Bundesverwaltungsgericht
Tribunal administratif fédéral
Tribunale amministrativo federale
Tribunal administrativ federal


Abteilung V

E-2245/2017

Urteil vom 26. November 2019

Richterin Christa Luterbacher (Vorsitz),

Besetzung Richterin Barbara Balmelli, Richterin Sylvie Cossy,

Gerichtsschreiberin Tina Zumbühl.

A._______, geboren am (...),

B._______, geboren am (...),

C._______, geboren am (...),
Parteien
alle Afghanistan,

alle vertreten durch MLaw Vanessa Koenig,
Freiplatzaktion Zürich, Rechtshilfe Asyl und Migration,
Beschwerdeführende,

gegen

Staatssekretariat für Migration (SEM),

Quellenweg 6, 3003 Bern,

Vorinstanz.

Gegenstand Flüchtlingseigenschaft und Asyl (ohne Wegweisungsvollzug); Verfügung des SEM vom 20. März 2017 / N (...).

Sachverhalt:

A.
Die Beschwerdeführenden verliessen eigenen Angaben zufolge Afghanistan im (...) 2014 und reisten über Pakistan, den Iran und die Türkei nach Griechenland, wo sie sich einige Monate aufgehalten hätten.

B.
Die Beschwerdeführerin reiste am 1. Dezember 2014 in die Schweiz ein und suchte gleichentags im damaligen Empfangs- und Verfahrenszentrum (EVZ) in (...) um Asyl nach. Am 16. Dezember 2014 fand eine Befragung zur Person (BzP) statt.

C.

C.a Der Beschwerdeführer reiste einige Monate nach seiner Frau über Nordmazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich in die Schweiz ein und suchte am 16. Februar 2015 im EVZ (...) um Asyl nach. Am 2. März 2015 fand die BzP statt.

C.b Ein Abgleich mit der europäischen Fingerabdruck-Datenbank (Zentraleinheit Eurodac) ergab, dass der Beschwerdeführer am 10. Dezember 2014 in Griechenland ein Asylgesuch gestellt hatte und am 10. Februar 2015 illegal in Ungarn eingereist war.

C.c Mit Verfügung vom 21. April 2015 trat das SEM gestützt auf Art. 31a Abs. 1 Bst.b
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 31a Décisions du SEM - 1 En règle générale, le SEM n'entre pas en matière sur une demande d'asile si le requérant:
1    En règle générale, le SEM n'entre pas en matière sur une demande d'asile si le requérant:
a  peut retourner dans un État tiers sûr, au sens de l'art. 6a, al. 2, let. b, dans lequel il a séjourné auparavant;
b  peut se rendre dans un État tiers compétent, en vertu d'un accord international, pour mener la procédure d'asile et de renvoi;
c  peut retourner dans un État tiers dans lequel il a séjourné auparavant;
d  peut poursuivre son voyage vers un État tiers pour lequel il possède un visa et dans lequel il peut demander protection;
e  peut poursuivre son voyage vers un État tiers dans lequel vivent des proches parents ou des personnes avec lesquelles il entretient des liens étroits;
f  peut être renvoyé dans son pays d'origine ou de provenance conformément à l'art. 31b.
2    L'al. 1, let. c à e, n'est pas applicable lorsque, en l'espèce, le SEM est en présence d'indices selon lesquels l'État tiers n'offre pas une protection effective au regard du principe du non-refoulement visé à l'art. 5, al. 1.
3    Le SEM n'entre pas en matière sur les demandes d'asile qui ne satisfont pas aux conditions fixées à l'art. 18. Cette disposition est notamment applicable lorsque la demande d'asile est déposée exclusivement pour des raisons économiques ou médicales.
4    Dans les autres cas, le SEM rejette la demande d'asile si la qualité de réfugié n'est ni prouvée ni rendue vraisemblable ou s'il existe un motif d'exclusion au sens des art. 53 et 54.96
AsylG (SR 142.31) auf das Asylgesuch des Beschwerdeführers nicht ein, ordnete die Wegweisung nach Ungarn sowie den Vollzug der Wegweisung an.

C.d Mit Eingabe vom 6. Mai 2015 erhob der Beschwerdeführer gegen die Verfügung vom 21. April 2015 Beschwerde.

C.e Mit Urteil E-2893/2015 vom 21. Juli 2015 hiess das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde gut und wies die Vorinstanz an, ein ordentliches nationales Asylverfahren in der Schweiz durchzuführen.

C.f Mit Verfügung vom 21. August 2015 teilte die Vorinstanz dem Beschwerdeführer mit, dass die Verfügung vom 21. April 2015 aufgehoben und das nationale Asylverfahren in der Schweiz wieder aufgenommen werde.

D.
Am (...) 2016 wurde [das Kind] der Beschwerdeführenden in der Schweiz geboren.

E.
Am 2. Dezember 2016 hörte das SEM die Beschwerdeführenden vertieft zu ihren Asylgründen an. Dabei trugen sie im Wesentlichen folgenden Sachverhalt vor:

Sie seien afghanische Staatsangehörige und stammten aus D._______, Provinz E._______, wo sie in der selben Strasse aufgewachsen seien. Der Beschwerdeführer habe (...) Jahre lang die Schule besucht. Danach sei er als [Beruf] tätig gewesen und habe daneben eine kleine [Geschäft] betrieben. Die Beschwerdeführerin habe die Schule bis zur (...) Klasse besucht und danach einen (...)kurs bei der Mutter des Beschwerdeführers besucht.

Die Beschwerdeführenden hätten vor ihrer gemeinsamen Ausreise während zweier Jahren eine heimliche Beziehung geführt. Sie seien Nachbarn gewesen und hätten sich ineinander verliebt. Die Beschwerdeführerin habe deswegen begonnen, ab und zu als (...) für die Mutter des Beschwerdeführers zu arbeiten. Die Mutter des Beschwerdeführers habe von ihrer Liebe zueinander gewusst und einige Male bei der Familie der Beschwerdeführerin um ihre Hand angehalten. Die Familie der Beschwerdeführerin habe eine Heirat jedoch abgelehnt, da sie bereits ihrem Cousin versprochen gewesen sei und dieser ihrer Familie dafür bereits Geld gegeben habe. Ihr Cousin habe schon eine Familie gehabt und sei einige Jahre älter gewesen, weshalb die Beschwerdeführerin ihn nicht habe heiraten wollen, was sie ihrem Vater wiederholt mitgeteilt habe. Nachdem ihr Vater - etwa einen Monat vor der Ausreise - von ihrer Liebe zum Beschwerdeführer erfahren habe, habe die Beschwerdeführerin nicht mehr bei der Mutter des Beschwerdeführers arbeiten dürfen und ihr Vater habe sie zu Hause eingesperrt. Sie sei von ihm geschlagen worden und ihre Familie habe auch den Beschwerdeführer bedroht. Der Vater habe daraufhin begonnen, die Heirat mit dem Cousin in die Wege zu leiten.

Der Beschwerdeführer machte ferner geltend, er habe als [Beruf] gelegentlich für die NATO-Truppen gearbeitet, welche einen Stützpunkt in D._______ gehabt hätten. Er sei dadurch mit dem Christentum in Berührung gekommen und habe etwa drei Jahre vor seiner Ausreise begonnen, sich für dieses zu interessieren. Ohne das Wissen seiner Familie habe er seinen Glauben gewechselt. Sein Vater habe etwa ein Jahr später Verdacht geschöpft, dass der Beschwerdeführer sich für einen anderen Glauben interessieren würde, und habe ihn einige Male geschlagen, der Beschwerdeführer habe dies jedoch jeweils verneint. Kurz vor seiner Ausreise habe der Vater endgültig von seiner Konversion erfahren, da er in seinem Zimmer eine Bibel gefunden habe. Er habe ihn daraufhin eingesperrt, geschlagen, ihn als «Ungläubigen» bezeichnet und ihm mit dem Tod gedroht. Ihm sei die Flucht aus dem Elternhaus gelungen und er habe daraufhin seine Heimatstadt verlassen. Er sei nach F._______ gereist und habe die Beschwerdeführerin angerufen, um sie über seine Ausreisepläne zu informieren. Sie habe ihm berichtet, sie werde seit einem Monat zu Hause eingesperrt und geschlagen, weshalb sie mit ihm gemeinsam ausreisen wolle. Sie sei ihm nach F._______ gefolgt und von dort seien sie im (...) 2014 gemeinsam ausgereist.

In Griechenland hätten sie sich im (...) 2014 taufen lassen und hätten sich im selben Monat in der «(...) Church» in Athen religiös trauen lassen.

In der Schweiz seien sie Mitglied einer (...)-christlichen Gemeinde und würden regelmässig an Messen sowie auch an Kundgebungen teilnehmen.

Die Beschwerdeführenden legten folgende Unterlagen ins Recht:

Zwei Taufscheine aus Griechenland, datiert vom (...) 2014

Einen Eheschein der «(...) Church» in Athen

Eine Ehebestätigung der «Afghan Community in Greece» vom (...) 2014

Ein Bestätigungsschreiben der «(...) Christlichen Gemeinde in der Schweiz» vom 14. Oktober 2016

Eine Kopie eines ärztlichen Schreibens vom 13. Oktober 2016, aus welchem eine psychosomatische Krankheit der Beschwerdeführerin hervorgeht

Fotos einer Kundgebung in [der Schweiz]

Deutschzertifikate

F.
Am 27. Februar 2017 führte die Fachstelle LINGUA des SEM für eine Evaluation der landeskundlich-kulturellen Kenntnisse sowie für eine linguistische Analyse der sprachlichen Kenntnisse der Beschwerdeführenden ein Telefongespräch mit ihnen durch.

G.
Die Fachstelle LINGUA des SEM stellte in ihren beiden Berichten vom 13. März 2017 fest, dass beide Beschwerdeführenden eindeutig in Afghanistan, in der Provinz E._______ sozialisiert worden seien.

H.
Mit Verfügung vom 20. März 2017 - eröffnet am 22. März 2017 - stellte die Vorinstanz fest, dass die Beschwerdeführenden die Flüchtlingseigenschaft nicht erfüllen, lehnte ihre Asylgesuche ab und ordnete die Wegweisung aus der Schweiz an, schob den Vollzug der Wegweisung dagegen infolge Unzumutbarkeit des Wegweisungsvollzugs zu Gunsten einer vorläufigen Aufnahme auf.

Die Verfügung begründete die Vorinstanz im Wesentlichen mit der Unglaubhaftigkeit der Vorbringen. Hinsichtlich der Ausführungen der Beschwerdeführerin zur vorgebrachten beabsichtigten Zwangsheirat mit ihrem Cousin führte die Vorinstanz aus, dass diese oberflächlich und ste-reotyp ausgefallen seien. Sie habe keine substantiierten Angaben zur Bedrohungssituation machen können, sondern mehrfach wiederholt, ihr Vater habe sie mit dem älteren Cousin verheiraten wollen, sie habe dem Vater jedoch wiederholt gesagt, sie wolle das nicht. Es sei überdies erstaunlich, dass der Vater ihr im (...) 2014 mitgeteilt habe, sie müsse in der kommenden Woche heiraten, dass sie aber weitere Angaben zur geplanten Hochzeit nicht habe machen können. Auch habe sie nur oberflächliche Antworten auf die Frage gegeben, wie die anderen Familienmitglieder auf die bevorstehende Heirat reagiert hätten. Alle seien einverstanden gewesen und hätten sie zur Heirat zwingen wollen. Sie habe ausserdem nicht konkret angeben können, wie sie sich gegen die Heirat zur Wehr gesetzt habe. Sie habe lediglich erklärt, sie habe ihren Eltern wiederholt gesagt, sie wolle nicht heiraten und sei dann jeweils von ihrem Vater geschlagen worden. Auch die Ausführungen über ihre letzten Wochen in ihrer Heimat seien oberflächlich und plakativ ausgefallen. Sie habe angegeben, die Lage habe sich zunehmend verschlimmert, sie sei geschlagen und eingesperrt worden, was sie schliesslich nicht mehr ausgehalten habe. Ihren Schilderungen seien jedoch keinerlei erlebnisorientierte Details zu entnehmen. Ausserdem sei erstaunlich, dass sie angeblich eingesperrt gewesen sei, aber dennoch Telefonanrufe des Beschwerdeführers habe entgegennehmen können. Angesichts des von ihr geltend gemachten konservativen und traditionellen Umfelds erstaune überdies, dass sie alleine zum Basar habe gehen und so habe fliehen können. Diese Unstimmigkeiten seien ein weiterer Hinweis für die Unglaubhaftigkeit der Vorbringen. Ausserdem würden sich ihre Ausführungen (man habe sie zwangsverheiraten wollen, sie hätte sich in diesem Falle angezündet, die Meinung der Frau habe keinen Wert, sie habe beim Verlassen des Hauses die Burka getragen) durchgehend am Stereotyp einer unterdrückten Frau in Afghanistan orientieren. Dem SEM sei bewusst, dass Frauen in Afghanistan nach wie vor unter Diskriminierung und häuslicher Gewalt leiden und Opfer von Zwangsheirat sowie Menschenhandel werden würden. Die Schilderungen der Beschwerdeführerin würden indes den Eindruck vermitteln, sie bediene sich an Stereotypen aus dem afghanischen Kontext, ohne diese selbst erlebt zu haben. Ihre Vorbringen seien insgesamt unglaubhaft.

Hinsichtlich der Ausführungen des Beschwerdeführers zur geltend gemachten Konversion in Afghanistan stellte die Vorinstanz ebenfalls fest, dass diese oberflächlich und ausweichend ausgefallen und unglaubhaft seien. Die konkrete Frage, wie er seine Religion in Afghanistan gewechselt habe, habe er nicht zu beantworten vermocht und keine detaillierten Angaben zur Konversion gemacht. Er habe oberflächlich angegeben, er habe das Christentum über einen Spanier kennengelernt, der bei der NATO gearbeitet habe. Er habe die Personen beim NATO-Stützpunkt beim Beten beobachtet und sie hätten ihm ein Buch geschenkt. Mit dem Spanier habe er sich über das Christentum ausgetauscht. Er habe sich in seinem Herzen und in Gedanken geändert und Jesus sei sein Vorbild gewesen, weiteres brauche man nicht zu machen. Es sei offensichtlich, dass es seinen Angaben an substantiierten und erlebnisorientierten Einzelheiten mangle. Eine Konversion setze eine Verinnerlichung der Überzeugungen der neuen Glaubensgemeinschaft voraus, weshalb erwartet werden könne, dass eine Person die inneren Beweggründe für diesen Schritt angeben könne, was ihm indes nicht gelungen sei. Hinzukommend seien die Schilderungen der Reaktion des Vaters des Beschwerdeführers auf seine angebliche Konversion stereotyp und unsubstantiiert ausgefallen. Er habe nicht angeben können, wie sein Vater von der inneren Konversion erfahren habe. Ausweichend habe er von einem dramatischen Ereignis in Bezug auf einen befreundeten Dolmetscher berichtet, der ebenfalls konvertiert sei. Er habe plakativ angegeben, seine Familie habe ihn als «Kafir» (Ungläubigen) bezeichnet und er sei vom Vater geschlagen sowie schlecht behandelt worden, da er sich jeweils für Freiheiten für seine Schwestern eingesetzt habe. Auch diesen Schilderungen mangle es an erlebnisorientierten Aussagen.

