Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal
Abteilung V
E-6323/2010
{T 0/2}
Urteil vom 30. November 2010
Besetzung
Richter Markus König (Vorsitz), Richter Walter Stöckli, Richter Bruno Huber,
Gerichtsschreiberin Eveline Chastonay.
Parteien
A._______,, geboren,
und deren Sohn B._______, geboren,
Nigeria,
beide amtlich vertreten durch Advokat Oliver Brunetti, BAS Beratungsstelle für Asylsuchende der Region Basel, (...),
Beschwerdeführende,
gegen
Bundesamt für Migration (BFM),
Quellenweg 6, 3003 Bern,
Vorinstanz.
Gegenstand
Nichteintreten auf Asylgesuch und Wegweisung
(Dublin-Verfahren);
Verfügung des BFM vom 27. August 2010 / N (...).
Sachverhalt:
A.
A.a Die Beschwerdeführerin verliess ihren Heimatstaat Nigeria eigenen Angaben zufolge am 3. Juli 2006. Am 25. Juni 2009 gelangte sie illegal in die Schweiz und stellte gleichentags ein Asylgesuch. Am 2. Juli 2009 wurde sie im Empfangs- und Verfahrenszentrum Basel zur Person, zu den Reisewegen und -daten sowie zu den Asylgründen befragt.
A.b Dabei führte die Beschwerdeführerin unter anderem aus, sie sei von C._______ aus auf dem Luftweg nach D._______ und von dort (...) nach Italien gereist, wo sie am 5. Juli 2006 angekommen sei. In Italien habe sie zuerst etwa einen Monat in E._______, danach in F._______ gelebt. Nach zirka einem Jahr sei sie nach G._______ gegangen. Dort habe sie bis zur Einreise in die Schweiz am 25. Juni 2009 gelebt, nachdem ein erster Einreiseversuch in die Schweiz Ende April 2009 gescheitert sei.
In Italien habe sie ein Asylgesuch gestellt und sich in diesem Zusammenhang im Jahr (...) mit der Caritas in Verbindung gesetzt. Im Jahr (...) habe sie einen "Soggiorno" erhalten, der bis (...) Gültigkeit gehabt habe. Eine Verlängerung hätten die Behörden danach aber abgelehnt.
Zur Begründung des Asylgesuches machte sie geltend, die Eltern seien beide gestorben. Sie habe in Nigeria noch drei Brüder; ihre einzige Schwester sei getötet worden. Die Beschwerdeführerin habe als Einzige der Familie die Schule besucht und daher für die Brüder sorgen wollen. Als sie in Italien angekommen sei, habe die Nigerianerin, die sie gegen eine Zahlungsverpflichtung von 40'000 Euro nach Italien gebracht habe, sie zur Prostitution gezwungen. Sie habe nach zwei Monaten versucht, mit Hilfe der Asylbehörden von dieser Tätigkeit wegzukommen und ihre Schulden bei dieser Frau zu bezahlen. Da ihr kein Asyl gewährt worden sei, habe sie weitere neun Monate arbeiten müssen und so einen Grossteil ihrer Schulden begleichen können. Den verbleibenden Restbetrag von 15'000 Euro habe sie nicht mehr abarbeiten wollen. Um sich vor jener Frau zu schützen, habe sie in Italien den Wohnort gewechselt. Dennoch habe man sie bedroht; ihre Schwester in Nigeria sei von der besagten Frau getötet worden. Sie habe in der Folge für einen Ex-Carabinieri in einer Taschenfabrik gearbeitet, der sie und die anderen ausländischen Arbeiter ausgenutzt und für die Arbeit keinen Lohn entrichtet habe. Dies habe sie der Caritas und dem Arbeitsinspektor gemeldet. In der Folge seien ihre Dokumente beschlagnahmt worden, wovon sie allerdings erst nach der Rückweisung von der Schweizergrenze beim ersten Einreiseversuch erfahren habe.
B.
B.a Gestützt auf den positiven Vergleich in der daktyloskopischen Datenbank EURODAC ersuchte das BFM am 25. März 2010 Italien um Rückübernahme der Beschwerdeführerin (vgl. Akte BFM A 16/5).
B.b Am 12. April 2010 teilte das Bundesamt dem zuständigen Dublin-Büro in Italien mit, dass es mangels Antwort auf die Anfrage vom 25. März 2010 von einer Zustimmung zur Rückübernahme der Beschwerdeführerin ausgehe.
In der gleichen E-Mail ersuchte das BFM die italienischen Behörden um Beantwortung verschiedener Fragen zu den Lebensumständen der Beschwerdeführerin. Auch diese Anfrage blieb unbeantwortet.
C.
Das BFM gewährte der Beschwerdeführerin anlässlich der Befragung vom 2. Juli 2009 das rechtliche Gehör zur mutmasslichen Zuständigkeit Italiens für die Durchführung des Asylverfahrens respektive zu einer allfälligen Wegweisung dorthin und gab ihr Gelegenheit, dazu Stellung zu nehmen. Die Beschwerdeführerin erklärte dazu, sie könne auf keinen Fall nach Italien zurückkehren. Sie habe dort den erwähnten Ex-Carabinieri wegen nicht bezahlter Monatslöhne vor Gericht gebracht und wäre dessen Rache ausgesetzt. Zudem müsse sie sich auch vor der Nigerianerin fürchten, die sie zur Prostitution gezwungen habe; diese habe sie körperlich misshandelt, was unter anderem eine Hauttransplantation im Gesicht erforderlich gemacht habe, von der die Narben in ihrem Gesicht sichtbar seien.
D.
Am (...) wurde das Kind der Beschwerdeführerin in der Schweiz geboren.
E.
Mit Verfügung vom 27. August 2010 - eröffnet am 30. August 2010 - trat das BFM gestützt auf Art. 34 Abs. 2 Bst. d

