Tribunal fédéral
Tribunale federale
Tribunal federal
1B 496/2022
Urteil vom 2. November 2022
I. öffentlich-rechtliche Abteilung
Besetzung
Bundesrichter Kneubühler, Präsident,
Bundesrichterin Jametti,
Bundesrichter Haag,
Gerichtsschreiber Dold.
Verfahrensbeteiligte
A.________,
Beschwerdeführer,
vertreten durch Rechtsanwalt Simon Bächtold,
gegen
Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen,
Allgemeine Abteilung, Beckenstube 5, 8200 Schaffhausen.
Gegenstand
Verlängerung der Untersuchungshaft,
Beschwerde gegen den Entscheid des Obergerichts
des Kantons Schaffhausen vom 16. August 2022 (51/2022/36).
Sachverhalt:
A.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen führt eine Strafuntersuchung gegen den afghanischen Staatsangehörigen A.________ wegen des Verdachts der versuchten vorsätzlichen Tötung, der schweren Körperverletzung, des Raufhandels, der einfachen Körperverletzung, des Angriffs, des Raubs, der Erpressung, der Drohung, der Freiheitsberaubung und Entführung.
Die Tatvorwürfe betreffen drei Sachverhaltskomplexe (Dossiers) :
Zunächst wirft die Staatsanwaltschaft A.________ vor, er habe am 21. Juli 2020 um 23.29 Uhr einen Mann zu Boden geworfen. Dieser habe sich dabei den linken Oberschenkelknochen gebrochen (Dossier 1).
Weiter habe er am Nachmittag des 28. Juli 2020 jemanden bei der Eintreibung von Schulden unterstützt. Bei einem Treffen an einem Bahnhof habe er dem Schuldner gedroht, er werde dessen Kopf unter Wasser drücken und ihn umbringen. Sodann habe er das Opfer mit seiner rechten Hand am Hals gepackt, fest zugedrückt und es hochgehoben. Dabei sei es dem Opfer schwarz vor den Augen geworden. Danach habe A.________ das Opfer mit viel Kraft auf den Boden geworfen. Dieses sei mit dem Kopf und der rechten Schulter am Boden aufgeschlagen. Nachdem das Opfer von A.________ und dem Gläubiger angehalten worden sei, Fr. 5'000.-- sofort und weitere Fr. 5'000.-- zu einem späteren Zeitpunkt zu übergeben, habe der Gläubiger das Opfer gepackt, mit der Faust mehrmals gegen dessen Kopf geschlagen und es in einen Personenwagen geworfen. Das Mobiltelefon und die Autoschlüssel des Opfers seien diesem weggenommen worden. A.________ habe dem Opfer gesagt, dass man es nicht mehr gehen lassen und gleichentags umbringen werde, falls es das Geld nicht bringen sollte. Anschliessend seiener und der Gläubiger mit dem Personenwagen, in dem sich das Opfer befunden habe, an einen anderen Ort gefahren, wo das Opfer die Polizei habe herbeirufen lassen können (Dossier 2).
Am 16. April 2021 um ca. 22.00 Uhr habe A.________ an einer Massenschlägerei zwischen zwei Gruppierungen mitgewirkt. Dabei habe er mit zahlreichen Mitbeteiligten zwei Opfer mit Eisenstangen, Kanthölzern, einem Messer und Faustschlägen traktiert. Das eine Opfer habe Kopfverletzungen erlitten und hospitalisiert werden müssen. Das andere habe sich tiefe Schnittverletzungen an der Hand zugezogen und operiert werden müssen (Dossier 3).
Am 17. April 2021 nahm die Polizei A.________ fest. Mit Verfügung vom 20. April 2021 versetzte ihn das Kantonsgericht Schaffhausen (Zwangsmassnahmengericht) in Untersuchungshaft. Diese verlängerte es in der Folge. Mit Beschluss vom 3. Januar 2022 wies das Obergericht des Kantons Schaffhausen eine von A.________ gegen die Haftverlängerung gerichtete Beschwerde ab. Gleichzeitig wies es die Staatsanwaltschaft an, zeitnah ein psychiatrisches Gutachten zur Beurteilung der Rückfallgefahr einzuholen. Mit Urteil 1B 60/2022 vom 25. Februar 2022 wies das Bundesgericht eine von A.________ daraufhin erhobene Beschwerde ab. Dessen Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege wies es zufolge Aussichtslosigkeit der Beschwerde ebenfalls ab.
Mit Verfügung vom 13. Juli 2022 verlängerte das Kantonsgericht die Untersuchungshaft bis am 8. Oktober 2022. Dagegen erhob A.________ wiederum Beschwerde. Mit Entscheid vom 16. August 2022 wies das Obergericht das Rechtsmittel ab. Es hielt allerdings fest, dass aufgrund der nur schleppend voranschreitenden Ermittlungen das Beschleunigungsgebot verletzt worden sei.
B.
Mit Beschwerde in Strafsachen vom 18. September 2022 beantragt A.________ dem Bundesgericht, den Beschluss des Obergerichts vom 16. August 2022 aufzuheben und ihn, allenfalls unter Anordnung verhältnismässiger Ersatzmassnahmen, umgehend aus der Haft zu entlassen.
Das Obergericht hat auf eine Stellungnahme verzichtet. Die Staatsanwaltschaft schliesst in ihrer Vernehmlassung auf Abweisung der Beschwerde. Mit einer weiteren Eingabe hat sie zwei Einvernahmeprotokolle eingereicht. Der Beschwerdeführer erhielt Gelegenheit zur Stellungnahme dazu, äusserte sich aber nicht innerhalb der ihm dafür gesetzten Frist.
Erwägungen:
1.
Die Sachurteilsvoraussetzungen sind grundsätzlich erfüllt (s. das ebenfalls den Beschwerdeführer betreffende Urteil 1B 60/2022 vom 25. Februar 2022 E. 1). Mit Verfügung vom 13. Oktober 2022 verlängerte das Kantonsgericht die Untersuchungshaft bis am 8. Januar 2023. Der Beschwerdeführer befindet sich somit nach wie vor in Haft. Praxisgemäss fällt das Rechtsschutzinteresse der beschuldigten Person in einem hängigen Rechtsmittelverfahren betreffend die Anordnung von Untersuchungshaft nicht dahin, wenn die Untersuchungshaft zufolge Zeitablaufs der angeordneten Haftperiode zwischenzeitlich durch einen neuen Haftentscheid verlängert wurde (Urteil 1B 78/2022 vom 2. März 2022E. 2.3 mit Hinweisen).
2.
Der Beschwerdeführer bringt vor, er habe gegen den von der Staatsanwaltschaft beauftragten psychiatrischen Gutachter ein Ausstandsgesuch gestellt. Er beantragt, die Akten des beim Obergericht hängigen Ausstandsverfahrens beizuziehen. Die Staatsanwaltschaft hat dem Bundesgericht die Akten dieses Verfahrens zusammen mit den weiteren Akten des Strafverfahrens eingereicht. Dem Antrag des Beschwerdeführers ist damit Genüge getan. Inwiefern die Akten des Ausstandsverfahrens für die Zwecke des Haftverfahrens von Bedeutung sein sollen, legt er jedoch nicht dar. Soweit er geltend macht, auf das Gutachten dürfe wegen seiner gravierenden Mängel nicht abgestellt werden, ist darauf weiter unten einzugehen (E. 6 hiernach).
3.