Des Weiteren habe er sich zu seiner Flucht aus seinem Elternhaus widersprochen. In der BzP habe er angegeben, er sei eine Nacht lang von seiner Familie festgehalten worden, während er anlässlich der Anhörung zu Protokoll gegeben habe, er sei einen Tag lang eingesperrt gewesen, am Abend sei ihm die Flucht mit Hilfe seines Bruders gelungen. Auf den Widerspruch angesprochen, habe er angegeben, es sei in der Erstbefragung vermutlich zu vielen Fehlern gekommen, da er psychisch angeschlagen und seine Frau im Spital gewesen sei, was jedoch den Widerspruch nicht erklären könne. Auch die Angaben zur Flucht seien oberflächlich ausgefallen. Aufgrund der insgesamt oberflächlichen, erlebnisfernen und stereotypen Aussagen seien seine Vorbringen nicht glaubhaft.

In Bezug auf die eingereichten Taufscheine aus Griechenland und die nach der Ausreise aus Afghanistan erfolgte Konversion der Beschwerdeführenden stellte die Vorinstanz fest, dass gemäss gängiger Asylpraxis eine nach der Ausreise aus Afghanistan erfolgte Konversion für sich alleine genommen nicht zu einer asylrelevanten Verfolgung im Heimatstaat führen würde. Es bestehe keine Kollektivverfolgung von Christen in Afghanistan, und nach einer individuellen Einzelfallprüfung sei nicht davon auszugehen, dass bei einer Rückkehr die Beschwerdeführenden gezielte gegen sie gerichtete Verfolgungsmassnahmen zu befürchten hätten. Sie hätten nicht glaubhaft machen können, dass jemand in Afghanistan von ihrer Konversion im Ausland erfahren habe. Sie hätten sich in der Schweiz auch nicht in der Öffentlichkeit als christliche Konvertiten exponiert. Sie würden zwar regelmässig an Messen und ein Mal pro Monat an einer Kundgebung teilnehmen, daraus lasse sich jedoch kein exponiertes christliches Engagement ableiten. Es sei nicht davon auszugehen, dass die afghanischen Behörden oder das private Umfeld der Beschwerdeführenden von der geltend gemachten Konversion Kenntnis hätten, weshalb das Vorbringen flüchtlingsrechtlich nicht relevant sei.

Zusammenfassend würden die Vorbringen der Beschwerdeführenden weder den Anforderungen an die Glaubhaftigkeit gemäss Art. 7
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
AsylG noch den Anforderungen an die Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG standhalten, und das Asylgesuch sei abzulehnen.

I.
Gegen diese Verfügung erhoben die Beschwerdeführenden durch ihre damalige Rechtsvertreterin mit Eingabe vom 18. April 2017 beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde. Sie beantragten, die Verfügung der Vor-
instanz vom 20. März 2017 sei in den Dispositivpunkten 1 bis 3 aufzuheben, es sei ihre Flüchtlingseigenschaft festzustellen und ihnen Asyl zu gewähren, eventualiter sei ihnen die Flüchtlingseigenschaft aufgrund subjektiver Nachfluchtgründe zuzuerkennen und die vorläufige Aufnahme infolge Unzulässigkeit des Wegweisungsvollzugs zu gewähren. In prozessualer Hinsicht sei die unentgeltliche Prozessführung inklusive Verzicht auf die Erhebung eines Kostenvorschusses zu gewähren und die Rechtsvertreterin als amtliche Rechtsbeiständin beizuordnen.

In der Rechtsmitteleingabe wird moniert, dass SEM habe bei seiner Beurteilung der Glaubhaftigkeit keine Gesamtwürdigung aller Elemente vorgenommen. Vorab sei festzustellen, dass sich die Aussagen der Beschwerdeführenden in ihren Befragungen deckten und keinerlei Widersprüche auszumachen seien. Beide seien in ihren Befragungen sehr emotional gewesen. Die starken Gefühlsregungen, welche ein klares Indiz für tatsächliche Erlebnisse darstellten, seien vom SEM unberücksichtigt geblieben.

Zu den Vorbringen der Beschwerdeführerin wurde ausgeführt, dass Zwangsheiraten in Afghanistan systematisch praktiziert und viele Frauen darunter leiden würden, weshalb die Argumentation des SEM, die Aussagen der Beschwerdeführerin seien stereotyp ausgefallen, nicht nachvollziehbar sei. Die Beschwerdeführerin habe detailreich und deckungsgleich mit dem Beschwerdeführer die Verhinderung ihrer Beziehung durch den Vater und die Umstände der drohenden Zwangsheirat geschildert. Sie habe wiederholt ihren Widerstand, die Gewaltanwendung des Vaters, die Reaktionen der Familie, sowie die erfolglosen Versuche der Mutter des Beschwerdeführers, bei ihrem Vater um ihre Hand anzuhalten, geschildert. Das SEM verkenne in seiner Argumentation die Lebenssituation der Beschwerdeführerin in der afghanischen Gesellschaft. Mehr als der vorgebrachte verbale Widerstand sei für Frauen in der Realität kaum möglich. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb das SEM anschauliche Widerstandhandlungen der Beschwerdeführerin erwarte. Überdies habe die Beschwerdeführerin wiederholt ihre Ablehnung der bevorstehenden Verheiratung mit ihrem Cousin beschrieben. Sie habe anschaulich die Konsequenzen ihrer fortdauernden Verweigerung der Heirat, die Begleitumstände und die Verabredung der geplanten Heirat geschildert. Ausserdem habe sie betont, wie schwer und belastend es für sie sei, sich an das Erlebte zu erinnern. Dieses Trauma sei durch ein ärztliches Attest belegt, gemäss welchem sie psychiatrisch behandelt werde. Die Beschwerdeführerin habe ausserdem ihrer Therapeutin anvertraut, dass sie von ihrem Cousin vergewaltigt worden sei, eine entsprechende Bestätigung werde nachgereicht. Hinsichtlich der Fluchtumstände habe die Beschwerdeführerin in Übereinstimmung mit der gesellschaftlichen Rolle der Frau in einer streng religiösen afghanischen Familie glaubhaft geschildert, dass sie zwar eingesperrt gewesen sei, bei beruflicher Abwesenheit des Vaters und der Brüder sich jedoch habe frei bewegen können. Mit der Argumentation, es handle sich um stereotype Beschreibungen, verkenne das SEM vorherrschende Diskriminierung, häusliche Gewalt, Zwangsverheiratung und Unterdrückung von Frauen in Afghanistan. Die Beschwerdeführerin sei ausserdem während der Anhörung sehr emotional gewesen und wiederholt in Tränen ausgebrochen, was auch die Hilfswerksvertretung am Ende der Anhörung notiert habe. Gemäss dieser sei es der Beschwerdeführerin schwergefallen, über ihre Fluchtgründe zu sprechen. Die kurze Dauer der Befragung und die Nachfrage der Befragerin (ob die Beschwerdeführerin die Anhörung durchführen könne oder lieber verschieben wolle) würden zeigen, dass auch die Befragerin Zweifel an der Vernehmungsfähigkeit der Beschwerdeführerin gehabt habe. Vor
diesem Hintergrund und bei den Zweifeln des SEM an der Glaubhaftigkeit der Aussagen der Beschwerdeführerin hätte dieses unter Beachtung des Untersuchungsgrundsatzes eine Verschiebung der Anhörung von Amtes wegen vornehmen müssen. Zusammenfassend sei festzustellen, dass die Beschwerdeführerin trotz ihres Gesundheitszustands die Vorbringen anschaulich sowie widerspruchsfrei dargelegt habe und diese glaubhaft seien.

Zur Konversion des Beschwerdeführers in Afghanistan wurde in der Beschwerde darauf hingewiesen, dass dieser detailliert geschildert habe, wie er an seiner vorherigen Religion zu zweifeln begonnen habe, da er deren Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben, die Behandlung von Frauen und den Umgang mit Andersgläubigen missbilligt habe. Er habe den Beginn des Wandlungsprozesses und seine Beweggründe beschrieben. Er habe auch anschaulich dargelegt, wie er mit dem spanischen Soldaten auf dem Militärstützpunkt in Kontakt gekommen sei, von diesem eine Bibel erhalten und sich mit ihm über Wertvorstellungen ausgetauscht habe. Diese Gespräche hätten ihm Antworten auf seine Fragen gebracht und das Lesen der Bibel habe ihn fasziniert. Für die Glaubhaftigkeit spreche überdies, dass er sich gleich nach seiner Ankunft in Griechenland habe taufen lassen und kirchlich geheiratet habe. Auch das SEM sei in seiner Verfügung von der Glaubhaftigkeit der Konversion und der kirchlichen Trauung in Griechenland ausgegangen. Folglich müsste das SEM davon ausgehen, dass der Beschwerdeführer erst während seiner Flucht oder kurz nach der Ankunft in Griechenland zum Christentum konvertiert sei. Die vorinstanzliche Argumentation sei somit in sich nicht stimmig. In Bezug auf die Aussagen des Beschwerdeführers, wie sein Vater von der Konversion erfahren habe, lasse das SEM ausser Acht, dass er angegeben habe, der Vater habe die Bibel in seinem Zimmer gefunden. Er habe ausserdem anschaulich die Reaktion seiner Mutter, und wie er im Anschluss an den Bibelfund von seiner Familie in seinem Laden aufgesucht und später misshandelt und festgehalten worden sei, geschildert. Die Schilderungen zur Flucht seien entgegen der Ansicht des SEM substantiiert und nachvollziehbar ausgefallen. Der vom SEM dargelegte Widerspruch hinsichtlich des Fluchtzeitpunktes sei vom Beschwerdeführer in der Anhörung korrigiert und erläutert worden. Ausserdem seien Aussagen in der BzP aufgrund ihres summarischen Charakters nicht geeignet, um für das Konstrukt von Widersprüchen beigezogen zu werden. Der vermeintliche Widerspruch sei in einer Gesamtwürdigung nicht geeignet, die Glaubhaftigkeit des Beschwerdeführers in Frage zu stellen. Der Beschwerdeführer habe nachvollziehbar und mit Emotionen angegeben, wie er nach dem Bibelfund darauf vertraut habe, dass sich die Situation wieder beruhigen würde, was sich jedoch nicht bewahrheitet habe. Vielmehr sei er von seiner Familie festgehalten und misshandelt worden. Daraufhin sei ihm bewusst geworden, dass sein Leben in Gefahr sei und er flüchten müsse. Zusammenfassend sei in einer Gesamtwürdigung von der Glaubhaftigkeit der Vorbringen auszugehen.

Die Konversion vom islamischen zum christlichen Glauben werde in Afghanistan vom Staat bestraft und von der Familie verfolgt. In der Praxis werde man durch die Bevölkerung und das islamische Recht mit dem Tode bedroht. Schutz durch den Staat könne nicht erwartet werden, vielmehr würden Bestrafungen durch den Staat erfolgen, welche bis hin zur Todesstrafe gehen würden. Das SEM habe sich in seinem Entscheid auf veraltete Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts bezogen und die Rechtsprechung des EuGH missachtet, wonach behördliche Sanktionen und Handlungen, die zur Folge hätten, dass man sich nicht öffentlich zu seiner Religion bekennen könne, flüchtlingsrechtlich relevant seien. Die Beschwerdeführerin weise aufgrund der beabsichtigten Zwangsheirat und aufgrund ihrer Flucht frauenspezifische Fluchtgründe auf. Der Beschwerdeführer sei hinzukommend von der Familie der Beschwerdeführerin mit dem Tode bedroht worden und ihm würden Racheakte drohen. Eine asylrelevante Verfolgung der Beschwerdeführenden sei somit gegeben. Sie seien folglich als Flüchtlinge anzuerkennen und ihnen sei Asyl zu gewähren.

Im Sinne des Eventualantrags sei abschliessend darauf hinzuweisen, dass die Beschwerdeführenden sich in Griechenland hätten taufen lassen und in der Schweiz regelmässig ihren Glauben praktizieren würden. Bei einer Rückkehr hätten die Beschwerdeführenden als Konvertiten mit einer Bestrafung bis hin zur Todesstrafe zu rechnen, weshalb bei einer Abweisung des Asylgesuchs die Unzulässigkeit des Wegweisungsvollzugs festzustellen sei.

J.
Mit Zwischenverfügungen vom 21. April 2017 sowie 2. Mai 2017 hiess die Instruktionsrichterin das Gesuch um Gewährung der unenegtlichen Prozessführung gut und ordnete die Rechtsvertreterin als amtliche Rechtsbeiständin bei. Gleichzeitig wurde die Vorinstanz eingeladen, sich zur Beschwerde vernehmen zu lassen.

K.
In seiner Vernehmlassung vom 5. Mai 2017 hielt das SEM fest, die Beschwerdeschrift enthalte keine erheblichen Tatsachen oder Beweismittel, welche eine Änderung seines Standpunktes rechtfertigen könnten. Es verwies auf die Erwägungen seiner Verfügung, an denen es vollumfänglich festhielt.

L.
Am 8. Mai 2017 wurde die Vernehmlassung den Beschwerdeführenden zur Kenntnisnahme zugestellt.

M.
Mit Eingabe vom 13. Dezember 2017 wurde eine Bestätigung eingereicht, gemäss welcher die Beschwerdeführerin an einer posttraumatischen Belastungsstörung und einer Depression leide und seit 2015 in medizinischer Behandlung sei. Daneben wurde in der Eingabe ergänzend vorgebracht, die Beschwerdeführerin sei von ihrem Cousin kurz vor ihrer Ausreise vergewaltigt worden. Sie habe ihre Eltern darüber informiert, der Vater habe darin jedoch kein Problem gesehen, da sie den Cousin ja ohnehin in Kürze hätte heiraten sollen. Sie habe danach längere Zeit Blutungen gehabt und sei deswegen im Iran bei einer Ärztin gewesen. Sie habe aus Scham und Angst vor Stigmatisierung die Vergewaltigung im erstinstanzlichen Verfahren nicht erwähnen können. Es sei eine zu grosse Belastung für sie, über das Erlebte zu sprechen.

N.
Mit Instruktionsverfügung vom 10. April 2018 wurde die Vorinstanz ersucht, zu dem neuen Vorbringen Stellung zu nehmen.

O.
Mit Vernehmlassung vom 13. April 2018 führte die Vorinstanz aus, das neue Vorbringen sei als nachgeschoben zu qualifizieren, da die Beschwerdeführerin die Vergewaltigung weder an der Erstbefragung noch an der Anhörung erwähnt habe. Die vorgebrachte Angst vor Rufschädigung durch die an der Anhörung anwesende afghanische Dolmetscherin vermöge ihr Verhalten nicht zu erklären, da sie explizit darauf hingewiesen worden sei, dass alle Anwesenden der Schweigepflicht unterstünden. Zudem wäre es ihr möglich gewesen, das Vorbringen schon früher schriftlich einzureichen. Ferner sei die drohende Zwangsheirat im Asylentscheid als nicht glaubhaft qualifiziert worden, weshalb die nun vorgebrachte Vergewaltigung als weiteres Konstrukt zu betrachten sei. Ihre schriftlich eingereichten Aussagen hierzu würden zudem konstruiert wirken und sie bediene sich an Stereotypen. Hinsichtlich der eingereichten ärztlichen Bestätigung sei festzuhalten, dass eine ärztliche Diagnose das Vorliegen von Symptomen glaubhaft machen könne, jedoch kein Beweis für das geltend gemachte traumatische Ereignis sei.