F.
Mit Eingabe vom 6. September 2010 (Poststempel) liess die Beschwerdeführerin durch ihre Rechtsvertretung beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde gegen die Verfügung vom 27. August 2010 erheben. Diese sei aufzuheben und die Akten seien zum neuen Entscheid an die Vorinstanz zurückzuweisen. Eventualiter sei die Verfügung aufzuheben und das Bundesamt sei anzuweisen, selbst auf das Asylgesuch einzutreten, subeventualiter seien Abklärungen und Massnahmen einzuleiten, welche eine Rückführung der Beschwerdeführerin und ihres Kindes nach Italien im Rahmen sicherer Strukturen gewährleisteten. In prozessualer Hinsicht liess die Beschwerdeführerin die Herstellung der aufschiebenden Wirkung der Beschwerde sowie den Erlass vollzugshemmender Massnahmen beantragen. Es sei ihr zudem die unentgeltliche Rechtspflege unter Beigabe eines amtlichen Rechtsanwalts zu gewähren.
Mit der Beschwerde wurden unter anderem ein Arztbericht aus Italien, ein FAZ.net-Artikel zur Zwangsprostitution junger Nigerianerinnen in Europa, ein Bericht der Schweizerischen Beratungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht vom November 2009 zur Situation im Dublin-Drittstaat Italien und zwei in der Schweiz erstellte medizinische Berichte zu den Akten reichen.
G.
Am 7. September 2010 setzte das Bundesverwaltungsgericht den Vollzug der von der Vorinstanz am 27. August 2010 verfügten Wegweisung mittels vorsorglicher Massnahme provisorisch und per sofort aus.
H.
Der Instruktionsrichter hiess in der Verfügung vom 14. September 2010 das Gesuch um Gewährung der aufschiebenden Wirkung der Beschwerde gut und stellte fest, die Beschwerdeführerin und ihr Kind könnten den Ausgang des Verfahrens in der Schweiz abwarten. Mit gleicher Verfügung wurde die Beschwerdeführerin zum Einreichen aktueller ärztlicher Berichte und einer Bestätigung ihrer Fürsorgeabhängigkeit aufgefordert. Die damalige Rechtsvertreterin wurde aufgefordert, innert Frist mitzuteilen, ob sie patentierte Anwältin sei. In diesem Zusammenhang hielt der Instruktionsrichter zudem fest, über das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege und um Beigabe einer amtlichen Rechtsvertretung werde nach Ablauf der Frist befunden.
I.
Mit Schreiben vom 29. September 2010 liess die Beschwerdeführerin fristgerecht Arztberichte von Dr. (...) vom 24./28. September 2010, einen Geburtsaustrittsbericht des (...) vom 24. August 2010, einen psychiatrischen Notfallbericht (...) vom 8. September 2010, einen Bericht des Kinderarztes (...) vom 13. September 2010, eine Fürsorgebestätigung vom 16. September 2010, einen Bericht der (...) vom 23. September 2010 sowie eine Kopie des Anwaltspatentes von Dr. iur. Brunetti zu den Akten reichen.
J.
Gestützt auf die so ergänzten Akten hiess der Instruktionsrichter das Gesuch um Gewährung der unentgeltlichen Rechtspflege im Sinn von Art. 65 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 65 - 1 Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
|
1 | Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
2 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur attribue en outre un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert.112 |
3 | Les frais et honoraires d'avocat sont supportés conformément à l'art. 64, al. 2 à 4. |
4 | Si la partie indigente revient à meilleure fortune, elle est tenue de rembourser les honoraires et les frais d'avocat à la collectivité ou à l'établissement autonome qui les a payés. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des honoraires et des frais.113 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral114 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales115 sont réservés.116 |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 65 - 1 Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
|
1 | Après le dépôt du recours, la partie qui ne dispose pas de ressources suffisantes et dont les conclusions ne paraissent pas d'emblée vouées à l'échec est, à sa demande, dispensée par l'autorité de recours, son président ou le juge instructeur de payer les frais de procédure.111 |
2 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur attribue en outre un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert.112 |
3 | Les frais et honoraires d'avocat sont supportés conformément à l'art. 64, al. 2 à 4. |
4 | Si la partie indigente revient à meilleure fortune, elle est tenue de rembourser les honoraires et les frais d'avocat à la collectivité ou à l'établissement autonome qui les a payés. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des honoraires et des frais.113 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral114 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales115 sont réservés.116 |
K.
Das BFM beantragte in seiner Vernehmlassung vom 21. Oktober 2010 die Abweisung der Beschwerde.
L.
Der Instruktionsrichter brachte die vorinstanzliche Stellungnahme der Beschwerdeführerin respektive ihrem amtlichen Anwalt mit Verfügung vom 26. Oktober 2010 zur Kenntnis und ersuchte gleichzeitig um Einreichung einer Kostennote innert Frist.
Die Kostennote wurde in der Folge am 2. November 2010 fristgerecht zu den Akten gereicht.
Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:
1.
1.1 Gemäss Art. 31