Gemäss Art. 221 Abs. 1 lit. c
SR 312.0 Code de procédure pénale suisse du 5 octobre 2007 (Code de procédure pénale, CPP) - Code de procédure pénale CPP Art. 221 Conditions - 1 La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté ne peuvent être ordonnées que lorsque le prévenu est fortement soupçonné d'avoir commis un crime ou un délit et qu'il y a sérieusement lieu de craindre: |
|
1 | La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté ne peuvent être ordonnées que lorsque le prévenu est fortement soupçonné d'avoir commis un crime ou un délit et qu'il y a sérieusement lieu de craindre: |
a | qu'il se soustraie à la procédure pénale ou à la sanction prévisible en prenant la fuite; |
b | qu'il compromette la recherche de la vérité en exerçant une influence sur des personnes ou en altérant des moyens de preuves; |
c | qu'il compromette sérieusement et de manière imminente la sécurité d'autrui en commettant des crimes ou des délits graves après avoir déjà commis des infractions du même genre. |
1bis | La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté peuvent exceptionnellement être ordonnées, aux conditions suivantes: |
a | le prévenu est fortement soupçonné d'avoir porté gravement atteinte à l'intégrité physique, psychique ou sexuelle d'autrui en commettant un crime ou un délit grave; |
b | il y a un danger sérieux et imminent qu'il commette un crime grave du même genre.116 |
2 | La détention peut aussi être ordonnée s'il y a un danger sérieux et imminent qu'une personne passe à l'acte après avoir menacé de commettre un crime grave.117 |
4.
Der Beschwerdeführer behauptet zwar im Rahmen seiner Rüge der Überhaft (s. dazu E. 8 hiernach) beiläufig, es sei aktuell unklar, ob ihm jemals mehr als eine Beteiligung an einem Raufhandel nachgewiesen werden könne. Mit den Ausführungen des Obergerichts bzw. des Kantonsgerichts zum dringenden Tatverdacht setzt er sich jedoch ebensowenig substanziiert auseinander wie bereits in seiner früheren Beschwerde ans Bundesgericht (s. Urteil 1B 60/2022 vom 25. Februar 2022 E. 2.2). Darauf ist deshalb nicht weiter einzugehen (Art. 42 Abs. 2
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 42 Mémoires - 1 Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés. |
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1 | Les mémoires doivent être rédigés dans une langue officielle, indiquer les conclusions, les motifs et les moyens de preuve, et être signés. |
2 | Les motifs doivent exposer succinctement en quoi l'acte attaqué viole le droit. Si le recours n'est recevable que lorsqu'il soulève une question juridique de principe ou qu'il porte sur un cas particulièrement important pour d'autres motifs, il faut exposer en quoi l'affaire remplit la condition exigée.15 16 |
3 | Les pièces invoquées comme moyens de preuve doivent être jointes au mémoire, pour autant qu'elles soient en mains de la partie; il en va de même de la décision attaquée si le mémoire est dirigé contre une décision. |
4 | En cas de transmission électronique, le mémoire doit être muni de la signature électronique qualifiée de la partie ou de son mandataire au sens de la loi du 18 mars 2016 sur la signature électronique17. Le Tribunal fédéral détermine dans un règlement: |
a | le format du mémoire et des pièces jointes; |
b | les modalités de la transmission; |
c | les conditions auxquelles il peut exiger, en cas de problème technique, que des documents lui soient adressés ultérieurement sur papier.18 |
5 | Si la signature de la partie ou de son mandataire, la procuration ou les annexes prescrites font défaut, ou si le mandataire n'est pas autorisé, le Tribunal fédéral impartit un délai approprié à la partie pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération. |
6 | Si le mémoire est illisible, inconvenant, incompréhensible ou prolixe ou qu'il n'est pas rédigé dans une langue officielle, le Tribunal fédéral peut le renvoyer à son auteur; il impartit à celui-ci un délai approprié pour remédier à l'irrégularité et l'avertit qu'à défaut le mémoire ne sera pas pris en considération. |
7 | Le mémoire de recours introduit de manière procédurière ou à tout autre égard abusif est irrecevable. |
5.
5.1. Nach der Rechtsprechung kann die Anordnung von Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr gemäss Art. 221 Abs. 1 lit. c
SR 312.0 Code de procédure pénale suisse du 5 octobre 2007 (Code de procédure pénale, CPP) - Code de procédure pénale CPP Art. 221 Conditions - 1 La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté ne peuvent être ordonnées que lorsque le prévenu est fortement soupçonné d'avoir commis un crime ou un délit et qu'il y a sérieusement lieu de craindre: |
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1 | La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté ne peuvent être ordonnées que lorsque le prévenu est fortement soupçonné d'avoir commis un crime ou un délit et qu'il y a sérieusement lieu de craindre: |
a | qu'il se soustraie à la procédure pénale ou à la sanction prévisible en prenant la fuite; |
b | qu'il compromette la recherche de la vérité en exerçant une influence sur des personnes ou en altérant des moyens de preuves; |
c | qu'il compromette sérieusement et de manière imminente la sécurité d'autrui en commettant des crimes ou des délits graves après avoir déjà commis des infractions du même genre. |
1bis | La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté peuvent exceptionnellement être ordonnées, aux conditions suivantes: |
a | le prévenu est fortement soupçonné d'avoir porté gravement atteinte à l'intégrité physique, psychique ou sexuelle d'autrui en commettant un crime ou un délit grave; |
b | il y a un danger sérieux et imminent qu'il commette un crime grave du même genre.116 |
2 | La détention peut aussi être ordonnée s'il y a un danger sérieux et imminent qu'une personne passe à l'acte après avoir menacé de commettre un crime grave.117 |
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH) CEDH Art. 5 Droit à la liberté et à la sûreté - 1. Toute personne a droit à la liberté et à la sûreté. Nul ne peut être privé de sa liberté, sauf dans les cas suivants et selon les voies légales: |
|
1 | Toute personne a droit à la liberté et à la sûreté. Nul ne peut être privé de sa liberté, sauf dans les cas suivants et selon les voies légales: |
a | s'il est détenu régulièrement après condamnation par un tribunal compétent; |
b | s'il a fait l'objet d'une arrestation ou d'une détention régulières pour insoumission à une ordonnance rendue, conformément à la loi, par un tribunal ou en vue de garantir l'exécution d'une obligation prescrite par la loi; |
c | s'il a été arrêté et détenu en vue d'être conduit devant l'autorité judiciaire compétente, lorsqu'il y a des raisons plausibles de soupçonner qu'il a commis une infraction ou qu'il y a des motifs raisonnables de croire à la nécessité de l'empêcher de commettre une infraction ou de s'enfuir après l'accomplissement de celle-ci; |
d | s'il s'agit de la détention régulière d'un mineur, décidée pour son éducation surveillée ou de sa détention régulière, afin de le traduire devant l'autorité compétente; |
e | s'il s'agit de la détention régulière d'une personne susceptible de propager une maladie contagieuse, d'un aliéné, d'un alcoolique, d'un toxicomane ou d'un vagabond; |
f | s'il s'agit de l'arrestation ou de la détention régulières d'une personne pour l'empêcher de pénétrer irrégulièrement dans le territoire, ou contre laquelle une procédure d'expulsion ou d'extradition est en cours. |
2 | Toute personne arrêtée doit être informée, dans le plus court délai et dans une langue qu'elle comprend, des raisons de son arrestation et de toute accusation portée contre elle. |
3 | Toute personne arrêtée ou détenue, dans les conditions prévues au par. 1.c du présent article, doit être aussitôt traduite devant un juge ou un autre magistrat habilité par la loi à exercer des fonctions judiciaires et a le droit d'être jugée dans un délai raisonnable, ou libérée pendant la procédure. La mise en liberté peut être subordonnée à une garantie assurant la comparution de l'intéressé à l'audience. |
4 | Toute personne privée de sa liberté par arrestation ou détention a le droit d'introduire un recours devant un tribunal, afin qu'il statue à bref délai sur la légalité de sa détention et ordonne sa libération si la détention est illégale. |
5 | Toute personne victime d'une arrestation ou d'une détention dans des conditions contraires aux dispositions de cet article a droit à réparation. |
Verdacht, so dass dieser Haftgrund nur bejaht werden kann, wenn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststeht, dass die beschuldigte Person solche Straftaten begangen hat. Neben einer rechtskräftigen Verurteilung gilt der Nachweis auch bei einem glaubhaften Geständnis oder einer erdrückenden Beweislage, die jedoch nicht den für eine Verurteilung erforderlichen Grad der Gewissheit erreichen muss, als erbracht (BGE 146 IV 326 E. 3.1; 143 IV 9 E. 2.3.1; Urteil 1B 377/2022 vom 15. August 2022 E. 6.1; je mit Hinweisen). An dieser konstanten Rechtsprechung ist trotz der Kritik des Beschwerdeführers festzuhalten.