P.
Mit Replikeingabe vom 3. Mai 2018 wurde moniert, das SEM verkenne notorisch, dass Personen, welche sexualisierte Gewalt erlebt hätten und aus einer Gesellschaft stammten, in welcher Sexualität stark tabuisiert werde, häufig nicht objektiv nachvollziehbaren Handlungsmustern folgen würden. Die Beschwerdeführerin habe sich nicht nur vor einer Rufschädigung, sondern davor, in der Schweiz erneut Opfer von Erniedrigung zu werden, gefürchtet. Es sei ausserdem bereits von der damaligen Asylrekurskommission anerkannt worden, dass die Offenlegung einer erlittenen sexuellen Gewalt häufig Zeit brauche und Opfer Mühe bekunden würden, präzise Angaben zu machen, wie es auch bei der Beschwerdeführerin der Fall gewesen sei (Entscheidungen und Mitteilungen der Schweizerischen Asylrekurskommission [EMARK] 2003 Nr.17; EMARK 2004 Nr. 1). Das Gespräch der Rechtsvertreterin mit der Beschwerdeführerin über die erlittene sexuelle Gewalt sei emotional intensiv und authentisch gewesen, sie habe heftig geweint, weshalb die Aussage des SEM, sie hätte das Vorbringen in stereotyper Weise erzählt, nicht nachvollziehbar sei. Hinsichtlich der ärztlichen Diagnose sei anzumerken, dass diese die Vorbringen der Beschwerdeführerin stütze und Indizienwert habe, auch wenn sie nicht als Beweis für die von ihr geltend gemachte Ursache betrachtet werden könne.

Q.
Mit Eingabe vom 13. Juni 2018 informierte die beigeordnete Rechtsbeiständin, dass sie nicht länger für die Freiplatzaktion Zürich tätig sei, und ersuchte das Gericht, sie aus der amtlichen Rechtsverbeiständung zu entlassen und an ihrer Stelle eine andere Mitarbeiterin der Freiplatzaktion einzusetzen.

R.
Mit Zwischenverfügung vom 25. Juni 2018 hiess die Instruktionsrichterin das Gesuch um Entlassung aus den Verpflichtungen als amtliche Rechtsbeiständin gut und ordnete die neu mandatierte Rechtsvertreterin als amtliche Rechtsbeiständin bei.

Das Bundesverwaltungsgericht zieht in Erwägung:

1.

1.1 Gemäss Art. 31
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
VGG beurteilt das Bundesverwaltungsgericht Beschwerden gegen Verfügungen nach Art. 5
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
VwVG. Das SEM gehört zu den Behörden nach Art. 33
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions:
a  du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale;
b  du Conseil fédéral concernant:
b1  la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26,
b10  la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44;
b2  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27,
b3  le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29,
b4  l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31,
b4bis  l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens,
b5  la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34,
b6  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36,
b7  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38,
b8  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40,
b9  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42;
c  du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cbis  du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
dquinquies  de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées;
e  des établissements et des entreprises de la Confédération;
f  des commissions fédérales;
g  des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises;
h  des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées;
i  d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral.
VGG und ist daher eine Vorinstanz des Bundesverwaltungsgerichts. Eine das Sachgebiet betreffende Ausnahme im Sinne von Art. 32
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 32 Exceptions
1    Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal;
b  les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires;
c  les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes;
d  ...
e  les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant:
e1  l'autorisation générale des installations nucléaires;
e2  l'approbation du programme de gestion des déchets;
e3  la fermeture de dépôts en profondeur;
e4  la preuve de l'évacuation des déchets.
f  les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires;
g  les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision;
h  les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu;
i  les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR);
j  les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles.
2    Le recours est également irrecevable contre:
a  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f;
b  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale.
VGG liegt nicht vor. Das Bundesverwaltungsgericht ist daher zuständig für die Beurteilung der vorliegenden Beschwerde und entscheidet auf dem Gebiet des Asyls endgültig, ausser bei Vorliegen eines Auslieferungsersuchens des Staates, vor welchem die beschwerdeführende Person Schutz sucht (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral359.
AsylG; Art. 83 Bst. d Ziff. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
BGG). Eine solche Ausnahme im Sinne von Art. 83 Bst. d Ziff. 1
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
BGG liegt nicht vor, weshalb das Bundesverwaltungsgericht endgültig entscheidet.

1.2 Das Verfahren richtet sich nach dem VwVG, soweit das VGG und das AsylG nichts anderes bestimmen (Art. 37
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement.
VGG und Art. 6
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 6 Règles de procédure - Les procédures sont régies par la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)11, par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral12 et par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral13, à moins que la présente loi n'en dispose autrement.
AsylG).

1.3 Am 1. März 2019 ist eine Teilrevision des AsylG in Kraft getreten (AS 2016 3101); für das vorliegende Verfahren gilt das bisherige Recht (vgl. Abs. 1 der Übergangsbestimmungen zur Änderung des AsylG vom 25. September 2015).

1.4 Die Beschwerde ist frist- und formgerecht eingereicht worden. Die Be-schwerdeführenden haben am Verfahren vor der Vorinstanz teilgenommen, sind durch die angefochtene Verfügung besonders berührt und haben ein schutzwürdiges Interesse an deren Aufhebung beziehungsweise Änderung; sie sind daher zur Einreichung der Beschwerde legitimiert (Art. 105
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral359.
und aArt. 108 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
1    Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
2    Dans la procédure étendue, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de 30 jours pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de dix jours pour les décisions incidentes.
3    Le délai de recours contre les décisions de non-entrée en matière et contre les décisions visées aux art. 23, al. 1, et 40 en relation avec l'art. 6a, al. 2, let. a, est de cinq jours ouvrables à compter de la notification de la décision.
4    Le refus de l'entrée en Suisse prononcé en vertu de l'art. 22, al. 2, peut faire l'objet d'un recours tant que la décision prise en vertu de l'art. 23, al. 1, n'a pas été notifiée.
5    L'examen de la légalité et de l'adéquation de l'assignation d'un lieu de séjour à l'aéroport ou dans un autre lieu approprié conformément à l'art. 22, al. 3 et 4, peut être demandé en tout temps au moyen d'un recours.
6    Dans les autres cas, le délai de recours est de 30 jours à compter de la notification de la décision.
7    Toute pièce transmise par télécopie est considérée comme ayant été valablement déposée si elle parvient au Tribunal administratif fédéral dans les délais et que le recours est régularisé par l'envoi de l'original signé, conformément aux règles prévues à l'art. 52, al. 2 et 3, PA367.
AsylG; Art. 48 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
sowie Art. 52 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
VwVG). Auf die Beschwerde ist einzutreten.

2.
Die Kognition des Bundesverwaltungsgerichts und die zulässigen Rügen richten sich im Asylbereich nach Art. 106 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants:
1    Les motifs de recours sont les suivants:
a  violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation;
b  établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent;
c  ...
2    Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés.
AsylG.

3.

3.1 Gemäss Art. 2 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
1    La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
2    L'asile comprend la protection et le statut accordés en Suisse à des personnes en Suisse en raison de leur qualité de réfugié. Il inclut le droit de résider en Suisse.
AsylG gewährt die Schweiz Flüchtlingen grundsätzlich Asyl. Flüchtlinge sind Personen, die in ihrem Heimatstaat oder im Land, in dem sie zuletzt wohnten, wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Anschauungen ernsthaften Nachteilen ausgesetzt sind oder begründete Furcht haben, solchen Nachteilen ausgesetzt zu werden (Art. 3 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG). Als ernsthafte Nachteile gelten namentlich die Gefährdung des Leibes, des Lebens oder der Freiheit sowie Massnahmen, die einen unerträglichen psychischen Druck bewirken; den frauenspezifischen Fluchtgründen ist Rechnung zu tragen (Art. 3 Abs. 2
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG).

3.2 Wer um Asyl nachsucht, muss die Flüchtlingseigenschaft nachweisen oder zumindest glaubhaft machen. Diese ist glaubhaft gemacht, wenn die Behörde ihr Vorhandensein mit überwiegender Wahrscheinlichkeit für gegeben hält. Unglaubhaft sind insbesondere Vorbringen, die in wesentlichen Punkten zu wenig begründet oder in sich widersprüchlich sind, den Tatsachen nicht entsprechen oder massgeblich auf gefälschte oder verfälschte Beweismittel abgestützt werden (Art. 7
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
AsylG).

4.
Die Beschwerdeführenden haben beide eigene Asylgründe vorgebracht, weshalb die Flüchtlingseigenschaft der Beschwerdeführenden einzeln zu prüfen ist. Im Folgenden ist zunächst auf die fluchtbegründenden Vorbringen der Beschwerdeführerin einzugehen.

4.1 Die Vorinstanz hat sowohl der geltend gemachten drohenden Zwangsheirat als auch der im Beschwerdeverfahren vorgebrachten Vergewaltigung der Beschwerdeführerin die Glaubhaftigkeit abgesprochen.

4.2 Glaubhaftmachen im Sinne des Art. 7 Abs. 2
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
AsylG bedeutet im Gegensatz zum strikten Beweis ein reduziertes Beweismass und lässt durchaus Raum für gewisse Einwände und Zweifel an den Vorbringen der gesuchstellenden Person. Entscheidend ist, ob die Gründe, die für die Richtigkeit der gesuchstellerischen Sachverhaltsdarstellung sprechen, überwiegen oder nicht. Vorbringen sind substanziiert, wenn sie sich auf detaillierte, präzise und konkrete Schilderungen stützen. Als schlüssig gelten Vorbringen, wenn sie innerhalb einer Anhörung, zwischen Anhörungen
oder im Vergleich zu Aussagen Dritter keine Widersprüche aufweisen. Allerdings sollten kleine, marginale Widersprüche sowie solche, die nicht die zentralen Asylvorbringen betreffen, zwar in die Gesamtbetrachtung einfliessen, jedoch nicht die alleinige Begründung für die Verneinung der Glaubhaftigkeit darstellen. Bei der Beurteilung der Glaubhaftigkeit ist allerdings ein objektivierter, nicht ein objektiver Massstab anzuwenden: In die Beurteilung der Glaubhaftigkeit von Vorbringen müssen auch relevante individuelle Aspekte der asylsuchenden Person einbezogen werden (vgl. BVGE 2015/3 E. 6.5.1; 2013/11 E. 5.1; 2012/5 E. 2.2; 2010/57 E. 2.3;
EMARK 2005 Nr. 21 E. 6.1). Entsprechend sind bei der Anwendung des Beweismasses gewisse persönliche Umstände der asylsuchenden Person zu berücksichtigen. Hat diese zum Beispiel überdurchschnittliche Schwierigkeiten, sich klar und strukturiert auszudrücken, und liegen dafür objektive Gründe vor, muss das SEM dies im Rahmen der Beweiswürdigung und der Prüfung der Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen berücksichtigen. Solche objektiven Gründe können zum Beispiel in einem tiefen Bildungsniveau, geringen intellektuellen Fähigkeiten, dem Alter oder in psychischen Problemen liegen. Dies folgt im Übrigen auch aus dem Grundsatz der freien Beweiswürdigung, der für das gesamte Verwaltungs- und Beschwerdeverfahren gilt und die Bundesbehörden und -gerichte verpflichtet, die Beweise frei, umfassend und pflichtgemäss zu würdigen (Art. 19
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 19 - Sont en outre applicables par analogie à la procédure probatoire les art. 37, 39 à 41 et 43 à 61 de la procédure civile fédérale49; les sanctions pénales prévues par ladite loi envers les parties ou les tierces personnes défaillantes sont remplacées par celles qui sont mentionnées à l'art. 60 de la présente loi.
VwVG i.V.m. Art. 40
SR 273 Loi fédérale du 4 décembre 1947 de procédure civile fédérale
PCF Art. 40 - Le juge apprécie les preuves selon sa libre conviction. Il prend en considération l'attitude des parties au cours du procès, par exemple le défaut d'obtempérer à une convocation personnelle, le refus de répondre à une question du juge ou de produire des moyens de preuve requis.
BZP [SR 273]).

4.3 Zur Frage der Glaubhaftigkeit der Vorbringen der Beschwerdeführerin ist unter Beachtung dieser Grundsätze und nach Durchsicht der Akten festzustellen, dass sich das Gericht den vorinstanzlichen Erwägungen aus folgenden Überlegungen nicht anschliessen kann:

4.3.1 Zunächst ist festzuhalten, dass die Anhörung der Beschwerdeführerin vergleichsweise kurz ausgefallen ist. Sie bestand aus insgesamt 44 Fragen (davon bezogen sich 30 auf die Asylgründe) und dauerte 2 Stunden und 15 Minuten. Angesichts des komplexen Sachverhalts erscheint es unangemessen, anhand dieser eher knappen Befragung auf die Unglaubhaftigkeit - insbesondere aufgrund fehlender Substanz - der Vorbringen zu schliessen. Die Vorinstanz wäre angehalten gewesen, den Sachverhalt gründlicher abzuklären. Durch die Eingaben während des Beschwerdeverfahrens sowie die Aussagen des Beschwerdeführers in seinen Befragungen kann der Sachverhalt jedoch bei der heutigen Aktenlage grundsätzlich als hinreichend erstellt erachtet werden.

4.3.2 Die Vorinstanz hält der Beschwerdeführerin vor, ihre Aussagen zur drohenden Zwangsheirat seien oberflächlich und ohne Substanz ausgefallen. Dem Vorhalt des SEM, die Beschwerdeführerin habe die Reaktion der Familienmitglieder auf die bevorstehende Zwangsheirat nur oberflächlich beschrieben, ist zu entgegnen, dass die Beschwerdeführerin ausgesagt hat, ihre Brüder seien damit einverstanden gewesen und ihre Mutter habe nichts dazu gesagt. Die Meinungen der Frauen hätten keinen Wert, weshalb es für den Vater irrelevant gewesen wäre, hätte sich die Mutter dagegen ausgesprochen (A61, F26, F27). Obwohl die Antwort der Beschwerdeführerin zwar tatsächlich ohne erheblichen Detailreichtum ausgefallen ist, hat sie die Gedanken, die sie sich zum Verhalten ihrer Mutter gemacht hat, zum Ausdruck gebracht. Ihre Äusserungen sind im länderspezifischen Kontext als nachvollziehbar zu werten. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Mutter in einem traditionell geprägten Umfeld gegen die bevorstehende Zwangsheirat, für welche die Familie bereits Geld erhalten hatte, aussprechen würde. Auch der Einwand des SEM, die Beschwerdeführerin habe nicht substantiiert darlegen können, wie sie sich gegen die bevorstehende Heirat gewehrt habe, ist vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar. Die Beschwerdeführerin hat mehrfach angegeben, sie habe dem Vater immer wieder gesagt, sie sei mit der Heirat nicht einverstanden (A61, F28, F29). Er habe sie daraufhin geschlagen und zuletzt auch eingesperrt (A61, F28, F30). Gleichzeitig gab sie an, dass sie schon seit langem ihrem Cousin versprochen gewesen sei, sie das jedoch nicht verstanden habe, als sie klein gewesen sei, und damals nichts dazu gesagt habe (A61, F29). Auch die Aussagen hierzu fielen eher kurz aus, sie hat jedoch ihr Verhalten (wie auch das Verhalten der Mutter) reflektiert, was ein Realkennzeichen darstellt. In der Beschwerde wird ausserdem treffend darauf hingewiesen, dass in der Realität mehr als ein verbaler Widerstand der Frau gegen eine drohende Zwangsheirat in Afghanistan kaum möglich ist. Es gilt zu ergänzen, dass die Beschwerdeführerin gerade durch ihre Flucht sich entschieden einer Zwangsheirat widersetzt hat, weshalb das Argument der Vorinstanz nicht überzeugt. Bei einer Gesamtbetrachtung des Aussageverhaltens der Beschwerdeführerin fällt zwar auf, dass ihre Antworten insgesamt eher knapp ausgefallen sind, es erfolgte indes kein Bruch in ihrem Erzählstil. Die tendenzielle Knappheit in der Substanz der Erzählweise der Beschwerdeführerin kann nicht ohne weitere Abwägung aller Glaubhaftigkeitselemente als Unglaubhaftigkeitsmerkmal gewertet werden, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass die Anhörung kurz ausgefallen ist und nur wenige Nachfragen
gestellt wurden.