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 5 - 1 Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
|
1 | Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet: |
a | de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations; |
b | de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations; |
c | de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations. |
2 | Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25 |
3 | Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision. |

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions: |
|
a | du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale; |
b | du Conseil fédéral concernant: |
b1 | la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26, |
b10 | la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44; |
b2 | la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27, |
b3 | le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29, |
b4 | l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31, |
b4bis | l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens, |
b5 | la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34, |
b6 | la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36, |
b7 | la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38, |
b8 | la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40, |
b9 | la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42; |
c | du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel; |
cbis | du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel; |
cquater | du procureur général de la Confédération, en matière de rapports de travail des procureurs qu'il a nommés et du personnel du Ministère public de la Confédération; |
cquinquies | de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail de son secrétariat; |
cter | de l'Autorité de surveillance du Ministère public de la Confédération, en matière de rapports de travail des membres du Ministère public de la Confédération élus par l'Assemblée fédérale (Chambres réunies); |
d | de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées; |
e | des établissements et des entreprises de la Confédération; |
f | des commissions fédérales; |
g | des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises; |
h | des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées; |
i | d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral. |

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 32 Exceptions - 1 Le recours est irrecevable contre: |
|
1 | Le recours est irrecevable contre: |
a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal; |
b | les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires; |
c | les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes; |
d | ... |
e | les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant: |
e1 | l'autorisation générale des installations nucléaires; |
e2 | l'approbation du programme de gestion des déchets; |
e3 | la fermeture de dépôts en profondeur; |
e4 | la preuve de l'évacuation des déchets. |
f | les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires; |
g | les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision; |
h | les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu; |
i | les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR); |
j | les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles. |
2 | Le recours est également irrecevable contre: |
a | les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f; |
b | les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral370. |

SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre: |
|
a | les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit59 jugée par un tribunal; |
b | les décisions relatives à la naturalisation ordinaire; |
c | les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent: |
c1 | l'entrée en Suisse, |
c2 | une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit, |
c3 | l'admission provisoire, |
c4 | l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi, |
c5 | les dérogations aux conditions d'admission, |
c6 | la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation; |
d | les décisions en matière d'asile qui ont été rendues: |
d1 | par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger, |
d2 | par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit; |
e | les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération; |
f | les décisions en matière de marchés publics: |
fbis | les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs66; |
f1 | si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou |
f2 | si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics64; |
g | les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes; |
h | les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale; |
i | les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile; |
j | les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave; |
k | les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit; |
l | les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises; |
m | les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
n | les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent: |
n1 | l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision, |
n2 | l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire, |
n3 | les permis d'exécution; |
o | les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules; |
p | les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:71 |
p1 | une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public, |
p2 | un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications72; |
p3 | un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste74; |
q | les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent: |
q1 | l'inscription sur la liste d'attente, |
q2 | l'attribution d'organes; |
r | les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3475 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)76; |
s | les décisions en matière d'agriculture qui concernent: |
s1 | ... |
s2 | la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production; |
t | les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession; |
u | les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers80); |
v | les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national; |
w | les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe. |
x | les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198184, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs; |
y | les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal; |
z | les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie87 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe. |
1.2 Das Verfahren richtet sich nach dem VwVG, dem VGG und dem BGG, soweit das AsylG nichts anderes bestimmt (Art. 37

SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF) LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement. |
1.3 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht (Art. 108 Abs. 2

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes. |
|
1 | Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes. |
2 | Dans la procédure étendue, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de 30 jours pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de dix jours pour les décisions incidentes. |
3 | Le délai de recours contre les décisions de non-entrée en matière et contre les décisions visées aux art. 23, al. 1, et 40 en relation avec l'art. 6a, al. 2, let. a, est de cinq jours ouvrables à compter de la notification de la décision. |
4 | Le refus de l'entrée en Suisse prononcé en vertu de l'art. 22, al. 2, peut faire l'objet d'un recours tant que la décision prise en vertu de l'art. 23, al. 1, n'a pas été notifiée. |
5 | L'examen de la légalité et de l'adéquation de l'assignation d'un lieu de séjour à l'aéroport ou dans un autre lieu approprié conformément à l'art. 22, al. 3 et 4, peut être demandé en tout temps au moyen d'un recours. |
6 | Dans les autres cas, le délai de recours est de 30 jours à compter de la notification de la décision. |
7 | Toute pièce transmise par télécopie est considérée comme ayant été valablement déposée si elle parvient au Tribunal administratif fédéral dans les délais et que le recours est régularisé par l'envoi de l'original signé, conformément aux règles prévues à l'art. 52, al. 2 et 3, PA378. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 52 - 1 Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
|
1 | Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains. |
2 | Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours. |
3 | Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 48 - 1 A qualité pour recourir quiconque: |
|
1 | A qualité pour recourir quiconque: |
a | a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire; |
b | est spécialement atteint par la décision attaquée, et |
c | a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification. |
2 | A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir. |
2.
Mit Beschwerde kann die Verletzung von Bundesrecht, die unrichtige oder unvollständige Feststellung des rechtserheblichen Sachverhalts und die Unangemessenheit gerügt werden (Art. 106 Abs. 1