5.2. Da der Beschwerdeführer nicht einschlägig vorbestraft ist, stellt sich die Frage, ob hinsichtlich der ihm im jetzigen Strafverfahren vorgeworfenen Straftaten eine erdrückende Beweislage besteht. Das Bundesgericht kam bereits im Urteil 1B 60/2022 vom 25. Februar 2022 zum Ergebnis, dass zumindest hinsichtlich einfacher Körperverletzung gemäss Art. 123 Ziff. 1
SR 311.0 Code pénal suisse du 21 décembre 1937 CP Art. 123 - 1. Quiconque, intentionnellement, fait subir à une personne une autre atteinte à l'intégrité corporelle ou à la santé est puni sur plainte d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
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1 | Quiconque, intentionnellement, fait subir à une personne une autre atteinte à l'intégrité corporelle ou à la santé est puni sur plainte d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
2 | L'auteur est poursuivi d'office, |
SR 311.0 Code pénal suisse du 21 décembre 1937 CP Art. 133 - 1 Quiconque prend part à une rixe entraînant la mort d'une personne ou une lésion corporelle est puni d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
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1 | Quiconque prend part à une rixe entraînant la mort d'une personne ou une lésion corporelle est puni d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
2 | N'est pas punissable quiconque se borne à repousser une attaque, à défendre autrui ou à séparer les combattants. |
5.3. Zur Rückfallprognose legte das Bundesgericht im Urteil 1B 60/2022 vom 25. Februar 2022 in E. 3.7 dar, dass sich der Beschwerdeführer bereits nach dem Vorfall vom 28. Juli 2020 (Dossier 2) für knapp einen Monat in Untersuchungshaft befunden habe. Dies und die gegen ihn laufende Strafuntersuchung hätten ihn nicht davon abgehalten, am 16. April 2021 (Dossier 3) unstreitig an einer weiteren gewaltsamen Auseinandersetzung mitzuwirken. Er stelle im Übrigen nicht in Abrede, dass er bereits am 21. Juli 2020 (Dossier 1) jemanden zu Boden geworfen habe. In Anbetracht dessen verletze es kein Bundesrecht, wenn die Vorinstanz von einer ungünstigen Rückfallprognose ausgehe, dies umso weniger, als vom Beschwerdeführer Delikte gegen Leib und Leben zu befürchten seien, weshalb die Anforderungen an die Rückfallgefahr nach der Rechtsprechung entsprechend geringer seien. Gestützt auf das psychiatrische Gutachten zur Rückfallgefahr, das die Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben habe, werde die Rückfallgefahr neu zu beurteilen sein.
6.
6.1. Am 17. März 2022 lag das von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene psychiatrische Gutachten vor. Das Obergericht verweist mit Blick auf dessen Würdigung zunächst auf seinen Haftentscheid vom 20. Mai 2022. Weiter geht es auf die Kritik ein, die der Beschwerdeführer gestützt auf ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten vorbrachte. Dabei hebt es hervor, dass die vom Beschwerdeführer beauftragten Privatgutachter weder über Zugang zu den Akten noch über die Erkenntnisse aus einer eigenen Exploration des Beschwerdeführers verfügt hätten. Ihre Kritik an der Methodik des amtlichen Gutachters sei im Übrigen nicht geeignet, dessen Schlussfolgerungen als unplausibel erscheinen zu lassen. Gestützt auf das amtliche Gutachten sei die Rückfallgefahr nach wie vor zu bejahen.
6.2. Das Bundesgericht hat sich wiederholt mit den massgebenden Grundlagen für die Risikoprognose auseinandergesetzt und normative Vorgaben an den Sachverständigenbeweis formuliert. Danach ist der Punktwert aus standardisierten Prognoseinstrumenten ein Beurteilungselement, das als Orientierungspunkt dienen kann, aber nicht als eigenständige oder gar abschliessende Grundlage für die Gefährlichkeitsbeurteilung des Gerichts. Adäquat beantworten lassen sich die Gutachterfragen zu Art und Grösse der Rückfallwahrscheinlichkeit und zur Schwere möglicher künftiger Delikte nur über eine differenzierte verbale Darlegung der Erkenntnisse im Einzelfall. Daraus ergibt sich auch, dass es sich bei der Beurteilung der Rückfallgefahr immer um Wahrscheinlichkeitsangaben handelt und Gefährlichkeitsprognosen naturgemäss unsicher und schwierig sind (zum Ganzen: Urteil 6B 381/2021 vom 17. Juni 2021 E. 4.4.5 mit Hinweisen).
6.3. Auch Privatgutachten sind bei der Beweiswürdigung zu berücksichtigen. Zwar haben sie nach konstanter Praxis des Bundesgerichts nicht den gleichen Stellenwert wie Gutachten, die von der Untersuchungsbehörde oder von einem Gericht eingeholt wurden. Den Ergebnissen eines im Auftrag des Beschuldigten erstellten Privatgutachtens kommt lediglich die Bedeutung einer der freien Beweiswürdigung unterliegenden Parteibehauptung zu. Ein Privatgutachten kann aber unter Umständen geeignet sein, Zweifel an der Schlüssigkeit eines amtlichen Gutachtens oder die Notwendigkeit eines (zusätzlichen) Gutachtens zu begründen. Das Gericht ist deshalb verpflichtet zu prüfen, ob das Privatgutachten die Schlussfolgerungen des behördlich bestellten Gutachters derart zu erschüttern vermag, dass davon abzuweichen ist (zum Ganzen: BGE 141 IV 369 E. 6.2; Urteil 6B 882/2021 und 6B 965/2021 vom 12. November 2021 E. 4.6; je mit Hinweisen).
