezüglich der sriedensrichterlichen Urteile der Fall ist,
das Gesetz selber die Motivierung ausschliesst

Demnach hat das Bundesgericht erkannt:

Die Beschwerde wird abgewiesen.
Information de décision   •   DEFRITEN
Document : 28 I 9
Date : 27 février 1902
Publié : 31 décembre 1903
Source : Tribunal fédéral
Statut : 28 I 9
Domaine : ATF- Droit constitutionnel
Objet : 8 A. Staatsrechtliche Entscheidungen. [. Abschnitt Bundesverfassung, 29 mai 1900


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