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants: |
|
1 | Les motifs de recours sont les suivants: |
a | violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation; |
b | établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent; |
c | ... |
2 | Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés. |
3.
Bei Beschwerden gegen Nichteintretensentscheide, mit denen es das BFM ablehnt, das Asylgesuch auf seine Begründetheit zu überprüfen (Art. 32

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants: |
|
1 | Les motifs de recours sont les suivants: |
a | violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation; |
b | établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent; |
c | ... |
2 | Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 35a Réouverture de la procédure d'asile dans le cadre de la procédure Dublin - Si la Suisse est responsable de l'examen d'une demande d'asile en vertu du règlement (UE) no 604/2013106, la procédure d'asile est rouverte même si la demande a précédemment été classée. |
4.
Auf Asylgesuche wird in der Regel nicht eingetreten, wenn Asylsuchende in einen Drittstaat ausreisen können, welcher für die Durchführung des Asyl- und Wegweisungsverfahrens staatsvertraglich zuständig ist (Art. 34 Abs. 2 Bst. d

5.
5.1 Das BFM hielt zur Begründung seines Nichteintretensentscheids fest, die Beschwerdeführerin weise einen Treffer EURODAC auf. Gemäss diesem sei Italien für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig. Dieser Staat habe innert der festgelegten Frist nicht geantwortet, weshalb die Zuständigkeit gemäss Art. 20 Abs. 1 Bst. c der Verordnung [EG] Nr. 343/2003 des Rates vom 18. Februar 2003 [Dublin-II-VO] zur Festlegung von Kriterien und Verfahren zur Bestimmung des Mitgliedstaats, der für die Prüfung eines von einem Drittstaatsangehörigen in einem Mitgliedstaat gestellten Asylantrags zuständig ist, auf Italien übergegangen sei. Der Beschwerdeführerin sei dazu das rechtliche Gehör gewährt worden. Ihr Einwand, sie könne nicht nach Italien zurückkehren, weil sie dort zur Prostitution gezwungen worden sei, könne an der Zuständigkeit Italiens nichts ändern. Zudem würden die italienischen Behörden Menschenhandel und Zwangsprostitution konsequent bekämpfen, gegen diese Vergehen vorgehen und den betroffenen Opfern Schutz gewähren.
5.2 In der Beschwerdeschrift wird unter anderem ausgeführt, die Beschwerdeführerin habe glaubhaft ausgeführt, in Italien Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel geworden zu sein und dort trotz Einschaltung der Polizei und Wohnortswechseln weiterhin von Verfolgung durch Kriminelle bedroht gewesen zu sein. Die pauschale Feststellung der Vorinstanz, in Italien würde Menschenhandel konsequent bekämpft und den Opfern Schutz gewährt, habe sich für die Beschwerdeführerin gerade nicht bewahrheitet. Sie habe sich von den italienischen Behörden allein gelassen gefühlt und zunehmend unter ängstlich-depressiven Störungen gelitten. Zwar habe sie in diesem Zusammenhang medizinische Versorgung erhalten; der Umstand, dass sie wieder in das Umfeld der Zwangsprostitution zurückkehren müsste und sie in der Vergangenheit trotz Wohnsitzwechsels ausfindig gemacht worden sei, führe bei ihr aber zu akuten Angstzuständen und schweren psychischen Problemen. Die Beschwerdeführerin habe zudem in der Zwischenzeit in der Schweiz einen Sohn geboren. Auf diese erheblich veränderte Situation - der Rückkehr an den Ort ihres Traumas mit einem Neugeborenen - gehe die Vorinstanz ebenso wenig ein wie auf die Frage des Kindswohls des Neugeborenen im Fall einer Wegweisung nach Italien. Dieser Hintergrund hätte von der Vorinstanz jedenfalls verlangt, sich mit der Frage des Selbsteintritts aus humanitären Gründen gemäss Art. 3 Abs. 2 Dublin-II-VO auseinanderzusetzen. Die pauschale vorinstanzliche Behauptung, Italien bekämpfe Menschenhandel und Zwangsprostitution, verletzte ebenfalls die Begründungspflicht und damit den aus Art. 29

