BK_G 031/04
B u n d e s s t r a f g e r i c h t T r i b u n a l p é n a l f é d é r a l T r i b u n a l e p e n a l e f e d e r a l e T r i b u n a l p e n a l f e d e r a l
Geschäftsnummer BK_G 031/04
Entscheid vom 12. Mai 2004 Beschwerdekammer
Besetzung
Bundesstrafrichter Hochstrasser, Vorsitz, Bundesstrafrichter Keller und Ponti, Gerichtsschreiber Guidon Parteien Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn, Gesuchstellerin gegen Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau, Gesuchsgegnerin
Gegenstand Gerichtsstand i.S. A.______ und B.______ (Art. 350 Ziff. 1

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 350 - 1 L'Ufficio federale di polizia assume i compiti di ufficio centrale nazionale ai sensi degli statuti dell'Organizzazione internazionale di polizia criminale (INTERPOL). |
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Sachverhalt: A. Den beiden Angeschuldigten, A.______ und B.______, wird vorgeworfen, am 25. Oktober 2003 C.______ zunächst nach Z.______ (SO) und dann in ihr Auto gelockt zu haben. In der Folge habe man ihn mit Waffengewalt und verbundenen Augen nach Y.______ (AG) in die Geschäftsräumlichkeiten der Firma D.______ GmbH, deren Inhaber die Angeschuldigten seien, ent-führt. Dort sei das Opfer festgehalten und unter intensiver Gewaltanwen-dung (Fesselung, Elektroschock, Halten von Schusswaffe in Mund und an Kopf) sowie mit Morddrohungen gegen die Familie genötigt worden, das Versprechen abzugeben, dass er oder sein Geschäftspartner den Tätern insgesamt Fr. 200'000.-- übergeben werde. Des Weiteren hätten die Ange-schuldigten im Fahrzeug von C.______, das ebenfalls in den Kanton Aar-gau verbracht worden sei, Fr. 5'000.-- gefunden und behalten. Schliesslich sei das Opfer in X.______ (AG) freigelassen worden, nachdem es verspro-chen habe, bis am Abend des 27. Oktober 2003 in W.______ (BS) eine Anzahlung von Fr. 30'000.-- zu leisten (BK act. 1, S. 2).
Da C.______ die Straftat an seinem Wohnort im Kanton Zürich (V.______) angezeigt hatte und sofortiges Handeln geboten war, hoben die zürcheri-schen Behörden ohne Rücksicht auf den genauen Tatort die Untersuchung an und nahmen die Angeschuldigten am 30. Oktober 2003 fest. Die Be-zirksanwaltschaft V für den Kanton Zürich (nachfolgend ,,Bezirksanwalt-schaft V") erklärte sich in Absprache mit den Behörden der Kantone Aar-gau und Solothurn sowie unter Berücksichtigung der knappen Kapazitäten der Staatsanwaltschaft Solothurn kollegialiter und insbesondere ohne Anerkennung ihrer Zuständigkeit bereit, das Verfahren zu führen, bis die gerichtsstandsrelevanten Tatsachen geklärt seien (vgl. BK act. 1, S. 1 so-wie Strafakten, Ordner 3, Register ,,Gerichtsstand", Schreiben der Bezirks-anwaltschaft V vom 24. November und 4. Dezember 2003). Demgemäss wurden in der Folge die erforderlichen Spurensicherungen und entspre-chenden Auswertungen vorgenommen, Hausdurchsuchungen bzw. Sicher-stellungen und umfangreiche polizeiliche bzw. bezirksanwaltschaftliche Ein-vernahmen der Angeschuldigten sowie weiterer Personen durchgeführt, die Fernmeldeverkehr-Randdaten der Angeschuldigten sowie des Geschädig-ten rückwirkend ermittelt und der Fernmeldeverkehr des Geschädigten so-wie weiterer Personen überwacht (vgl. Strafakten, Ordner 1 Register ,,poli-zeiliche Einvernahmen" sowie ,,bezirksanwaltschaftliche Einvernahmen" und Ordner 2, Register ,,Hausdurchsuchungen/Sicherstellungen", ,,Telefon-kontrolle" sowie ,,Spurenberichte").
