360 A. Staatsrechtliche Entscheidungen. I. AbsÎhnitt. Bundesverfassung.

dépcurvu de toute justification, puisque le recourant n'a été soumis
à aucune autre juridiction qu'a celle des tribunaux constitutionnels,
compétents pour connaître du litige.

5° Il n'est, enfin, point exact de prétendre que l'arrét de la Cour
cantonale se trouve en opposition flagrante avec l'arrèt rendu entre
les meines parties par le tribunal de céans le 10 juillet 1895.

En constatant qu' entre la réclamation principale de Caudéran et les
actes de poursuite auxquels elle a donné lieu, d'une part, et l'action
de Nanzer, d'autre part, il existe une connexité materielle des plus
étroites, l'arrèt en question a voulu dire seulement que la demande
de dommages-inte'réts formée par Nanzer se trouve en connexité avec
les actes de poursuite faits par Gaudéran dans le but d'ètre payé
de sa créance contre Nanzer, en d'autres termes, que la demande de
dommages-interéts ensuite du séquestre injustifié est la conséquence
des actes de poursuite illégaux employés par Gar-deren pour parvenir
au paiement cle sa prétention contre Nanzer, et, à ce point de vue,
l'existence d'une connexité entre les deux dem'andes ne saurait etre
révoquée en doute. En revanche, le passage ci-haut reproduit de l'arrét
du 10 juillet 1895 ne dit point, et n'a pu vouloir dire que la créance
de Gaudéran provenant des billets de change signés par Nanzer se trouve
influencee en quoi que ce soit par le fait du dommage causé à Nanzer
ensuite des actes de poursuite injustifiés de Caudéran. ss

ll ne rentrait d'ailleurs point dans les attributions, pas plus qu'il
n'était dans l'intention du tribunal de céans de préjuger ]a solution que
le juge cantonal serait appele' a donner ultericurement, en application
des règles de la procédure cantonale, a la question de connexité
materielle entre la demande principale et la demande reconventionnelle.

Par ces motifs, Le Tribunal federal

pronunce: Le reconrs est écarté.II. Niederlassung und Aufenthalt. N°
66. 361

II. Niederlassung und Aufenthalt. Etablissement et séjour.

66. Urteil vom 1. April 1896 in Sachen Kofler.

A. Martina Koller von Meggen, niedergelassen in Luzern, war früher
daselbst Magd und ist zur Zeit in Folge vorgerückten Alters nur noch
aushülfsweise als solche thätig Sile erhielt eine Zeit lang Unterstützung
vom luzernischen sreitvilligetr Armenverein. Im Jahre 1893 war sie infolge
Krankheit gezwungen, ihre Heimatgemeinde Meggen um Unterstützng anzugehen;
dieselbe wurde jedoch verweigert und die Gemeinde Meggen forderte die
Kofler auf, in die dortige Waisenanstalt einzutreten Dieser Aufforderung
kam jedoch die Kollet nicht nach, sondern verblieb in Luzern. Der
Stadtrat von Luzern beschloss m der Folge ihre Answeisung. Gegen den
bezüglichen Beschluss rekurrierte ste an den luzernischen Regierungsrat,
wurde jedoch unterm 20. Dezember 1895 abgewiesen, und zwar wesentlich
aus folgenden Grunden: M. Keller gebe zu, dass sie seit einigen
Jahren die Unterstützung des allgemeinen Armenvereins geniesse. Damit
servdas Reanisit der Ausweisnng, die Inanspruchnahme der offentlrchen
Wohltätigkeit, gegeben, und könne dagegen nicht angewendet werden,
dass dieses Requisit noch bei vielen andern Personen zutreffe, die noch
nicht ausgewiesen wurden. Frage sich nn weitern, ob die Heimatgemeinde
trotz amtlicher Aufforderung [eme angemessene Unterstützung verweigert
habe, so sei zwar eine amtliche Aufforderung nicht ergangen. Dagegen
habedoch der Gemeinderat Meggen anno 1893 ein Gesuch der Rekurrennn
um Unterstützung abgewiesen. Dies genüge doch wohl, um daess zweite
Ziequisit der Ausweisung laut Art. 45, 3 B.-V. zu erfullen, indem mit
Sicherheit anzunehmen sei, dass der Entschetd auch aus reJINne amtliche
Aufforderung nicht anders gelautet haben 'rourde. Me Voraussetzungen
des Niederlassungsentzuges seien somit gegeben.