4.3.3 Auch die Argumentation des SEM, die Beschwerdeführerin habe sich durchgehend am Stereotyp der unterdrückten Frau in Afghanistan orientiert, ist nicht nachvollziehbar. In der Beschwerde wird zutreffend darauf hingewiesen, dass es sich bei der Zwangsheirat in Afghanistan um ein weit verbreitetes Phänomen handelt. UNHCR verweist beispielsweise in seinen «Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender» auf einen Zeitungsartikel, gemäss welchem 87% der afghanischen Frauen Gewalt, vor allem durch Familienmitglieder, ausgesetzt seien, welche sich unter anderem in Zwangsehen äussere (vgl. UNHCR Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender, 30. August 2018, S. 84, FN 476 m.w.H, https://www.refworld.org/cgi-bin/texis/vtx/rwmain/opendocpdf.pdf?reldoc
=y&docid=5be58a5d4, abgerufen am 28. Oktober 2019). Selbstmorde durch Selbstverbrennung seien dabei ein häufig auftretendes Verhalten aufgrund von Gewalterfahrungen (a.a.O, S. 75ff, FN 439 m.w.H.). Angesichts dieses länderspezifischen Kontexts sind die Erwägungen des SEM, die Beschwerdeführerin habe sich am Stereotyp einer in Afghanistan unterdrückten Frau orientiert, weil sie nicht auf Selbst-Erlebtes habe zurückgreifen können, nicht angemessen und nicht geeignet, die Unglaubhaftigkeit zu begründen.

4.3.4 Die Vorinstanz hat in ihrer Beurteilung der Glaubhaftigkeit ausserdem die positiven Elemente, die für die Glaubhaftigkeit sprechen, nicht gewürdigt. Für die Glaubhaftigkeit spricht, dass die Beschwerdeführerin anlässlich der BzP und der Anhörung - welche im Abstand von zwei Jahren stattgefunden haben - übereinstimmende Angaben gemacht hat. Beispielsweise hat sie den Namen des Cousins (A4, F7.02; A61, F22), den Altersunterschied, und dass er bereits verheiratet gewesen sei (A4, F7.01; A61, F15) übereinstimmend angegeben. Es fällt auch auf, dass die Beschwerdeführerin bereits in der BzP zur Frage, welche Ausbildung sie habe, angegeben hat, sie habe in Afghanistan einen (...)kurs besucht (A4, F1.17.04). Zu Beginn der Anhörung gab sie ebenfalls an, sie habe einen (...)kurs besucht (A61, F11). Auf Nachfrage präzisierte sie, sie habe bei der Mutter des Beschwerdeführers (...) gelernt und für diese gearbeitet (A61, F12). Der Beschwerdeführer schildert in seiner Anhörung ebenfalls, dass die Beschwerdeführerin für seine Mutter gearbeitet habe und sie sich so hätten sehen können (A62, F62 und F64). Diese anfänglich erwähnte Nebensächlichkeit, welche sich später in die Vorbringen einfügt, ist als weiteres positives Element zu gewichten. Die Ausführungen der Beschwerdeführerin waren insgesamt kohärent, in sich schlüssig und widerspruchsfrei. Ausserdem wird aus verschiedenen Stellen des Protokolls ihre Gefühlslage, wenn sie sich an das Geschehene erinnert, ersichtlich (A61, F14 bis F17, F30, F32).

4.3.5 Der Beschwerdeführer stützt in seinen Befragungen übereinstimmend die Aussagen der Beschwerdeführerin und es ergibt sich insgesamt ein stimmiges Bild (A22, F7.01, F7.02; A62, F23, F59-F71). Dabei sind auch in den Aussagen des Beschwerdeführers zahlreiche Realkennzeichen zu finden. Beispielsweise erzählt er Nebensächlichkeiten, etwa wie die erste Reaktion seiner Mutter ausgefallen sei, als sie erfahren habe, dass der Beschwerdeführer die Beschwerdeführerin heiraten möchte (A62, F65). Als weiteres Beispiel kann aufgeführt werden, dass beide erwähnten, die Beschwerdeführerin habe kein Essen beziehungsweise Abendbrot vom Vater bekommen, als er sie eingesperrt hatte (A61, F15, F20; A62, F69). Die Beschwerdeführerin ist einige Monate vor dem Beschwerdeführer in die Schweiz eingereist. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Beschwerdeführenden bereits zum Zeitpunkt als sie sich noch gemeinsam in Griechenland aufhielten, eine Verfolgungsgeschichte im Detail konstruiert hätten. Vielmehr fällt auf, dass sie durchgehend die selbe Geschichte erzählten, jedoch mit anderen Formulierungen und Schwerpunkten. Während der Schwerpunkt des Beschwerdeführers auf seiner Konversion liegt, steht für die Beschwerdeführerin die drohende Zwangsheirat im Vordergrund. Die übereinstimmenden Aussagen der Beschwerdeführenden - welche das SEM in seiner Glaubhaftigkeitsprüfung ebenfalls nicht gewürdigt hat - sind als weiteres gewichtiges Element für die Glaubhaftigkeit der Vorbringen der Beschwerdeführerin zu werten.

4.3.6 Im Sinne eines Zwischenfazits ist festzuhalten, dass nach einer Gesamtwürdigung aller Elemente, die für oder gegen die Glaubhaftigkeit der drohenden Zwangsheirat sprechen, die positiven Elemente überwiegen und die Vorbringen insgesamt als überwiegend wahrscheinlich zu betrachten sind.

4.4

4.4.1 Im Beschwerdeverfahren hat die Beschwerdeführerin ausserdem vorgebracht, sie sei von ihrem Cousin kurz vor ihrer Ausreise vergewaltigt worden. Das SEM hat auf Vernehmlassungsstufe dem Vorbringen die Glaubhaftigkeit abgesprochen. Es sei als nachgeschoben zu qualifizieren, da die Beschwerdeführerin dies im erstinstanzlichen Verfahren nicht erwähnt habe. Ausserdem sei das Vorbringen der drohenden Zwangsheirat mit dem Cousin nicht glaubhaft und als konstruiert eingestuft worden, weshalb die Vergewaltigung als weiteres Element im Konstrukt erscheine. In den Eingaben vom 13. Dezember 2017 und 3. Mai 2018 hat die Beschwerdeführerin indes überzeugend dargelegt, weshalb sie nicht schon vorher die Vergewaltigung erwähnen konnte. Der Ansicht der Vorinstanz, sie sei in der Anhörung explizit darauf hingewiesen worden, dass alle an der Anhörung Anwesenden der Schweigepflicht unterstünden, und ihre Angst vor Rufschädigung durch die Dolmetscherin sei deshalb nicht nachvollziehbar, kann nicht gefolgt werden. Personen, welche sexuelle Gewalt erlitten haben, haben in der Regel Mühe, umfassend über das Erlebte zu sprechen, worauf auch die Beschwerdeführerin mehrmals im Laufe des Verfahrens verweist. Der Grund dafür liegt im oft vorkommenden Vermeidungsverhalten hinsichtlich Gedanken, Gefühlen und Gesprächen mit Bezug auf die traumatischen Erlebnisse. Gemäss konstanter Rechtsprechung des Gerichts kann das verspätete Vorbringen einer Vergewaltigung durch kulturell bedingte Schuld- und Schamgefühle beziehungsweise einen Selbstschutzmechanismus erklärbar sein (vgl. BVGE 2009/51, E. 4.2.3 mit Hinweis auf EMARK 2003 Nr. 17, E. 4a-c). Hinzukommend besteht in Afghanistan für Opfer von Vergewaltigungen ausserhalb der Ehe die Gefahr, geächtet, inhaftiert oder sogar getötet zu werden, da sexuelle Handlungen ausserhalb der Ehe als Schande für die Familie betrachtet werden. Gesellschaftliche Tabus, die Angst vor Stigmatisierung und Vergeltungsmassnahmen sind ausschlaggebend dafür, dass Opfer von sexueller Gewalt häufig keine Anzeige erstatten (vgl. UNHCR Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender, 30. August 2018, S. 82 m.w.H.). Vor diesem Hintergrund sind die Erklärungen der Beschwerdeführerin, weshalb sie in der Anhörung die Vergewaltigung nicht erwähnt hat, durchaus nachvollziehbar, und das Vorbringen ist nicht als nachgeschoben zu qualifizieren.

4.4.2 In den Akten befinden sich drei ärztliche Unterlagen (zwei ärztliche Bestätigungen vom 5. Mai 2017 [Eingabe beim Gericht 13. Dezember 2017] und 13. Oktober 2016 [A60], ein Austrittsbericht einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie vom 24. Februar 2015 beziehungsweise vom 16. März 2015 [A37]). Aus den medizinischen Unterlagen geht hervor, dass die Beschwerdeführerin an einer Posttraumatischen Belastungsstörung aufgrund einer in Afghanistan erlittenen Vergewaltigung sowie an einer Depression leidet und seit 2015 diesbezüglich in Behandlung ist. Aufgrund Suizidalität war sie im Jahr 2015 einige Tage stationär in einer Klinik und gab dort an, sie sei aus Afghanistan geflohen, da die Familie ihren Heiratswunsch nicht akzeptiert habe (A37). Mit dem SEM ist zwar festzuhalten, dass ein Arztbericht lediglich über einen Befund Auskunft geben kann, jedoch keinen Beweis für das geltend gemachte traumatisierende Ereignis bildet (vgl. BVGE 2015/11 E. 7.2.1 und 7.2.2). Die ärztlichen Unterlagen und die Aussagen gegenüber einem Arzt können jedoch als Indiz für die Glaubhaftigkeit der Vorbringen beigezogen werden.

4.4.3 Dem Gericht ist es nicht möglich, anhand der schriftlichen, von der Rechtsvertreterin verfassten Eingaben die Glaubhaftigkeit des Vorbringens abschliessend zu beurteilen. Das Vorbringen bettet sich indes in den bisher geltend gemachten Sachverhalt nachvollziehbar ein und kann nicht als nachgeschobenes Vorbringen, welches dadurch unglaubhaft erscheine, betrachtet werden. Nach den obigen Erwägungen ist die Vergewaltigung zumindest als plausibel zu erachten. Es kann jedoch letztlich offen bleiben, was sich konkret diesbezüglich zugetragen hat, da - wie im Folgenden zu erläutern sein wird - die Beschwerdeführerin die Flüchtlingseigenschaft aufgrund der drohenden Zwangsheirat und ihrer Flucht mit dem Beschwerdeführer erfüllt.

4.5 Zusammenfassend ist aufgrund der Aktenlage davon auszugehen, dass der Beschwerdeführerin in Afghanistan eine Zwangsheirat drohte, welcher sie sich durch ihre Flucht mit dem Beschwerdeführer entzogen hat.

5.

5.1 Sodann ist in einem nächsten Schritt zu prüfen, ob die als glaubhaft befundenen Vorbringen flüchtlingsrechtliche Relevanz aufweisen.

5.1.1 Die Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG erfüllt eine asylsuchende Person nach Lehre und Rechtsprechung dann, wenn sie Nachteile von bestimmter Intensität erlitten hat beziehungsweise mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit und in absehbarer Zukunft befürchten muss, welche ihr gezielt und aufgrund bestimmter Verfolgungsmotive durch Organe des Heimatstaates oder durch nichtstaatliche Akteure zugefügt worden sind beziehungsweise zugefügt zu werden drohen (vgl. BVGE 2008/4 E. 5.2 S. 37). Aufgrund der Subsidiarität des flüchtlingsrechtlichen Schutzes setzt die Anerkennung der Flüchtlingseigenschaft ausserdem voraus, dass die betroffene Person in ihrem Heimatland keinen ausreichenden Schutz finden kann (vgl. BVGE 2011/51 E. 7, 2008/12 E. 7.2.6.2, 2008/4 E. 5.2). Ausgangspunkt für die Beurteilung der Flüchtlingseigenschaft ist die Frage nach der im Zeitpunkt der Ausreise vorhandenen Verfolgung oder begründeten Furcht vor einer solchen. Die Situation im Zeitpunkt des Asylentscheids ist jedoch im Rahmen der Prüfung nach der Aktualität der Verfolgungsfurcht ebenfalls wesentlich. Veränderungen der objektiven Situation im Heimatstaat zwischen Ausreise und Asylentscheid sind deshalb zugunsten und zulasten der das Asylgesuch stellenden Person zu berücksichtigen (vgl. BVGE 2008/4 E. 5.4, Walter Stöckli, Asyl, in: Uebersax/Rudin/Hugi Yar/Geiser [Hrsg.], Ausländerrecht, 2. Aufl. 2009, Rz. 11.17 und 11.18).

5.1.2 Eine Verfolgung ist ausserdem flüchtlingsrechtlich nur relevant, wenn sie aus einem der in Art. 3 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG beziehungsweise Art. 1A Ziff. 2 des Abkommens vom 28. Juli 1951 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (FK, SR 0.142.30) genannten Motive erfolgt. Diese Motive sind so zu verstehen, dass die Verfolgung wegen äusserer oder innerer Merkmale, die untrennbar mit der Person oder Persönlichkeit des Opfers verbunden sind, erfolgt ist beziehungsweise droht (vgl. BVGE 2014/28 E. 8.4.1, 2014/27 E. 6.3, 2013/11 E. 5.1). Nachteilen, die Frauen zugefügt werden oder zugefügt zu werden drohen, liegt ein flüchtlingsrechtlich relevantes Motiv zugrunde, wenn diese Nachteile in diskriminierender Weise an das Merkmal des (weiblichen) Geschlechts anknüpfen (vgl. zum Verfolgungsmotiv bei frauenspezifischer Verfolgung: EMARK 2006 Nr. 32 E. 8.7.1). Dies ist etwa der Fall, wenn in Ländern mit weit verbreiteten traditionell-konservativen Wertvorstellungen von Zwangsheirat oder Ehrenmord bedrohte Frauen und Mädchen nicht denselben staatlichen Schutz erhalten, mit dem im Allgemeinen männliche Opfer von privater Gewalt rechnen können (vgl. Urteil des BVGer D-4289/2006 vom 11. September 2008 E. 6.4).