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B. Gemäss Ausführungen der Bezirksanwaltschaft V sollen die Angeschuldig-ten sodann einige Tage vor der mutmasslichen Entführung von C.______ ein ähnliches Delikt begangen haben, indem sie E.______ in U.______ (LU) aufsuchten, mit ihm nach Y.______ (AG) fuhren, ihn und seinen Be-gleiter F.______ dort misshandelten, ersteren dazu nötigten, unterschriftlich auf seinen PW zu verzichten, und ihn anschliessend seines Fahrzeuges entledigten. Auch mit Bezug auf dieses Delikt wurde seitens der Bezirks-anwaltschaft V offensichtlich ermittelt (Strafakten, Ordner 3, Register ,,Ge-richtsstand", Schreiben der Bezirksanwaltschaft V vom 4. Dezember 2003). Sodann werden B.______ und zwei bisher unbekannte Mittäter verdächtigt, am 18. Oktober 2003 in U.______ G.______ beim Einsteigen in sein Fahr-zeug mit einem Elektroschockgerät und mit Händen und Füssen traktiert zu haben (BK act. 1, S. 2). Schliesslich wird A.______ (und dessen Vater H.______) vorgeworfen, I.______ ab 1. Oktober 2003 mehrmals telefonisch und am 25. Oktober 2003 anlässlich persönlicher Vorsprache massiv an Leib und Leben bedroht zu haben (vgl. Strafakten, Ordner 3, Register ,,Ge-richtsstand", Strafanzeige vom 26. Oktober 2003, S. 3).
C. Am 29. Oktober 2003 ersuchte das Untersuchungsrichteramt des Kantons Solothurn den Kanton Aargau um Übernahme des am 26. Oktober 2003 wegen Drohung und Missbrauch des Telefons eröffneten Strafverfahrens (Verf.Nr. GER.2003.2026; Dossier ,,Gerichtsstandskorrespondenz", Schrei-ben vom 29. Oktober 2003). Dieser übermittelte die Akten am 7. November 2003 dem Kanton Zürich, unter Hinweis auf die dort gegen A.______ ge-führte Untersuchung (Strafakten, Ordner 3, Register ,,Gerichtsstand", Schreiben vom 7. November 2003). Mit Schreiben vom 24. November bzw. 4. Dezember 2003 hielt die Bezirksanwaltschaft V gegenüber den Behör-den des Kantons Aargau sowie Solothurn fest, dass aus der Tatsache, dass sich der Kanton Zürich kollegialiter und im Interesse einer effizienten Strafverfolgung zur Zusammenarbeit bereit erklärt habe, nicht eine Aner-kennung des Gerichtsstandes durch Einlassung abgeleitet werden könne. Dieser Auffassung stimmten die vorerwähnten Behörden am 12. bzw. 19. Dezember 2003 zu (vgl. Strafakten, Ordner 3, Register ,,Gerichtsstand", Schreiben vom 12. und 19. Dezember 2003).
Mit Schreiben vom 9. März 2004 stellte der Kanton Zürich dem Kanton So-lothurn die Akten zu, verbunden mit dem Ersuchen um Prüfung des Ge-richtsstandes. Dieser wiederum leitete die Akten am 17. März 2004 an die aargauische Staatsanwaltschaft zur Stellungnahme zum Gerichtsstand wei-ter, welche die Übernahme des Strafverfahrens in ihrer Antwort vom 1. April 2004 ablehnte (vgl. zu den beiden vorerwähnten Schreiben Dossier ,,Gerichtsstandskorrespondenz"). Die weiteren Gerichtsstandsverhandlun-
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gen zwischen den Behörden der beiden Kantone führten zu keiner Eini-gung (auf die Aufnahme von Gerichtsstandsverhandlungen mit dem Kanton Luzern wurde seitens der solothurnischen Staatsanwaltschaft infolge Dring-lichkeit verzichtet; BK act. 1, S. 2).
D. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn wendet sich mit Eingabe vom 16. April 2004 an die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts und beantragt, die Behörden des Kantons Aargau seien als zur Strafverfol-gung und zur Beurteilung aller Straftaten des A.______ und des B.______ berechtigt und verpflichtet zu erklären (BK act. 1).
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau stellt in ihrer Stellungnahme vom 29. April 2004 (Eingang: 4. Mai 2004) den Antrag, das Begehren des Kantons Solothurn sei abzuweisen und die Behörden des Kantons Solo-thurn seien berechtigt und verpflichtet zu erklären, alle Straftaten des A.______ und des B.______ zu untersuchen (BK act. 3). Die Staatsanwalt-schaft Solothurn wurde von dieser Eingabe durch Zustellung des Doppels in Kenntnis gesetzt (BK act. 4).
Die Beschwerdekammer zieht in Erwägung: 1. 1.1 Für die Verfolgung und Beurteilung einer strafbaren Handlung sind die Be- hörden des Ortes zuständig, wo die strafbare Handlung ausgeführt wurde (Art. 346 Abs. 1