6.4. Im Haftprüfungsverfahren ist zudem, anders als beim Urteil in der Sache, keine umfassende Würdigung eines psychiatrischen Gutachtens vorzunehmen. Die Überprüfung durch das Haftgericht ist lediglich summarischer Natur, wie das Bundesgericht in Urteil 1B 487/2017 vom 1. Dezember 2017 E. 3.8 dargelegt hat. Der Beschwerdeführer bestreitet dies und behauptet, das soeben zitierte Urteil sei nicht vergleichbar mit dem vorliegenden Fall, weil es damals um Sicherheitshaft gegangen sei und deshalb die Unschuldsvermutung nicht mehr gegolten habe. Dies ist unzutreffend: Die Unschuldsvermutung gilt bis zur rechtskräftigen Verurteilung (Art. 32 Abs. 1
SR 101 Constitution fédérale de la Confédération suisse du 18 avril 1999 Cst. Art. 32 Procédure pénale - 1 Toute personne est présumée innocente jusqu'à ce qu'elle fasse l'objet d'une condamnation entrée en force. |
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1 | Toute personne est présumée innocente jusqu'à ce qu'elle fasse l'objet d'une condamnation entrée en force. |
2 | Toute personne accusée a le droit d'être informée, dans les plus brefs délais et de manière détaillée, des accusations portées contre elle. Elle doit être mise en état de faire valoir les droits de la défense. |
3 | Toute personne condamnée a le droit de faire examiner le jugement par une juridiction supérieure. Les cas où le Tribunal fédéral statue en instance unique sont réservés. |
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH) CEDH Art. 6 Droit à un procès équitable - 1. Toute personne a droit à ce que sa cause soit entendue équitablement, publiquement et dans un délai raisonnable, par un tribunal indépendant et impartial, établi par la loi, qui décidera, soit des contestations sur ses droits et obligations de caractère civil, soit du bien-fondé de toute accusation en matière pénale dirigée contre elle. Le jugement doit être rendu publiquement, mais l'accès de la salle d'audience peut être interdit à la presse et au public pendant la totalité ou une partie du procès dans l'intérêt de la moralité, de l'ordre public ou de la sécurité nationale dans une société démocratique, lorsque les intérêts des mineurs ou la protection de la vie privée des parties au procès l'exigent, ou dans la mesure jugée strictement nécessaire par le tribunal, lorsque dans des circonstances spéciales la publicité serait de nature à porter atteinte aux intérêts de la justice. |
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1 | Toute personne a droit à ce que sa cause soit entendue équitablement, publiquement et dans un délai raisonnable, par un tribunal indépendant et impartial, établi par la loi, qui décidera, soit des contestations sur ses droits et obligations de caractère civil, soit du bien-fondé de toute accusation en matière pénale dirigée contre elle. Le jugement doit être rendu publiquement, mais l'accès de la salle d'audience peut être interdit à la presse et au public pendant la totalité ou une partie du procès dans l'intérêt de la moralité, de l'ordre public ou de la sécurité nationale dans une société démocratique, lorsque les intérêts des mineurs ou la protection de la vie privée des parties au procès l'exigent, ou dans la mesure jugée strictement nécessaire par le tribunal, lorsque dans des circonstances spéciales la publicité serait de nature à porter atteinte aux intérêts de la justice. |
2 | Toute personne accusée d'une infraction est présumée innocente jusqu'à ce que sa culpabilité ait été légalement établie. |
3 | Tout accusé a droit notamment à: |
a | être informé, dans le plus court délai, dans une langue qu'il comprend et d'une manière détaillée, de la nature et de la cause de l'accusation portée contre lui; |
b | disposer du temps et des facilités nécessaires à la préparation de sa défense; |
c | se défendre lui-même ou avoir l'assistance d'un défenseur de son choix et, s'il n'a pas les moyens de rémunérer un défenseur, pouvoir être assisté gratuitement par un avocat d'office, lorsque les intérêts de la justice l'exigent; |
d | interroger ou faire interroger les témoins à charge et obtenir la convocation et l'interrogation des témoins à décharge dans les mêmes conditions que les témoins à charge; |
e | se faire assister gratuitement d'un interprète, s'il ne comprend pas ou ne parle pas la langue employée à l'audience. |
SR 312.0 Code de procédure pénale suisse du 5 octobre 2007 (Code de procédure pénale, CPP) - Code de procédure pénale CPP Art. 10 Présomption d'innocence et appréciation des preuves - 1 Toute personne est présumée innocente tant qu'elle n'est pas condamnée par un jugement entré en force. |
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1 | Toute personne est présumée innocente tant qu'elle n'est pas condamnée par un jugement entré en force. |
2 | Le tribunal apprécie librement les preuves recueillies selon l'intime conviction qu'il retire de l'ensemble de la procédure. |
3 | Lorsque subsistent des doutes insurmontables quant aux éléments factuels justifiant une condamnation, le tribunal se fonde sur l'état de fait le plus favorable au prévenu. |
SR 312.0 Code de procédure pénale suisse du 5 octobre 2007 (Code de procédure pénale, CPP) - Code de procédure pénale CPP Art. 220 Définitions - 1 La détention provisoire commence au moment où le tribunal des mesures de contrainte l'ordonne et s'achève lorsque l'acte d'accusation est notifié au tribunal de première instance, que le prévenu est libéré pendant l'instruction ou qu'il commence à purger sa sanction privative de liberté de manière anticipée. |
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1 | La détention provisoire commence au moment où le tribunal des mesures de contrainte l'ordonne et s'achève lorsque l'acte d'accusation est notifié au tribunal de première instance, que le prévenu est libéré pendant l'instruction ou qu'il commence à purger sa sanction privative de liberté de manière anticipée. |
2 | La détention pour des motifs de sûreté commence lorsque l'acte d'accusation est notifié au tribunal de première instance et s'achève lorsque le jugement entre en force, que le prévenu commence à purger sa sanction privative de liberté, qu'il est libéré ou que l'expulsion est exécutée. |
SR 101 Constitution fédérale de la Confédération suisse du 18 avril 1999 Cst. Art. 29 Garanties générales de procédure - 1 Toute personne a droit, dans une procédure judiciaire ou administrative, à ce que sa cause soit traitée équitablement et jugée dans un délai raisonnable. |
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1 | Toute personne a droit, dans une procédure judiciaire ou administrative, à ce que sa cause soit traitée équitablement et jugée dans un délai raisonnable. |
2 | Les parties ont le droit d'être entendues. |
3 | Toute personne qui ne dispose pas de ressources suffisantes a droit, à moins que sa cause paraisse dépourvue de toute chance de succès, à l'assistance judiciaire gratuite. Elle a en outre droit à l'assistance gratuite d'un défenseur, dans la mesure où la sauvegarde de ses droits le requiert. |
zahlreichen vom Beschwerdeführer vorgetragenen Kritikpunkte eingegangen ist, ist nicht zu beanstanden (vgl. BGE 143 III 65 E. 5.2).
6.5. Die Würdigung von Gutachten bildet Teil der Beweiswürdigung und gehört somit zur Sachverhaltsfeststellung, die nur gerügt werden kann, wenn sie offensichtlich unrichtig ist oder auf einer Rechtsverletzung im Sinne von Art. 95
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 95 Droit suisse - Le recours peut être formé pour violation: |
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a | du droit fédéral; |
b | du droit international; |
c | de droits constitutionnels cantonaux; |
d | de dispositions cantonales sur le droit de vote des citoyens ainsi que sur les élections et votations populaires; |
e | du droit intercantonal. |
Der Beschwerdeführer beanstandet zunächst die vom amtlichen Gutachter berücksichtigten Prognosefaktoren. Zum einen handelt es sich dabei jedoch um eine psychiatrische Fachfrage, die einer gerichtlichen Überprüfung nur bedingt zugänglich ist. Zum andern ist darauf hinzuweisen, dass viele der vom Beschwerdeführer aufgeführten und von ihm als positiv gewerteten Faktoren im Gutachten durchaus Erwähnung finden und der Gutachter seine einleitende Grobeinschätzung darüber hinaus mit mehreren standardisierten Prognoseinstrumenten ergänzte, die auf vordefinierten und somit nicht vom Gutachter selbst gewählten Kriterien basieren.