5.2 Die Beschwerdeführerin legte glaubhaft dar, dass sie in Afghanistan gegen ihren Willen mit ihrem älteren Cousin hätte verheiratet werden sollen. Sie hat vor ihrer Ausreise während etwa zweier Jahre mit dem Beschwerdeführer eine heimliche Beziehung geführt und hat ihn heiraten wollen, weshalb sie letztlich mit ihm geflohen ist. Durch ihre Flucht hat sie sich einerseits der häuslichen Gewalt durch den Vater und andererseits der drohenden Zwangsheirat, welche kurze Zeit später hätte stattfinden sollen, entzogen. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass die Familie der Beschwerdeführerin Kenntnis davon hat, dass sie gemeinsam mit dem Beschwerdeführer geflohen ist. Die Mutter des Beschwerdeführers hat beim Vater der Beschwerdeführerin wiederholt um Zustimmung zu einer Eheschliessung der beiden gebeten, was der Vater der Beschwerdeführerin abgelehnt hat (A61, F15; A62, F62, F67). In der Folge wurde der Beschwerdeführer mehrfach vom Vater der Beschwerdeführerin und von ihren Brüdern bedroht (A22, F7.01; A62, F71). Da die Beschwerdeführenden überdies Nachbarn gewesen sind, dürfte der Familie der Beschwerdeführerin bekannt sein, dass er zeitgleich Afghanistan verlassen hat.

5.3 Frauen in Afghanistan, die sich einer bevorstehenden Zwangsehe widersetzen und weglaufen, werden oftmals eines moralischen Verbrechens beschuldigt (vgl. Schnellrecherche der SFH, Afghanistan - Verlobung und Heirat, Zwangsheirat, Schulbesuch von Mädchen, Wahlbeteiligung, Sicherheitslage in der Stadt Herat, psychische Krankheiten, 27. November 2015, S. 9f, m.w.H., https://www.fluechtlingshilfe.ch/assets/herkunftslaender/mittlerer-osten-zentralasien/afghanistan/151127-afg-herat-heirat-schulbesuch.pdf, abgerufen am 28. Oktober 2019). Dasselbe gilt für Frauen, die einer ausserehelichen Beziehung verdächtigt werden. Sie müssen grundsätzlich mit drastischen Konsequenzen seitens der Familie rechnen. Für weite Teile der afghanischen Gesellschaft gelten Frauen nämlich als Bewahrerin der Familienehre. Ehebruch, voreheliche Beziehungen bis hin zu Vergewaltigung oder Inzest werden als Ehrverletzungen geahndet. Oftmals genügt bereits ein geringer Anlass, wie z.B. einen von der Familie ausgewählten Mann abzulehnen, ein Flirt oder ein allgemein als unmoralisch angesehenes Verhalten einer Frau, um die Ehre der Familie zu verletzen. Bereits der blosse Verdacht oder ein Gerücht kann ein Ehrverbrechen auslösen (vgl. Urteil des BVGer D-3501/2019 vom 21. August 2019 [zur Publikation als Referenzurteil vorgesehen], E 5.4.2. m.w.H.).

5.4 Die Beschwerdeführerin hat somit mit ihrer Flucht als alleinstehende, unverheiratete Frau, welche eine aussereheliche Beziehung führte, sowie dem Sich-Widersetzen gegen die bevorstehende Zwangsheirat gegen die in Afghanistan herrschenden sozialen Normen verstossen, was bereits genügt, ihr gesellschaftliche Ächtung einzubringen (vgl. UNHCR Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender, 30. August 2018, S. 87ff). Es kann davon ausgegangen werden, dass ihr erhebliche Konsequenzen seitens ihrer Familie drohen. Die Beschwerdeführerin hat diese Traditionen abgelehnt und dies wiederholt, mit Aussagen gegenüber ihrem Vater und letztlich mit der gemeinsamen Flucht mit dem Beschwerdeführer, zum Ausdruck gebracht. In dieser Ablehnung der gängigen Traditionen hat sie gegen kulturelle Wertvorstellungen und soziale Normen verstossen. Der Vater hat sie geschlagen und eingesperrt, als sie sich verbal gegen die bevorstehende Zwangsehe wehrte. Ihre Brüder und ihr Vater haben zudem den Beschwerdeführer bedroht und wussten um die Liebe der beiden. Angesichts des traditionellen und konservativen Umfelds, in dem die Beschwerdeführerin aufgewachsen ist, sowie der bereits erlittenen Gewalt durch ihre Familie ist davon auszugehen, dass sie bei einer Rückkehr nach Afghanistan aufgrund des Weglaufens von zu Hause eine begründete Furcht hat, erhebliche Nachteile im Sinne des Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG durch ihre Familie zu erleiden.

5.5 Bei den Tätern (ihre Familie und ggf. ihr Cousin) handelt es sich vorliegend zwar um nichtstaatliche Akteure. Es ist indes davon auszugehen, dass der afghanische Staat nicht nur nicht schutzfähig, sondern auch nicht schutzwillig ist, wenn es um geschlechtsspezifische Übergriffe gegen Frauen und Mädchen geht. Im zur Publikation als Referenzurteil bestimmten Entscheid D-3501/2019 vom 21. August 2019 hat das Bundesverwaltungsgericht jüngst festgehalten, dass Afghanistan weiterhin ein für Frauen und Mädchen sehr gefährliches Land sei. Tief verwurzelte Diskriminierung von Frauen sei dort endemisch. Gewalt gegen Frauen und Mädchen bleibe weit verbreitet (a.a.O, E. 5.4.5). In besagtem Urteil wurde weiter festgestellt, dass die Umsetzung von Gesetzen zum Schutz von Frauenrechten nur sehr langsam vorangehe. Den Behörden fehle der Wille, Gesetze konsequent umzusetzen, dies besonders in ländlichen Gebieten. Die grosse Mehrzahl der Fälle, einschliesslich schwerer Verbrechen gegen Frauen, werde weiterhin durch traditionelle Streitschlichtungsmechanismen vermittelt, statt strafrechtlich verfolgt zu werden, wie es das Gesetz verlange. Die Polizei inhaftiere Frauen, die von ihnen selbst erlittene sexuelle Gewalt anzeigen. Auch habe die Polizei oft Frauen auf Verlangen ihrer Familien wegen Zina (ausserehelicher Geschlechtsverkehr) oder der Absicht, Zina zu begehen, festgenommen (a.a.O. E. 5.4.5, vgl. hierzu auch UNHCR Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender, 30. August 2018, S. 87, FN 495). Dagegen würden Täter sexueller Gewalt und sogenannter Ehrenmorde von Straflosigkeit profitieren. Frauen und Mädchen, die von zu Hause fliehen, würden oft vage definierter oder sogar undefinierter «Verbrechen an der Moral», einschliesslich Zina oder des «Weglaufens von zu Hause» bezichtigt. Für eine Frau, die aus einer eher konservativen Familie geflohen sei, bestehe eine echte Gefahr, dass sie Opfer eines «Verbrechens im Namen der Ehre» werde. Es sei tatsächlich möglich, dass die Familie einer Frau, die von zu Hause weggelaufen sei, sie mit physischer Gewalt bis hin zu Mord bestrafe. In einigen Fällen hätten die afghanischen Behörden die Inhaftierung von Frauen, die einer ausserehelichen Beziehung und anderer Verbrechen gegen die Moral beschuldigt worden seien, als Schutzmassnahme gerechtfertigt, wenn keine Frauenhäuser verfügbar waren, da solche Beschuldigungen zu Ehrenmorden führen könnten. Im Urteil wurde schliesslich festgestellt, dass es vor diesem Hintergrund in Afghanistan insbesondere am Schutzwillen der afghanischen Behörden bei geschlechtsspezifischen Übergriffen, aber auch an der Schutzinfrastruktur fehle (a.a.O. E 5.4.5, m.w.H). Nach dem Gesagten kann sich die
Beschwerdeführerin nicht an die afghanischen Behörden wenden, um Schutz vor Übergriffen durch ihre Familie zu erhalten. Die Beschwerdeführerin wird demnach in ihrer Eigenschaft als Frau nicht denselben staatlichen Schutz erhalten, mit dem im Allgemeinen männliche Opfer privater Gewalt rechnen können (vgl. hierzu auch Urteil des BVGer E-2918/2018 vom 12. August 2019, E.6.6 m.w.H.). Damit ist eine frauenspezifische Verfolgung und ein flüchtlingsrechtlich relevantes Verfolgungsmotiv im Sinne des Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG zu bejahen.

5.6 Eine innerstaatliche Schutzalternative kann vorliegend ausgeschlossen werden. Aus den Akten ergeben sich keine Anhaltspunkte, dass die Beschwerdeführerin an einem anderen Ort in Afghanistan Schutz vor der drohenden Verfolgung durch die Familienangehörigen erhalten könnte.

5.7 Nach dem Gesagten ergibt sich, dass die Beschwerdeführerin die Flüchtlingseigenschaft erfüllt.

6.

6.1 Da der Beschwerdeführer eigene Fluchtgründe geltend macht, ist vorab zu prüfen, ob er die Flüchtlingseigenschaft originär gemäss Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG erfüllt. Ein allfälliger Einbezug in die Flüchtlingseigenschaft seiner Ehefrau, der Beschwerdeführerin, ist erst zu prüfen, wenn die originäre Flüchtlingseigenschaft des Beschwerdeführers zu verneinen ist (vgl. Art. 37
SR 142.311 Ordonnance 1 du 11 août 1999 sur l'asile relative à la procédure (Ordonnance 1 sur l'asile, OA 1) - Ordonnance 1 sur l'asile
OA-1 Art. 37 Extension de la qualité de réfugié - (art. 17, al. 2 et art. 51, LAsi)
AsylV 1).

6.2 Das SEM hat dem Vorbringen des Beschwerdeführers, er sei in Afghanistan zum Christentum konvertiert, die Glaubhaftigkeit abgesprochen. Wie nachfolgend aufgezeigt, vermag die Argumentation der Vorinstanz in den zentralen Punkten bei der heutigen Aktenlage nicht zu überzeugen. Auffallend ist, dass das SEM bei seiner Begründung sich nur auf die Argumente, die gegen die Glaubhaftigkeit sprechen, bezogen und entsprechende Hinweise, die für den Glaubenswechsel sprechen, nicht angeführt und gewürdigt hat.

6.3 Der Beschwerdeführer hat entgegen der Ansicht der Vorinstanz seine Beweggründe, am Islam zu zweifeln, plausibel dargelegt. Er erklärte, er habe zunächst damit gehadert, dass seine Schwestern keine Freiheiten geniessen konnten, nicht in die Schule gehen durften und gelitten hätten (A62, F25). Er habe sich gefragt, weshalb Frauen verkauft würden und sie nicht selber über ihr Schicksal entscheiden könnten (A62, F26). Er habe viele Fragen gehabt, für die er keine Antworten gefunden habe (A22, F7.02). Beispielsweise habe er sich gefragt, weshalb man in Afghanistan einen «Kafir» töten könne, und weshalb er geschlagen werde, wenn er nicht täglich bete und den Koran lese (A62, F25). In der Beschwerde wird treffend darauf hingewiesen, dass der Beschwerdeführer an dem Frauenbild und der Verurteilung von Andersgläubigen gezweifelt habe und so seine Neugier entstanden sei. Das SEM ist auf die Aussagen des Beschwerdeführers hinsichtlich seiner Beweggründe, am Islam zu zweifeln, in seiner Verfügung nicht näher eingegangen, sondern hielt fest, er habe die konkrete Frage, wie er seine Religion gewechselt habe, auch auf Nachfrage nicht beantwortet. Dem Beschwerdeführer ist demgegenüber zuzustimmen, dass er anschaulich ausführte, wie er auf dem NATO-Stützpunkt mit einem spanischen Soldaten in Kontakt gekommen sei und sich über das Christentum auszutauschen begonnen habe. Er habe von den Soldaten eine Bibel geschenkt bekommen und so das Christentum kennengelernt (A62, F26f). Insgesamt hat der Beschwerdeführer seine Beweggründe, am Islam zu zweifeln, und wie er mit dem Christentum in Kontakt gekommen sei, nachvollziehbar dargelegt. Öffentlich zugängliche Quellen bestätigen überdies, dass es damals in D._______ einen NATO-Stützpunkt, welcher wie vom Beschwerdeführer angegeben PRT genannt wurde und in welchem spanische Soldaten stationiert waren, gegeben hat (vgl. NATO, Provincial Reconstruction Teams, 8. November 2010, https://www.nato.int/isaf/topics/prt/, abgerufen am 28. Oktober 2019). In der Rechtsmitteleingabe wird ausserdem treffend ausgeführt, dass es sich bei einem Glaubenswechsel um einen inneren Prozess handle, der sich nicht zwingend mit einem einzelnen Ereignis erklären lasse. Es fällt zwar auf, dass der Beschwerdeführer nicht ausführt, was konkret ihn am Christentum überzeugt und inwiefern er in seinem neuen Glauben Antworten gefunden habe. Andererseits hat ihm das SEM keinerlei Fragen zum Christentum an sich gestellt, was bei Zweifeln an der Glaubhaftigkeit seines Glaubenswechsels angezeigt gewesen wäre. Es kann festgehalten werden, dass der Beschwerdeführer zumindest anschaulich angegeben hat, was ihn an seinem früheren Glauben hat zweifeln lassen und wie er mit dem Christentum in Kontakt gekommen ist.

6.4 Die weiteren Argumente der Vorinstanz, anhand welcher sie auf die Unglaubhaftigkeit des Glaubenswechsels schliesst, vermögen ebenfalls nicht zu überzeugen. Die Vorinstanz hält dem Beschwerdeführer vor, er habe nicht substantiiert darlegen können, wie sein Vater von seiner Konversion erfahren habe, sondern habe ausweichend von einem Ereignis berichtet, das einen befreundeten Dolmetscher, der ebenfalls konvertiert sei, betroffen habe. Dem ist zu entgegnen, dass der Beschwerdeführer in der Anhörung Erklärungsversuche vornahm, wie der Vater Verdacht geschöpft habe (vgl. A62, F52, 55). Er legte seine Gedankengänge offen und gab gleichzeitig zu, dass er es nicht genau wisse, wie der Vater davon erfahren habe (A62, F38). In der Rechtsmitteleingabe wird nachvollziehbar begründet, dass der Beschwerdeführer auf das Ereignis mit dem befreundeten Dolmetscher eingegangen sei, da dieser als mögliche Quelle für das Bekanntwerden seines Glaubenswechsels in Betracht gekommen sei. Hierzu ist ferner festzuhalten, dass bei nicht selbst erfahrenen Sachverhalten (in casu wie der Vater von seinem Glaubenswechsel erfahren habe) reduzierte Anforderungen zu stellen sind und durchaus auch blosse Vermutungsäusserungen genügen können. Ausserdem ist dem Beschwerdeführer zuzustimmen, dass das SEM in seiner Verfügung nicht erwähnt, dass der Beschwerdeführer angab, sein Vater habe definitiv von dem Glaubenswechsel erfahren, als er die Bibel im Zimmer des Beschwerdeführers gefunden habe. Seine diesbezüglichen Aussagen fielen erlebnisgeprägt aus, und er beschrieb, welche Situation er zu Hause vorgefunden und welche Gedanken er sich im Anschluss gemacht habe (A62, F39). Hierzu hält die Vor-instanz weiter fest, er habe plakativ angegeben, seine Familie habe ihn als «Kafir» bezeichnet, er sei geschlagen worden, wenn er nicht richtig gebetet, den Koran nicht gelesen oder seine Schwestern verteidigt habe. Er habe weiter ausgeführt, nach Meinung der Muslime in Afghanistan käme ein Muslim, der einen «Kafir» töten würde, ins Paradies. Seine Aussagen würden sich am Stereotyp der muslimischen Welt bedienen. Dabei lässt die Vorinstanz bei diesem pauschalisierten Einwand indes ausser Acht, dass der Beschwerdeführer diese Aussagen in einen erlebnisgeprägten Kontext einfügte und sie vor dem länderspezifischen Hintergrund durchaus nachvollziehbar sind. Angesichts dieser Aussagen auf eine stereotype und unglaubhafte Schilderung der Reaktion seiner Familie auf seinen Glaubenswechsel zu schliessen, erscheint nicht angemessen.