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 29 - Les parties ont le droit d'être entendues. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 33 - 1 L'autorité admet les moyens de preuve offerts par la partie s'ils paraissent propres à élucider les faits. |
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1 | L'autorité admet les moyens de preuve offerts par la partie s'ils paraissent propres à élucider les faits. |
2 | Si l'administration de preuves entraîne des frais relativement élevés et si la partie doit les supporter au cas où elle succomberait, l'autorité peut subordonner l'admission des preuves à la condition que la partie avance dans le délai qui lui est imparti les frais pouvant être exigés d'elle: si elle est indigente, elle est dispensée de l'avance des frais. |

SR 101 Constitution fédérale de la Confédération suisse du 18 avril 1999 Cst. Art. 29 Garanties générales de procédure - 1 Toute personne a droit, dans une procédure judiciaire ou administrative, à ce que sa cause soit traitée équitablement et jugée dans un délai raisonnable. |
5.3 In seiner Vernehmlassung vom 21. Oktober 2010 führt das BFM aus, der Vorwurf der summarischen Begründung sei angesichts der Tatsache, dass es sich vorliegend um einen Nichteintretensentscheid handle, nicht begründet, da das Bundesamt gehalten sei, seine Verfügungen in diesen Fällen summarisch zu begründen, um sich nicht dem Vorwurf der materiellen Argumentation auszusetzen. Italien verfüge über eine funktionierende Schutzinfrastruktur und ein Gesundheitssystem mit westlichem Standard. Auch der Umstand, dass die Beschwerdeführerin nun Mutter eines Kleinkindes sei, spreche nicht gegen die Zumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs nach Italien.
6.
6.1 Im Asylverfahren gilt - wie im übrigen Verwaltungsverfahren - der Untersuchungsgrundsatz, das heisst, die Asylbehörde hat den rechtserheblichen Sachverhalt vor ihrem Entscheid von Amtes wegen vollständig und richtig abzuklären (Art. 6

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 6 Règles de procédure - Les procédures sont régies par la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)11, par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral12 et par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral13, à moins que la présente loi n'en dispose autrement. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 12 - L'autorité constate les faits d'office et procède s'il y a lieu à l'administration de preuves par les moyens ci-après: |
|
a | documents; |
b | renseignements des parties; |
c | renseignements ou témoignages de tiers; |
d | visite des lieux; |
e | expertises. |

SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi) LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants: |
|
1 | Les motifs de recours sont les suivants: |
a | violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation; |
b | établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent; |
c | ... |
2 | Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés. |
Die Behörde hat ihren Entscheid zu begründen (Art. 35 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 35 - 1 Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit. |
|
1 | Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit. |
2 | L'indication des voies de droit mentionne le moyen de droit ordinaire qui est ouvert, l'autorité à laquelle il doit être adressé et le délai pour l'utiliser. |
3 | L'autorité peut renoncer à motiver la décision et à indiquer les moyens de droit, si elle fait entièrement droit aux conclusions des parties et si aucune partie ne réclame une motivation. |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 35 - 1 Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit. |
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1 | Même si l'autorité les notifie sous forme de lettre, les décisions écrites sont désignées comme telles, motivées, et indiquent les voies de droit. |
2 | L'indication des voies de droit mentionne le moyen de droit ordinaire qui est ouvert, l'autorité à laquelle il doit être adressé et le délai pour l'utiliser. |
3 | L'autorité peut renoncer à motiver la décision et à indiquer les moyens de droit, si elle fait entièrement droit aux conclusions des parties et si aucune partie ne réclame une motivation. |
6.2
6.2.1 Gemäss Art. 3 Abs. 2 Dublin-II-VO kann jeder Mitgliedstaat der Dubliner-Übereinkunft - in Ausübung des so genannten Selbsteintrittsrechts - einen von einem Drittstaatsangehörigen eingereichten Asylantrag prüfen, auch wenn er nach den in dieser Verordnung festgelegten Kriterien nicht für die Prüfung zuständig ist. Der betreffende Mitgliedstaat wird dadurch zum zuständigen Mitgliedstaat im Sinn der Dublin-II-VO und übernimmt die mit dieser Zuständigkeit einhergehenden Verpflichtungen. Gegebenenfalls unterrichtet er den zuvor zuständigen Mitgliedstaat, den Mitgliedstaat, der ein Verfahren zur Bestimmung des zuständigen Staates durchführt, oder den Mitgliedstaat, an den ein Aufnahme- oder Wiederaufnahmegesuch gerichtet wurde.
6.2.2 Das BFM geht, wie den vorinstanzlichen Akten zu entnehmen ist, davon aus, dass die Beschwerdeführerin in Italien Opfer von Zwangsprostitution, allenfalls auch Menschenhandel geworden ist.
Einer Notiz (vgl. Aktenstück A7/1) und einem zu den Akten genommenen Ausdruck eines amtsinternen E-Mail-Wechsels (vgl. A9/2) ist zu entnehmen, dass die zuständigen Sachbearbeiterinnen anregten, im vorliegenden Asylverfahren einen Selbsteintritt der Schweiz zu prüfen respektive von der Anwendung des Dubliner-Abkommens abzusehen.
6.2.3 Der angefochtenen Verfügung ist nicht zu entnehmen, dass die Ausübung des Selbsteintrittsrechts durch die Schweiz mit Bezug auf die individuelle Situation der Beschwerdeführerin formal oder sinngemäss geprüft worden ist. Diese Prüfung wurde auch in der Vernehmlassung nicht nachgeholt, obwohl die Unterlassung in der Beschwerde unmissverständlich gerügt worden war.
Einleitend stellt das BFM fest, dass die Begründung summarisch sein müsse, da die Vorinstanz sich sonst vorwerfen lassen müsse, materiell zu argumentieren. Das BFM verkennt dabei, dass der Vorwurf materieller Argumentation bei Dublin-Verfahren dann entsteht, wenn es sich mit den Flucht- oder Verfolgungsgründen hinsichtlich des Heimatlandes auseinandersetzt. Sofern sich aber eine einlässliche Begründung der Zuständigkeitsfrage aufdrängt - und dazu gehört vorliegend auch die Frage des Selbsteintritts -, ist diese in der gebotenen Ausführlichkeit zu leisten.
