6S.203/2004
Tribunale federale
Tribunal federal
{T 0/2}
6S.203/2004 /rom
Urteil vom 15. Juni 2006
Kassationshof
Besetzung
Bundesrichter Schneider, Präsident,
Bundesrichter Karlen, Zünd,
Gerichtsschreiber Boog.
Parteien
X.________,
und Konsorten,
Beschwerdeführer, vertreten durch Rechtsanwalt Benno Wild,
gegen
Y.________,
Z.________,
Beschwerdegegner.
Staatsanwaltschaft des Kantons Zug, Postfach 760, 6301 Zug,
Strafgericht des Kantons Zug, Berufungskammer, Postfach 760, 6301 Zug,
Obergericht des Kantons Zug, Strafrechtliche Abteilung, Postfach 760, 6301 Zug.
Gegenstand
Art. 60

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 60 - 1 Se l'autore è tossicomane o altrimenti affetto da dipendenza, il giudice può ordinare un trattamento stazionario qualora: |
Nichtigkeitsbeschwerden gegen das Urteil des Strafgerichts des Kantons Zug vom 15. März 2004 und das Urteil des Obergerichts des Kantons Zug vom 19. September 2005.
Sachverhalt:
A.
A.a Das Strafgericht des Kantons Zug erklärte mit Urteil vom 15. März 2004 den Direktor der A.________ AG des gewerbsmässigen Betruges sowie der Urkundenfälschung und die Prokuristin der A.________ AG des gewerbsmässigen Betruges, der Gehilfenschaft zum Betrug sowie der mehrfachen Urkundenfälschung schuldig und verurteilte sie zu Freiheitsstrafen von 25 Monaten Gefängnis bzw. 18 Monaten Gefängnis, mit bedingtem Strafvollzug bei einer Probezeit von 2 Jahren. Von der Anklage der mehrfachen Urkundenfälschung, der Beteiligung an einer kriminellen Organisation sowie der Geldwäscherei sprach es die beiden Angeklagten frei. Einen weiteren Mitarbeiter der A.________ AG sprach es vollumfänglich von Schuld und Strafe frei.
Ferner verurteilte das Strafgericht die A.________ AG in Konkursliquidation und B.________, einen der Gründer der A.________ AG, gegen welchen ein separates Strafverfahren geführt wird, zur Zahlung einer Ersatzforderung gemäss Art. 59 Ziff. 2 Abs. 1

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 59 - 1 Se l'autore è affetto da grave turba psichica, il giudice può ordinare un trattamento stazionario qualora: |

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A.b Gegen das erstinstanzliche Urteil erklärten neben der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug, dem Direktor der A.________ AG und B.________ auch verschiedene Privatkläger Berufung. Mit Urteil vom 19. September 2005 trat das Obergericht des Kantons Zug auf die Berufungen der Privatkläger nicht ein, soweit sie die Verweisung der Zivilforderungen auf den Weg des Zivilprozesses durch das Strafgericht anfochten. Hinsichtlich des Direktors der A.________ AG bestätigte das Obergericht das erstinstanzliche Urteil im Schuldpunkt und setzte die Strafe auf 18 Monate Gefängnis, unter Gewährung des bedingten Strafvollzuges bei einer Probezeit von 2 Jahren, herab.
Ferner verurteilte es die A.________ AG zur Zahlung einer Ersatzforderung von Fr. 4'122'000.-- an den Staat, welche es beim Konkursamt im Konkurs der A.________ AG anmeldete. Den Verzicht auf Anordnungen über die Verwendung zu Gunsten der Geschädigten gemäss Art. 60

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B.
Gegen das Urteil des Obergerichts führen X.________ und weitere 128 Geschädigte eidgenössische Nichtigkeitsbeschwerde, mit der sie beantragen, es sei der Kanton Zug zu verpflichten, Art. 60

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Vermögenswerte oder zumindest zur verbindlichen Anordnung eines Zusprechungsverfahrens i.S.v. Art. 60 Abs. 3