6.5 Die Vorinstanz hat ferner in den Aussagen des Beschwerdeführers zu seiner Flucht einen Widerspruch ausgemacht, da er anlässlich der BzP angegeben habe, er sei von seiner Familie nach dem Bibelfund eine Nacht lang eingesperrt worden, während er in der Anhörung ausgesagt habe, er sei einen Tag lang festgehalten worden und sei gegen Abend geflüchtet. In diesem Zusammenhang ist zunächst zu berücksichtigen, dass die BzP hinsichtlich der Asylvorbringen im Gegensatz zur Anhörung lediglich einen summarischen Charakter aufweist und in einem engen zeitlichen Rahmen stattfindet, weshalb gemäss ständiger Rechtsprechung Aussagen in einer Befragung grundsätzlich nur ein beschränkter Beweiswert zukommt. Widersprüche dürfen daher für die Beurteilung der Glaubhaftigkeit nur dann herangezogen werden, wenn klare Aussagen der Befragung in wesentlichen Punkten von den Asylvorbringen in den späteren Aussagen in der Anhörung diametral abweichen, oder wenn bestimmte Ereignisse oder Befürchtungen, welche später als zentrale Asylgründe genannt werden, nicht bereits in der Befragung zumindest ansatzweise erwähnt wurden (vgl. den weiterhin einschlägigen Grundsatzentscheid EMARK 1993 Nr. 3 sowie
EMARK 1993 Nr. 12 und aus der neueren Rechtsprechung etwa das Urteil des BVGer D-4295/2017 vom 9. Januar 2019 E. 6.1.2 m.w.H.). Unter Berücksichtigung des Charakters der BzP kann bei den durch die Vorinstanz geltend gemachten abweichenden Aussagen nicht von einem wesentlichen Widerspruch gesprochen werden. Unter Gesamtwürdigung aller Elemente, die für oder gegen die Glaubhaftigkeit sprechen, fallen diese geringfügig abweichenden Aussagen nicht derart ins Gewicht, als das daraus auf die Unglaubhaftigkeit der Vorbringen geschlossen werden könnte. Im Übrigen gab der Beschwerdeführer in der Anhörung an, er habe nach dem Bibelfund eine Nacht in seinem Laden verbracht und sei dann am Morgen von seinem Vater und Bruder nach Hause gebracht und geschlagen worden (A62, F39, F45f). Auch in der BzP gab er an, er sei einen Tag von zu Hause ferngeblieben und sei dann am nächsten Tag von seinem Vater und Bruder abgeholt worden, um ihn zu bestrafen - ihm sei jedoch die Flucht gelungen (A22, F7.02). Er hat somit bereits in der BzP die Geschehnisse in den Grundzügen in gleicher Weise beschrieben, was die Vorinstanz in ihrer Argumentation ausser Acht lässt.

6.6 Der Beschwerdeführer hat seit Beginn seines Asylverfahrens angegeben, er sei christlichen Glaubens. Bereits auf dem Personalienblatt (A15), welches er bei Ankunft im EVZ ausgefüllt hat, gab er als Konfession das Christentum an. In der BzP führte er ebenfalls aus, er sei protestantischen Glaubens (A22, F1.13). Die Beschwerdeführerin bestätigte diese Aussagen in ihrer BzP, welche im Dezember 2014 stattgefunden hat, als der Beschwerdeführer sich noch in Griechenland aufgehalten hatte. Auch sie gab an, protestantischen Glaubens zu sein (A4, F1.13) und führte hinsichtlich ihrer Asylgründe auf, ihr Mann sei vor drei Jahren konvertiert und habe deswegen Probleme mit seiner Familie in Afghanistan gehabt (A4, F7.01), da diese kurz vor seiner Ausreise von seinem christlichen Glauben erfahren hätten (A4, F7.02). Diese bereits zu Beginn ihrer Asylverfahren konsequenten Angaben zum Glauben sind als ein positives Indiz, welches für die Glaubhaftigkeit spricht, zu werten.

6.7 Gemäss Aussagen der Beschwerdeführenden und der eingereichten Taufurkunden haben sie sich gleich nach ihrer Ankunft in Griechenland taufen lassen. Der Beschwerdeführer hat demnach die erste ihm bietende Gelegenheit genutzt, seinen innerlich bereits Jahre zuvor erfolgten Glaubenswechsel offiziell mittels der Taufe zu vollziehen. Auch die Vorinstanz ist in ihrer Verfügung von dem in Griechenland vollzogenen offiziellen Glaubenswechsel im Sinne der Taufe ausgegangen. In der Beschwerde wird sinngemäss dargetan, dass vernünftigerweise nicht davon ausgegangen werden könne, der Beschwerdeführer habe den inneren Glaubenswechsel in der kurzen Zeit (einige Monate) der Reise von Afghanistan nach Griechenland oder erst in Griechenland selber erfahren. Die kurz nach ihrer Ankunft in Griechenland erfolgte Taufe, sowie auch die kirchliche Trauung der Beschwerdeführenden, können als weiteres Indiz für die Glaubhaftigkeit des bereits in Afghanistan erfolgten Glaubenswechsels des Beschwerdeführers gewertet werden.

6.8 Im Rahmen einer Gesamtwürdigung der Gründe, die für oder gegen die Richtigkeit der Sachverhaltsdarstellung sprechen, überwiegen insgesamt die positiven Elemente, auch wenn gewisse Unklarheiten bestehen bleiben. Nach dem Gesagten ist mit überwiegender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Beschwerdeführer sich bereits in Afghanistan dem Christentum zugewandt und sein Vater davon erfahren hat.

7.

7.1 Im Folgenden bleibt zu prüfen, ob die als überwiegend glaubhaft befundenen Vorbringen des Beschwerdeführers flüchtlingsrechtlich relevant im Sinne des Asylgesetzes sind.

7.2 Gemäss konstanter Praxis des Bundesverwaltungsgerichts unterliegen konvertierte Christen de-jure in Afghanistan keiner Kollektivverfolgung. Diesbezüglich ist vielmehr eine individuelle Prüfung der Gefährdung in jedem Einzelfall vorzunehmen (vgl. zuletzt etwa die Urteile D-7719/2015 vom 17. Februar 2017 E. 7 und E-6342/2014 vom 21. April 2016 E. 4.2, je m.w.H. auf die nicht-publizierte Praxis und auf die analoge Beurteilung der Rechtslage durch UNHCR). Das Referenzurteil D-4952/2014 vom 23. August 2017 führt aus, dass eine Glaubenskonversion flüchtlingsrechtlich relevant sein kann, was jedoch einzelfallbezogen zu prüfen ist. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Personen, deren Apostasie öffentlich bekannt wird, objektiv begründete Furcht vor Nachteilen (sowohl in gesellschaftlicher wie auch in strafrechtlicher Hinsicht) haben (vgl. D-4952/2014, E. 7.5.5). Zudem wird im Referenzurteil festgehalten, dass die Frage der Zumutbarkeit des Geheimhaltens einer Apostasie im Heimatstaat insbesondere vor dem jeweils bestehenden Umfeld zu prüfen sei (a.a.O., E. 7.7.2).

7.3 Gemäss obigen Erwägungen erachtet es das Bundesverwaltungsgericht als glaubhaft, dass der Vater des Beschwerdeführers von dessen Glaubenswechsel erfahren hat und ihn daraufhin misshandelte. Den Aussagen des Beschwerdeführers ist zu entnehmen, dass er in einem traditionell geprägten Umfeld aufgewachsen ist. Sein Vater hat nicht toleriert, dass sich der Beschwerdeführer für mehr Freiheiten für seine Schwestern einsetzte und er wurde regelmässig geschlagen. Es ist demnach anzunehmen, dass seine Familie den Glaubenswechsel weiterhin nicht akzeptieren würde und er seinen Glauben in seiner Heimat nicht frei ausüben könnte. In der Schweiz übt er seinen Glauben aus und nimmt regelmässig an Gottesdiensten teil, was auch aus dem eingereichten Bestätigungsschreiben des Pastors der «(...) Christlichen Gemeinde in der Schweiz» hervorgeht. Er müsste somit bei einer Rückkehr in einem Umfeld leben, in welchem er seine Überzeugungen nicht leben könnte und müsste seine (religiöse) Verhaltensweise anpassen (vgl. hierzu auch das jüngst ergangene Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte [EGMR] vom 5. November 2019, Nr. 32218/17, A.A. gg. Schweiz, RZ 55f). Er würde zudem Gefahr laufen, dass seine Konversion durch seine Familie denunziert und seitens der Familie als auch der Behörden sanktioniert würde.

7.4 Darüber hinaus dürfte seiner Familie, sowie der Familie der Beschwerdeführerin, bekannt geworden sein, dass der Beschwerdeführer gemeinsam mit der Beschwerdeführerin Afghanistan verlassen hat. Gemäss den UNHCR Richtlinien können Männer, die (vermeintlich) gegen vorherrschende Gebräuche verstossen haben, ebenfalls einem Misshandlungsrisiko ausgesetzt sein, insbesondere in Fällen von ausserehelichen Beziehungen (UNHCR Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender, 30 August 2018, S. 90). Die Brüder und der Vater der Beschwerdeführerin hatten bereits, als dieser noch in D._______ lebte, ihn bedroht, nachdem seine Mutter der Familie der Beschwerdeführerin mitgeteilt hatte, dass die Beschwerdeführenden sich lieben würden und heiraten möchten. Die Situation dürfte sich nach der gemeinsamen Flucht und dem Verstoss gegen vorherrschende Traditionen weiter verschärft haben. Dem Beschwerdeführer würden mit erheblicher Wahrscheinlichkeit Nachteile seitens seiner eigenen Familie (und möglicherweise auch der Behörden), wegen der Konversion, wie auch seitens der Familie der Beschwerdeführerin, wegen der aus ihrer Sicht erfolgten Verletzung der Familienehre drohen, ohne dass diesbezüglich von einer Schutzfähigkeit und einem Schutzwillen der Behörden ausgegangen werden könnte. Die Nachteile drohen ihm aufgrund eines flüchtlingsrechtlich relevanten Motivs, namentlich wegen seiner religiösen Überzeugung sowie der Verletzung der traditionell geltenden Moralvorstellungen betreffend Frauen und Verstosses gegen vorherrschende Gebräuche.

7.5 Als weiterer Risikofaktor kommt hinzu, dass der Beschwerdeführer sporadisch für den NATO-Stützpunkt in seiner Heimatstadt gearbeitet hat. Zivilisten, welche die internationalen Streitkräfte unterstützen, unterliegen in Afghanistan dem Risiko, von regierungsfeindlichen Kräften bedroht und angegriffen zu werden (vgl. UNHCR Richtlinien zur Feststellung des internationalen Schutzbedarfs afghanischer Asylsuchender, 30 August 2018, S. 49, FN 280f). Der Beschwerdeführer hat zwar diesbezüglich keine konkreten Benachteiligungen erlitten, hat jedoch dargelegt, dass einer seiner Kollegen, der ebenfalls bei dem Stützpunkt gearbeitet hat, getötet worden und ein anderer Kollege verschollen sei (A62, F91). Sein Vater habe mehrfach Verdacht geschöpft, dass er für den Stützpunkt arbeite und habe dies missbilligt (A62, F52f). Auch in diesem Zusammenhang muss davon ausgegangen werden, dass dem Beschwerdeführer konkrete Übergriffe seitens radikaler Kräfte drohen, gegen die kein Schutz der Behörden bestehen würde.

7.6 In diesem gesamten Kontext ist davon auszugehen, dass der Beschwerdeführer bei einer Rückkehr in seinen Heimatort eine flüchtlingsrechtlich relevante Verfolgung nach Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG in begründeter Weise befürchten muss. Von einer innerstaatlichen Fluchtalternative ist nicht auszugehen (vgl. Referenzurteil D-4952/2014 vom 23. August 2017, E. 7.7.3). Es ist festzustellen, dass der Beschwerdeführer die Flüchtlingseigenschaft gemäss Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG erfüllt.

8.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Vorbringen der Beschwerdeführenden im Sinne von Art. 7
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
AsylG glaubhaft sind und beide für sich besehen die Voraussetzungen der Flüchtlingseigenschaft originär nach Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG erfüllen. Die Beschwerde ist gutzuheissen. Ausschlussgründe liegen keine vor. Die angefochtene Verfügung vom 20. März 2017 ist aufzuheben und die Vorinstanz anzuweisen, die Beschwerdeführenden als Flüchtlinge anzuerkennen und ihnen Asyl zu gewähren.

9.
Gemäss Art. 51 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 51 Asile accordé aux familles - 1 Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1    Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1bis    Si l'examen des conditions de la reconnaissance du statut de réfugiés et de l'octroi de l'asile définies à l'al. 1 révèle des indices d'une cause absolue d'annulation au sens de l'art. 105, ch. 5 ou 6, du code civil (CC)148, le SEM en informe l'autorité visée à l'art. 106 CC. La procédure est suspendue jusqu'à la décision de cette autorité. Si celle-ci intente une action, la suspension est prolongée jusqu'à ce qu'un jugement soit rendu et entré en force.149
2    ...150
3    L'enfant né en Suisse de parents réfugiés obtient également le statut de réfugié, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.151
4    Si les ayants droit définis à l'al. 1 ont été séparés par la fuite et se trouvent à l'étranger, leur entrée en Suisse sera autorisée sur demande.152
5    ...153
AsylG werden Ehegatten von Flüchtlingen und ihre minderjährigen Kinder als Flüchtlinge anerkannt und erhalten Asyl, wenn keine besonderen Umstände dagegen sprechen. Vorliegend sind keine besonderen Umstände auszumachen, die gegen eine Anerkennung [des Kindes] der Beschwerdeführenden als Flüchtling sprechen. (...) ist daher in die Flüchtlingseigenschaft und das Asyl (...) Eltern einzubeziehen.