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 350 - 1 L'Ufficio federale di polizia assume i compiti di ufficio centrale nazionale ai sensi degli statuti dell'Organizzazione internazionale di polizia criminale (INTERPOL). |

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Interkantonale Gerichtsstandsbestimmung in Strafsachen, 2. Aufl., Bern 2004, N. 289). Die Schwere der angedrohten Strafe beurteilt sich dabei in erster Linie nach dem angedrohten Höchstmass, wobei Qualifikations- und Privilegierungsmerkmale der Tatbestände des Besonderen Teils, die den Strafrahmen verschieben, zu berücksichtigen sind (TRECHSEL, Kurzkommentar, 2. Aufl., Zürich 1997, N. 7 zu Art. 350

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auf den Handlungen, deren Strafdrohung zu vergleichen ist, die gleiche Höchststrafe steht, gibt die angedrohte Mindeststrafe den Ausschlag (BGE 76 IV 262, 264; SCHWERI/BÄNZIGER; a.a.O., N. 291; TRECHSEL, a.a.O., N. 5 zu Art. 350

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Die Beschwerdekammer prüft im Übrigen die einem Beschuldigten vorge-worfenen strafbaren Handlungen frei und ist nicht an die rechtliche Würdi-gung der kantonalen Strafverfolgungsbehörden gebunden (BGE 92 IV 153, 155 E. 1; SCHWERI/BÄNZIGER, a.a.O., N. 288). 1.2 Im vorliegenden Fall sind sich sowohl die Gesuchstellerin wie auch die Ge- suchsgegnerin einig, dass aufgrund des Sachverhaltes der Tatbestand der Freiheitsberaubung und Entführung unter erschwerenden Umständen i.S.v Art. 183 Ziff. 1

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 183 - 1. Chiunque indebitamente arresta o tiene sequestrata una persona o la priva in altro modo della libertà personale, |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 184 - Il sequestro di persona ed il rapimento sono puniti con una pena detentiva non inferiore ad un anno se il colpevole ha cercato di ottenere un riscatto, |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 156 - 1. Chiunque, per procacciare a sé o ad altri un indebito profitto, usando violenza contro una persona o minacciandola di un grave danno, la induce ad atti pregiudizievoli al patrimonio proprio o altrui, è punito con una pena detentiva sino a cinque anni o con una pena pecuniaria. |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 183 - 1. Chiunque indebitamente arresta o tiene sequestrata una persona o la priva in altro modo della libertà personale, |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 184 - Il sequestro di persona ed il rapimento sono puniti con una pena detentiva non inferiore ad un anno se il colpevole ha cercato di ottenere un riscatto, |
Dem kann nicht gefolgt werden. Wie dem Sachverhalt zu entnehmen ist, sollen die beiden Angeschuldigten versucht haben, C.______ unter intensi-ver Gewaltanwendung erpresserisch Geld abzunehmen. In diesem Zu-sammenhang wird ihnen vorgeworfen, ihr Opfer mehrmals mit einem Elek-torschockgerät traktiert und ihm eine Schusswaffe in den Mund sowie an den Kopf gehalten zu haben (Strafakten, Ordner 1, Register ,,polizeiliche Einvernahmen", Einvernahme vom 27. Oktober 2003, S. 4 ff. sowie Regis-ter ,,bezirksanwaltschaftliche Einvernahmen", Einvernahme vom 21. No-vember 2003, S. 16, 18, 20). Aufgrund der derzeitigen Aktenlage (allein diese ist für die Beurteilung der Gerichtsstandsfrage massgebend; vgl. Ur-teil der Anklagekammer des Bundesgerichts 8G.2/2004 vom 26. Januar 2004 E. 1) muss mithin davon ausgegangen werden, dass von der Waffe wenn auch nur zur Bedrohung Gebrauch gemacht wurde. Demgemäss kommt als Straftatbestand versuchte räuberische Erpressung im Sinne von Art. 156 Ziff. 3