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Das Verfahren einer von den selben Beschwerdeführern "sicherheitshalber" gegen das Urteil des Strafgerichts erhobenen Nichtigkeitsbeschwerde hat der Präsident des Kassationshofes mit Verfügung vom 13. August 2004 bis zum Entscheid des Strafobergerichts sistiert.
C.
Das Obergericht des Kantons Zug beantragt unter Verzicht auf Stellungnahme die Abweisung der Nichtigkeitsbeschwerde. Vernehmlassungen wurden nicht eingeholt.
Das Bundesgericht zieht in Erwägung:
1.
Den beurteilten Verantwortlichen der A.________ AG wird im Wesentlichen gewerbsmässiger Betrug im Zusammenhang mit der Organisation und Abwicklung von Devisengeschäften zur Last gelegt. Das von der A.________ AG, die sich in der für das vorliegende Verfahren massgeblichen Zeit als Finanzgesellschaft im Devisenhandel betätigte, angebotene Produkt bestand in einer sogenannten (Devisen-)Handelslinie. Die Abwicklung der Geschäfte erfolgte in der Weise, dass die Kunden eine Marge von in der Regel 10 % der gehandelten Handelslinie, d.h. des im Markt bewegten Kapitals, einzuzahlen hatten, die als Sicherheit für allfällige Kursverluste diente. Die Kunden zahlten die Margen in den meisten Fällen bei Vermittler- bzw. Partnerfirmen ein, welche die Gelder an die A.________ AG weiterleiteten. Dabei wurde gegenüber den Kunden verschleiert, dass die A.________ AG an die Vermittler-/Partnerfirmen Kommissionen in Form von Kickback-Zahlungen ("Kommissionen Trades") bezahlte, welche diese unabhängig davon erhielten, ob die Kunden Gewinne oder Verluste erwirtschafteten, und welche zulasten der Kundengelder gingen.
Die Kunden erlitten durch diese Vorgehensweise einen Schaden in der Höhe von rund Fr. 2,825 Mio in der ersten Phase der strafbaren Handlungen und in der Höhe eines die Summe von Fr. 2,328 Mio nicht übersteigenden Betrages in der zweiten Phase (angefochtenes Urteil S. 209/278; Parallelverfahren 6P.144/2005 E. 1).
2.
2.1 Das Strafgericht hat in seinem Entscheid vom 15. März 2004 die Beurteilung sämtlicher Zivilforderungen auf den Zivilweg verwiesen, weil die den einzelnen Geschädigten verheimlichten, jeweils unterschiedlichen Kommissionen nicht eruierbar gewesen seien und die Beurteilung der entsprechenden Schadenersatzansprüche im Rahmen des Adhäsionsprozesses daher nicht möglich gewesen sei. Dementsprechend sah es von Anordnungen gemäss Art. 60

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Die Vorinstanz ist auf die Berufung der Beschwerdeführer mangels Berufungslegitimation nicht eingetreten. Sie stützt sich hiefür auf die einschlägigen Bestimmungen des kantonalen Strafprozessrechts, namentlich § 69 Abs. 2 StPO/ZG. Bei der Verweisung der im Strafverfahren geltend gemachten zivilrechtlichen Forderungen auf den Weg des Zivilprozesses handle es sich um einen prozessleitenden Entscheid, welcher nicht mit Berufung angefochten werden könne (angefochtenes Urteil S. 31 ff.).
2.2 Die Beschwerdeführer machen geltend, die kantonalen Instanzen hätten Art. 60 Abs. 3

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SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 59 - 1 Se l'autore è affetto da grave turba psichica, il giudice può ordinare un trattamento stazionario qualora: |
3.
3.1 Im Verfahren der eidgenössischen Nichtigkeitsbeschwerde sind Ausführungen, die sich gegen die tatsächlichen Feststellungen des Entscheides richten, sowie das Vorbringen neuer Tatsachen unzulässig (Art. 273 Abs. 1 lit. b