10.
Die Beschwerde ist demnach gutzuheissen und die angefochtene Verfügung vom 20. März 2017 ist aufzuheben. Die Beschwerdeführenden sind gestützt auf Art. 3
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
AsylG, [ihr Kind] gestützt auf Art. 51 Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 51 Asile accordé aux familles - 1 Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1    Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1bis    Si l'examen des conditions de la reconnaissance du statut de réfugiés et de l'octroi de l'asile définies à l'al. 1 révèle des indices d'une cause absolue d'annulation au sens de l'art. 105, ch. 5 ou 6, du code civil (CC)148, le SEM en informe l'autorité visée à l'art. 106 CC. La procédure est suspendue jusqu'à la décision de cette autorité. Si celle-ci intente une action, la suspension est prolongée jusqu'à ce qu'un jugement soit rendu et entré en force.149
2    ...150
3    L'enfant né en Suisse de parents réfugiés obtient également le statut de réfugié, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.151
4    Si les ayants droit définis à l'al. 1 ont été séparés par la fuite et se trouvent à l'étranger, leur entrée en Suisse sera autorisée sur demande.152
5    ...153
AsylG als Flüchtlinge anzuerkennen und das SEM ist anzuweisen, ihnen Asyl zu gewähren.

11.

11.1 Bei diesem Ausgang des Verfahrens sind keine Kosten zu erheben (Art. 63 Abs. 1
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
und 2
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
VwVG). Damit wird die mit Zwischenverfügung vom 21. April 2017 gewährte unentgeltliche Prozessführung nachträglich gegenstandslos.

11.2 Den vertretenen Beschwerdeführenden ist angesichts ihres Obsiegens in Anwendung von Art. 64
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 64
1    L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés.
2    Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué.
3    Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens.
4    La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110
VwVG und Art. 7 Abs. 1
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 7 Principe
1    La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige.
2    Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion.
3    Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens.
4    Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens.
5    L'art. 6a s'applique par analogie.7
des Reglements vom 21. Februar 2008 über die Kosten und Entschädigungen vor dem Bundesverwaltungsgericht (VGKE, SR 173.320.2) eine Entschädigung für die ihnen notwendigerweise erwachsenen Parteikosten zuzusprechen.

Es wurde keine Kostennote eingereicht. Der notwendige Vertretungsaufwand lässt sich aufgrund der Aktenlage zuverlässig abschätzen, weshalb auf die Einholung einer Honorarnote verzichtet werden kann (Art. 14 Abs. 2
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 14 Calcul des dépens
1    Les parties qui ont droit aux dépens et les avocats commis d'office doivent faire parvenir avant le prononcé un décompte de leurs prestations au tribunal.
2    Le tribunal fixe les dépens et l'indemnité des avocats commis d'office sur la base du décompte. A défaut de décompte, le tribunal fixe l'indemnité sur la base du dossier.
in fine VGKE). Gestützt auf die in Betracht zu ziehenden Bemessungsfaktoren sowie der Entschädigungspraxis in vergleichbaren Fällen (Art. 9
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 9 Frais de représentation
1    Les frais de représentation comprennent:
a  les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat;
b  les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone;
c  la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte.
2    Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie.
-13
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 13 Autres frais nécessaires des parties - Sont remboursés comme autres frais nécessaires des parties:
a  les frais accessoires de la partie conformément à l'art. 11, al. 1 à 4, en tant qu'ils dépassent 100 francs;
b  la perte de gain en tant qu'elle dépasse le gain d'une journée et que la partie qui obtient gain de cause se trouve dans une situation financière modeste.
VGKE) ist den Beschwerdeführenden zulasten der Vorinstanz eine Parteientschädigung von insgesamt Fr. 1800.- (inkl. Auslagen) zuzusprechen. Das SEM ist anzuweisen, den Beschwerdeführenden diesen Betrag zu entrichten.

11.3 Der Anspruch auf amtliches Honorar der als amtliche Rechtsbeiständin im Sinne von aArt. 110a Abs. 1
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 110a
AsylG eingesetzten Rechtsvertreterin wird damit gegenstandlos.

(Dispositiv nächste Seite)

Demnach erkennt das Bundesverwaltungsgericht:

1.
Die Beschwerde wird gutgeheissen.

2.
Die Verfügung vom 20. März 2017 wird aufgehoben. Das SEM wird angewiesen, die Beschwerdeführenden als Flüchtlinge anzuerkennen und ihnen Asyl zu gewähren.

3.
Es werden keine Verfahrenskosten auferlegt.

4.
Das SEM wird angewiesen, den Beschwerdeführenden für das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht eine Parteientschädigung von insgesamt Fr. 1800.- auszurichten.

5.
Dieses Urteil geht an die Beschwerdeführenden, das SEM und die kantonale Migrationsbehörde.

Die vorsitzende Richterin: Die Gerichtsschreiberin:

Christa Luterbacher Tina Zumbühl
Information de décision   •   DEFRITEN
Document : E-2245/2017
Date : 26 novembre 2019
Publié : 04 décembre 2019
Source : Tribunal administratif fédéral
Statut : Non publié
Domaine : Asile
Objet : Flüchtlingseigenschaft und Asyl (ohne Wegweisungsvollzug); Verfügung des SEM vom 20. März 2017