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 156 - 1. Chiunque, per procacciare a sé o ad altri un indebito profitto, usando violenza contro una persona o minacciandola di un grave danno, la induce ad atti pregiudizievoli al patrimonio proprio o altrui, è punito con una pena detentiva sino a cinque anni o con una pena pecuniaria. |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 140 - 1. Chiunque commette un furto usando violenza contro una persona, minacciandola di un pericolo imminente alla vita o all'integrità corporale o rendendola incapace di opporre resistenza, è punito con una pena detentiva da sei mesi a dieci anni.201 |
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a.a.O., N. 293 i.f.), zumal in vorliegendem Fall anlässlich der bei A.______ durchgeführten Hausdurchsuchung vom 30. Oktober 2003 nebst einem E-lektroschockgerät eine Pistole "CZ" samt Magazin (Patronen abgefüllt!) be-schlagnahmt werden konnte (Strafakten, Ordner 2, Register ,,Hausdurchsu-chungen/Sicherstellungen", Verzeichnis der Kantonspolizei Aargau über beschlagnahmte Gegenstände, Blatt 4a).
Da sowohl räuberische Erpressung als auch Freiheitsberaubung und Ent-führung unter erschwerenden Umständen mit der Höchststrafe Zuchthaus bedroht sind, ist für die Beurteilung der Schwere der Taten auf die ange-drohte Mindeststrafe abzustellen. Im vorliegenden Fall beträgt diese bei der räuberischen Erpressung Zuchthaus nicht unter zwei (Art. 156 Ziff. 3

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 156 - 1. Chiunque, per procacciare a sé o ad altri un indebito profitto, usando violenza contro una persona o minacciandola di un grave danno, la induce ad atti pregiudizievoli al patrimonio proprio o altrui, è punito con una pena detentiva sino a cinque anni o con una pena pecuniaria. |

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SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 183 - 1. Chiunque indebitamente arresta o tiene sequestrata una persona o la priva in altro modo della libertà personale, |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 184 - Il sequestro di persona ed il rapimento sono puniti con una pena detentiva non inferiore ad un anno se il colpevole ha cercato di ottenere un riscatto, |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 35 - 1 L'autorità d'esecuzione fissa al condannato un termine da uno a sei mesi per il pagamento.26 Può ordinare il pagamento rateale e, a richiesta, prorogare i termini. |
An diesem Ergebnis vermag nichts zu ändern, dass es sich bei der räuberi-schen Erpressung lediglich um einen (vollendeten) Versuch handelt. Zwar ist die Strafdrohung für das versuchte Delikt wegen der in Art. 22

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 22 - 1 Chiunque, avendo cominciato l'esecuzione di un crimine o di un delitto, non compie o compie senza risultato o senza possibilità di risultato tutti gli atti necessari alla consumazione del reato può essere punito con pena attenuata. |

SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 350 - 1 L'Ufficio federale di polizia assume i compiti di ufficio centrale nazionale ai sensi degli statuti dell'Organizzazione internazionale di polizia criminale (INTERPOL). |
1.3 Es bleibt zu prüfen, wo die räuberische Erpressung als verübt im Sinne von Art. 350 Ziff. 1 Abs. 1