Das BFM beschränkte sich zur Begründung der angefochtenen Verfügung inhaltlich auf die pauschale Feststellung, die italienischen Behörden würden Menschenhandel und Zwangsprostitution konsequent bekämpfen, gegen diese Vergehen vorgehen und den betroffenen Opfern Schutz gewähren (vgl. vorstehend E. 5.2). Diese textbausteinartigen Feststellungen lassen insbesondere keine Auseinandersetzung mit der glaubhaft erscheinenden Argumentation der Beschwerdeführerin erkennen, sie habe diesen Schutz nicht in Anspruch nehmen können.
6.2.4 Die angefochtene Verfügung äussert sich auch mit keinem Wort zur gesundheitlichen Situation der Beschwerdeführerin oder zur Tatsache, dass ihr Sohn erst (...) vor Erlass der Verfügung zur Welt gekommen war.
Mit der Beschwerde waren verschiedene medizinische Berichte zu den Akten gereicht worden, darunter ein Schreiben eines italienischen Arztes, der die Behandlung der psychischen und physischen Beschwerden - dabei die operative Rekonstruktion (...) - seiner Patientin beschrieb.
In der Vernehmlassung beschränkt sich das BFM diesbezüglich auf die Feststellung, Italien verfüge über ein Gesundheitssystem mit westlichem Standard, was ja auch durch die von der Beschwerdeführerin eingereichten Berichte bestätigt werde. Weder der Verfügung noch der Vernehmlassung ist irgendeine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Tatsache zu entnehmen, dass es sich bei der Beschwerdeführerin gemäss Akten um eine alleinstehende, psychisch kranke Mutter handelt, die mit ihrem Neugeborenen an den glaubhaft gemachten Ort ihrer Traumatisierung zurückkehren soll.
6.2.5 Nach dem Gesagten wird die Rüge der Verletzung der Begründungspflicht im vorliegenden Verfahren zu Recht erhoben.
6.3
6.3.1 In seiner Mitteilung vom 12. April 2010 teilte das Bundesamt dem zuständigen Dublin-Büro in Italien mit, dass es mangels Antwort auf die entsprechende Anfrage von einer stillschweigenden Zustimmung zur Rückübernahme der Beschwerdeführerin ausgehe (so genannte Verfristung). In der gleichen E-Mail wies das BFM die italienischen Partnerbehörden darauf hin, dass die Beschwerdeführerin offenbar Opfer von Menschenhandel geworden und in Italien zur Prostitution gezwungen worden sei. Vor diesem Hintergrund erkundigte sich das Bundesamt, ob die Möglichkeit bestehe, die Beschwerdeführerin in Italien nicht mehr in ihre frühere Aufenthaltsprovinz zurückzuführen. Weiter ersuchte das BFM um Auskunft, welche Massnahmen Italien in Fällen wie dem vorliegenden ergreifen würde und welche Institutionen die Beschwerdeführerin im Falle von erneuten Problemen um Schutz ersuchen könne (vgl. A22/2).
Soweit aus den Akten feststellbar, ging auch auf diese Anfrage zwar eine automatisierte Zustellbestätigung, jedoch keine Antwort der zuständigen italienischen Behörden ein.
6.3.2 Bei dieser Aktenlage muss die pauschale Begründung der angefochtenen Verfügung nicht nur als ungenügend, sondern als nicht nachvollziehbar bezeichnet werden.
6.3.3 Das BFM hat nach dem Gesagten auch den rechtserheblichen Sachverhalt nicht korrekt und vollständig abgeklärt.
7.
Die Beschwerde ist gutzuheissen. Die angefochtene Verfügung vom 27. August 2010 ist aufzuheben und das BFM anzuweisen, das vor rund eineinhalb Jahren eingeleitete Asylverfahren in korrekter Weise weiterzuführen.
Es wird sich dabei gegebenenfalls auch mit der Frage zu befassen haben, in welcher Form die offenbar auf inoffiziellem Weg erhaltenen Informationen über den Aufenthalt der Beschwerdeführerin und ihr Verhalten in Italien (vgl. Aktenstück A/21) zur Wahrung des rechtlichen Gehörs bekannt zu geben sind, zumal sie für den Meinungsumschwung innerhalb des BFM hinsichtlich des Selbsteintritts nicht unbedeutend gewesen sein dürften.
8.
8.1 Bei diesem Verfahrensausgang sind keine Kosten zu erheben (Art. 63 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
|
1 | En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
2 | Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes. |
3 | Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure. |
4 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101 |
4bis | L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé: |
a | entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires; |
b | entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102 |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106 |