Répertoire des lois
FITAF: 7 
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 7 Principe
1    La partie qui obtient gain de cause a droit aux dépens pour les frais nécessaires causés par le litige.
2    Lorsqu'une partie n'obtient que partiellement gain de cause, les dépens auxquels elle peut prétendre sont réduits en proportion.
3    Les autorités fédérales et, en règle générale, les autres autorités parties n'ont pas droit aux dépens.
4    Si les frais sont relativement peu élevés, le tribunal peut renoncer à allouer des dépens.
5    L'art. 6a s'applique par analogie.7
9 
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 9 Frais de représentation
1    Les frais de représentation comprennent:
a  les honoraires d'avocat ou l'indemnité du mandataire professionnel n'exerçant pas la profession d'avocat;
b  les débours, notamment les frais de photocopie de documents, les frais de déplacement, d'hébergement et de repas et les frais de port et de téléphone;
c  la TVA pour les indemnités mentionnées aux let. a et b, pour autant qu'elles soient soumises à l'impôt et que la TVA n'ait pas déjà été prise en compte.
2    Aucune indemnité n'est due lorsqu'il existe un rapport de travail entre le représentant et la partie.
13 
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 13 Autres frais nécessaires des parties - Sont remboursés comme autres frais nécessaires des parties:
a  les frais accessoires de la partie conformément à l'art. 11, al. 1 à 4, en tant qu'ils dépassent 100 francs;
b  la perte de gain en tant qu'elle dépasse le gain d'une journée et que la partie qui obtient gain de cause se trouve dans une situation financière modeste.
14
SR 173.320.2 Règlement du 21 février 2008 concernant les frais, dépens et indemnités fixés par le Tribunal administratif fédéral (FITAF)
FITAF Art. 14 Calcul des dépens
1    Les parties qui ont droit aux dépens et les avocats commis d'office doivent faire parvenir avant le prononcé un décompte de leurs prestations au tribunal.
2    Le tribunal fixe les dépens et l'indemnité des avocats commis d'office sur la base du décompte. A défaut de décompte, le tribunal fixe l'indemnité sur la base du dossier.
LAsi: 2 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 2 Asile - 1 La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
1    La Suisse accorde l'asile aux réfugiés sur demande, conformément aux dispositions de la présente loi.
2    L'asile comprend la protection et le statut accordés en Suisse à des personnes en Suisse en raison de leur qualité de réfugié. Il inclut le droit de résider en Suisse.
3 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 3 Définition du terme de réfugié - 1 Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
1    Sont des réfugiés les personnes qui, dans leur État d'origine ou dans le pays de leur dernière résidence, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être en raison de leur race, de leur religion, de leur nationalité, de leur appartenance à un groupe social déterminé ou de leurs opinions politiques.
2    Sont notamment considérées comme de sérieux préjudices la mise en danger de la vie, de l'intégrité corporelle ou de la liberté, de même que les mesures qui entraînent une pression psychique insupportable. Il y a lieu de tenir compte des motifs de fuite spécifiques aux femmes.
3    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui, au motif qu'elles ont refusé de servir ou déserté, sont exposées à de sérieux préjudices ou craignent à juste titre de l'être. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés4 sont réservées.5
4    Ne sont pas des réfugiés les personnes qui font valoir des motifs résultant du comportement qu'elles ont eu après avoir quitté leur pays d'origine ou de provenance s'ils ne constituent pas l'expression de convictions ou d'orientations déjà affichées avant leur départ ni ne s'inscrivent dans leur prolongement. Les dispositions de la Convention du 28 juillet 1951 relative au statut des réfugiés6 sont réservées.7
6 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 6 Règles de procédure - Les procédures sont régies par la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)11, par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral12 et par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral13, à moins que la présente loi n'en dispose autrement.
7 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 7 Preuve de la qualité de réfugié - 1 Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
1    Quiconque demande l'asile (requérant) doit prouver ou du moins rendre vraisemblable qu'il est un réfugié.
2    La qualité de réfugié est vraisemblable lorsque l'autorité estime que celle-ci est hautement probable.
3    Ne sont pas vraisemblables notamment les allégations qui, sur des points essentiels, ne sont pas suffisamment fondées, qui sont contradictoires, qui ne correspondent pas aux faits ou qui reposent de manière déterminante sur des moyens de preuve faux ou falsifiés.
31a 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 31a Décisions du SEM - 1 En règle générale, le SEM n'entre pas en matière sur une demande d'asile si le requérant:
1    En règle générale, le SEM n'entre pas en matière sur une demande d'asile si le requérant:
a  peut retourner dans un État tiers sûr, au sens de l'art. 6a, al. 2, let. b, dans lequel il a séjourné auparavant;
b  peut se rendre dans un État tiers compétent, en vertu d'un accord international, pour mener la procédure d'asile et de renvoi;
c  peut retourner dans un État tiers dans lequel il a séjourné auparavant;
d  peut poursuivre son voyage vers un État tiers pour lequel il possède un visa et dans lequel il peut demander protection;
e  peut poursuivre son voyage vers un État tiers dans lequel vivent des proches parents ou des personnes avec lesquelles il entretient des liens étroits;
f  peut être renvoyé dans son pays d'origine ou de provenance conformément à l'art. 31b.
2    L'al. 1, let. c à e, n'est pas applicable lorsque, en l'espèce, le SEM est en présence d'indices selon lesquels l'État tiers n'offre pas une protection effective au regard du principe du non-refoulement visé à l'art. 5, al. 1.
3    Le SEM n'entre pas en matière sur les demandes d'asile qui ne satisfont pas aux conditions fixées à l'art. 18. Cette disposition est notamment applicable lorsque la demande d'asile est déposée exclusivement pour des raisons économiques ou médicales.
4    Dans les autres cas, le SEM rejette la demande d'asile si la qualité de réfugié n'est ni prouvée ni rendue vraisemblable ou s'il existe un motif d'exclusion au sens des art. 53 et 54.96
51 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 51 Asile accordé aux familles - 1 Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1    Le conjoint d'un réfugié et ses enfants mineurs sont reconnus comme réfugiés et obtiennent l'asile, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.147
1bis    Si l'examen des conditions de la reconnaissance du statut de réfugiés et de l'octroi de l'asile définies à l'al. 1 révèle des indices d'une cause absolue d'annulation au sens de l'art. 105, ch. 5 ou 6, du code civil (CC)148, le SEM en informe l'autorité visée à l'art. 106 CC. La procédure est suspendue jusqu'à la décision de cette autorité. Si celle-ci intente une action, la suspension est prolongée jusqu'à ce qu'un jugement soit rendu et entré en force.149
2    ...150
3    L'enfant né en Suisse de parents réfugiés obtient également le statut de réfugié, pour autant qu'aucune circonstance particulière ne s'y oppose.151
4    Si les ayants droit définis à l'al. 1 ont été séparés par la fuite et se trouvent à l'étranger, leur entrée en Suisse sera autorisée sur demande.152
5    ...153
105 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 105 Recours contre les décisions du SEM - Le recours contre les décisions du SEM est régi par la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral359.
106 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 106 Motifs de recours - 1 Les motifs de recours sont les suivants:
1    Les motifs de recours sont les suivants:
a  violation du droit fédéral, notamment pour abus ou excès dans l'exercice du pouvoir d'appréciation;
b  établissement inexact ou incomplet de l'état de fait pertinent;
c  ...
2    Les art. 27, al. 3, et 68, al. 2, sont réservés.
108 
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 108 Délais de recours - 1 Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
1    Dans la procédure accélérée, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de sept jours ouvrables pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de cinq jours pour les décisions incidentes.
2    Dans la procédure étendue, le délai de recours, qui commence à courir dès la notification de la décision, est de 30 jours pour les décisions prises en vertu de l'art. 31a, al. 4, et de dix jours pour les décisions incidentes.
3    Le délai de recours contre les décisions de non-entrée en matière et contre les décisions visées aux art. 23, al. 1, et 40 en relation avec l'art. 6a, al. 2, let. a, est de cinq jours ouvrables à compter de la notification de la décision.
4    Le refus de l'entrée en Suisse prononcé en vertu de l'art. 22, al. 2, peut faire l'objet d'un recours tant que la décision prise en vertu de l'art. 23, al. 1, n'a pas été notifiée.
5    L'examen de la légalité et de l'adéquation de l'assignation d'un lieu de séjour à l'aéroport ou dans un autre lieu approprié conformément à l'art. 22, al. 3 et 4, peut être demandé en tout temps au moyen d'un recours.
6    Dans les autres cas, le délai de recours est de 30 jours à compter de la notification de la décision.
7    Toute pièce transmise par télécopie est considérée comme ayant été valablement déposée si elle parvient au Tribunal administratif fédéral dans les délais et que le recours est régularisé par l'envoi de l'original signé, conformément aux règles prévues à l'art. 52, al. 2 et 3, PA367.
110a
SR 142.31 Loi du 26 juin 1998 sur l'asile (LAsi)
LAsi Art. 110a
LTAF: 31 
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 31 Principe - Le Tribunal administratif fédéral connaît des recours contre les décisions au sens de l'art. 5 de la loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)20.
32 
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 32 Exceptions
1    Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit jugée par un tribunal;
b  les décisions concernant le droit de vote des citoyens ainsi que les élections et les votations populaires;
c  les décisions relatives à la composante «prestation» du salaire du personnel de la Confédération, dans la mesure où elles ne concernent pas l'égalité des sexes;
d  ...
e  les décisions dans le domaine de l'énergie nucléaire concernant:
e1  l'autorisation générale des installations nucléaires;
e2  l'approbation du programme de gestion des déchets;
e3  la fermeture de dépôts en profondeur;
e4  la preuve de l'évacuation des déchets.
f  les décisions relatives à l'octroi ou l'extension de concessions d'infrastructures ferroviaires;
g  les décisions rendues par l'Autorité indépendante d'examen des plaintes en matière de radio-télévision;
h  les décisions relatives à l'octroi de concessions pour des maisons de jeu;
i  les décisions relatives à l'octroi, à la modification ou au renouvellement de la concession octroyée à la Société suisse de radiodiffusion et télévision (SSR);
j  les décisions relatives au droit aux contributions d'une haute école ou d'une autre institution du domaine des hautes écoles.
2    Le recours est également irrecevable contre:
a  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'une opposition ou d'un recours devant une autorité précédente au sens de l'art. 33, let. c à f;
b  les décisions qui, en vertu d'une autre loi fédérale, peuvent faire l'objet d'un recours devant une autorité cantonale.
33 
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 33 Autorités précédentes - Le recours est recevable contre les décisions:
a  du Conseil fédéral et des organes de l'Assemblée fédérale, en matière de rapports de travail du personnel de la Confédération, y compris le refus d'autoriser la poursuite pénale;
b  du Conseil fédéral concernant:
b1  la révocation d'un membre du conseil de banque ou de la direction générale ou d'un suppléant sur la base de la loi du 3 octobre 2003 sur la Banque nationale26,
b10  la révocation d'un membre du conseil d'administration du Service suisse d'attribution des sillons ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration, conformément à la loi fédérale du 20 décembre 1957 sur les chemins de fer44;
b2  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance des marchés financiers ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 22 juin 2007 sur la surveillance des marchés financiers27,
b3  le blocage de valeurs patrimoniales en vertu de la loi du 18 décembre 2015 sur les valeurs patrimoniales d'origine illicite29,
b4  l'interdiction d'exercer des activités en vertu de la LRens31,
b4bis  l'interdiction d'organisations en vertu de la LRens,
b5  la révocation du mandat d'un membre du Conseil de l'Institut fédéral de métrologie au sens de la loi du 17 juin 2011 sur l'Institut fédéral de métrologie34,
b6  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'Autorité fédérale de surveillance en matière de révision ou l'approbation de la résiliation des rapports de travail du directeur par le conseil d'administration selon la loi du 16 décembre 2005 sur la surveillance de la révision36,
b7  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse des produits thérapeutiques sur la base de la loi du 15 décembre 2000 sur les produits thérapeutiques38,
b8  la révocation d'un membre du conseil d'administration de l'établissement au sens de la loi du 16 juin 2017 sur les fonds de compensation40,
b9  la révocation d'un membre du conseil de l'Institut suisse de droit comparé selon la loi du 28 septembre 2018 sur l'Institut suisse de droit comparé42;
c  du Tribunal pénal fédéral en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
cbis  du Tribunal fédéral des brevets en matière de rapports de travail de ses juges et de son personnel;
dquinquies  de la Chancellerie fédérale, des départements et des unités de l'administration fédérale qui leur sont subordonnées ou administrativement rattachées;
e  des établissements et des entreprises de la Confédération;
f  des commissions fédérales;
g  des tribunaux arbitraux fondées sur des contrats de droit public signés par la Confédération, ses établissements ou ses entreprises;
h  des autorités ou organisations extérieures à l'administration fédérale, pour autant qu'elles statuent dans l'accomplissement de tâches de droit public que la Confédération leur a confiées;
i  d'autorités cantonales, dans la mesure où d'autres lois fédérales prévoient un recours au Tribunal administratif fédéral.
37
SR 173.32 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)
LTAF Art. 37 Principe - La procédure devant le Tribunal administratif fédéral est régie par la PA57, pour autant que la présente loi n'en dispose pas autrement.
LTF: 83
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire
LTF Art. 83 Exceptions - Le recours est irrecevable contre:
a  les décisions concernant la sûreté intérieure ou extérieure du pays, la neutralité, la protection diplomatique et les autres affaires relevant des relations extérieures, à moins que le droit international ne confère un droit à ce que la cause soit58 jugée par un tribunal;
b  les décisions relatives à la naturalisation ordinaire;
c  les décisions en matière de droit des étrangers qui concernent:
c1  l'entrée en Suisse,
c2  une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit,
c3  l'admission provisoire,
c4  l'expulsion fondée sur l'art. 121, al. 2, de la Constitution ou le renvoi,
c5  les dérogations aux conditions d'admission,
c6  la prolongation d'une autorisation frontalière, le déplacement de la résidence dans un autre canton, le changement d'emploi du titulaire d'une autorisation frontalière et la délivrance de documents de voyage aux étrangers sans pièces de légitimation;
d  les décisions en matière d'asile qui ont été rendues:
d1  par le Tribunal administratif fédéral, sauf celles qui concernent des personnes visées par une demande d'extradition déposée par l'État dont ces personnes cherchent à se protéger,
d2  par une autorité cantonale précédente et dont l'objet porte sur une autorisation à laquelle ni le droit fédéral ni le droit international ne donnent droit;
e  les décisions relatives au refus d'autoriser la poursuite pénale de membres d'autorités ou du personnel de la Confédération;
f  les décisions en matière de marchés publics:
fbis  les décisions du Tribunal administratif fédéral concernant les décisions visées à l'art. 32i de la loi fédérale du 20 mars 2009 sur le transport de voyageurs65;
f1  si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe; sont réservés les recours concernant des marchés du Tribunal administratif fédéral, du Tribunal pénal fédéral, du Tribunal fédéral des brevets, du Ministère public de la Confédération et des autorités judiciaires supérieures des cantons, ou
f2  si la valeur estimée du marché à adjuger est inférieure à la valeur seuil déterminante visée à l'art. 52, al. 1, et fixée à l'annexe 4, ch. 2, de la loi fédérale du 21 juin 2019 sur les marchés publics63;
g  les décisions en matière de rapports de travail de droit public qui concernent une contestation non pécuniaire, sauf si elles touchent à la question de l'égalité des sexes;
h  les décisions en matière d'entraide administrative internationale, à l'exception de l'assistance administrative en matière fiscale;
i  les décisions en matière de service militaire, de service civil ou de service de protection civile;
j  les décisions en matière d'approvisionnement économique du pays qui sont prises en cas de pénurie grave;
k  les décisions en matière de subventions auxquelles la législation ne donne pas droit;
l  les décisions en matière de perception de droits de douane fondée sur le classement tarifaire ou le poids des marchandises;
m  les décisions sur l'octroi d'un sursis de paiement ou sur la remise de contributions; en dérogation à ce principe, le recours contre les décisions sur la remise de l'impôt fédéral direct ou de l'impôt cantonal ou communal sur le revenu et sur le bénéfice est recevable, lorsqu'une question juridique de principe se pose ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
n  les décisions en matière d'énergie nucléaire qui concernent:
n1  l'exigence d'un permis d'exécution ou la modification d'une autorisation ou d'une décision,
n2  l'approbation d'un plan de provision pour les coûts d'évacuation encourus avant la désaffection d'une installation nucléaire,
n3  les permis d'exécution;
o  les décisions en matière de circulation routière qui concernent la réception par type de véhicules;
p  les décisions du Tribunal administratif fédéral en matière de télécommunications, de radio et de télévision et en matière postale qui concernent:70
p1  une concession ayant fait l'objet d'un appel d'offres public,
p2  un litige découlant de l'art. 11a de la loi du 30 avril 1997 sur les télécommunications71;
p3  un litige au sens de l'art. 8 de la loi du 17 décembre 2010 sur la poste73;
q  les décisions en matière de médecine de transplantation qui concernent:
q1  l'inscription sur la liste d'attente,
q2  l'attribution d'organes;
r  les décisions en matière d'assurance-maladie qui ont été rendues par le Tribunal administratif fédéral sur la base de l'art. 3474 de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral (LTAF)75;
s  les décisions en matière d'agriculture qui concernent:
s1  ...
s2  la délimitation de zones dans le cadre du cadastre de production;
t  les décisions sur le résultat d'examens ou d'autres évaluations des capacités, notamment en matière de scolarité obligatoire, de formation ultérieure ou d'exercice d'une profession;
u  les décisions relatives aux offres publiques d'acquisition (art. 125 à 141 de la loi du 19 juin 2015 sur l'infrastructure des marchés financiers79);
v  les décisions du Tribunal administratif fédéral en cas de divergences d'opinion entre des autorités en matière d'entraide judiciaire ou d'assistance administrative au niveau national;
w  les décisions en matière de droit de l'électricité qui concernent l'approbation des plans des installations électriques à courant fort et à courant faible et l'expropriation de droits nécessaires à la construction ou à l'exploitation de telles installations, si elles ne soulèvent pas de question juridique de principe.
x  les décisions en matière d'octroi de contributions de solidarité au sens de la loi fédérale du 30 septembre 2016 sur les mesures de coercition à des fins d'assistance et les placements extrafamiliaux antérieurs à 198183, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe ou qu'il s'agit d'un cas particulièrement important pour d'autres motifs;
y  les décisions prises par le Tribunal administratif fédéral dans des procédures amiables visant à éviter une imposition non conforme à une convention internationale applicable dans le domaine fiscal;
z  les décisions citées à l'art. 71c, al. 1, let. b, de la loi du 30 septembre 2016 sur l'énergie86 concernant les autorisations de construire et les autorisations relevant de la compétence des cantons destinées aux installations éoliennes d'intérêt national qui y sont nécessairement liées, sauf si la contestation soulève une question juridique de principe.
OA 1: 37
SR 142.311 Ordonnance 1 du 11 août 1999 sur l'asile relative à la procédure (Ordonnance 1 sur l'asile, OA 1) - Ordonnance 1 sur l'asile
OA-1 Art. 37 Extension de la qualité de réfugié - (art. 17, al. 2 et art. 51, LAsi)
PA: 5 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 5
1    Sont considérées comme décisions les mesures prises par les autorités dans des cas d'espèce, fondées sur le droit public fédéral et ayant pour objet:
a  de créer, de modifier ou d'annuler des droits ou des obligations;
b  de constater l'existence, l'inexistence ou l'étendue de droits ou d'obligations;
c  de rejeter ou de déclarer irrecevables des demandes tendant à créer, modifier, annuler ou constater des droits ou obligations.
2    Sont aussi considérées comme des décisions les mesures en matière d'exécution (art. 41, al. 1, let. a et b), les décisions incidentes (art. 45 et 46), les décisions sur opposition (art. 30, al. 2, let. b, et 74), les décisions sur recours (art. 61), les décisions prises en matière de révision (art. 68) et d'interprétation (art. 69).25
3    Lorsqu'une autorité rejette ou invoque des prétentions à faire valoir par voie d'action, sa déclaration n'est pas considérée comme décision.
19 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 19 - Sont en outre applicables par analogie à la procédure probatoire les art. 37, 39 à 41 et 43 à 61 de la procédure civile fédérale49; les sanctions pénales prévues par ladite loi envers les parties ou les tierces personnes défaillantes sont remplacées par celles qui sont mentionnées à l'art. 60 de la présente loi.
48 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 48
1    A qualité pour recourir quiconque:
a  a pris part à la procédure devant l'autorité inférieure ou a été privé de la possibilité de le faire;
b  est spécialement atteint par la décision attaquée, et
c  a un intérêt digne de protection à son annulation ou à sa modification.
2    A également qualité pour recourir toute personne, organisation ou autorité qu'une autre loi fédérale autorise à recourir.
52 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 52
1    Le mémoire de recours indique les conclusions, motifs et moyens de preuve et porte la signature du recourant ou de son mandataire; celui-ci y joint l'expédition de la décision attaquée et les pièces invoquées comme moyens de preuve, lorsqu'elles se trouvent en ses mains.
2    Si le recours ne satisfait pas à ces exigences, ou si les conclusions ou les motifs du recourant n'ont pas la clarté nécessaire, sans que le recours soit manifestement irrecevable, l'autorité de recours impartit au recourant un court délai supplémentaire pour régulariser le recours.
3    Elle avise en même temps le recourant que si le délai n'est pas utilisé, elle statuera sur la base du dossier ou si les conclusions, les motifs ou la signature manquent, elle déclarera le recours irrecevable.
63 
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 63
1    En règle générale, les frais de procédure comprenant l'émolument d'arrêté, les émoluments de chancellerie et les débours sont mis, dans le dispositif, à la charge de la partie qui succombe. Si celle-ci n'est déboutée que partiellement, ces frais sont réduits. À titre exceptionnel, ils peuvent être entièrement remis.
2    Aucun frais de procédure n'est mis à la charge des autorités inférieures, ni des autorités fédérales recourantes et déboutées; si l'autorité recourante qui succombe n'est pas une autorité fédérale, les frais de procédure sont mis à sa charge dans la mesure où le litige porte sur des intérêts pécuniaires de collectivités ou d'établissements autonomes.
3    Des frais de procédure ne peuvent être mis à la charge de la partie qui a gain de cause que si elle les a occasionnés en violant des règles de procédure.
4    L'autorité de recours, son président ou le juge instructeur perçoit du recourant une avance de frais équivalant aux frais de procédure présumés. Elle lui impartit pour le versement de cette créance un délai raisonnable en l'avertissant qu'à défaut de paiement elle n'entrera pas en matière. Si des motifs particuliers le justifient, elle peut renoncer à percevoir la totalité ou une partie de l'avance de frais.101
4bis    L'émolument d'arrêté est calculé en fonction de l'ampleur et de la difficulté de la cause, de la manière de procéder des parties et de leur situation financière. Son montant est fixé:
a  entre 100 et 5000 francs dans les contestations non pécuniaires;
b  entre 100 et 50 000 francs dans les autres contestations.102
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des émoluments.103 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral104 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales105 sont réservés.106
64
SR 172.021 Loi fédérale du 20 décembre 1968 sur la procédure administrative (PA)
PA Art. 64
1    L'autorité de recours peut allouer, d'office ou sur requête, à la partie ayant entièrement ou partiellement gain de cause une indemnité pour les frais indispensables et relativement élevés qui lui ont été occasionnés.
2    Le dispositif indique le montant des dépens alloués qui, lorsqu'ils ne peuvent pas être mis à la charge de la partie adverse déboutée, sont supportés par la collectivité ou par l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué.
3    Lorsque la partie adverse déboutée avait pris des conclusions indépendantes, les dépens alloués peuvent être mis à sa charge, dans la mesure de ses moyens.
4    La collectivité ou l'établissement autonome au nom de qui l'autorité inférieure a statué répond des dépens mis à la charge de la partie adverse déboutée en tant qu'ils se révéleraient irrécouvrables.
5    Le Conseil fédéral établit un tarif des dépens.107 L'art. 16, al. 1, let. a, de la loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal administratif fédéral108 et l'art. 73 de la loi du 19 mars 2010 sur l'organisation des autorités pénales109 sont réservés.110
PCF: 40
SR 273 Loi fédérale du 4 décembre 1947 de procédure civile fédérale
PCF Art. 40 - Le juge apprécie les preuves selon sa libre conviction. Il prend en considération l'attitude des parties au cours du procès, par exemple le défaut d'obtempérer à une convocation personnelle, le refus de répondre à une question du juge ou de produire des moyens de preuve requis.
Répertoire de mots-clés
Trié par fréquence ou alphabet
afghanistan • père • famille • autorité inférieure • tribunal administratif fédéral • fuite • grèce • mère • départ d'un pays • viol • question • victime • mois • otan • état de fait • comportement • pays d'origine • jour • vie • valeur
... Les montrer tous
BVGE
2015/3 • 2015/11 • 2014/28 • 2011/51 • 2009/51 • 2008/4
BVGer
D-3501/2019 • D-4289/2006 • D-4295/2017 • D-4952/2014 • D-7719/2015 • E-2245/2017 • E-2893/2015 • E-2918/2018 • E-6342/2014
JICRA
1993/3 S.12 • 2003/17 • 2004/1 • 2005/21 • 2006/32
AS
AS 2016/3101