Weiter hält der Beschwerdeführer verschiedene ihm im Gutachten zugeschriebene Attribute als nicht nachvollziehbar, so die oberflächliche Selbstdarstellung, das übersteigerte Selbstwertgefühl, die oberflächlichen Gefühle, den Mangel an Empathie, das Fehlen von realistischen, zukunftsorientierten Zielen und den parasitären Lebensstil. Zwar ist zutreffend, dass der Gutachter im Rahmen der Auswertung der standardisierten Prognoseinstrumente bei den einzelnen Kriterien in der Regel nicht darlegt, auf welche Grundlagen sich seine Einschätzung stützt, wodurch deren Nachvollziehbarkeit beeinträchtigt wird. Dies gilt vorab für das Kriterium "parasitärer Lebensstil". Hingegen lässt sich in Bezug auf die übrigen Kriterien anhand der weiteren Abschnitte des Gutachtens (Anamnese, Befunde, Beurteilung und Kriminalprognostik) weitgehend nachvollziehen, worauf Bezug genommen wird. In diesen Abschnitten äussert sich der Gutachter insbesondere zum Selbstbild des Beschwerdeführers und dem Eindruck einer oberflächlichen Charmanz. Weiter hält er ausdrücklich fest, dass gewisse Kriterien als "fraglich" oder "teilweise erfüllt" beurteilt werden müssten, was insbesondere auf die Kriterien "Mangel an Empathie" und "Fehlen von realistischen,
zukunftsorientierten Zielen" zutrifft. Vor dem Hintergrund der wenig konkreten Berufsziele des Beschwerdeführers (er möchte nach eigenen Angaben "eine Ausbildung machen" und "einen normalen Beruf erlernen") erscheint letztere Einschätzung nicht als abwegig. Dasselbe gilt angesichts der dem Beschwerdeführer gegenüber erhobenen Tatvorwürfe sowie seinen eigenen, im Gutachten festgehaltenen Äusserungen dazu in Bezug auf das Kriterium des Mangels an Empathie.
Widersprüchlich ist nach Auffassung des Beschwerdeführers, dass es gemäss dem Gutachter keine Institution geben solle, die ihn behandeln könne, da doch gar keine psychische Erkrankung diagnostiziert worden sei. Diesbezüglich lässt sich dem Gutachten entnehmen, dass der Gutachter dem Beschwerdeführer immerhin diverse Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen attestiert, wobei er an anderer Stelle relativiert, dass eine kriteriengeleitete Diagnose der Persönlichkeitsstörung nicht möglich sei, da gewisse Kriterien nicht mit der wünschbaren Eindeutigkeit erfüllt seien. Es erscheint vor diesem Hintergrund nicht als widersprüchlich, wenn er festhält (und als prognostisch ungünstig bezeichnet), dass keine Institution zur Verfügung stehe, die den Beschwerdeführer behandeln könnte.
Nach Auffassung des Beschwerdeführers stellt das im Gutachten als prognostisch ungünstig bezeichnete Kriterium des Leugnens der Täterschaft aus dem "Basler Merkmalskatalog" eine Verletzung der Unschuldsvermutung dar. Auch kritisiert er die Kriterien des pathologischen Lügens, des betrügerisch/manipulativen Verhaltens, des Fehlens von Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein, der Verantwortungslosigkeit bzw. der mangelnden Bereitschaft, Verantwortung für eigenes Verhalten zu übernehmen und des erheblichen kriminellen Verhaltens. Das Obergericht hielt dazu in seinem Entscheid vom 20. Mai 2022 fest, dem Beschwerdeführer könne das "Leugnen der Täterschaft" angesichts des noch laufenden Untersuchungsverfahrens nicht zum Vorwurf gemacht werden, doch falle dieses Kriterium beim gewaltspezifisch ausgerichteten VRAG (Violence Risk Appraisal Guide) ohnehin nur sehr untergeordnet ins Gewicht.
Der Beschwerdeführer verkennt, dass die Unschuldsvermutung auf die Erstellung einer Gefährlichkeitsprognose grundsätzlich keine Anwendung findet. Bei der forensisch-psychiatrischen Gefährlichkeitsbeurteilung ist es die sachverständige Person, welche sämtliche für ihre Einschätzung relevanten Tatsachen und Fallmerkmale erfassen und gewichten muss. Die auftraggebende Behörde gibt ihr zwar Kenntnis von den nach den jeweiligen beweisrechtlichen Vorgaben erhobenen Tatsachen, soweit deren Feststellung Sache der Behörde ist. Die sachverständige Person würdigt die für die Beurteilung der Rückfallgefahr relevanten tatsächlichen Elemente dann aber nach den anerkannten Regeln der forensisch-psychiatrischen Wissenschaft. Dieser Aufgabe könnte sie nicht nachkommen, wenn sie für ihre fachliche Beurteilung ausschliesslich tatsächliche Gesichtspunkte heranziehen dürfte, die dem strafrechtlichen Zweifelsgrundsatz (in dubio pro reo) standhalten (zum Ganzen: Urteil 1B 289/2022 vom 1. Juli 2022 E. 5.4.2 mit Hinweisen).
Hinzu kommt, dass zumindest hinsichtlich der Tatbestände der einfachen Körperverletzung und des Raufhandels eine erdrückende Beweislage besteht. Praxisgemäss (s. E. 5 hiervor) ist es deshalb zulässig, diese noch nicht rechtskräftig beurteilten Tatvorwürfe in Bezug auf den Haftgrund der Wiederholungsgefahr als Vortaten zu bewerten. Es kann dem Gutachter vor diesem Hintergrund kein Vorwurf gemacht werden, wenn auch er von Vortaten bzw. von "erheblichem kriminellen Verhalten" ausging, obwohl der Beschwerdeführer noch nicht rechtskräftig verurteilt worden ist. Darüber hinaus hat das Obergericht ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dem Beschwerdeführer nicht vorgeworfen werden dürfe, er leugne die Täterschaft. Es hat sich in dieser Hinsicht von Formulierungen im Gutachten, die vor dem Hintergrund der Unschuldsvermutung als ungeschickt bzw. zu weitgehend bezeichnet werden müssen, distanziert. Der angefochtene Entscheid verletzt die Unschuldsvermutung somit nicht. Bei einer summarischen Prüfung des Gutachtens ist vor diesem Hintergrund zudem auch nicht zu beanstanden, dass der Gutachter die Kriterien des betrügerisch/manipulativen Verhaltens, des Fehlens von Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein, der Verantwortungslosigkeit bzw. der
mangelnden Bereitschaft, Verantwortung für eigenes Verhalten zu übernehmen, als vollständig erfüllt erachtete.
6.6. Zusammenfassend verletzte das Obergericht weder das Willkürverbot noch die Unschuldsvermutung, wenn es zur Beurteilung der Rückfallgefahr auf das amtliche Gutachten abstellte. Dies gilt umso mehr, als die vom Beschwerdeführer beauftragten Privatgutachter zwar methodische Mängel geltend machten, jedoch ausdrücklich festhielten, dies bedeute nicht, dass das amtliche Gutachten in seinem Ergebnis falsch sei. Laut dem amtlichen Gutachter ist für Aggressionsdelikte von einer mittleren bis hohen Wahrscheinlichkeit auszugehen. Wenn das Obergericht gestützt darauf die Wiederholungsgefahr im Sinne von Art. 221 Abs. 1 lit. c
SR 312.0 Code de procédure pénale suisse du 5 octobre 2007 (Code de procédure pénale, CPP) - Code de procédure pénale CPP Art. 221 Conditions - 1 La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté ne peuvent être ordonnées que lorsque le prévenu est fortement soupçonné d'avoir commis un crime ou un délit et qu'il y a sérieusement lieu de craindre: |
|
1 | La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté ne peuvent être ordonnées que lorsque le prévenu est fortement soupçonné d'avoir commis un crime ou un délit et qu'il y a sérieusement lieu de craindre: |
a | qu'il se soustraie à la procédure pénale ou à la sanction prévisible en prenant la fuite; |
b | qu'il compromette la recherche de la vérité en exerçant une influence sur des personnes ou en altérant des moyens de preuves; |
c | qu'il compromette sérieusement et de manière imminente la sécurité d'autrui en commettant des crimes ou des délits graves après avoir déjà commis des infractions du même genre. |
1bis | La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté peuvent exceptionnellement être ordonnées, aux conditions suivantes: |
a | le prévenu est fortement soupçonné d'avoir porté gravement atteinte à l'intégrité physique, psychique ou sexuelle d'autrui en commettant un crime ou un délit grave; |
b | il y a un danger sérieux et imminent qu'il commette un crime grave du même genre.116 |
2 | La détention peut aussi être ordonnée s'il y a un danger sérieux et imminent qu'une personne passe à l'acte après avoir menacé de commettre un crime grave.117 |
7.