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 63 - 1 En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
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1 | En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis. |
2 | Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes. |
3 | Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure. |
4 | L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101 |
4bis | L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé: |
a | entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires; |
b | entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102 |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106 |
8.2 Der amtliche Anwalt der Beschwerdeführenden hat am 2. November 2010 seine Kostennote zu den Akten gereicht. Die darin ausgewiesenen Aufwendungen in Höhe von insgesamt Fr. 1'364.- sind der Aktenlage angemessen. Das im Verfahren unterliegende BFM ist daher anzuweisen, das Honorar des amtlichen Anwalts unter dem Rechtstitel der Parteientschädigung gemäss Art. 64 Abs. 1

SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA) PA Art. 64 - 1 L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
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1 | L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés. |
2 | Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué. |
3 | Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens. |
4 | La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables. |
5 | Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110 |
(Dispositiv nächste Seite)
Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:
1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen; die angefochtene Verfügung vom 27. August 2010 wird aufgehoben.
2.
Die Akten werden zur Weiterführung des Asylverfahrens an das BFM zurückgewiesen.
3.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.
4.
Das BFM hat das Honorar des amtlichen Anwalts von Fr. 1'364.- als Parteientschädigung zu vergüten.
5.
Dieses Urteil geht an die Beschwerdeführenden, das BFM und die kantonale Migrationsbehörde.
Der vorsitzende Richter: Die Gerichtsschreiberin:
Markus König Eveline Chastonay
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