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3.2 Gemäss Art. 268 Ziff. 1

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3.3 Gemäss § 69 Abs. 2 StPO/ZG beurteilt der mit der Strafsache befasste Richter im Hauptverfahren die Zivilansprüche unabhängig vom Streitwert, sofern sie liquid sind; andernfalls verweist er sie auf den Zivilweg, wobei die Verweisung endgültig ist.
Soweit die Beschwerdeführer die Verweisung der Zivilforderungen auf den Zivilweg durch das Strafgericht beanstanden, richtet sich ihre Beschwerde somit gegen den Entscheid eines unteren Gerichts, so dass auf ihre Beschwerde nicht eingetreten werden kann. Im Übrigen sind Entscheide, die sich auf kantonales Strafverfahrensrecht stützen, nur mit staatsrechtlicher Beschwerde und nicht mit eidgenössischer Nichtigkeitsbeschwerde anfechtbar. Damit kann offen bleiben, ob es sich bei der Verweisung, die nach kantonaler Praxis als prozessleitende Anordnung verstanden wird, überhaupt um ein Urteil im Sinne von Art. 268 Ziff. 1

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4.
Einzutreten ist demgegenüber aber auf die Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Urteil des Obergerichts (Art. 268 Ziff. 1 BstP).
4.1 Gemäss Art. 59 Ziff. 1 Abs. 1

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Nach Art. 60 Abs. 1

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Die Zuweisung nach Art. 60

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4.2 Ebenfalls als unbegründet erweist sich die Beschwerde, soweit die Beschwerdeführer rügen, die kantonalen Instanzen hätten Art. 60 Abs. 3

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SR 312.5 Legge federale del 23 marzo 2007 concernente l'aiuto alle vittime di reati (LAV) LAV Art. 9 Offerta - 1 I Cantoni provvedono affinché siano a disposizione consultori privati o pubblici autonomi nel loro settore di attività. Tengono conto al riguardo dei bisogni particolari delle diverse categorie di vittime. |
|
1 | I Cantoni provvedono affinché siano a disposizione consultori privati o pubblici autonomi nel loro settore di attività. Tengono conto al riguardo dei bisogni particolari delle diverse categorie di vittime. |
2 | I consultori possono essere istituiti in comune da più Cantoni. |
4.3 Nichts anderes ergibt sich schliesslich, soweit die Beschwerdeführer gestützt auf Art. 59 Ziff. 1 Abs. 1

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5.
Aus diesen Gründen ist auf die Beschwerde gegen das erstinstanzliche Urteil nicht einzutreten und ist die Beschwerde gegen das obergerichtliche Urteil abzuweisen, soweit darauf eingetreten werden kann. Bei diesem Ausgang des Verfahrens tragen die Beschwerdeführer die Kosten (Art. 278 Abs. 1

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Demnach erkennt das Bundesgericht:
1.
Auf die eidgenössische Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Urteil des Strafgerichts des Kantons Zug vom 15. März 2004 wird nicht eingetreten.
2.
Die eidgenössische Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Urteil des Obergerichts des Kantons Zug vom 19. September 2005 wird abgewiesen, soweit darauf einzutreten ist.
3.
Die Gerichtsgebühr von Fr. 5'000.-- wird den Beschwerdeführern auferlegt.
4.
Dieses Urteil wird den Parteien, dem Strafgericht des Kantons Zug und dem Obergericht des Kantons Zug, Strafrechtliche Abteilung, schriftlich mitgeteilt.
Lausanne, 15. Juni 2006
Im Namen des Kassationshofes
des Schweizerischen Bundesgerichts
Der Präsident: Der Gerichtsschreiber:
Registro di legislazione
CP 59
CP 60
LAV 9
PP 268PP 269PP 273PP 277 bisPP 278
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SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 60 - 1 Se l'autore è tossicomane o altrimenti affetto da dipendenza, il giudice può ordinare un trattamento stazionario qualora: |
SR 312.5 Legge federale del 23 marzo 2007 concernente l'aiuto alle vittime di reati (LAV) LAV Art. 9 Offerta - 1 I Cantoni provvedono affinché siano a disposizione consultori privati o pubblici autonomi nel loro settore di attività. Tengono conto al riguardo dei bisogni particolari delle diverse categorie di vittime. |
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1 | I Cantoni provvedono affinché siano a disposizione consultori privati o pubblici autonomi nel loro settore di attività. Tengono conto al riguardo dei bisogni particolari delle diverse categorie di vittime. |
2 | I consultori possono essere istituiti in comune da più Cantoni. |
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