7.1. Der Beschwerdeführer bringt weiter vor, zwar habe das Obergericht die Verletzung des Beschleunigungsgebots anerkannt, doch sei darüber hinaus eine Haftentlassung erforderlich. Die Staatsanwaltschaft sei offensichtlich nicht in der Lage oder willens, das Verfahren voranzubringen. Sie sei notorisch überlastet und ihre bisherige Verfahrensführung zeige deutlich, dass es unmöglich sein werde, das Verfahren mit der gebotenen Dringlichkeit zu beenden. Seit dem 30. November 2021 habe lediglich eine Beschuldigteneinvernahme stattgefunden, nämlich jene von B.________ am 27. Juni 2022. Das Obergericht habe die Staatsanwaltschaft bereits im Entscheid vom 20. Mai 2022 ermahnt, das Verfahren beförderlich voranzutreiben. Dieses sei noch weit von der Anklagereife entfernt. Gerade in Bezug auf die Dossiers 1 und 2 seien die Ermittlungen noch praktisch am Anfang und bei Dossier 3 stünden unter anderem zahlreiche Konfrontationseinvernahmen aus, die mit einer Vielzahl von Parteien und Rechtsvertretern zu koordinieren seien.
7.2. Eine strafprozessuale Haft überschreitet die bundesrechtskonforme Dauer, wenn das Strafverfahren nicht genügend vorangetrieben wird (vgl. Art. 31 Abs. 3
SR 101 Constitution fédérale de la Confédération suisse du 18 avril 1999 Cst. Art. 31 Privation de liberté - 1 Nul ne peut être privé de sa liberté si ce n'est dans les cas prévus par la loi et selon les formes qu'elle prescrit. |
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1 | Nul ne peut être privé de sa liberté si ce n'est dans les cas prévus par la loi et selon les formes qu'elle prescrit. |
2 | Toute personne qui se voit privée de sa liberté a le droit d'être aussitôt informée, dans une langue qu'elle comprend, des raisons de cette privation et des droits qui sont les siens. Elle doit être mise en état de faire valoir ses droits. Elle a notamment le droit de faire informer ses proches. |
3 | Toute personne qui est mise en détention préventive a le droit d'être aussitôt traduite devant un ou une juge, qui prononce le maintien de la détention ou la libération. Elle a le droit d'être jugée dans un délai raisonnable. |
4 | Toute personne qui se voit privée de sa liberté sans qu'un tribunal l'ait ordonné a le droit, en tout temps, de saisir le tribunal. Celui-ci statue dans les plus brefs délais sur la légalité de cette privation. |
SR 101 Constitution fédérale de la Confédération suisse du 18 avril 1999 Cst. Art. 31 Privation de liberté - 1 Nul ne peut être privé de sa liberté si ce n'est dans les cas prévus par la loi et selon les formes qu'elle prescrit. |
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1 | Nul ne peut être privé de sa liberté si ce n'est dans les cas prévus par la loi et selon les formes qu'elle prescrit. |
2 | Toute personne qui se voit privée de sa liberté a le droit d'être aussitôt informée, dans une langue qu'elle comprend, des raisons de cette privation et des droits qui sont les siens. Elle doit être mise en état de faire valoir ses droits. Elle a notamment le droit de faire informer ses proches. |
3 | Toute personne qui est mise en détention préventive a le droit d'être aussitôt traduite devant un ou une juge, qui prononce le maintien de la détention ou la libération. Elle a le droit d'être jugée dans un délai raisonnable. |
4 | Toute personne qui se voit privée de sa liberté sans qu'un tribunal l'ait ordonné a le droit, en tout temps, de saisir le tribunal. Celui-ci statue dans les plus brefs délais sur la légalité de cette privation. |
SR 312.0 Code de procédure pénale suisse du 5 octobre 2007 (Code de procédure pénale, CPP) - Code de procédure pénale CPP Art. 5 Célérité - 1 Les autorités pénales engagent les procédures pénales sans délai et les mènent à terme sans retard injustifié. |
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1 | Les autorités pénales engagent les procédures pénales sans délai et les mènent à terme sans retard injustifié. |
2 | Lorsqu'un prévenu est placé en détention, la procédure doit être conduite en priorité. |
BGE 140 IV 74 E. 3.2; Urteil 1B 120/2022 vom 24. März 2022 E. 4.2; je mit Hinweisen).
7.3. Das Obergericht führt aus, aus den Akten gehe hervor, dass im Jahr 2022 zwar einige Ermittlungen in Nebendossiers der Mitbeschuldigten bzw. betreffend C.________ stattgefunden hätten. Am 31. Januar 2022 sei ein Ermittlungsbericht erstellt worden. Die Einvernahme von B.________ vom 9. Mai 2022 habe infolge Covid-Symptomen der zuständigen Staatsanwältin abgesagt werden müssen. Sie habe schliesslich am 27. Juni 2022 stattgefunden. Die Übersetzung der von Rechtsanwalt Freivogel am 19. April 2022 eingereichten zwei Videodateien sei anfangs Mai 2022 erfolgt. Auch wenn somit von einer krassen Zeitlücke bezogen auf das gesamte, unbestritten umfangreiche Verfahren nicht gesprochen werden könne, würden die Ermittlungen doch nur schleppend vorangehen. Jedenfalls betreffend den sich seit dem 20. April 2021 in Untersuchungshaft befindlichen Beschwerdeführer hätte das Verfahren eindeutig beförderlicher vorangetrieben werden müssen. Obwohl es die Staatsanwaltschaft im Entscheid vom 20. Mai 2022 nachdrücklich darauf hingewiesen habe, die noch ausstehenden Ermittlungen zügig an die Hand zu nehmen, sei seither einzig die krankheitshalber auf den 27. Juni 2022 verschobene Einvernahme von B.________ erfolgt. Die Verletzung des
Beschleunigungsgebots sei jedoch nicht derart gravierend, dass eine Haftentlassung geboten sei. Es weise die Staatsanwaltschaft aber darauf hin, dass eine weitere Haftverlängerung ohne unverzügliche, substanzielle weitere Untersuchungshandlungen betreffend die dem Beschwerdeführer zur Last gelegten Delikte nicht mehr geschützt werden könnte. Aufgrund der Verletzung des Beschleunigungsgebots sei es zudem gerechtfertigt, dem Beschwerdeführer die Verfahrenskosten nur zur Hälfte aufzuerlegen.
7.4. Die Staatsanwaltschaft legt in ihrer Vernehmlassung im Verfahren vor Bundesgericht in Ergänzung zu den Erwägungen des Obergerichts dar, im Dossier 1 seien vier Einvernahmen (zwei Beschuldigteneinvernahmen, eine Geschädigteneinvernahme und eine Einvernahme einer Auskunftsperson) geplant, die im Oktober durchgeführt würden. Zudem sei die Polizei beauftragt worden, die Einvernahmen zur Person sowie zum Landesverweis der 18 Mitbeschuldigten durchzuführen. Die Terminsuche bezüglich der Einvernahmen des Mitbeschuldigten B.________ sowie des Geschädigten C.________ - mit Teilnahmerecht von 13 Beschuldigten und deren Verteidiger - seien bei der Kanzlei ebenfalls in Auftrag gegeben worden.