B. Gegen diesen Entscheid erklärte Max-ima Koller nnterîn 23. Januar
1896 den staatsrechtlichen Rekurs an das Bundes-

I

362 A. Staatsrechtliche Entscheidungen. I. Abschnitt. Bundesverlassung.

gericht mit dem Antrage, es sei genannter Entscheid aufzuheben, unter
Kostenfolge Sie führt im wesentlichen aus: Art. 45 der B-V. garantiere
die freie Niederlassung nicht nur von Kanton

zu Kamen, sondern auch innert des Kantons (Blumer-Morel I

382 u. f.). Dieselbe könne zwar für den Verarmungsfalc laut Art. 45, 3 der
B.-V. entzogen werden, jedoch nur unter bestimmten Kautelen. In casa seien
nun die Voraussetzungen der Ausweisung nicht gegeben. Rekurreniin habe
zwar fremde Wohlthätigkeit in Anspruch genommen, dagegen nur diejenige des
privaten Armenvereins und nicht die öffentliche Wohlthätigkeit. Diese
Inanspruchnahme sei auch keine dauernde gewesen, sondern habe seit
März 1895 aufgehört. Endlich sei auch eine amtliche Aufforderung zur
Unterstützung au die Heimatgemeinde zugestandenen massen gar nicht
ergangen; das private Unterstützungsgesuch datiere zudem von 1893.

C. Der luzernische Regierungsrat beantragt Abweisung des Rekurses, indem
er auf die Motive seines angesochteuen Entscheides Verweist und u. a. noch
bemerkt, die Hauptfrage werde wohl die sein, ob die amtliche Erklärung
des Gemeinderates Meggen, dass er keine Unterstützung verabreiche,
im Sinne des Art. 45, 3 der B.-V. genügend sei, obwohl diese Erklärung
nicht auf eine bezügliche amtliche Aufforderung hin erfolgte.

Das Bundesgericht zieht in Erwägung:

Gemäss Art. 45, 3 B.-V. kann die Niederlassung denjenigen entzogen werden,
welche dauernd der öffentlichen Wohlthätigkeit zur Last fallen und deren
Heimatgemeinde bezw. Heimatkauton eine angemessene Unterstützung trotz
amtlicher Aufforderung nicht gewährt. Rekurrentin macht nun zunächst
hierorts gegen ihre Ausweisuug geltend, dass sie nur die Wohltätigkeit
des freiwilligen Armenvereins in Luzern, eines privaten Vereins-, in
Anspruch genommen habe und daher das Requisit der Inanspruchnahme der
öffentlichen Wohlthätigkeit nicht vorliege. Sieht man nun auch vorliegend
von dieser Frage ganz ab (unter Hinweis zwar auf die Entscheide in Sachen
Schweizer vom 25. April 1894 und Süess vom ??, Dezember 1895), so hat
doch Rekurrentin im weitern behauptet und ist unbestritten geblieben,
dass diese Unterstützung im März 1895 aufgehört hat. Unter diesen
Um-I. Niederlassung und Aufenthalt. N° 67. 363

ständen kann nicht wohl gesagt werden, dass Rekurrentin dauernd
unterstützt worden sei, und liegt das betreffende Requisit der
Ausweisung nicht vor. Im weitern aber steht auch noch unbestritten fest,
dass eine amtliche Aufforderung an die Heimatgemeinde zu angemessener
Unterstützung der Rekurrentin, wie Art. 45 cit, sie vorschreibt, niemals
ergangen ist, vielmehr ist die Heimatgemeinde nur auf privatem Wege
um Unterstützung angegangen worden; dieses private Gesuch kann nun die
amtliche Aufforderung des Art. 45 nicht ersetzen. Die Heimatgemeinde hat
zudem fragliches Gesuch zwar abschlägig beschieden; dagegen erfolgte
der bezügliche Bescheid im Jahre 1893z derselbe genügt nun nicht, um
darzutun, dass eine angemessene Unterstützung auch im Jahre 1895 und
1896 verweigert werden würde.

Demnach hat das Bundesgericht erkannt: Der Rekurs wird als begründet
erklärt, und der gegen Rekurrentin erlassene Ausweisungsbeschluss
demgemäss aufgehoben.

67. Arrét du 13 juin 5896 dans la cause Jampen.

En date du 4 décembre 1895, le Departement de justice et police du canton
de Genève a arr-été de ne pas accorder l'autorisation de séjourner dans
le canton à, dame Anna Jampen, nee Bufer, Bernoise, attendu qu'elle
avait été condamnée à réitérées fois pour vol, rece] et proxéne'tisme
... Le 24 décembre, le Conseil d'Etat, sur recours de l'intéressée,
a maintenu cet erréte'.

Dame Jampen a demandé, en date du 24 janvier 1896, au Tribunal federal
de révoquer ces décisions. Elle expose, dans son recours, qu'apres avoir
habité Berne, elle s'est etablie ä Genève, avec son fils, en juillet 1895;
qu'elle y a obtenu un permis d'établissement et, le 27 novembre suivant,
l'autorisation de tenir pension; que les condamnations anterieuremeni
subies par elle, à Berne, sont de Simple police et
Entscheidinformationen   •   DEFRITEN
Dokument : 22 I 361
Datum : 01. April 1896
Publiziert : 31. Dezember 1896
Quelle : Bundesgericht
Status : 22 I 361
Sachgebiet : BGE - Verfassungsrecht
Gegenstand : 360 A. Staatsrechtliche Entscheidungen. I. AbsÎhnitt. Bundesverfassung. dépcurvu


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