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Zutreffend ist, dass C._____ gemäss dem von der Gesuchsgegnerin refe-rierten Einvernahmeprotokoll (Strafakten, Ordner 1, Register ,,polizeiliche Einvernahmen", Einvernahme vom 27. Oktober 2003, S. 2) aussagte, nach
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dem Einsteigen in das Auto in Z.______ ,,auf der rechten Nackenseite ei-nen Druck von einem kalten Gegenstand" gespürt zu haben, wobei er nicht sicher war, ob es sich um einen Pistolenlauf, ein Messer oder etwas ähnli-ches handelte.
Unzutreffend ist demgegenüber, dass sich die beiden Beschuldigten bereits in Z.______ nach dem Verdienst ihres Opfers erkundigt hätten (ebenso wenig ergeben sich Anhaltspunkte für die Verwendung des Elektroschock-gerätes). Vielmehr erklärte C.______: ,,J.______ führ sogleich los. Er fuhr zuerst rückwärts und anschliessend fuhr er vorwärts weg. (...) Den kalten Gegenstand verspürte ich nur wenige Minuten lang. Der Mann auf dem Rücksitz sprach nun mit mir. (...) Er fragte mich, wie viel ich verdienen würde". In Anbetracht des so geschilderten, zeitlichen Ablaufs sowie mit Blick darauf, dass sich die Beteiligten wie von der Gesuchstellerin plausi-bel dargetan nur während kurzer Zeit und Distanz auf Solothurner Boden befanden (vgl. Separatordner, Beilage 1 und 2), kann damit nicht im Sinne der gesuchsgegnerischen Ausführungen geschlossen werden, dass das Opfer ,,offenbar noch in Z.______" danach gefragt worden wäre, wie viel es verdiene.
Selbst wenn den Ausführungen der Gesuchsgegnerin beizupflichten wäre, liesse sich daraus nichts zugunsten ihrer Auffassung ableiten, behauptet sie doch nicht, dass das Opfer im Kanton Solothurn zu einer Vermögens-disposition genötigt worden wäre. Aus den Äusserungen von C.______ selbst ist denn auch zu schliessen, dass er sich erstmals im Raum, in wel-chen er verbracht wurde und der sich nach bisherigen Erkenntnissen in den Geschäftsräumlichkeiten der Firma D.______ GmbH in Y.______ (AG) be-findet, mit entsprechenden Forderungen der Beschuldigten konfrontiert sah. So führte er auf die Frage, ob man ihm während der Autofahrt finan-zielle Forderungen gestellt habe, wörtlich aus: ,,Nein, während der Fahrt nicht." (Strafakten, Ordner 1, Register ,,bezirksanwaltschaftliche Einver-nahmen", Einvernahme vom 21. November 2003, S. 11). Zieht man weiter in Betracht, dass die massgeblichen Nötigungshandlungen ebenfalls in Y.______ (AG) begangen worden sind, muss die räuberische Erpressung und damit die mit der schwersten Strafe bedrohte Tat als im Kanton Aargau verübt gelten. Dessen Behörden sind demgemäss für zuständig zu erklä-ren.
Der Vollständigkeit halber bleibt darauf hinzuweisen, dass sich vor diesem Hintergrund die von den Parteien aufgeworfene Frage, wo das erste Delikt begangen wurde bzw. in welchem Kanton ein Schwergewicht der delikti-schen Tätigkeit besteht, von vornherein nicht stellt. Hierüber bräuchte nur dann befunden zu werden, wenn die strafbaren Handlungen, für die jemand
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verfolgt wird, mit der gleichen Strafe bedroht wären. Dies ist hier wie aus-geführt nicht der Fall. 1.4 Zusammenfassend ist damit das Gesuch der Staatsanwaltschaft des Kan- tons Solothurn gutzuheissen.
Demnach erkennt die Beschwerdekammer: 1. Das Gesuch wird gutgeheissen, und die Behörden des Kantons Aargau werden berechtigt und verpflichtet erklärt, die A.______ und B.______ zur Last gelegten strafbaren Handlungen zu verfolgen und zu beurteilen. 2. Es werden keine Kosten erhoben.
Bellinzona, 13. Mai 2004 Im Namen der Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts Der Präsident: Der Gerichtsschreiber:
Zustellung an -
Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn (samt Dossier ,,Gerichtsstands-korrespondenz") -
Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau (samt Strafakten)
Rechtsmittelbelehrung Gegen diesen Entscheid ist kein Rechtsmittel gegeben.
Registro di legislazione
CP 22
CP 35
CP 140
CP 156
CP 183
CP 184
CP 346
CP 350
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SR 311.0 Codice penale svizzero del 21 dicembre 1937 CP Art. 35 - 1 L'autorità d'esecuzione fissa al condannato un termine da uno a sei mesi per il pagamento.26 Può ordinare il pagamento rateale e, a richiesta, prorogare i termini. |
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