7.5. Die vorinstanzlichen Erwägungen stehen in Einklang mit der zitierten bundesgerichtlichen Rechtsprechung. Aus dem angefochtenen Entscheid geht hervor, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren angesichts der Inhaftierung des Beschwerdeführers nur unzureichend vorangetrieben hat. Ob dies eine Folge der angeblich notorischen Überlastung der Staatsanwaltschaft ist, wie der Beschwerdeführer annimmt, ist nicht erheblich, da organisatorische Mängel keine Rechtfertigung für übermässige Verfahrensverzögerungen darstellen (vgl. Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte Süssmann gegen Deutschland vom 16. September 1996, Recueil 1996-IV, § 55). Auf der anderen Seite hat das Obergericht ebenfalls zu Recht angenommen, dass die Verfahrensverzögerung nicht derart schwer wiegt, dass eine Haftentlassung erfolgen müsste. Indem es im angefochtenen Entscheid erstmalig eine Verletzung des Beschleunigungsgebots festgehalten und gleichzeitig weitere Haftverlängerungen von unverzüglichen und substanziellen weiteren Untersuchungshandlungen abhängig gemacht hat, hat es dem Beschleunigungsgebot hinreichend Rechnung getragen. Die Rüge des Beschwerdeführers ist somit unbegründet. Die Staatsanwaltschaft hat im Übrigen mit Eingabe vom 12.
Oktober 2022 bereits zwei Protokolle der von ihr angekündigten Einvernahmen eingereicht.
7.6. Allerdings hätte das Obergericht die erfolgte Feststellung der Verletzung des Beschleunigungsgebotes in Haftsachen nach der oben dargelegten Rechtsprechung in das Dispositiv des angefochtenen Entscheides aufnehmen müssen. Dies ist hier nachzuholen. Insofern ist die Beschwerde teilweise gutzuheissen.
8.
8.1. Schliesslich macht der Beschwerdeführer geltend, die Haft sei unverhältnismässig geworden. Es sei von Überhaft auszugehen. Er sei nicht vorbestraft und es sei unklar, ob ihm mehr als eine Beteiligung an einem Raufhandel nachgewiesen werden könne. Jedenfalls sei davon auszugehen, dass er insgesamt mit einer bedingten Freiheitsstrafe von deutlich unter zwei Jahren bestraft werden würde.
8.2. Gemäss Art. 31 Abs. 3
SR 101 Constitution fédérale de la Confédération suisse du 18 avril 1999 Cst. Art. 31 Privation de liberté - 1 Nul ne peut être privé de sa liberté si ce n'est dans les cas prévus par la loi et selon les formes qu'elle prescrit. |
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1 | Nul ne peut être privé de sa liberté si ce n'est dans les cas prévus par la loi et selon les formes qu'elle prescrit. |
2 | Toute personne qui se voit privée de sa liberté a le droit d'être aussitôt informée, dans une langue qu'elle comprend, des raisons de cette privation et des droits qui sont les siens. Elle doit être mise en état de faire valoir ses droits. Elle a notamment le droit de faire informer ses proches. |
3 | Toute personne qui est mise en détention préventive a le droit d'être aussitôt traduite devant un ou une juge, qui prononce le maintien de la détention ou la libération. Elle a le droit d'être jugée dans un délai raisonnable. |
4 | Toute personne qui se voit privée de sa liberté sans qu'un tribunal l'ait ordonné a le droit, en tout temps, de saisir le tribunal. Celui-ci statue dans les plus brefs délais sur la légalité de cette privation. |
IR 0.101 Convention du 4 novembre 1950 de sauvegarde des droits de l'homme et des libertés fondamentales (CEDH) CEDH Art. 5 Droit à la liberté et à la sûreté - 1. Toute personne a droit à la liberté et à la sûreté. Nul ne peut être privé de sa liberté, sauf dans les cas suivants et selon les voies légales: |
|
1 | Toute personne a droit à la liberté et à la sûreté. Nul ne peut être privé de sa liberté, sauf dans les cas suivants et selon les voies légales: |
a | s'il est détenu régulièrement après condamnation par un tribunal compétent; |
b | s'il a fait l'objet d'une arrestation ou d'une détention régulières pour insoumission à une ordonnance rendue, conformément à la loi, par un tribunal ou en vue de garantir l'exécution d'une obligation prescrite par la loi; |
c | s'il a été arrêté et détenu en vue d'être conduit devant l'autorité judiciaire compétente, lorsqu'il y a des raisons plausibles de soupçonner qu'il a commis une infraction ou qu'il y a des motifs raisonnables de croire à la nécessité de l'empêcher de commettre une infraction ou de s'enfuir après l'accomplissement de celle-ci; |
d | s'il s'agit de la détention régulière d'un mineur, décidée pour son éducation surveillée ou de sa détention régulière, afin de le traduire devant l'autorité compétente; |
e | s'il s'agit de la détention régulière d'une personne susceptible de propager une maladie contagieuse, d'un aliéné, d'un alcoolique, d'un toxicomane ou d'un vagabond; |
f | s'il s'agit de l'arrestation ou de la détention régulières d'une personne pour l'empêcher de pénétrer irrégulièrement dans le territoire, ou contre laquelle une procédure d'expulsion ou d'extradition est en cours. |
2 | Toute personne arrêtée doit être informée, dans le plus court délai et dans une langue qu'elle comprend, des raisons de son arrestation et de toute accusation portée contre elle. |
3 | Toute personne arrêtée ou détenue, dans les conditions prévues au par. 1.c du présent article, doit être aussitôt traduite devant un juge ou un autre magistrat habilité par la loi à exercer des fonctions judiciaires et a le droit d'être jugée dans un délai raisonnable, ou libérée pendant la procédure. La mise en liberté peut être subordonnée à une garantie assurant la comparution de l'intéressé à l'audience. |
4 | Toute personne privée de sa liberté par arrestation ou détention a le droit d'introduire un recours devant un tribunal, afin qu'il statue à bref délai sur la légalité de sa détention et ordonne sa libération si la détention est illégale. |
5 | Toute personne victime d'une arrestation ou d'une détention dans des conditions contraires aux dispositions de cet article a droit à réparation. |
SR 312.0 Code de procédure pénale suisse du 5 octobre 2007 (Code de procédure pénale, CPP) - Code de procédure pénale CPP Art. 212 Principes - 1 Le prévenu reste en liberté. Il ne peut être soumis à des mesures de contrainte entraînant une privation de liberté que dans les limites des dispositions du présent code. |
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1 | Le prévenu reste en liberté. Il ne peut être soumis à des mesures de contrainte entraînant une privation de liberté que dans les limites des dispositions du présent code. |
2 | Les mesures de contrainte entraînant une privation de liberté doivent être levées dès que: |
a | les conditions de leur application ne sont plus remplies; |
b | la durée prévue par le présent code ou fixée par un tribunal est expirée; |
c | des mesures de substitution permettent d'atteindre le même but. |
3 | La détention provisoire et la détention pour des motifs de sûreté ne doivent pas durer plus longtemps que la peine privative de liberté prévisible. |
8.3. Wie oben dargelegt, ist in Bezug auf die Tatbestände der einfachen Körperverletzung und des Raufhandels nicht lediglich von einem dringenden Tatverdacht, sondern sogar von einer erdrückenden Beweislage auszugehen. Beide Tatbestände sehen eine Strafdrohung von drei Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe vor (Art. 123 Ziff. 1
SR 311.0 Code pénal suisse du 21 décembre 1937 CP Art. 123 - 1. Quiconque, intentionnellement, fait subir à une personne une autre atteinte à l'intégrité corporelle ou à la santé est puni sur plainte d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
|
1 | Quiconque, intentionnellement, fait subir à une personne une autre atteinte à l'intégrité corporelle ou à la santé est puni sur plainte d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
2 | L'auteur est poursuivi d'office, |
SR 311.0 Code pénal suisse du 21 décembre 1937 CP Art. 133 - 1 Quiconque prend part à une rixe entraînant la mort d'une personne ou une lésion corporelle est puni d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
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1 | Quiconque prend part à une rixe entraînant la mort d'une personne ou une lésion corporelle est puni d'une peine privative de liberté de trois ans au plus ou d'une peine pécuniaire. |
2 | N'est pas punissable quiconque se borne à repousser une attaque, à défendre autrui ou à séparer les combattants. |
SR 311.0 Code pénal suisse du 21 décembre 1937 CP Art. 49 - 1 Si, en raison d'un ou de plusieurs actes, l'auteur remplit les conditions de plusieurs peines de même genre, le juge le condamne à la peine de l'infraction la plus grave et l'augmente dans une juste proportion. Il ne peut toutefois excéder de plus de la moitié le maximum de la peine prévue pour cette infraction. Il est en outre lié par le maximum légal de chaque genre de peine. |
|
1 | Si, en raison d'un ou de plusieurs actes, l'auteur remplit les conditions de plusieurs peines de même genre, le juge le condamne à la peine de l'infraction la plus grave et l'augmente dans une juste proportion. Il ne peut toutefois excéder de plus de la moitié le maximum de la peine prévue pour cette infraction. Il est en outre lié par le maximum légal de chaque genre de peine. |
2 | Si le juge doit prononcer une condamnation pour une infraction que l'auteur a commise avant d'avoir été condamné pour une autre infraction, il fixe la peine complémentaire de sorte que l'auteur ne soit pas puni plus sévèrement que si les diverses infractions avaient fait l'objet d'un seul jugement. |
3 | Si l'auteur a commis une ou plusieurs infractions avant l'âge de 18 ans, le juge fixe la peine d'ensemble en application des al. 1 et 2 de sorte qu'il ne soit pas plus sévèrement puni que si les diverses infractions avaient fait l'objet de jugements distincts. |
9.
Zusammenfassend ist die Beschwerde teilweise gutzuheissen und die von der Vorinstanz in ihren Entscheiderwägungen festgestellte Verletzung des Beschleunigungsgebots in Haftsachen ins Dispositiv aufzunehmen. Was den Haftentlassungsantrag betrifft, erweist sich die Beschwerde als unbegründet.
Das Obergericht hat zwar die Verletzung des Beschleunigungsgebots in den Erwägungen, nicht aber im Dispositiv festgehalten. Es hat sie jedoch im Rahmen der Kostenfolgen berücksichtigt, weshalb eine Änderung des angefochtenen Entscheids in diesem Punkt nicht angezeigt ist (Art. 67
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 67 Frais de la procédure antérieure - Si le Tribunal fédéral modifie la décision attaquée, il peut répartir autrement les frais de la procédure antérieure. |
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 68 Dépens - 1 Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe. |
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1 | Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe. |
2 | En règle générale, la partie qui succombe est tenue de rembourser à la partie qui a obtenu gain de cause, selon le tarif du Tribunal fédéral, tous les frais nécessaires causés par le litige. |
3 | En règle générale, aucuns dépens ne sont alloués à la Confédération, aux cantons, aux communes ou aux organisations chargées de tâches de droit public lorsqu'ils obtiennent gain de cause dans l'exercice de leurs attributions officielles. |
4 | L'art. 66, al. 3 et 5, est applicable par analogie. |
5 | Le Tribunal fédéral confirme, annule ou modifie, selon le sort de la cause, la décision de l'autorité précédente sur les dépens. Il peut fixer lui-même les dépens d'après le tarif fédéral ou cantonal applicable ou laisser à l'autorité précédente le soin de les fixer. |
Der Beschwerdeführer hat im Umfang seines Obsiegens Anspruch auf eine Parteientschädigung (Art. 68 Abs. 2
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 68 Dépens - 1 Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe. |
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1 | Le Tribunal fédéral décide, dans son arrêt, si et dans quelle mesure les frais de la partie qui obtient gain de cause sont supportés par celle qui succombe. |
2 | En règle générale, la partie qui succombe est tenue de rembourser à la partie qui a obtenu gain de cause, selon le tarif du Tribunal fédéral, tous les frais nécessaires causés par le litige. |
3 | En règle générale, aucuns dépens ne sont alloués à la Confédération, aux cantons, aux communes ou aux organisations chargées de tâches de droit public lorsqu'ils obtiennent gain de cause dans l'exercice de leurs attributions officielles. |
4 | L'art. 66, al. 3 et 5, est applicable par analogie. |
5 | Le Tribunal fédéral confirme, annule ou modifie, selon le sort de la cause, la décision de l'autorité précédente sur les dépens. Il peut fixer lui-même les dépens d'après le tarif fédéral ou cantonal applicable ou laisser à l'autorité précédente le soin de les fixer. |
SR 173.110 Loi du 17 juin 2005 sur le Tribunal fédéral (LTF) - Organisation judiciaire LTF Art. 64 Assistance judiciaire - 1 Si une partie ne dispose pas de ressources suffisantes et si ses conclusions ne paraissent pas vouées à l'échec, le Tribunal fédéral la dispense, à sa demande, de payer les frais judiciaires et de fournir des sûretés en garantie des dépens. |
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1 | Si une partie ne dispose pas de ressources suffisantes et si ses conclusions ne paraissent pas vouées à l'échec, le Tribunal fédéral la dispense, à sa demande, de payer les frais judiciaires et de fournir des sûretés en garantie des dépens. |
2 | Il attribue un avocat à cette partie si la sauvegarde de ses droits le requiert. L'avocat a droit à une indemnité appropriée versée par la caisse du tribunal pour autant que les dépens alloués ne couvrent pas ses honoraires. |
3 | La cour statue à trois juges sur la demande d'assistance judiciaire. Les cas traités selon la procédure simplifiée prévue à l'art. 108 sont réservés. Le juge instructeur peut accorder lui-même l'assistance judiciaire si les conditions en sont indubitablement remplies. |
4 | Si la partie peut rembourser ultérieurement la caisse, elle est tenue de le faire. |
Demnach erkennt das Bundesgericht:
1.
Die Beschwerde wird teilweise gutgeheissen und das Dispositiv des angefochtenen Entscheids wie folgt ergänzt: "Es wird festgestellt, dass die Staatsanwaltschaft das Beschleunigungsgebot in Haftsachen verletzt hat." Im Übrigen wird die Beschwerde abgewiesen.
2.
Der Kanton Schaffhausen hat Rechtsanwalt Simon Bächtold eine Parteientschädigung von Fr. 500.-- zu entrichten.
3.
Das Gesuch um unentgeltliche Rechtspflege wird gutgeheissen, soweit es nicht gegenstandslos geworden ist.
3.1. Es werden keine Gerichtskosten erhoben.
3.2. Rechtsanwalt Simon Bächtold wird zum unentgeltlichen Rechtsbeistand ernannt und für das bundesgerichtliche Verfahren aus der Bundesgerichtskasse mit Fr. 1'000.-- entschädigt.
4.
Dieses Urteil wird dem Beschwerdeführer, der Staatsanwaltschaft und dem Obergericht des Kantons Schaffhausen schriftlich mitgeteilt.
Lausanne, 2. November 2022
Im Namen der I. öffentlich-rechtlichen Abteilung
des Schweizerischen Bundesgerichts
Der Präsident: Kneubühler
Der Gerichtsschreiber: Dold